Liebe Widerwillen von Kathili ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Am nächsten Tag, als sie Law anrief, hatte sie so ein schlechtes Gewissen, dass es sie beinahe ohnmächtig werden ließ. Aber sie musste die Dinge ins Reine bringen. "Hi Law, hier ist Robin", begrüßte sie ihn leise am Telefon, als er abnahm. Robin setzte sich auf ihr Sofa und zog die Knie dabei dicht an ihren Körper. Sie war nicht gut in solchen Dingen, und wenn Zorro ihre Gefühle nicht so durcheinandergebracht hätte, wäre Law genau der Mann gewesen, den Robin wollte. Doch so konnte sie nicht weitermachen. "Robin, schön, dass du anrufst! Wie geht es dir?". "Geht so.". Wie sollte sie nur anfangen... "Was ist los? Du hörst dich gar nicht glücklich an. Wollen wir uns treffen? Ich hab noch einen Kunden und danach hätte ich Zeit für dich!". Sie hörte den Lärm von vorbeifahrenden Autos, Law musste sich irgendwo draußen aufhalten. "Das ist sehr nett von dir, aber ich denke, es ist besser, wenn wir uns vorerst nicht sehen", platzte es aus ihr heraus. Seltsamerweise hatte sie dabei das Gefühl, als ob ihr gerade jemand einen Korb geben würde. "Okaaaaay...", brachte Law fragend heraus. "Es ist nur so... Ich steh im Moment zwischen den Stühlen. Ich denke in letzter Zeit wieder häufig an meinen Ex und ich glaube... Es tut mir leid...". "Du musst dich nicht entschuldigen. Natürlich finde ich es sehr schade, denn ich kann nicht abstreiten, dass ich dich wirklich gernhabe. Aber in dem Fall ist es wohl für uns beide besser so!". "Danke Law!". "Dafür musst du dich nicht bedanken.". "Okay. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder?". "Bestimmt. Mach´s gut, Robin!". "Du auch...". Damit legte Robin zerknirscht auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Law so nett reagieren würde. Jetzt fühlte sie sich noch schlechter als zuvor. ~~ Die Tage vergingen, ohne dass Zorro etwas von Robin oder Law hörte. Er kam gerade aus der Mannschaftsdusche, als ihn sein Trainer zur Seite nahm. "Zorro, ist alles okay bei dir? Du wirkst in den letzten Tagen so in dich gekehrt und deine Leistung beim Training war auch schon mal besser.". Dabei sah ihn der Coach vorwurfsvoll an. "Du bist der Kapitän. Gerade die jungen Spieler schauen zu dir auf!". Zorro musste ihm zwar Recht geben, aber dennoch ging ihm da eine Sache nicht mehr aus dem Kopf. Ständig musste er daran denken - ob im Training, wenn er mit Sanji sprach oder wenn er alleine in seinem Bett lag. Diese Zeit war am schlimmsten für ihn. Nacht für Nacht wälzte er sich von einer Seite zur anderen und hatte doch nur ein Bild vor Augen. "Zorro, hörst du mir zu?". Die missmutige Stimme seines Trainers riss ihn aus seinen Gedanken. "Ja, natürlich! Meinem Onkel geht es im Moment nicht so gut und ich fahre ihn übers Wochenende besuchen. Danach werde ich wieder richtig Gas geben, versprochen", log Zorro teilweise, denn er hatte wirklich vor, seinen Onkel zu besuchen, der allerdings in bester Verfassung war. "Gut, das hoffe ich!". Dabei boxte ihm der Coach kurz gegen die Schulter und fuhr fort: "In zwei Wochen geht die Saison wieder los und ich möchte, dass meine Jungs bis dahin fit sind. Also bring das, was auch immer gerade in deinem Kopf vorgeht, schnell in Ordnung!". "Wird gemacht", nickte er und blickte seinem Trainer hinterher. Mit seinem Wagen fuhr er die Landstraße entlang, raus aus Ohara, rein in die Natur. In ein paar Minuten würde er bei seinem Onkel sein. Seine Eltern hatte Zorro schon in jungen Jahren verloren. Seine Tante, also die Frau