all i want for christmas is... von misscantarella ================================================================================ Kapitel 2: ...the power to freeze time -------------------------------------- Sakura lugte um die Ecke und verengte ihre Augen. Er ist schon wieder nicht zu Hause. In Sasukes Wohnung brannte kein Licht. Bereits seit mehreren Tagen drehte die Jägerin während ihrer Nachtschichten immer eine Runde um Sasukes Block. Doch vom Uchiha fehlte jede Spur. Sakura atmete hörbar aus. „Was mache ich hier eigentlich?“ sagte sie zu sich. Sasuke musste sie bei ihr nicht abmelden. Er konnte hingehen wohin er wollte. Aber warum fiel Sasuke so plötzlich zurück in alte Muster? Warum jetzt? „Spionierst du ihm etwa nach?“ Plötzlich wich Sakura zurück und presste ihren Rücken gegen die Wand. Neben ihr lehnte Ruki. Eine Zigarette glimmte zwischen seinen Lippen. „Ruki.“ schnaufte Sakura erschrocken. Wann war er ihr gefolgt? „Was machst du hier?“ fragte die rosahaarige. „Nun, das ist mein Gebiet. Also sollte ich wohl eher dir diese Frage stellen.“ gab Ruki zurück. Sakura brummte leise. „Ich wollte wissen was Sasuke so treibt.“ gestand sie. „Er ist mit Naruto unterwegs.“ sagte der Oda. „Mit Naruto?“ hakte die Haruno nach. „Ja.“ Ruki nickte. „Aber das ist doch nicht verboten. Sind die zwei nicht beste Freunde?“ fuhr der schöne Jäger fort. „Schon...nur...-“ Sakura stoppte. „Nur was? Fühlst du dich etwa von Sasuke vernachlässigt?“ lachte Ruki. „Unsinn.“ verneinte Sakura. Doch irgendwie hatte Ruki gar nicht mal so unrecht. Sonst schwirrte Sasuke ja beinahe täglich um Sakura herum – ging ihr damit durchaus auch mal auf die Nerven. Doch hatte sich Sakura an Sasukes Anwesenheit gewöhnt. Seine plötzliche Abwesenheit verunsicherte Sakura. Lag es an ihr? Hatte Sasuke jemand interessanteres gefunden? Ihr Blick wurde traurig. Ruki sah ihm Augenwinkel zu seiner besten Freundin. Er warf seine Zigarette weg und beugte sich zu ihr. „Ich mag diesen Gesichtsausdruck an dir nicht.“ bemerkte Ruki. „Dann sieh mich nicht an.“ Sakura stieß sich von der Wand ab und ging. Immerhin war sie im Dienst und hatte eigentlich keine Zeit für einen Plausch mit Ruki. Der Oda sah Sakura kurz nach, ehe er sich seufzend durch die Haare fuhr. „Dafür sollte man mich heilig sprechen.“ murmelte Ruki und verschwand in der Dunkelheit. Siehst du, Vater? Dein Sohn kann auch Nächstenliebe zeigen... „Meine Güte ist das kalt.“ jammerte Naruto und rieb sich die Hände. „Hör auf zu meckern.“ brummte Sasuke. „Ich spiele hier seit Stunden den Gärtner für dich. Ich mecker also so viel ich will.“ nörgelte Naruto, während er ein Bündel Unkraut aus dem Boden riss. „Wir sind doch fast fertig.“ meinte Sasuke. Der Uchiha fuhr sich durch die Haare und sah sich um. Sie befanden sich auf der Terrasse, die mit dem Ballsaal verbunden war und durch eine kleine Treppe in die gewaltige Gartenanlage des Schlosses führte. Im Sommer blühten dort überall wunderschöne Rosen. Angelegt wurde der Garten von Mikoto. Jedoch verbrachte Sasukes Familie kaum noch Zeit hier. Auf diesem Gelände wurde das Blut unzähliger Uchihas vergossen. Zwar wurde das Schloss nach diesem Tag neu errichtet, doch die Erinnerungen waren nach wie vor präsent. „Ich verstehe immer noch nicht, warum du dir für Sakura solche Mühe gibst. Es ist doch nur Weihnachten.“ ertönte Narutos Stimme. „Ich kann dich verstehen. Für uns ist das nichts besonderes. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass Sakura nur das Leben eines Soldaten kennt. Darum will ich, dass sie sich wenigstens einmal wie eine ganz normale Frau fühlt.“ erklärte Sasuke „Du hast dich ganz schön verändert.“ sagte Naruto und zupfte weiter fleißig das Unkraut. „Hmn.“ Auch Sasuke machte sich wieder an die Arbeit. Doch ließen ihn Narutos Worte nicht los. Hatte er sich wirklich verändert? Wenn ja, war es eine positive Veränderung? „Beeil dich! Ich will fertig werden, bevor es anfängt zu schneien.“ meinte der Uzumaki. Sasuke stockte. „Es soll schneien?“ rief er und drehte sich zu Naruto um. „Ja. Stell dir vor, das gehört zu Winter dazu.“ bemerkte Naruto lachend. „So meinte ich das nicht.“ Sasuke blickte in den Nachthimmel. Sakura fürchtet den Schnee. Als Sasuke endlich nach Hause kam, neigte sich die Nacht ihrem Ende zu. Er sperrte seine Wohnungstür auf und trat in den dunklen Flur. Die Augen eines Vampirs sahen in der Dunkelheit am Besten. Darum fiel es Sasuke auch sofort auf, dass jemand in dem Sessel im Wohnzimmer saß. „Hast du kein zu Hause?“ zischte der Uchiha. Man hörte ein kurzes Lachen. „Ich bin dienstlich hier.“ gab Ruki zurück. „Ist das so?“ hakte Sasuke nach. „Habe ich etwas angestellt?“ fuhr er fort. „Sag du es mir.“ Ruki stand auf und trat vor Sasuke. Dieser machte ein fragendes Gesicht. Was sollte das hier? Er hatte sich nichts vorzuwerfen! „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du die vergangene Woche kaum in Konoha warst. Ich wüsste gern warum. Welche Versuchung führt dich aus der Stadt?“ meinte Ruki. „Versuchung?“ wiederholte Sasuke. Wie kam Ruki darauf? Sakura. Ihr musste seine Abwesenheit aufgefallen sein! Daran hatte Sasuke nicht gedacht. Er hatte ganz vergessen sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Stattdessen war er einfach gegangen. „Wenn du es unbedingt wissen willst, dann musst du mit garantieren, dass Sakura nichts davon erfährt.“ „Du willst, dass ich Geheimnisse vor Sakura habe?“ fragte Ruki empört. „Hast du das nicht bereits? Oder weiß sie davon?“ entgegnete Sasuke. Ruki schluckte. „Erwischt.“ knurrte der junge Mann. „Ich werde schweigen.“ versicherte er. Sasuke nickte schwach. „Ich plane ein Weihnachtsfest für Sakura im Schloss meiner Familie.“ Ruki traute seinen Ohren kaum. „Ein Weihnachtsfest für Sakura?“ nuschelte er. In einem Schloss. „Moment. Du hast ein Schloss?!“ platzte es aus Ruki. „Das gehört zum Inventar eines Adeligen nun einmal dazu.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. Wie war das mit der Nächstenliebe? Ich hab kein Schloss. Aber im selben Moment fiel ihm etwas ein. „Sakura und ich haben an Heiligabend Dienst. Wir müssen das Fest deiner Mutter überwachen und irgendwie wirkte Sakura durchaus glücklich darüber.“ bemerkte Ruki. „Solange sie nichts anderes vor hat ist das kein Problem. Wir müssen sie nur rechtzeitig zum Schloss bringen.“ sagte Sasuke. „Wir?“ hakte Ruki mit hochgezogener Augenbraue nach. „Du wirst mir helfen.“ beschloss der Vampir kurzerhand. „Ich bin Vampirjäger und kein Weihnachtself.“ stellte Ruki zischend klar. „Du bekommst auch eine hübsche Mütze.“ lachte Sasuke und schaltete endlich das Licht an, ehe er zur Küche ging. Ruki holte tief Luft. Denk an die Nächstenliebe, Ruki! „Aber mit LED Lichtern.