Captain Tsubasa - Der Schwur von CocoYume (Eine Genzo Wakabayashi Story) ================================================================================ Kapitel 4: Vergebung -------------------- Punkt halb sieben stand Genzo bei Nina vor der Tür und klingelte. Sie war völlig fertig mit den Nerven, weil sie so aufgeregt war, dass ihr Traummann sie zu einem Date eingeladen hatte. Zum tausendsten Mal schaute sie in den Spiegel. „Mensch, er hat sich in dich verliebt, da hattest du nen Arztkittel an.“ Sie fuhr sich durch ihre blonden gewellten Haare. „Gut schaust du aus. Mach dich nicht verrückt.“ Sagte sie sich selbst und flitzte runter zur Haustür. Als sie aufmachte verschlug es ihr die Sprache. Da stand er. Gutaussehend, muskulös, die Haare fielen ihm ins Gesicht, waren sie doch ein ganz klein bisschen zu lang, was sie aber total süß fand, weil dies seine wunderschönen grünen Augen unterstrich. Er hatte dunkle Jeans und ein helles Hemd an…in leichtem Grün was seine Augen unterstrich. Überhaupt fiel ihr jetzt erst auf, dass sämtliche Japaner, die sie kannte - und das waren einige - , alle braune Augen hatten. Seine grünen Augen waren sehr selten. Und er hatte große Augen mit langen Wimpern. Vielleicht war er nur Halbjapaner. Belustigt musterte der Torhüter die Ärztin. Sie schien ihn wirklich vermisst zu haben. Und scheinbar gefiel ihr was sie sah. Allerdings musste er zugeben, dass es ihm genauso erging. Ihre blonden Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht, ihre blauen Augen wurden von langen schwarzen dezent geschminkten Wimpern umrahmt. Sie hatte ein Knielanges Cocktailkleid an, was ihrer Figur mehr als schmeichelte. Genzo fand als erstes die Sprache wieder. „Wow! Ich glaube, wir beide gefallen uns…“ Nina schaute ihn immer noch mit großen Augen an. „Ich hatte ganz vergessen, wie gut Sie aussehen Herr Wakabayashi.“ Genzo lachte und umarmte Nina. Sie hielt die Luft an. So glücklich war sie. Plötzlich ließ der Bayern Profi sie wieder los. „Entschuldigung. Meine Gefühle gehen wohl mit mir durch.“ Da war es wieder. Diese komische Reaktion des Torhüters. Sie wollte ihn an die Hand nehmen, doch er zog seine weg. Erschrocken schaute sie ihn an. „Was ist denn mit dir los?“ fragte sie ihn wütend. „Warum bist du erst so und dann kehrst du dich um 180 Grad?“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wenn du mit mir spielen willst, dann bist du bei mir falsch. Dann gehe ich einfach wieder nach oben und wir vergessen das Ganze hier.“ Sie drehte sich um. Plötzlich ergriff sie eine Hand und zog sie herum. Ehe sie sich versah, zog Genzo sie an sich ran und küsste sie sanft. Sie hatte noch nie einen solchen sanften, zögernden und doch zugleich verlangenden Kuss gespürt. Der Keeper sah sie verzweifelt an. „Ich habe mich in dich verliebt, aber ich kann einfach nicht…über meinen ….Schatten…ich…“ sie nahm in an der Hand und zog ihn hoch in ihre Wohnung. Es war ihr egal, wie sie jetzt aussah. Zum Glück hatte sie ein ganz klein bisschen aufgeräumt‘ dachte sie erleichtert. Sie führte ihren ehemaligen Patienten ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa setzte. Ohne zu fragen machte sie zwei heiße Schokoladen und ging ins Wohnzimmer. Ihr schnürrte es die Luft ab, als sie Genzo so auf dem Sofa sitzen saß. Er hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben. Sie setzte sich neben sich und stellte die Heiße Schokolade vor ihn. „Oh Gott. Magst du überhaupt Heiße Schokolade?