The Legend of Zelda: Era of Darkness von Jusatsu ================================================================================ Kapitel 13: Auslöschung ----------------------- Das gemütliche Örtchen Kakariko war in Gefahr, nur war es den Dorfbewohnern noch nicht bewusst. Unter ihnen befand sich ein Soldat, der nicht das war, was er vorgab zu sein. Nach kurzer Zeit bemerkte dieser jedoch, wie langsam seine Energie schwand. Als sich Link dem Tor näherte, fühlte er sich dementsprechend kraftlos. Mit einem fragwürdigen Blick erspähte er das kleine, grüne Fläschchen auf dem Tisch des Wachpostens. Währenddessen überlegte er, wie er die Wache loswerden könnte, da er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. “Der Wachmann ist unaufmerksam, solange du dich ihm nicht direkt zeigst. Durchschneide seine Kehle und ziehe diesen unbedeutenden Kerl um die Ecke, damit niemand seine Leiche findet!”, wies ihm Kurgondoru an. Es schien schon fast so, als hätte der junge Dämonenprinz Erfahrung in diesem Bereich gesammelt. Doch sagte er das dabei so einfach. Auch, wenn Kakariko nicht viele Dorfbewohner aufweisen konnte, so haderte Link mit seinem Gewissen, was ihm immer noch blieb. Der Soldat machte nur seinen Job und bisher wollte sich Link nur zur Wehr setzen. Als er sich allerdings der Wache näherte, erschrak diese. Sein Schleichmanöver schlug fehl. “WAH?! Uff, hast du mich erschrocken! Was, äh … machst du hier? Kennen wir uns? … Du bist ja ziemlich ruhig.” “Hörst du wohl auf, die Wache anzustarren?! Denkst du etwa, sie bringt sich irgendwann dadurch selbst um?”, meckerte der Prinz ihn währenddessen an. “Stimmt etwas nicht? Bist du vielleicht hier … um mich abzulösen?” Flüchtig nickte ihm Link zu. “Na, da sage ich doch nicht nein. Zuvor möchte ich aber gerne noch deinen Namen erfahren. Nutze ruhig die Feder und das Papier dafür. Beides liegt hier drüben, auf dem Tisch.” Ohne zu zögern schrieb der getarnte, Dunkle Ritter seinen richtigen Namen auf. “Echt jetzt?! Link? … Nicht gerade ein ausgefallener Name. Mindestens die halbe Armee heißt so.”, meinte er zu seiner Vertretung entgeistert, woraufhin Link ihn ungläubig ansah. “Nun ja: ich weiß immerhin, wie du aussiehst. Ich werde dann mal unseren Vorgesetzten “Edilio” darüber in Kenntnis setzen … Ohje, ich hoffe es stimmt auch, dass du für mich einspringen sollst, sonst hackt er uns beide in Stücke! Dann wünsche ich dir noch viel Spaß hier, ahahaha.” Fassungslos blickte Kurgondoru in seinen Spiegel, als der Soldat davonlief. “Das … kam unerwartet, aber: hat er etwa “Edilio” gesagt?! Nimm dich ja bloß von diesem Kerl in Acht! Er ist einer der heiligen, drei “Paladine” und dient “Din, die Göttin der Kraft”. Wenn du einen von diesen Paladinen siehst, dann solltest du vor allem nur Eines tun: wegrennen! Tot bringst du mir und meinem Vater nichts. Momentan bist du nämlich noch viel zu schwach, um dich einen von ihnen entgegenstellen zu können. Aber keine Sorge: du wirst einen Paladin erkennen, wenn du ihn siehst.” Nicht gerade beruhigende Worte, die der Prinz aussprach. Schnell nahm Link das Fläschchen auf und trank den Inhalt, um seine Tarnung beizubehalten. Erleichtert atmete er durch. Dann lief er zum Tor, betätigte den Mechanismus und öffnete es dadurch. “Gut. Ich werde dich etwas unterstützen und beschwöre einige meiner Monster. Sie werden dieses Tor hier und den Durchgang zum Dorf bewachen, damit niemand flüchten kann. Allerdings will mein Vater, dass du sie ALLE allein tötest, also enttäusche ihn und auch mich nicht!” “… Das habe ich mir bereits gedacht.”, sprach ihm die andere Stimme plötzlich zu, die Fabus gehörte. “Der Prinz sieht es noch nicht, dass er dazu fähig wäre die Menschen von Hyrule zu retten. Er will sich seinem Vater