seines Onkels, erlitt vor etlichen Jahren einen schweren Schlaganfall, von dem sie sich nie erholt hatte. Knapp 4 Wochen nach ihrem Schlaganfall war sie gestorben und Zorros Onkel trauerte noch heute, Jahre später, um seine geliebte Ehefrau. Für Zorro waren die beiden immer ein Vorbild gewesen und er hatte sich gewünscht, das zu finden, was seine Tante und sein Onkel miteinander gehabt hatten. Doch was hatte er schon ... Er hatte zwar Geld, aber noch nie eine ernsthafte Beziehung gehabt. Er wusste nicht mal, ob er jemals schon verliebt gewesen war. Zorro hing seinen Gedanken nach und betrachtete die Landschaft. Die Straße war leer, weshalb er gemütlich vor sich hinfahren konnte. Als er die Hofeinfahrt zu dem Haus seines Onkels einbog, kamen alte Erinnerungen wieder hoch. Seine Tante hatte oft mit ihm und Law im Garten Fangen und Verstecken gespielt, während sein Onkel in der Garage an irgendetwas werkelte. Zorro hatte eine schöne Kindheit gehabt, bis zu dem Tag, als Law nach einem Fußballspiel nicht nach Hause gekommen war... Seitdem hatte sich das Verhältnis zu seinem großen Bruder verändert. Erst seit knapp zwei Jahren kamen sie wieder besser miteinander aus. Doch wenn Law und Robin wirklich ein Paar werden sollten, war ihre Freundschaft wohl dahin. "Zorro!". Sein Onkel kam aus dem Haus gestürmt und fuchtelte wie wild mit seinen Händen. Zorro löste den Sicherheitsgurt und stieg aus dem Auto. "Hi Mihawk", begrüßte er ihn und umarmte diesen anschließend. Es waren ein paar Monate vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Seine schwarzen Haare waren mittlerweile von grauen Strähnen durchzogen. Sein Onkel war ein großer, sportlicher Man, der sich mit ein paar Männern in der Nachbarschaft mit Kendo fit hielt. "Schön, dass du da bist! Bleibst du übers Wochenende?", fragte Mihawk ihn, während Zorro sein Gepäck aus dem Kofferraum holte. "Ja. Das Training geht erst am Dienstag wieder los!". "Sehr gut. Komm, ich hab uns ein paar Burger auf den Grill geschmissen", forderte er ihn auf und ging in Richtung Haus. Zorro folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. Seine Sporttasche mit dem Gepäck ließ er achtlos im Flur stehen und kam seinem Onkel in die Küche nach. Nichts hatte sich verändert, und obwohl Zorro mittlerweile mehr Luxus gewöhnt war, fühlte er sich hier mehr als wohl. Wohler, als er es in seiner großen Stadtwohnung je konnte. Mit einem vollen, schweren Magen lehnte er sich auf dem Stuhl zurück und betrachtete seinen Onkel, der das Geschirr wegräumte. "Weißt du, Moria´s Tochter, Boa, ist wieder solo. Ihr reicher Unternehmer hat sie einfach sitzen lassen. Sie würde sich bestimmt freuen, wenn du sie einmal ausführen würdest.". Sein Onkel nickte ihm mit einem Zwinkern zu und kam, nachdem er das Geschirr in die Küche gestellt hatte, wieder zurück. "Mihawk, du weißt doch, dass ich nicht verkuppelt werden möchte...". "Zorro, du wirst nicht jünger. Irgendwann sollten du und dein Bruder auch einmal an eine Familie denken. Ich will schließlich noch Großonkel werden.". "Mihawk, bitte!". Zorro verdrehte die Augen und streckte seine Beine weit von sich. Es war jedes Mal dasselbe. Obwohl er wusste, dass sein Onkel es nur gut mit ihm meinte, nervten ihn seine Verkupplungsversuche. "Ich mein ja nur... Kein Grund, sauer zu werden. Law nervt es auch schon...", entgegnete er und hob abwehrend die Hände. "Law? Hast du etwas von ihm gehört?". "Ich habe nur gestern mit ihm telefoniert.". "Gestern?", hakte Zorro neugierig nach. Ob er wohl etwas über Robin erzählt