all i want for christmas is... von misscantarella ================================================================================ Kapitel 3: ...to turn the world upside down ------------------------------------------- „Gibst du mir bitte eine rote Kugel.“ Sakura stand auf einer Leiter neben dem gewaltigen Christbaum, welcher seit diesem Morgen den großen Saal im Tower schmückte. Es waren nur noch zwei Tage bis Heiligabend und es gab noch viel zu tun. „Sollen wir noch ein paar kleine Fledermäuse dazu hängen? Für unsere blutsaugenden Freunde.“ scherzte Ruki und reichte Sakura geduldig den Weihnachtsschmuck. „Eine Girlande aus Knoblauch dazu?“ fragte die Haruno. „Und ein Kruzifix als Baumspitze.“ Sakura kicherte unter vorgehaltener Hand. „Ich glaube kaum, dass wir dann noch erwünscht wären.“ bemerkte sie. „Wäre das so schlimm? Warum willst du unbedingt Heiligabend hier verbringen?“ fragte der Jäger. „Noch wäre es möglich den Dienst zu tauschen.“ bemerkte er. „Sasuke wird hier sein.“ sagte Sakura leise. Ruki wurde hellhörig. Wartete Sasuke an diesem Abend nicht in seinem Schloss auf Sakura? Warum sollte er also hier sein? Es sei denn... „Du meinst, dass du für Sasukes Anwesenheit sorgen willst.“ Sakura nickte schwach. Scheiße. Was sollte Ruki denn jetzt machen? Er konnte Sakura ja nichts von Sasukes Plan erzählen? Auf der anderen Seite durfte auch Sasuke nichts von Sakuras Vorhaben wissen. „Und wie willst du für dieses Wunder sorgen?“ wollte Ruki wissen. Vielleicht konnte er mit diesem Wissen das Ganze noch in die richtige Richtung lenken, bevor es in einem Drama endete. „Mit einer Schnitzeljagd.“ verkündete Sakura. „Was?“ Ruki fiel beinahe die Kinnlade herunter. So etwas absurdes hatte er noch nie gehört. „Das wird niemals funktionieren, Saku-chan.“ betonte er. „Dann schlag etwas besseres vor!“ forderte Sakura. „Ich?“ Ruki schluckte. Ich hätte lieber den Mund halten sollen. sagte er zu sich. „Ich habe die ganze Nacht an der Karte gebastelt. Es gibt sowie so kein zurück mehr.“ meinte die Haruno. „Zeig mir mal diese Karte!“ verlangte Ruki. „Moment. Sie ist in meiner Tasche.“ Sakura wollte die Tasche ihrer Weste öffnen. Dabei geriet die Leiter ins Wanken und kippte nach hinten. „Saku-chan!“ rief Ruki und versuchte die Leiter wieder zu stabilisieren. Doch hatte Sakura keinen Halt mehr. Sie rutschte von der Leiter und landete direkt auf Ruki. „Hallo schöner Mann.“ lachte Sakura. „Mein Rücken.“ krächzte der violetthaarige. „Du schwächelst ganz schön.“ Sakura reichte Ruki eine Hand und half ihm beim Aufstehen. „Ich habe eben nicht damit gerechnet, dass eine schöne Frau vom Himmel fällt.“ zwinkerte Ruki. Sakura schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Er konnte es einfach nicht lassen. „Autsch.“ jammerte der junge Jäger. „Aber jetzt zeig mal deine gebastelte Karte.“ Er beugte sich etwas zu Sakura. „Wehe du lachst!“ mahnte sie. Mikoto stand einige Meter abseits und schmunzelte schwach. Die beiden Vampirjäger erinnerten sie irgendwie an ihre Söhne. Früher waren Itachi und Sasuke genau so gewesen. Sie haben zusammen gelacht, gespielt und sich hin und wieder auch geärgert. Aber leider war das lange her. „Es überrascht mich Sakura hier zu sehen.“ Fugaku tauchte neben Mikoto auf. „Sie wollte unbedingt helfen und für ein kleines Wunder vollbringen.“ sagte Mikoto. „Ein Wunder?“ fragte Fugaku. „Sasuke wird hier sein.“ Fugaku zog die Augenbrauen zusammen. Wollte Sasuke nicht etwas im Familienschloss für Sakura vorbereiten? Offensichtlich hatte Sakura jedoch etwas anderes vor. Sicherlich wusste sie nichts von Sasukes Einsatz, den er seit Wochen für sie betrieb. „Tatsächlich.