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About Clowns and Heroes

von

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Overtures


 

1
 

Fast auf den Tag genau eine Woche konnte sich Joker jetzt mit seinem Begehren und Verlangen zusammenreißen, sodass sich Ed etwas in Sicherheit zu wiegen begann, dass so schnell vielleicht doch nichts zwischen ihnen passieren wird, und er daher noch etwas Zeit hat, sich mit alledem anzufreunden. Schon sehr bald wird er allerdings merken, wie trügerisch diese Sicherheit in Wirklichkeit doch gewesen ist, wie hartnäckig – nahezu qualvoll – sich der Grünhaarige doch zu beherrschen versucht hat, statt seinem ungezügelten Verlangen einfach haltlos nachzubeben. Aber auch der kleine Clown wird heute mit ganz neuen Dingen konfrontiert werden, die ihm ziemlich zu denken geben, und die die zwei Gauner dennoch noch viel enger zusammenschweißen, als sie es in diesem zarten Stadium ihrer gerade erst erblühenden Beziehung je für möglich gehalten hätten. Immer vorausgesetzt natürlich, dass sie beide den Anbruch der Nacht überhaupt erleben werden...
 


 

2
 

Unruhig wälzt sich Joker durch sein schon ziemlich zerwühltes Nachtlager, windet sich von einer Seite zur anderen, zieht sich brummend das Kissen über den Kopf, vergräbt sich in der leichten Decke, als wäre ihm plötzlich schrecklich kalt, doch es nutzt alles einfach nichts, sodass er sich nun wieder freistrampelt und genervt zur halbdunklen Decke emporstarrt. Er kann es einfach nicht länger verdrängen und ignorieren schon mal gar nicht mehr. Etwas angefressen erhebt er sich schließlich und tapst zu Ed hinüber. Schweigend bleibt er vor dem Bett des Älteren stehen und beobachtet ihn beim Schlafen. Nigma hat sein Gesicht der Wand zugedreht, die Beine sind lang ausgestreckt, die dünne Decke schmiegt sich nur um seinen Unterleib, zeichnet diesen Bereich seines Körpers wie eine Gussform ab, und die Hände hat er lose vor seinem Antlitz zusammengelegt. Ganz leise kann ihn der Clown atmen hören. Er wirkt so unglaublich friedlich und entspannt. Es wäre wirklich eine Schande, ihn jetzt zu wecken...
 

Unschlüssig verweilt der Junge und beißt sich dabei verlangend auf die Unterlippe. Es ist nicht zu übersehen, was gerade in seinem Kopf vorgeht – seine pochende Erregung, die sich keck und heiß in seinen plötzlich viel zu engen Shorts erhebt, spricht seine Gedanken perfekt aus. Es ist ja nicht so, als würde er sich nicht bemühen, sich zu beherrschen, doch es geht einfach nicht mehr. Zudem ist Joker nun einmal nicht der Typ, der sich mit irgendetwas lange zurückhalten kann. Wenn er etwas will, beharrt er kindlich-penetrant darauf, bis er es endlich bekommt. Eine unschöne Eigenschaft, die ihm schon einiges an Ärger und Schmerzen eingebracht hat, und dennoch war bisher nichts wirklich Lehrreiches für ihn in seinen Fehltritten zu finden.
 

Allerdings will er Edward nur ungern überrumpeln, allein schon, weil dieser so schreckhaft diesbezüglich ist. Andererseits kann er sich nur allzu deutlich vorstellen, dass der Rätselmeister jetzt so gar keine Lust auf dergleichen hat. Und das ist ja das eigentliche Problem an der ganzen Sache. Ed kommt damit prima zurecht, verschwändet vermutlich nicht einmal einen Gedanken an so etwas, während Joker vor Sehnsucht regelrecht vergeht und gar nicht weiß, wo ihm überhaupt der Kopf steht, wenn er Nigma nur betrachtet. Nicht zum ersten Mal wird ihm daher bewusst, wie sehr Batman ihm in dieser Hinsicht doch manchmal fehlt. Dieser war zwar auch kein Freund seiner schamlosen Annäherungsversuche, hat aber immerhin nicht lange gefackelt oder Ausreden gesucht. Und wenn es doch nicht sein sollte, hat er ihn zumindest verprügelt, und das hat Joker auf eine überaus primitive Weise dennoch befriedigt. Ed würde hingegen niemals die Hand gegen ihn erheben, ist so scheu, friedliebend, wohlgesittet und zurückhaltend, dass es den kleinen Clown schlichtweg um den Verstand bringt.
 

Was also tun? Hin- und hergerissen grübelt der Grünhaarige darüber nach. Irgendwie gibt es aber nur zwei Möglichkeiten, oder? Die erste wäre, sich wieder ins Bett zu legen und sich im schlimmsten Fall eben selbst um das nagende Problem seiner Lenden zu kümmern. Mit so etwas hat der Verrückte nun wirklich keine Sorgen, es ist nur bei Weitem nicht so befriedigend. Schon jetzt ahnt er daher, dass seine Bemühungen ihm nur ein paar Stunden – wenn überhaupt – Ruhe verschaffen werden, und er es dann nur umso mehr will. In diesem Fall kennt er seinen triebhaften Körper einfach zu gut.
 

Tja, und die zweite Möglichkeit besteht nun einmal darin, sich in irgendeiner Form mit Ed zu vergnügen. Das wirft aber weitere Probleme auf, weil der Brünette dazu ganz sicher nicht bereit sein wird, erst recht nicht in dem Umfang, wie Joker es gern von ihm hätte.
 

Oh, Himmel! Je mehr er über all das nachdenkt, desto schlimmer wird es! Ihm platzt fast der Kopf – von anderen Dingen ganz zu schweigen –, weshalb er jetzt handeln muss, ganz egal, was sein schüchterner Freund davon halten mag. Manche Leute muss man eben zu ihrem Glück zwingen!
 

Tief holt er Luft und fixiert den schlafenden Mann vor sich nur noch intensiver. Ed gibt ein träges Seufzen von sich, bewegt sich ein bisschen und liegt dann wieder still. Die zarte Andeutung eines Lächelns scheint dabei über sein Gesicht hinwegzugleiten. Er träumt bestimmt von etwas Schönem. Joker beißt sich fester auf die Unterlippe, kann schon sein eigenes Blut schmecken, was wohl auch kein Wunder ist, so sehr wie es jetzt schon in Wallung geraten ist, und seine scharfkantigen Zähne tun das Übrige. Laut rauscht es in seinen Ohren und setzt seinen Weg in tiefere Gefilde ungerührt jeglicher Bedenken fort. Der Anblick des Älteren ist einfach so dermaßen erregend, allein schon, weil er von dieser sagenhaften Aura aus Unschuld umgeben zu sein scheint! Zitternd ballen sich Jokers Hände zu kleinen Fäusten, ein Schauer gleitet seinen erhitzten Körper hinab, sein Atem kommt in abgehakten, nahezu angestrengten Stößen. Das reicht! Er hält es keine Minute länger aus!
 


 

3
 

Ohne auch nur noch irgendeinen Gedanken an irgendwelche Bedenken zu verschwenden, lupft Joker die leichte Decke seines Partners und schlüpft darunter. Nigma gibt wieder ein verträumtes Seufzen von sich, ändert seine Position noch etwas und gräbt sich dann wieder tiefer in seinen Traum hinein. Es ist fast Mittag, von daher haben sie noch einige Stunden Schlaf vor sich, ehe sie wieder an die Arbeit müssen, und diese friedliche Zeit möchte Ed selbstverständlich in all ihren Facetten ausleben. Also bloß nicht freiwillig aufwachen! Daher merkt er auch gar nicht, dass er nicht mehr allein im Bett liegt. Wenn Joker bei ihm schlafen will, dann tut er das gewöhnlich gleich von Anfang an und schleicht sich nicht wie ein verängstigtes Kind nach einem Albtraum heimlich ins Bett der Eltern.
 

Eine Weile verharrt der kleine Clown auch ganz still, betrachtet sein Gegenüber nur wieder. Davon wird das nagende Gefühl in ihm aber keinesfalls besser, auch wenn Ed ihm den Rücken zukehrt. Er ahnt ja auch nicht, welch vernichtende Kettenreaktion er gleich mit seinen triebhaften Gedanken auslösen wird...
 

In seinem mitgenommenen Kopf herrscht nur noch ein Gedanke vor, und daher rückt er nun dichter an den Rätselmeister heran, schmiegt sich gegen dessen Rücken. Leicht unwillig beginnt sich Nigma daraufhin erneut zu regen, und diese Tatsache nutzt der Grünhaarige auch gleich aus und dirigiert ihn mit etwas Nachdruck in eine bessere Position. Nun liegen sie wieder Löffelchen, wobei jetzt allerdings Joker der große Löffel ist. Vorsichtig schlingt er die Arme um seinen Vordermann und bettet seinen Kopf auf dessen Schulter. Bei ihrem Größenunterschied ist es etwas schwierig, doch es geht schon irgendwie – Hauptsache seine Hand kommt dorthin, wo sie hinwill.
 

Nun gibt der Brünette allerdings ein verstimmtes Brummen von sich und versucht sich aus seinem Griff zu winden. Da ihm das aber nicht sonderlich gut gelingt, er in seinem Dämmerzustand aber nicht begreift, wo das eigentliche Problem liegt, kämpft er sich schwerfällig aus dem Schlaf empor und öffnet sehr unwillig die Augen. Vor sich erblickt er nach einer Weile die weißgetünchte Wand. Edward gibt ein müdes Gähnen von sich und will sich dann auf die andere Seite herumdrehen. Allerdings hindert ihm irgendetwas – oder eher irgendjemand – daran. „Joker...“, brummt er missmutig in sich hinein, obwohl ihm gar nicht klar ist, wieso er auf so einen Gedanken kommt, kann er sich doch nicht erinnern, dass der Bengel mit ihm ins Bett gegangen ist.
 

„Ja?“, ertönt auf einmal eine Stimme direkt neben seinem Ohr und lässt ihn erschreckt zusammenzucken. Erst jetzt merkt er, dass ihn jemand festhält, und dieser Jemand scheint ganz unzweifelhaft sein Törtchen zu sein. Nachdem er diese Erkenntnis hatte, merkt er aber noch etwas anderes, was ihm viel mehr Sorgen als die plötzliche Anwesenheit des anderen Jungen in seinem Bett bereitet. Er schluckt schwer. Die erhitze Männlichkeit des Grünhaarigen presst sich völlig ungeniert gegen seine schutzlose Kehrseite, nur ein Hauch Stoff hindert sie noch am Eindringen, wie es dem Rätselmeister erscheint.
 