hatte? "Und was erzählt mein lieber Bruder so?". "Ach, das Übliche. Er sieht sich gerade ein paar Häuser an. Ich frag mich nur, mit wem er da einziehen will, so ohne Frau...". "Vielleicht hat er ja schon eine", flüsterte Zorro mehr zu sich selbst. Sein Onkel sah ihn fragend an. "Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?". Ab dem Moment konnte Zorro nicht mehr anders und alles sprudelte aus ihm heraus. Sein Onkel hatte schweigend zugehört. Das liebte er so an ihm. Er war ruhig, hörte sich alles in Ruhe an und vertrat seine Meinung erst am Schluss. Als Zorro fertig war, sah Mihawk seinen Neffen lange an und lächelte. "Unfassbar. Endlich ist es passiert!". "Was?". Hatte sein Onkel jetzt den Verstand verloren? Er schüttete ihm sein Herz aus und er wusste nichts Besseres zu sagen? "Zorro, diese Robin hat dir deinen Kopf verdreht. Ich würde dieses Mädchen, das es geschafft hat, dein Herz zu gewinnen, sehr gerne kennen lernen!". "Mihawk, hast du mir nicht zugehört? Robin hat sich mit Law getroffen und außerdem bin ich nicht verliebt!". "Oh doch, mein Junge, das bist du! Sie mag sich ja mit Law getroffen haben, aber es ist nicht mehr passiert!". "Mihawk, bitte!". "Nein, Zorro, das ist mein ernst. Wenn du sie wirklich liebst und ihr Herz erobern willst, dann solltest du dir etwas Gutes überlegen, denn sie scheint es dir nicht so einfach zu machen wie all die Damen vor ihr!" Damit spielte er auf die Dinge an, die über ihn in sämtlichen Klatschzeitschriften geschrieben wurden und ihn jedes Mal aufregten. "Was du nicht sagst! Da wär ich selbst nie drauf gekommen." Sein Onkel erhob sich und lief auf ihn zu. Er legte ihm die Hand auf die Schulter. "Zeig ihr den wahren Zorro und sie wird dich lieben!". "Der wahre Zorro ist ein Playboy, Mihawk." Sein Onkel deutete mit dem Zeigefinger auf seine Brust, genau dorthin, wo sein Herz saß. "Der wahre Zorro ist der Junge, den ich großgezogen habe. Kein Playboy und kein arroganter Typ. Zeig ihr dein wahres Gesicht. Zeig ihr, was hier drin ist", er klopfte zweimal mit dem Finger auf sein Herz, "und du hast sie gewonnen!". "Und was wird aus Law?". "Wenn Law ebenfalls in sie verliebt sein sollte, dann hätte er mir auch von ihr berichtet." Mit diesen Worten verschwand er in die Küche und ließ Zorro mit seinen Gedanken alleine. ~~ Die darauffolgende Woche hielt für Robin keine Überraschungen bereit. Allmählich hatte sie ihre Gefühle wieder im Griff, zumindest sagte sie sich das immer und immer wieder. Unter großer Anstrengung versuchte sie, nicht an Zorro oder Law zu denken. Es war Samstagnachmittag und endlich hatte sie wieder einen kleinen Artikel zu schreiben bekommen, auch wenn es nur um ein langweiliges Golfturnier ging. An diesem Tag war sie schon früh aufgestanden, um pünktlich vor Ort zu sein. Nun verließ sie die Redaktion. Außer einem anderen Mitarbeiter war das Bürogebäude leer. Mit einer schwungvollen Bewegung öffnete sie die Tür ins Freie und sah, wie ein großer Mann durch den anderen Eingang ins Gebäude trat. Verdutzt drehte sie sich um, konnte aber nur noch die Rückansicht erkennen. Obwohl sie so wenig von der Person sah, kamen ihr der Mann und dessen Gangart bekannt vor. "Franky?" flüsterte sie leise und starrte dem Kerl, der nun mit dem Rücken zu ihr im Fahrstuhl stand, hinterher. Müde rieb sie sich die Augen und schüttelte dann den Kopf. Das konnte unmöglich Franky gewesen sein. Jetzt sah sie schon Gespenster... "Keine Widerrede, du kommst mit! Die ganze Woche verkriechst du dich schon hier drin. Es ist