Stolen first moments. von Hey_Nana ================================================================================ Kapitel 6: Broken Fate. ----------------------- -•- The Neighbourhood - Unfair -•- Ausgelaugt laufe ich die Treppen nach oben ins Schulgebäude. Die Tatsache, dass Dad, diese furchtbare Frau kontaktieren möchte, macht mir Angst. Ich weiß, er hat keine andere Wahl weil er keine eigene Familie mehr hat und er jemanden braucht, dem er die Verantwortung übertragen kann. Trotzdem mag ich diese Entscheidung ganz und gar nicht und möchte dies auch nicht akzeptieren und werde es auch nicht akzeptieren. In meinen Gedanken versunken stoße ich mit Jemanden zusammen und verliere mein Gleichgewicht, doch derjenige greift sofort nach meinem rechten Arm und hindert mich am Sturz. Naruto? "Nochmal Glück gehabt." Er lässt mich los und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Unser letztes Gespräch war mehr als unangenehm und die darauffolgende Auseinandersetzung von Sasuke und ihm erst Recht. "Entschuldige mein Verhalten letztens. Ich weiß überhaupt nicht, was mich da geritten hat." Ich lächele kurz und seine blauen Augen liegen unweigerlich auf mir. "Schon in Ordnung." "Geht es dir gut?" Sofort setze ich ein gespieltes Lächeln auf die Lippen und er runzelt kurz die Stirn. "Ich danke dir aber ich möchte im Moment nicht darüber reden." Wenn ich es nämlich tue, dann komme ich wieder in der Realität an und das möchte ich gerade nicht. "Okay." Überraschte sehe ich ihn an und er lächelt mich an. "Du weißt aber, wenn du reden möchtest, höre ich dir gerne zu." Ich nicke und gehe an ihm vorbei. Das weiß ich.    "Sakura?" Erschrocken sehe ich von meinem Mittagessen auf und Choji lächelt mich traurig an. "Du solltest etwas essen, auch wenn es schwer ist" sagt er und die Augen meiner Freunde liegen auf mir. "I-ich-" "Wir machen uns Sorgen um dich." meldet sich nun auch meine schwarzhaarige Freundin zu Wort, die neben mir sitzt. "Ich danke euch. Nur ich habe absolut keinen Appetit." Ich knete meine Hände, die auf meinem Schoß liegen und senke meinen Blick. "Die Ernüchterung ist bei dir angekommen oder?" fragt mich Shino nun und meine beste Freundin boxt ihn gegen die rechte Schulter. "Spinnst du. Sowas fragt man nicht." maßregelt sie ihn sofort und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Ja, sie ist angekommen." sage ich leise und alle sehen mich erneut an. "Es ist, als ob alles alles in mir betäubt ist. Wenn man es so beschreiben kann." "Können wir irgendetwas für dich tun?" Kiba, der links neben mir sitzt, greift nach meiner linken Hand und drückt diese. "Nein, ich denke nicht. Es reicht mir, dass ihr da seid." Ich drücke seine Hand zurück und lächele ihn an. "Wenn ihr möchtet, könnt ihr am Wochenende vorbei kommen. Ich habe den Samstag Abend eine Elternfreie Zone." "Aha und das berichtet du uns erst jetzt Shikamaru." Ino richtet ihre Gabel vorwurfsvoll auf ihn und er seufzt. "Keine Party. Ich denke nur, es tut Sakura gut, aus ihren vier Wänden zu kommen und einen Abend mit uns allen zu verbringen." "Mensch, manchmal kannst du ja sogar süß sein." ärgert ihn die Yamanaka weiter und ich sehe wie seine Ohren rot werden. "Du kannst mich mal." Er nimmt sein Tablet und steht von unserem Stammtisch auf. Die Gruppe fängt an zu lachen und auch mich überkommt ein kurzes Lächeln.    