Apnoe von Ixtli ================================================================================ Kapitel 13: Ein Sack voller Knochen -----------------------------------     Als Gabe am nächsten Tag wach wurde, hielt er noch immer sein Smartphone in der Hand. Er war so schnell eingeschlafen, als wäre ein Lichtschalter in seinem Kopf ausgeknipst worden und hatte dabei so beschissen geträumt, wie sich sein gesamter Körper gerade anfühlte: wie ein Sack voller Knochen, der ein Mal heftig durchgeschüttelt worden war. Um ihn herum war es totenstill. Jules musste schon weg sein, ohne dass er gemerkt hatte, wie sie aufgestanden und sich fertig gemacht hatte. Die letzten Tage hatten ihm sämtliche Energie geraubt, ohne dass er genug Zeit gehabt hätte, sie wieder aufzufüllen, und dann hatte es ihn einfach umgehauen. Ein Wunder, dass er es so lange geschafft hatte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Gabe sah auf die Uhr. Fast acht Stunden hatte er geschlafen, was sein aktueller Rekord war, aber erholt fühlte er sich ganz und gar nicht. Eher wie ein Schlafwandler, der einen Halbmarathon hinter sich hatte. Fluchend setzte er sich auf dem Folterinstrument namens Schlafsofa auf. Nachdem er seine Knochen wieder sortiert und durchnummeriert hatte, erinnerte er sich wieder an die letzte Nachricht, die er bekommen hatte und die er nicht mal mehr hatte lesen können. Er deaktivierte die Displaysperre und da stand die Antwort, die er nicht anders erwartet hatte: Packt zusammen und kommt her. Blieb noch die zweite Nachricht, die er geschrieben hatte und deren Antwort auch schon eingetrudelt war. "Jackpot!", rief Gabe in die Stille hinein. Das lief ja alles bestens. Zuerst der Umzug zu Nate und Jules neuer Arbeitsplatz im Hydra ging auch klar. Sie konnte anfangen, wann sie wollte. Darüber, wie er es ihr beibringen sollte, konnte er sich später noch genug Gedanken machen. Bis jetzt ging sie davon aus, dass es reichte, wenn sie hier ein Mal die Woche Staub wischte, aber seinen Nerven und seinen Knochen reichte das nicht. Gabe fühlte, wie alles in ihm wieder langsam zum Leben erwachte, auch wenn ihm, wie er säuerlich zugeben musste, sehr wohl bewusst war, wer das alles mit einer einzigen dämlichen Bemerkung tatsächlich ins Rollen gebracht hatte. "Und jetzt Alvaro", murmelte Gabe grinsend. Auf diese Nachricht freute er sich am meisten...     Alvaro wartete geduldig, bis die Kinder im Schulgebäude verschwunden waren, dann ließ er den Wagen an und fuhr Richtung Innenstadt. Er hatte Zeit bis zum Nachmittag, ehe er wieder hier sein musste. Mit Bauchweh dachte er an das bevorstehende Treffen. Moreno und alles was mit ihm zu tun hatte, war nie ein gutes Thema, aber dass es jetzt etwas persönliches zu bereden gab, das man nicht eben am Telefon abklären wollte, war neu. Und dass man es in LaRues Geschäftsstelle klären wollte, war beunruhigend. Er lenkte den Wagen wie an hunderten anderen gewöhnlichen Tagen vor dem Mord an LaRue die einspurige Einfahrt hinab in die Tiefgarage, nur dass er es heute das erste Mal danach wieder tat - ohne seinen Chef auf dem Rücksitz. Hier hatte sich nichts verändert, dachte Alvaro, während er durch die hellerleuchteten Reihen Autos zu seinem reservierten Parkplatz fuhr.   