Schatten der Vergangenheit von Pragoma ================================================================================ Kapitel 8: Liebe oder Verrat? ----------------------------- Liebe, ein Wort, was Lucy nicht kannte. Nicht von Männern, die nur mit ihr spielten, ihr etwas vormachten und am Ende verrieten. ⁕⁕⁕⁕ Verleugnung Das war ein Schlag ins Gesicht. Mit der Faust mitten rein und das vor ihren beiden alten Klassenkameraden, die das scheinbar auch noch amüsant fanden und zu kichern begannen. Peinlich, erniedrigend und eine Demütigung auf höchster Ebene. Lucy war entsetzt und starrte den deutlich älteren Mann hinter der Theke an. Er schien es ernst zu meinen, nahm seine Arbeit wieder auf und mied jedes weitere Gespräch. Sie war den Tränen nahe, konnte nicht nachvollziehen, dass er sie vor ihren Freundinnen leugnete und behauptete, sie seien einfach nur Freunde.War es ihm so peinlich, zuzugeben, dass er eine deutlich jüngere Freundin hatte? Was waren bitte 14 Jahre Altersunterschied? Sie war mit ihren fast 18 Jahren alt genug. Sogar ihre Eltern wussten davon und akzeptierten diese Beziehung. Umgekehrt sah es leider vollkommen anders aus. Seine Eltern könnten quasi ihre Großeltern sein, hatten von Anfang an Lucy Abneigung entgegengebracht und mittlerweile wusste sie ganz genau warum. Vor wenigen Tagen hatte sie ein sehr dunkles Geheimnis über den Vater ihres Freundes erfahren. Es lag Jahre zurück, wurde von der Stasi gedeckt und nie nachverfolgt. Der Vater ihres Freundes war ein Sexualstraftäter, hatte ein fünfzehnjähriges Mädchen vergewaltigt und tat so, als wäre er die Unschuld vom Lande. Sie konnte jedoch darüber hinwegsehen, trotz dieser Abneigung und dem Hass, den sie jedes Mal zu spüren bekam, wenn sie am Haus ihres Freundes vorbeiging. Jens, so hieß ihr Freund, würde ihr nicht glauben, ebenso sein älterer Bruder Stephan, mit dem sie einfach nicht warm wurde. Immerhin verstand sie sich mit Jumbo, der sowas wie ein bester Freund geworden war und in der schweren Zeit für sie da war. Besonders, als die Beerdigung von Friedrich war, wich er seither nicht mehr von ihrer Seite, wenn sie sich sahen. Auch an diesem Abend stand er mit einem Mal neben ihr, hatte sogar einen Becher Bier, den er ihr reichte und lächelte. „Kopf hoch, er ist ein Arsch“, rief er ihr so laut zu, dass es zwei weitere Bekannte hören konnten und laut lachten. „Tja Lucy, da haste dir echt den falschen Typen geangelt“, rief einer mit Brille, ehe er sich wieder den Getränken widmete und Bestellungen annahm. Den falschen Mann? Lucy blinzelte verwirrt mit den Augen, sah dann zu Jumbo, der lässig sein Bierglas zum Mund führte und trank. Meinte der Typ hinter dem Tresen wirklich Jumbo? Nichts gegen ihn, aber auf Männer mit Bauch stand sie nicht. Da war bloß Freundschaft, mehr nicht und sie kannte ihn bereits seit sei fast neun Jahre alt war. Damals, bei der Öffnung der Grenze zur DDR, hatte man sich kennengelernt und sofort verstanden. Der Altersunterschied war nie ein Problem, ihre Eltern vertrauten ihm, ihr und nie war etwas vorgefallen. Wie auch, oftmals saßen sie alle gemeinsam im Garten, grillten und hatten einfach Spaß. Bei aller Liebe, aber Jan war wirklich nicht der richtige Mann für sie. „Das meint der hoffentlich nicht ernst“, wandte sich Lucy schließlich an Jumbo, der neugierig durch das Kirmeszelt guckte und sie schließlich anstupste. „Ich glaube, der Kerl da vorn guckt dich die ganze Zeit an.“ „Wo?“ Lucy folgte Jans Blick und sah einen durchaus attraktiven Mann, der allerdings zu gut aussah und sicher nicht sie ansah. „Jumbo, hast du den angeguckt? Das ist Adonis und ich bin Medusa. Der guckt sicher nicht mich an.“ Unterstreichend schob sie ihre Brille richtig auf die Nase, leerte ihr Bier und doch sah sie immer wieder mal rüber. Tatsächlich sah Adonis in ihre Richtung und um sicherzugehen, drehte sich Lucy um und sah hinter sich. Allerdings stand da niemand, nur ein Kasten Bier und für den interessierte er sich sicher nicht. Er musste sie angucken und ihre Vermutung bestärkte sich noch zusätzlich, als er ohne Umweg auf sie zuschritt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)