Lost von jakne (Wer bist du, wenn du alles verlierst?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 3 Jahre ! 3 Jahre ist es nun schon her, dass er tot ist. Und doch kam es Sakura vor, als könnte sie seine Schritte genau neben sich spüren, als sie das Lokal betrat. Sie blieb kurz in der Tür stehen und atmete tief durch. Sofort schossen ihr tausende Erinnerungen durch den Kopf, die sie den Rest des Jahres verdrängte. Ein dicker Klos fing langsam an sich in ihrem Hals zu verbreiten, den sie hinunter schluckte. Sie schaute sich um, und stellte fest, dass sich seit ihrem letzten Besuch nichts verändert hatte. Das Lokal war sehr alt und urig mit großen Fenstern, die in die Ferne des Waldes blicken ließen. Nur wenige Sitzplätze standen zur Verfügung: einige Tische, direkt an den Fenstern und ein paar Stühle an der Bar. Eine familiäre Atmosphäre umgab das Lokal und es war gut besucht. Sie mochte diesen Ort. Er schaffte es ihr zeitgleich Tränen in die Auge und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Als sie sich langsam zu ihrem, besser gesagt seinem, Tisch aufmachte, wurde sie schon von einem sanften Lächeln empfangen. „Hallo Sakura. Schön dich wieder zusehen. Wir haben dich heute schon erwartet.“ Jahr für Jahr verbachte sie seinen Todestag hier, erleichtert darüber dass es außerhalb von Konoha lag. Sie wollte alleine trauern. Alleine in Erinnerungen schwelgen.. Und sich alleine betrinken. Einmal im Jahr erlaubte sie sich das. Die alte Dame ihr gegenüber sah zwar etwas knittrig, aber freundlich aus. Ihr Lächeln verdeckte nicht ganz das Mitleid in den grauen Augen, aber das nahm ihr Sakura nicht übel. „Hallo Mariko. Schön dich zu sehen,“ lächelte sie zurück und verbeugte sich kurz. Mariko wies ihr mit einer Geste an sich zu setzen, der Sakura auch folgte. Mit ihren alten Händen schenkte sie ihr zittrig einen Tee ein, der nach Zitrone duftete. Seine Lieblingssorte. „..Es freut mich wirklich sehr, dass du dieses Jahr nicht alleine hier bist. Das hätte ihn sicher auch gefreut.“ Sakura verstand nur Bahnhof und fragte sich ob die alte Dame langsam senil wurde. Um wirklich sicher zugehen checkte sie noch einmal den Platz neben sich, der allerdings leer war. „Mariko wie meinst du das? Ich bin alleine gekommen.“ „Der junge Mann an der Theke.. ist das nicht ein Freund von Ihnen?“ Die Rosahaarige drehte sich langsam Richtung Bar, mit einem Stoßgebet, dass die alte Frau sich irrte. Im Unterbewusstsein verdrängte sie die Tatsache, dass mit jeder Millimeter Bewegung ein altbekanntes Chakra immer dominanter wurde. Und mit vollendeter Drehung blieb ihr nur noch übrig in tiefschwarze Augen zu starren. „Es ist zwar schon etwas her, und er ist etwas älter und größer geworden, aber ein so hübsches Gesicht vergesse ich nicht“, lachte sie laut als sie den Tisch verließ. Sakuras angespannten Gesichtsausdruck bemerkte sie dabei nicht. Sasuke Uchiha. Sie konnte es nicht fassen ihren alten Kameraden hier zu treffen. 5 Jahre nach seinem großen Kampf mit Naruto, seitdem hatte ihn keiner mehr in der Nähe von Konohagakure gesehen. Sie selbst hatte ihn das letzte Mal ein Jahre vor dem Kampf auf der Brücke getroffen, als sie ihren halbherzigen Versuch gestartet hatte ihn zu töten, um ihn davon abzuhalten Konoha zu vernichten. Sein Versuch dagegen sie zu töten war nicht ganz so halbherzig gewesen. Hätten Naruto und Kakashi sie damals nicht in letzter Sekunde gerettet, würde sie jetzt wohl nicht hier sitzen und ihren Tee schlürfen. Sie bemerkte wie er langsam aufstand und auf sie zukam. Sie war dafür nicht bereit. Nicht jetzt! Nicht hier! Nicht heute! Sie merkte wie ihr Inneres Ich sie anschrie und ihr befahl wegzurennen. Doch sie blieb wie angewurzelt sitzen. Konnte sich nicht bewegen, ihn nur anstarren und beobachten wie er weiter und weiter auf sie zukam, ohne den Augenkontakt zu vergessen. „Sakura.“ Sie zuckte zusammen, als sie seine Stimme vernahm. Bestimmend und emotionslos. Nichts neues. Nur vielleicht etwas tiefer als in ihrer Erinnerung. „S-sasuke.“ Versuchte die Rosafarbene ebenso selbstbewusst zu klingen. Vergebens. Sie klang zittrig und verunsichert und hasste sich dafür. So arrogant wie er war, nahm er ohne um Erlaubnis zu bitten ihr gegenüber Platz und ließ sein Katana und sein Gepäck neben sich fallen. Er brachte zwei Flaschen Sake, die er auf dem Tisch abstellte, ein Flasche vor Sakura, die andre vor sich. Eine gefühlte Ewigkeit sagte keiner ein weiteres Wort, doch ihre Augen verloren immer noch nicht den Augenkontakt und trafen wie Blitze aufeinander. War es Zufall, dass er hier war? An seinem Todestag? Die Stille wurde für sie unerträglich. Sie versuchte die ganze Situation zu analysieren, er hingegen war einfach kein Mann der großen Worte. Wahrscheinlich wäre sie an jedem anderen Tag froh gewesen ihn zu sehen. Nicht weil er hier mit ihr saß und sie wahrnahm, sondern einfach zu wissen, dass er lebte. Doch nicht heute! Heute wollte sie alleine sein. Und es war noch etwas anderes was sie störte. Sie war zu einer wundervollen Kunoichi herangewachsen. Mutig, stark und vor allem Expertin auf ihrem Gebiet, selbst wenn es nicht im Kampf war. Das war die Frau, auf die sie stolz war. Und das war sie nur geworden, weil Sasuke und Naruto sie dazu indirekt angetrieben hatten, sie wollte so gut werden wie sie, sie wollte ihre Anerkennung.. vor allem die von Sasuke. Und jetzt nach 6 Jahren sah er sie wieder, an einem Tag, an dem sie so gebrechlich war wie an keinem anderen. Es verletzte ihren Stolz, dass er sie so sah, als das kleine, weinerliche Mädchen, dass er damals schon nicht für voll nahm. Plötzlich wurden ihre Gedanken durchbrochen durch eine Geste des Schwarzhaarigen. Er nahm seine Sake-Flasche in die Hand und befüllte damit ein kurzes Glas, dass er vor sich platzierte. Doch bevor er es zum Trinken anhob, platzte Sakura der Kragen. Diese Stille machte sie so unglaublich wütend, weil es so sehr seine Arroganz widerspiegelte. „Was soll das, Sasuke?“, hörte sie plötzlich ihre Stimme sprechen. Sie klang überraschend bestimmend. „Was soll was?“ „Du willst mir doch nicht erzählen, dass es reiner Zufall ist, dass du genau heute hier bist.“ „Von Zufall war nie die Rede.“ Gott, sie hatte vergessen wie anstrengend es war sich mit ihm zu unterhalten und ihm jeden einzelnen Buchstaben aus der Nase zu ziehen. „Was machst du hier?“, fragte sie diesmal deutlich und langsam, damit er es auch verstand. Sie war eine wirklich gute Beobachterin geworden und sah wie sich seine Gesichtszüge minimal veränderten. Sein Blick aus dem Fenster ließ ihn schon fast etwas traurig wirken. „Er war auch mein Sensei, Sakura.“ Seine Antwort versetzte ihr einen kurzen Stich ins Herz. Er war also tatsächlich aufgrund von Kakashis Todestag gekommen. Auch Sasuke hatte als Kind viele Tage hier verbracht. Es war das Lieblingslokal ihres Senseis gewesen, weswegen er Team 7 immer zwang vor und nach jeder Mission hier her zukommen. Sie musste kurz schmunzeln bei dem Gedanken, wie Naruto sich anfangs immer wehrte, da er es nicht erwarten konnte auf die Mission aufzubrechen. Doch Kakashi setzte sich durch und machte es zur Tradition von Team 7. Nach jeder Mission, bevor sie ins Dorf zurückkehrten, kamen sie hier her um den Erfolg zu feiern. Früher mit Apfelschorle, später mit Sake... Früher komplett, später ohne Sasuke. Und vor der Mission kamen sie her, falls es ihre letzte war. Kakashi sagte immer, falls er sich eine Henkersmahlzeit wünsche, dann wäre es diese hier... Und so kam es auch. Kakashis letzte Mahlzeit verbrachte er hier, an diesem Tisch, bevor er zu einer Mission aufbrach, die ihm den Tod bescherte. Es war ein schwerer Fehler von Tsunade gewesen, den sie bis heute bereute. Sie schickte ihn alleine auf eine C-Rang Mission, die sich später als S-Rang Mission herausstellte und sich ohne Unterstützung nicht bewältigen ließ, nicht einmal für einen außergewöhnlichen Ninja wie Kakashi. Auch wenn es ihr keiner übel nahm, es sind alltägliche Dinge im Ninja-Leben, legte Tsunade noch am selben Tag ihr Amt als Hokage ab und Naruto wurde ihr Nachfolger. Deshalb machten sie Sasukes Worte umso wütender. Ja, er war sein Sensei. Und sie war seine Kameradin. Und trotzdem hatte er sie beide im Stich gelassen. Was bedeutete dieses Wort also für ihn? „Oh, wann hast du denn diese Bindung zu ihm aufgebaut? War das bevor oder nachdem du probiert hast ihn umzubringen?“, fragte sie schnippisch. Die Rosahaarige wusste, dass Sasuke nichts für Kakashis Tod konnte. Er war an diesem Tag nicht einmal in der Nähe gewesen. Trotzdem konnte sie nicht anders, als den Tag auf der Brücke Revue passieren zu lassen. Sie wusste nicht, dass sie es immer noch so verletzte, doch ihn hier vor sich sitzen zu haben, ließ alles wieder hochkochen. Überrascht über ihren Tonfall, sah Sasuke ihr tief in die grünen Augen und sah den Schmerz, der darin lag. Der Schwarzhaarige konnte ihre Reaktion verstehen und hatte auch mit Nichts anderem gerechnet. Schließlich hatte er an diesem Tag nicht nur versucht Kakashi, sondern auch Naruto und sie selbst umzubringen. Er wollte Konoha vernichten, und dafür musste er jegliche Bindungen zu diesem Dorf kippen. Dass das im Umkehrschluss hieß, dass diese drei ihm mehr bedeuteten als jeder andere in Konoha hatte die clevere Kunochi anscheinend nicht begriffen. Sie wartete wohl auf eine Entschuldigung, was nicht unbedingt zu den Stärken des Schwarzhaarigen zählte. Was sollte er auch sagen? Es tut mir leid, dass ich versucht habe dich und dein ganzes Dorf auslöschen? Dafür gab es wohl keine passenden Worte. Allerdings befürchtete er, dass das Gespräch in eine andere Richtung verlief, als er es sich erhoffte, wenn er jetzt etwas falsches sagte. „Ich würde Vieles an diesem Tag anders machen, wenn ich es könnte.“ Er hoffte, dass sie die Vieldeutigkeit seines Satzes verstand, ohne dass er es weiter ausführen musste. Der Uchiha-Erbe hatte zu dieser Zeit viel Hass in sich getragen, mit dem er nicht umzugehen wusste..man könnte sagen er war nicht ganz er selbst. Man würde ihn vielleicht nicht als besonders gefühlsduselig oder Hüter der Gerechtigkeit beschreiben, aber Unschuldige grundlos töten zu wollen war nicht seine Art. Er hatte sich sein ganzes Leben lang nur darauf fokussiert Itachi zu töten, er hatte seinen ganzen Zorn auf ihn gerichtet. Zu erfahren, dass er der Gute war, der alles getan hatte um Sasuke zu beschützen, der ihn all die Zeit über liebte, wie nur ein Bruder es konnte, dass hatte ihn zerstört. Sein Fokus war plötzlich weg, sein Zorn hatte freien Lauf, und ein Neues Ziel musste her. Auch wenn er wusste, dass Itachi sein Leben aufgegeben hatte, um genau dass zu verhindern, war sein neues Ziel Konoha. Er war immer noch der Meinung, dass diejenigen, die Itachi unrecht getan haben zurecht bestraft werden mussten, jedoch nicht das ganze Dorf. Die Familien und Kinder, die nichts mit dem Krieg zwischen seinem Clan und Konoha zu tun hatten, es war falsch sie dort hinein zuziehen. Ein Jahr, nachdem er Itachi getötet hatte begann er seinen Rachefeldzug gegen Konoha. Er hatte sich schon früh von Akatsuki getrennt, da ihre Pläne einfach zu weit auseinander gingen. Sie wollten die Jinchuuriki, er selbst wollte nur den Untergang von Konoha, den Rest interessierte ihn nicht. Er suchte sich ein kleines Team zusammen, die recht stark waren und die auch ein wenig Schaden anrichten konnten, jedoch nichts gravierendes, bevor sie alle im Kampf fielen, oder verhaftet wurden. Sasuke selbst kam gar nicht erst ins Dorf. Schon einige Kilometer vor Konoha wurde er bereits von Narutro aufgehalten. Zwei Tage und zwei Nächte kämpften sie, bis Naruto schließlich gewann. Nicht körperlich - dass war ein Unentschieden. Nach mehreren Schlagabtauschen hatte Naruto es mit seinem Kampfgeist und Ehrgeiz, mit seiner Liebe und Überzeugungskraft geschafft den Schwarzhaarigen zu beweisen, dass es nicht alle in Konoha verdient hatten zu leiden. Sie schlossen einen Pakt, dass Naruto in Absprache mit Tsunade jeden einzelnen der direkt im Zusammenhang mit der Abschlachtung des Uchiha-Clans stand, verhaftet und zur Rechenschaft gezogen wurde. Susuke hingegen wurde laufengelassen, durfte Konoha allerdings nie wieder betreten. Naruto hatte seinem Versprechen folge geleistet und auch Sasuke hielt sich fleißig an seine Abmachung und hatte auch kein Problem damit. Es gab wenig, was er an seiner alten Heimat vermisste. Sakura konnte nicht anders als bei seiner Antwort zu lächeln. Er zeigte Reue. Das war alles was sie wissen wollte, all die Jahre.. ob er es bereute. Und sie glaubte ihm. Er hatte vielleicht Schwierigkeiten seine Emotionen zu zeigen, oder zuzulassen, aber ein Lügner war er nie gewesen. Er würde es nicht sagen, wenn er es nicht so meinte. „Kakashi würde dir verzeihen“, sagt sie schließlich leise. Aus einem Gefühl heraus bewegte sie ihre Hand langsam nach vorne, vorbei an seinem Glas, dass sie mit ihrem Ring leicht streifte. Als sie kurz davor war seine Hand zu berühren zog er sie auch schon weg. Sie lächelte ihn an und zog ihre Hand auch wieder zurück. Sie war nicht enttäuscht, dass er das tat, es hätte sie wohl eher überrascht wenn er es zugelassen hätte. Sie sehnte sich sehr danach ihn zu berühren und in den Arm zu nehmen. Es sind Gefühle, die sie ihr ganzes Leben schon begleiteten, an manche Tagen mehr, an manchen Tagen weniger. Sie nahm ihr Glas in die Hand und prostete ihm zu: „Auf Kakashi!