We against the world von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 9: Geschichtsstunde --------------------------- „Jimmy war schon immer ein Kind gewesen, dass sich für Elektronik Interessiert hatte. Seit seiner Kindheit hatte immer an irgendwas gebastelt und Sachen entworfen. Schon im Kindergarten war er ein Außenseiter, wurde von seinen Kameraden und Mitschülern gehänselt. Im Kindergarten war dies noch im Rahmen des Möglichen. Oft kam Jimmy traurig nach Hause und ich konnte ihn aufmuntern oder seine Roboter. Es war in Ordnung. Natürlich machte ich mir als Mutter sorgen und fand das Verhalten der Kinder nicht in Ordnung, aber dafür waren es Kinder. Als er in der Grundschule war wurde es schlimmer. Er hatte mir immer wieder von zwei Rabauken mit roten Haaren gesprochen, die ihm seine Roboter weggenommen haben und noch viel fieser gehänselt hatten. Ich glaube ab da hatte es angefangen, dass irgendwas in Jimmy zerbrochen war und er mich immer weiter auf Distanz hielt. Als seine Mutter konnte ich nicht mehr mit ihm sprechen. Jedes Mal, wenn ich was herausfinden wollte, um ihn zu helfen hatte er abgeblockt und sich in seinem Zimmer verschanzt. Jimmys Isolation machte mich traurig und wir beide wurden einsam. Ich beschloss, als Jimmy die Grundschule abgeschlossen hatte, dass er die Mittelschule nicht in Go City besuchen würde, sondern dass wir umziehen, hier nach Middelton.“ „Moment. Sie sagten zwei Rabauken mit rotem Haar. Sie wollen mir jetzt nicht sagen, dass meine Brüder für den psychischen Schaden von ihrem Sohn verantwortlich sind und ich die Sache ausbaden darf?“, unterbricht Shego die Mutter geladen. Mit mitleidigen Augen schaut diese Shego an und nickt, worauf die Schwarzhaarige ein lautes Stöhnen freilässt. „Die beide kann man nicht auf die Menschheit loslassen! Solche … solche Arg!“ Sie schreit etwas lauter frustriert auf. In ihrem Kopf hört sie so viele Beleidigungen, die sie jetzt über ihre Brüder nicht äußern kann. Ungeduldig geht die Schurkin im Raum auf und ab. In ihrem Inneren brodelt alles und am liebsten würde sie gerade alles zerstückeln. Während Shego im Hintergrund mit ihrem Unmut allein gelassen wird, wendet Kim sich der Mutter zu. „Ich glaube ich weiß worauf das hinaus geht. In Middelton gab es dann zwei andere Brüder, die ihren Sohn gehänselt haben, ähnlich wie Wego es in Go City getan haben.“ Miss Nowton nickt zustimmend und Kim führt ihren Gedanken zu Ende: „Das waren wohl meine Brüder Jim und Tim. Da ich im Fernsehen auch bekannt bin, war es für ihren Sohn nicht schwer die Familiennamen zusammen zu führen.“ Einen kurzen Moment umhüllt Kim sich mit Schweigen. „Nur eine Sache verstehe ich nicht. Warum rächt sich ihr Sohn an uns beide? Wenn unsere Brüder dafür verantwortlich sind und er gut mit Robotern kann, warum hat er nicht einfach einen größeren Roboter gebaut und die vier verdroschen, anstatt sich sowas kompliziertes Auszudenken und uns damit zu schaden?“ Traurig schüttelt Miss Nowton den Kopf. „Das weiß ich auch nicht. Seid der Grundschule redet Jimmy nicht mehr mit ihr.“ Tränen sammeln sich in ihren Augenwinkeln. „Ich erkenne meinen Sohn gar nicht mehr wieder“, schluchzt sie traurig. Während Kim Mitleid mit der Mutter hat und sie auf diese zugeht, um ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter zu legen, scheint Shego vor Wut zu platzen. „Als ob uns diese Entschuldigung jetzt weiterhilft!“, knurrt die Schwarzhaarige wütend. Ihr Unmut hat ihr Ziel gewechselt. Anstatt im Raum auf und ab zu gehen ändert sie ihren Fokus auf die am Boden sitzende Mutter. „Was können wir tun, um das Rückgängig zu machen?“ Wenn Blicke töten könnten, würden aus Shegos Augen jetzt Säure kommen, um die Mutter zu verätzen. Vor Schreck weiten sich ihre Augen und etwas weicht Miss Nowton zurück. Leicht fängt ihr Körper an zu zittern und zuerst bekommt sie nur unverständliches Gebrabel heraus. Kim bemerkt diese Reaktion: „Shego!“, ruft sie scharf ihren Namen. „Miss Nowton möchte uns helfen. Sie kann nichts dafür, dass ihr Sohn sich von ihr abgewandt hat und nicht mit ihr gesprochen. Sie hat ihr Menschenmöglichstes versucht also gib ihr nicht die Schuld dafür.“ Leise seufzt die Mutter. „Ist schon gut“, atmet sie nochmal ein und aus, um sich zu beruhigen. „Ich weiß nicht genau, wie die Apparatur funktioniert. Ich habe Aufzeichnungen gefunden, dass er mehr Energie braucht und Ausrüstung, die in einer Militär Basis zu finden ist.