“ Am Morgen ließ sich eine müde Sakura in ihr Bett fallen. Die Decke wurde über den Kopf gezogen. Ihr ließ die Sache mit Sasuke keine Ruhe. Während sie noch immer an einem Plan arbeitete, Sasuke an Heiligabend in den Tower zu locken, verschwand dieser einfach so. Das Klingeln ihres Handy schreckte Sakura aus ihren Gedanken. Sie tastete nach ihrem Smartphone und hob ab. „Haruno.“ meldete Sakura sich. Als die Stimme auf der anderen Seite der Leitung ertönte, stockte die Jägerin. Er? „Das du mal wieder Zeit für mich hast. Ich fühle mich geehrt.“ brummte Sakura und steckte einen Strohhalm durch die gewaltige Krone aus Sahne in ihre heiße Schokolade, ehe sie einen großen Schluck nahm. „Ich habe Verpflichtungen, Sakura.“ gab Sasuke zurück und lehnte sich etwas nach vorne. Bei den Anrufer hatte es sich um niemand geringeres, als Sasuke gehandelt. Darum saßen die Beiden auch nun in einem kleinen Café. „Aber heute gehöre ich ganz dir.“ Er schnappte sich ebenfalls einen Strohhalm und genehmigte sich einen Schluck von Sakuras Getränk. Sakuras Wangen färbten sich etwas rot, während Sasuke ihr in die Augen blickte. „Whisky? Um diese Uhrzeit?“ lächelte der Uchiha. Offenbar brauchte Sakura bereits am frühen Morgen eine Portion Alkohol. „Ich musste die letzten fünf Nächte arbeiten. Da darf ich mir wohl einen kleinen Schuss in meiner heißen Schokolade gönnen.“ verteidigte Sakura ihren morgendlichen Alkoholkonsum. Sasuke schwieg für einen Moment. Sein Verdacht hatte sich also bestätigt. Sakura war sauer auf ihn. Er stützte sein Kinn mit einer Hand und blickte aus dem Fenster. Graue Wolken zogen über den Himmel. „Wusstest du, dass sich im Wald außerhalb von Konoha angeblich ein verstecktes Schloss befinden soll? Naruto und ich versuchen es zu finden.“ sagte der schwarzhaarige nach einer Weile. „Hast du etwa kein eigenes?“ schmunzelte Sakura. War das die Antwort? Befand sich Sasuke auf einer Art Schnitzeljagd mit Naruto? Und ihr Ziel war ein Schloss? Das klang ziemlich lächerlich. „Zwei adlige Vampire sind nicht in der Lage ein Schloss zu finden? Vielleicht sollte ich es einmal versuchen.“ lachte die junge Frau. Sasukes Blick wanderte wieder zu ihr. Seine Mundwinkel zuckten. Wer hätte geglaubt, dass diese Geschichte tatsächlich funktionierte. Aber jetzt wusste Sasuke zumindest wie er Sakura an Heiligabend ins Schloss locken konnte.Wenn sie doch nur keinen Dienst hätte. „Ja. Vielleicht solltest du das.“ nickte er. „Aber fürs erste lass uns doch damit beginnen Konoha zu erkunden.“ fuhr Sasuke fort. „Ich kenne jeden Winkel von Konoha.“ bemerkte Sakura irritiert. „Das werden wir ja sehen.“ gab Sasuke zurück. Sakura blinzelte mehrmals. „Was meinst du?“ Sasuke hatte sich für diesen Tag etwas ganz besonderes für Sakura überlegt. Natürlich kannte sie als Vampirjägerin die Stadt nur zu gut. Immerhin konnte die Jägerin nur so für Konohas Sicherheit sorgen. Aber Sakura kannte nicht das weihnachtliche Konoha und dieses Konoha war für Sakura eine fremde Welt. Nach ihrem Besuch im Café wurde Sakura von Sasuke in das große Einkaufszentrum entführt. Beim gemeinsamen Bummeln hellte Sakuras Stimmung langsam auf. Es gab tatsächlich noch einiges zu entdecken. Aber das war nur eine Station von vielen. Auch der Weihnachtsmarkt wurde besucht. „Wie sehe ich aus?“ Sakura zog sich eine weiße Wollmütze mit einem glitzernden Bommel auf und drehte sich zu Sasuke um. „Steht dir.“ nickte der Uchiha. „Ob sie auch eine mit LED haben?“ grübelte sie. „LED?“ Sasuke trat näher an den Stand heran. „Für Ruki.