„Was machst du?“, fragt Nigma unschlüssig und auch etwas verängstigt, obwohl er es sich irgendwie schon denken kann, und versucht daher etwas mehr Abstand zum richtiggehend glühenden Unterleib des Grünhaarigen zu bekommen. Der Kleinere rückt allerdings gleich wieder an ihn heran, presst seine erschreckend harte Erregung nur allzu deutlich gegen den unberührten Po des Brünetten. Verängstigt schnappt Nigma nach Luft.
 

„Was glaubst du denn, was ich machen könnte?“, kommt die Gegenfrage in einem so heißen Hauchen, dass ein Schauer seinen ganzen Körper überzieht – ein Schauer der Angst, wie er mitleidig feststellen muss, hatte er doch gehofft, nie wieder Angst vor dem kleinen Clown haben zu müssen – auch wenn es jetzt eine ganz andere Art von Angst zu sein scheint. Wieder schluckt er schwer. „Joker, ich...“, setzt Ed hilflos an, während es heftig in seinem Kopf zu arbeiten beginnt. Das ruft allerdings aber auch ungewollt den Riddler auf die Plan.
 

‚Ja, also echt mal! Was glaubst du denn, wird der Bengel gleich machen, du selten dämlicher Hirni? Der fickt dich, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken! Oder glaubst du etwa, er hat da eine verdammte Taschenlampe in seiner Unterhose versteckt! Du kannst froh sein, dass du überhaupt wach geworden bist, sonst hätte er dich jetzt schon längst ins Koma gevögelt! Und stell dir nur mal vor, was alles passiert wäre, wenn du auf dem Bauch gelegen hättest! Dann hättest du dir ebenso gut mit Leuchtfarbe FICK MICH auf den Arsch schreiben können! Gott, wie kann man nur so dämlich sein!?‘, faucht seine schlechtere Hälfte aufgebracht und zerstört dadurch jegliche Illusion, die sich Edward vielleicht noch hätte einreden können.
 

„Keine Sorge, mein Hübscher. Wir machen das ganz langsam und vorsichtig...“, kommt es wieder in heißen Luftstößen von dem anderen Jungen. Ehe der Brünette etwas erwidernd kann, gleitet Jokers Linke alles andere als langsam an seiner blanken Brust hinab, streift kurz den flachen Bauch und wühlt sich dann zielstrebig in die Shorts des Älteren hinein. Als ihn die tastenden Finger berühren, holt Nigma geräuschvoll Luft und reißt weit die Augen auf. Sofort verkrampft er sich in der Umarmung des kleinen Clowns, fühlt sich ihm auf so unbegreifliche Weise hilflos ergeben - ausgeliefert.
 

Es ist Jahre her, dass ihn dort jemand anders berührt hat, und es hat sich nie sonderlich gut angefühlt, falls es ihm überhaupt eine positive Reaktion abgewonnen hat. Es fühlte sich ja nicht einmal so toll an, wenn er wirklich mal gezwungen war, es selbst zu machen. Mit ein Grund dafür, warum er sich so schrecklich geschändet gefühlt hatte, als Riddler die Kontrolle übernahm, um sich beim Anblick des misshandelten Jokers selbst zu befriedigen.
 

Doch jetzt ist es irgendwie anders. Er kann es nicht genau beschreiben, doch womöglich liegt es ja daran, dass der Grünhaarige ebenfalls ein Mann ist und daher wohl instinktiv weiß, was einem anderen Kerl somit gefallen könnte. Jokers Hand ist zudem so unglaublich weich und zierlich – die Hand eines Teenie-Mädchens – und doch weiß Edward nur zu gut, wie viel Kraft gewöhnlich in ihr steckt, was es umso überraschender macht, sie jetzt so zartfühlend agieren zu spüren. Als sich Jokers Hand nun auf so sagenhafte Weise zu bewegen beginnt, spürt Ed allerdings augenblicklich auch einen wahnsinnigen Schmerz in seinem Kopf aufflammen, als sich der Riddler vehement dagegen verwehrt. Ein dumpfer, stechender Schmerz, der als scharfes Ziehen hinter seinen Augen beginnt und sich pochend in seinem ganzen Gehirn auszubreiten scheint.
 

‚Dieser verdammte kleine Bastard! Nun tu doch was! Er soll sofort mit diesem Scheiß aufhören! Das ist so dermaßen widerlich...‘, jammert seine schlechtere Hälfte hörbar der Verzweiflung nahe. Ed will tatsächlich, dass Joker aufhört, damit der Schmerz wieder nachlässt, und doch hat er sich nie etwas anderes als das hier gewünscht...
 

„Joker – nicht...“, wimmert er verloren. Noch im selben Atemzug beginnt er allerdings erregt zu stöhnen. „Entspann dich, mein Hübscher...“, haucht ihm der Clown keuchend entgegen, reibt sich verlangend an seiner Kehrseite, nur ein paar Lagen hauchdünner Stoff trennen sie voneinander, was die Begierde des Jüngeren aber in keiner Weise schmälert. Das will alles gar nicht in Nigmas Kopf hinein. Es fühlt sich so unglaublich gut an und doch auf komische Weise auch falsch, so endlos verdorben.
 

Hilflos stemmt er die Hände gegen die Wand vor sich und drückt damit auch unbewusst etwas die Hüften nach hinten. Ihm ist heiß, das Blut rauscht ihm laut in den Ohren, sein Herz schlägt so heftig, das es aus seiner Brust herauszuspringen droht, und er kann deutlich spüren, wie sich seine Männlichkeit immer mehr in der Hand des Verrückten straft, sich nach jeder seiner fahrigen Berührungen sehnt, wie ein Verdurstender in der Wüste nach Wasser. Oh, warum muss sich das nur so verdammt gut anfühlen? Sein Stöhnen wird kräftiger, gleichzeitig brüllt der Riddler aber auch immer lauter in seinen Gedanken. Allerdings ist es Ed im Moment vollkommen egal, was diese miese Zecke schon wieder zu meckern hat. Stattdessen konzentriert er sich voll und ganz auf diese Hand.
 

„Na, wie fühlt sich das an? Willst du mehr davon oder soll ich doch etwas anderes versuchen?“, raunt der Jüngere erregt, reibt sich kräftiger am Hinterteil des Brünetten, als versuche er, den störenden Stoff zwischen ihnen allein damit zu entzweien, und verstärkt seinen Griff noch etwas. „Joker – nicht – aufhören...“, wimmert der Angesprochene mit brüchiger Stimme. Alles in seinem Kopf dreht sich, kein klarer Gedanke will ihm mehr gelingen und alles fühlt sich so seltsam leicht an, dass selbst das Geschrei des Riddlers nur noch wie aus weiter Ferne klingt.
 

„Was meinst du, mein Hübscher? Nicht! Aufhören! Oder: Nicht aufhören?“, hakt der Kleinere keuchend nach und reibt sich noch fester am Po seines Partners. Der Stoff, der sie trennt, scheint kaum noch vorhanden zu sein, drückt sich Jokers Erregung doch so ungeniert gegen seinen empfindsamen Eingang, dass es dem Älteren eiskalt den Rücken hinabläuft, trotz der unglaublichen Hitze, die von ihnen beiden ausgeht. Das tiefe Stöhnen des Clowns in seinen Ohren bringt ihn völlig um den Verstand. Edward keucht verloren auf und drängt sich ihm nun völlig bewusst noch weiter entgegen. Er will nicht, dass der Bengel ihn nimmt und doch will er ihm so unendlich nahe sein...
 

Mehr braucht Joker auch ganz sicher nicht als Antwort. Dafür verstärkt er den Druck noch etwas, gleitet fahrig an der harten, feuchten Erregung des anderen auf und ab. Edward dankt es ihm mit haltlosem Keuchen, während er immer wieder hilflos den Namen des Grünhaarigen wimmert.
 

Oh, Gott! Joker fühlt sich wie im siebten Himmel! Wer hätte gedacht, dass es sich so toll anfühlen und Ed auch noch so bereitwillig mitspielen würde? Das ist einfach unfassbar! Hätte er das gewusst, hätte er sich schon viel früher zu diesem Schritt entschieden, anstatt sich die ganze Zeit selbst so zu quälen. Er kann spüren, wie der Rätselmeister zu zittern beginnt, sich verlangend in seinem Griff windet, sich ihm willentlich entgegendrückt, und dann dieses heiße Stöhnen – zum Verrücktwerden! Das hält der junge Clown beim besten Willen nicht mehr aus. Er gibt ein ersticktes Keuchen von sich, presst sich fest gegen seinen Partner und kommt dann in einem heißen Schwall, der sich zwischen ihnen ausbreitet und sich wie Säure in den wenigen Stoff, der sie trennt, hineinfrisst...
 


 

4
 

Edward spürt praktisch im selben Augenblick, wie er jeden Moment von seinem eigenen Höhepunkt überrollt werden wird, noch ehe er ganz begreift, was mit Joker hinter ihm passiert ist und was sich dort so heiß und feucht an seinem Po auszubreiten beginnt. Somit wird das letzte Denken in seinem haltlos überforderten Kopf über Bord geworfen. Mit einem allerletzten Funken wird ihm allerdings klar, was das bedeuten könnte: Riddler!
 

‚ICH BRING DAS SCHWULE SCHWEIN UM!‘, posaunt seine schlechtere Hälfte in Zorn ertrunken. Innerlich zuckt der Brünette zusammen, äußerlich kann er sich aber nicht dagegen wehren. Er war zu lange – gewollt oder auch nicht – enthaltsam, um es jetzt noch irgendwie abzuwenden, oder sich auch nur noch irgendwie verständlich machen zu können. „...Joker...“, bringt er erstickt hervor und mehr kommt auch nicht, stattdessen kommt Nigma so heftig, dass sein Kopf in einer grellweißen Supernova zu explodieren scheint. Eine Sekunde später gehen für ihn auch schon die Lichter aus...
 


 

5
 

Nach Luft ringend liegen die beiden Schurken aneinandergeschmiegt da und versuchen ihr Denken irgendwie wiederzufinden. „Scheiße, das war ja so geil! Oh, Ed...“, keucht der Grünhaarige überaus angetan und haucht ihm einen warmen Kuss in den verschwitzten, bebenden Nacken. Der Brünette erzittert unweigerlich unter dieser innigen Berührung. „Das kannst du laut sagen! Das war echte Scheiße, Bursche!“, gibt der Angesprochene zornig zurück. Joker ist allerdings noch so sehr in den Nachwehen dieses so langersehnten Höhepunkts gefangen, dass er nicht richtig mitbekommt, welch seltsame Ausdrucksweise sein Gegenüber auf einmal an den Tag legt, und auch nicht, dass Edwards Stimme einen Ton tiefer geworden ist, beinahe rau klingt, als wäre er seit Jahren mit dem Alkohol nicht nur befreundet sondern in innigster Beziehung mit ihm verbunden.
 