“ Fugaku räusperte sich. „Weißt du etwa mehr?“ hakte Mikoto nach. Sie spürte, dass ihr Mann ihr etwas verheimlichte. Dafür kannte sie ihn einfach zu gut. „Nein, nicht direkt...“ verneinte der Uchiha und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Am nächsten Tag war Ruki schon früh auf den Beinen und saß auf dem Boden in seinem kleinen Apartment. Um ihn herum lagen unzählige Blätter, Stifte und andere Bastelmaterialien. Auf seinem Laptop war eine Karte geöffnet. „Ich hätte den Unterricht damals nicht so oft schwänzen dürfen.“ seufzte der junge Mann, während er versuchte die richtigen Koordinaten auf seine eigene Karte zu zeichnen. Kartenlesen war nicht gerade seine Stärke. Ruki hatte Sakuras Karte für Sasukes Schnitzeljagd etwas verändert. Statt zum Tower sollte der Weg nun zum Uchiha Schloss führen. So zumindest der Plan. Ruki klebte ein letztes Symbol auf das Papier, ehe er sein Meisterwerk betrachtete. Seine Karte sah beinahe identisch mit der von Sakura aus. Sein kleiner Schwindel sollte erst einmal nicht auffallen. „Sieht doch gut aus.“ lobte er sich. Jetzt musste er nur noch Sakura dazu bringen der Karte zu folgen. Quasi als Test, ob 'ihre' Karte auch wirklich funktionierte. All der Aufwand, um einem Vampir zu helfen. Ich fasse es nicht. Ruki löste seine Haare aus ihrem Dutt und schlenderte ins Bad. „Dafür sollte man mich nicht nur heilig sprechen, sondern mir auch Denkmäler bauen. Ruki Oda, der Vampirretter.“ Zur selben Zeit war auch Sakura schon unterwegs und erledigte letzte Besorgungen für Mikoto. Hoffentlich ist die Mühe nicht umsonst. Es durfte nichts schiefgehen! Immerhin rechneten nun alle mit Sasukes Anwesenheit. Besonders seine Familie wollte Sakura demnach nicht enttäuschen. Wie gerne hätte sie selbst ihre Familie um sich gehabt. Während dieser Zeit vermisste die Haruno ihre Eltern besonders. Kurz darauf verließ sie mit einigen Tüten in der Hand ein Geschäft und erblickte auf der anderen Straßenseite zwei bekannte Gesichter. „Sasuke! Naruto!“ Sakura huschte schnell über die Straße. „Seid ihr auch am Shoppen?“ fragte sie neugierig. Wieso sonst sollten die Männer die Einkaufsmeile der Stadt ansteuern. „Ähm...also...“ stammelte Sasuke. Er war sichtlich überrumpelt. „Wir holen Sasukes neuen Anzug ab.“ „Naruto!“ fauchte Sasuke und boxte Naruto in die Rippen. „Für was brauchst du einen neuen Anzug?“ hakte Sakura sofort nach. „Ja...für was?“ Sasuke sah zu Naruto. Lass dir gefälligst etwas einfallen! „Weißt du. Sasuke und ich gehen jedes Jahr...auf eine Spendengala...für...“ Naruto sah sich verzweifelt um. „Schildkröten in Not.“ Eine Dokumentation über Meerestiere, die Naruto letzte Nacht gesehen hatte, brachte ihm die rettende Idee. Doch sahen ihn sowohl Sasuke, als auch Sakura mit Fragezeichen in den Augen an. „Schildkröten in Not?“ wiederholte Sakura vorsichtshalber. Naruto lachte etwas. „Stimmt doch. Nicht wahr, Sasuke?“ lachte er. Nun wanderten Sakuras Augen zu Sasuke. „Ja. Die armen Schildkröten.“ nickte der schwarzhaarige. „Du solltest auch etwas spenden.“ fügte er hinzu. „Verstehe.“ murmelte Sakura. „Dann spendet mal schön Geld für Schildkröten.“ sagte die junge Frau. „Ich muss dann auch weiter.“ Die Jägerin wandte sich kopfschüttelnd ab und ging. „Schildkröten!?“ keifend baute sich Sasuke vor Naruto auf. „Du weißt ganz genau, dass ich unter Stress nicht gut lügen kann.“ verteidigte sich der Blondschopf. „Jetzt hält uns Sakura für komplett bescheuert.“ „Egal! Wenigstens ahnt sie nichts von deiner Überraschung.