“ Wissend wirft Kim Shego einen Blick zu. Diese ist leicht erstaunt darüber, würde es aber nicht zugeben. Für einen Moment schießt ihr der Gedanke durch den Kopf, dass dieser kleine Hosenscheißer es schon weitergebracht hat als Drakken. Ein bisschen findet sie es amüsant. Das sie aber die Leittragende ist gefällt ihr ganz und gar nicht. „Also suchen wir einfach die Geheimbasis in unserer Nähe und steigen da ein. Nichts leichter als das ins Militär einzusteigen“, versprüht die Schwarzhaarige puren Sarkasmus. „Tatsächlich weiß ich wo die sich befindet“, meint Kim mit einem schüchternen Lächeln und leicht geröteten Wangen. Als Teenieheldin hat sie schon ein oder das andere Mal auch dem Militär geholfen. Diese Erkenntnis überrascht Shego nicht wirklich. „Dann los“, verdreht sie leicht die Augen. Mit einem breiten Grinsen betritt Jimmy am nächsten Morgen das Schulgebäude. Er ist zufrieden, was seine Erfindung aus den Menschen gemacht hat. Die Fensterscheiben sind zerstört, die Wände mit Grafiti beschmiert, Blätter fliegen durch die Gänge und eine Gruppe von Schülern auf einen Roller rauscht an Jimmy vorbei. Er ist zufrieden. Seine Erfindung hat funktioniert und für ihn hätte es nicht besser kommen können. Jetzt muss er nur noch Jim und Tim finden, die Zwillinge, die ihn gehänselt haben. Jetzt kann er den beiden ihre Gemeinheiten zurückzahlen. All die Jahre der Furcht bekommen sie nun zurück. Diese Vorfreude steigert seine Aufregung. Er ist so gespannt darauf, wie sie reagieren werden. Schließlich ist er der Schurke von ihnen. Eine Weile noch geht er weiter über den Flur, bis er Jim und Tim gefunden hat. Die Zwillinge sind gerade dabei eine Rakete steigen zu lassen und zünden die Zündschnur an. Grob kann Jimmy erkennen, dass an der Rakete ein kleiner Beutel befestigt ist. Er möchte nicht wissen was sich darin befindet. Nach der jetzigen Situation zu urteilen kann dies nichts Schönes sein. Wie ein Vater auf seinem Sohn ist er stolz auf das was seine Erfindung mit den Menschen getan hat. „Jim. Tim“, stellt Jimmy sich mit erhobenem Haupt vor die Zwillinge auf. Die Rakete wird gestartet und würde direkt in den Erfinder rasen, wenn er nicht gerade noch zur Seite springen würde. Diese kleine Unterbrechung nutzt er, um sich zu räuspern. „Ihr beide werdet mir ab sofort gehorchen. Mir als großer Schurke, der für dieses Chaos verantwortlich ist.“ Ein lautes Lachen dringt aus seiner Kehle und er richtet sich zu voller Größe auf. Sein Lachen klingt ein bisschen dunkler, wie das von einem wahren Schurken. Mit Blitz und Donner würde man ihn dies glauben, doch so sieht man immer noch den Jungen vor sich, der er ist. Ein Junge komplett in schwarzer Kleidung gehüllt, der böse wirken möchte, dies aber amateurhaft aussieht. Verdutzt schauen Jim und Tim den Klassenkameraden vor ihn an. „Hicka-Bicka-Boo?“, fragt der eine grinsend. „Houcha!“, antwortet der Andere genauso grinsen. Mit einem Mal springen beide auf und während der eine nach hinten läuft, um etwas zu holen, steht der andere unschuldig pfeifend in dem Flur. Verwundert schaut Jimmy die beiden an. „Was habt ihr beide?“ Mit einer langen Flagge kommt der eine wieder zurück. Der andere nimmt beim Laufen die zweite Seite entgegen. Zusammen laufen sie um Jimmy herum, wickeln die Flagge um ihm herum, bis der Erfinder sich nicht mehr bewegen kann. Wild zappelt er in dem Gefängnis. „Lasst mich hier raus. Ich habe gesagt ihr sollt mir gehorchen“, ruft Jimmy erbost. Als Jim und Tim mit ihrem Werk fertig sind begutachten sie das Ergebnis. „Houcha!“, rufen sie gleichzeitig und klatschen sich ab. Mit einem Grinsen wenden sie sich von ihrem Opfer ab und laufen den Flur entlang, um weiter Chaos zu stiften. Auf ihrem Weg kommen sie an einem Jungen vorbei, dessen Schultern und teilweise der Oberkörper mit Federn bedeckt ist. In der Nähe liegt die Rakete ohne den Beutel auf den Boden. „Kommt zurück“, beschwert sich Jimmy alleine auf den Flur. Noch immer windet er sich in dem Stoff, bis er den Halt verliert und auf dem Boden fällt. „Das habe ich mir anders vorgestellt“, murrt der Erfinder mitleidig. Einige Kinder laufen an ihm vorbei, doch niemand macht Anstalten ihn zu helfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)