Alles war weitergelaufen wie zuvor, obwohl das taktangebende Rädchen fehlte. LaRue musste über Jahre dafür gesorgt haben, dass alles auch ohne ihn funktionieren konnte. Fast so, als hätte er geahnt oder befürchtet, dass es einmal so kommen würde. Alvaros letzter Gedanke erstarb zeitgleich mit dem Motor. Er öffnete die Wagentür und stand kurz darauf wieder an dem Ort, an dem er LaRue zuletzt lebend gesehen hatte. Der scharfe Geruch nach Abgasen hämmerte sich augenblicklich in seine Nase. Das erste Mal überhaupt nahm er diese widerlichen Ausdünstungen hier tatsächlich bewusst wahr, obwohl es jahrelang zu seinem ganz normalen Arbeitsalltag gehört hatte. Das Quietschen der Autoreifen und die laufenden Motoren der Wagen, das sich in den tunnelartigen Wänden der Tiefgarage verfing und als nie ersterbendes Echo hin und her irrte, dröhnte in seinen Ohren und Alvaro merkte, wie wieder dieser Schwindel nach seinem Kopf griff, den er das erste Mal nach seinem Besuch bei Moreno im Krankenhaus bei sich bemerkt hatte. Hastig eilte er zu den Aufzügen und atmete erleichtert auf, als er endlich in einer der sauberen und vor allem geruchslosen Glaskabinen stand, in der aus versteckten Lautsprechern leise beruhigende Musik erklang. Ohne dass er hinsehen musste, fuhr seine Hand automatisch zur Etagensteuerung und aktivierte das richtige Stockwerk. Sein Unterbewusstsein hatte diesen Ort scheinbar nie verlassen, dachte Alvaro bitter. Wie ein Totengeist, der den richtigen Weg ins Jenseits nicht fand.   Noch ehe er anklopfen konnte, öffnete sich bereits die Tür des Büros, das Alvaro in den endlos langen Fluren im Tiefschlaf hätte finden können. Das Lächeln in dem freundlichen Gesicht, das ihn in der Öffnung der schweren Holztür erwartete, wurde breiter. "Lange nicht mehr gesehen!", wurde Alvaro fröhlich begrüßt. "Wie geht’s dir?" "Besser", antwortete Alvaro der Frau, die ihn zu einer Sitzgruppe hin führte, wo er sich niederließ und in dem Moment, als er das vertraute weiche Polster unter sich spürte, merkte, wie auch das flaue Gefühl in seinem Magen nachzulassen begann. Unzählige Stunden hatte er hier verbracht, in denen LaRue in irgendwelchen Konferenzen festgehalten wurde. Lidia und ihr Büro waren praktisch zu seinem Aufenthaltsraum geworden, in dem immer etwas zu essen und zu trinken und immer auch jemand zum Reden bereit stand. "Nein und Nein", erklärte Alvaro der Frau amüsiert, die ihren gerade zu den üblichen Fragen geöffneten Mund wieder schloss und sich grinsend gegenüber von ihm hinsetzte. "Wirklich nicht?", hakte sie ein letztes Mal nach und sah ihn abschätzend an. "Es ist noch circa eine Tonne Essen vom Frühstück da." "Nur Wasser, danke." Alvaro nahm das Glas mit dem klirrend kalten Wasser entgegen und stellte es vor sich auf der glänzenden Tischplatte ab. "Tut mir leid, dass du herkommen musstest, aber hier kann man besser reden, als immer am Telefon", entschuldigte sie sich und warf ihrem Satz ein aufmunterndes Lächeln nach, das Alvaro auf der Stelle wieder daran erinnerte, dass er heute nicht hier war, um die Zeit bis zu LaRues nächstem Termin zu überbrücken. Alvaro atmete ein Mal tief durch. "Um was geht es denn?" "Moreno", war die prompte Antwort. "Es hat sich was geändert." Alvaros Blicke klebten nun an der Frau vor sich. "Er hat sich gestern selbst aus dem Krankenhaus entlassen." "Das geht?" Alvaro griff nach dem Wasserglas und hielt es, ohne einen Schluck daraus zu trinken. Konnte man einfach so aus einem Krankenhaus spazieren, in dem man wochenlang wegen Schusswunden lag, die einen fast das Leben gekostet hatten, wenn man sagte, man fühle