Selig schmunzelnd kuschelt sich der Verrückte daher an ihn heran und lässt seine Hand abermals am flachen Bauch des Älteren herabgleiten. „Das sollten wir unbedingt noch mal machen! Das bläst einem echt das Hirn aus dem Schädel!“, schnurrt der kleine Clown und schiebt seine Finger dabei erneut unter den elastischen Bund von Nigmas Shorts. Er kommt jedoch nicht dazu, seinen Worten Taten folgen zu lassen oder auch nur die heißbegehrte Männlichkeit in die innige Umarmung seiner schlanken Finger zu nehmen, da rammt ihm der Rätselmeister mit voller Wucht den Ellenbogen in den Magen!
 

Mit einem erstickten Laut entweicht alle Luft aus Jokers Lungen und er rollt sich getroffen auf die andere Seite herum, schlingt die Arme um seine schmerzende Körpermitte. Eine Sekunde später gibt er ein überraschtes Quieken von sich, fällt über den Rand des schmalen Bettes und landet unsanft daneben auf dem Boden. „Scheiße, Ed! Ein einfaches Nein Danke hätte es auch getan...“, jammert er in Selbstmitleid ertrunken und wendet den schmerzlichen Blick dann zu seinem Freund empor.
 

Dieser hat sich erstaunlich schnell erhoben, steht nur breitbeinig auf der Matratze, um nicht aus dem Tritt zu kommen, und zielt mit einer Pistole direkt auf den Kopf des am Boden knienden Jungen. Mit einem erschreckend lauten Klicken entsichert er nun die Waffe und grinst Joker dabei völlig geisteskrank und kalt wie Eis entgegen. „Was zum...“, setzt Grünhaarige an und blickt mit weit aufgerissenen, unnatürlich roten Augen in den düsteren Lauf der Magnum, die Ed für Notfälle unter seinem Kissen versteckt.
 

„Du hast recht! Es wäre total geil, dir das Hirn aus dem Schädel zu blasen!“, profiliert sich sein Gegenüber wild lachend. In diesem Moment wird dem kleinen Clown mit der Wucht eines Hammerschlags klar, was passiert sein muss. „Riddler?!“, entkommt es ihm mit einem verstimmten Knurren dennoch etwas ungläubig. „Der einzig Wahre, du dreckige Schwuchtel! Viel Spaß in der Hölle!“, flötet Edwards schlechtere Hälfte ausgelassen und drückt dann ab!
 


 

6
 

„Sag mal, hast du das auch gehört?“, fragt Bob etwas entsetzt. „Ja, klang wie ein Schuss!“, erwidert Carl aufgebracht und hebt den Blick Richtung Decke. Die beiden sind heute mit Wachdienst dran, während der Rest von ihnen schläft. Das unmelodische Schnarchen der anderen Männer, die am linken Ende der Garage zusammengedrängt auf einigen Matratzen liegen, ist so durchdringend, dass es den Knall der Pistole fast völlig verschluckt, sodass keiner der Männer auch nur ansatzweise davon wachwird. Sonst ist es allerdings vollkommen still in dem weitläufigen Bau, sodass Carl und Bob fast keine Schwierigkeiten damit haben, zu erkennen, um welches Geräusch es sich bei dem hohlen Knall gehandelt hat.
 

„Der Boss hat wohl ungebetenen Besuch bekommen.“, meint Carl verstimmt und denkt dabei verständlicherweise zu allererst an Batman. Sonst würde wohl kaum ein anderer dafür in Frage kommen. Die Leute hier vergöttern Edward ja praktisch schon, und ein Fremder wird sich wohl kaum am helllichten Tag in die Narrows trauen, nur um Nigma an den Kragen zu wollen. „Bestimmt! Lass uns schnell raufgehen und ihm und Mr. Jay helfen!“, erwidert sein Kollege und zusammen stürmen sie kampfbereit nach oben.
 


 

7
 

In dem winzigen Schlafzimmer ist der Schussknall praktisch ohrenbetäubend, nur das wahnsinnige Lachen des Riddlers übertönt ihn noch und bohrt sich wie ein Messer in Jokers schmerzenden Schädel. Der beißende Gestank von heißem Öl, Metall und Schießpulver lastet wie eine schwere Decke auf ihm und brennt wie ätzende Säure in seiner Nase. Im allerletzten Moment konnte er realisieren, was passieren wird und so noch ausweichen. Allerdings hat ihn die Kugel am rechten Oberarm gestreift, sodass nun sein Blut auf den nackten Holzboden tropft und er gehetzt den Blick auf den anderen Mann lenkt, von dem er dachte, ihm niemals persönlich gegenüberstehen zu müssen. Die Tatsache, dass sein verhasstes Gegenüber noch lebt, bemerkt auch der fleischgewordene Parasit sehr schnell und fängt aufgebracht an zu knurren.
 

„Du dreckige Missgeburt! Halt gefälligst still, damit ich dir ein Loch in deinen verfickten Schädel pusten kann!“, gibt Riddler verstimmt von sich und legt wieder auf ihn an. „Ich denk ja gar nicht dran! Verpiss dich und gib mir meinen Ed zurück, du elender Schweinehund!“, erwidert Joker trotzig und entgeht dem zweiten Schuss wieder ganz knapp. Dafür klafft nun ein beachtliches Loch in der Schranktür hinter ihm. „Vergiss es! Der hat endgültig Sendepause und wird auch nicht mehr wiederkommen! Ich hab so dermaßen genug von diesem ganzen Scheiß mit euch beiden alten Tunten! Dieser Körper gehört jetzt mir und du wirst mich ganz sicher nicht wieder vertreiben, du triebgesteuerter Schwanzlutscher!“
 

Eher er ein drittes Mal auf den Clown feuern kann, öffnet sich allerdings abrupt die Tür des Schlafzimmers und zwei Männer drängen sich mit ebenfalls gezogenen Waffen in die Öffnung. „VERSCHWINDET!“, tönt der Parasit augenblicklich lauthals, reißt ruckartig die Magnum herum und drückt den Abzug durch. „NEIN!“, entkommt es dem Grünhaarigen alarmiert, als sich ein Gegenüber zu bewegen beginnt. Mit einem kräftigen Tritt knallt er Bob und Carl die Tür wieder vor der Nase zu, sodass sie unsanft in den engen Flur zurückgestoßen werden; und die Kugel schlägt keine Sekunde später ein Loch durch das Holz und summt ins dunkle Badzimmer knapp über ihren Köpfen hinweg.
 

„Du elender Mistkerl! Wenn du mich abknallen willst, ist das eine Sache, doch lass gefälligst die Pfoten von den Jungs!“, knurrt der Verrückte nun äußerst aufgebracht und postiert sich schützend vor der geschlossenen Schlafzimmertür, hinter der er die beiden Männer erschrocken reden hören kann.
 

„Ist das der Riddler?“, fragt Carl hörbar aufgelöst. „Kam mir auch so vor. Sei bloß vorsichtig, Mr. Jay!“, tönt Bob, sodass ihn der Grünhaarige hören kann. „Ich werd‘ schon mit ihm fertig! Verschwindet lieber von hier, Jungs!“, meint Joker, wobei er den Riddler sehr genau fixiert. Dieser ist von alledem selbstverständlich ganz und gar nicht angetan und zielt erneut auf den schmächtigen Jungen.
 

„Du musst ihn schlafen schicken, Mr. Jay!“, versucht Carl ihm nachdrücklich verständlich zu machen. „WEG VON DER SCHEISS-TÜR!“, erwidert der Angesprochene fast schon kreischend. Die beiden Männer zucken überrascht zusammen und reagieren aber gerade noch rechtzeitig, ehe die nächste Kugel durch das Holz jagt und in dem schmalen Streifen Wand zwischen Bad und Wohnzimmer einschlägt. Hart schluckend betrachten sie einen Moment das schwarze Auge, das sich in der sonst makellos weißen Wand aufgetan hat, ehe sie wieder angestrengt auf das lauschen, was auf der anderen Seite der Tür passiert.
 

„Halt endlich still, du verschissenes Standgebläse!“, knurrt der Parasit überaus gereizt und legt wieder auf ihn an. Es ist schlichtweg erstaunlich, dass er Joker jedes Mal verfehlt, obwohl der Bengel in dem winzigen Zimmer kaum eine Möglichkeit zur Flucht oder auch nur zum Ausweichen hat, ja nicht einmal an ihm vorbeikommt, um den Bereich vor der Tür zu verlassen und den Männer dahinter somit etwas mehr Sicherheit zu gewehrleisten. Das macht dem Grünhaarigen klar, dass Ed und Riddler sich zwar unfreiwilliger Weise einen Körper teilen müssen, aber weder dieselben Gedanken, Vorlieben, Gefühle oder auch nur Fähigkeiten zu besitzen scheinen.
 

Würde Edward die Magnum halten, hätte Joker schon nach dem ersten Schuss die Englein singen hören, falls bei dem großen Kaliber auch nur noch irgendetwas von seinem durchgeknallten Kopf übriggeblieben wäre. Riddler hingegen scheinen die nahezu tödliche Ruhe und Präzision seines Wirts gänzlich zu fehlen, die diesen immer dann überkommen, sobald er eine Waffe in die Hand nimmt. Dank dieser inneren Ruhe kann Nigma sein Ziel sogar in allergrößter Panik noch punktgenau beim ersten Schuss niederstrecken, ohne wirklich zielen zu müssen. Der Riddler hingegen schießt wie ein kleiner Junge, der Cowboy spielt, nahezu blindwütig um sich. Das kommt wahrscheinlich daher, dass er nur selten die Chance zur Führung hat und somit nicht genug üben konnte, oder einfach von Natur aus zu ungestüm ist.
 

Der fünfte Schuss reißt ein weiteres Loch in die Tür des Kleiderschranks, sodass dem Parasiten nun nur noch eine Kugel bleibt, um ihn ein für alle Mal zu erledigen. Riddler weiß selbstverständlich, wo seine bessere Hälfte überall in der Wohnung Dutzende Schachteln mit Patronen und jede Menge weitere Waffen aufbewahrt, doch dieser lästige Clown wird ihm nicht die Möglichkeit zum Nachzuladen geben, geschweige denn ihn den Raum verlassen lassen, damit er eine andere Pistole holen kann – die Magnum unter dem Kissen ist bescheidener Weise die einzige Waffe hier im Schlafzimmer. Von daher muss der letzte Schuss einfach sitzen!
 

