Ausflug der (un)gewöhnlichen Art von Rouge (Reisebekanntschaften mit Vampiren,Geistern und Dämonen) ================================================================================ Kapitel 29: ------------ Haha!!! Hier bin ich! Fast so fix wie früher *ggg* Oh Leuds, ich dachte schon, ich sei abgeschrieben,nach der langen Sendepause...aber ich bins nicht! DANKE! DANKE! DANKE! Eure Kommis haben mir ordentlich Feuer gemacht. Lieber Gruß, Rouge. --*-- Einen Mundwinkel schief nach oben ziehend, halte ich seinen Blicken stand. Gott sei Dank - oder eher, Fiamma sei Dank, widmet er mir seine Aufmerksamkeit nicht all zu lange. Boris brennt eine Frage auf den Lippen und auch wenn er sie nicht laut stellt, weiß ich, dass Fiamma sie versteht: "Wie ist das möglich?" Zwischen ihm und seiner Geliebten sind keine Worte nötig. Sie sprechen durch Gesten und Blicke. "Es ist ihr zu verdanken, Liebster. Ihr Geist reiste durch Zeit und Raum und durch ihr beherztes Eingreifen in das Geschehen, errettete sie meine Seele und hier bin ich nun..." Der Vampir schweigt eine Weile und er scheint die Worte der Hexe genau abzuwägen, ehe er erwidert: "Errettet, sagst du?! DAS nennst du errettet?" Die Wut beraubt ihm seiner mentalen Stärke, sodass seine Hand nicht mehr auf ihrer Erscheinung liegt, sondern durch sie hindurch langt. "Das ist nur der fahle Schein einer Erinnerung... das ist mir nicht genug! Ich will dich berühren können, Fiamma. Ich will dass du mir meine endlosen Nächte wieder erwärmst und mit mir die Ewigkeit teilst!" Sein Brustkorb hebt und senkt sich deutlich sichtbar und ich bin mir sicher, dass Boris Herz wild schlägt. Duncan sagte mir, dass ich seines zum Schlagen gebracht hätte. So muss es auch bei Boris und Fiamma gewesen sein... Ihre bis eben noch sanfte und gutmütige Züge verfinstern sich, doch ist es kein Hass den sie dadurch zum Ausdruck bringen will, sondern Entschlossenheit. "Boris, wenn Sybille dies nicht getan hätte und meine Seele verdammt geblieben wäre, würden wir uns heute - würden wir uns NIE mehr wieder sehen. Aber so habe ich die Chance auf eine Widergeburt... Verstehst du, was das bedeutet?" Verzweiflung lässt ihre Stimme bei den letzten Worten etwas höher klingen. Stumm nickt der Vampir. Er versteht und wendet sich an mich. "Mädchen, deine Tat sühnt nicht Duncans Verbrechen... aber sie rettet dir dein Leben." Erleichtert sacke ich in mir zusammen. Verdammt, mir war gar nicht klar, wie verängstigt ich war. Herrlich, dann kann ich ja wieder einen Haken auf meiner "Das habe ich überlebt..."- Liste machen. Ivo erhebt sich. "Ich werde mal nachsehen, wo sie so lange bleibt". erklärt er in die Runde blickend und verlässt dann das Zimmer. Instinktiv steuert er das Bad an. So wie es die Höflichkeit gebietet, beschließt er zuerst anzuklopfen, doch als seine Fingerknöchel das Holz der Türe berühren, schwingt diese von alleine auf und er erblickt Boris, Fiamma und mich. Etwas überrumpelt versuche ich ein Lächeln und hebe die Hand zum Gruße. Stumm sieht der Jäger zuerst mich an, ehe er den Vampir ins Auge fasst. Diesen unentwegt beobachtend, tritt er in das Bad, packt mich am Handgelenk und zieht mich, mit einer kurzen und fließenden Bewegung hinter sich. Sein Griff ist fest, doch er tut mir nicht weh. Sanft, vielleicht auch um sich selbst zu beruhigen, streichelt er mit dem Daumen über meinen Handrücken. Mit hüpfendem Herzen besehe ich meine kleine Hand in seiner großen und spiele etwas unschlüssig mit meinen Fingern. Es fällt mir schwer ein Schmunzeln zu unterdrücken. Als ich aufsehe, treffen meine Blicke