sich gut? "Und da ist noch etwas." Lidia machte eine nachdenkliche Pause, in der sie sich Alvaro genauer betrachtete, der ihren Blicken zwar standhielt, aber dennoch irgendwie unkonzentriert wirkte. Ob ihm bewusst war, dass er bei Morenos Namen zusammengezuckt war? "Er ist direkt zu sich nach Hause. Sah zwar alles andere als gesund aus, aber bis jetzt gibt es keine Auffälligkeiten, was sein Verhalten angeht. Allerdings hat Moreno nach dir gefragt." Schon wieder dieses nervöse, Sekundenbruchteile dauernde Zucken. Alvaro wartete auf noch so eine Eröffnung, denn das, was er bisher wusste, klang noch zu harmlos. Und er behielt recht.   "Er erwähnte einen Auftrag, den LaRue dir noch kurz vor seinem Tod in seinem Beisein erteilt haben soll, und wollte wissen, ob du ihn schon ausgeführt hast." Lidia sah auf ihr Tablet hinab, das sie in den Händen hielt und schien irgendwelche Protokolle durchzugehen. "Ich weiß davon nichts, und sonst auch niemand. Moreno meinte, LaRue hätte das wohl spontan entschieden. Stimmt das?" "Ja, das stimmt", antwortete Alvaro so ruhig wie möglich, dem langsam dämmerte, auf was Moreno tatsächlich abzielte. Lidias Blicke hingen in Alvaros jetzt wieder reglosem Gesicht fest. Es passte ihr nicht, wie Moreno sich aufführte, doch Alvaro wirkte gelassen. "Und er hat noch angeboten, falls du dabei Probleme haben solltest, würde er dir gerne helfen", schloss Lidia ihren Vortrag ab. Alvaro musste sich zusammenreißen, um nicht aufzulachen, doch alles, was er wollte, war hier endlich wieder rauszukommen. Nur ging das nicht, so lange Lidia dachte, irgendwas sei faul. Und alles an ihr, angefangen bei ihrer angespannten Körperhaltung bis hin zu ihrer ernsten Miene und den stechenden Blicken deuteten genau das an. Moreno war ein Wichtigtuer und Großmaul, aber die unausgesprochene Drohung war ernst gemeint. Wenn er herausfand, dass Alvaro diesen angeblichen Auftrag nicht ausgeführt hatte, würde er es tun und als Bonus Alvaro gleich mit erledigen. Das hatte er ihm schon im Krankenhaus klargemacht. Alvaros Hände hatten die gleiche eiskalte Temperatur wie das Wasserglas angenommen und trotzdem schaffte er es nicht, es abzustellen. "Ihr könnt ihm ausrichten, alles ist so gut wie erledigt, es fehlt nur noch ein Detail."     Alvaro bezahlte die Tankrechnung, steckte das Zigarettenpäckchen ein und ging dann zurück zu seinem Wagen, der auf dem Parkplatz vor der Tankstelle stand. Er schloss die Fahrertür und genoss einen Moment die Stille, die ihn umgab, ehe seine Gedanken wieder von vorne anfingen, den Ausgang aus diesem scheiß Labyrinth zu finden. Das fehlende Detail... Wäre in diese ganze Sache nicht ausgerechnet jemand verwickelt, der sein halbes Leben lang dafür gesorgt hatte, dass jemand anderes beruhigt schlafen konnte, und wäre diese Person jetzt nicht praktisch Auftragslos und auf Arbeitssuche, hätte er das alles als Witz abgetan, aber Moreno war Moreno - ob mit zehn Fingern oder nur noch acht, er würde sich nicht einfach so zur Ruhe setzen, nur weil sein Auftraggeber nicht mehr am Leben war. Alvaro ärgerte sich, dass er wichtige Zeit mit dieser Dreckskiste verschwendet hatte. Wäre diese Box nicht gewesen, hätte er Moreno schon zehn Schritte voraus sein können, aber er hatte sich ja lieber wie ein abgerichteter Hund von irgendwelchen Suchspielchen aufhalten lassen, die ihn letzten Endes doch nur immer im Kreis herumgeführt hatten. Die einzig gute Entscheidung