„Sprich dein letztes Gebet, Hurensohn!“ Bevor er jedoch den Abzug durchdrücken kann, stürmt Joker nach vorn, ergreift die Hand mit der Waffe und reißt sie ruckartig Richtung Decke. Die Magnum geht dabei unvermittelt los, weil sich Riddlers Finger erschrocken um den Abzug krümmt, und öffnet ein dunkles Auge neben der altmodischen Lampe dort oben. „DU VERFLUCHTES MISTSTÜCK!“, gebärt sich der Parasit am Rande des Wahnsinns und versucht, sich aus dem erschreckend kräftigen Griff des kleineren Jungen vor sich zu befreien. Der Grünhaarige lässt aber nicht von ihm ab. Stattdessen drängt er ihn zurück, bis dessen Kniekehlen gegen das Bett stoßen und er mit einem erstickten Laut rücklings auf der Matratze zum Liegen kommt. Den Bruchteil einer Sekunde später ist Joker wie ein stürmischer Liebhaber über ihm und pinnt ihn aufs Laken, sodass ihm jegliche Möglichkeit zur Gegenwehr genommen wird.
 


 

8
 

„SOFORT RUNTER VON MIR, DU SCHWANZLUTSCHENDE MISSGEBURT!“, gebärt sich der Brünette der Panik nahe. Wild beginnt er unter dem kleinen Clown zu zappeln und versucht mit dem Lauf der Waffe nach ihm zu schlagen. Das will ihm aber nicht gelingen, da Joker seine Hände wie Schaubstöcke umklammert. „Nun krieg dich mal wieder ein, du jämmerliche Zecke! Du führst dich doch bloß so auf, weil dir keiner dein winzig kleines Ding lutscht! Gib’s doch zu!“, kommt es keck von dem Grünhaarigen, während er ihm endgültig die Waffe aus der Hand windet. Polternd landet sie anschließend auf dem Boden. Erschrocken zuckt Riddler zusammen. „HALT DEIN ELENDES MAUL!“ „Oh, nein! Ich fang grad erst an, Freundchen! Und jetzt gib mir auf der Stelle meinen süßen Ed zurück, oder ich schwöre dir, ich bring dich um!“, knurrt Joker mit wild funkelnden Augen.
 

„Versuch’s ruhig, Miststück, aber deinen hirnlosen Stecher bekommst du damit so oder so nicht zurück! Wenn ich draufgehe, geht er mit mir, schon vergessen?“ „Mag sein, aber ich bin sicher, dass Ed Verständnis dafür hätte. Hauptsache du bist endlich weg!“ „Vielleicht, aber davon hast du dann auch nichts mehr, du kleiner Scheißer.“ „Vermutlich nicht, nein. Aber wir könnten das hier alles auch einfach vergessen und einen Deal aushandeln...“ „Was für einen Deal?“, kommt es überaus skeptisch von dem Parasiten.
 

„Mach mit mir, was immer du willst, nur lass Ed gehen. Ich werd‘ mich nicht mehr gegen dich wehren...“ Argwöhnisch hebt Riddler die linke Augenbraue. „Es hat dir doch gefallen, mitanzusehen, wie mich Batsy gefickt hat, nicht wahr? Oh, ja, das hat dich so richtig heiß gemacht! Es würde dir bestimmt noch viel besser gefallen, seinen Platz einzunehmen. Mir das Hirn aus dem selten dämlichen Schädel zu vögeln, mich zu quälen und zu foltern, bis ich elendig um Gnade winsele, vor dir im Dreck krieche. Wenn du mich in meinem eigenen Blut zu deinen Füßen ertrinken sehen kannst. Mir die Scheiße aus dem Leib prügeln kannst. Würde dich das nicht so richtig geil machen, mein Großer? Tob dich also so richtig schön an mir aus! Und wenn du fertig bist, kannst du meine dreckige Leiche ja dann irgendwo verscharren, wo sie niemand findet. – Und dann lässt du Ed gehen, bitte...“, die Ernsthaftigkeit in der Stimme des kleinen Clowns ist richtiggehend erschreckend und vielleicht ist das ja mit ein Grund dafür, warum Riddler tatsächlich über etwas nachzudenken beginnt, wogegen er sich bis jetzt immer strikt verwehrt hat.
 

Ein durchtriebenes Grinsen huscht über sein Gesicht hinweg, das so viel Ähnlichkeit mit Edward hat und doch wie das Antlitz eines völlig Fremden wirkt. „Ich muss zugeben, dass du nur halb so blöd zu sein scheinst, wie du aussieht, Schwuchtel! Doch erwarte ja kein Erbarmen von mir! Wenn ich dich erst mal richtig in die Mangel nehme, wirst du dir noch wünschen, ich wäre Batman und würde dich bloß ficken!“, profiliert sich der Brünette. Dabei verringert Joker ganz langsam den Griff um die Handgelenke des Älteren, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu befreien. „Ja, gib’s mir so richtig!“, erwidert der Grünhaarige fast schon begierig und mit freudiger Erwartung in den seltsamen Augen, doch das kümmert den Parasiten schon nicht mehr.
 

Grob befreit er sich schließlich von dem Kleineren, schubst ihn von sich runter, packt ihn ruckartig am Hals und drückt ihn dann mit aller Kraft gegen die Wand neben dem Bett. „Ich zeig dir, wer hier der Stärkere ist!“ Die Überheblichkeit in der Stimme des Riddlers ist praktisch schon greifbar. Wie auch Edward schon viele Male zuvor, beginnt sich nun auch der kleine Clown zu fragen, wie eine so friedliche Person wie der Rätselmeister nur so ein selbstgefälliges Ass in seinem Kopf entstehen lassen konnte. Er lässt es sich jedoch nicht ansehen, sondern beobachtet jede noch so kleine Bewegung seines Gegenübers ganz genau.
 

Als sich der Druck um seinen Hals immer weiter steigert, sieht er schließlich seine Chance. Er will seinem süßen Ed, der irgendwo dort drinnen noch existieren muss, allerdings nicht wehtun, weiß er doch nur zu gut, dass er und der Riddler miteinander verbunden sind, denselben Schmerz, das gleiche Leid miteinander teilen müssen, auch wenn sie sonst nicht allzu viel gemeinsam zu haben scheinen. Daher entscheidet er sich für die sanfte Methode.
 

Ehe ihm die Luft endgültig zu knapp wird und dadurch womöglich seine Reaktionsfähigkeit leiden könnte, legt er dem Größeren schnell die Arme um den Nacken und zieht ihn ruckartig zu sich heran. Bevor der Riddler realisieren kann, was passiert, drückt Joker seine Lippen auch schon auf die des Parasiten und versucht ihn so, wie viele Male zuvor, mit einem Kuss in sein geistiges Gefängnis zu verbannen. Deutlich merkt er, wie sich dabei der Griff um seinen Hals zu lockern beginnt, weshalb er zu hofft, dass es damit vorbei ist...
 


 

9
 

Allerdings hat Joker da ziemlich falsch gedacht. So einfach kann er sich leider nicht mehr des Riddlers entledigen, nicht in diesem losgelösten Zustand. Daher lässt der Brünette ruckartig von ihm ab, nur um dann seinen Kopf zu packen und ihn mit aller Kraft gegen die Wand zu rammen. Dem kleinen Clown entkommt ein schmerzlich-überraschter Laut und er sackt benommen auf die Laken zurück. „Du mistiges Drecksstück hast versucht, mich auszutricksen! Doch das nutzt dir überhaupt nichts! So wirst du mich nicht mehr los!“, knurrt ihm der Parasit ins Ohr und legt abermals die Hände um seinen Hals.
 

„Ich wollte mir ja so richtig schön Zeit lassen und dich so dermaßen durchknallen, dass dir Hören und Sehen vergeht und du endlich mal begreifst, wo dein verdammter Platz ist, doch ich fürchte, dass das nichts wird, wenn du so dreist bist. Daher werde ich dich jetzt sofort um die Ecke bringen, weil du es gar nicht anders verdient hast! Doch das soll mir in keinem Fall den Spaß verderben! Schließlich kann ich deine dreckige Leiche anschließend immer noch nach Herzenslust schänden, und sei es nur, um diesen dämlichen Ed vollkommen um den Verstand zu bringen, damit ich endlich die uneingeschränkte Kontrolle über diesen jämmerlichen Körper bekomme!“ Diesmal begnügt er sich auch nicht damit, sich zurückzuhalten, sondern drückt mit aller Kraft zu, stützt dabei sein ganzes Gewicht auf die Hände, sodass der Junge unter ihm augenblicklich zu röcheln beginnt und sich verzweifelt seinem Griff zu entwinden versucht.
 

Schwerfällig hebt der Grünhaarige die Hände, um ihn irgendwie abzuwehren. Doch es pocht so schrecklich in seinem Kopf, zudem schmerzt sein Arm von dem Streifschuss, droht jeden Moment völlig das Gefühl zu verlieren. Er will Ed noch immer nicht wehtun, doch ihm bleibt einfach keine andere Möglichkeit. Er muss tun, was Carl gesagt hat und ihn schlafen schicken.
 

Während Riddler ihm vehement weiter die Luft abdrückt und er schon langsam Sterne zu sehen beginnt, ballt er die linke Hand zur Faust und holt aus. Mit einem wuchtigen, fast schon hohlen Laut trifft die Faust die rechte Schläfe des Brünetten. Überrumpelt wird der Kopf des Älteren zur Seite geschleudert und knallt dabei hart gegen die Wand. Die durchdringenden, grünen Augen verdrehen sich fast schon grotesk, bis nur noch das Weiße zu sehen ist, und dann bricht der Parasit ohnmächtig neben ihm auf der Matratze zusammen...
 


 

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Abgehakt holt Joker Luft und versucht wieder zu Atem zu kommen. Völlige Stille liegt nun auf dem beengten Raum, die dennoch die Lautstärke einer Explosion zu haben scheint, doch der kleine Clown weiß, dass er vielleicht nicht viel Zeit hat, bis Riddler wieder zu sich kommen könnte. Von daher muss er selbst schnell wieder auf die Beine kommen und sich etwas überlegen, um ihn völlig loszuwerden. Aber sein Kopf schmerzt so sehr, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen kann...
 

Plötzlich klopft es verhalten an der Schlafzimmertür. Die Jungs sind scheinbar immer noch da, was dem Grünhaarigen ein nachsichtiges, kleines Lächeln aufs müde Gesicht zaubert – auf sie kann man sich eben immer verlassen. Vielleicht können sie ihm ja auch helfen eine Lösung zu finden? „Mr. Jay? Ist alles in Ordnung?“, dringt es vorsichtig durch das Holz, ehe sich die Tür ganz langsam öffnet. Angriffsbereit schiebt sich der Lauf einer Pistole durch den Spalt, dann folgt zaghaft Bobs Gesicht. „Fuck...“, entkommt es dem Mann beim Anblick der Szene. „Sind – sie tot?“, will Carl hinter ihm unschlüssig wissen. „Ich...“, setzt sein Kollege an, dann stemmt sich Joker stöhnend auf die Ellenbogen und hält sich den pochenden Kopf.
 