Samstagabend." Koala hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und sah strafend auf Robin hinab, die mit angezogenen Knien auf dem Sofa saß und sich eine Folge ihrer Lieblingsserie ansah. "Bitte Koala, ich hab wirklich absolut keine Lust auszugehen", erklärte sie und ignorierte ihre Mitbewohnerin, die sich wie eine Bulldogge vor ihr aufgebaut hatte. "Das ist mir egal. Ich lasse nicht zu, dass meine Freundin sich hier drinnen verschanzt und auf einen Märchenprinzen wartet, der sie wachküsst. Das wird nicht passieren... zumindes nicht hier drin!" Mit diesen Worten schnappte sie sich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. "Oh Mann, Koala!". "Nichts -Oh Mann-! Du kommst mit. In zwei Stunden bist du fertig oder ich versohl dir deinen hübschen Hintern!". "Versohl deinem Schatz den Hintern, aber nicht mir", beschwerte sich Robin, erhob sich dann aber widerwillig. Koala würde ja doch keine Ruhe geben und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich für den Abend fertigzumachen. Das laute Hämmern der Bässe begrüßte sie, als sie den Club betraten. Koala hatte Nami ebenfalls überredet, sie zu begleiten, doch diese sah um einiges fröhlicher aus als Robin. "Lasst uns an die Bar gehen", brüllte Koala über den Lärm hinweg. Die Frauen ergatterten die letzten Plätze am Tresen und bestellten sich ihre Drinks. Da es unmöglich war, sich zu unterhalten, betrachtete Robin die anderen Gäste. Der Club war gut besucht und auf der Tanzfläche bewegten sich die Ersten schon zum Takt der Musik. Mit einem Lächeln nahm sie ihr Getränk entgegen und ließ den Blick weiter durch die Menge schweifen, bis er schließlich an einer großen Gestalt hängen blieb. Das Haar des Mannes war zu einer modischen Frisur gegelt und in der weiten Jeans und dem weißen Hemd wirkte er sehr gepflegt. Sie beobachtete, wie er sich mit einer blonden Frau unterhielt, und gerade, als sie wegsehen wollte, drehte er seinen Kopf und blickte Robin direkt an. Ihre Augen trafen sich. Die Luft wurde ihr urplötzlich aus den Lungen gepresst und ein unbeschreiblicher Schmerz in ihrer Magengegend ließ sie nach hinten sacken. Der Tresen fing ihren zusammensinkenden Körper auf. "Robin, was ist los? Du bist ganz weiß im Gesicht!". Nami, die neben ihr saß, legte ihr den Arm um die Schulter und richtete sie wieder auf. "Ich... scheiße, er kommt rüber!", gab Robin mit weit aufgerissenen Augen zurück und starrte immer noch wie eine Bekloppte auf den Mann. "Wer? Süße, was ist los?", hörte sie Nami besorgt fragen. "Mein Ex, Franky!". "Dein Ex??". Auch Koala folgte nun Robins starrem Blick. Mehr als ein knappes Nicken brachte sie nicht zustande. Sie fühlte sich elend, ihr Magen schmerzte, ihre Lunge fühlte sich an wie nach einem Dauerlauf und in ihrem Kopf drehte sich alles. "Robin, sieh mich an", befahl Koala und zwickte ihr in den Oberarm. "Autsch", beschwerte sich Robin, doch hatte Koala nun ihre Aufmerksamkeit. "Dieser Typ", dabei deutete sie auf Franky, der langsam näherkam, "hat dich nach Strich und Faden verarscht. Ich möchte, dass du ihm zeigst, was er verpasst hat. Wisch ihm eins aus...", weiter kam Koala nicht, denn Franky stand nun direkt vor ihnen. "Robin! Schön, dich wiederzusehen", säuselte er und zeigte dabei sein strahlendweißes Lächeln. Allein das genügte, um Robin völlig in seinen Bann zu ziehen. Er kam näher und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Dabei saß Robin wie versteinert auf ihrem Barhocker und glotzte ihn weiter mit offenen Mund an. Was war hier los? Träumte sie