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Bunte Vielfalt

von

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Augenweide

Noch nicht ganz wach, dafür aber mit einer Tasse Kaffee in der Hand, schlenderte Lea raus auf die Terrasse und setzte sich auf eine der breiten Sonnenliegen. Tief atmete sie durch, führte den schwarzen Muntermacher zu ihren Lippen und nahm einen Schluck. Sofort fühlte sie sich besser, wacher und griff zu ihrem Handy, welches sie zuvor neben sich gelegt hatte.
 

Lea nahm einen weiteren Schluck Kaffee, öffnete die App Instagram und scrollte durch die ersten Bilder. Hier und da ein Selfie, andere teilten ihren Fortschritt an geschriebenen Büchern und dann gab es noch jene, die massig Storys hochluden. Bastians Kaffeebild bekam gleich ein Like, ebenso einen lieben Kommentar.
 

Dann aber packte Lea die Neugier und sie sah sich einige Instastorys an. An einer blieb sie länger hängen, sah sie sich nochmals an und fast flog das Handy wenige Sekunden später fast an die Wand. "Dieses verdammte Miststück", fauchte Lea leise, schmiss ihr Handy neben sich auf die Liege und griff stattdessen zur Zigarette.
 

Erstmal musste sie das Gesehene verdauen, sich beruhigen und wenn es passte, dann würde sie entsprechend reagieren. Wie lange war ihr diese Augenweide jetzt schon ein Dorn im Auge? Tage, Wochen oder doch schon Monate? Wobei Augenweide nicht ganz passte, sondern eher Pferdegebiss oder dumme Trulle. Weder hübsch war sie, noch hatte sie irgendwas im Kopf, außer Tanzen und mit dem Arsch wackeln. Mit solchen Qualitäten reichte es scheinbar nur für Instagram.
 

Gehässige Denkweise, aber Lea hatte dieses Mädchen gefressen, vor wenigen Tagen erst richtig kennengelernt und musste zugegeben: Sie war nicht die hellste Kerze auf der Torte. Der Ansicht war sogar Pip und er galt auch als ziemlich daneben. Jedoch war er Lea nun um einiges sympathischer und in ihm hatte sie eine freche Lästerschwester gefunden. Vergessen war der Unmut gegen seine Person, die einige Zeit als gar nicht tragbar galt.
 

Ob sie ihm schreiben sollte? Lea überlegte hin und her, ehe ihr einfiel, dass er gar kein Instagram hatte. Mist, verdammter. Dabei hätte sie ihm gerne das schön fotografierte Waschbecken gezeigt, das dümmlich grinsende Pferdegebiss der stolzen Fotografin und der nette Versuch, ihre Hühnerbeine noch drahtiger zu machen. Eine solche Augenweide durfte keineswegs verbogen bleiben. Auch Pip nicht.



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