auf die der Feuerhexe und ich kann ein wohlwollendes, wissendes Lächeln auf ihren Lippen ablesen. Jetzt grinse ich etwas offener. Da Boris keine Anstalten macht, uns auseinander zu bringen, nimmt sich Ivo die Zeit dazu, den Vampir näher in Augenschein zu nehmen. "Ich hoffe ich kam gerade sehr Ungelegen...?!" fragt er höflich, mit zynischem Unterton. Sein Gegenüber hebt nur eine Braue und schweigt ansonsten. Argwöhnisch sieht sich Ivo im Bad um, dabei fällt ihm Fiammas schwach leuchtende Silhouette auf. "My Lady..." grüßt er ihr sogleich ein wenig verwundert. "Es ist mir eine Ehre" fügt er hinzu und deutet eine Verbeugung an. Die Erscheinung der ehemaligen Vampirjägerin dreht sich um sich selbst und erinnert dabei an ein flammendrotes Windrad. Erst als sie vor ihm steht, festigt sich ihre Gestalt wieder. Ein beinahe schelmisches Lächeln ziert ihre wundervoll geschwungenen Lippen und ihre Augen blitzen lebensfroh. Etwas verwirrt sehe ich zu Boris, doch dessen Mine ist wie Eis. Kalt und Emotionslos. "Duncan, wir könnten jetzt noch den ganzen Abend hier so beisammen stehen und plaudern, doch dazu fehlt mir Zeit und Lust. Also, sag mir... Bruder...wo ist die Kleine?! Bring sie Cyrus und er wird dich wieder in seinen Reihen willkommen heißen!" Das Angebot entlockt ihm nur ein höhnisches und kurzes Lachen. "Cyrus ist mir egal." antwortet der dunkelhaarige Mann. Seine Mundwinkel sind immer noch zu einem spöttischen Schmunzeln verzogen, dass im Kontrast zu seinen ernsten und durchdringenden Blicken steht, welche Leila fixieren, als könne er in ihren Gedanken lesen. Diese Vorstellung erschreckt die junge Frau und bringt sie dazu, einen Schritt zurückzuweichen, den er ihr im selben Augenblick nachgeht. "Wovor fürchtest du dich, Schwester...?" Noch ein Schritt und noch einer und dann hat er seine Schwester zwischen sich und der Wand gefangen genommen. Er senkt den Kopf zu dem ihrigen herab, die Hände links und rechts neben ihr abgestützt. "Was soll das?" fährt sie ihn an und in ihren Augen blitzt ein Feuer, als verglühten darin tausend Sterne. "Was das soll? Das kann ich dir sagen, Schwester. Du hältst mich für den Bösewicht in dieser Odysee? Gibst mir die Schuld an all deinem Leid? Oh, da irrst du dich aber gewaltig. Cyrus hat stets mit uns allen nur gespielt. Während er mit dir das Bett teilte und sich über deine rückhaltslose Hingabe erfreute und daran erlabte, buhlte er um meine Gunst. Er sorgte dafür, dass jeder von uns ihm zu Treue verpflichtet ist, ihm gar etwas schuldet. Er war stets darauf bedacht, unter uns Hass zu säen, damit wir uns nicht verbünden." Die Worte sprudeln ihm nur so von der Seele, als sei dort frisch ein Quell entsprungen. Er hat all die Jahre geglaubt, es würde ihm schwer fallen, doch jetzt, jetzt erschien es ihm sogar erschreckend leicht. Hinter der braunen, vor Erstaunen und Unglauben leicht geweiteten Iris Leila's tobt ein heftiger Sturm der Gefühle. Das Braun wird dunkel, fast schwarz, ehe es wieder hell wird. Duncans Augen sind unverändert blau. Vielleicht strahlen sie ein wenig mehr Kälte aus, eher so eisigblau, wie jene des Vampirfürsten. Ja und genau SO bekomme ich die beiden zu sehen, als ich mit Boris die Treppen nach unten gehe. Er hat mir meine Hände auf den Rücken gedreht und hält sie dort unnachgiebig fest. Ein wenig strenger als nötig wäre, nachdem wir ja die gleichen Interessen vertreten und er weiß, dass ich nicht abzuhauen gedenke. Wir haben uns einen todsicheren Plan überlegt, mit dem wir Cyrus vernichten werden. "Ja, todsicher tödlich..." Wie kann man diese nervtötende