etwa? Doch der Traum war viel zu real. Was tat er hier? Wie konnte es sein, dass er ausgerechnet hier war, wo es doch so viele Clubs in Ohara gab? Intensiv sah er sie an. Er hatte sich kaum verändert. Sein Haar hatte noch denselben Schnitt, dieselbe Farbe. Sein Lächeln, das er ihr in diesem Moment schenkte, brachte sie restlos aus der Fassung. Wie konnte er es wagen, hier vor ihr aufzutauchen und so zu tun, als ob nichts zwischen ihnen vorgefallen wäre?! Als wären sie immer noch gute, alte Bekannte, die sich blendend verstanden? Frankys frühere Anziehungskraft auf sie war beinahe erloschen, und doch spürte sie leider noch einen kleinen Teil davon... "Wie geht es dir? Wie ich hörte, arbeitest du hier als Reporterin?!", wollte er wissen und besaß die Dreistigkeit, neben ihr Platz zu nehmen. Ohne auf Ihre Antwort zu warten, und mit musterndem Blick sagte er: "Du bist wunderschön! Hast dich kaum verändert!". Er lehnte sich etwas näher zu ihr, so, dass ihr sein Aftershave in die Nase stieg, der allerdings von einer gehörigen Menge Alkohol begleitet wurde. Kurz überlegte sie sich, ihm ihr Getränk ins Gesicht zu schütten, doch das wäre ziemlich unreif. Was sollte sie also tun? Ihn ignorieren? Ihm ihre Meinung geigen? Aber dann würde er merken, dass das, was er ihr seinerzeit angetan hatte, ihr noch immer wehtat. Nami und Koala schauten ihn an, als ob sie ihm jeden Moment eine knallen würden. "Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?", wollte er wissen und setzte seinen betölpelten Hundeblick auf. War der Typ wirklich so doof? Er war es, der ihr das Herz gebrochen, der sie belogen hatte. Er war der Grund dafür, dass sie sich mit unzähligen Vollidioten getroffen hatte, nur um ihn zu vergessen. "Nein Franky, ich freue mich ganz und gar nicht", zischte sie ihm entgegen und hoffte, dass er endlich abhauen würde... ~~ Zorro stand im VIP-Bereich des Clubs und unterhielt sich mit Bonney, die heute ihren Geburtstag feierte. Zuerst war er gar nicht begeistert gewesen, als sie ihn angerufen und zur Party eingeladen hatte, doch kaum hatte er den Club betreten, waren seine trüben Gedanken verblasst. Während Bonney auf ihn einredete, ließ Zorro seinen Blick durch den Raum schweifen und erkannte Robin, Nami und Koala, die an der Bar saßen. Zuerst waren sie nur zu dritt, doch dann gesellte sich ein großer Mann zu ihnen - eigentlich eher zu Robin. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er das Geschehen und hörte Bonney, die weiter in sein Ohr plauderte, nicht mehr zu. Der Typ hatte sich dicht neben Robin gestellt und sie hatte sich auch noch auf ihrem Stuhl in seine Richtung gedreht. Auf Koalas und Namis Gesichtern lag ein mürrischer Ausdruck, während Robin den Typen ausdruckslos ansah. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er zu ihnen rübergehen sollte, auch wenn es ihm nicht zustand, sich wie ein eifersüchtiger Gockel aufzuführen. Zorro ballte seine Hände zu Fäusten. Er konnte nicht weiter mit ansehen, wie sich der schleimige Typ an Robin ranmachte. Ohne weiter auf Bonney zu achten, stand er einfach auf und marschierte geradewegs auf die beiden zu. ~~ Franky hob sein Glas, um mit Robin, die ihn finster anblickte, anzustoßen. "Seit wann bist du denn so bissig?". "Verzieh dich einfach!". Robin drehte ihm demonstrativ den Rücken zu. Sie war wirklich wütend und ihre Hände, die sie zu Fäusten geballt hatte, vergrub sie unter dem Tresen. "Kapierst du nicht, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will?". "Bist du prüde oder was?", lallte