Bunte Vielfalt von Pragoma ================================================================================ Kapitel 12: Mutig ----------------- Zwei Tassen Kaffee? Lea blickte verwirrt auf, runzelte die Stirn. “Ich brauch nur einen Kaffee.” “Den zweiten bringst du bitte Kevin”, merkte Helmut an, während er sich umdrehte und in der Pfanne sein Rührei zubereitete. “Ähm…” Hatte er nicht mitbekommen, was gestern passiert war oder wollte er sie wirklich in die Hölle des Löwen schicken? Ziemlich mutig von Helmut, der sie einfach ignorierte. Lena seufzte leise, trank vorerst einen Schluck aus ihrer Tasse und griff langsam zu der zweiten. Sie zögerte, griff nochmals vor, zog aber ihre Hand wieder zurück. “Der Kaffee wird kalt”, merkte Helmut an, riss sie aus den Gedanken und scheuchte sie beinahe schon aus der Küche. “Hopp, bring den Kaffee hin und stell dich nicht so an.” Auffordern sah er sie an, hielt die zweite Tasse in der Hand und endlich griff Lea diese und tappte langsam durch den Flur. Tief atmete sie vor Kevins Tür ein, dann klopfte sie und öffnete etwas unbefangen mit dem Fuß die Tür. Alles war bis auf ein leises Atmen still, verriet ihr, dass er noch tief und fest schlief. Leise schritt Lea auf das Bett zu, stellte den Kaffee auf den Nachttisch und blickte eine Weile auf den Schlafenden. Beinahe hätte sie laut gequietscht, sah er mit seinen verwuschelten Haaren zu süß aus und doch schreckte sie im nächsten Moment heftig zurück, da Kevin die Augen aufschlug und sie müde ansah. “Was machst du hier?”, murmelte er noch recht verschlafen, rieb sich den Schlaf aus den Augen und drehte sich dabei auf den Rücken. “K-Kaffee, ich hab dir Kaffee gebracht”, stammelte Lea, deutete auf den Nachtspind und rutschte näher an die Bettkante. “Hmm”, brummte er lediglich, setzte sich langsam auf und griff sich die Tasse. Lea lächelte knapp, erhob sich langsam und wollte gehen. Kevin aber hielt sie am Handgelenk fest, hinderte sie am Gehen. “Hör mal...” fing er leise an. “Das mit gestern tut mir leid. Keine Ahnung, was mich da geritten hat.” “Schätze es war der Alkohol”, murmelte sie knapp, griff hastig nach ihrer Tasse Kaffee und trank ihn fast leer. “War ja außerdem auch nur ein Kuss”, nuschelte sie schließlich weiter, leerte ihren Kaffee ganz und stellte die Tasse zurück. “Richtig, nur ein Kuss”, wiederholte Kevin. “Ich geh dann mal und lass dich in Ruhe.” Lea wollte aufstehen, doch noch immer hielt er sie am Handgelenk fest. “Du musst schon loslassen. Ich kann sonst nicht gehen.” Kevin nickte zwar, doch losgelassen hatte er nicht. Er richtete sich schließlich ganz auf, kam ihr somit ein ganzes Stück näher. “Willst du denn gehen?”, fragte er leise, sah sie aufmerksam an und schmunzelte, als ihr die Röte in die Wangen schoss. “Schätze nicht”, gab sie leise zu und bemerkte kaum, dass Kevin sich ihren Lippen nährte, diese kurz, kaum spürbar küsste und sich wieder zurückzog. Verwirrt blinzelte sie. “Was war das denn?” Kevin grinste schief. “Was, ich bin schüchtern.” “Du bist 29 und keine 18 mehr.” Lea lachte leise und schüttelte über den dunkelblonden Mann den Kopf. “Hast ja recht, aber ich will mir erst die Zähne putzen. Sorry”, entschuldigte Kevin sich, ließ ihr Handgelenk endlich los und schälte sich aus dem Bett. “Sehr edel von dir, aber nachher will ich einen richtigen Kuss”, beschwerte Lea sich gespielt. “So viele du willst”, antwortete er ihr und verließ darauf hin etwas zügiger sein Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)