„Mr. Jay!“, ertönt es als unmelodischer Chor von den zwei Männern in der Tür. Eilig kommen sie zum Bett und helfen dem Grünhaarigen in eine sitzende Position. „Schon gut, es geht wieder...“, bringt er murrend hervor und befreit sich dann aus dem stützenden Griff der beiden. „Was ist mit Ed?“, will er stattdessen wissen und wendet sich herum. Prüfend tastet Carl nach dem Puls des Brünetten. „Wird sicher eine ziemliche Beule, aber er kommt bestimmt gleich wieder zu sich.“ „Und was machen wir dann?“, will Joker sorgenvoll wissen. Bob zuckt lässig mit den Schultern. „Nichts.“, meint er locker, als wäre es doch vollkommen offensichtlich. Völlig ungläubig betrachtet ihn der Jüngste.
 

„Nichts? Was soll das heißen, nichts? Der Riddler...“, setzt er an, wird aber von Carl unterbrochen, der ihm tröstlich eine Hand auf die Schulter legt. „Der ist weg! Der Boss ist wieder normal, wenn er aufwacht, ehrlich! Von daher können wir nichts tun, außer ihm vielleicht ein Aspirin bringen.“, erklärt er ruhig. „Wirklich?“ „Ja, keine Sorge. Ist nicht das erste Mal, dass das passiert ist. Wir wissen, was zutun ist.“, meint Bob nun wieder locker und zuckt abermals mit den Schultern. Grübelnd betrachtet Joker den ohnmächtigen Rätselmeister eine Weile. „Gut, wenn das so ist. – Dann lasst uns doch jetzt bitte allein, okay? Wir müssen das erst mal verdauen...“ „Kein Problem, Mr. Jay. Schlaft euch richtig aus, ja? Wenn noch was ist, wir sind unten.“, kommt es mit einem sanften Lächeln von Carl, ehe sich beide wieder zur Tür begeben. „Danke, Jungs.“ Dann sind die zwei Schurken wieder allein.
 


 

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Es scheint eine Ewigkeit zu vergehen, in der Joker seinen Freund einfach nur schweigend und bedrückt betrachtet. Dann beginnt sich Edward endlich zu regen. Schmerzlich stöhnend rollt er sich schwerfällig auf die Seite und öffnet dann blinzelnd die Augen. „Oh, mein Kopf...“, wimmert der Brünette und drückt sich die Hand gegen die Schläfe, die so innige Bekanntschaft mit der Wand gemacht hat. Unter seinen Finger kann er deutlich die pochendheiße Beule spüren, die dort stetig anzuwachsen beginnt. Schmerzlich verzieht er das Gesicht.
 

„Ed? Bist du es wirklich?“, ertönt eine ungewohnt vorsichtige Stimme neben ihm. Der Angesprochene wendet seinen noch etwas verschwommen Blick in diese Richtung und versucht sich irgendwie hinzusetzen, was ihm aber nicht gleich gelingen will. „Joker?“, stellt er die Gegenfrage. Der Grünhaarige sieht die zärtliche Sanftmütigkeit in den müden, grünen Augen und begreift, dass es wirklich sein Ed ist. Die Augen des Riddlers waren durch und durch kalt, nahezu tot.
 

Tiefste Erleichterung macht sich in ihm breit und er überbrückt den kurzen Abstand zu ihm, hilft ihm, sich hinzusetzen und sich gegen die Wand lehnen zu können. Dann kann er nicht mehr an sich halten und schließt den völlig überforderten Nigma ruckartig in seine Arme, drückt ihn fest an sich. Krampfhaft versucht er ein Schluchzen zu unterdrücken, während heiße Tränen seine Wangen benetzten. „Joker? – Ist alles in Ordnung?“, fragt Edward betrübt und erwidert dann die Umarmung des Kleineren unbeholfen.
 

Schmerzlich zuckt der Grünhaarige zusammen, als die Hand seines Partners ungewollt über die Schusswunde gleitet. „Alles bestens.“, meint Joker im selben Moment dennoch. Ed schüttelt jedoch nachdrücklich den Kopf, befreit sich von dem Verrückten und betrachtet mit weit aufgerissenen Augen den blutverschmierten Arm des Jungen vor sich. „Nichts ist bestens! Du hättest sterben können, und dass nur meinetwegen!“, gebärt sich der Ältere aufgebracht, erhebt sich schwerfällig vom Bett und tapst unsicher ins Badezimmer, um Verbandszeug zu holen.
 

„Warte...!“, ruft Joker ihm nach, doch Nigma hört nicht auf ihn. Einen Augenblick später setzt sich der Rätselmeister wieder neben ihn und beginnt damit, die Wunde zu säubern. „Es war nicht deine Schuld, mein Hübscher! Das war der Riddler!“, verdeutlicht ihm der kleine Clown. Missmutig lässt Ed die Schultern hängen. „Ich weiß, aber trotzdem. Er ist schließlich ein Teil von mir...“, entgegnet er ihm, während er nun den Arm des Jungen verbindet.
 

„Kannst du mir sagen, was da überhaupt grade passiert ist?“, fragt Joker nach einem Moment, indem sein Gegenüber das Verbandsmaterial wieder zusammensammelt. „Ich – Okay, fangen wir anders an. Der Riddler kann immer nur dann Führung über meinen Körper übernehmen, wenn ich es ihm explizit gestatte, oder er einer Lücke in der Membran meiner Gedanken finden kann. So eine Lücke entsteht zum Beispiel durch großen Stress, allumfassende Panik oder eben durch eine Gefühlsexplosion, wie sie unweigerlich beim Orgasmus zustande kommt. – Ich wollte dich noch warnen, dass du aufhören musst, bevor es womöglich soweit kommt, doch – es hat mich einfach umgehauen...“, peinlich berührt läuft Nigma knallrot an.
 

„Als mir in diesem Moment praktisch der Kopf explodiert ist, hat mich der Riddler gepackt und in das Gefängnis geworfen, in das du ihn für gewöhnlich wegsperrst. So konnte ich mich nicht einmal bemerkbar machen, nicht auf ihn einreden, um ihn vielleicht von dir abzulenken. – Er war so schrecklich wütend auf dich und wollte es ein für alle Mal beenden. – Oh, das tut mir alles so unendlich leid!“ „Muss es nicht. War ja irgendwie meine eigene Schuld. Wenn ich nicht so aufdringlich geworden wäre, wäre es nicht passiert. Von daher tut es auch mir leid, dass ich dir das zugemutet habe, auch wenn es dir scheinbar ja gefallen hat. – Ich kann wohl von Glück reden, dass dieses Arschloch so ein mieser Schütze ist.“
 

Sanft lächelt Ed über diese Tatsache, wobei seine Wangen noch immer von Jokers vorangegangenen Worten glühen. „Danke und ja, er kann nicht besonders gut schießen, weil er kaum Gelegenheit zum Üben hatte. Er hat zwar uneingeschränkten Zugriff auf meine Gedanken und Erinnerungen, wird von meinen Gefühlen beeinflusst, auch wenn ihm das nicht passt, gleichermaßen von meinen Handlungen, und verspürt den gleichen zwanghaften Drang nach Rätseln, doch körperlich ist er nicht auf meinem Niveau. Er bewegt sich ruppiger, fast schon tollpatschig. Ihm geht schneller die Puste aus, dafür sind seine Augen besser. Riddler braucht keine Brille, weshalb er sie entweder abnimmt oder weit auf die Nasenspitze schiebt, wenn wir die Plätze tauschen.“ „Er ist zudem kräftiger als du und seine Stimme ist etwas tiefer, kratziger.“, ergänzt Joker.
 

Überrascht sieht ihn der Brünette an. „Ach wirklich? Gut zu wissen. In meinem Kopf hört sich seine Stimme genauso an wie meine. Und wenn er laut spricht, dann klingt es für mich etwas gedämpft, sodass der Unterschied nicht mehr hörbar ist. Das er kräftiger ist, habe ich noch nicht bemerkt, da er Konfrontationen für gewöhnlich aus dem Weg geht und sich nicht prügelt, wenn er keinen Vorteil für sich darin finden kann oder er nicht ausweglos in die Ecke getrieben wird. Er hasst Schmerzen und will sie daher vermeiden. Von daher war ich schon ziemlich überrascht, wie vehement er sich versucht hat, dir in den Weg zustellen. Sein Hass auf dich muss grenzenlos sein, und dann kommt auch noch sein angeschlagener Stolz durch deine Handlungen hinzu. Er hat alles in sich hineingefressen und es jetzt rausgelassen, wo er die Möglichkeit dazu bekam...“, betrübt senkt Nigma den Blick.
 

Ein bisschen kann er den Riddler sogar verstehen, musste Ed doch praktisch sein Leben lang immer wieder die Gemeinheiten und Pöbeleien anderer Leute runterschlucken – mit dem Unterschied, dass er bisher weniger Gelegenheit hatte, es auch wieder rauszulassen, oder besser gesagt, auch nicht gerade das Verlangen danach verspürte, eine Rachefeldzug anzuführen, da er doch trotz alledem der Ansicht ist, dass eine friedliche Lösung die bessere wäre.
 

„Deine Jungs haben mir erzählt, was ich tun soll, um den Riddler loszuwerden...“, setzt der Grünhaarige nach einer kleinen Pause an. „Das habe ich mitbekommen. Ich bekomme alles mit, was außerhalb meines Körpers passiert. Doch da er mich in das Gefängnis gesperrt hatte, konnte ich mich nicht wehren, um die Kontrolle wiederzubekommen. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Als es das letzte Mal passierte, gab es das Gefängnis ja noch nicht und so konnte ich mich wenigstens verständlich machen, damit die Leute um mich herum wussten, was zu tun war. – Auch wenn sie mich in dem Augenblick wohl für völlig durchgeknallt gehalten haben müssen, wenn ich auf einmal mit zwei Stimmen spreche und mir selbst dann auch noch widerspreche...“ „Magst du mir davon erzählen?“
 

„Klar, warum nicht? Viel zu sagen gibt es da allerdings nicht. In Gegenwahrt meiner Jungs ist es bisher zum Glück erst zweimal passiert. Hinzu kommt ein weiteres Mal, das sich bei Oswald zugetragen hatte, weshalb auch er im Ernstfall weiß, was zu tun ist. – Beim ersten Mal hatte ich mich hier gerade erst niedergelassen. Ich hatte nur Mel, Tom und Mike um mich, die schon ziemlich lange an meiner Seite sind und mich auch vorher schon im Kampf gegen Batman unterstützt hatten. – Ich weiß nicht genau, was damals passiert ist. Riddler war nie sonderlich begeistert von meiner Idee, mich hier niederzulassen und den guten Samariter zu spielen, wie er es ausdrückt. Er hat mich ständig bedrängt, diesen ganzen Mist sein zu lassen. Irgendwann hatte ich einfach keinen Nerv mehr dafür und erlitt einen Zusammenbruch. Das reichte allerdings aus, um ihn die Kontrolle erlangen zu lassen...“, beschämt senkt Ed den Blick und atmet ein paar Mal tief durch.
 

