🎁Twenty four days before christmas 🎄 von Helier ================================================================================ Kapitel 13: Voll in der Hand ---------------------------- Ich hatte mir tagelang das Hirn zermartert, was ich Sofia zu Weihnachten schenken sollte. Warum hatte ich mich auf diese dumme Idee eingelassen? Selbstgemachte Geschenke. Ich war nicht der kreativste Mensch, vom Handwerklichen ganz zu schwiegen. Mein einziges Talent war Kochen, was ich jeden Tag ĂŒbernahm. Also nichts Besonderes. Meine Rettung war Emily. Vor einigen Tagen hatte sie mir den Rettungsring zugeworfen. Gemeinsam war ich mit der Kleinen durch die Stadt gebummelt. Mit rauchendem Kopf folgte ich Emily durch einen Bastelladen, da sie neue Stifte brauchte. Doch statt Stiften hatte sie mir Schmucksteine hingehalten. Komische runde GlasplĂ€ttchen, die man mit Fotos in eine Fassungen klebte. Caboirgendwas. Da war die Idee in mich eingeschlagen, wie ein Blitz. Schmuck. Selbstgemachte SchmuckstĂŒcke mit Bildern von uns. Von ihr und Emily, von uns dreien und nur uns beiden. Es gab so viele Möglichkeiten. KettenanhĂ€nger, Ringe, ArmbĂ€nder und Ohrringe zum selber herstellen. In verschiedenen GrĂ¶ĂŸen und Formen. Emy und ich hatten gefĂŒhlt den halben Laden leergekauft. Den Tag danach suchten wir Fotos heraus, die ich auf das passende Format zuschnitt und in einem Fotoladen ausdrucken ließ. Ein Tipp aus dem Internet. Genauso, wie die Fotos vorher mit einem Lack zu behandeln, damit sie den Kleber besser vertrugen. Die fertig entwickelten Bilder lagen nun vor uns auf dem Tisch. Ich schnitt sie mit voller Konzentration aus und Emy entschied, welches ich fĂŒr einen Ring, eine Kette oder ein Armband verwenden sollte. Die Ohrringe waren klar, die hatten nur eine GrĂ¶ĂŸe. Holy shit, so eine Frickelarbeit war normalerweise mein absoluter Horror. Aber fĂŒr Sof stand ich es durch. „Die werden so schön“, sagte Emy. Ihre Augen strahlten beim Betrachten der Fotos. „Wie wĂ€re es, wenn wir dir auch ein Paar Ohrringe machen?“ Ich hielt die Fassungen an das kleine Ohr des MĂ€dchens. „Die wĂŒrden dir auch ziemlich gut stehen.“ „Wirklich, darf ich auch welche haben Evan?“ Emys Augen strahlten noch mehr, wenn das ĂŒberhaupt ging. „Wieso nicht? Ohrlöcher hast du ja. Dazu eine passende Kette, Mylady?“ Diesmal hielt ich einen der AnhĂ€nger vor Emilys Hals. „Oh ja. Aber ich kann den Schmuck gar nicht tragen, sonst weiß Sofia ja schon, was wir ihr schenken.“ „Stimmt. Dann musst du leider bis Weihnachten warten. Das schaffst du, oder? Wir suchen fĂŒr dich andere Fotos raus. Eins mit Laura?“ Dies war Emys beste Freundin. „Ja! Darf ich Laura auch welche zu Weihnachten schenken?“ Seufzend verdrehte ich die Augen. Das bedeutete fĂŒr mich, nochmal in den Laden zurĂŒckzukehren und neue Schmuckbausteine zu kaufen und erneut Fotos auszudrucken. Fing man einmal damit an, hörte man nicht mehr auf. „Bitte, Evan?“ Zwei große, leuchtende Augen kamen immer nĂ€her und sahen mich so hoffnungsvoll an, dass ich einfach nicht anders konnte. Emily hatte mich voll in der Hand, schlimmer als ihre große Schwester. „Ja, wir machen auch welche fĂŒr Laura.“ „Danke Evan, du bist der Beste.“ Liebevoll drĂŒckte die Kleine mich. LĂ€chelnd legte sich mein Arm ebenfalls um Emily. Am Anfang des Jahres hĂ€tte ich niemanden geglaubt, der mir erzĂ€hlt hĂ€tte, wie mein Jahr endete. Mit einer Familie. Das waren meine Freundin und ihre kleine Schwester fĂŒr mich geworden. Meine Familie. „So, weiter im Text, sonst werden wir nie fertig. Nachher platzt Sof noch in unserer Bastelaktion herein.“ „Ach, die ist shoppen. So schnell kommt die nicht wieder.“ Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)