“ winkte Naruto ab und setzte sich wieder in Bewegung. Als er jedoch um die Ecke bog, stieß er mit jemanden zusammen. „Hast du keine Augen im Kopf?“ rief der Uzumaki. „Du hast doch mich angerempelt.“ gab Ruki zurück. Sasuke beugte sich und hob die beiden Blätter auf, die der Vampirjäger hatte fallen lassen. „Hier. Die gehören wohl dir.“ „Danke.“ Ruki nahm die Blätter und steckte sie in die Hosentasche. „Gut, dass wir uns noch einmal treffen. Ich hätte da noch eine Frage wegen morgen.“ begann Sasuke. „Worum geht es?“ fragte Ruki. „Da Sakura und du doch im Dienst seid, könntet ihr auch für andere Aufträge eingesetzt werden. Ist das richtig?“ meinte der Uchiha. „Ja. Sollte man uns anfordern, müssen wir ausrücken.“ bestätigte der Angesprochene. „Das war auch schon alles.“ Sasuke blickte auf die Uhr. „Wir müssen los, sonst schließt er Laden.“ sagte er zu Naruto. „Ich muss auch weiter.“ nickte Ruki und rannte los. Auch er sollte noch einige Dinge für Mikoto einkaufen. Er überquerte die Straße und merkte dabei nicht, dass ihm eines der Blätter wieder aus der Hosentasche fiel. „Du hast schon wieder...-“ Sasuke stoppte. Ruki war bereits zu weit entfernt und der Vampir hatte keine Lust dem Jäger nachzulaufen. „...etwas vergessen.“ brummte Sasuke und betrachtete das Papier. „Eine Karte?“ Naruto drängte sich neben Sasuke. „Wohin sie wohl führt?“ Die beiden Freunde sahen sich an und nickten. einige Stunden später „Was ist das für eine Kacke?“ zischte Naruto und stampfte genervt durch den Schnee. „Dieser Typ ist offenbar zu doof, um eine Karte zu schreiben.“ schimpfte er weiter. „Sieht so aus.“ seufzte Sasuke und blieb stehen. Sie befanden sich im Wald außerhalb von Konoha, doch war hier weit und breit kein Schatz zu entdecken. Geschweige denn ein weiterer Hinweis. „Für mich sieht das so aus, als wollte Ruki jemanden damit ärgern.“ schlussfolgerte der Uchiha. „Und wir sind darauf reingefallen.“ meinte Naruto. „Lass uns nach Hause gehen.“ schlug Sasuke vor. Die Vampire wussten nicht, dass sich etwa zwei Kilometer weiter westlich von ihnen das Schloss von Sasukes Familie befand. Ruki hatte sich jedoch bei den Koordinaten vertan und die Freunde somit auf eine falsche Fährte gelockt. Doch wenn Sasuke nun im Besitz dieser Karte war, wohin führte dann die zweite? Immerhin hatte Ruki zwei Karten bei sich gehabt. Wen sollte er noch auf eine kleine Reise schicken? Beziehungsweise: für wen warten die Karten eigentlich bestimmt? „Mein Gott sehe ich gut aus.“ Ruki betrachtete sich im Spiegel und schaltete die Lichter seiner LED Weihnachtsmütze an. „Danke, Saku-chan.“ Er drehte sich um. „Ich habe dir doch gesagt, dass du eine bekommst.“ gab die Haruno zurück. „Lass uns schon einmal zum Tower gehen, um uns einen Überblick zu verschaffen.“ schlug sie vor und wollte gerade ihren Spind schließen, als ihr etwas ins Auge fiel. Ein Umschlag. Rukis Mundwinkel zuckten. „Was ist das?“ fragte er ganz unschuldig. „Ich weiß es nicht.“ Sakura öffnete den Umschlag und holte ein Kärtchen hervor. „Eine Karte.“ hauchte sie. „Zeig mal her.“ Ruki lugte über Sakuras Schulter. „Das sieht nach einer Schatzkarte aus. Wir sollten ihr folgen.“ meinte er. „Schon vergessen, dass wir Dienst haben?“ bemerkte die Jägerin. „Um genau sein, beginnt unser Dienst erst in drei Stunden.“ Und um zu 100 Prozent ehrlich zu sein, hast du heute frei. Weil dein gutaussehender, bester Freund deine Schicht getaucht hat. Ruki sah zu Sakura. Er hatte nur ein Bestreben. Sakura glücklich zu machen. Und wenn das bedeutete, dass er sie in die Arme eines Vampir führte, dann sollte es eben so sein. „Also?