“ Auch Sasuke erhob sein Glas und beide leerten es auf einen Zug. Es folgten zwei, drei, vier mehr Gläser Sake, während die beiden über alte Missionen sprachen und in Erinnerung schwelgten. Wobei Sakura den Teil des Sprechens übernahm und Sasuke nur geduldig zuhörte. „Ich würde gerne an sein Grab. Beten.“, sagte der Schwarzhaarige plötzlich. Irritiert sah sein Gegenüber ihn an. Etwas trauriges lag in ihrem Blick. „Das geht nicht Sasuke, dass weißt du doch. Sein Grab liegt in Konoha“, lallte sie schon etwas. Wieder schenkte der Uchiha sich ein Glas ein und forderte Sakura auf dasselbe zu tun, was sie auch tat. Sie leerten es, bevor er seine Frage fortsetzte. „Wurde er denn komplett begraben?“ Sakura fand die Frage etwas merkwürdig. Es war nicht ungewöhnlich, dass Ninjas nicht komplett begraben werden, wenn sie im Kampf fielen, da man manchmal nicht alle Körperteile bergen kann. Doch in Zusammenhang mit ihrem Sensei fand sie die Frage etwas makaber und bereitete ihr Unbehagen. „Ja, sein Körper wurde komplett geborgen. ..Außer..“ Plötzlich stockte Sakura der Atem. „Außer?“ der Schwarzhaarige sah ihr scharf in die grünen Augen. Ihr Herz schlug schneller, als sie begriff was diese Frage bedeutete. Sofort spürte sie wie die Wut in ihr wieder aufstieg und anfing zu brodeln. Sie ärgerte sich über sich selbst, wie konnte sie nur so blöd sein? Sie kam jedes Jahr hier her, am selben Tag, zur selben Uhrzeit. Er wusste es! Er wusste, dass sie kommen würde! Er hatte es geplant sie hier zu treffen. Er scherrte sich einen Dreck um Kakashis Todestag. „Außer was, Sakura?“, fragte er wieder, diesmal weitaus ungeduldiger. Wütend krallt sie ihre Finger in die Kanten des Holztisches. „Außer sein Auge! Das wolltest du doch wissen, oder? Wo es hin ist, nachdem ich es seziert habe?“ Seine Augen verengten sich augenblicklich zu Schlitzen und die Spannung im Raum wurde eiskalt. Sie wusste, egal wie gut sie geworden war, einen Kampf gegen ihn würde sie verlieren. Ihr blieb nur noch die schnelle Flucht. Sie lenkte ihr Chakra in ihre Hände und riss den Tisch aus seinen Ankern und ihm entgegen. Sie nutze den Überraschungsmoment um so schnell sie konnte aus dem Lokal zu rennen, hinter sich hörte sie noch das zu bodenfallende Geschirr klappern. Sie erreichte die Tür und schlug sie auf. Sie schaffte ca. 100m Richtung Konoha, bis der Schwarzhaarige plötzlich vor ihr auftauchte. Anstatt abrupt zu stoppen wagte sie einen sofortigen Angriff mit der Faust, dem er allerdings problemlos auswich. Sakura blieb nichts weiter übrig als ihn schweratmend anzustarren. Ihre Mimik spiegelte pure Enttäuschung und Wut wieder. Sein Gesicht hingegen ließ keine Emotionen zu. „Was für eine ehrenhafte Strategie, Sasuke! Du wolltest mich betrunken machen, und hast dann darauf gewartet, dass ich einfach so ausplaudre wo sich das Sharingan-Auge befindet? Das war dein Plan? Wo ist denn plötzlich dein Uchiha-Stolz geblieben?“ Er musste darüber Schmunzeln, dass sie dachte sie könnte ihn mit seiner Ehre provozieren. Er kam näher, so dass er genau vor ihr stand. Er war mittlerweile einen Kopf größer als sie und sah ihr tief in die Augen, sodass seine nächste Aussage noch etwas bedrohlicher klang. „Die Alternative war dich zu entführen und es aus dir heraus zu foltern.“ Wieder schaffte er es mit seinen Worten genau in ihr Herz zu treffen. Er nahm es nicht mal in Betracht, dass sie eventuell ein Gegner für ihn sein könnte, und dass war der Grund warum er keinen Kampf gewählt hatte, sondern diese lächerliche Taktik. Sakura waren ihre Chancen stets bewusst, immerhin war sie ein Medic-Ninja und er tödlich in der Offensive. Trotzdem verletzte es sie, dass er sie nach all den Jahren als Ninja immer noch nicht auf Augenhöhe betrachtete. Sasuke wollte keinen Kampf und er wollte sie auch nicht verletzten. Doch wenn es unumgänglich war, um an das Auge seines Clans zu kommen, dann würde er auch das in Kauf nehmen. Ein weiterer Grund, warum er Folter nicht auf Platz ein gesetzt hatte, war weil er nicht wusste, ob sie körperlich so leicht zu brechen war. Sakura war schon als Kind unglaublich stur und eigensinnig gewesen. Es war einfacher sie mit Worten zu brechen, da sie es so nicht sofort merkte. Doch irgendetwas an ihr war seltsam, weswegen er sich mit seinem Angriff noch zurückhielt. Sie hatte aufgehört zu lallen, obwohl sie bestimmt 12 Kurze getrunken hatte. Er selbst hatte in seiner Karaffe nur Wasser gefüllt. Okay, er gab es zu... es war sicherlich nicht sein ehrenvollster Plan gewesen. Doch da war noch etwas. Er stand ihr nur wenige Zentimeter gegenüber und sie wusste, dass sie ihm kämpferisch unterlegen war. Trotzdem ging ihre Atmung noch im normalen Bereich. Er hatte mit Orchimaru oft blind trainiert, um seinen Hörsinn zu stärken, weshalb er ihren Herzschlag hören konnte, wenn er sich darauf konzentrierte. Er war nur etwas erhöht, was in ihrer jetzigen Situation dem Wahnsinn gleicht. Er konzentrierte sich auf die Umgebung, um abzuchecken, ob sie in einem unachtsamen Moment eventuell Verstärkung beantragt hatte. Doch es war kein heranrückendes Chakra zu spüren. Außerdem war ihr Versuch zu flüchten wirklich halbherzig gewesen. Sie war viel zu ruhig für ihre Situation, weshalb er umso unruhiger wurde. Plötzlich fing er an unwillkürlich zu Husten. Er musste sich etwas zusammenkauern, weil ein schlagartiges Stechen in seiner Bauchgegend eintrat, was ihn verhinderte sich aufzurichten. Er hielt seine Hände vor den Mund, um das Husten etwas zu unterdrücken und sah das Blut, dass er ausgehustet hatte. Gift! Sie musste ihn vergiftet haben! „Wann..?“, war alles was er herausbrachte. Langsam entfachte ein kleines Grinsen auf ihrem Gesicht. „Du hast mich wieder mal unterschätzt, Sasuke. Deine Arroganz wird dir heute ein Lehre sein!“ Der Schwarzhaarige röchelte weiter nach Luft. Er musste hier weg und zwar sofort! Er versuchte sein Chakra auf seine lebenswichtigen Organe zu verteilen. Er war darin nicht wirklich gut ausgebildet, weshalb es sicherlich nur von kurzer Wirkung war. Er nutzte die Gunst der Stunde um in den Wald zu flüchten, so gut er konnte. Er sprang von Baum zu Baum, ohne wirkliche Orientierung, und ohne Einschätzung ob Sakura ihm folgte und wie weit sie entfernt war. Ab und zu musste er eine kurze Pause einlegen um zu husten, um danach wieder die Beine in die Hände zu nehmen. Er merkte wie er mit jedem Sprung schwächer und langsamer wurde. Ein weiterer Hustanfall zwang ihn zu einer Pause. Jede Bewegung schmerzte in seinen Gliedern. Er spürte wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde und er sich nicht mehr halten konnte. Im Hintergrund hörte er jemanden seinen Namen rufen, bevor er langsam losließ und zu Boden stürzte. Sakura war viel zu überrascht von seiner plötzlichen Flucht gewesen. Normalerweise dürfte er bei der Dosis die sie ihm verabreicht hatte nicht einmal mehr laufen können und er flüchtete in Rekord Geschwindigkeit. Dieser Dummkopf! Er brauchte das Gegenmittel und zwar sofort, sonst würde er in den nächsten Stunden sterben. Sie wollte auf keinen Fall dafür verantwortlich sein, dass der letzte ach so großartige Uchiha an einer elenden Giftdosis starb. Das wäre peinlich für die Geschichtsbücher. Und als sie ihren Plan ausgereift hatte, hatte sie nicht einberechnet, dass ein kranker Mann so schnell rennen kann. Sie konnte ein paar Blutspuren auf Baumstämmen folgen. Plötzlich schallte ihr ein starkes Chakra entgegen, was er zuvor geschafft hatte zu unterdrücken. „Sasuke!“ ------------------------------------- So, erstmal ein riesen "Sorry", dass ich Kakashi umbringen musste. Aber es ging nicht anders :D Lg, jakne Kapitel 2: ----------- Sie fand ihn einige Minuten später bäuchlings auf einer Lichtung liegen. Sie kniete sich nieder und drehte ihn vorsichtig auf die Seite und war erleichtert, als sie Puls und Atmung spürte. Sie verabreichte ihm hastig das Gegenmittel, welches sie immer als Kette um ihren Hals trug. „Du verdammter Idiot!“, zischte sie, als sie ihn weiter auf den Rücken umdrehte. Sie riss sein Oberteil auf, sodass sein Oberkörper frei lag und sie ihn weiter auf Organschäden untersuchen und behandeln konnte. Zufrieden mit ihrer Arbeit sackte sie nach zwei Stunden erschöpft zusammen, während der Uchiha noch immer schlief. Er würde überleben und auch keine weiteren Schäden davontragen. Trotzdem brauchte er Wärme, damit die Selbstheilungskräfte seines Körpers besser funktionieren konnten. Es war bereits dunkel geworden und die Nacht würde sehr kalt werden. Sie sammelte Holz in der Nähe und entfachte damit ein Feuer. Danach durchsuchte sie sein Gepäck, und fand einen grauen Schlafsack, der mit Fell ausgefüttert war. Sie zog ihn bis auf die Unterhose aus und steckte ihn hinein. Im Wald fand sie einen Holzpflock, den sie nah an das Feuer stellte und setzte sich darauf. Von hier aus konnte sie Sasuke gut beobachten. Selbst vergiftet und erschöpft sah er immer noch gut aus mit seiner porzellanweißen Haut und dem rabenschwarzem Haar, was sein Gesicht umgab. Wie anders wäre sein Leben verlaufen, wenn er nicht dem Schicksal des Uchiha-Clans ausgesetzt gewesen wäre? Er tat ihr unendlich leid, auch wenn sie wusste das Mitleid das Letzte war, was er wollte. Wieso konnte sie ihn nicht hassen? Nach allem was er getan hatte? Das würde ihr Leben um einiges leichter machen. Sie wusste sofort, dass er etwas im Schilde führte, von der ersten Sekunden an als er sich zu ihr an den Tisch setzte. Zu Sakuras medizinischer Ausbildung, gehörte die Unterscheidung und das Wiedererkennen von Giftstoffen. So wie Sasuke seinem Hörsinn verschärfte, schärfte sie ihren Geruchssinn, um so schnell wie möglich Giftstoffe identifizieren und behandeln zu können. Über den Tisch hinweg konnte sie erkennen, dass der stechende Geruch von Alkohol in Sasukes Karaffe fehlte. Er wollte sie abfüllen. Sie wusste, dass er etwas vorhatte, sie wusste nur nicht was. Deshalb spielte sie sein Spiel mit, lallte ab und zu, bis er glaubte sie war betrunken genug um seine wahren Absichten offenbaren zu können. Den Alkohol hatte sie zwar getrunken, sie hatte allerdings ihr Chakra auf ihre Leber fokussiert, sodass diese fünf mal schneller entgiftete als normalerweise. Sie musste grinsen bei dem Gedanken, dass Sasuke auf ihr Schauspiel reingefallen war. Das wäre wohl nicht passiert, wenn er ihren Fähigkeiten mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Die Kälte wurde langsam stechend und sie durchsuchte erneut Sasukes Gepäck, um eventuell etwas zum überziehen oder eine Decke zu finden. Sie fand einen Pulli, den sie auseinanderfaltete, als aus der Seitentasche plötzlich etwas auf den Boden fiel. Es waren zwei Stück Papier, die in der Mitte einmal geknickt waren. Als sie sich runterbückte, um sie aufzuheben, fiel ihr auf, dass sich das Material ungewöhnlich dick anfühlte und so neugierig wie sie war, faltete sie es schließlich auf. Was sie sah ließ ihr sofort wieder Tränen in die Augen schießen. Es waren zwei Fotos: Das erste war sehr alt, es zeigt Sasuke als er noch ein Kind war. Er schaut grinsend in die Kamera, ein sehr unbeschwertes und ehrliches Lachen, was sie so noch nie von ihm gesehen hatte. Um ihn herum standen seine Eltern und sein Bruder Itachi. Itachi und seine Mutter strahlten mit Sasuke um die Wette, sein Vater hingegen schaute etwas strenger. Im Hintergrund war das Wappen der Uchiha zu sehen. Das zweite Foto zeigte Team 7. Naruto, Sasuke und sie selbst im Vordergrund und Kakashi hinter den Dreien. Ein Stöhnen im Hintergrund riss sie aus ihren Gedanken. Schnell packte sie die Bilder weg und zog sich den Pulli über. Sie setzte sich zurück auf ihren Holzpflock in der Nähe des Feuers und beobachtete Sasuke, der langsam aufwachte. Als der Schwarzhaarige die Augen aufmachte musste er sich erst einmal neu orientieren. Er wusste nicht wo er war, oder wie er hierherkam. Dann trafen die Erinnerungen allmählich Bild für Bild zurück, bis seine Augen schließlich Sakuras trafen. „Ich habe dir bereits dass Gegenmittel verabreicht, Sasuke“, hörte er ihre zarte Stimme in der Dunkelheit. „Und was willst du dann noch hier?