beweisen, doch kann ich ihren aller Tod nicht zulassen! Um die Rettung zu verbergen, musst du die Augen lange genug schließen, damit ich eingreifen kann. Jedoch … kannst NUR DU entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Es ist unvermeidbar, dass die meisten, unschuldigen Leute des Dorfes ihre Leben lassen müssen. Darum: wähle mit Bedacht! Die Zukunft von Hyrule liegt ab jetzt in deinen Händen!” Vorerst versuchte der Ritter des Bösen den Bombenladen zu betreten, den der Prinz erwähnte. “Was willst du tun? Sie in die Luft sprengen? Wäre eine gute Idee, wenn die Tür nicht fest verschlossen wäre. Dieser “Mister Babuboom” ist momentan nicht im Laden.”, stellte Kurgondoru ernüchternd fest, als Link die Tür nicht öffnen konnte. Es war nun Link’s Entscheidung, wie er vorgehen würde. Er konnte sich an die Dorfbewohner heranschleichen und sie hinterrücks ermorden, oder er konnte auf sie, wie ein Irrer, zurennen. Nur wäre es sicherlich ein unsicheres, sowie chaotisches Unterfangen. Außerdem wusste er nicht, wie die Dörfler reagieren würden. Von der Seite trat unerwartet die alte Dame heran, die Link schon zuvor begrüßt hatte. “Sie sind also der neue Wachmann?! Wenn ich das gewusst, hätte, dann hätte ich Ihnen ein Willkommensgeschenk überreicht. Sie sind sicherlich zum ersten Mal hier, nicht wahr?” “Was will diese Oma schon wieder von dir? Erledige sie einfach!”, befahl der Prinz seinem Haustier, was sich vorerst aus dem Staub machte und sich vor der Dame versteckte. Ungeduldig starrte Kurgondoru in seinen Spiegel. Kurz darauf bemerkte er, dass Link das Gebäude benutzte, um in Deckung zu gehen und sich von hinten anzuschleichen. Für einen Moment wollte Link die Augen schließen, bis alles plötzlich still und dunkel wurde. Fabus stand nun vor ihm, samt der Gestalt der alten Frau. Sie wurde ihm als eine Art leuchtendes Objekt in der Finsternis präsentiert. Sie wirkte wie Anschauungsmaterial, als Fabus um ihren schier gefrorenen Körper herumlief. Überrascht blickte Link sich um. “Erstaunlich, nicht wahr? Und, was hast du jetzt vor? Willst du wirklich diese Dame retten? Sie ist bereits sehr alt und hat ihre besten Jahre hinter sich … Ich kann nur eine geringe Anzahl an Menschen von hier fortschaffen und sie somit in Sicherheit bringen. Da das Dorf angenehm belebt ist, solltest du überlegen, was gut für dessen Zukunft Wäre, meinst du nicht?”, fragte Fabus Link aufklärend. “Sicherlich ist sie sehr nett, aber eine alte Frau zu retten ist keine besonders kluge Entscheidung.” Als Link die Augen wieder öffnete, war alles so, wie bevor er seine Augen schloss. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Schließlich nahm er sein Schwert zur Hand und schlitzte, nachdem er kurz zögerte, der hilflosen, alten Frau den Hals auf … Da er sich mit ihr in einer engen Gasse, zwischen zwei Gebäuden befand, erregte es noch kein Aufsehen. “Worauf wartest du? Verschwinde schnell von da, bevor sie ihre Leiche finden!” Das ließ der Mörder sich vom Prinz nicht zweimal sagen, bis er wieder vor jemanden stand. Erneut schloss der hylianische Ex-Ritter seine Augen. “Du atmest schwer. Ich dachte mir bereits, dass es für dich nicht einfach sein würde, Unschuldige zu töten. Doch du musst es tun! Und wir müssen diese Chance ergreifen! Link, verstehst du das?”, versuchte ihm Fabus in einem aggressiveren Ton zu erklären. Da Link’s ganzer Körper von Fabus in diese dunkle Welt gebracht wurde, bewegte er sein Schwert vor sich, um es betrachten zu können. Das Blut seines ersten Opfers tropfte von der Klinge. “… Eine Frau und ihr Baby. Sie sind die Zukunft. Die Rettung der Hylianer. Wenn wir etwas retten wollen, dann sie! Natürlich ist es letzten Endes deine Entscheidung.” Bedächtig nickte Link dem Schwarzmagier zu. Als er