Bunte Vielfalt von Pragoma ================================================================================ Kapitel 22: Gefühle ------------------- Eindeutig kam ich zu spät und innerlich verfluchte ich die Straßenbahn, deren Fahrgäste, die gefühlt drei Tage brauchten, um endlich ein oder auszusteigen. Vielleicht hätte ich auch früher aufstehen und eine Bahn eher nehmen sollen, aber hinterher war man bekanntlich schlauer und weniger Eitelkeit würde mir bestimmt auch ganz guttun. Schlaf wurde ohnehin überbewertet, besonders in meinem Beruf, wo man ständig präsent sein oder auch ins Ausland reisen musste. Da kümmerte es keinen, wie lange und ob man geschlafen hatte. Make-up zauberte die schlimmsten Augenringe unter meinen blauen Augen weg, ließ mich aussehen, als hätte ich Stunden geschlafen. Nur heute nicht und ich wusste bereits, dass die Zeit für eine Gesichts-Sanierung nicht ausreichend war. Ich hätte erneut fluchen können, biss mir jedoch auf meine schmalen Lippen und schluckte den Ärger runter. Normal störte mich das überhaupt nicht, nur eben heute, da ich einen ganz besonderen Dreh vor mir hatte. Einen mit einer Person, die ich schon länger interessant fand und das nicht nur auf beruflicher Ebene. Hoyt. Model, Weltstar und seit Anfang der Woche mein Drehpartner. In Gedanken an dieses spitzbübische Grinsen, diese blauen Augen, die mich immer wieder in ihren Bann zogen, betrat ich etwas aus der Puste das Set und stieß prompt mit Attila zusammen. „Wo kommst du jetzt her? Du bist viel zu spät dran und wie siehst du überhaupt aus?" „Dir auch einen guten Morgen, Attila", brummte ich ihm entgegen, setzte mich und ließ seine Versuche, mich mit Tonnen von Schminke herrichten zu wollen, über mich ergehen. „Hoyt ist seit gut einer Stunde hier und du hältst es nicht mal für nötig anzurufen", tadelte er mich weiterhin, während er mit einem Schwämmchen einen meiner Pickel abdeckte und wie von Zauberhand meine Augenringe verschwinden ließ. Seufzend fuhr ich mir durch meine blonden Haare, griff zum Haarspray, formte mir notdürftig eine Frisur, die ohnehin nicht lange überlebte. Spätestens in wenigen Minuten würde ich aussehen wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen und das meinte ich wortwörtlich. Hoyt konnte schon ziemlich wild werden, ich dagegen war eher ruhig und ließ es meist so auch angehen. Selbst bei einem Dreh und da ich heute unten lag, wusste ich, dass ich die nächste Zeit nicht sonderlich gut sitzen würde. Aber das war es mir wert, Hoyt war schon ein ziemlicher Leckerbissen und sowohl Männer als auch Frauen standen reihenweise bei ihm an. „Träum nicht, schwing deinen Hintern nach drüben und fang an." Wieder Attila und seine Laune schien an ihrem Tiefpunkt angekommen zu sein. Eigentlich müsste sich meine dicht an seiner befinden, bereits den Mittelpunkt der Erde erreicht haben, aber ich lächelte einfach, erhob mich von meinem Platz und kam seiner Aufforderung nach. „Na endlich", begrüßte mich mein Drehpartner Hoyt, der gelassen auf dem Sofa saß und mir dennoch einen recht genervten Blick zuwarf. Toll, wirklich toll, tadelte ich mich gedanklich, setzte mich jedoch neben ihn und sah zu Attila, der bereits alles aufgebaut hatte und nur noch seine Kamera zur Hand nahm und letzte Anweisungen gab. Hoyt hingegen zog sich das Shirt aus, stand auf und stellte sich neben die Zimmerpflanze am Fenster. Die Aktion irritierte mich vorerst, ebenso die Wasserflasche in seiner Hand, die er lässig aufschraubte und noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, schnellte seine Zunge hervor und bearbeitete den Flaschenhals so gekonnt, als würde er an einer prallen Eichel lecken. Wie gebannt sah ich dem Schauspiel zu, schluckte einige Male und wünschte mir nichts sehnlicher, als diese heißen Lippen auf meinen eigenen. Aber nicht nur dort, auch an anderen Körperstellen, die ausgiebig erkundet werden mussten, ehe sie