“ Er klang etwas beleidigt und wahrscheinlich war er das auch. Sie zog eine Augenbraue nach oben. „Dir helfen, Baka. Du bist weggerannt. Mein Plan war dir das Gegengift direkt einzuflößen, sobald die Symptome eintreten. Dann wäre alles gut verlaufen. So konnte ich es dir erst nach einer Stunde verabreichen, was viel gefährlicher für die Organe ist. Ich werde dich die nächsten 12h noch beobachten, bevor ich dich guten Gewissens gehen lassen kann.“ „Und warum interessiert dich das alles?“ Sakura verrollte nur die Augen. „Ich wollte dich lahmlegen.. nicht umbringen.“ „Toller Plan!“, antwortete er mit einem starken sarkastischen Unterton. „Du wirst dich in ein paar Stunden schon viel besser fühlen, allerdings wird dein Chakrafluss die nächsten 2-3 Tage noch nicht ganz im Gleichgewicht sein, bis dahin würde ich es mir überlegen, ob du mich nochmal bedrohst.“ „Tse“, war das Einzige was er dazu zu sagen hatte. Er wollte sie nicht hier haben, wusste jedoch auch nicht genau, wie er sich dagegen wehren sollte. Einige Zeit herrschte Stille zwischen den beiden. Zwischendurch machte sich Sakura auf den Weg um neues Holz zu sammeln. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Pflock und wärmte sich am Feuer. „Willst du nicht wissen wann ich es gemacht habe?“ Natürlich zerbrach der Schwarzhaarige sich den Kopf darüber, wann die junge Frau es geschafft hatte ihn, ohne dass er es bemerkte, zu vergiften. Doch die Genugtuung wollte er ihr nicht verschaffen. Also antwortete er lediglich mit einem zerknautschten „Hn.“ Trotzdem siegte die Neugier und er schaute in ihre Richtung als etwas klimperte. Sie tippte mit einem Nagel auf ihren Ring, den sie an ihrer rechten Hand trug. „Als ich versucht habe deine Hand zu berühren, habe ich dein Glas mit meinem Ring gestreift und etwas von seiner Füllung mit in dein Glas gekippt. Es ist ein völlig geruchfreies Gift, was es so gefährlich macht“, sagte sie seiner Meinung nach etwas zu stolz. Deshalb hatte er es nicht bemerkt. Es war eine so typische Geste für Sakura gewesen. Außerdem sind seine Reaktionen sind auf Fingerzeichen getriggert. Für eine Giftmischung braucht es keine Fingerzeichen. Lediglich ein Niveau unter der Gürtellinie Der Schwarzhaarige verzog sein Gesicht. „Und du hältst mir eine Standpauke über einen Ehrencodex, während du Menschen Gift in ihre Getränke mischst?“ „Du meinst in deinen „Sake“?“ Sie betonte das Wort absichtlich albern und formte Hasenohren darum. Touché. Sasuke schwieg wieder. Es fiel ihm wohl nichts mehr ein, mit dem er kontern konnte. Stattdessen fing er an seinen Blick an ihr herunterschweifen zulassen, was sie mit einer leichten Rotfärbung ihrer Wangen bemerkte. Es war ihr deutlich unangenehm von ihm gemustert zu werden. „Du warst an meinen Sachen“, sagte er schließlich. Etwas peinlich berührt fiel ihr wieder ein, dass sie ja seinen Pulli angezogen hatte und daraus die Bilder fielen. „Ja. Ich musste uns wärmen und ich habe kein Gepäck dabei.“ Es wurde wieder still um sie. Diesmal war es eine unangenehm Stille, eine wo man spürte, dass der andere etwas sagen will, aber nicht genau wusste wie oder was. „..Naruto hat es mir gegeben“, durchbrach der Schwarzhaarige schließlich die Stille. Es ging sie zwar nichts an, aber er wollte sich trotzdem erklären. „Wie bitte?“, fragte sie leicht verwirrt. „Das Bild.. du hast es doch gesehen, oder nicht? Er hat es mir nach unserem Kampf mitgegeben. Als Abschied. Er meinte, wenn ich nicht mehr in die Heimat zurückkehren darf, soll ich wenigstens etwas Heimat mitnehmen.“ Er wusste nicht, warum er es ihr erzählte, aber für ihn war es keine große Sache und er befürchtete, dass sie da mehr reininterpretierte als sie sollte. „Und du hast es behalten“, flüsterte sie fast und ihre Stimme klang irgendwie hoffnungsvoll. Na toll. Sie wird mehr hineininterpretieren. Aber jetzt wo sie eine etwas gefühlvolle Seite an ihm entdeckte hatte, war es möglicherweise ein guter Zeitpunkt um die Sache anzusprechen, weshalb er eigentlich hier war. „Ich sagte dir bereits, ich bin nicht mehr derselbe wie auf der Brücke damals. Ich möchte keinen verletzten. Trotzdem ist Kakashis Auge gestohlenes Uchiha-Erbe. Und als letzter Uchiha habe ich ein Recht darauf.“ Augenblicklich schnaubte sie. Kurz hatte sie wirklich gedacht der Schwarzhaarige öffnete sich ein wenig. Sie gab ihm Recht, dass es komisch wäre, dass Auge an jemand anderen als Kakashi oder einem Uchiha zu sehen. Trotzdem ärgerte sie sich darüber, wie Sasuke über seinen Sensei sprach, als wäre er irgendein Kaufhaus-Dieb. „Kakashi hat das Auge nicht gestohlen. Obito hat es ihm geschenkt. Und somit ist es Konoha-Erbe. Was willst du überhaupt mit dem Auge? Dich hat es nie an Kakashi gestört.“ Sofort wurde der Schwarzhaarige etwas gereizter und die harmonische Stimmung zwischen ihnen war endgültig vorbei. „Das geht dich nichts an.“ „Na gut, dann werde ich dir erst Recht nicht sagen, wo es sich befindet. Basta! Du solltest dich jetzt ausruhen und schlafen, damit deine Wundheilung besser arbeiten kann.“ Seufzend verdrehte er die Augen. Das brachte wohl heute nichts mehr.. Er würde sich etwas regenerieren und sich dann einen neuen Plan überlegen. Es ärgerte ihn, dass er gerade so sehr auf Sakura angewiesen war. Es ärgerte ihn, dass sie Recht hatte: Er hatte sie unterschätzt. Und am meisten ärgerte es ihn, dass sie so nett zu ihm war. Er drohte ihr mit Folter, und anstatt ihn zu hassen und anzuschreien oder ihn im Wald seinem Schicksal zu überlassen fiel ihr nichts Besseres ein, als ihn wieder gesund und munter zu pflegen. So hatte er sich seinen Tag sicherlich nicht vorgestellt. Und wie er über ihren Tonfall dachte, wusste er noch nicht so Recht. Auf der eine Seite war er wütend darüber, dass Sakura so mit ihm sprach. Auf einer anderen Seite musste er zugeben, dass ihm gefiel zu was sie sich entwickelt hatte und fast schon ein wenig stolz auf sie war. Sie war immer noch viel zu nett zu allen Menschen, aber früher hätte sie wohl alles getan oder gesagt um es ihm Recht zu machen. Heute war sie wirklich widerspenstig. Sie hatte einen starken Charakter entwickelt. Aus einem Augenwinkel heraus schaute er sie an, zum ersten mal heute ohne auf einen Plan fokussiert zu sein. Sie schaute gedankenverloren ins Feuer und er fragte sich, an was oder wen sie wohl dachte. Was sie in ihrem Leben schon alles erlebt hatte. Ob sie glücklich war. Er fand sie schon immer hübsch, doch heute musste er feststellen, dass sie wirklich schön geworden war. Die Rosafarbenen Haare und die tiefen grünen Augen hatten etwas puppenhaftes. Trotzdem strahlte sie etwas kraftvolles und selbstbewusstes aus, woran man erkennen konnte, dass sie Erwachsen geworden war. Wäre sein Leben anders verlaufen, hätte er sich vielleicht Mühe gegeben sie richtig kennenzulernen und hätte sie auch lieben gelernt, so wie sie ihn einst liebte. Doch dafür war es zu spät. Sasuke fiel auf, dass sie trotz Feuer fror. Es war schon spät geworden, und obwohl die Temperaturen unter 10° fielen, saß die Rosahaarige nur mit seinem Pulli und einer Shorts da. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet über Nacht wegzubleiben und hatte deshalb kein Gepäck mitgenommen. Mit dem Outfit würde sie wohl erfrieren, wenn sie nicht die ganze Nacht wach blieb um sich mit ihrem Chakra zu wärmen. Dabei würde sie ohne Probleme noch in seinen Schlafsack passen. War sie wirklich so stur, dass sie lieber erfror, als ihn zu fragen ob sie sich den Schlafsack teilen? Oder war es ihr einfach nur peinlich? Ihm konnte es ja egal sein, wenn sie genug Chakra verbraucht hatte, würde sie ihn schon fragen. So lange lehnte er sich entspannt zurück. Er würde sie sicherlich nicht anbetteln zu überleben. Als sie nach längerer Zeit allerdings immer lauter anfing zu bibbern und den Uchiha mit seinem empfindlichen Hörsinn gehörig auf die Nerven ging, platzte ihm der Kragen. „Sakura, hör endlich auf so zittern. Ich kann nicht schlafen!“ „Tse. D-Du hast gut reden, in deinem Schlafsack“, zitterte sie absichtlich laut. Mein Gott. Wie konnte jemand so stolz sein? Das brachte sogar den Uchiha zur Weißglut. „Dann komm eben dazu. Wenn du dann endlich aufhörst so laut zu zittern ist mir alles recht!“ Augenblick glich ihr Gesicht einer Tomate. Aha. Sie war nicht zu stolz, es war ihr also peinlich. „N-Nein danke. Es ist gar nicht so kalt“, sagte sie kleinlaut. Der Uchiha zog eine Augenbraue nach oben. Wie konnte sie sich so anstellen? Sie waren doch keine 12 mehr, hier ging es ums überleben. „Ich dachte du willst mich retten, wenn ich einen plötzlichen Herztod erleide, dank deinem Gift. Wie willst du das anstellen, wenn du dein ganzes Chakra dafür verschwendest deinen Körper warm zu halten?“ Sie schaute ihn verblüfft an. Da hatte er wohl recht, sie setzte mit ihrem kindischen Verhalten nicht nur ihr Eigenes, sondern auch sein Leben aufs Spiel. „Na gut..“, seufzte sie und stand auf um sich langsam zu Sasukes Schlafsack zu begeben. Ihr Füße waren schon etwas taub, weshalb sie ziemlich wacklig auf den Beinen war. Ihre Finger schmerzten schon von der Kälte. Sie probierte den Reißverschluss des Schlafsacks zu öffnen, als Sasuke sie aufhielt. „Zieh dich aus!“, forderte er sie auf. Wieder schoss ihr augenblicklich die Röte ins Gesicht, und geschockt ließ sie den Reißverschluss wieder los, als hätte sie sich an ihm verbrannt. „Wie bitte?!“, fragte sie empört. Sasuke schaute sie genervt an, dass er das wirklich erläutern musste. „Muss ich dir wirklich deinen Job erklären? Du nimmst meine Wärme nur durch direkten Hautkontakt auf. Das war doch auch der Grund warum du mich ausgezogen hast oder?“ „J-ja“, stotterte sie, dankbar dafür, dass sie die Kälte dafür verantwortlich machen konnte. Wieso verhielt sie sich so unprofessionell? Es war pure Logik, die der Schwarzhaarige da auflistete und er hatte mit allem Recht. Trotzdem kam ihr ein mulmiges Gefühl dabei daran zu denken mit Sasuke halbnackt einen Schlafsack zu teilen. Schließlich war er nicht irgendjemand, sondern ihre Jugendliebe und sie war sich immer noch nicht ganz sicher, wie ihre Gefühle zu dieser Zeit um ihm standen. Sie bemerkte dankbar, dass er wegschaute als sie sich langsam anfing bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Da ihre Glieder schon etwas steif waren brauchte sie ein paar Minuten. Danach schlüpfte sie so schnell es ging in den Schlafsack hinein und merkte, wie Sasuke zusammenzuckte, vermutlich aufgrund ihrer kalten Haut, doch er beschwerte sich nicht. Sofort spürte sie die Wärme die von ihm ausging und ihr unglaublich gut tat. Es war nicht genug Platz , dass sie nebeneinander liegen könnten, deshalb lag Sakura mit ihrem Rücken auf Sasuke. Es war nicht bequem, aber warm. Er war schon fast eingeschlafen, als Sakura ein leises „Arrigato, Sasuke.