“ erklärte Sakura, während sie nach einer anderen Mütze griff. „Die wäre doch etwas für dich.“ stellte die rosahaarige dabei fest und wollte Sasuke eine grün-weiß gestreifte Mütze aufsetzen. „Vergiss es. Ich seh damit albern aus.“ murrte der Uchiha. „Langweiler.“ nuschelte die Haruno. Als sie die Mütze wieder weglegen wollte, griff Sasuke nach ihrer Hand. „Ehrlich gesagt mag ich grün.“ meinte Sasuke und kaufte beide Mützen. Danach ging es weiter. An jedem Stand machte Sakura halt und betrachtete staunend die angebotenen Waren. Sasuke beobachtete sie währenddessen. Ihn faszinierten die Menschen. Wie sie sich über die kleinsten Dinge freuten. Es ließ den Vampir nachdenklich werden. Vielleicht sollte er jeden Tag, den er leben durfte, auch etwas mehr schätzen. Immerhin sollte es Vampire eigentlich gar nicht geben. Untote brachten das Gleichgewicht zwischen den Lebenden und den Toten durcheinander. Geschaffen durch den Teufel waren Vampire verflucht. Aus diesem Grund hatte die Kirche auch angefangen Vampirjäger auszubilden. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Sasuke schüttelte den Kopf. Das war nicht der richtige Moment für solche Gedanken. Als es langsam Abend wurden spazierten Sasuke und Sakura gerade durch den Park. „Zu schade, dass ich an Weihnachten arbeiten muss. Ich wäre sonst gerne noch einmal mit dir hierher gekommen.“ Sakura blickte erwartungsvoll zu Sasuke. Jetzt spring schon darauf an. Sag, dass du ihm Tower sein wirst. Sasuke blieb stehen. „Wenn du in Konoha bleibst, können wir das von nun an jedes Jahr machen.“ Das waren nicht die Worte, die Sakura hören wollte. Zwar freute sie sich über diesen Vorschlag, doch... „Klar.“ nickte sie dennoch. „Sobald der Krieg vorüber ist.“ Sie setzte sich wieder in Bewegung. Sasuke atmete hörbar aus. Hatte er etwas falschen gesagt? Was wollte Sakura den hören? Sasuke verstand nicht, dass sich seine Worte für Sakura anhörten, als wolle er sie an den Feiertagen nicht bei sich haben. Er ahnte ja nichts von Sakuras Plan. Da keiner seine Absichten verraten wollte, begannen sie sich voneinander zu distanzieren. Immerhin wollte keiner der Beiden auffliegen und die Überraschung verraten. „Sakura, warte!“ rief Sasuke und eilte zur Jägerin. „Was ist denn? Es wird dunkel und ich sollte allmählich nach Hause gehen.“ betonte Sakura. Sie wollte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken lassen. „Aber so kann ich dich nicht gehen lassen.“ gab der Uchiha zurück. „Wieso nicht?“ fragte Sakura. „Weil es uns sonst Unglück bringt.“ antwortete Sasuke. „Hä?“ Sakura legte den Kopf leicht schief. Sasuke deutete nach oben. Sie waren unter einem Rosenbogen stehen geblieben, an dem ein Mistelzweig befestigt war. Zufall? Sasuke zumindest wirkte nicht überrascht. Sakura dagegen wirkte sichtlich verwundert. „Ich verstehe es nicht so ganz.“ gestand sie. „Du weißt alles über Vampire, aber dieser einfache Brauch ist dir fremd?“ Sasuke kam etwas näher. Er strich über Sakuras rosige Wange. „Da habe ich wohl keine andere Wahl.“ hauchte er. Sakura riss die Augen auf, als sich Sasukes Lippen auf ihre legten. Im selben Moment fielen ganz friedlich die ersten Schneeflocken vom Himmel. Sakuras Augen wurden glasig. Wenn sie doch bloß die Zeit anhalten könnte, damit dieser Moment niemals endete. Das wäre genug. Mehr brauchte sie nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)