Franky, kam um sie herum und legte seine Hände auf ihre Hüften. Koala und Nami blickten ihn bitterböse an, was ihn allerdings überhaupt nicht juckte. "Nein, ist sie nicht", erklang eine tiefe, nicht besonders freundliche Stimme hinter Robin. Sie wusste sofort, wem diese Stimme gehörte, dem Mann, der ihr seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging. Dem Mann, nach dem sie sich insgeheim so sehr sehnte, es aber immer noch nicht so recht wahrhaben wollte. "Ach ja? Ist das so?", hinterfragte Franky und sein Blick flog zwischen Robin und Zorro, der sich hinter ihrem Rücken aufgebaut hatte, hin und her. Robin fühlte sie zwischen zwei Alphamännchen eingeklemmt und überlegte, was sie sagten sollte. "Entweder nimmst du jetzt sofort deine Hände von ihr oder du kannst ab morgen nur noch Flüssignahrung zu dir nehmen!". Frankys Hände ließen ihre Hüften los und sie war froh, Zorros Gesicht nicht sehen zu müssen, denn Franky ließ normalerweise nie so einfach von seiner Beute ab. Zorro musste ihm schon einen Todesblick zugeworfen haben. Robin wurde auf ihrem Stuhl herumgewirbelt und starrte nun mitten in Zorros grüne Augen. Mit seinen Händen stützte er sich links und rechts neben ihrem Po auf dem Stuhl ab. "Alles in Ordnung?", fragte er leise und mit so samtweicher Stimme, dass Robin das wütende Schnauben hinter ihr kaum wahrnahm. Aus dem Augenwinkel bekam sie nur mit, wie Koala und Nami zufrieden grinsten und dann schnell so taten, als ob sie ganz in ein Gespräch vertieft wären. Robin brachte nur ein knappes Nicken zustande und versank in Zorros Blick, der ihr jeglichen Atem raubte. Er beugte sich so dicht über sie, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Ihr Herz klopfte wild gegen ihren Brustkorb und sie war sich sicher, dass jeder es sehen musste. "Komm", flüsterte er und reichte Robin seine Hand. Ohne zu zögern, ergriff sie diese und ließ den verdutzt dreinschauenden Franky einfach stehen. Sie wollte nur noch weg, und doch hielt sie nach drei Schritten inne. "Ich muss noch kurz etwas klären. Kannst du einen Augenblick warten?", wollte sie von Zorro wissen, der ihr kurz zunickte. "Hast es dir noch mal anders überlegt?", wollte Franky wissen. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr er fort: "Was willst du denn von dem Typen?", Franky deutete auf Zorro, "der passt doch gar nicht zu dir!". "Und ausgerechnet du meinst zu wissen, wer zu mir passt? Je länger ich dich ansehe, umso klarer wird mir, dass ich einen riesigen Fehler gemacht habe!". "Sag ich doch, Baby! Du weißt eben, was gut für dich ist!". Franky grinste anzüglich. Warum war ihr früher nie aufgefallen, was für ein überheblicher, selbstverliebter Arsch Franky war. "Genau, du Arschloch! Aber du bist es mit Sicherheit nicht. Ich will dich nie, nie wieder sehen. Ich will deine verlogene, selbstverliebte Visage nie wieder sehen. Du widerst mich an!". Sie wollte sich schon umdrehen, als ihr noch etwas einfiel. "Und noch was... Meine Orgasmen waren immer nur gespielt. Du bist nicht annähernd so ein toller Hecht, wie du glaubst!". Das schien zu sitzen. Franky sah sie mit offenem Mund an. Robin winkte ihm mit ihrem Mittelfinger zu und stolzierte zu Zorro. Hand in Hand lief sie mit Zorro durch den Club und konnte die bewundernden Blicke der weiblichen Gäste auf sich spüren. Dabei wurde sie das Gefühl nicht los, dass die anderen Besucher zur Seite traten, um ihnen den Weg freizumachen. Zorro führte sie am Ellbogen zu seinem Wagen. Ohne ein Wort kletterte sie auf den Beifahrersitz und legte