Apnoe von Ixtli ================================================================================ Kapitel 7: El Ahorcado - Der Gehenkte -------------------------------------       Das energische Klopfen an der Haustür mit der glänzenden Nr. 17 schallte wie dröhnende Hammerschläge durch den überdachten Gang des wie verlassen wirkenden Appartementkomplex. Alvaro wusste, dass dem nicht so war. Hinter Jalousien und Gardinen starrten ihn ängstliche Augenpaare an; abwartend, ob er als nächstes bei ihnen auftauchen würde. Dieser elendige Mist ging ihm auf die Nerven. Er ging nicht mehr weg, bevor er nicht endlich das losgeworden war, weswegen er schon zum dritten Mal hierher gekommen war. Keinen einzigen verfluchten Kilometer entfernte er sich mehr von hier und wenn es sein musste, trat er die Tür tatsächlich ein. Scheiß auf die Nachbarn!   Alvaros Faust donnerte erneut gegen das Holz. Seinen ganzen seit Wochen aufgestauten Frust schien er in den grünen Lack hinein prügeln zu wollen. In Gedanken ging er schon durch, wo die Schwachstelle der Haustür war, damit er dort als erstes zutreten konnte, als es in dem Appartement plötzlich lebendig wurde. "Wer ist da?", hörte er eine bekannte Stimme mit lauerndem Unterton fragen, die beim letzten Treffen noch weitaus zorniger geklungen hatte. Alvaro triumphierte innerlich. "Das Arschloch vom letzten Mal." Lachen antwortete ihm. Verächtliches Lachen, das durch das grünlackierte Holz kroch und Alvaros Beherrschung innerhalb weniger Sekundenbruchteilen aufzufressen vorhatte. "Geht es ein bisschen präziser?", verlangte die Stimme hinter der Tür. "Die Arschlochdichte ist hier ziemlich hoch." "Das Arschloch, das deine Wohnung ausgeräumt hat." Alvaro hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sich die Tür nun so schnell vor ihm öffnen würde, wie sie es gerade tat. Es war nicht einmal abgesperrt oder eine Kette vorgelegt. Hätte er doch bloß sofort zugetreten, dann wäre das jetzt alles schon längst vorbei.   "Dass du dich noch mal hierher traust", spie ihm sein Gegenüber entgegen. Gabes wütende Blicke fixierten Alvaros belustigtes Lächeln. "Was willst du?" "Jules schickt mich", erklärte Alvaro so harmlos wie es ihm der letzte Rest seiner Beherrschung gerade noch so erlaubte. Einzig die Genugtuung, die ihm sein nun erbleichendes Gegenüber bescherte, ließ Alvaro ruhig bleiben. "Wie kommst du auf Jules?" Gabe spürte, wie ihm jedes einzelne Wort im Hals stecken blieb, bis es in seiner Kehle schmerzte, und er es nur mit Mühe schaffte, diesen Satz hervorzubringen. "Deine Schwester war so nett, mir das Hoftor aufzusperren." Er hatte ins Schwarze getroffen, das bestätigte ihm die prompt auflodernde Wut in Gabes Augen. Alvaro ließ den jungen Mann vor sich keine Sekunde aus den Augen. Eine falsche Bewegung und er würde hier zusammengefaltet auf dem Boden liegen. Gabe schien das zu ahnen und unterdrückte den ersten Impuls, den Fremden vor sich anzuschreien, was zur Hölle er mit Jules zu tun hatte. Unter Alvaros argwöhnischen Blicken griff er langsam in seine Hosentasche und zog sein Handy daraus hervor. Die Begrüßungsmelodie erklang und gleich darauf wurden Gabes Wangen noch um ein paar Nuancen bleicher, als er den verpassten Anruf seiner Schwester sah. "Jules geht es gut", lenkte Alvaro gnädig ein. "Sie wollte zur Arbeit." Gabe beachtete ihn überhaupt nicht. Er tippte eine Nachricht in sein Telefon