weiter gen Süden wanderten, an meine mittlerweile pralle Erregung, die bittend und bettelnd nach diesem heißen Mund aufschrien. Mein Kopfkino ging mit mir durch und das nur wegen einer Wasserflasche, ein paar Lippen und einem Blick, der mich schlucken ließ. Wie gerne würde ich ihn einfach anspringen, festnageln und in die Hölle reiten und wieder zurück? Hoyt hatte mich nicht einmal angefasst und ich drehte bereits durch, lechzte nach seiner Nähe, nach seinem Körper, der sich eng an meinen schmiegte. „Chris?" Verführerisch schlich sich mein Name in mein Gehör, mein Blick öffnete sich automatisch und was ich sah, verschlug mir die Sprache. Feine Wasserperlen, die nicht nur über seine Lippen perlten, sondern auf seine Brust tropften bis hin zu seinem Bauchnabel. Zu viel und bevor ich es mir anders überlegen konnte, sprang ich auf, direkt zu meinem Drehpartner und folgte der Spur aus Wasser an seinem Körper. Beginnend an seinen Lippen, über seinen Hals zu seinen Nippeln und von dort immer weiter runter und schließlich zu seinem Bauchnabel, an dem ich dann doch etwas länger verweilte. Ein leises Knurren ließ mich wissend grinsen. Hoyt war nicht nur erregt, er war auch ungeduldig, wollte, dass ich ihn endlich mit der Zunge verwöhnte und ungeduldig griff er mir in mein blondes Haar, drängte mich somit sanft weiter nach unten. Keck sah ich auf, öffnete gemächlich seine Hose und streifte sie langsam ab. Er trug keine Unterwäsche, sein halb erigierter Penis sprang mir entgegen, wartete nur darauf endlich liebkost zu werden und zu voller Größe heranzuwachsen. Ich ließ Hoyt jedoch zappeln, fuhr mit der Nasenspitze die Kontur lang und grinste ihn frech dabei an. Zu viel, er packte mich an den Haaren, zog mich nach oben und küsste forsch meine Lippen, während er mich ungeduldig zum Sofa schob. Hoyt schubste mich in die weichen Polster, kam direkt über mich und rieb sich leise stöhnend an meinem Becken. Hastig wurde mein Shirt nach oben geschoben, Lippen und Zunge berührten meine warme Haut, spielten mit meinen Nippeln, ehe sie immer weiter nach unten wanderten und mir den Verstand raubten. Hoyt wusste ganz genau welche Knöpfe er drücken musste, wie sehr ich mich nach ihm verzehrte, ihn in mir spüren wollte und das möglichst schnell. So schnell, dass mir die Sicherung durchbrannte, ich Dinge sagte, die keinesfalls im Drehbuch standen und doch kamen sie wie selbstverständlich über meine Lippen. „Cut!" Attila unterbrach die Szene, legte seine Kamera zur Seite und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Nichts gegen ein bisschen Dirty Talk, aber das war dann doch etwas zu viel." Zu viel? Was zur Hölle hatte ich gesagt? War ich so ungehalten, dass ich nicht mitbekam, was ich gesagt hatte? Mein Blick glitt automatisch zu Hoyt, der mich frech angrinste, wartete, bis Attila den Raum verlassen hatte und wir ganz sicher alleine waren. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so dreckig reden kannst", wisperte er mir so dunkel ins Ohr, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten und eine feine Gänsehaut meine Arme hochkroch. Es trieb mir sogar die Schamröte ins Gesicht. „Daran bist nur du schuld", nuschelte ich leise und drehte mich weg von ihm. „So schlimm war es nun auch wieder nicht. Es kam nur so plötzlich, so unerwartet." Ein beinahe liebevoller Blick ruhte auf mir, seine Hand streichelte unterstreichend über die Wangen und nahm mir die Unsicherheit. „Soll ich lieber leiser sein?" „Bei der Arbeit schon, privat aber solltest du das unbedingt beibehalten." Noch bevor ich antworten konnte, lagen seine Lippen auf den meinigen, küssten mich zärtlich und das mit solcher Hingabe, dass er sich deutlich von anderen Küssen abhob. Der Kuss war echt, kein Filmkuss, kein Spiel, sondern er drückte Hoyts wahren Gefühle aus, die wir wohl beide viel zu lange verborgen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)