Stimme abstellen?! Sie wird mich noch in den Wahnsinn treiben. Aber vielleicht bin ich ja auch schon wahnsinnig und höre sie deswegen die ganze Zeit? Das sollte mir zu denken geben... Boris und ich bleiben dicht bei den beiden stehen. Flüchtig aber sehr abschätzend sieht er zu Duncan, welcher etwas verwundert zwischen mir und dem anderen hin und her sieht. Seine Verwunderung schlägt schnell in Unmut um, welchen er leise knurrend kund tut. Anschließend tritt er von Leila zurück und blickt Boris zornig an. Seine Augen sind tiefschwarz, so wie ein Meer bei Nacht im Sturmwind. "Lass sie los...!" Die Bezeichnung Bobo hat er sich nur mühevoll verkneifen können. Es lag ihm schon buchstäblich auf der Zunge. Der Angesprochene lächelt nur schmal, vielleicht ein wenig spöttisch und zieht mich demonstrativ näher zu sich heran. Dass dies Duncan noch wütender macht, registriert er befriedigt. Natürlich, er hatte es ja provoziert. Leila hat weder für ihren Bruder noch für Boris Augen. Ihre Aufmerksamkeit gilt ganz alleine mir. Das ist sie also... Leila. Duncans Schwester... Wie schön sie ist. Feme Fatale... Eine gefährliche Frau. Aber sind Frauen für Männer nicht immer eine verlockende Gefahr?! Ihr ebenholzschwarzes Haar fällt samtig und ungebändigt über ihre schmalen Schultern. Wie ein Rahmen umfasst es ihr bleiches Gesicht. Sie kommt auf mich zu, bleibt einen Schritt vor mir stehen und mustert mich von Kopf bis Fuß, als sei ich ein Tier bei einer Viehauktion. Oh, der Vergleich ist wirklich gut... Nach ihrer eingehenden, wie ich finde etwas erniedrigenden Musterung, verziehen sich ihre Lippen flüchtig zu einem überheblichen Grinsen. Nur einen Augenblick später scheint es, als wäre dieses negative Lächeln förmlich von etwas vertrieben worden. So als ob plötzlich eine andere Seite in ihr die Oberhand gewonnen hätte. Doch diese Gleichgültigkeit, die mir ihre Augen, eigentlich ihre ganze Mine jetzt vermitteln, lässt mich an meinen Gedanken heftig zweifeln. "Ach, wo bleiben denn nur alle?" Cyrus tippt gelangweilt mit seinen Fingern auf der Lehne des Sessels herum und stößt seufzend die Luft aus. Eine seiner weißen, langen Haarsträhnen, die vorwitzig über sein Gesicht hängt, wird dabei leicht nach oben gepustet. "Ich habe das Gefühl, dass mir alle den Rücken zukehren...Was meint ihr dazu?!" fragt er in die Runde ohne aufzusehen. Denise hat die Platzwunde auf Christops Kopf, notdürftig mit einem Stück Stoff verbunden und sieht den Vampirfürsten abfällig an. Ihre dunkelblonden Augenbrauen haben sich zu einer fast geraden Linie verzogen. Es kostet sie viel Mühe die bissige Bemerkung, welche ihr auf der Zunge liegt, hinunter zu schlucken. Stattdessen wendet sie sich wieder ab und streicht über den dunklen, lockigen Kopf des Freundes. "Hey, alles in Ordnung?" Er fängt ihre Hand ein und nickt. "Ja, danke. Geht schon... Fühlt sich in etwa so an, wie der Kater nach einer durchzechten Nacht..." meint er scherzend und lehnt sich leise stöhnend an die Wand hinter sich. "Das war eben sehr dumm von dir!" tadelt sie ihn. In ihrer Mine sind Besorgnis und Unmut zu gleichen Teilen vorhanden. "Oh, Denise. Bitte. Nicht mal im Angesicht des Todes, kannst du locker sein? Es ist doch nichts passiert..." versucht er sie zu beruhigen und ein verschmitztes Grinsen verleiht seinem schmalen Gesicht, mit den hervorstechenden Wangenknochen, anziehende Züge. "Du magst mich!" Denise atmet entnervt durch und setzt sich neben ihn. Der junge Mann behält die Hand der Frau in der Seinen und streichelt mit dem Daumen über Denise' Handrücken. Gedanklich