und starrte dann wartend auf das Display. Anscheinend hatte er Antwort bekommen, denn gleich darauf sah er wieder zu Alvaro. "Sehe ich echt wie ein Killer aus?", murmelte Alvaro mehr zu sich selbst. Zuerst der Vogel in der Bar und jetzt der hier... Wie jedes Mal, wenn er nicht wusste, wohin mit seinen Händen, griff Alvaro nach dem Zigarettenpäckchen in seiner Jacke. Gabe steckte sein Telefon wieder ein. Eine Rauchwolke waberte auf ihn zu. "Ich will dir nur endlich etwas ausrichten und dann bin ich auch schon wieder weg." Alvaro steckte das Zigarettenpäckchen samt Feuerzeug ein. Sein schweigendes Gegenüber mit den finsteren Blicken schien noch nicht ganz überzeugt. "Keine Spielereien mehr, keine Witze, ok?" "Dann sag, was du mir ausrichten sollst." "Nicht hier draußen." Gabe dachte einen Moment nach. Stumm studierte er Alvaros Mimik, als läge darin die Lösung zu seinen Zweifeln. Seine Hand, die krampfhaft den Türgriff innen umklammerte, lockerte sich und die Tür schwang auf. Alvaro schnippte die Zigarette in den Innenhof und folgte seinem widerwilligen Gastegeber in dessen Wohnung.     "Also, was willst du hier - schon wieder?" Alvaro sah sich schnell in der bereits bekannten Wohnung um. Alle Kisten waren wieder ausgepackt und alle Möbel an ihrem Platz. Sogar das Kinderbild stand wieder im - dieses Mal sogar staubfreien! - Regal. Seine Blicke blieben an Gabe hängen, der mit verschränkten Armen vor ihm stand und auf die Antwort wartete. "Eigentlich dachte ich, dass mein Auftrag ist, die Wohnung hier auszuräumen, aber damit lag ich wohl falsch." Gabes tonloses Lachen erklang. "Oh ja, daran erinnere ich mich..." Der Fremde, von dem er noch nicht mal den Namen wusste, schien laut seinem kurz abwesend wirkenden Gesichtsausdruck gerade seine Gedanken zu ordnen und auszusortieren, welche Worte er wählen sollte. Das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. "Thomas LaRue", sagte Alvaro ohne Umschweife schließlich das, womit er alles auf den Punkt brachte, zu dem er hinwollte. Und er bekam die erwartete Reaktion.   Der Name traf Gabe wie ein Faustschlag in den Magen. Seine Hand fuhr in seine Hosentasche und ergriff das kühle Metall des Schlüssels darin. "Hat- hat er was mit der schlechten Nachricht zu tun, die du letztens erwähnt hast?" "Ja", erwiderte Alvaro knapp. Warum sollte er es noch länger hinauszögern? Die Zinken des Schlüssels bohrten sich tief in Gabes Handfläche. Sein Hals wurde wieder eng und er fühlte, wie er langsam die Kontrolle über seinen Körper verlor. Er wandte sich von Alvaro ab und ging wie ein Schlafwandler zur Couch, wo er sich im Zeitlupentempo hinsetzte. Alvaro folgte ihm ein paar Schritte. "Und was-", Gabe hielt inne. Wenn er die Frage aussprach, gab es kein Zurück mehr. "Und was ist passiert?" "Ein Unfall." Klang das überzeugend? Alvaro hoffte es. Eisern erwiderte er Gabes schockierte Blicke. "Ein tödlicher Unfall." Hätte er die Frage doch nicht gestellt. Hätte er die Tür doch nicht geöffnet. Jetzt wusste er den Grund, weshalb Thomas nicht bei der Premiere dabei gewesen war - das erste Mal überhaupt. Ihm war das alles suspekt. Ein Unfall? Gabe ging in Erinnerung sämtliche Nachrichten der letzten Wochen durch. Davon hätte er doch erfahren müssen. Früher. Nicht erst durch diesen Typen hier, von dem er noch nicht mal wusste, in welcher Beziehung er zu Thomas stand. "Ich arbeite für ihn", beantwortete Alvaro die ungestellte Frage. "Warum Gegenwart, wenn er ja angeblich tot ist?" Alvaro seufzte unhörbar. "Weil ich noch für ihn arbeite - für seine Familie." Er wusste noch nicht einmal, ob Gabe seine Erklärung registriert hatte. Er hatte das Gesicht wieder von Alvaro weggedreht und sah reglos vor sich hin.   "Warum dachtest du, dass du die Wohnung hier ausräumen sollst?" Gabe sprach so leise, dass Alvaro noch ein paar Schritte näher kam. "Hat er dir das vorher aufgetragen?" "Indirekt." Gabes bleiches Gesicht wandte sich Alvaro zu. Seine dunklen Augen schimmerten. "Wie meinst du das? Hat er dir den Schlüssel gegeben und gesagt, du sollst herkommen und alles ausräumen oder nicht?" Alvaro zögerte. "Ich habe eine Kiste bekommen und darin befanden sich der Schlüssel und die Adresse." "Das klingt alles irgendwie-", Gabe unterbrach sich selbst und dachte ein paar Augenblicke nach. Ein hilfloses Lachen kroch seine Kehle hinauf und hing dort fest. Er sah zu dem Mann, der behauptete, für Thomas zu arbeiten, und der auf einmal nicht mehr den Eindruck machte, als glaube er selbst noch das, was er da gesagt hatte. "Abenteuerlich", half Alvaro Gabe auf die Sprünge. "Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts." Endlich brach das Lachen aus Gabe heraus, das seinen Hals wie ein Korken verstopft hatte. "Du kommst allen Ernstes hierher, mehrmals, weil du eine Kiste mit meinem Schlüssel und meiner Adresse darin gefunden hast? Aber - vorausgesetzt du belügst mich nicht - direkte Anweisungen hattest du auch keine, sonst hättest du ja nicht fälschlicherweise meine Wohnung ausgeräumt. Was also willst du hier? Wo ist diese Kiste?" Das erste Mal, seit dieser Zirkus angefangen hatte, fühlte sich Alvaro hilflos. Was sollte er Gabe jetzt antworten, dem bei seinem letzten Satz die Stimme gebrochen war? Dass er selbst mehr Fragen als Antworten hatte? Dass er keine Ahnung hatte, was er mit den ganzen Infos über das Doppelleben seines Chefs anfangen sollte? Fast schon erleichtert registrierte Alvaro das Vibrieren in seiner Jackentasche. "Ja?", meldete er sich bei dem Anrufer.   Schweigend sah Gabe Alvaro nach, der sich von ihm abgewandt hatte und mit nun gesenkter Stimme telefonierte. "Ich muss wieder los", erklärte Alvaro Gabe gleich darauf knapp, nachdem er den Anruf beendet und das Telefon eingesteckt hatte. "Damit wäre jetzt alles geklärt. Also -" "Moment!" Gabe war von seinem Sitzplatz aufgesprungen und kritzelte hektisch ein paar Zahlen auf einen Zettel, den er Alvaro in die Hand drückte. Er musste wichtig für Thomas gewesen sein, wenn er immerhin ein paar Mal hierher gekommen war, nur um ihm zu sagen, dass dieser tot war. Er hätte nach der Aktion mit der ausgeräumten Wohnung nicht wieder herkommen müssen. Gabe hätte nie erfahren, warum Thomas sich nicht mehr meldete und alles wäre irgendwann wieder normal weitergelaufen. Irgendetwas stimmte nicht und die einzige Hilfe dabei, das herauszufinden, war dieser Fremde. "Ruf mich an, wenn du was Neues weißt. Oder-", Gabe wartete, bis sein Gegenüber den Zettel eingesteckt hatte. "Oder wenn du mal die Kiste dabei hast. Ich würde sie gerne sehen." "Klar", bestätigte Alvaro die Forderung, obwohl er im gleichen Moment wusste, wie unwahrscheinlich es war, dass er hier jemals mit diesem dämlichen Erste-Hilfe-Kasten aufkreuzen würde. Bis jetzt hatte er nur Ärger damit gehabt. Zuhause flog der Kasten in den Müll, wo er hingehörte... Alvaro öffnete die Haustür, aber noch ehe er hinaus konnte, wurde er am Arm festgehalten. Unwirsch drehte er sich zu Gabe herum. "Bitte!" Gabes eindringliche Blicke bohrten sich in Alvaros Augen. Alvaro fluchte innerlich. Diese Dreckskiste und alles, was damit zu tun hatte, war schlimmer als die Pest. "Von mir aus kannst du die verdammte Kiste haben. Unter der Bedingung, dass ich dann meine Ruhe habe." "Abgemacht!"     "Jules kommt mit mir mit", erklärte Gabe Nate schroff, der ihm mit fragend gerunzelter Stirn dabei zusah, wie Gabe die Tasche seiner Schwester aus ihrem Fach nahm und dabei kurz ins Straucheln kam, als das Gewicht ihn nach unten zog. "Was zur Hölle hast du hier alles drin?" Jules sah zu Nate hin, der mit den Achseln zuckte und ihre Blicke ebenso ratlos erwiderte. "Ich habe Spätschicht, Gabe. Was soll das?" "Du hast jetzt Feierabend", verkündete Gabe der jungen Frau in einem so bestimmenden Tonfall, der keinen Einspruch akzeptierte. Er schwang sich die Tasche, in der die unzähligen Snacktüten raschelten, über die Schulter und nickte dann zum Ausgang des The Gorge. "Nate schafft den Rest der Schicht auch alleine."   "Was hast du dir dabei gedacht, diesen Typen in die Anlage zu lassen?", fuhr Gabe Jules draußen an. "Alvaro?" Jules versuchte, mit ihrem verärgerten Bruder Schritt zu halten, der ungehalten die Gasse hinab stürmte. "Konntest du ihm helfen?" "Helfen?" Gabe blieb abrupt stehen. Mit offenem Mund starrte er seine Schwester an, die unbeeindruckt an ihm vorüber in ihre Tasche griff und eine Dose Limonade herausnahm. "Bei was helfen?" "Er war auf der Suche nach einer Frau und ihren Kindern. Zuerst dachte ich-" "Warte mal kurz", unterbrach Gabe den einsetzenden Redefluss seiner Schwester. "Welche Frau und welche Kinder?" Jules senkte die Blicke und sortierte ihre Gedanken. Sie kam bis zu dem Zeitpunkt, als sie Gabes Nummer gewählt hatte. "Das hat er nicht gesagt. Er war nur auf der Suche nach ihnen und ich hab an dich-" "Schon gut." Gabe seufzte schwer. Er sperrte das Hoftor auf und wartete, bis Jules ihm hinein folgte. Er brachte es nicht übers Herz, seiner Schwester zu sagen, dass sie einfach eiskalt ausgetrickst worden war. Aber dass das nicht das Schlimmste war, was er erfahren hatte, konnte er ihr erst Recht nicht erklären.     Dass er Krankenhäuser hasste war noch milde ausgedrückt. Dabei ging es nicht einmal speziell um die ganzen Leute mit ihren unsäglichen Krankheiten, über die er lieber nicht weiter nachdachte, sondern einfach nur darum, wie hoffnungslos die Stimmung in ihnen schien, ganz so als erwarte niemand wirklich, tatsächlich geheilt zu werden. Geschlagene zehn Minuten stand Alvaro schon vor der Tür, die ihn in das Zimmer des Mannes brachte, den LaRue einmal Den Gehenkten genannt hatte, weil er mit dem, was er tat, immer an der Schwelle zwischen Leben und Tod stand. Mit dem Kopf in der Schlinge würde er noch laut über seine Henker lachen. Angeblich war nicht mehr viel menschliches an ihm. Alvaro hatte ihn nur ein einziges Mal gesehen und das war an jenem Tag, an dessen Ende er den Leichnam seines Chefs hatte identifizieren müssen. Moreno tauchte immer nur dann auf, wenn es brannte. Und genauso schnell verschwand er danach auch wieder. LaRue hatte ihm dabei anvertraut, dass er sich seinem Wohnhaus niemals nähern dürfte. Warum, hatte er nicht gesagt. Nur dass sich Alvaro darüber keine Gedanken machen müsste, weil er selbst über jeden Schritt und jeden Atemzug, den Moreno tat, informiert werden würde. Und genauso war es heute gewesen.   