„Er ist auf meine Männer losgegangen und hat versucht sie zu töten. Zum Glück ist er ja so ein mieser Schütze und unten in der Garage war auch viel mehr Platz als hier, sodass sie ihm gut ausweichen konnten. Mel ist es dann irgendwann gelungen, sich unbemerkt von hinten anzuschleichen und ihn niederzuschlagen. Als ich wieder zu mir kam, war ich wieder ich selbst. Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam. Vermutlich ist es aber ähnlich wie bei einem Computer, der in einen alten, unbeschädigten Zustand zurückgesetzt wird. Als mein Hirn also praktisch wieder hochgefahren wurde, stellte sich die schützende Membran – meine Firewall, wenn du so willst – wieder her und Riddler – dieser miese, kleine Trojaner – hatte somit keinen Zugriff mehr auf meinen Körper. Als es nur Tage später aus purer Erschöpfung heraus das zweite Mal passiert ist, konnte ich den Riddler zumindest etwas zurückdrängen, sodass ich meinen Jungs sagen konnte, dass sie mich K.O. wieder schlagen müssen, was sie nach kurzen Zögern auch getan haben, weil Mel sich an das erste Mal erinnert hat. Mike und Tom waren gerade unterwegs und ich hatte gerade Paul und Toni eingestellt. War eine tolle Bewährungsprobe für die beiden, kann ich dir sagen. – Bei Oswald war es das Gleiche. Es passierte kurz vor dem Schurkentreffen, ich weiß aber beim besten Willen nicht, was da der Auslöser gewesen ist. Die Erinnerung fehlt in meinem Gedächtnis. In jedem Fall konnte ich Riddler wieder etwas abwehren, um mich verständlich zu machen. Oswald und ich sind schon lange Freunde, daher hat er nicht gezögert, da er ziemlich gut weiß, was in meinem Kopf alles falschläuft, auch wenn er dem Riddler nie vorher persönlich begegnet war. Er hat mich einfach mit Narkosegas aus seinem Schirm besprüht, etwas anderes blieb ihm auch nicht wirklich übrig, so klein und schwach wie er im Vergleich zum Riddler doch ist. Vermutlich hat das Gas auch gleich meine Erinnerung gelöscht. Oswald wollte sich dazu nicht äußern...“
 


 

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Inzwischen liegen die beiden schweigend nebeneinander in Edwards Bett und lassen das alles Revue passieren. Schließlich durchbricht der Rätselmeister die Stille. „Hör mal, wenn du das nächste Mal so einen Überfall auf mich planst, solltest du dir wenigstens die Zeit nehmen und mich vorher küssen. Dann wird der Riddler weggesperrt und es kann nichts passieren. Er kann nicht aus seinem Gefängnis raus, auch wenn in meinem Kopf alle Türen sperrangelweit offenstehen würden. Natürlich immer vorausgesetzt, dass ich nicht ohnmächtig werde, dass würde ihn dann zumindest aus dem Gefängnis befreien, bevor seine Vierundzwanzig-Stunden-Frist abgelaufen ist.“, meint er leicht mahnend und dreht sich auf die Seite, um seinem Partner ins Gesicht sehen zu können.
 

Dieser tut es ihm gleich. „Ja, wäre wohl eine gute Idee, was? – Ich weiß auch nicht, was da genau über mich gekommen ist. Ich wollte dir so gern nahe sein, hatte aber Sorge, dass du mich abweisen würdest, weshalb ich mich dafür entschieden hatte, es eben etwas ruppiger zu machen. – An den Riddler hab ich überhaupt nicht gedacht...“
 

„Schon gut. Ist ja noch mal gutgegangen.“, kommt es aufmunternd von Nigma, während er sanft mit den Fingern über Jokers entstellte Wange gleitet. „Aber sag mal, hat es dir wirklich so gut gefallen?“, fragt der kleine Clown dann mit funkelnden Augen. Der Angesprochene wird abermals knallrot und weicht seinem durchdringenden Blick aus. „Das – hast du doch wohl gemerkt, oder? – Mir ist wirklich der Kopf geplatzt! So was habe ich vorher noch nie erlebt. – Ich dachte immer, dass das nichts für mich wäre. – Ich fasse mich nicht einmal selbst gern an, wenn es sich auch nur irgendwie vermeiden lässt. Ich finde das irgendwie eklig. – Und wenn das mal eine meiner Freundinnen versucht hatte, war mir dabei nie so sonderlich wohl. Es fühlte sich irgendwie immer falsch an, sodass mir der Gedanke kam, dass ich es wahrscheinlich grundsätzlich nicht gut finde, dort auf diese Weise berührt zu werden. – Aber...“
 

„Aber?“, hakt Joker hoffnungsvoll nach. „Aber bei dir war es irgendwie ganz anders. – Es hat sich von Anfang an ganz anders angefühlt! Überhaupt nicht schlimm oder falsch oder was auch immer. Mein ganzer Körper hat sich regelrecht danach gesehnt, dort von dir berührt zu werden! – Ich konnte kaum klar denken. – Heißt das vielleicht sogar, dass du – dass du womöglich – der Richtige für mich bist? – Das ich die ganze Zeit nur auf dich gewartet habe?“, nahezu flehend sucht er nun wieder den Blick des Kleineren vor sich. Der Grünhaarige lächelt sanft und legt vorsichtig die Stirn an die seines Partners. „Das fände ich wirklich schön, wenn es so wäre. – Und vielleicht geht es mir mit dir ja genauso? Batsy hat seinen unausgesprochenen Reiz, eine sagenhaft dunkle Anziehungskraft, bei der einem zwangsläufig die Knie weich werden, doch er ist irgendwie nur so etwas wie ein wildes Abenteuer. Eine heimliche Affäre, ein heißer One-Night-Stand, irgendwas in der Art. Nichts, was man dauerhaft ertragen kann, was man aber dennoch braucht, um sich komplett zu fühlen, doch bei dir fühle ich mich geliebt und geborgen...“
 

„Den Gedanken finde ich auch nicht schlecht. Batman kann einfach nicht der Mensch sein, der für dich bestimmt ist, und das sage ich ganz sicher nicht, weil ich dich für mich allein beanspruchen möchte. Dafür trennt euch einfach zu viel. Uns hingegen trennt kaum etwas, wie mir scheint.“ „Doch, der Riddler trennt uns...“, entgegnet Joker geknickt. „Das kann man ändern...“, erwidert Edward, überbrückt den kurzen Abstand zu ihm und küsst ihn zärtlich. Begeistert geht der Verrückte darauf ein und vertieft das Ganze schnell.
 


 

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Eine Weile küssen sie sich einfach nur ganz innig, während Riddler überaus fluchend in sein Gefängnis weggesperrt wird. Als sie sich trennen, sehen sie sich tief in die Augen. „Ich liebe dich!“, gibt Ed von sich. „Ich liebe dich auch!“, erwidert Joker ohne jegliches Zögern. Verlegen beißt sich der Brünette auf die Unterlippe und sein Gegenüber will schon fragen, was jetzt los ist, als Nigma wieder seinen Blick sucht. Erneut färben sich seine Wangen dabei deutlich dunkler.
 

„Ich – würde mich gern für deine Hilfe bedanken und – dich etwas für all die Aufregung entschädigen. – Natürlich nur, wenn du das auch möchtest...“ „Oh, Ed! Alles, was du willst, mein Hübscher!“, kommt es überglücklich von dem kleinen Clown, der trotz des ganzen Ärgers mit dem Riddler noch immer in seinem Verlangen zu vergehen scheint. Der Rätselmeister schluckt schwer. „Okay. – Ich fürchte – mir fehlt es da an Erfahrung, aber – ich würde es dennoch gern versuchen wollen. Vielleicht kannst du mir ja ein bisschen helfen?“ „Aber sicher doch! Weißt du, es macht es einfacher, dass wir beide Jungs sind. Da kannst du dich an deinem eigenen Körper orientieren.“, entgegnet ihm der Jüngere sanft. „Hm. Da ist durchaus etwas dran...“, stimmt ihm sein Partner zu.
 

Langsam beugt sich der Brünette über ihn und nähert zu einem weiteren Kuss, auf den der Grünhaarige nur allzu gern eingeht. Vorsichtig legt sich Eds Hand auf die schmale Brust des Jungen unter sich, streicht über die weiche Haut und gleitet dann hinab zum flachen Bauch. Der Kleinere legt ihm derweilen die Hände in den Nacken und zieht ihn etwas näher an sich heran, während sich ihre Lippen weiterhin gegeneinanderdrücken. Edwards Hand tastet sich weiter hinab, streicht nun über die linke Hüfte und legt sich schließlich warm auf den Oberschenkel des Clowns. Dort verweilt sie eine Weile und beginnt dann ganz langsam wieder mit dem Aufstieg. Anstatt jedoch den gleichen Weg wie vorher nach oben zu wandern, schiebt sie sich nun zwischen die leicht gespreizten Beine des Liegenden, spürt dort das ganze Ausmaß der verborgenen Männlichkeit unter dem dünnen Stoff, der noch immer leicht feucht von Jokers Überfall vorhin ist.
 

Entgegen von Nigmas Gedanken zuckt der Grünhaarige unter ihm jedoch heftig zusammen und löst den Kuss zwischen ihnen. Alarmiert sieht ihn der Ältere an und zieht sofort die Hand zurück. „Was ist?“, fragt er sorgenvoll. Nun ist es an dem kleinen Clown rot zu werden und ihn mit großen Augen anzublicken, in denen so etwas wie leichte Furcht steht. Edward ist drauf und dran das Ganze wieder zu beenden, begreift er doch nicht, was jetzt los ist. „Nichts, alles in Ordnung, doch – du bist wohl nicht der Einzige, dem es in manchen Hinsichten an Erfahrung fehlt, schätze ich. – Mich hat noch nie jemand dort angefasst...“, gesteht der Verrückte schließlich untypisch kleinlaut.
 

