Unser gemeinsamer Weg von onkftw ================================================================================ Kapitel 2: Der Idiot und die Chaotin ------------------------------------ Beschäftigt blätterte Sakura in den Patientenakten. Sie war letzte Nacht ins Krankenhaus gerufen worden und verweilte noch immer dort. Eine besorgniserregende Anzahl an Schwerverletzten hatte sich in den letzten Wochen aufgetan. °Hm, irgendwie erinnert mich die Wunde an die Verletzungen der anderen Patienten. ° Leider hatten die Patienten, die hauptsächlich Dorfbewohner aus den umliegenden Dörfern waren, jegliche Erinnerung verloren und konnten somit nicht sagen, wie sie sich die Verletzungen zugezogen hatten. Da Konohas Krankenhaus und Sakura in aller Munde waren, kamen sehr viele her, um sich von der schönen Jonin behandeln zu lassen. Einige Männer kamen allerdings auch nur mit einem einfachen Männerschnupfen und wollten die sanften Berührungen von ihr spüren. Als ihr das mit der Zeit bewusst wurde, wurden ihre Untersuchungsmethoden rabiater. Zu ihrem Leidwesen schien das sogar gegenteiligen Effekt zu haben und so häuften sich die Termine in ihrem Kalender. Sie spürte wie die Überforderung sie überkam und bevor sie ganz zusammenbrechen würde, musste sie ihren Frust Platz schaffen. So öffnete sie das Fenster, holte einmal tief Luft und schrie aus vollem Herzen hinaus. In der Ferne flogen Vögel erschrocken weg und sie spürte die verwunderten Blicke der Menschen unter ihr. Entschuldigend lächelte sie ihnen zu und schloss mit hochrotem Kopf das Fenster. „Na.“ Eine tiefe Männerstimme ließ sie zusammenschrecken. Sakura drehte sich stocksteif um. °Das darf nicht wahr sein. ° innerlich brach sie in Tränen zusammen, als sie einen verschmitzt grinsenden Sasuke vor sich stehen sah. Er war in ihr Büro getreten, als sie in ihren Gedanken war und so hatte sie ihn nicht bemerkt. Das passierte ihr in letzter Zeit häufiger, dass sie das Chakra anderer nicht spürte. Ihr war bewusst, dass das sehr gefährlich für eine Jonin sein konnte, doch ging sie zurzeit nicht auf Missionen. Zu sehr war sie in ihre Arbeit vertieft und eingebunden. Sie schämte sich für ihre Nachlässigkeit und noch viel mehr für ihren Gefühlsausbruch. „Sa..Sasuke. Was machst du denn hier?“ nervös begann sie ihren chaotischen Schreibtisch aufzuräumen. Sie schnappte sich einen Stapel Akten und wollte diesen ordentlich zusammenbringen, doch ehe sie sich versah, fiel der Stapel ineinander und die Hälfte der Akten landete auf dem Boden. „Oi.“ Geknickt ging sie in die Hocke und versteckte ihren Kopf unter ihren Armen. „Das reinste Chaos.“ Flüsterte sie immer wieder. „Es tut mir leid.“ Sie murmelte diese Worte und sah Sasuke mit verlegenem Blick an. °Süß. ° schoss es Sasuke in diesem Moment durch den Kopf. Das ganze Schauspiel war typisch für seine alte Kameradin. Auch wenn sie sehr gewissenhaft und klug war, so war sie doch auch sehr emotional und neigte zur Tollpatschigkeit. Er musterte sie von oben und musste einfach grinsen. „Du scheinst wirklich viel um die Ohren zu haben.“ Er kniete sich zu ihr nieder und begann die Akten zusammen zu schieben, um diese dann ordentlich auf ihren Schreibtisch zu legen. Mit einem Arm sicher nicht leicht, doch Sasuke beherrschte auch das wieder mit Bravour. Sakura beobachtete ihn dabei und als ihr bewusst wurde, dass sie ihm die ganze Arbeit überlies, schreckte sie auf und half ihm, die letzten Papiere auf den Schreibtisch zu bringen. „Danke.“ Flüsterte sie verlegen. „Darf es was zu trinken sein?“ sie hatte einmal tief durchgeatmet. Langsam kam ihr stolz wieder und so straffte sie ihre Schultern und sah ihn fest in die Augen. „Sehr gerne.“ „Tee?“ „Ja…. Bitte.“ Und so setzte Sakura Wasser auf und hing 2 Teebeutel in die Tassen, die sich immer in ihrem Büro befanden. Sie hatte diese vorher noch einmal kurz ausgespült. Sie kam in letzter Zeit kaum zum Tee trinken. Zu sehr spannte sie die Arbeit im Krankenhaus ein. Sakura hatte sich schon lange wieder nach einer Mission oder einfach Urlaub gesehnt, doch schien es nie eine Gelegenheit zu geben. So langsam spürte sie die Auswirkungen der schlaflosen Nächte und stressigen Tage. Sie goss das heiße Wasser in die Tassen ein und reichte Sasuke eine. „Bitte sehr.