“ über die Lippen kam. „Wofür?“, fragte er verschlafen zurück. Immerhin hatte sie heute sein Leben gerettet.. auch wenn sie es war die ihn fast umgebracht hätte. „Du hättest mich auch erfrieren lassen können.“ Er schwieg lange Zeit, sodass sie schon dachte er würde gar nicht mehr antworten. „Ich wollte dich heute lahmlegen.. nicht umbringen.“ Überrascht von seiner Antwort fing sie an zu lachen, darüber dass er ihren vorherigen Satz zitierte. Sie wusste nicht, dass er auch Humor besaß. Gerade wollte sie ihre Augen mit einem Lächeln schließen, dafür müsste sie allerdings noch eine bequemere Schlafposition finden. Der Körper des Schwarzhaarigen war präzise durchtrainiert, dadurch zwar hübsch anzuschauen, als Matratze allerdings ungeeignet. Sie räkelte sich und bewegte ihren Körper, um sich etwas Platz zu schaffen, was bei dem engen Schlafsack nicht sonderlich leicht war. Deshalb tanzte sie nur wie Regenwurm auf der Stelle, bis sie jemand plötzlich feste an der Taille fasste. „Sakura, lass das!“, knurrte der Schwarzhaarige mit zusammengebissen Zähnen. Plötzlich wurde ihr bewusst, was genau sie da tat. Mit ihrem kleinen Tanz rieb sie unabsichtlich ihren Po mehrere Male an seinem besten Stück. Mein Gott viel peinlicher konnte dieser Tag ja gar nicht mehr werden. „Oh Gott Sasuke, tut mir leid.“ Hektisch probierte sie sich umzudrehen, dachte es wäre vielleicht besser, wenn sie bäuchlings auf ihm lag, sodass dieses peinliche Spektakel nicht nochmal passierte. Doch es kam noch schlimmer. Aufgrund von Platzmangel streifte sie wieder mit ihrem Allerwertesten seinen Penis und dann noch ein zweites Mal mit ihrer Hand. Jetzt lag sie bäuchlings auf ihm, und würde am liebsten im Erdboden versinken. Stattdessen blieb ihr nichts weiter übrig als wieder Rot anzulaufen wie eine Tomate und dem Uchiha in die wütenden Augen zu starren. Sie fühlte sich wie ein Klammeraffe auf seiner Brust. Das war eindeutig noch unangenehmer, als die Lage zuvor. Sie führte ein erneutes Wendekommando durch, diesmal mit besonderer Vorsicht und schaffte es keine weiteren Weichteile zu berühren. Da half nur noch ganz schnell die Augen schließen und alles zu vergessen. Sasuke konnte nicht ganz einschätzen, ob Sakura dass mit Absicht tat, oder ob ein Mensch sich wirklich so blöd anstellen konnte. So oder so, er konnte nicht leugnen, dass ihm ihre kleine Tanzeinlage gefiel. Er spürte wie sich etwas in seiner unteren Lendengegend regte. . Normalerweise könnte er das wahrscheinlich besser ausblenden, allerdings merkte er, wie das Gift immer noch Einfluss auf seine Körperkotrolle hatte. Der Schwarzhaarige müsste lügen, wenn er behaupten würde nie an die Rosahaarige gedacht zu haben, nachdem er Konoha verlassen hatte. Er fragte sich immer mal wieder wie sie wohl jetzt aussah.. und ab und zu auch, wie sie jetzt wohl nackt aussah. Auch er war älter geworden und konnte seine sexuellen Triebe nicht ausblenden, irgendwo war es ja etwas ganz natürliches und seiner Meinung nach nichts wofür man sich schämen oder verstecken musste. Eigentlich wollte er niemals, dass es wirklich dazu kommt, da sie eine persönliche Beziehung zueinander hatten und es Dinge von ihrer Seite aus vermutlich verkomplizieren könnte. Er wusste, dass es keine gute Idee war. Allerdings war er eben auch nur ein Mann, auf dessen Körper sich eine hübsche, halbnackte Kunoichi windete, über die er schon des Öfteren fantasiert hatte. Und gerade jetzt konnte er auch keinen anderen Gedanken mehr fassen, als mit Sakura zu schlafen. Es nutzte nichts. Er musste es wohl selbst herausfinden, ob sie es auch wollte oder nicht. Sie lag wieder in Rückenlage, ihren Po soweit weg von seinem Penis wie nur möglich, worüber er schmunzeln musste. Er legte langsam seine Hände auf ihrem Bauch, und wartete ihre Reaktion ab. Nichts. Soweit so gut. Er verfestigte den Griff etwas, und fing langsam an mit einem Daumen ihren Bauch auf und ab zu streichen. Er bemerkte die Gänsehaut die ihren ganzen Körper entlang fuhr und dass sie etwas schneller anfing zu atmen. Er spürte auch ihren Herzschlag, der immer heftiger klopfte. Ein leichtes Grinsen zierte seine Lippen. Er ließ seine Erektion jetzt vollkommen zu und fuhr mit einer Hand hoch zu ihrer Brust und strich leicht über ihren BH. Plötzlich umschloss ihre zarte, zittrige Hand seine und schob sie leicht zur Seite. „Lass das, Sasuke“, sagte sie leise. „Okay.. wie du willst.“ Normalerweise akzeptierte er das 'Nein' einer Frau, aber es ärgerte ihn, dass sie ihren Kopf nicht ausschalteten konnte, so wie er es tat. Sie wollte es, dass konnte er deutlich spüren. „Aber du wehrst dich ja nicht einmal richtig“, erwiderte er. Sie schwieg kurz und er konnte die beleidigte Miene fast vor sich sehen, die sie in diesem Moment wohl aufzog. „Ich wehre mich gerade“, sagte sie, doch er konnte die Verunsicherung in ihrer Stimme hören. Er lachte leise. „Du bist Sakura Haruno. Du würdest dich anders wehren, wenn dich jemand so anfasst und du es nicht wollen würdest.“ Sakura haderte mit sich selbst. In ihrem Kopf kämpfte Vernunft gegen Begierde, Kopf gegen Herz. Er hatte Recht. Sie wollte es. Und er wusste es. Schon als er nur seine Hände auf ihren Bauch legte, durchzog sie ein herrliches Kribbeln durch den ganzen Körper. Jede Bewegung seiner Finger fühlte sich an als würde er Stoßwellen durch ihren Unterleib schicken, sodass ihr im Moment nur eine Frage durch den Kopf schoss: Warum nicht? Sie wusste genau, dass ihr das hier mehr bedeuten würde als ihm, doch solange ihr dass bewusst war, war doch nichts verkehrt daran. Sie konnte nicht verletzt werden, solange sie nichts erwartete. Sie sehnte sich schon so lange nach seinen Berührungen und vermisste ihn. Also warum nicht? Vielleicht war es ihre letzte Nacht jemals zusammen, vielleicht würde sie ihn nach heute nie wieder sehen. Vielleicht brauchte sie das, um endgültig abschließen zu können. Und sie wollten es beide. Sie atmete einmal tief durch. Mit diesen Gedanken umfasste sie vorsichtig seine Hand und führte sie langsam in Richtung ihres Slips. Rasant stieg der Puls des Schwarzhaarigen nach oben und eine Vorfreude verbreitete sich in seinem Körper, die er so schon lange nicht mehr verspürt hatte. Mit seiner linken Hand ging er weiter Richtung Unterwäsche. Er strich ein paar Mal darüber, was Sakura zu gefallen schien, da sie ihren Unterleib unruhig hin und her bewegte. Mit seiner zweiten Hand befreite er ihre rechte Brust von dem BH-Körbchen und nahm sie sanft in seine Hand. Er strich ein paar mal um ihre Brustwarze, was ihr ab und an ein sehnsüchtiges Stöhnen entlockte. Er grinste wieder, als er anfing ihren Hals zu küssen. Er wusste, dass sie diese Zärtlichkeit zum explodieren brachte. „Sasuke-kun“, wimmerte sie leise, was ihn nur noch geiler machte. Ungeduldig nahm sie wieder seine Hand und schob sie unter ihren Slip, was er diesmal zuließ, da es in seiner Boxershorts langsam ziemlich eng wurde. Der Griff um ihre Brust wurde verlangender und auch seine andere Hand suchte nun zielsicher die Mitte ihrer Beine. Er spürte wie feucht sie bereits war und konnte sich ein Stöhnen nur schwer unterdrücken. Zwei Finger stoß er in sie hinein und er spürte deutlich die Lust die sie erfüllte. Beherrscht langsam fuhr er sie raus und wieder rein, was sie wieder zur Weißglut brachte, wie er an ihrem windenden Körper erkennen konnte. Plötzlich öffnete sie mit zittrigen Händen den Schlafsack, drehte sich um und setzte sich rittlings auf ihn. Er lachte. Es ging ihr wohl nicht schnell genug. Mit einem Ruck zog sie ihm das letzte Kleidungsstück vom Leib und starrte seine Erektion mit ihren leuchtenden Augen an, sodass er sie am liebsten auf den Rücken geschmissen hätte und sofort in sie eingedrungen wäre. Sie beugte sich hinunter und Sasuke beobachtete jede einzelne Bewegung, die sie tat. Sie fing langsam an sein bestes Stück mit sanften Küssen zu bescheren, und jetzt konnte er deutlich spüren, was er ihr zuvor mit dieser Zärtlichkeit angetan hatte. Er verfluchte sie und diesmal konnte er das Stöhnen nicht unterdrücken. Sei richtete sich wieder auf, hatte wohl erreicht was sie wollte und führte seinen Penis mit einem Mal in sich hinein. Kein großes Vorspiel, ihre Art gefiel ihm. Mit einem Mal spürte er die wohlige Wärme und Enge die ihn umgab und es fühlte sich unvergleichlich Gut an . Sie öffnete ihren BH und ließ ihn neben sich fallen. Wieder einmal konnte er nur bewundern, wie schön sie war mit dem Mond im Rücken, der sie anstrahlte.. und vor allem wie verdammt heiß sie aussah. Sie hatte mehr Rundungen bekommen und trotzdem nicht zu viel. Ihre Proportionen passten perfekt zu ihrem zierlichen Körper. Sie sah besser aus, als er es sich jemals hätte erträumen können. Sie fing langsam an sich zu bewegen, vor und zurück. Sasuke packte sie an der Hüfte, um ihre Bewegung zu unterstützen. Sie schaute ihm die ganze Zeit tief in die schwarzen Augen und er konnte die Lust darin sehen, was ihn fast zum durchdrehen brachte. Er wollte, dass sie kommt. Er wollte, dass sie es genauso gut fand wie er. Dieses Gefühl hatte er selten bei einer Frau. Normalerweise war es ihm rechtherzlich egal, ob die Frauen Spaß daran hatten oder nicht, Sex war für ihn meistens ein Mittel zum Zweck, um den lästigen Druck in der Lendengegend loszuwerden, oder aus Langeweile. Bei ihr war es anders. Sie kannten sich, sie hatten eine persönliche Beziehung zueinander. Sie hielt viel von ihm, und er wollte sie nicht enttäuschen, dass würde sein Stolz nicht zulassen. Er befeuchtete seine zwei Daumen, einen führte er zu ihrer Brustwarze, den anderen zu ihrer Klitoris. Im Rhythmus fing er beide an zu kreisen, was ihr wieder ein lautes Stöhnen entlockte. Ihre Bewegungen wurden schneller und verlangender und auch er erhöhte sein Tempo, bis er um sich herum spürte wie es immer enger wurde. Bald hatte er sie soweit. Sie fing an seinen Namen zu stöhnen, was ihn fast verrückt machte, sodass er sich konzentrieren musste nicht noch vor ihr zu kommen. Eine letzte Bewegung und er spürte das vertraute Zucken, dass sie mit einem lauten Stöhnen begleitete. Dieses Geräusch war wie Musik in seinen Ohren. Sie atmete schwer und legte ihren Oberkörper auf seiner Brust ab, während er noch in ihr verweilte. Er gab ihr kurz Zeit sich zu beruhigen, indem er über ihren Rücken auf und ab strich. Doch lange konnte er sich nicht beherrschen. Mit einem Schwung drehte er sie beide um, sodass sie nun unter ihm auf dem Rücken lag. Er konnte nicht genug von ihrem Anblick bekommen. Langsam fing er an sich in ihr zu bewegen. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie leidenschaftlich. Ob ihm bewusst war, dass das ihr erster Kuss überhaupt war? Und sie hätte ihn sich nicht schöner vorstellen können. Sie war ihm dankbar, dass er langsam anfing sich zu bewegen und nicht direkt in sie hineinstoß, da ihr Orgasmus immer noch heftige Nachwirkungen hatte. Es war lange her gewesen, dass sie ein Mann so befriedigen konnte. Möglicherweise lag es an ihm, die jahrelange Begierde, die sich in ihr gestaut hatte, da hatte es wohl nicht viel gebraucht um sie zum Höhepunkt zu bringen. Dieses Gefühl hier mit ihm zu schlafen, dass hatte sich bei keinem Mann bis jetzt so gut angefühlt. Es hatte sich noch nie so richtig angefühlt. Sie liebte ihn immer noch, dass wusste sie jetzt. Er küsste sie wieder und nur zu gern erwiderte sie seinen Kuss und zog ihn noch näher an sich heran. Sie schlang Beine und Arme um ihn, in der Hoffnung, es fühlte sich für ihn genauso gut an wie für sie. Seine Küsse wurden verlangender, sodass er sie am Nacken packte und sie noch enger an sich zog. Gleichzeitig wurden seine Stöße fester, wodurch sie in jeden Kuss hineinstöhnte. Dass schien ihn wohl richtig in Fahrt zu bringen, denn mit jedem Stoß wurde er etwas tiefer und besitzergreifender, sodass es ihr schon etwas weh tat, was sie allerdings ganz und gar nicht störte. Es war ein guter Schmerz. Ein letzter Stoß, bis er leise aufstöhnte und langsam auf ihr zur Ruhe kam. Ein paar Minuten lagen sie einfach nur da, bis sich ihr Atem beruhigte. Kurz hatte Sakura ein schlechtes Gewissen, dass er sich körperlich so auslastete, obwohl er sich eigentlich ausruhen sollte. Sie fuhr ihm ein paar Mal durchs dunkle Haar, bevor er sich kurz aufrichtete. Sie legten sich beide in Seitenlage, dicht aneinander und schlossen den Schlafsack erneut. Sasuke lag hinter Sakura und umschloss sie mit seinen Armen, um sie noch ein bisschen mehr zu wärmen oder weil es einfach am gemütlichsten war. Nun konnten sie ja miteinander 'löffeln', ohne dass es unangenehm wurde. Unwillkürlich musste sie an Kakashi denken, und ein schlechtes Gewissen überkam sie. Eigentlich war es sein Tag, und sie hatte so wenig an ihn gedacht wie schon lange nicht mehr. Ob er sich freuen würde, sie so hier zu sehen? Immerhin war ein Teil von Team 7 für eine Nacht wieder vereint gewesen. Wortwörtlich. „Mach da bitte keine große Sache draus, Sakura“, vernahm sie seine Stimme an ihrem Ohr, was ihr sofort wieder eine Gänsehaut bescherte. Doch seine unsensiblen Worten empörten sie mal wieder. Was bildete er sich denn ein, wer er war? „Das hatte ich auch nicht vor“; sagte sie nur eingeschnappt. „Gut... Aber vielleicht können wir daraus ja die neue jährliche Tradition von Team 7 machen.“ Sie wusste es war ein Scherz, wodurch sich ihre Stimmung gleich wieder verbesserte. „Super Idee! Ich sag das nächstes Mal noch Naruto Bescheid!“ Sie spürte wie er eine Gänsehaut bekam und sein Gesicht dazu konnte sie sich nur zu gut vorstellen. Sie musste anfangen zu lachen und nach einigen Sekunden stieg er mit ein. Es war das Schönste, was sie jemals von ihm gehört hatte. Sie fühlte sich wohl und geborgen bei ihm, wie bei keinem anderen Mann bisher. Doch das würde sie ihm niemals sagen. Nie wieder. Versuchte er doch alles, dass gerade das nicht passiert. „Gute Nacht, Sasuke“, sagte sie stattdessen mit einem Lächeln auf den Lippen und er erwiderte es nur. Am nächsten Morgen wachte Sakura als erstes auf. Es war kurz vor Sonnenaufgang und sie wollte so schnell wie möglich wieder nach Konoha aufbrechen. Bevor Sasuke seine volle Chakrakontrolle zurückbekam. Sie hatten zwar miteinander geschlafen, was aber noch lange kein blindes Vertrauen bedeutete. Sie schlüpfte mit einem Satz aus dem Schlafsack und weckte dabei schroff den Schwarzhaarigen, der leben ihr lag. Sasuke öffnete langsam seine Augen, bevor er sich ebenfalls von dem Schlafsack befreite und seine Klamotten zusammensuchte. Sie wollte gehen. Einfach so. Das hatte er sich wirklich schwieriger vorgestellt. Einerseits war er sehr froh darüber, dass sie so schnell abhauen wollte, andererseits war er immer noch nicht mit seiner eigentlich Mission vorangekommen. „Du brichst auf?“ Selbst wenn sein Chakrafluss sich wieder vollkommen erholt hätte, hätte er nicht vorgehabt sie nach gestern Nacht anzugreifen, ein bisschen Anstand besaß sogar er. „Ich muss zurück nach Konoha, bevor noch jemanden auffällt, dass ich gestern Abend nicht nach Hause gekommen bin.. sonst schickt Naruto noch einen Suchtrupp los, und wenn sie uns nackt hier finden würden, hätte ich einiges zu erklären.“ Er nickte nur kurz. Sie packte ihre letzten Sachen zusammen, viel hatte sie ja nicht dabei gehabt. Sie machte sich langsam zum Gehen auf, doch ihm brannte noch etwas auf der Zunge, was er unbedingt loswerden wollte. Er hatte sich wieder mal wie ein Vollidiot benommen. Es war Kakashis Todestag gewesen und er hatte ihn ihr ruiniert, um an seine Ziele zu kommen. Sie musste denken, dass ihm Kakashi vollkommen egal war, das wollte er nicht, dass hatte Kakashi nicht verdient. Er war mehr als nur ein Meister für ihn gewesen. Sie waren sich in so vielen Dingen so ähnlich.. nur das Kakashi im Gegensatz zu ihm den richtigen Weg eingeschlagen hatte. „Sakura.. du sollst noch wissen, dass ich Kakashi wirklich sehr respektiere. Die Erinnerungen, die mir dieses Lokal verschafft hat.. mit ihm und dir und Naruto.. die bedeuten mit wirklich viel. Dass sind eine der wenigen Erinnerungen, auf die ich in meinem Leben stolz sein kann. Er war ein würdiger Träger des Sharingans und.. ich würde es nicht haben wollen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.“ Sakura blieb stehen, gefesselt von seinen Worten. Es war ungewohnt ihn von Herzen sprechen zu hören, meistens sprach immer sein Kopf. Es rührte sie ungemein ihn sagen zuhören, dass sie sich das alles nicht eingebildet hatte. Kakashi und das ganze Team 7 hatten ihm viel bedeutet. Vielleicht genauso viel wie ihr. Auch wenn sie ihm am liebsten um den Hals gefallen wäre, konnte sie nicht einfach so nachgeben. Sie musste wissen, warum er das Auge so dringend brauchte. Sakura kam ihm wieder näher. Er stand mitten auf der Lichtung und schaute ihr flehend in die Augen. Er wollte wohl nicht, dass sie weiter nachhakte, doch sie konnte nicht anders. „Aber was ist der Grund, Sasuke? Warum sollte ich darüber nachdenken? Wenn du mir dass nicht einmal sagen kannst, dann kann ich dir nicht helfen.“ Er schaute weg und schwieg. Als sie schon keine Antwort mehr vermutete und gerade umdrehen wollte, packte er sie am Handgelenk und drehte sie so wieder zu sich. Er schaute ihr tief in die Augen, sodass sie sie schon fast hypnotisierten. „Dass hier.. das sind sind nicht mehr meine Augen, Sakura. Das sind Itachis. Meine Augen sind schon eine Weile tot. Erblindet um genau zu sein! Es sind die Folgen des Mangekyou Saringans. Und es passiert wieder. Mein linkes Auge erblindet und ich kann nichts dagegen machen.“ Sasuke griff um ihr Handgelenk wurde mit jedem Wort schwacher, bis er sie bei beendeten Satz ganz losließ und den Augenkontakt verlor. Jetzt verstand Sakura, warum er ihr es nicht verraten wollte. Der unverwundbare Uchiha, hatte eine fatale Schwachstelle. Er musste ihr wirklich vertrauen, wenn er ihr so etwas erzählte. Es war Kakashis letzter Wunsch, sein Auge weiterzuvererben. Er wollte es nach seinem Tod entfernt bekommen, um es einem würdigen Ninja einzupflanzen. Damit wollte er seine Dankbarkeit an Obito ausdrücken, der es ihm vererbt hatte. Er wollte einem anderen Ninja dieselbe Großzügigkeit bieten, die er selbst geschenkt bekommen hatte. Sakura hatte diesen Auftrag übernommen. Es hatte sie zwar anfangs viel Überwindung gekostet ihren Sensei so auf der Operationsbank liegen zu sehen, allerdings wollte sie diese Aufgabe auch keinem anderem überlassen. Sie war seine Schülerin, sie war die Beste darin und keiner würde seinen Körper so respektvoll behandeln, wie sie selbst. Bisher hatte sie noch keinen geeigneten Ninja gefunden, der ihren Ansprüchen gerecht wurde. Aber wer würde besser passen als Sasuke? Ein geborener Uchiha und sein Schüler, den er sein ganzes Leben genauso geliebt hatte wie Naruto und sie selbst. Sasuke war zwar ein Nuke-nin, aber Kakashi hatte nie erwähnt, dass es ein Ninja aus Konoha sein musste. Vielleicht hatte er ja gewusst, dass Sasuke eines Tages dass Auge brauchen würde. „Ich werde sehen, was ich tun kann, Sasuke.“ Er nickte nur und sah wenig hoffnungsvoll aus. Kakashi hatte zwar ihr diese Aufgabe überlassen, jedoch konnte sie eine so große Entscheidung nicht ohne Absprache mit Konoha treffen. Trotzdem war sie zuversichtlich und wollte ihm ein gutes Gefühl vermitteln. „Du hast Glück, dass der Hokage was für dich übrig hat“, zwinkerte sie, „Naruto liebt dich immer noch wie einen Bruder. Und das wird sich niemals ändern.“ Sie konnte es nicht lassen und überbrückte die Zentimeter die zwischen ihnen lagen und zog ihn in eine tiefe Umarmung. Er erwiderte sie nicht, doch er wehrte sich auch nicht. Er lächelte nur leicht, was sie nicht sehen konnte. „Ich weiß“, flüsterte er. Er wusste es, weil er genauso empfand. Nach einer Ewigkeit löste sie sich von ihm. Sie schaute ihn mit ihrem warmen Lächeln an und er wünschte sich kurz sie würde nicht gehen, sondern hier bei ihm bleiben. Sie würden alles vergessen, was geschehen war und sie würde ihm alles verzeihen. Doch so schnell wie der Gedanke kam, war er schon wieder vergessen. Plötzlich verschwamm ihr Antlitz und er musste mehrmals blinzelten, um wieder klar sehen zu können. In dieser Sekunde drehte sie sich um und entfernte sich Schritt für Schritt, bis er irgendwann nur noch ihre verschwommenen Umrisse wahrnahm.. ---------------------------------------------------------------- Da es nun zu einer Kurzgeschichte umgeschrieben wurde und kein One-shot mehr ist, habe ich das erste Kapitel in zwei aufgeteilt, da 9000 Wörter für ein Kapitel doch ganz schön heftig sind :D Hoffe es hat euch gefallen, lg jakne Kapitel 3: ----------- Langsam löste sich Sakura von der Umarmung. Noch nie hatte sie ihn so angreifbar gesehen. Sie wollte nicht gehen und ihn alleine lassen, doch sie wusste, sie musste zurück und er wollte nicht, dass sie blieb. Ein letztes Mal schaute sie ihm tief in die Augen und bemerkte wie er durch sie hindurch sah und ihren Blick nicht wirklich wahrnahm. In diesem Moment kehrte sie ihm den Rücken zu und machte sich schnell auf den Rückweg nach Konoha. Eine dreiviertel Stunde Weg lag vor ihr, während ihr tausende Gedanken Kopfschmerzen bereiteten. Der Abschied war ihr schwerer gefallen, als sie es hatte zeigen wollen. Der gestrige Tag kam ihr so unwirklich vor, als hätte sie die vergangen Stunden nur geträumt. So viele Gefühle und Emotionen: Freude, Wut, Enttäuschung, Begierde, Liebe, alles in so kurzer Zeit. Sie hatten geredet, getrauert, gestritten, wollten kämpfen und hatten miteinander geschlafen, alles innerhalb von 24 Stunden. Bis gestern hatte sie noch gedacht, sie wäre komplett über den Schwarzhaarigen hinweg und es würde ihr nichts ausmachen ihn wieder zusehen; und am heutigen Tage versuchte sie Konoha davon zu überzeugen ihm, als Nuke-nin, mächtiges Dorf-Erbe zu überlassen, ohne schlagfertige Argumente vorweisen zu können. Immerhin war es für Konoha sicherlich nicht von Nachteil, wenn ein ehemaliger, bedrohlicher Feind langsam auf einem Auge erblindete. Zum Glück hatte Sasuke in dem Hokage einen Sympathisanten gefunden, trotzdem war es eine große Entscheidung, die Naruto mit dem Dorfrat besprechen musste. Leider besaß Sasuke nicht viele Befürworter in Konoha, genau genommen blieben ihm nur Naruto und sie. Trotzdem zählte am Schluss das Wort des Hokages, weshalb sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. Sakura verlangsamte ihr Tempo, als sie allmählich die Tore ihrer Heimat erblickte, um sich für die Wachen erkenntlich zu machen. „Guten Morgen, Sakura. Du bist ziemlich früh auf.. . Warst du etwa über Nacht weg?“, fragte eine der Wachen, wohl eher im Scherz. Sakura hingegen fühlte sich ertappt und lief auf der Stelle rot an. „Das geht dich gar nichts an, Izumo!