der letzten Zeit war, dass er die Kiste weggeworfen hatte. Im Prinzip war sie unnötig. Er wusste alles, was es zu wissen gab. Noch während Lidia ihm von Morenos großzügigem Hilfsangebot erzählte, war Alvaro eingefallen, dass LaRue eigentlich deutlich gemacht hatte, was er tun sollte, auch wenn er es so kryptisch wie möglich ausgedrückt hatte - und auch dafür musste er einen Grund gehabt haben. Eine denkbare, logische Abfolge von allem war, dass sich Alvaro darum kümmern sollte, Gabe und Jules wegzuschaffen und alle Spuren, die zu ihnen führen könnten, und erst danach die Kiste entsorgen sollte. Er hatte lediglich die Reihenfolge seines wirklichen Auftrags geändert, indem er die Kiste - wenn auch aus Frust - zuerst entsorgt hatte. Alles andere war völlig abwegig und sicher nicht in LaRues Sinne. Alvaro ließ den Wagen an und fuhr los. Blieb noch das widerspenstige Detail, das er noch davon überzeugen musste, was im Moment am gesündesten war.   Nachdem Gabe den Text an Alvaro zehn Mal neu geschrieben und immer wieder gelöscht hatte, entschloss er sich dazu, es Alvaro doch lieber persönlich zu sagen. "Jules ist soweit", begann Gabe ohne Umschweife, kaum dass Alvaro den Anruf angenommen hatte. "Aber ich brauche deine Hilfe." Nachdenkliches Schweigen empfing Gabe vom anderen Ende der Leitung und er sah auf sein Display, ob der Anruf vielleicht unterbrochen worden war. "Sicher helfe ich euch", erklang Alvaros ruhige Stimme. Und zwar so schnell wie möglich, dachte er. Bevor Moreno sich so weit erholt hatte, dass er sich auf die Suche machte. "Aber es gibt da ein kleines Hindernis, das auf eine Weise deine Schuld ist", fuhr Gabe fort. Er stand in der Küche und zog nacheinander alle Schubladen auf. Überall nur Dosen, Dosen, Dosen. Oh, und ein paar Snacktüten... "Was soll das sein und warum bin ich daran schuld?" Alvaro klang nun ungeduldig, wie Gabe nicht ohne Genugtuung feststellte. Aber er konnte ruhig noch etwas zappeln. "Jules denkt, du nimmst Thomas' Platz ein, so lange der 'verhindert' ist." "Welchen Platz?" Alvaro verstand kein Wort. Weder welchen Platz LaRue besessen haben sollte, noch was man nun von ihm erwartete. Gabe dachte nicht daran, Alvaro alles auf dem Silbertablett zu präsentieren. Nicht nach allem, was er hier schon angerichtet hatte. Belustigt hörte er das obligatorische Rascheln einer Zigarettenpackung und dann das Klicken eines Feuerzeugs. "Es ist ein bisschen kompliziert, aber da der Umzug ohnehin auf deinem Mist gewachsen ist, dürftest du damit dann sicher auch kein Problem haben." "Oh Gott", murmelte Alvaro so leise es ging. Vermutlich wäre es einfacher, Moreno aus dem Weg zu schaffen. Lidia hatte es ihm ja angeboten und er hätte es nur zu gerne angenommen, wenn da nicht noch das Problem war, dass Moreno der einzig lebende Zeuge von dem Anschlag auf LaRue war und noch immer nicht wirklich mit der Sprache dazu rausgerückt war. Erst danach konnte sich Moreno endgültig zum Teufel scheren.   