Alvaro trat an das Bett heran, in dem der Mann lag, der schon wieder nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen war. Dass Moreno den Anschlag überleben würde, war ein Wunder. Dass er noch wusste, wer er war, erst recht. Zwischen unzähligen Kabeln und Schläuchen war das erste, was ihm auffiel, der dicke Verband, der an seiner linken Hand begann und bis zum Schultergelenk hinauf reichte. Sein grau-bleiches Gesicht war mit kleinen Schnitten übersät, die bereits am abheilen waren. Und dieses Gesicht drehte sich nun langsam zu Alvaro herum. Die müden Augen wurden klarer, als er erkannte, wer da auf ihn hinab sah. "Hey, Junge." Morenos Stimme klang schleppend, als wüsste sein Mund nicht mehr, wie man Worte formte. Die seltsame Vertrautheit mit der er angesprochen wurde ignorierend, beschränkte sich Alvaro darauf, kurz zu nicken. "Schaut das nicht toll aus?" Moreno hob seinen bandagierten Arm an. "Die mussten mir die Hand wieder annähen", erklärte er, als ginge es darum, einem Pfadfinder den Aufbau eines Zeltes beizubringen. "Zwei Finger sind verschwunden", fügte er stolz hinzu. "Haben sicher Kojoten gefressen." Morenos blechernes Lachen erklang. Der war ja total zugedröhnt, dachte Alvaro. "Spektakulär." "Weißt du was über die Ermittlungen?" Morenos Blicke versuchten vergeblich Alvaro zu fokussieren. Nach einer Weile ließ er es sein und sah stattdessen wieder auf seine verbundene Hand hinab. "Nicht mehr, als letzte Woche. Warum?" "Die haben mich die ganze Zeit damit genervt. Weißt du, ich liege hier und pisse wochenlang in einen Plastiksack, der neben dem Bett hängt, und die wollen wissen, wie die Täter aussahen..." Moreno wirkte kurz wie weggetreten und Alvaro erwartete, dass er eingeschlafen war. "Haben mir den Arm durchlöchert", murmelte Moreno schläfrig. "Einfach so-" "Ich komme später noch mal vorbei." "Warte!", fuhr Moreno Alvaro an. "LaRue hat was gesagt. Was über dich." Alvaro überlief es eiskalt. "Was denn?" "Dein Auftrag. In deinem Auto, hat er gesagt." Morenos umherwandernde Blicke fixierten nun Alvaro. "Die verdammte Kiste."   Und ob sich Alvaro erinnerte. Er hatte vor der Hauptgeschäftsstelle auf LaRue gewartet, der aus der Tiefgarage gekommen war und ihm das mit der Kiste gesagt hatte. Bis zum Zeitpunkt der Todesnachricht hatte sich Alvaro deswegen kaum Gedanken gemacht, weil LaRue öfter mal zum Auto ging, um noch ein paar Papiere zu suchen. Allerdings war er danach direkt zu Moreno in den Wagen eingestiegen und nicht mehr zurückgekommen. "Ich habe die Kiste gefunden. Die war ein Blindgänger." Alvaro zuckte mit den Schultern. "Die Wohnung ist noch bewohnt." "Welche Wohnung?" Moreno blinzelte irritiert. "Hinter dem The Gorge. Mann, der Typ ist vielleicht ausgerastet, als wir die Wohnung leergeräumt haben." Alvaro lachte leise in Erinnerung an Gabe, der wie ein tollwütiger Hund zwischen Alvaro und den Möbelpackern hin und her gerast war. Moreno stimmte in das Lachen ein. "Dein Auftrag war doch nicht die Wohnung zu räumen. Du solltest den Bewohner aus dem Weg schaffen!" Alvaro verstummte. Ratlos sah er Moreno an, dem vor Lachen die Tränen die Wangen hinabliefen.       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)