“, sagte sie etwas zu gereizt und ihre Gesichtsfarbe wurde nur noch dunkler, als Izumo und die andere Wache plötzlich in wissendes Gelächter ausbrachen. Sakura wäre am liebsten im Erdboden versunken und hätte sich gleichzeitig selbst erschlagen können. Mission, zu viel getrunken und außerhalb übernachtet.. es hätte tausende logische Erklärungen gegeben warum sie morgens die Mauer durchquerte, doch mit ihre gereizten Antwort hatte sie sich selbst verraten. Eine gute Lügnerin war sie nie gewesen. Bevor sie Izumo und Kotetsu weiter ausfragen konnten, beschleunigte sie ihre Schritte und flüchtete in ihre Wohnung, am Rande der Stadt. Naruto würde erst in etwa einer Stunde in seinem Büro anfangen zu arbeiten, bis dahin hatte sie noch genug Zeit darüber nachzudenken, was sie ihm denn sagen wolle. Außerdem könnte sie eine heiße Dusche und neue Klamotten vertragen, sie hatte immer noch das Gefühl, dass Sasukes Körpergeruch an ihr haftete. Sie wollte ihn abwaschen und loswerden, immerhin hatte sie nicht vor, Naruto jedes Detail des gestrigen Abends direkt zu präsentieren. In der Dusche rieselte langsam das heiße Wasser auf sie hinab, mit dem sie endgültig jegliche Spuren der vorherigen Nacht verschwinden ließ. Sofort musste die Kunoichi wieder an die Berührungen, die Küsse, die Leidenschaft denken, mit der Sasuke sie noch vor wenigen Stunden verwöhnt hatte und ihr wurde augenblicklich heiß. Zu heiß! Sodass sie den Temperaturregulierer auf eiskalt drehte, um all die Gedanken, die sie überkamen mit der Kälte zu überschwemmen. Ob es wirklich eine kluge Idee war mit ihm zu schlafen? Sie dachte sie könnte damit besser abschließen, jedoch befürchtete sie, dass er sich damit nur noch mehr in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Sie musste kurz über sich selbst lachen, als sie Sasuke Worte in ihren Ohren widerhallen hörte: 'Mach da bitte keine große Sache daraus, Sakura!'. Ha! Wenn das so einfach wäre! Sie fragte sich, ob es ihm damit genauso ging wie ihr, ob er auch immer wieder ihre Berührungen Revue passieren ließ, wenn er seine Augen schloss. Sie bezweifelte es. Frisch geduscht und angezogen machte sich die Rosahaarige kurz vor acht auf den Weg zum Hokage-Gebäude. Sie wollte alleine mit Naruto reden, unter vier Augen. Er war der Einzige, der sie verstehen würde und sie wollte ihm die Situation erklären, ohne sich andauernd vor jemand anderem rechtfertigen zu müssen. Gerade Naruto konnte wohl ein Lied davon singen sich, wie anstrengend es war sich ständig wegen Sasuke erklären zu müssen. Es war immerhin nicht einfach dem Dorf damals von dem Pakt zwischen Naruto und Sasuke zu erzählen, und ihnen zu erklären, dass Sasuke kein vogelfreier Nuke-nin mehr war, obwohl er ihr Dorf angegriffen hatte, mit der Absicht es zu zerstören. Bis heute erntete Naruto und auch Tsunade, die damals noch amtierender Hokage war, heftige Kritik an der Entscheidung und nicht viele konnten es nachvollziehen. Die Uhr schlug Punkt 8, als sie an der Büro-Tür klopfte . Erleichtert darüber, dass er schon anwesend war, öffnete sie die Tür, nachdem er sie hinein bat. Naruto saß am Schreibtisch und sein Gesicht wurde fast komplett von einem riesen Stapel Papierkram verdeckt. Sie musste kurz schmunzeln, dass der aufgedrehte Chaos-Ninja , den sie seit Kindheitstagen für sein Temperament bewunderte nun zum Büro-Hengst versklavt wurde. So hatte er sich sein Leben als Hokage wahrscheinlich nicht vorgestellt. Er schob den Papierstapel ein wenig zur Seite, sichtlich erleichtert über die Ablenkung, sodass sie endlich sein Gesicht zu sehen bekam. Sofort bemerkte sie die tiefen Augenringe unter den Augen des Blonden, was sie nur erahnen lies, dass auch bei ihm der gestrige Tag nicht spurlos vorbeiging. Auch er nimmt sich den Tag jährlich frei und verbringt die meiste Zeit davon an Kakashis Grab oder mit Tsunade. Doch als er sie erblickte, erhellten sich sofort seine Augen und ein warmes Lächeln erreichte sie, was sie nur zu gern erwiderte. Sie beide waren so unterschiedlich wie man es nur sein konnte, trotzdem schaffte es der Fuchsjunge ihre Laune sofort zu verbessern, sobald sie auf einander trafen. Zum Glück war er noch alleine in seinem Büro, üblicherweise war Shikamaru, als seine rechte Hand, stets an seiner Seite. „Guten Morgen, Sakura! Was machst du denn so früh auf? Deine Schicht im Krankenhaus beginnt doch erst um 10?“ „Guten Morgen“; erwiderte sie nur knapp. Ihre Stimmung hatte sich sofort wieder angespannt, als er sie daran erinnerte, dass sie nicht nur zum Plaudern gekommen war. Sie hatte viel darüber nachgedacht, was die richtigen Worte für ihre Gedanken wären und nichts davon hatte gepasst, weshalb sie jetzt improvisieren musste. Es war nicht ihre Absicht ihn so zu überrumpeln, allerdings wollte sie das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen, bevor Shikamaru auftauchte. „Naruto, ich muss mit dir reden. Es geht um Kakashis Sharingan-Auge“, platzte es aus ihr heraus, und sie hielt sofort die Luft an, nachdem die Worte ausgesprochen waren. Jetzt gab es kein zurück mehr, sie hatte nur eine Chance ihn zu überzeugen. Naruto zog nur eine Augenbraue nach oben, offensichtlich überrascht über ihr Anliegen. „So? Hast du einen passenden Nachfolger gefunden?“, fragte er neugierig darüber wer es wohl geschafft hatte nach drei Jahren ihren Ansprüchen gerecht zu werden. „Sozusagen.. Wie du weißt, fällt es mir unglaublich schwer das Auge einem Fremden zu überlassen, weshalb ich sehr präzise mit Auswahl bin. Das Sharingan ist wirklich eine mächtige Kraft, mit der nicht jeder umzugehen weiß. Ich hatte mir deshalb gedacht, dass es vielleicht besser wäre das Sharingan jemanden zu geben, der es bereits beherrscht. Und von dem ich mir sicher bin, dass Kakashi damit einverstanden wäre.“ Sakura beobachtete, wie sich Naruto in seinem Stuhl zurücklehnte, und seine Arme verschränkte. Seine Augenbrauen zogen sich über den blauen Seelenspiegeln zusammen und er sah ihr skeptisch entgegen. „Jemand der das Sharingan bereits beherrscht?... Du meinst doch nicht..?“ „Sasuke Uchiha!“ Plötzlich hallte eine dunkle Stimme hinter ihr in den Raum. „Das wolltest du doch gerade vorschlagen, oder Sakura? Du willst vorschlagen, dass wir einem Feind Konohas eine unserer mächtigsten Waffen aushändigen!“ Sakura zuckte ertappt zusammen, als ein großer, dunkelhaariger Mann den Raum betrat. „Guten Morgen Shikamaru. Darf ich dich daran erinnern, dass Sasuke kein offizieller Feind mehr von Konoha ist? Und wenn du nichts dagegen hast, würde ich dass gerne mit Naruto alleine besprechen.“ Sie wandte sich wieder vom Nara ab, um Naruto anzuschauen. Seine Reaktion war schwer zu definieren. Seine Augen weiteten sich, als er den Namen seines ehemaligen besten Freundes hörte und er brauchte einige Sekunden, bis er die gehörten Worte verstanden hatte. Lange genug, dass sich Shikamaru wieder einmischen konnte. „Das kannst du vergessen, Sakura! Ich werde bei diesem Gespräch dabei bleiben! Ihr zwei Pappnasen schaltet eure Gehirne nämlich direkt aus, sobald dieser Name fällt, und seid dann nicht mehr in der Lage rationale Entscheidung zu treffen!“ Sakuras grüne Augen funkelten ihn gefährlich an, allerdings musste sie sich geschlagen geben, da Naruto auch keine Anstalten machte ihn wegzuschicken. Sie atmete tief durch, bevor sie sich wieder an Naruto wandte. „Sasuke und ich.. wir sind uns gestern über den Weg gelaufen. Nicht wirklich zufällig, aber dass spielt keine Rolle. Jedenfalls hat er mich mehr oder weniger darum gebeten, darüber nachzudenken ihm das Sharingan-Auge zu vererben. Und ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass Kakashi es so wollen würde. Er hat ihn geliebt, vom ersten Tag an als er unser Sensei wurde, bis zu seinem Tod.“ Shikamaru rollte bei ihrem Vortrag nur mit den Augen, doch Narutos Blick wurden sanft und er nickte verständnisvoll. „Es freut mich zu hören, dass es ihm gut geht. Aber warum braucht er das Auge?“ Die Rosahaarige musste sich zwingen ihm bei ihrer Antwort in die Augen zu schauen, so sehr schämte sie sich, dass sie ihn anlügen musste. Doch ihr kam ein unwohles Gefühl dabei Shikamaru die Wahrheit zu sagen, dass würde Sasuke nicht wollen und sie traute ihm nicht. „Er braucht es für einen Freund“, antwortete sie deshalb. „Sakura, ich bitte dich! Er ist ein Nuke-nin, 'kein offizieller Feind' hin oder her. Er hat sich vor langer Zeit gegen Konoha entschieden und mit dieser Entscheidung muss er leben. Konoha hat ihm schon genug Gnade erwiesen, wir können ihm oder seinen Kameraden nicht jedes mal den Arsch retten, nur weil ihr vor langer Zeit mal Teammitglieder wart.“ Der Nara machte sehr deutlich, was er von dem Uchiha hielt. „Nur Teammitglieder? Wenn es um Ino oder Choji gehen würde, würdest du genauso handeln! Er sah sehr verzweifelt aus und er hat sich geändert.. er hätte mich auch entführen, oder verletzten können, aber wie ihr seht, geht es mir prächtig.. er wollte nur mit mir reden!“ Die Details mit den kurzen Kampfeinheiten hielt sie erstmal unter Verschluss, da es sich kontraproduktiv für ihren Standpunkt auswirken könnte. Sie wusste ja selbst, wie idiotisch ihre Argumente klangen, doch sie wollte sie unbedingt überzeugen. „Was ist das für ein Vergleich? Ino oder Choji haben nie versucht unser Dorf zu zerstören. Hör dir doch mal zu, Sakura! Was denkst du wohl , warum er ausgerechnet dich ausgesucht hat, um darüber zu reden?“ Sakuras Herz stoppte für einen Moment aufgrund seiner Frage. Es war für sie von Anfang an eindeutig gewesen, warum er sie dafür ausgesucht hatte. „Er wusste, wann und wo er mich erreichen kann. Und ich bin diejenige, die Kakashis Auge seziert hat.“ Sie konnte Wut in Shikamarus Augen sehen. Es machte ihn wohl furchtbar wütend, nur über Sasuke zu reden und ihre Blindheit und Nativität machten die Situation nicht besser. „Schwachsinn! Und das weißt du! Es wissen mehr als nur wir drei, wo sich das Auge befindet und er hätte jeden davon, jederzeit vor Konoha abfangen können. Er hat dich gewählt, weil du immer noch nach seiner Pfeife tanzt, als wärst du seine willenlose Marionette! Ein Tag mit ihm und du stehst hier und versuchst jegliche Regeln, die Konoha besitzt außer Kraft zu setzen!“ Sakuras Hände ballten sich zu Fäusten über diese Frechheit. Wie konnte er sowas behauptet? Sie war doch keine Puppe, mit der man machen konnte, was man wollte! „Das ist völliger Unsinn! Ja, es ist mir immer noch nicht egal was mit ihm passiert, ich bin nun mal kein Eisklotz. Aber das bedeutet doch nicht, dass mein Verstand vollkommen benebelt ist, ich kann immer noch für mich selbst denken und handeln! Vielleicht bist du es ja, der vor lauter Vorurteilen und Hass nicht rational denken kann, wenn es um Sasuke geht!“ Seine Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen, was Sakura schlucken ließ. Shikamaru war unglaublich smart und sehr begabt darin Situationen und Menschen zu analysieren, weshalb sie Angst hatte vor jedem Wort, das er ihr entgegen schleuderte. Doch beim nächsten Satz blieb seine Stimme ganz ruhig, was es umso bedrohlicher klingen ließ. „Achja? Wo warst du gestern Nacht?“ Die Rosahaarige vergaß für einen kurzen Moment ihre Wut, und ihre Gesichtszüge entgleisten. Auf diese Frage war sie nicht vorbereitet gewesen. „W-Wie meinst du das?“, antwortete sie ihm nur unsicher. Sie versuchte angestrengt ihr Pokerface aufrechtzuerhalten, doch ein ungutes Gefühl in ihr ließ sie befürchten, das Shikamaru genau wusste, wo sie letzte Nacht war. Sie wollte nicht, dass er es vor Naruto weiter ausführte und das spürte Shikamaru, doch wenn es um Sasuke ging war der Stratege gnadenlos. „Ich war vor einer halben Stunde an der Mauer, um die Daten der Neuankömmlinge abzuholen. Izumo und Kotetsu konnten es kaum erwarten mir zu erzählen, dass du dich heute morgen zurück ins Dorf geschlichen hast. Also lass mich raten: Sasuke ist ganz plötzlich und zufällig neben dir aufgetaucht, dann hat er dir die Nacht deines Lebens beschert und jetzt machst du wieder brav 'Sitz' wie ein kleiner Welpe!“ Sakura spürte wie sich vor Wut ihre Nägel in die eigenen Fäuste bohrten. Sie versuchte wieder Narutos Blick zu deuten, hatte Angst vor der Enttäuschung, die sie dort finden würde, doch seine blauen Augen boten ihr nur Wärme und Verständnis, was fast noch mehr schmerzte. Diese verdammten Wachen! Sie konnte Shikamarus Schlussfolgerungen verstehen, trotzdem lag er völlig falsch. Ja, sie hatte mit ihm geschlafen und vielleicht auch immer noch Gefühle für ihn, aber das war nicht der Grund, warum sie ihm das Auge geben wollte. Wieder wand sie ihren Blick zum Nara, bestimmend und entschlossen, auch wenn der Kampf schon längst verloren erschien. „Shikamaru, hier geht es nicht um mich, oder Sasuke, sondern darum was Kakashi..“ „Liebst du ihn?