Der Brünette ist sich nicht sicher, ob ihn das jetzt überraschen soll oder nicht. „Wirklich? Und Batman?“, fragt er daher etwas verwundert. „Nein, Batsy hat sich mit so was bisher nicht abgegeben. – Bei uns gab’s nie so etwas wie ein Vorspiel oder schlichte Zärtlichkeiten...“, traurig schlägt er die unnatürlich roten Augen nieder. „Das tut mir leid...“, erwidert der Ältere betroffen. „Nein, dass muss es nicht. So was hat mich bei Batsy auch nie wirklich gekümmert. Bei ihm brauche ich die harte Hand, die mich führt. Alles andere würde auch einfach nicht zu ihm passen, so wie ich ihn bisher kennengelernt habe. Da ist es vermutlich eh schon ein Wunder, dass er überhaupt dergleichen mit mir macht. – Bei dir ist das was anderes. Dich möchte ich überall spüren. Also mach bitte einfach weiter, ja?“ „In Ordnung. Aber du musst mir sagen, wenn irgendetwas nicht okay ist, einverstanden? Wenn du etwas nicht magst.“, flehend betrachtet er den jungen Clown unter sich. „Das mache ich, keine Sorge.“
 


 

13
 

Vorsichtig legt sich Edwards Hand wieder zwischen die Beine des anderen Jungen, betasten dort dessen Männlichkeit durch den dünnen Stoff hindurch, macht sich mit all dieser irgendwie bekannten Fremdartigkeit vertraut. Joker liegt weiterhin unter ihm und klammert sich nun mit den Fingern im Kissen fest, als suche er verzweifelt nach Halt. Mit halb geschlossenen Augen beobachtet er jedoch ganz genau, was sein Partner dort unten macht. Sanft verstärkt Ed etwas den Druck seiner tastenden Finger, woraufhin der Grünhaarige ein erregtes Seufzen von sich gibt. Schon eine Sekunde später schlägt sich der Liegende allerdings heftig die Hand auf den Mund, als wolle er versuchen, diesen ungehörigen Laut wieder dorthin zu verbannen, wo er so unbedarft hergekommen ist.
 

Mit schiefgelegtem Kopf betrachtet der Rätselmeister dieses Verhalten verwundert. „Was machst du denn?“, fragt er schließlich fast schon belustigt und lässt erneut von ihm ab. Langsam lässt Joker die Hand wieder sinken. „Ich dachte du – ich – Batsy wollte keinen Mucks von mir hören und hat mir deshalb immer den Mund zugehalten...“, gesteht er betrübt und schlägt erneut die Augen nieder. Ihn so zu sehen, ist so unglaublich untypisch für seinen quirligen Charakter, dass es nahezu erschreckend ist. In Edward entspringt ein nur allzu bekannter Funken Zorn, den er stets dem Dunklen Ritter gegenüber empfindet, wenn es um sein Törtchen geht.
 

Der Kleine hat zwar schon Sex mit einem Mann gehabt und in dieser Hinsicht mehr Erfahrung als Nigma, doch die Art und Weise, wie es zwischen Batman und Joker vonstattenging, ist in Eds Augen schlichtweg unzumutbar und überaus unfair dem Jungen gegenüber. Ein schlichtes Machtspiel der Fledermaus, damit ihm der verwirrte Bengel hörig ist, und nun das Gefühl hat, sich dem Rätselmeister ebenso unterordnen zu müssen. Einfach nur widerlich! Herzlichen Dank auch, du arroganter Möchtegerndetektiv!
 

„Hör zu, Törtchen. Ich kann es, glaube ich, gar nicht oft genug sagen, aber ich bin nicht Batman und werde dich auch keinesfalls so behandeln, selbst wenn du mich auf Knien darum anbettelst. Ich finde es einfach nur schrecklich, wie er dich die ganze Zeit über missbraucht hat – anders kann man es wohl kaum ausdrücken –, und jetzt zu sehen, welchen Einfluss das alles auf dich hat, bricht mir das Herz. – Ich liebe dich! Ich möchte, dass du glücklich bist! Also vergiss bitte, was er alles gemacht hat, ja? Lass dich gehen und vertrau mir! Konzentrier dich nur auf mich, auf uns! Ich möchte, nein, ich muss deine Stimme hören können! Das ist wichtig, verstehst du? Ohne sie weiß ich nicht, wie es dir dabei geht, und dieses Wissen ist für mich unabdingbar, weil ich möchte, dass es schön für dich ist!“, durchdringend mustert er den Jungen unter sich, der ihn mit großen, feuchten Augen betrachtet, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.
 

Nachdrücklich nickt der Grünhaarige und blinzelt die aufkommende Traurigkeit wieder hinfort. „Okay, ja. Verstanden. Du bist nicht Betsy, sondern mein lieber, süßer Ed!“ „Ganz genau! – Jetzt entspann dich...“ Vorsichtig legt er wieder die Hand zwischen Jokers Beine und tastet sich durch den warmen Zwischenraum. Der kleine Clown klammert sich erneut am Kissen fest und beobachtet ihn dabei. Als ihm diesmal ein erregtes Seufzen über die Lippen kommt, versteckt er es nicht, sondern stößt es fast schon wimmernd in den kleinen Raum hinein. Der Laut jagt einen überaus angenehmen Schauer über Nigmas Rücken hinweg, gibt ihm ein seltsames Gefühl von Macht, das er so noch nicht kannte. Ihm wird heiß und kalt gleichermaßen und er wünscht sich daher augenblicklich, ihn wieder hören zu dürfen.
 

Mit halbgeschlossenen Augen beißt sich der Jüngere auf die Unterlippe und windet sich etwas unter ihm, drückt sich seinen Fingern entgegen. Ed wird ganz schummerig davon. Er schluckt hart. „Darf – ich dir die Shorts ausziehen?“, fragt er vorsichtig. „Ja, bitte...“, seufzt Joker und hebt die Hüften etwas an, als sich die Hände des Älteren um den elastischen Bund schließen. Kurz darauf landet das störende Stück Stoff neben dem Bett auf dem Boden. Bevor der Rätselmeister aber weitermachen kann, greift nun sein kleiner Freund nach seiner Shorts und zupft daran herum. „Zieh deine auch aus!“ Einen Moment ist der Brünette etwas unschlüssig. Er will jetzt nicht zu weit gehen und Sex mit ihm haben. Heute keinesfalls, dafür ist er einfach noch nicht bereit und es ist schon viel zu viel passiert, als dass er dergleichen auch noch verarbeiten könnte. Daher fürchtet er, dass es ausarten könnte, wenn er sich ebenfalls nackt auszieht. Andererseits ist es auch irgendwie etwas unfair, wenn nur Joker blankziehen muss. Schließlich gibt er sich einen Ruck und entledigt sich dieser letzten Barriere zwischen ihnen.
 


 

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Langsam baut sich der Rätselmeister wieder über ihm auf und lässt sich von ihm dann zu einem weiteren Kuss verführen. Dabei gleitet seine tastende Hand abermals an den Hüften des Jungen herab, macht diesmal aber keinen Umweg über den Oberschenkel, sondern schiebt sich gleich zwischen die gespreizten Beine des Liegenden. Diesmal zuckt der Grünhaarige nicht unter der Berührung zusammen, obwohl nun Haut auf Haut trifft. Stattdessen seufzt er wohlig-erregt in den Kuss hinein, verstärkt den Griff um Nigmas Nacken und drückt sich ihm verlangend entgegen. Dafür ist es jetzt aber wieder Edward, der leicht zusammenzuckt und schließlich den Kuss löst.
 

Mit großen Augen betrachtet ihn sein kleiner Partner. „Was hast du?“, fragt er vorsichtig. Auf dem Gesicht des Brünetten breitet sich ein kleines Lächeln aus. „Nichts. Es ist nur etwas komisch. Ich bin es ja nicht gewöhnt, einen anderen Jungen anzufassen, ja kaum mich selbst anzufassen, weshalb mir mein Kopf gerade weiszumachen versucht hat, dass ich mich stattdessen eben doch selbst berühren würde. Das hat aber nicht zu der Empfindung meines Körpers, geschweige denn der meiner Hand gepasst, weshalb ich doch etwas verwirrt war.“, erklärt er sich etwas umständlich.
 

Jetzt lächelt Joker etwas keck. „Du hast schon einen komischen Kopf, weißt du das?“ „Ja, das weiß ich nur zu gut. Doch vermutlich rührt es daher, dass der Riddler immer so einen großen Einfluss auf mich hat, und da er nicht will, dass ich dich anfassen oder auch nur ein irgendeiner anderen Form nett zu dir bin, gaukelt er mir eben irgendwie vor, ich würde mich selbst berühren...“, langsam schüttelt er darüber den Kopf.
 

„Er ist doch jetzt aber nicht da, oder?“ „Nein, er hockt in seinem Käfig. Er kann uns aber hören und ärgert sich ganz sicher ziemlich über uns. Aber ich bin schon so lange mit ihm zusammen, dass das dennoch irgendwelche indirekte Kreise zieht, fürchte ich.“, entschuldigend sieht ihn der Ältere an. „Der gönnt einem aber auch gar nichts, wie? Naja, egal. Irgendwann finden wir sicher eine Möglichkeit, um ihn endgültig loszuwerden. Und wer weiß, vielleicht platzt ihm ja gleich der Kopf, wenn wir weitermachen!“, grinst der kleine Clown nun überaus gehässig, sodass sich Ed ein Lachen gar nicht verkneifen kann, obwohl er innerlich fürchtet, dass er sich auf eine ordentliche Standpauke gefasst machen darf, sollte Riddler nun doch nicht der Kopf platzen und er morgen wieder aus seinem Gefängnis entlassen wird. Aber was macht das schon, wo er ihn schon so lange ertragen darf?
 