“ „Na schön.“ gab sich Sakura geschlagen. „Aber ich will deswegen nicht zu spät kommen!“ betonte sie. „Das wirst du nicht.“ versicherte der Oda. Im selben Moment wurde Ruki angefunkt. „Was gibt’s?“ sprach Ruki in das Mikrofon. „Du wirst gebraucht.“ Es war Karin. „Verstanden. Bin unterwegs.“ „Scheinbar musst du ohne mich starten. Meine Anwesenheit wird verlangt.“ erklärte Ruki. „Aber alleine macht es keinen Spaß.“ bemerkte Sakura. „So musst du dir die Belohnung nicht mit mir teilen.“ Ruki ging an Sakura vorbei. „Und wer weiß, wer oder was auf dich wartet.“ flüsterte er in ihr Ohr. Sakuras Herz begann schneller zu schlagen. Hieß das etwa, dass...? Sakura drehte sich um, doch Ruki war bereits weg. „Danke.“ „Also wenn Sakura dir nicht in die Arme springt, dann weiß ich auch nicht.“ Naruto betrachtete den Ballsaal. Alles war vorbereitet. In wenigen Stunden sollte sich zeigen, ob sich die Mühen der letzten Wochen gelohnt hatten. „Hoffentlich gefällt es ihr.“ murmelte Sasuke. Er war durchaus etwas nervös. Immerhin durfte von nun an nichts schief gehen. Doch nun konnte Sasuke so wie so nichts weiter tun, als zu warten. Jedoch gehörte Geduld nicht gerade zu Sasukes Stärken. „Kein Grund so nervös zu sein.“ sagte Naruto. „Halt die Klappe.“ Sasuke steckte eine Hand in die Hosentasche. Sasuke hatte sich extra herausgeputzt. Neben dem dreiteiligen grauen Anzug trug Sasuke ein weißes Hemd mit Stehkragen und ein grünes Einstecktuch. Naruto drehte sich zu Sasuke um. „Das wird schon.“ Er klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Erzähl mir morgen wie es war.“ Naruto verschwand. Sasuke atmete laut aus und blickte auf die Uhr. Noch zwei Stunden. Was sollte er bis dahin tun? Im selben Moment vibrierte sein Handy. Itachi hat nichts bemerkt. Deine Jägerin müsste nun auf den Weg zu dir sein. Sasuke atmete erleichtert aus. Danke, Shikamaru. Ich schulde dir etwas! „Ich warte auf dich, Sakura.“ Sakura blieb stehen und hob ihren Blick. Die junge Frau stand vor dem Tower. Sie war ihrer eigenen Karte gefolgt. „Was soll das?“ fragte sie sich. Ruki wollte doch dafür sorgen, dass Sasuke die Karte bekam. Oder steckten sie etwa unter einer Decke? Wusste Sasuke von Sakuras Absichten und hatte sich mit Ruki zusammengetan, um die Haruno zu überraschen? Immerhin hatte Ruki ja angedeutet, dass jemand auf Sakura wartete. War es tatsächlich Sasuke? Wollte er mit ihr und seiner Familie feiern? Eilig stürmte Sakura in den Tower und stolperte in den Festsaal. Hektisch sah sie sich um. Es waren alle da. Fugaku, Mikoto und auch Itachi. Kakashi, Kiba und viele andere Vampirjäger. In einer Ecke stand Neji, zusammen mit Hinata und ihrem Vater. Alle waren gekommen. Doch von Sasuke fehlte jede Spur. Das anfängliche Lächeln wich aus Sakuras Gesicht und sie ließ enttäuscht die Karte fallen. „Sakura? Was machst du denn hier?“ Kakashi kam auf sie zu. „Arbeiten. Immerhin habe ich Dienst.“ gab sie zurück. Kakashi legte den Kopf leicht zur Seite. Wollte sie nicht mit jemanden die Schicht tauschen, um an diesem Abend frei zu haben? Vielleicht hatte sie es sich ja anders überlegt. „Aber das heißt nicht, dass man nicht auch etwas feiern darf. Komm.“ sagte Kakashi und nahm Sakura mit zu dem Stehtisch, an dem Kiba stand. „Frohe Weihnachten!“ rief Kiba mit roten Wangen. Er hatte offensichtlich schon den ein oder anderen Glühwein getrunken. „Frohe Weihnachten.“ gab Sakura zurück und zwang sich zu einem Lächeln. Ihr Blick wanderte zu Mikoto. Es tut mir leid, Ma'am. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)