Bunte Vielfalt von Pragoma ================================================================================ Kapitel 26: Unkontrollierbar ---------------------------- Wie lange waren wir jetzt schon in Panama? Drei Tage oder doch vier Wochen? Mir kam es vor wie eine Ewigkeit und trotz, dass wir traumhaftes Wetter und sonnenklaren Himmel hatten, fühlte ich mich ziemlich einsam. „Bist du wieder in Gedanken?", fragte mich Christian, kam näher und noch ehe ich etwas erwidern konnte, hatte er sich neben mich gesetzt und blickte zufrieden lächelnd auf das Meer. In Gedanken weniger, eher in Erinnerungen, wie es mir schien und doch hatte ich nicht den Mut, das meinem Kollegen und guten Freund zu sagen. Er war eben auch nicht Kevin, mit dem ich über alles reden konnte und auch das vermisste ich schmerzlich, dass er nicht mehr überall mit dabei war, sondern sich mehr und mehr in Prag aufhielt und lieber hinter der Kamera. Ein Stupsen riss mich aus den Gedanken, Christian lächelte mich von der Seite an und so wie er wirkte, hatte er ganz offensichtlich gute Laune. „Hast du dich endlich getraut, oder was soll mir dein Grinsen sagen?", wollte ich wissen, doch Christian schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich hatte einen tollen Tag mit Tom bei den Papageien. Die sind echt süß und man kann sie sogar streicheln." Tom? Unser Tom? Ash sein Tom? Normal klebte er doch jede freie Minute an Ashton und man konnte sagen, es gab sie nur im Doppelpack und niemals alleine. Seltsam, aber so fing es bei Jerome und mir ebenfalls an. Kein Tag ohne ihn, nicht einmal eine Sekunde. Nur gemeinsame Drehe, Unternehmungen und selbst unseren Urlaub legten wir so, dass man uns nicht trennen konnte. Und jetzt? Jetzt war es doch passiert und sie hatten uns getrennt. Ein Zustand, der mich innerlich beinahe zerriss und Christian das deutlich merkte. „So schlimm? Er hat doch nur einen Dreh." Einen Dreh ohne mich, einen, wo ich nicht eingebunden wurde und das störte mich gewaltig. Ich war sogar ein wenig eifersüchtig, immerhin wusste ich, mit wem er gerade drehte. Adam und Andre. Beide seit Jahren Darsteller und ganz weit oben in der Beliebtheitsskala. Obendrauf ziemlich heiß, durchtrainiert und wenn ich mich so ansah, dann sah ich eher den netten Kerl von nebenan und nicht den knallharten Typen. „Fang ja nicht an, zu heulen." Christian zog mich mit einem Ruck zu sich, strich durch meine braunen Haare und letztendlich hauchte er mir einen Kuss auf die rechte Wange, ehe er mich mit einem Ruck auf die Beine zog. „Ich hab noch nie bei einem Dreh zugeschaut. Neugierig bin ich ja schon." „Muss das sein? Andre ist dabei und du weißt, dass ich mich mit ihm immer noch schwertue", erwiderte ich etwas maulig, war nicht sonderlich begeistert und doch weckte es irgendwie mein Interesse. Ich wollte wissen, wie Georg sich das ausgedacht hatte, wer wo lag und wen am Ende fickte. Entweder mein Jerome würde Andre unter sich bringen oder aber Adam. Ganz selten lag er unten und wenn, dann doch eher unter mir oder Kevin. Ansonsten hatten es andere Darsteller schwer bei ihm, er war eben doch mehr Top als Bottom und wenn ich ehrlich war, war ich lieber unten und somit ergänzten wir uns beruflich und privat. „Kommst du?" Wieder Christian, der mir die Hand entgegenstreckte, und auffordernd lächelte. „So schlimm wird es schon nicht sein und wer weiß, vielleicht macht es dich ja an, wenn Jerome Andre mal so richtig durchnimmt." Oder Adam, dachte ich mir und musste frech grinsen, ehe ich Christians Hand nahm, mich von ihm führen ließ und schon von weitem das Stöhnen meines Freundes hörte. Heiß lief es mir den Rücken runter, ich traute mich kaum näher und doch zog mich Christian