abwesend, lässt sie es wortlos geschehen. "Wir sollten sie augenblicklich zu unserem Fürsten bringen" Leila betonte ihre Worte absichtlich derart bewusst und auch wenn ihre Blicke bei diesen Worten auf mich gerichtet waren, ist jedem von uns klar, dass sie damit Duncan einschloss. Sie sieht in ihm nach wie vor einen Lakai Cyrus' und kein eigenständig denkendes Wesen. Er quittiert dies alles jedoch mit regloser Mine. Doch je stiehlt sich ein überlegenes Lächeln auf seine blassen Lippen. "Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, wir würden freiwillig zu Cyrus zurückgehen?" Leila hebt scheinbar amüsiert eine ihrer feinen, dunklen Brauen. "Sollen wir euch etwa nett zureden?" Ich frage mich, was in Duncan vor sich geht. Warum muss er denn jetzt wieder derart provozieren? Oh Männer! Immer dieser Geltungsdrang. Bestimmt will er jetzt vor Boris in irgendeiner Weise profilieren. "Vielleicht sollten wir das wirklich, Teuerste." Von nur einer Sekunde auf die Nächste, fühle ich mich nicht mehr fähig zu atmen. Mein Magen verknotet sich und ein Gefühl der Übelkeit steigt in mir hoch. Die Türe zur Bibliothek schwingt auf und der mächtige Vampir lehnt sich in den Rahmen. Seine Blicke wandern über die drei anderen, ehe sie sich auf mich regelrecht verankern. Pure Lüsternheit liegt in seinen Augen. Boris Finger bohren sich unsanft in mein Fleisch und halten mich so in der Realität gefangen. Zweifelsfrei wäre ich wohl sonst unmächtig geworden. "Halte jetzt durch, Mädchen. Auch das Beutetier hat Würde, ganz gleich in welcher Situation. Es kämpft um sein Überleben ehe es sich, vor Angst gelähmt, dem Jäger ergibt und erliegt." Ich drehe mich zu Boris um, doch er sieht mich nicht an. Hat er überhaupt zu mir gesprochen? Wenn ich es mir genau überlege, empfand ich es wohl eher als einen Art GedankengangKann er etwa seine Gedanken mittels Telepathie übertragen? Heißt das... heißt das er kann... "deine Gedanken lesen. Richtig" erhalte ich die Stumme Antwort. Und jetzt weiß ich es sicher. Na herrlich, jetzt tummeln sich schon zwei Stimmen in meinem Kopf. "Ja, aber ICH habe ja wohl Erstbesitzeranspruch" Langsam und geschmeidig setzt Cyrus einen Fuß vor den anderen und nähert sich uns unaufhaltsam. Boris umschließt mein Handgelenk fester und schiebt mich dann vor sich, seinem Herren entgegen. Duncans Halsschlagader pocht und seine Muskeln spannen sich an. Just in dem Augenblick, als seine Geduld zum Bersten gespannt ist und zu zerreißen droht, wirft mich Boris direkt in Cyrus Arme, stürmt auf Duncan zu und presst ihn unsanft gegen die Wand. Überrumpelt wie dieser ist, kann er diesem Angriff kaum was entgegen bringen. Mit voller Wucht, hört man Duncans Kopf hart gegen das Holz schlagen. Geistesgegenwärtig breitete der weißhaarige, eleganterscheinende Mann seine Arme aus und fing mich auf. Er presst meine Mitte an seinen Schoß und sieht mit einem anzüglichen Grinsen auf mich hinunter. "LASS SIE LOS!" brüllt Duncan zornig und versucht fast schon panisch gegen Boris Griff anzukommen. Ihm wird keine Beachtung geschenkt. Durch eine geübte, schwungvolle Drehung, wirbelt Cyrus mich herum und nun stehe ich mit dem Rücken gegen ihn gelehnt. Ich spüre seine Nase in meinem Genick, spüre, wie er meinen Duft in sich aufsaugt und kann mir seinen verklärten, fast schon notgeilen Gesichtsausdruck unheimlich gut vorstellen. Sein Atem streift die freie Haut meines Halses. Mein Körper ist wie gelähmt. Todesangst?! "Einfach..." flüstert er heiß in mein Ohr. "Fast schon...zu einfach..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)