“ Eine tiefe Stimme durchbrach plötzlich ihre Diskussion, die sie verstummen ließ. Sie schaute überrascht in die blauen Seelenspiegel ihres besten Freundes. „Naruto.. was..“ „Du liebst ihn immer noch, nicht wahr?“ Die Kunoichi fand keine passenden Worte auf diese Frage, weshalb sie ihn nur mit traurigen Augen ansah. Er schenkte ihr sein wärmstes Lächeln, was ihr ein Seufzen entlockte. Sie konnte ihn nicht anlügen. „Ich auch“, antwortete er lediglich. „Sasuke wird mir nie egal sein, ich liebe ihn wie einen Bruder.. deshalb hat Shikamaru Recht, wir können nicht rational denken, wenn es um ihn geht. Ich bin mittlerweile der Hokage, Sakura. Ich habe Verantwortung, eine Menge sogar! Würde es nur um mich gehen, würde ich ihm das Auge sofort geben, ich würde nicht einmal fragen, wieso! Aber ich kann nicht mehr egoistisch sein, ich muss an erster Stelle an mein Dorf denken, an meine Familie... Und deshalb lautet meine Antwort 'Nein'. Ich kann ihm das Auge nicht überlassen, er ist kein Teil Konohas.. nicht mehr.“ Sakuras Augen füllten sich augenblicklich mit Tränen, ob vor Wut oder Enttäuschung wusste sie nicht genau. Doch sie spürte, dass sie hier nichts mehr ausrichten konnte. Naruto war zwar manchmal ein Chaot, doch wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hatte, war daran nichts mehr zu rütteln. „Es tut mir Leid, Sakura“, hörte sie noch eine leise Stimme, als sie das Büro verließ. ----------------------------------------------------------------------- So, da es anfangs als One Shot geplant war, ist die Anzahl der Wörter der Kapitel natürlich komplett unfair verteilt xD Aber ich wollte nicht wieder so ein riesiges Kapitel machen. :) Hoffe es hat euch gefallen :) Kapitel 4: ----------- 2 Tage! 2 Tage war es nun her, dass Sakura das Gespräch zu Naruto wegen des Sharingan-Auges gesucht hatte. Und zum ersten Mal, seitdem die Kunoichi ihre Ausbildung zum Medic-Ninja erfolgreich abgeschlossen hatte, war sie froh über die täglichen Überstunden im Krankenhaus, die sie an manch früheren Tagen schon an die Grenzen ihrer Erschöpfung gebracht hatten. Sie war froh, dass das Personal dort so unterbesetzt war, dass sie kaum Möglichkeiten gefunden hatte ihre Gedanken auf ihre privaten Probleme abschweifen zu lassen. Somit für ein paar kostbare Stunden frei zu sein von dem Kopfzerbrechen, dass ihr der Uchiha verursachte. Doch jeden Abend, sobald sie die Türschwelle ihrer Arbeitsstelle wieder verließ, überrumpelten sie ihre Gedanken erneut, sodass sie nicht einmal die stechende Kälte der Nacht auf ihrem Heimweg wahrnahm. Ihre Gedanken drehten sich jeden Abend, jede Nacht bis zum Erwachen um den Schwarzhaarigen Nuke-nin. Sie wusste nicht, wie sie Sasuke erklären sollte, dass Naruto ihm nicht helfen wollte und Sakura ihm somit nicht helfen konnte, ohne sich gegen ihr eigenes Dorf zu richten. Sie wusste nicht, wie sie ihm mitteilen sollte, dass Ihm nichts weiter übrig blieb, als die Erblindung zuzulassen. Sie fürchtete seine Reaktion und sah erneut die flehenden Augen vor sich, mit denen er ihr den Fluch des Mangekyo-Sharingans anvertraute. Sie wollte ihm so sehr helfen. Und das erschreckte sie. Ob Shikamaru Recht hatte mit seinen Worten? War sie wieder einmal blind, wenn es um Sasuke ging? Hatte sie sich kein bisschen weiter entwickelt und war sie kein Stück reifer geworden? Zu Hause angekommen schob sie erschöpft die Haustür auf, die sich so schwer anfühlte, als wäre sie aus Beton. Das ganze Nachdenken bereitete ihr Kopfschmerzen. Langsam schob sie sich durch die Tür und legte ihre Tasche auf ihrem Bett ab. Gerade wollte sie anfangen ihre Schuhe auszuziehen, als ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend eintrat. Irgendetwas stimmte mit ihrer Wohnung nicht, sie fühlte, dass sie nicht allein war. Sie versuchte ein Chakra, einen Geruch oder eine Atmung wahrzunehmen, doch da war nichts. Trotzdem kam ihr das ungute Gefühl, als würde sie jemand beobachten. Sie spürte das Adrenalin aufrauschen und ihr Körper war sofort in Alarm-und Kampfbereitschaft. Trotzdem wollte sie ihrem Eindringling nicht sofort kenntlich machen, dass sie spürte, dass er da war, um den Überraschungsmoment auf ihre Seite zu ziehen. Sie versuchte sich unauffällig zu bücken, sodass es so aussah, als wolle sie nur ihre Schuhe ausziehen, doch statt ihren Schnürsenkel zu fassen, glitt sie in ihren Stiefel hinein und zog daraus unauffällig ein kleines Kunai, was sie dort immer für den Notfall bereit hielt. Sie wusste immer noch mit wem oder was sie es zu tun hatte, doch dass er sich nicht eindeutig kenntlich machte und in ihre Wohnung eingebrochen war, verhieß wohl nichts Gutes. Inzwischen konnte sie das stechende Gefühl von einem Beobachter von einer schattigen Ecke ihrer Wohnung ausmachen, der sie den Rücken zugekehrt hatte. Mit einer blitzartigen Bewegung drehte sie sich um und zielte mit dem Kunai genau in die Ecke, wo sie den Fremden vermutete. Doch nichts. Ihr Kunai hinterließ lediglich ein unschönes Loch in ihrer Wand. Etwas erleichtert fuhr sie sich seufzend durchs rosa Haar. Sie war wohl sehr übermüdet und wurde schon paranoid. Sakura wollte gerade anfangen sich über das große Loch in ihrem Schlafzimmer zu ärgern, als sie plötzlich von hinten an einen starken Körper gedrückt wurde. Direkt schloss sich eine feste Hand auf ihren zierlichen Mund, bevor sie überhaupt auf die Idee kam zu schreien. Der Schock und der grobe Griff, nahm ihr kurz den Atem, sodass sie sogar für einen Moment ihrer kämpferische Haltung vergaß. Als sie sich endlich wieder zusammenriss, fing sie an ihr Chakra in ihrem Ellenbogen anzusammeln, um ihn ihrem Angreifer in den Bauch zu rammen. Sie konnte immer noch nicht identifizieren ob sie ihn kannte oder nicht. Gerade wollte sie Schwung holen, als seine Stimme sie erneut inne halten ließ. „Shht. Sakura, sei still! Ich bin es nur.“ Sie würde seine tiefe Stimme jederzeit unter Tausenden wieder erkennen. Geschockt riss sie an Sasukes Hand, die immer noch auf ihrem Mund lag und diesmal weitaus leichter zu entfernen war als zuvor. Mit einem Schwung, drehte sie sich um, und konnte nicht fassen, dass er tatsächlich vor ihr stand und sie ansah. Hier! In ihrer Wohnung! In Konoha! Wieder konnte sie ihre Gefühle und Gedanken, die ihr in diesem Moment durch den Kopf gingen nicht richtig sammeln. Auf der einen Seite war sie unglaublich froh ihn zu sehen und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen um ihn in die tiefste Umarmung zu ziehen, die er je erlebt hatte. Allerdings überwog die Emotion der Wut, sie war kurz vor dem explodieren, dass er es einfach wagte in ihre Wohnung einzubrechen um sie in ihren eigene vier Wänden so grob zu überfallen! Doch auch wenn sie es am liebsten getan hätte, konnte sie ihn nicht rausschmeißen. Stattdessen riss sie alle Vorhänge zu, aus Angst ein neugieriger Nachbar könnte den Nuke-nin entdecken. „Was soll das? Kannst du nicht anklopfen wie jeder normale Mensch?“, zischte sie. Natürlich wusste Sakura, dass Sasuke nicht 'wie jeder normale Mensch' einfach anklopfen konnte. Schließlich war er mehr als unerwünscht in Konoha. Aber die Aussage ihrer Frage, sollte er verstanden haben. „Ich wollte nicht, dass du erschrickst und anfängst zu schreien, wenn ich plötzlich einfach in deiner Wohnung stehe. Dann hätte ich direkt 10 Konoha-Ninjas vor mir stehen gehabt. Was ist mit dem Auge?“ Sie zog nur eine Augenbrauen nach oben, nicht besonders überzeugt von seiner Argumentation. Erneut strich sie seufzend durch ihr Haar. „Verdammt Sasuke, wie bist du nach Konoha gekommen? Ist dir klar, dass ich eine Straftat begehe, wenn ich dich nicht sofort melde?“ Einsilbig wie er war, antworte er lediglich mit „Schichtwechsel“, und ignorierte ihre zweite Anmerkung. Wenn man versucht unbemerkt in eine Stadt zu gelangen, sollte man immer auf einen Schichtwechsel warten. Die Wachen waren abgelenkt mit der Übergabe und die einen zu müde und die anderen noch nicht richtig in Alarmbereitschaft. Er musste also schon eine ganze Weile in ihrer Wohnung verbracht haben, der letzte Schichtwechsel der Wachen an der Mauer war bereits 5 Stunden her. „Was ist mit dem Auge?“, fragte der Schwarzhaarige erneut. Sein Tonfall ärgerte sie enorm, er behandelte sie wie eine Angestellte, der er ein Projekt mit einer Dead-Line zugewiesen hatte. Die Arroganz in seiner Stimme nahm wieder Oberhand, was ihr ganz und gar nicht gefiel. Sie war weder seine Marionette, noch sein Welpe! Sie tat das alles freiwillig um ihm zu helfen, und nicht weil er es von ihr verlangte. „Ich sagte dir doch, ich tu was ich kann. Wenn dir das nicht schnell genug geht, mach es eben selbst!“, funkelte sie ihn an. Wenn Sasuke überrascht über ihren Tonfall war, ließ er sich nichts anmerken. Er drehte lediglich seinen Kopf in ihre Richtung. „Hast du bereits mit Naruto gesprochen?“ Sofort verflog alle Wut, die sich seit seiner Ankunft in ihr angestaut hatte. Sakura hatte dieses Gespräch in den letzten 2 Tagen, sooft durchgespielt und keine Konversation davon endete positiv. Nicht einmal in ihren Gedanken. Deshalb beschloss sie einfach gar nichts zu sagen und nur leicht den Kopf zu schütteln. Sie konnte ihre traurigen Augen nicht länger verbergen und er verstand sie sofort. „Er will es mir nicht geben, oder?“ Wieder schwieg Sakura, da sie nicht wusste, was sie sagen sollte, damit er nicht direkt wieder ging. Doch die Reaktion des Uchihas war anders, als die ständige Gleichgültigkeit, die er ihr sonst entgegenbrachte, und sie hätte nicht gedacht, dass es jemals einen Moment geben könnte, in dem sie diese Gefühlskälte vermissen würde. Sie spürte die Anspannung des Schwarzhaarigen, sein ganzer Körper bebte und er presste seine Lippen aufeinander, sodass seine Pulsadern am Hals schon ungesund deutlich hervorstachen. Seine Seelenspiegel schienen in diesem Moment noch einen Ton dunkler, was bei seinen onyxfarbenen Augen beinahe unmöglich war. Sasukes Welt zerbrach augenblicklich in tausend Stücke. Naruto wollte ihm nicht helfen. Er hatte sich schon öfter nach Konoha geschlichen, und versucht das Auge auf eigene Faust zu finden, doch es gelang ihm nicht, ohne jemanden töten zu müssen, oder zu riskieren entdeckt zu werden. Naruto und Sakura waren seine letzte Chance gewesen, und jetzt da Konoha wusste, dass er Interesse an dem Auge hatte würden sie es noch besser bewachen. Es gab keine Chance für ihn legal oder illegal an das Sharingan heranzukommen. Wütend über seinen ehemaligen besten Freund krallte er seine Hände zu Fäuste, er bohrte seine Fingernägel so fest in das eigene Fleisch, bis er spürte das warmes Blut über seine Finger rann. Er nahm den nächsten Gegenstand, der griffbereit war, vermutlich ein Wecker, der auf dem Nachttisch stand und knallte ihn gegen die Wand, bis er in tausend Teile zersprang, so wie seine Hoffnung. Er atmete heftig und wusste nicht, wie er seine Wut loswerden sollte. Plötzlich kam die Kunoichi vor ihm noch näher und blickte ihm tief in die Seelenspiegel. Das helle grün in ihren Augen beruhigte ihn etwas. „Shh Sasuke, die Nachbarn.“ Zitternd legte sie sich ihren Zeigefinger auf den Mund und er konnte sehen, dass er ihr Angst gemacht hatte, wahrscheinlich mit seinem Wutausbruch und das wollte er nicht. Zuvor war sie ihm noch so selbstbewusst und bestimmend entgegengetreten und jetzt sah er sie zittern und hörte ihren Herzschlag deutlich gegen ihre Brust hämmern. Er musste seinen Zorn endlich unter Kontrolle kriegen, er wollte nicht, dass jemand seine Emotionen sah, dass jemand sah, wie er sich wirklich fühlte, vor allem nicht sie. Das machte ihn verletzlich und verletzlich neigte er dazu zu verletzten. Das hatte sie nicht verdient, dass hatte er schon zu oft getan. „Sakura, du verstehst das nicht!