Schatten der Vergangenheit von Pragoma ================================================================================ Kapitel 4: Hilfeschrei ---------------------- Mit vierzehn Jahren ist man frei von Sorgen und doch gibt es dieses Mädchen, das anders ist. Keiner ist da und hört ihr zu. Jeder schaut weg oder belächelt ihren Kummer. Denke nicht, dass man in diesem Alter unbeschwert ist, ein Teenager, der irgendwo noch ein Kind ist. Nicht alle sind gleich und sie erst recht nicht. Seit Kindergartentagen ausgestoßen, von anderen Kindern gemieden und verspottet. Das alles nur, weil sie nicht hübsch und reich ist. Nicht mal ein Dorf, sondern ein Stadtkind ist und auch das sorgt für Unmut unter ihren Mitschülern. Hinzu kommt, dass sie schmal gebaut ist, eine Brille trägt und ihre Haare weißblond sind. Blasse Haut und schmale Lippen. Blaue, traurige Augen, selten ein Lächeln im Gesicht. Kein Kinderlachen, keine unbeschwerte Kindheit. Kummer, der hinter einer Fassade versteckt wird und auszubrechen droht. Die Not sieht man nicht, keine ihrer Verletzungen, die sie sich aus Verzweiflung selbst zufügt. Kein Schrei, kein Wort. Nur traurige Augen, die in den Spiegel und neidvoll auf glückliche Teenager blicken. Sie ist anders, eine Bohnenstange, ein Spargeltarzan und BMW. Ungeliebt, weil man sie nicht richtig kennt. Niemand ist da, jeder spielt ihr etwas vor, verrät, belügt und betrügt. Ihre Seele schreit, ihre Lippen formen nach Hilfe rufende Worte. Nichts passiert. Es ist die tückische Ruhe vor dem Sturm, der mehr noch ein Orkan ist und sie mit in die Tiefe mitreißen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)