Weihnachtsüberraschung von Leons_Heart ================================================================================ Kapitel 1: Weihnachtsüberraschung --------------------------------- Gelangweilt zappte Haou durch die Sender, fand aber nichts, was er interessant genug fand, um die Fernbedienung in Ruhe zu lassen. Er sah auf die Uhr über der Wohnzimmertür. „Jaaaadeeeen… Hungeeeeer!“ „Dann koch halt was“, rief der Andere aus der Küche. „Aber ich kann nicht kochen.“ Jaden kam ins Wohnzimmer und sah sein Ebenbild mit einer hochgezogenen Augenbraue und mit vor der Brust verschränkten Armen an. „Du kannst kochen.“ „Okay, sagen wir es so. Ich kann kochen, esse deines aber lieber.“ „Warum soll immer ICH kochen?“ „Du bist mein Hikari. Ein Hikari soll halt für seinen Yami kochen.“ „Ich geb dir gleich mal Hikari und Yami! Wir sind nicht wie Atemu und Yugi… oder wie Jemand der Anderen.“ „Ich bin deine dunkle Seite, also bin ich dein Yami.“ Jaden beschloss, nichts weiter zu sagen. Das Gespräch nahm eine Richtung an, bei der er keine Lust hatte, weiter drauf einzugehen. „Du musst selbst kochen. Ich muss gleich zur Arbeit.“ Leicht genervt seufzend winkte Haou ab. Er konzentrierte sich wieder auf den Fernseher und auf den Versuch, einen interessanten Sender zu finden. Jaden verließ schulterzuckend das Wohnzimmer und ging sich für die Arbeit richten. Mit einem „Stell nichts an, bis später“, verließ der Braunhaarige etwa eine halbe Stunde später das Haus. „Jaja“, gab der andere Braunhaarige nur von sich. Er hatte nun einen Film eingelegt, um sich nicht weiter durch das langweilige Program zu schalten. Haou wollte auch gerne mal wieder einfach raus. Das Ding war einfach nur dieses, dass er einen Raum nur betreten musste und sofort fast die komplette Aufmerksamkeit auf sich hatte. Dies fand er auf der einen Seite richtig gut, doch auf der Anderen störte es ihn tierisch. Erstens war das mit den Mädchen keine Herausforderung, da er diese leicht rum kriegen konnte und sich deswegen schon einige Kerle mit ihm angelegt hatten. Aber hey, er konnte doch nichts dafür, wenn das Mädchen ihn direkt ansah und ihren Freund dabei vergas! Zweitens wollte er ab und an auch einfach mal nur raus und sich amüsieren, ohne dass ihm gleich sämtliche Wesen – männlich wie weiblich – am Hintern klebten. Hier zu Hause hatte er schon fast jedes Buch gelesen, was Jaden hatte – und dieser hatte verdammt viele Bücher! Den Großteil der Filme konnte er schon mitsprechen und aufräumen war nicht seines. Außerdem konnte man nichts aufräumen, was nicht durcheinander war. Ihm fiel schlicht und ergreifend einfach die Decke auf den Kopf. Die Frage, warum er die Aufmerksamkeit wortlos so extrem auf sich zog, hatte er sich noch immer nicht erklären können. Allerdings hatte Haou es auch schon aufgegeben, überhaupt eine Antwort zu finden. Die wenigen Stunden, die Jay in der Schule oder auf der Arbeit war, waren schlimm für ihn. Er würde es nie offen zugeben, aber er vermisste den Braunhaarigen jedes Mal. Mit ihm hatte er immer viel Spaß und er vergas die Tatsache, dass er kaum das Haus verließ. Sie spielten viel an den Konsolen oder diskutierten über die Dummheit mancher Leute in den Filmen. Zwar stritten sie auch viel über Kleinigkeiten oder die Tatsache, wer denn nun kochen sollte, aber das war etwas, was Haou von seiner Langeweile ablenkte… Haou stand auf und sah in der Küche nach, was er sich zu Essen machen könnte. Da er nicht wirklich Lust hatte, am Herd zu stehen, schmiss er einfach zwei Pizzabaguettes in den Backofen. Diese aß er etwas später dann auch und sah den Film dabei weiter. Die Tage verstrichen ohne dass etwas Besonderes passierte. Jaden ging bis zu den Weihnachtsferien ganz normal zur Schule und drei Mal die Woche abends zu seinem Nebenjob. Doch während der Weihnachtsferien musste er ab und an auch vormittags da sein oder aber direkt zur Restaurantöffnung für die Abendschicht und hatte entsprechend eine längere Schicht als sonst. Wenn er mal zu Hause war, war nicht immer viel mit ihm anzufangen, da er vom Arbeiten müde war. Die Zeit, die er aufnahmefähig war, nahm er sich Zeit für sein dunkles Ebenbild. Haou stichelte den Anderen beim Spielen weiterhin gerne, doch ging dieser nicht mehr so sehr drauf ein wie sonst. Er vermutete, dass es am Stress lag. Er saß wie immer auf dem Sofa und starrte den Fernseher an. Jay stand in der Küche und kochte das Abendessen. Heute hatte er mal frei und wenn alles gut lief, würde er auch den morgigen Tag frei haben. „Hey Jay!“ „Ja?“ „Willst du dir keinen Weihnachtsbaum kaufen? In ein paar Tagen ist doch Heilig Abend und hat man da dann nicht einen Baum?“ „Warum sollte ich mir einen kaufen?“ „Wie jetzt?“ Verdutzt schauend stand Haou auf und ging zu dem Anderen in die Küche. „Erzähl mir nicht, dass du ein Grinch bist.