“ Kopfschüttelnd wandte er sich von ihr ab. Doch sie verstand ihn. Er hatte keine Familie mehr, keine Freunde, kein Dorf. Er war ein Abtrünniger, ein Einzelgänger. Auch wenn er es nicht zugeben würde, er war einsam. Er war ein hervorragender Ninja und der letzte seines Clans. Alles was ihm blieb war sein Name, sein Wappen und sein Bluterbe. Selbst blind wäre er vermutlich noch ein überdurchschnittlich talentierter Ninja. Aber das Sharingan, dass machte einen Uchiha aus. Das machte ihn aus. Ohne sein Bluterbe wäre er, seiner Meinung nach, kein vollständiger Uchiha mehr. Und was hätte er noch, wenn er das auch noch verlieren würde? Sie ging ihm nach, nahm seinen Kopf in ihre schmalen Hände, sodass er gezwungen war, sie anzuschauen. Ihre Zärtlichkeit und Fürsorge brachten dass Feuer in ihm fast wieder zum brodeln, sodass er kurz davor war erneut zu explodieren. Er wollte ihr Mitleid nicht, verdammt! Sie sollte ihn hassen, und einfach nur das Auge besorgen! Danach wollte er verschwinden und sie nie wieder sehen! Sie war ein Mittel zum Zweck, das versagt hatte! Sasuke riss sich von ihr los, konnte den Blick in ihren Augen nicht mehr ertragen. Sakuras Herz blutete als sie ihn so sah. So verletzt, so wütend, so verzweifelt. Dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihn endlich glücklich zu sehen und ihn von seinem Schmerz zu befreien. Er wollte nicht alleine sein, dass wusste sie, auch wenn er es sich selbst vielleicht nicht eingestehen wollte, doch sonst wäre er schon gegangen, nachdem er erfahren hatte, dass sie ihm das Auge nicht geben konnte. Der nächste Schichtwechsel hatte ein paar Minuten zuvor stattgefunden und war der letzte für diese Nacht. Sie gab ihm kurz Zeit sich zu beruhigen, ohne einen neuen Berührungsversuch zu starten. Sie wollte ihm helfen. Sie musste ihm helfen! Doch wusste nicht wie. Lange Zeit schwiegen sie, mit geraumen Abstand zueinander, bis Sakura nach einer gefühlten Ewigkeit die Stille durchbrach. „Schlaf bitte heute Nacht hier, Sasuke. Es ist zu riskant für dich noch über die Mauer zu gehen. Geh kurz vor dem Morgengrauen, wenn es noch dunkel ist, da sind die Wachen müde und unvorsichtig.“ Sasuke schien lange zu überlegen, immer noch aufgewühlt, und nickte schließlich. Erleichtert seufzte sie, so blieben ihr mindestens noch ein paar Stunden um ihn zu beruhigen. Sakura suchte ihr am wenigsten anzügliches Schlafkleid heraus, ein dunkelrotes Satin-Kleid, was kaum etwas von ihrem Ausschnitt preis gab und ihr bis zur Mitte ihrer Oberschenkel ging. Obwohl sie sich im Wald bereits näher gekommen waren, würde sie sich heute einfach unwohl fühlen neben ihm zu viel Haut zu zeigen. Auch er machte nicht die Anstalten sich ausziehen. Lediglich seinen Mantel und seine Schuhe legte er beiseite, bevor er sich auf eine Seite des Bettes niederlegte. Sie selbst kuschelte sich auf der anderen Seite unter die Decke. Sasuke wandte sich von ihr ab und lag nun in Seitenlage mit dem Rücken zu ihr. Sakura selbst starrte nur an die Decke und konnte an Schlaf nicht denken. Sie konnte immer noch hören, dass Sasuke unruhig atmete. Sie spürte förmlich den Selbsthass und die Wut, die er in diesem Moment empfand. Sie wollte ihn beruhigen, wollte dass er endlich schlief. Sie drehte sich zu ihm, und berührte ihn sanft mit ihrer Hand. Sasukes Körper fing sich augenblicklich an anzuspannen, weshalb sie sie schnell wieder wegzog. „Sasuke.. ich habe Naruto angelogen. Ich habe ihm erzählt, dass du das Auge für einen Freund brauchst, wenn ich nochmal mit ihm rede und ihm sage das es um dich geht, dann..“ „Hör auf Sakura!“, unterbrach er sie schroff. „Das letzte was ich will ist, dass ganz Konoha weiß, wo meine Schwachstelle liegt!“ „Naruto würde es niemanden verraten, ich muss nur mit ihm alleine reden!“ „Naruto hat sich für sein Dorf entschieden. Schlaf jetzt!“ Seine Stimme ließ sie zittern. Sie war kalt, kalt wie Eis. So wie damals, auf der Brücke. Und plötzlich wusste sie es. Sie wusste, warum sie ihm unbedingt helfen wollte. Shikamaru lag falsch, sie war nicht blind vor Liebe. Sie hatte Angst! Aber nicht vor ihm, sondern um ihn! Sie hatte Angst, dass er aus seiner Verzweiflung heraus alles tun würde um an das Auge zukommen. Um seine Identität zu retten, alles was ihm blieb. Der Uchiha wurde schon oft von Zorn, Wut und Hass geleitet und er verliert sich darin. Sie hatte Angst, dass er Konoha erneut angreifen würde, um an das Auge zu kommen. Sie hatte Angst, dass er dabei verletzt wird, oder wen er dabei verletzten würde. Und dann könnte Naruto nichts mehr für ihn tun, er könnte ihn nicht noch einmal vor dem Dorf beschützen. Tränen füllten ihre Auge. Sie konnte ihn nicht wieder seinem Schicksal überlassen. Sie wollte ihn nicht schon wieder, an die Wut die in ihm lodert, verlieren. Noch einmal berührte sie ihn sanft, und spürte erneut die Anspannung, die seinen Körper sofort umhüllte. Diesmal ignorierte sie es, legte den Arm noch mehr um ihn und schmiegte sich sachte an seinen Rücken. Die nächsten Worte formten ihre Lippen leise, und sie war sich selbst nicht sicher, ob sie sie wirklich laut aussprach. „Ich werde dir helfen, Sasuke.“ Eine wohlige Wärme umgab sie, als sie Worte aussprach, ohne dass sie genau begriff, was diese Worte wirklich bedeuteten. „Achja?“, sagte er zornig. Er drehte sich um, und blickte mit seinen tiefen schwarzen Augen genau in Sakuras, und die Kälte darin, ließ ihr sofort einen Schauer über den Rücken laufen. „Und wie?!“ Es klang wie eine verspottende und rhetorische Frage, eine auf die er keine logische Antwort erwartete. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander, doch sie fühlte sich so entfernt von ihm wie schon lange nicht mehr. Sie war sich sicher, es war die richtige Entscheidung. Sie würde Sasuke beschützen. Und sie würde Konoha beschützen. „Nimmst du mich mit?“, flüsterte sie. Sie beobachtete, wie sich Sasukes Seelenspiegel weiteten. Er sah überrascht aus, obwohl es nicht dass erste mal war, dass sie ihm diese Frage stellte. Endlich eine andere Reaktion in seinen Augen als Zorn. „Sakura..“, seine Stimme wurde sanfter als zuvor und er schüttelte leicht den Kopf. „Begehe nicht den selben Fehler wie ich. Verrate nicht dein Dorf, für jemand anderen!“ Sakura war überrascht über seinen fürsorglichen Ton, und konnte sich ein kleines Lächeln fast nicht verkneifen. Er bestärkte sie mit seiner Antwort nur umso mehr, er zeigte ihr, dass sie ihm nicht egal war. „Es befindet sich im Laborkeller des Krankenhauses. Keiner wird es auffällig finden, wenn ich mich dort rumtreibe, es wird kein Problem für mich sein es zu besorgen.. Nimmst du mich mit?“, fragst sie ihn diesmal weitaus entschlossener als beim Ersten mal. Dreimal schon hatte sie ihm diese Frage gestellt. Beim ersten Mal waren sie zwölf Jahre alt. Er lehnte es ab, und im Nachhinein war sie ihm unglaublich dankbar, dass er das tat. Damals verstand sie seine Probleme nicht, sie verstand ihn nicht. Sie hätte ihn nicht retten können und er hätte ihr nicht gegeben, was sie von ihm verlangte. Sie wäre nur mit ihm in der Dunkelheit erstickt. Beim zweiten Mal, waren sie 17 Jahre alt. Sie standen auf der Brücke und sie hatte ihn fast aufgegeben. Sie wollte ihn töten, und nutze die Frage nur als Ablenkung. Es war nicht ernst gemeint. Er durchschaute es schnell und versuchte sie ebenfalls umzubringen. Und heute fragte sie ihn zum Dritten mal, mit 25 Jahren. Sie waren erwachsen geworden, doch er immer noch ein Gefangener seines eigenen Schicksals und sie immer noch besessen davon ihn zu befreien. Doch diesmal war es anders, sie verstand ihn endlich. Sie meinte die Frage ernst, nicht wie bei den anderen Malen, und sie konnte ihm helfen, dass spürte sie. Es ging ihr nicht darum ihm das Auge zu geben, sondern ihn aus der Einsamkeit zu befreien. Ihm endlich einen weiteren Grund zum Leben zu geben, als nur die Ehre seines Clans zu schützen. „Sakura, ist dir bewusst was du da sagst? Wenn du mir hilfst, wirst du dein Dorf verraten, du wirst von ihnen stehlen. Dann sind wir beide nicht nur Nuke-nins, sondern Feinde Konohas. Du wirst dein ganzes Leben aufgeben.“ Sie schüttelte nur den Kopf und versuchte ihm so überzeugt wie es nur ging in die Augen zu schauen. „Es war sowieso nie ganz mein Leben ohne dich.“ Natürlich hatte sie Bedenken und ihr wurde schrecklich übel bei dem Gedanken Konoha zu verraten und auf ewig auf der Flucht zu sein - vor ihren eigenen Freunden. Doch es war in ihren Augen die einzige Möglichkeit alle zu beschützen. „Sakura, du bist anders als ich. Du bist nicht so..“ „Nicht so stark wie du, dass ich das aushalten würde?“, fragte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue. Sie stellte den Satz extra provokativ, doch in Wahrheit war es die eine Frage, die ihr selbst am meisten Sorgen bereitete. „Nicht so ein Einzelgänger wie ich, wollte ich sagen. Du liebst deine Freunde, die Einsamkeit wird dich umbringen.“ Ein warmes Lächeln umhüllte ihre Lippen und sie umfasste vorsichtig seine Hand. „Ich werde nicht einsam sein. Du wärst bei mir.“ „Du weißt ich kann dir nicht das geben, was du suchst.“ Sasuke beäugte nur skeptisch wie sich Sakuras Hand langsam um seine schloss. „Und was du verdienst“, fügte er leise hinzu. „Du musst nur da sein. Das ist alles, mehr suche ich nicht.“ Sie drückte leicht seine Hand und komischerweise schämte sie sich nicht einmal für den Seelenstriptease, den sie gerade hinlegte. Dabei hatte sie sich vor kurzer Zeit noch geschworen ihm nie wieder zu zeigen wie viel er ihr bedeutete. Doch das Blatt hatte sich gewendet und sie beschloss gerade den Rest ihres Lebens nur noch mit ihm zu verbringen. Wieder schwieg er eine gefühlte Ewigkeit, doch der Hass in seinen Augen war weg. Sie starrten sich in die Augen, versuchten zu lesen, was der andere wohl gerade dachte. Sie konnte in seinen Seelenspiegel förmlich sehen wie er nachdachte mit sich selbst haderte. Und dann nickte er schließlich. Es war ein kleines Nicken, unauffälliges Nicken, doch sie sah es. Und eine Welle von Erleichterung und Glück überfiel sie. Sie umklammerte ihn fest, und vergrub ihren Kopf unter seinem Kinn. Sie spürte, wie ein kleiner Kuss sich auf ihrem Kopf verirrte, doch das reichte ihr nicht. Sie befreite sich von seinem Kinn, nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste ihn. Er erwiderte es, es war ein sehr inniger und vertrauter Kuss, besser als jede heiße Leidenschaft, die sie zuvor teilten, und der schönsten Kuss, den sie bisher hatten. Ein Feuerwerk aus Endorphinen explodierte in ihr, sobald ihre Lippen aufeinander trafen und sie wusste, das war die Antwort die sie brauchte, und die die ihre letzten Zweifel in die hintersten Ecken ihres Kopfes verdrängte. Ein kleines Kribbeln entfachte sich in Sasukes hinterer Magengegend, als ihre Lippe seine küssten. Er wusste es nicht ganz einzuordnen, wo dieses Gefühl herkam. War es ein gutes Gefühl und er war froh darüber, dass er seinen Weg nicht mehr alleine bestreiten musste? Oder war es ein unwohles Gefühl, das schlechte Gewissen, dass er Sakura, die unschuldige, kleine Sakura, die nicht annähernd wusste, mit wie vielen Dämonen er in Wahrheit zu kämpfen hatte, möglichweiser ins Verderben reiten könnte. Doch sie war erwachsen, sie sollte ihre eigenen Entscheidungen treffen, er hatte lange genug versucht sie abzustoßen und sie zu warnen. Und wenn jemand immer loyal war und ihn verstehen könnte, dann war wohl sie es. Er zog sie noch fester an sich und das Kribbeln wurde etwas größer. Kleine, nervige, naive Sakura. Sie hatte es tatsächlich geschafft sein Herz ein wenig zu flicken, er hatte die Hoffnung schon lange aufgegeben, doch heute Nacht hatte sie ihm ein Teil davon zurückgebracht. Es wird nie wieder so aussehen wie früher, doch besser ein unperfektes Herz mit Nähten und ein paar Löchern als ein Zerfetztes. Kleine, nervige, naive Sakura. Er musste zugeben, sie war gar nicht mehr so klein, nervig und naiv wie früher. Vielleicht schaffte sie es ihn endlich zu befreien. ----------------------------------------------------------------- So, dass wars erstmal mit meiner kleinen Kurgeschichte:) Wie immer hoffe ich, es hat euch gefallen und freue mich über nette Kommentare oder konstruktive Kritik :p Lg, jakne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)