Alvaro sah über das Dach seines Dienstwagens zum Schulgebäude hin, dessen Türen noch geschlossen waren und himmlische Ruhe vorgaukelten: in ein paar Minuten würde hier die Hölle ausbrechen. Die Zigarette in seiner Hand verbrannte, ohne dass er einen weiteren Zug davon nahm. "Könnten wir uns treffen und dann reden wir darüber?" "Na gerne", rief Gabe und hätte am liebsten laut gelacht. Es war irgendwie nur fair, sich wenigstens ein winziges Bisschen auf Alvaros Kosten zu amüsieren. Dafür hatte er selbst ja den Zirkus mit Jules. "Wann hättest du denn Zeit für deine neue Aufgabe?" "Übermorgen." Alvaro warf die verglühte Zigarette weg und rieb sich mit der freien Hand eine Schläfenseite. Hauptsache, sie sind danach weg, Hauptsache, er kam Moreno zuvor. Das war ja einfach, dachte Gabe. "Du weißt ja, wo die lausige Bude ist. Fühl dich wie zuhause", begann er sein Finale. "Ich muss noch was erledigen, aber ich komme dann nach. Der Schlüssel liegt im The Gorge bei Nate." "Ach ja, Nate", erinnerte sich Alvaro. Wie sollte er den vergessen? "Genau der. Erwürg' ihn dieses Mal bitte nicht, ich brauche ihn noch eine Weile." Gabe machte eine künstliche Pause, damit er sich sicher war, dass Alvaro ihm auch noch beim Rest zuhörte. "Bring die Kiste mit. Nate gibt dir den Schlüssel nur, wenn du sie ihm vorher zeigst, aber wenn du die Wahrheit gesagt hast, ist das ja kein Thema, richtig?" Er konnte hören, wie Alvaro die Luft einsog. "Und versuch erst gar nicht, Nate zu bequatschen - das funktioniert dieses Mal nicht." "Okay, war's das?" "Vorerst schon", erwiderte Gabe großzügig. "Wir sehen uns!" Grußlos beendete Alvaro den Anruf und hätte am liebsten sein Telefon so weit es ging weggeworfen. Diese verfluchte Kiste!   Mit Schwung stieß Alvaro den Deckel des Müllcontainers auf, in dem er den Erste-Hilfe-Kasten entsorgt hatte. Er zog sich am Rand hoch, bis er darüber blicken konnte und fluchte. Der Container war leer. Natürlich. Entsetzt sah Alvaro auf die paar Fetzen zerknitterten Papiers, die am Boden hafteten und alles waren, was sich noch in dem Container befand. Irgendwo musste die Müllkippe sein, dachte er, während er wie hypnotisiert in die Schwärze vor sich starrte. Irgendwo musste der Müll ja landen und er musste nur herausfinden, wo. Alvaro sprang zu Boden und noch ehe er richtig stand, hielt er schon sein Telefon in der Hand und suchte die Adresse der nächsten Deponie, die noch nicht mal allzu weit weg war. Vielleicht bestand ja noch die Chance, dort nach der Kiste zu suchen! Die Fahrertür seines Wagens knallte zu und mit quietschenden Reifen raste Alvaro los. Er kam nicht mal annähernd an die Deponie heran, als er endlich wieder zu Sinnen kam, den Wagen an den Seitenstreifen lenkte und dann eine Weile dort mit laufendem Motor stand.   Seine Hände umklammerten das Lenkrad wie Schraubzwingen. Was für einen Unsinn veranstaltete er hier gerade, dachte Alvaro bestürzt über sein eigenes irrsinniges Benehmen. Was genau sollte er auf dieser Drecksdeponie tun? Im Müll wühlen? Die Kiste war weg, Scheiß drauf! Mit großer Wahrscheinlichkeit war sie schon längst in der Presse oder verbrannt. Es war zu spät, sich darüber noch Gedanken zu machen. Gabe tat ihm kurz leid, der die Kiste gerne gehabt hätte und jetzt keine Chance mehr hatte, den Inhalt von LaRues Kiste zu sehen. Aber die würde ihm auch nichts mehr nutzen, wenn Moreno erst mal vor seiner Tür stand. Alvaro spürte, wie sich der erste Schock über den Verlust der Kiste Schritt um Schritt in Erleichterung wandelte. Es war wie eine Last, die von ihm abfiel und seinen Kopf wieder klar werden ließ. Ob mit oder ohne Kiste, morgen würde er zum The Gorge fahren und er würde dort nicht mehr weg gehen, bis er sicher war, dass Gabe und Jules in Sicherheit waren - selbst wenn das bedeutete, dass er Nate eventuell doch erwürgen musste...     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)