“ „Ganz sicher nicht! Aber was soll ich mit einem Baum, den ich dann nicht wirklich sehe? Ich bin die nächsten Tage öfter eingeteilt als sonst und Heilig Abend hab ich ebenfalls die Spätschicht. Ich werde an dem Tag so kaputt sein, dass ich es mit ein bisschen Glück noch so gerade eben ins Bett schaffen werde.“ Haou sah seinen Hikari schweigend an nach der Erklärung. Er dachte nach. „Na dann…“ Mit diesen Worten kehrte er ins Wohnzimmer zurück, um den Film weiter zu schauen, der gerade im Fernsehn lief. Ein Weilchen später rief der Braunhaarige ihn zum Essen. Die nächsten Tage waren fast wie die vorherigen. Jaden ging arbeiten und seine Freizeit verbrachte er mit Haou, seinen Freunden oder seiner Freundin. Ein Wochenende gehörte ganz alleine Penelope. Haou selbst langweilte sich weiter hier zu Hause oder ging spazieren. Dabei ging er Wege, auf denen kaum Jemand anzutreffen war. So konnte er immerhin mal draußen sein und hatte dabei seine Ruhe. „… Aber was soll ich mit einem Baum, den ich dann nicht wirklich sehe?...“ Dieser Satz ging Haou einfach nicht aus dem Kopf. Oder vielmehr die Tatsache, wie Jaden dabei geklungen hatte. Da war etwas Deprimiertes und Niedergeschlagenes in seiner Stimme. Er wollte einen Baum haben, eindeutig. Es gehörte für ihn einfach dazu. Seufzend blieb Haou stehen. Er sah zum zugefrorenen See. Es war windstill und der Schnee fiel nur ganz leicht auf die Erde runter. Bis auf die Wege, welche die Leute gingen, war nirgends Schnee geschoben. //Kann doch nicht sein, dass er sich wegen dem Stress keinen Baum kauft.// Haou fasste einen Entschluss und ging weiter! Müde schloss Jaden die Tür auf und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen, nachdem er das Haus betreten hatte. Er wurde Mantel, Schal und Stiefel los und schlupfte in seine Hausschuhe. Er wollte nur noch ins Bett und schlafen! „Jay!“ Haou trat in den Flur und grinste den Gerufenen freudig an. „Ist das… mein Weihnachtsmannkostüm?“ „Jepp, hab es durch Zufall gefunden.“ „Und warum trägst du es?“ Grinsend stellte sich der Yami hinter den Anderen und hielt ihm die Augen zu. Ohne etwas zu sagen, schob er ihn leicht vorwärts. Jaden konnte nicht anders, als sich führen zu lassen. An der Richtung konnte er erkennen, dass sie ins Wohnzimmer gingen. Haou nahm seine Hände weg und Jaden blickte auf einen geschmückten Weihnachtsbaum. „… was?“ „Ich hab ihn gekauft und geschmückt, extra für dich. Du hast so deprimiert gewirkt, dass du keinen Baum hattest…“ „Wann hast du das gemacht?“ „Fast alles Heute seit du weg warst. Den Baum hab ich vor zwei oder drei Tagen gekauft und so versteckt, dass du ihn nicht siehst. Den Baumschmuck zusammen zu suchen ohne dass du es bemerkst, war nicht einfach.“ Stolz grinsend, dass es ihm gelungen war, sah Haou sein Ebenbild an. „Arigatô.“ „So, nun kommt mein Geschenk für dich.“ „Nani?“ Jaden hatte geglaubt, dass der Weihnachtsbaum sein Geschenk sein sollte. „Komm rein!“, rief Haou und fragend und abwartend sah Jaden zur Wohnzimmertür. Nur einen Moment später kam Penelope zu den Jungs ins Wohnzimmer. „Frohe Weihnachten! Ihr habt euch bis auf das eine Wochenende gar nicht gesehen. Ihr sollt dann heute mal für euch haben.“ Jaden konnte nichts erwidern. Er nahm einfach seine Freundin in den Arm und begrüßte sie mit einem Kuss. Seine Müdigkeit war ab dem Anblick des Weihnachtsbaumes wie weggeblasen. Haou ließ das Pärchen alleine und sah in der Küche nach dem Essen. Er nahm die Lasagne aus dem Ofen und stellte sie auf den Untersetzer auf dem Tisch. Dieser war bereits gedeckt, die Schale mit dem gemischten Salat stand auch schon drauf. Er holte die beiden in die Küche, wo die Drei es sich schmecken ließen. Zum Nachtisch gab es Tiramisu. Nach dem Essen setzten sie sich im Wohnzimmer aufs Sofa und sahen einfach querbeet alles von den Filmen, wo sie spontan Lust zu hatten. Vorher aber hatte Jaden seinem Yami und seiner Freundin ihre Geschenke überreicht. Penelope hatte nicht nur was für Jay, sondern auch etwas für Haou. Dieser freute sich über die Geschenke. Er hatte nicht mal erwartet, etwas zu bekommen. Letztlich aber war für ihn die Freude der Beiden das größte Geschenk. Endlich spürte er nach Wochen mal so etwas wie Freude und Ruhe. Leicht fragend drehte er den Kopf, als er Etwas auf seiner Schulter spürte. Lächelnd stellte Haou fest, dass sein Ebenbild und dessen Freundin eingeschlafen waren. Jaden lehnte an seiner Schulter und hatte den Arm um Penelope. Diese war leicht eingeigelt an den Braunhaarigen gekuschelt. Ohne sie zu wecken, griff er nach einer Kuscheldecke und legte diese so um das Pärchen, dass beide halbwegs zugedeckt waren. Dann blickte er wieder zum Fernseher, um den Film weiter zu schauen. Haou setzte sich anders und kuschelte sich leicht an Jaden. Lächelnd schlief auch er eine kleine Weile später ein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)