weiter mit sich, direkt zu der zerfallenen Ruine, wo Jerome seinen Dreh hatte. Mein gesamter Körper spannte sich an, ein bekanntes Kribbeln erfasste mich immer dann, wenn ich Jerome hörte und ich hörte ihn beinahe im Sekundentakt. Christian war da schon deutlich weiter, sah neugierig um die Ecke und betrachtete sich das Gesamtbild mit hochgezogener Augenbraue. „Wow, ich dachte ja echt, er liegt oben." Die Worte reichten aus, ich trat näher an Christian heran und sah ebenso um die halb eingefallene Hauswand und was ich sah, ließ mich heftig schlucken und innerlich vor Wut beben. Das war immer mein Part gewesen und jetzt stand da Adam und Jerome lag unter Andre und ließ sich ficken. Ausgerechnet von Andre. Und wie es schien, genoss es Jerome sogar noch, wandte sich unter ihm und verlangte es noch härter. Zu viel für mich und auch, wenn es ein Dreh war, störte es mich enorm. So sehr, dass ich an Christian vorbeirauschte, auf die drei zu und aufgebracht vor ihnen stehenblieb. „Helmut?" Adam sah mich erstaunt an, Andre hatte aufgehört sich zu bewegen und Jerome sah mich an, als wäre er nicht sonderlich begeistert mich zu sehen. Mich verletzte das nur noch schlimmer, ich biss mir heftig auf die Unterlippe und versuchte das Zittern meines Körpers zu kontrollieren. „Was soll das? Du weißt, ich hab einen Dreh. Was zum Geier machst du hier?" Worte, die ich nur bedingt mitbekam, die sich wie ein Dolch in meine Brust bohrten und ich nicht in der Lage war, zu antworten. „Helmut?" Nichts, nicht ein Wort verließ meine Lippen, unkontrollierbar stiegen mir die Tränen in die Augen und ich wandte mich ab. „Es ist nur ein Dreh. Nachher bin ich wieder für dich da und dann reden wir." „Nein, ich bin die Nacht bei Christian." Mehr hatte ich nicht zu sagen, ließ es einfach so im Raum stehen und war froh, dass Christian noch immer auf mich wartete. Reden tat er nicht, er nahm einfach meine Hand, schwieg und wusste scheinbar genau, was ich jetzt brauchte. Andere würden jetzt vielleicht Dinge zerstören, ich aber brauchte Ablenkung und das genau auf die gleiche Weise, wie es Jerome gerade machte. Wenn auch beruflich und dann noch mit dieser Krawall-Bürste, die es nicht lassen konnte, sich und andere Menschen in Gefahr zu bringen. Dafür konnte ich ihn schon nicht leiden, mehr aber noch aus dem Grund, dass er Kevin gewaltig vor den Kopf gestoßen und damit verletzt hatte. „Hör auf zu knurren", murmelte Christian neben mir, blieb plötzlich stehen und sah mich eingehend an. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich knurrte, musste deswegen sogar grinsen und trat dichter an den blonden Jungen vor mir heran. „Ich mach gleich noch ganz andere Dinge", schmunzelte ich verschwörerisch, wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern zog Christian bestimmend zu mir und küsste ihn bereits auf seine Lippen. Er erwiderte, wenn auch anfangs scheu. Christian war eben, genau wie ich, schüchtern und anfangs sehr zurückhaltend und abwartend, was der nächste Schritt wäre. Anders Jerome. Er gab den Ton an, führte mich oder andere Kollegen und doch sah er mich immer mit ganz anderen Augen an. Eingehender, liebevoller und mit Rücksicht. Christian hingegen sah mich anders an, verlangend, lüstern, bereit mich anzufallen. „Schlaf mit mir", wisperte er mir ins Ohr, drängte mich gegen den nächsten Baum und fasste mir direkt in meine locker sitzende Jogginghose. „Chris ..." Weiter kam ich nicht mehr, er umfasste meinen Schwanz mit gekonntem Griff, während die andere Hand meine Hose herunterzog. Ich ließ es zu, ebenso seine weichen Lippen, die sich kaum später um meine Spitze legten und mich alles vergessen ließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)