wieder die Augen öffnete, war die Frau, mit dem Baby in den Armen, verschwunden. Kurgondoru bemerkte davon jedoch nichts, denn sein Spiegel zeigte ihm etwas, was so nicht geschah. “Ja, haha, sehr gut!”, sprach er aus, als er die leblosen, blutüberströmten Körper erblickte. “Du machst mich stolz. Wir können es uns nämlich nicht leisten, dass diese Dorfbewohner sich weiterhin ausbreiten, wie die Ratten!” Es war eine sogenannte Illusion, die Kurgondoru sich ansah, wie Link sich dachte. Nach nur wenigen Augenblicken, erschien vor Link eine weitere Gestalt. Erneut schloss er die Augen. “Das muss der Mann der Frau sein. Er wird ihr fehlen, wenn wir ihn nicht retten.” Vorerst zögerte Link, bis er langsam seinen Kopf anfängt nach links und rechts zu bewegen. Ohne zu zögern rammte der Dunkle Ritter sein Schwert in dessen Bauch. “Gut, wir haben sowieso keine Zeit zu verlieren.”, erwähnte der Prinz gleichgültig. Obwohl nicht viele Menschen in der Nähe waren, bekam es jemand mit, mit dem niemand gerechnet hätte: ein Hund kläffte Link an. “Stell diesen Köter ruhig, oder er wird dich verraten!”, verlangte Kurgondoru eiskalt von ihm. Link musste in sich kehren. Fragend sah er Fabus an. Was sollte er bloß tun? Er mochte doch die Tiere immer so sehr, doch die Situation erforderte eine schwere Entscheidung. “Du willst das Schicksal der Dorfbewohner für das eines Hundes opfern? Dieser wird irgendwann ohne Nachkommen sterben! Seine Rettung wäre letztendlich umsonst. Bist du dir sicher?” Nach einer langen Überlegungszeit, die Fabus abwartete, entschied sich Link den Hund jedoch nicht zu retten. Ich bin nicht sehr erfreut, darüber zu erzählen, aber das alles gehört zur Geschichte mit dazu. Der Hund schnappte augenblicklich nach dem Soldat, der noch zögerte. Doch dann erhob er sein Schwert und schwang es, wobei der Hund von ihm abließ. Noch einmal wollte dieser zubeißen, bis Link zustach. Das Schwert bohrte sich durch die Schädeldecke des Hundes, der laut winselte und dann … dem Tod erlag. “Habt ihr das gehört?”, fragte ein Dorfbewohner die anderen, in seiner unmittelbaren Umgebung. “Hier liegt jemand!”, rief es aus der Gasse, wo die tote Oma lag. Als Link sich umdrehte, stand wieder jemand vor ihm. “Das mit dem Hund tut mir leid, doch es geht um die Zukunft der Hylianer.”, hieß es, als er die Augen wiederholt schloss. Langsam machte sich Panik breit. Die Leute erkannten, was passierte. “Ein Mann, der die Hand seines Sohnes hält. Sie haben das Ableben des Hundes mit angesehen … Dieses Kind ist noch sehr jung. Vielleicht nicht einmal 8 Jahre alt. Ich könnte beide retten, aber der Junge wurde sicherlich traumatisiert. Wie wirst du dich entscheiden?” Auch hier stimmte Link dem Meister der Schwarzen Magie zu, sie retten zu wollen. “Ich denke, es ist eine weise Entscheidung. Der Junge wird weiterleben und lernen damit klarzukommen. Mit diesen Menschen, die wir retten konnten, wird das hylianische Geschlecht weiterhin fortbestehen.” Als Link die Augen wieder öffnete, sah er sich verunsichert um. Gute Planung für Morde sah eindeutig anders aus! Doch war es auch schwer, in so einem offenherzigen Dorf einen ruhigen Platz zu finden. “Irgendjemand hat ihn getötet! Hey, Sie da! Etwas Merkwürdiges geht hier vor sich. Rufen Sie um Verstärkung, bitte! ”, flehte ein junger Mann den Soldat an, ohne zu wissen, wer und was er war. Ohne die Augen zu schließen, schwang der skrupellose Held des Bösen seine Klinge, wobei er den Mann vor sich enthauptete. “Ja, JA!”, rief der Prinz jubelnd aus. Schließlich war es soweit, dass die meisten, erwachsenen Dorfbewohner sich wehrten. Dazu zählten sogar wenige, mutige Frauen. War das der Punkt, um abzuhauen? Nein, keineswegs! Es war die Gelegenheit, die Meute abzuschlachten, wie Kurgondoru