„Fass mich an, mein Hübscher! Fass mich überall an! Zeigen wir diesem verficken Miststück, wie’s richtig gemacht wird!“, gluckst der Verrückte vergnügt und versucht sein Gegenüber zu einem neuen Kuss zu verführen. Nigma stemmt sich aber dagegen und mustert den unter ihm liegenden Jungen mahnend. „Ja, zeigen wir es ihm! Doch eines muss ich vorher unbedingt klarstellen: Hier wird nicht geflucht!“ Überrascht sieht ihn der kleine Clown an. „Ich weiß, du machst das herzlich gern und ich kann es dir wohl auch nicht mehr abgewöhnen. Und mich soll es auch nicht stören, wenn du es draußen machst oder da, wo ich es nicht unbedingt mitbekomme. Oder wenn es wirklich angebracht ist, doch – Als du dich mit dem Riddler angelegt hast, ist mir deswegen, bei dem äußerst herzlichen Ton, den ihr angeschlagen habt, fast der Kopf geplatzt, aber das war in Ordnung. Jetzt ist es nicht okay. Jetzt will ich etwas Schönes mit dir teilen und das soll dadurch nicht getrübt werden. Von daher lege ich jetzt fest, dass du im Bett, oder wo auch immer wir in Zukunft vielleicht Zärtlichkeiten auszutauschen gedenken, währenddessen nicht mehr fluchen darfst! Und am allerwenigsten will ich irgendeines deiner ach so heißgeliebten F-Worte hören!“
 

Blinzelnd betrachtet ihn der Jüngere, hat er Nigma doch noch nie so ernsthaft über dieses Thema reden hören, auch wenn er von Anfang an wusste, dass der Brünette nicht gerade angetan von seiner Ausdrucksweise war. „‘tschuldige...“, nuschelt er daher kleinlaut. „Ist schon gut. Ich wollte das nur klarstellen, ehe es womöglich ausartet.“ „Nein, das ist völlig okay! Ich versteh das und ich finde es auch gut, dass du mir das sagst! Ich weiß, ich kann schwierig sein und mein Fluchen hat dir von Anfang an nicht gefallen, doch ich bin es nun einmal gewöhnt, mich so auszudrücken, kann dagegen nicht wirklich etwas tun. Von daher ist es wichtig für mich, wenn du irgendwelche Grenzen ziehst. Dass ist es, was ich unteranderem damit meine, wenn ich sage, dass ich Führung von dir brauche. Nicht nur körperlich, sondern eben auch geistig oder wie auch immer. Ich möchte, dass das mit uns funktioniert! Also sag mir ruhig eiskalt ins Gesicht, wenn dich was stört. Immer raus damit!“ „Ich bin für gewöhnlich nicht der Mensch, der gern an anderen herumnörgelt, aber so eine unflätige Ausdrucksweise ertrage ich einfach nicht, allein schon nicht, wegen dem Riddler...“ „Schon klar, mein Hübscher.“
 


 

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Ein weiteres Mal führt Edward seine Hand hinab. Diesmal ist er jedoch schon etwas mutiger und umfasst daher die langsam anwachsende Erregung des Grünhaarigen zaghaft. Joker gibt er leises Stöhnen von sich und windet sich etwas unter ihm. Leicht verloren suchen sie den Blick des anderen und schauen sich dann tief in die Augen. Der Brünette kann dabei nur zu gut spüren, wie sich das Organ in seiner Hand immer mehr verhärtet, sich bald heiß und pochend gegen seine Finger schmiegt. Der erregte Atem des kleinen Clowns breitet sich immer mehr in dem beengten Zimmer aus, sodass Nigma selbst wieder ganz schwummerig wird. Daher wundert es ihn auch nicht mehr wirklich, dass er dadurch ebenfalls erregt wird.
 

Noch ehe sich seine Finger an die Arbeit machen können, spürt er nun, wie sich Joker abermals unter ihm windet, diesmal aber aus dem Grund, auch ihn berühren zu wollen. Als sich nun die Hand des Verrückten um seine anschwellende Erregung schließt, zieht der Rätselmeister scharf die Luft ein, schließt einen Moment die Augen und bringt ein verhaltenes Keuchen hervor. Langsam öffnet er wieder die Augen, sucht den Blick seines Partners, der ihn sanft und verlangend anlächelt. Ed erwidert das Ganze etwas wacklig. Stumm scheinen sie sich anschließend abzusprechen und besiegeln dann alles mit einem letzten Kuss.
 

Als sie sich wieder von einander lösen, beginnen sich ihre Hände zu bewegen. Es ist, als hätten sie das schon tausend Mal gemacht, so eingetaktet und synchron wirkt ihr Tun. Ihre Blicke kleben die ganze Zeit über aneinander. Ihr anschwellendes Keuchen erfüllt bald den ganzen Raum. Die Luft scheint zu knistern, wie sie es kurz vor einem Gewitter zu machen scheint. Gleichzeitig kommt es ihnen so vor, als hätte sie sich zudem aufgeheizt, würde wie in einer Wüste flimmern. Dem Rätselmeister wird richtiggehend schwindlig, sodass er sich auch nicht länger mehr auf den Knien halten kann.
 

Wie ein angeschossenes Tier lässt er sich schließlich neben dem Grünhaarigen zurück aufs Laken fallen. Im selben Moment dreht sich Joker auf die Seite, damit sie sich wieder anschauen können. Nur eine Sekunde später nehmen ihre Hände ihren ursprünglichen Platz wieder ein. Üben wechselnden Druck auf die Erregung ihres Partners aus. Gleiten fahrig an ihr hinauf und hinab. Streichen mit dem Daumen fest über die feuchte Spitze, tauchen dabei in die süße Lust ein, die sie dort als zarte Perle empfängt. Das alles, ohne auch nur einmal den Blick von einander abzuwenden.
 

Ihr vereintes Keuchen gleicht einem hilflos wimmernden Stöhnen. Ihre Augen wirken wie trübe Edelsteine. Ein erregtes Zittern nach dem anderen überschüttet ihre angespannten Körper mit Glückshormonen. Jede ihrer hochverdrahteten Hirnwindungen scheint die Verbindung zur Wirklichkeit zu kappen und sie in eine fantastische Traumwelt zu schicken, in der nur sie beide existieren...
 

„...Ed...“, wimmert der junge Clown nun und verstärkt seinen Griff ungewollt ruckartig. Erstickt keucht der Brünette auf und versucht das unangenehme Gefühl zu ignorieren, welches sich daraufhin in seinem Unterleib auszubreiten versucht. „...Joker, dass – ah – ist zu – fest...“, bringt er flehend hervor, will ihr Tun aber nur sehr ungern unterbrechen.
 

Sein kleiner Freund scheint sich aber dennoch bewusst zu sein, dass er seinem Gegenüber möglicherweise wehtut. Völlig verkrampft löst er ganz langsam die Finger von Nigmas Erregung und gibt sie schließlich wieder frei. „...Ed, ich...“, setzt er entschuldigend an. „Pst! Schon gut...“, haucht ihm der Ältere in heißen Stößen entgegen. Dann rückt er etwas dichter zu ihm heran, presst ihre Körper zusammen und schlingt die Hand anschließend um die beiden pochenden Organe. Wie ein Ertrinkender ihm legt Joker daraufhin die Arme um den Nacken, zieht ihn noch fester an sich.
 

Etwas ungeschickt setzt Edwards Hand ihre Arbeit fort, während sich seine andere Hand unter dem zitternden Körper seines Partners hindurchwühlt, sich auf dessen Rücken presst und ihm damit hoffentlich allen Halt vermittelt, den er braucht. Sein Kopf legt sich auf Jokers bebende Schulter, sodass er das überschwängliche Stöhnen des Kleineren direkt im Ohr hat. Das Geräusch ist viel zu laut und doch wünscht er sich, er könnte es ewig hören.
 

Nur ein paar Moment später hält es keiner von beiden mehr aus. Mit einer letzten, ruckartigen Bewegung fährt Nigma noch einmal kräftig an den zwei Schäften hinauf, wobei der den Druck fast bis aufs Schmerzhafte verstärkt. Ihre aneinandergeschmiegten Körper spannen sich wie Stromkabel an. Ihnen droht regelrecht die Luft wegzubleiben. Der Kopf zu platzen. Bevor Ed über die Klippe geht, merkt er noch, wie sich die Nägel des zitternden Clowns in seinen Rücken bohren. Bei seiner eigenen Hand, die dem Jungen vor sich eigentlich Halt verdeutlichen soll, ist es nicht anders, er kann es gar nicht verhindern.
 

Und nun überkommt es sie beide mit einem nie dagewesenen Gefühl von sagenhafter Schwerelosigkeit, die doch so viel Verbundenheit vermittelt, dass sie einen in die tiefsten Tiefen hinabzuziehen scheint. Laut stöhnend kommen die beiden Schurken, werden von ihrem Höhepunkt rücksichtslos überflutet. Nägel bohren sich dabei immer tiefer in erhitze Haut, zerreißen sie, bis deutliche Spuren zu sehen sind und ein Hauch Blut zum Vorschein tritt, das sich mit ihrem süßen Schweiß mischt und ungesehen in dem zerwühlten Laken versinkt. Doch das ist den beiden völlig gleich, im Augenblick zählt nur ihre Zweisamkeit.
 


 

16
 

Eine schiere Ewigkeit scheint zu vergehen, bis die Nachwirkungen des Ganzen allmählich von ihnen abfallen und sie sich ganz langsam und sichtlich widerwillig wieder etwas voneinander trennen. Mit verschleierten Augen betrachten sie sich, während sie wieder Atem schöpfen.
 

„Oh Gott, Ed! Das war der reinste Wahnsinn! Wie hast du das bloß gemacht?“, japst Joker grinsend. Der Brünette wird sichtlich rot um die Nase, erwidert aber mit einem schwachen Lächeln. „Frag mich etwas Leichteres. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht bin ich ja ein Naturtalent?“, lacht er unbeholfen. „Aber so was von, mein Hübscher!“, schnurrt der Grünhaarige begeistert und verführt ihn zu einem innigen Kuss. Erschöpft geht der Rätselmeister darauf ein.
 

Unter der fordernden Berührung dieser Lippen droht Nigma weg zu dämmern. Er will jetzt nur noch schlafen. Sein stürmischer Partner scheint da allerdings anderer Ansicht zu sein. Also kein Wunder, dass der Ältere schlagartig die schweren Augen wieder aufreißt, als er spürt, wie sich der kleine Clown über ihm aufbaut und an ihm herum zu streicheln beginnt. Etwas umständlich löst Ed den Kuss. „Nicht, warte!“, presst er hervor. Überrascht sieht ihn der Verrückte an. „Was ist?“ „Bitte nicht mehr...“
 

Nun wirkt der Kleinere fast schon erschrocken, verharrt aber weiterhin über ihn gebeugt. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragt er sichtlich verwirrt. Nigma wird wieder rot. „Nein, ich denke nicht. Es ist nur – ich kann nicht mehr.“ „Sollen wir eine Pause machen?“, will der Grünhaarige nun wissen. Edward seufzt leicht und betrachtet ihn etwas mitleidig. „Ja – ich meine, nein – ich meine – können wir den Rest bitte auf ein anderes Mal verschieben? Das war jetzt alles doch etwas zu viel für mich. Und ich möchte so gern, dass unser erstes Mal etwas Besonderes wird...“, flehend blickt er zu seinem Partner auf.
 

„Verstehe und das ist auch absolut kein Problem.“, gibt Joker sanft lächelnd zurück. Langsam legt er sich wieder neben den Brünetten und angelt nach der leichten Decke. „Danke.“, erwidert Ed erleichtert. Kurz darauf kuscheln sie sich wieder eng aneinander und versinken in tiefen Schlaf.



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