“ Sie hatte ihn gar nicht gefragt. Lächelnd schaute er sie an. „Ja.“ Nickte er. „Meine Oma hat das für mich immer als kleines Kind gemacht, wenn ich geweint hatte.“ Nina spürte wie sie die Gefühle von Zuneigung, Liebe und Verlangen nach diesem Mann durchströmten. Er schaute sie an, nahm einen Schluck von der Schokolade und seufzte verzweifelt. „Ich glaube, ich muss dir endlich etwas erzählen... der Grund, weshalb ich solche Angst habe…vor uns…vor meinen Gefühlen…“ Sie setzte sich ganz nah an ihn ran. Er legte seine Arme um sie und zog sie an sich ran, so dass sie an seiner Brust lag und ihn roch…er roch so gut… Und dann fing der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft an zu erzählen. 19:50 kamen Taro und Shimada durch die Gangway auf Matsuyama, Schneider und Kaltz zu. „Hey. Toll dass ihr da seid.“ Rief Matsuyama erfreut und umarmte seine japanischen Fußballkollegen. Danach stellte er den Beiden Schneider und Kaltz auf Englisch vor. „Ok wir machen das trotzdem so, dass ich mit Schneider und dir deutsch rede…“ wandte sich Matsuyama an Kaltz „und mit euch beiden japanisch.“ Wandte er sich an Taro und Shimada. Alle nickten. Schneider war gefahren und lud das Gepäck der Japaner in sein Auto. „Ich würde vorschlagen wir essen erst mal was.“ Sagte Schneider auf Englisch. Sein Englisch war nicht besonders gut, aber für solche kurzen Infos reichte es. Nachher wenn es um ihr eigentliches Thema gehen würde…dann würde Matsuyama den Dolmetscher spielen müssen. Beim Essen sprachen sie viel über Fußball, Shutetzu, die Grundschulmeisterschaften, über Genzo und schließlich auch über Asami. Shimada wandte sich an Matsuyama. „Und Genzo gibt sich tatsächlich die ganze Zeit die Schuld an Asamis Tod?“ fragte er erschüttert. Matsuyama nickte und übersetzte seinen deutschen Kameraden die Frage des Japaners. Diese nickten ebenfalls heftig. Dieser schaute entsetzt in deren Gesichter. „Oh mein Gott.“ Er nahm einen Schluck seines Getränkes. „Was hab ich nur getan…ich bin einfach so abgehauen und habe Genzo nie gesagt, dass ich ihm nie die Schuld gegeben habe. Ich musste nur einfach weg aus Japan. Aus Nankatsu…weg von Takarazuka, weg vom Grab Asamis…“ Matsuyama übersetzte Schneider und Kaltz alles. Diese schauten betreten. Warum hatte Genzo das nie erfahren… Schneider schaute zu Matsuyama. „Erzähl ihm von Nina.“ Matsuyama nickte und wandte sich zu einem fragend schauenden Shimada. Und dann erzählte er Shimada von Genzos Verletzung und seinem Klinikaufenthalt. Und von Nina. Und von Genzos Schwur. Shimada war blass geworden. „Das hat Genzo damals geschworen? Und es bis heute durchgehalten?“ Plötzlich hatte er Tränen in den Augen. „Oh mein Gott. Ich hatte ja keine Ahnung.“ Er sah die Freunde entschlossen an. Bringt mich zu ihm. Ich muss mit ihm reden. Bitte.“ Die Anderen nickten. Als Genzo fertig war wurde es still. Nina hatte die Luft angehalten und wusste nicht ob schluchzen oder einfach weiteratmen soll. Genzo zitterte leicht und hatte Angst vor dem was kommen würde. Er merkte, dass er Nina ganz fest im Arm hielt. Erschrocken ließ er sie los und schaute sie an. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht so festhalten…aber ich…“ Sie schaute ihn mit einem Blick an, den er noch nie bei einer Frau gesehen hatte. Nicht bei seiner Mutter als er klein war und auch nicht bei Asami. Es war ein Blick voll Zärtlichkeit, Liebe, Verlangen und doch ein Blick welcher zugleich erfüllt war von Trauer und Schmerz. Sein Herz schlug vor Aufregung. Was hatte er angerichtet. Er liebte diese Frau und … Nina schlang ihre Arme um seinen Hals und setzte sich auf seinen Schoß. Vorsichtig küsste sie ihn. Sie spürte seine vollen weichen Lippen, die erst völlig bewegungslos blieben. Erschrocken schaute sie ihn an. Doch da zog er sie nun seinerseits an sich heran und küsste sie. In diesem Kuss lagen alle Verzweiflung, Liebe und Leidenschaft, die er in dem Moment verspürte. Die Gefühle drohten ihn zu übermannen, als sie ihm ins Ohr flüsterte: „Wenn du mir die Chance gibst, werde ich dir beweisen, dass es wert ist zu Lieben.“ Er schaute ihr in ihre Tränen gefüllten blauen Augen. „Ich möchte es so gern versuchen. Wenn du mir die Zeit gibst…“ Sie schluchzte. „Ich gebe dir alle Zeit der Welt. Ich möchte nur wissen, dass du der Mann an meiner Seite sein wirst. Und zwar für immer…“ er konnte nicht glauben, was er hörte. „Ja.“ Flüsterte er. „Ja das verspreche ich.“ Und er küsste sie. Er war sich sicher, dass er seine Angst mit ihrer Hilfe besiegen würde. Plötzlich klingelte es an Ninas Tür. Irritiert schauten sich Nina und Genzo an. „Erwartest du noch jemanden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie stand auf und ging zur Tür. Genzo hörte Stimmen. Das waren Schneider…Kaltz…und…Taro??? Und…noch zwei….Das war doch…Ungläubig drehte er sich um und starrte zur Wohnzimmer Tür. Dort stand plötzlich ein Gesicht im Türrahmen, welches er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Er wusste nicht, ob er weglaufen sollte. Nina schien das zu bemerken und nahm seine Hand. Genzo konnte sich immer noch nicht aus seiner Erstarrung lösen. Nina schlank ihre Arme um Genzos Hüften und küsste ihn. Das holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Nun war es an den Fußballern die beiden perplex anzuschauen. „Was?“ Schneider schaute seine Schwester überrascht an. „Ihr…“ Matsuyama guckte Genzo verblüfft an. Nun fingen alle an zu lachen. „Mensch Taro. Was machst du denn hier?“ Genzo fiel seinem Freund um den Hals. Dann drehte er sich zu Shimada um. Es wurde still. Beide sahen sich an, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „So lang…“ flüsterte Genzo. Shimada nickte. „Und du hast so lang gedacht, ich…ich gebe dir die Schuld…?“ Genzo wusste nicht, ob er gerade träumte. „Ja tust du das denn nicht?“ Shimada schüttelte den Kopf. „Liebe ist doch kein Verbrechen. Was sollte ich dir denn vorwerfen? Dass du das Beste warst, was Asami in ihrem Leben widerfahren ist?“ Er wischte sich die Tränen aus den Augen. „Genzo. Sie ist nicht wegen dir gestorben. Sie ist für dich gestorben.“ Nach langer Zeit, die sich diese beiden Shutetzu Freunde nicht mehr gesehen hatten, lagen sie sich endlich in den Armen und spürten, dass ihre Freundschaft nie vergangen war, sondern nur noch inniger geworden war. So unterhielten sich die sieben Freunde noch bis spät in die Nacht. Nina schmiegte sich glücklich an ihren Traummann, den sie endlich spüren durfte, mit allen Sinnen, die ihr dazu gegeben waren. Auch Genzo ließ Nina an diesem Abend nicht mehr los und schwor sich, für immer für sie da zu sein. Endlich hatte das Schicksal die Beiden zusammen geführt und dafür gesorgt, dass sie sich nie mehr trennen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)