es sich dachte. Dabei bewaffneten sich diese mit Schwertern, Hämmern, Mistgabeln und Speeren. Langsam erkannte Link, dass es nicht mehr viele Dorfbewohner waren. Er dachte daran, dass auch die gerettet werden konnten, die ihn etwas antun wollen. Doch dann erspähte er die ihm bekannten Gesichter … und auch das Gesicht der alten Dame, die er tötete, kam ihm vertraut vor. “Da … Das ist es!”, sprach Kurgondoru mit ernster Mime aus. Die Menschen, die im Dorf lebten, waren seine Familie. Viele von ihnen waren seine Kameraden und Freunde, genauso wie der Hund. Und all das, was ihm wichtig war, musste er – auf Ganondorf’s Befehl hin – vernichten … Verzweifelt schloss Link seine Augen und weinte. Die Dunkelheit war kurz davor ihn erneut einzunehmen, während Fabus versuchte ihm geistig Mut zuzusprechen. “… Es ist schrecklich, ich weiß. Aber es ist eine Möglichkeit, Link. Du darfst nicht aufgeben!” Link’s schwarzes Ich stand vor ihm und fing an, ihn zu würgen. “Das, was du tust … Wir können Schlimmeres verhindern! Du musst mir vertrauen!” Zwar wehrte sich der Recke, doch konnte er dem Griff seines Schattens nicht entkommen, der ihn mit roten, glühenden Augen anstarrte und fester zudrückte. “Link, gib dich nicht auf! Hyrule braucht dich! Sogar … den Dunklen Ritter.” Als er die Worte von Fabus vernahm, befreite er sich von der Dunkelheit. Mit einer mächtigen Wirbelattacke beendete der falsche Soldat den brutalen Aufruhr. Wenige Dorfbewohner, die sich nicht einmischten, rannten davon. Stumm blieb der Soldat stehen. “Was? Du jagst ihnen nicht hinterher? So war das aber nicht abgemacht! Der Befehl hieß von meinem Vater aus, dass du sie ALLE töten sollst! Nun ja: was habe ich auch erwartet? Immerhin … hast du einen Großteil von ihnen erledigt. Aber das waren noch nicht alle! Der Verkäufer …” Entschlossen, jedoch mit dem Gefühl der Leere ein seiner Brust, trat Link dem merkwürdigen, schmierigen Verkäufer humpelnd entgegen, der ihm das Spiel anbot. Dann schloss er noch einmal seine Augen, in der Hoffnung, dass es das letzte Mal sein würde. “Dieser hier, soll die letzte Person sein, die ich retten soll? Nun gut. Damit wäre es erledigt. Meine Kräfte sind leider somit aufgebraucht.” Das war das letzte Mal im Dorf – was daraufhin von zahlreichen Leichen übersät war – wo Link die Augen schloss, um Fabus’ Unterstützung bei der Rettung anzufordern, die leider nur begrenzt war. Niemand wusste, wohin Fabus die Menschen brachte und was aus ihnen genau werden würde. Anschließend brachen dunkle Wolken über das Land herein und es schüttete wie aus Eimern. Das Blut der frischen Leichen, floss durch die Ortschaft und färbte den schlammigen Boden rot. Nicht weit von Link entfernt, stand ein Kind. Ein Junge, der um die 10 Jahre alt war. Schockiert blickte er den Soldaten an, der langsam seinen Ring abnahm. Vor den Augen des Jungen offenbarte Link seine schreckliche, dämonische Gestalt: ein finsterer, fleischgewordener Schatten, der die Lebenden jagte. Die ganze Zeit über, starrte der Dunkle Ritter den Jungen an. “Sieh genau hin! … Fürchte dich! Fürchte dich vor dem, was ich bin! Das ist es, was ich wirklich bin!”, waren seine Gedanken. So ließ Link weltverloren den Jungen davonlaufen, während er diesem hinterher starrte. Er rannte und rannte … Die dunklen Wolken zogen über ihn hinweg. Seine Schritte wirbelten das blutige Wasser der vielen, kleinen Pfützen in die Luft, während er hektisch atmete. Der Regen hörte nicht auf, bis der Junge den hölzernen, alten Torbogen erreichte. Dort angekommen, warteten die Skulltula auf den kleinen, saftigen Leckerbissen, die sich langsam vom Torbogen herabseilten … Und die Leichen stapelten sich am Willkommensschild von Kakariko. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)