Abwesend starre ich auf mein Handy, was ich in meiner linken Hand halte. "Miss Haruno?" Erschrocken sehe ich nach vorne und die Augen von meinem Lehrer sehen mich enttäuscht an. "Erwarten Sie eine wichtige Nachricht oder gibt es einen anderen Grund, warum sie unentwegt auf ihr Handy schauen, anstatt dem Unterricht zu folgen." Ich will gerade zur Antwort ansetzen, da klopft es an der Klassentür und Herr Hatake ruft ein Herein. "Tut mir leid für die Störung Herr Hatake aber könnten Sie und Miss Haruno mit mir kommen." Wie? Was möchte die Direktorin von mir? Ein Gemurmel bricht in der Klasse aus und schlagartig fangen meine Hände an zu zittern. "Natürlich. Miss Haruno?" fordert mich nun auch mein Klassenlehrer auf. Meine Beine wollen nicht.. ich kann mich nicht bewegen. Eine warme Hand legt sich um meine rechte Hand und ich zucke zusammen. Meine grünen Augen fallen auf die dunklen Augen, des Uchihas, der mich ruhig ansieht. "Miss Haruno?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lasse ich seine Hand los und stehe von meinem Stuhl auf. Mit den Blicken auf dem Rücken meiner Mitschüler, verlasse ich die Klasse. Herr Hatake schließt hinter mir die Klassentür und ich folge stumm der Direktorin. "Mach dir keine Sorgen. Es ist nichts schlimmes." versucht sie meine Sorge zu beschwichtigen und ich nicke kurz.    Frau Senju öffnet die Tür zu ihrem Büro und ich gehe zögerlich hindurch. Doch im nächsten Moment möchte ich nur wieder aus dem Büro rennen und mich vor der ganzen Welt verstecken. "Hallo Spatz." begrüßt man Vater mich und die zweite Person, die neben ihm steht, dreht sich zu mir um. "Hallo Sakura." dringt ihre Stimme zu mir durch und ich habe das Gefühl gleich umzukippen. Ihre blauen Augen sehen mich traurig an und sie versucht sich ein Lächeln aufzuzwingen, was in mir weiter das Gefühl zum kotzen aufbringt. Sie hat sich kein bisschen verändert und sieht immer noch so aus, wie in meiner Erinnerung. Schulterlange, blonde Haare, die perfekt gestylt sind und dazu ein schwarzes Kostüm, was sie noch eleganter aussehen lässt, als sie eh schon ist. "Dein Vater hat mich über euren privaten Zustand aufgeklärt und wir möchten zusammen eine Lösung, für diese schwere Zeit finden." erhebt die Direktorin nun ihr Wort und ich starre auf den Fußboden vor mir. Wann hat er das in die Wege geleitet? Wir haben doch erst gestern darüber gesprochen. Hat er das etwa schon die ganze Zeit über geplant gehabt? "Ich bin mir sicher, wir finden da eine. Zumindest das Sakura dieses Schuljahr noch abschließen kann." "Mebuki." unterbricht mein Vater sie sofort und ich weite meine Augen. "Was soll das bedeuten?" frage ich mit unsicherer Stimme nach und die Schulglocke läutet im Hintergrund. "Lass uns Zuhause darüber sprechen, Liebling." "Nein Dad! Was bedeutet das?!" schreie ich wütend und balle meine Hände zu Fäusten. "Sagt schon!" "Du ziehst mit mir nach Amerika." antwortet mir meine sogenannte Mutter und meine Knie geben nach. "Sakura." Mein Vater kommt auf mich zu, doch rutsche wütend von ihm weg. "Herr Haruno, es wäre besser, wenn Sie etwas Abstand wahren." Mein Klassenlehrer stellt sich schützend vor mich und die erste Träne läuft von meiner Wange. "I-ich-" "Herr Haruno." ermahnt Herr Hatake meinen Vater nochmals und das erste was mir in den Sinn kommt, ist aus dem Büro zu stürmen. Aufgelöst laufe ich an den Schülermassen vorbei und rempele dabei ein paar an, da mir meine Tränen die komplette Sicht versperren. Es ist alles vorbei.    Tief bedrückt sitze ich in der hintersten Ecke, zwischen den Bücherregalen der Bibliothek. Mein Körper fühlt sich kalt an und ich mir tun die Augen vom ganzen weinen weh. Seufzend lege ich meine Stirn auf meine angewinkelten Kniee und schließe die Augen. Kann mich bitte jemand aus diesem Albtraum wecken? Womit habe ich das alles nur verdient? Etwas wird vor mir auf den Boden gestellt und ich hebe meinen Kopf. Sasuke? Seine dunklen Augen sehen mich kurz an und er verschwindet aus der Ecke, in der ich mich versteckt habe. Er hat mir meine Sachen gebracht. Warum? "Normalerweise