den Sicherheitsgurt an. Zorro startete den Motor und fuhr durch die dunkle Nacht. Nach einer Weile drehte er sein Autoradio leiser und fragte zögerlich: "Wer war der Typ?". "Franky. Mein Ex...". "Der Playboy?". Robin nickte nur und betrachtete die Lichter, die an ihnen vorbeirauschten. ~~ Dieser Typ war also ihr Ex. Der Typ, den sie immer noch nicht vergessen konnte. Wütend umfasste er sein Lenkrad und konzentrierte sich auf den Verkehr. Aber war es nicht ein gutes Zeichen, dass sie ihm ohne Protest gefolgt war? Zorro überlegte nicht lange, bog in seine Straße ein und parkte kurz darauf seinen Wagen in der Tiefgarage. Schweigend betraten sie den Fahrstuhl. Er betrachtete Robin, die an der Aufzugwand lehnte und ihren Blick starr geradeaus gerichtet hatte, als ob sie angestrengt über etwas nachdenken würde. "Der Typ ist es nicht wert, dass du dir wegen ihm dein hübsches Köpfchen zerbrichst...". Robin begann gedankenverloren an ihrer Unterlippe zu nagen. Gott, warum tat sie das immer? Es machte ihn jedes Mal wahnsinnig. Stumm beobachtete er sie dabei und war froh, als der Gong endlich erklang und sie in seiner Wohnung ankamen. Zorro knipste das Licht an und warf Schlüssel, Handy und Geldbörse auf den Tisch im Eingangsbereich. "Möchtest du ein Glas Wein?", fragte er und ging geradewegs in seine Küche, um etwas Abstand zwischen ihn und Robin zu bringen, doch vor allem deswegen, damit sie sein Verlangen nicht bemerkte. Zorro öffnete den Kühlschrank und holte eine Flasche Rotwein heraus. Als er die Tür wieder schloss, stand Robin plötzlich neben ihm. "Danke, Zorro!". Sie dankte ihm dafür, dass er sich wie ein eifersüchtiger Trottel benommen hatte? Verstand einer die Frauen! Zorro nickte nur, was sollte er auch sagen? Es fuchste ihn, dass dieser Schleimbolzen immer noch einen Platz in ihrem Herzen und in ihren Gedanken hatte. ~~ Robin ging hinter Zorro in sein Wohnzimmer, dabei betrachtete sie eingehend seine Räumlichkeiten. Für einen Mann hatte er echt einen guten Geschmack. Es war gemütlich eingerichtet. Für ihren Geschmack zwar etwas zu nobel, aber man durfte auch nicht vergessen, dass Zorro ziemlich viel Geld besaß. Robin fuhr mit der Handfläche über den kalten Lederstoff des Sofas. Was tat sie hier eigentlich? Gut, Zorro hatte sie vielleicht vor einer Szene bewahrt ... Aber war hier neben ihm zu sitzen kein Fehler? In diesem Moment wusste sie nur, dass sie jetzt nicht alleine sein wollte. Zorro stellte ihr Weinglas vor sie auf den Glastisch, dabei berührte er mit seinem Unterarm leicht ihr Knie. Seine smaragdgrünen Augen huschten kurz hoch und sie konnte deutlich das Verlangen darin erkennen. An der Stelle, wo er sie berührt hatte, hinterließ er einen warmen Schauer. Dazu noch sein Blick und es war um Robin geschehen. Ihr Herz klopfte und ihre Knie zitterten leicht vor Aufregung. Schüchtern lugte sie zu Zorro hinüber, der mit dem Weinglas in der Hand verbissen auf seinen ausgeschalteten Fernseher starrte. Dabei verzog sich sein hübscher Mund und automatisch musste sie an ihren ersten Kuss denken. Was würde sie dafür geben, wenn er sie noch einmal so küssen würde... Unruhig rutschte sie auf dem Sofa herum. Robin beugte sich vor zu ihrem Weinglas. Mit zittrigen Händen griff sie danach, bekam es aber nicht richtig zu fassen. Sie sah schon, wie sich die rote Flüssigkeit auf Zorros schönem, weißen Teppich ausbreitete, doch so weit kam es nicht. Blitzschnell griff Zorro nach dem Glas und stellte es wieder gerade hin. Robin fasste, ohne nachzudenken, zu und hielt Zorro