hält sich ihre Tochter gerne hier auf." höre ich die Stimme von Herr Hatake und alles in mir verkrampft sich. Ich möchte sie nicht sehen. Sie sollen einfach gehen. "Ja, dass passt zu meiner Tochter." höre ich meinen Dad sagen und ich merke, wie mir erneut die Tränen in die Augen steigen. Ich möchte sie auf keinen Fall sehen. Ich kann das gerade nicht. "Herr Hatake." Überrascht blinzele ich die Tränen weg, als ich die Stimme des Uchihas höre. "Herr Uchiha." begrüßt unser Lehrer ihn und ich balle angespannt meine Hände zu Fäusten. "Suchen Sie jemanden?" fragt er nach und ich sehe, wie er den Durchgang zu der Ecke, in der ich sitze versperrt. "Herr Haruno und Frau Sato, darf ich vorstellen, Herr Sasuke Uchiha. Er ist ein Klassenkamerad ihrer Tochter." Oh Gott. Das ist nicht sein Ernst?! Ich merke wie mir die Hitze ins Gesicht steigt und ich am liebsten an ihnen vorbei rennen möchte, damit dieser peinliche Moment endet. Meine Eltern begrüßen ihn freundlich und ich kann erkennen das Sasuke ihnen kurz die Hand schüttelt. "Ehrlich gesagt, suchen wir Miss Haruno. Haben Sie sie gesehen?" richtet Herr Hatake nun sein Wort wieder an ihn. "Nein. Ich bin schon eine ganze Weile in der Bibliothek und hier ist sie nicht. Haben Sie schon im Klassenzimmer nachgesehen?" Was tut er da? Versucht er mich etwa zu decken? "Da waren wir vorhin aber ihre Sachen waren noch da." "Mh. Also hier ist sie nicht." "Dann sollten wir vielleicht nochmal im Klassenzimmer nachsehen. Vielleicht hat sie sich mittlerweile wieder beruhigt." höre ich die Stimme der schrecklichen Frau und mein Vater und unser Klassenlehrer stimmen ihr zu. Erst nachdem der Uchiha ihre Stimmen in der Bibliothek nicht mehr hört, kommt er erneut auf mich zu. Ich presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und vermeide es ihn anzusehen. Was sollte das? Er ist mir überhaupt nichts schuldig. Er setzt sich neben mich und lehnt sich mit dem Rücken an das Bücherregal. "Wie wäre es mit einem Danke." Sein nach Minze riechender Duft dringt zu mir durch und ich sehe ihn an. "Warum?" "Wie warum? Das gehört sich so." gibt er belustigt von sich und ich seufze. "Ich meine warum hast du mir geholfen?" Sasuke schnaubt kurz und wendet seinen Blick von mir ab, bevor er geradewegs auf eines der Bücherregale vor sich schaut. "Antworte Uchiha." Ich habe keine Lust auf diese Spielchen und momentan auch keinen Kopf dafür. "Sag schon. Ich erwar-" Blitzschnell legt sich seine linke Hand auf meinem Mund und ich rutsche etwas seitwärts an den Bücherregal hinab, als er sich zur mir rüber lehnt. "Was erwartest du? Das ich dir mein Herz ausschütte und dir sage, was in meinem Kopf vor geht? Das kannst du vergessen Haruno." Der Schwarzhaarige zieht seine Hand aus meinem Gesicht und ich starre ihn überrascht an. "Willst du gar nicht wissen was passiert ist?" frage ich nach und er zieht seine rechte Augenbraue in die Höhe. "Du würdest es mir so oder so nicht erzählen, selbst wenn ich gefragt hätte." Gott Hirn! Was soll das?! Sieh zu, dass du Abstand gewinnst. Los, beweg dich endlich blöder Körper und gehorche mir! Abschätzig gehen meine Augen in seinem Gesicht auf und ab und ein Schmunzeln legt sich auf seine Lippen. "Wartest du auf etwas?" Wütend schubse ich ihn von mir weg und stehe auf. "Lass mich Ruhe." Ich schnappe mir meine Tasche und will auf der Ecke verschwinden, doch der Uchiha zieht mich an meinem linken Arm zurück. "Es reic-" Warme Lippen legen sich auf meine und er legt mir seinen rechten Arm um die Schultern, um mich näher an ihn zu drücken. Es ist nur ein kurzer Kuss und als er diesen löst, legt er wortlos seine Stirn auf meine. "Warum?" kommt mir leise über Lippen und mit meiner rechten Hand umgreife ich die Henkel meiner Tasche fester. Sasuke greift nach meiner linken Hand und zieht mich hinter sich her. Warum tut er das?    "Jetzt mach schon." sagt er belustigt und sieht mich schalkhaft an. Wieso zum Teufel müssen wir aus dem Fenster klettern und können nicht wie normale Menschen, durch den Haupteingang der Schule gehen? Ratlos sitze ich ich auf dem Fensterbrett und der Uchiha sieht mich weiterhin von unten an. "Komm schon. Ich fange dich auch auf, wenn es sein muss." "Ich verzichte." Ich wende mein Gesicht zur rechten Seite ab. "Komm schon Haruno. Du kannst nicht Ewigkeiten da sitzen bleiben." Wütend fährt mein Blick wieder zu ihm runter. "Und wie ich kann." Er seufzt und steckt seine Hände in die Hosentasche seiner schwarzen Stoffhose. "Willst du, dass dich deine Eltern finden? Sie sind bestimmt noch auf dem Gelände und suchen dich." "Gott." Wutentbrannt werfe ich ihn mit meiner Tasche ab, der er aber ausweicht und mit den Schultern zuckt. "Sasuke reicht, danke." "Du bist so ein Arschloch. Was zum Teufel mache ich hier überhaupt mit dir." Ich strauchele aufgebracht mit meinen Beinen umher, die in der Luft baumeln und lege eine Hasstirade ein, die ihm allmögliche Dinge an den Kopf wirft. Ohne auf mein Gezeter einzugehen, geht er auf mich zu und zieht mit ein wenig Kraft an meinem rechten Bein und mein Hintern rutscht von Fensterbrett. Überrascht quieke ich auf und schließe meine Augen, doch der Uchiha hält mich fest. Ich kralle meine Hände fester in seine Schultern und öffne meine Augen, um ihn direkt unter mir anzusehen. "D-du hast mich nicht fallen gelassen?" "Ich habe doch gesagt, ich fange dich auf." Ich merke seine Arme unterhalb meines Pos und er lockert langsam seinen Griff um mich, so dass ich an ihm gerade hinunter rutsche und meine Füße wieder den Boden berühren. "Du bist so ein Schisser" Er wendet sich von mir ab und hebt unsere Taschen auf. "Hier." Ich nehme ihm meine Tasche ab und schultere diese über meine rechte Schulter. Erneut greift er nach meiner Hand und zieht mich hinter sich. Er ist verrückt geworden. Anders kann ich mir das nicht erklären.    Völlig außer Atmen kommen wir am Bahnhof an und ich stütze meine Hände auf den Knie, um Luft zu holen. "Ich hoffe für dich, dass deine Eltern kein Zug fahren." "Pff." mich überkommt kurz ein Lachen und ich richte mich wieder auf. "Mein Dad vielleicht aber nicht meine-" sage ich, ohne nachzudenken und verstumme sofort, als ich meinen Fehler bemerke. "Vergiss es." Ich wende mich von ihm ab und schaue auf die Fahrbahn. "Ich sehe, das es dir schlecht geht, auch wenn du es mir nicht erzählen willst." Meine grünen Augen fallen auf ihn und zum ersten Mal, kann so etwas wie Ehrlichkeit in seinem Gesicht erkennen. "Du glaubst zwar, dass ich ein Unmensch bin aber ich bin nicht blind Sakura." "Sasuke." Der Zug rauscht an uns vorbei und meine langen, rosa Haare fliegen durch den Windzug nach vorne und berühren fast sein Gesicht. "Sakura!" höre ich eine bekannte Stimme hinter mir und ich schaue über die Schulter. Deidara. "Trotzdem ist es besser, wenn du mir keine privaten Dinge über dich erzählst. Ich könnte sie gegen dich verwenden." Erschrocken wende ich dem Schwarzhaarigen wieder mein Gesicht zu. Was? Seine dunklen Augen sehen mich kalt an und er wendet sich, ohne einer Verabschiedung von mir ab und verlässt den Bahnsteig. "Hey Sakura." Deidara berührt meine linke Schulter und ich wende mich mit einem Lächeln zu ihm zu. Was war das denn?  "Willst du auch ins Cafe?" "Ja." Mit meiner rechten Hand streiche ich mir ein paar Haarsträhnen hinter das Ohr und sehe erneut über die Schulter, wo ich den Rücken des Uchihas noch kaum sehe.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)