am Unterarm fest. Verdutzt über ihre eigene Reaktion hielt sie inne. "Ich... also...", stotterte sie verlegen und zog ihre Hand zurück. Zorro rückte so dicht an sie heran, dass sein Mund nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. "Sag nichts, bitte!". Kaum hatte er das ausgesprochen, schlangen sich ihre Arme um seinen Nacken. Verzweifelt presste sie ihre Lippen auf seine. Schmerzhaft stellte sie fest, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Zorro schmeckte so gut... Kräftige Arme umfassten ihre Hüften und hoben sie auf seinen Schoß. Robin positionierte ihre Knie links und rechts von Zorro auf dem Sofa, während er mit der einen Hand ihren Po umfasste und sie auf seinen Schoß drückte. Ihre Hände wühlten sich durch sein grünes Haar und ihre Haut kribbelte unter seinen Berührungen. Mit der anderen Hand fuhr er unter ihr Top. Er streichelte über jeden Zentimeter, vom Bauchnabel bis zu ihren Brüsten. Vor Verlangen konnte sie nur noch stoßweise atmen und auch Zorro schien es deutlich schwerer zu fallen, sich zu beherrschen. Mit einer schnellen Bewegung lag sie plötzlich unter ihm, während er sich mit den Unterarmen auf dem Sofa abstützte. Robin schob sein T-Shirt hoch und betrachtete fasziniert seinen Waschbrettbauch und das, was sich etwas tiefer deutlich in seiner Hose abzeichnete. Vor Aufregung ganz ungeschickt, zerrte sie an dem Shirt und wollte es ihm über den Kopf ziehen. Doch irgendwo blieb es hängen, also machte sie sich stattdessen an seiner Jeans zu schaffen und knöpfte sie mit zittrigen Fingern auf. Zorro, der bis jetzt die Augen geschlossen hatte, öffnete sie und blickte Robin direkt an. Sie konnte in seinem Blick pure Lust sehen und ihr ging es nicht anders. "Du machst mich wahnsinnig", flüsterte er und zog ihr das Top über den Kopf. Dann öffnete er den Verschluss ihres schwarzen Spitzen-BHs und warf ihn achtlos hinter sich. Seine Händen schienen ihren ganzen Körper erkunden zu wollen und Robin folgte seinem Beispiel. Seine Haut fühlte sich weich unter ihren Fingerspitzen an. Irgendwann lagen sie nackt aufeinander. Sanft drang er in sie ein und bewegte sich so vorsichtig in ihr, als wäre sie aus Glas. Zorro fühlte sich so gut an, so männlich... Er wusste ganz genau, was ihr gefiel, wie er sie berühren musste. Seine Bewegungen wurden schneller und mit seinen Liebkosungen, seinen Küssen und seinen Stößen brachte er sie schließlich zu einem Orgasmus, den sie so noch nie zuvor erlebt hatte. Es fühlte sich an, als wäre es der erste ihres Lebens. Kurz darauf kam auch er. ~~ Erschöpft, aber mit einem Herzen, das vor Glück überquoll, lag er neben ihr. Noch immer hielt er sie fest in seinen Armen. Mit seinen Lippen strich er über ihr Haar, das nach Kirschblüten roch, und hauchte immer wieder ein paar Küsse darauf. "Zorro", vernahm er ihre leise Stimme. "Hmm?". Er wollte nicht reden, er wollte, dass dieser Augenblick nie endete. Nie im Leben hatte er sich so gefühlt wie in diesem Moment. Es war eine Mischung aus purer Zufriedenheit und einem Gefühl des Ankommens nach einer endlos langen Reise. Alles, was davor gewesen war, war oberflächlich gewesen, hatte zwar sein Verlangen befriedigt, nicht aber das, was tief in ihm war. Er hatte das Gefühl, alles viel intensiver zu spüren... das Laken um seine Beine, Robins Hand, die noch immer auf seinem Bauch lag und sanfte kleine Kreise malte. "Ich... Es war verdammt schön!". Glückselig lachte er und nahm sie statt einer Antwort noch fester in seine Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)