“ Ihr Blick glitt zu ihrer Couch hinter ihm, die mehr oder weniger als Kleiderschrank fungierte. Wie von einer Tarantel gestochen sprang sie auf und begann ihre Kleidung in eine Ecke des Raumes zu werfen. °Er muss doch denken, ich sei eine richtige Schlampe. ° sie schämte sich so sehr für ihre Unordnung, aber sie hatte einfach keine Zeit gehabt hier aufzuräumen. In den letzten Wochen hatte sie sogar mehr oder weniger hier gewohnt. Sasuke beobachtete Sakura und innerlich amüsierte er sich prächtig. Es war einfach herrlich sich dieses Schauspiel anzuschauen und es endlich auch genießen zu können. Er dachte keinesfalls schlecht von Sakura, viel mehr war er von ihrem Engagement begeistert und auch stolz, dass sie sich so gemacht hatte. Er sah zur Couch und stellte fest, dass sie hier wohl auch schon einige Nächte verbracht hatte. Zwischen Decke und Kissen, lag Kleidung, eine Haarbürste und ein…. Er schluckte. Ein schwarzer Spitzenschlüpfer. Er wurde rot als er diesen sah und musste verlegen seinen Kopf wegdrehen. Sakura hatte mitbekommen, dass irgendetwas seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und als sie erblickte, was es war, schrie sie leise auf, hechtete vor und schnappte sich mit hochrotem Kopf ihre Unterhose. °Shanarooooooo, ich schlag einfach den Boden ein und verschwinde in einem Loch. ° „Bitte, setz dich doch.“ Sie hatte nun alle Spuren ihrer letzten Nächte beseitigt und lies den Kopf beschämt hängen, als sie ihn mit ausgestrecktem Arm auf die Couch einlud. „Danke.“ Wieder war ein gewisser Schelm in seiner Stimme und Sakura schmolz dahin. Doch wollte sie ihm das nicht so offensichtlich zeigen. Auch war sie bemüht, ihm nicht auf die Pelle zu rücken. Sie liebte ihn noch immer, doch musste sie es ihm nicht pausenlos zeigen. Sakura war in den letzten Jahren immer wieder „Opfer“ von Liebesbekundungen und aufdringlichen Männern, manchmal sogar Frauen, geworden und so wusste sie nun, wie nervig und abschreckend dies sein konnte. Sie setzten sich nebeneinander auf die Couch. Sakura nippte an ihrem Tee und verbrannte sich natürlich gleich die Lippe. °So, der endgültige beweis für ihn, dass ich unfähig bin. Jetzt ist auch alles egal. ° erschöpft ließ sie sich nach hinten fallen. „Oh Sasuke, du musst dich echt fragen, ob deine alte Teamkameradin noch ganz sauber ist.“ Fing sie neben ihn an zu kichern. Sie hatte im Kopf die letzten 30 Minuten ablaufen lassen und nun konnte sie nicht mehr und fing an, herzhaft über sich zu lachen. Sasuke saß neben ihr, beobachtete sie und musste einfach mitgrinsen. Es beruhigte ihn, dass sie noch immer so eine fröhliche Person war und so frei vor ihm Lachen konnte, selbst nach all den schrecklichen Dingen, die er ihr angetan hatte. „Sakura.“ Als sie aufgehört hatte zu lachen, begann er zu sprechen. „Mir ist auf meiner Reise immer wieder etwas aufgefallen.“ Ihr stockte der Atem. Er wollte ihr doch nicht hier und jetzt ein Liebesgeständnis machen. Doch bevor sie vollends in ihren Tagtraum verschwinden konnte, holte er sie aus ihrer Traumblase heraus und sprach weiter. „Irgendwer scheint verschiedene Teams anzugreifen und dabei nur ein Opfer am Leben zu lassen. Die anderen Leichen findet man meist nur zerstückelt und auf seltsame Art und weise dargelegt.“ Er griff in seine Tasche und zeigte Sakura einige Bilder. „Oh.“ Ihre Gedanken von eben waren vergessen und so saß sie mit todernstem Blick neben ihm und betrachtete seine Bilder. „Das ist ja furchtbar, aber auch höchst interessant.“ Sasuke hatte eine Augenbraue hochzogen. „Das sind dieselben Verletzungen wie bei den Patienten hier, nur nicht so tief und verheerend.“ Sie lief zu einer ihrer Akten und zeigte Sasuke die Bilder, die sie aufgenommen hatte. „Hier, siehst du das am Thorax? Als ob jemand einen feinsäuberlichen Chirurgischen Schnitt machen wollte, aber es dann doch nicht macht.“ Sie hatte sich zu ihm vorn über gebeugt und zeigte auf den Brustkorb des Patienten. Ihre Haare fielen ihr dabei ins Gesicht und somit auch Sasuke. Er konnte ihr Shampoo riechen. °riecht gut. ° Als Sakura bemerkte, wie nah sie ihm gekommen war, richtete sie sich schnell wieder auf und setzte sich neben ihn. „Da scheint es irgendeine Verbindung zu geben.“ Schlussfolgerte er darauf hin. „Nun, Sakura. Ich möchte dem ganzen auf den Grund gehen und werde in wenigen Tagen das Dorf wieder verlassen.“ Ihr Bauch zog sich zusammen und ihr Herz wurde schwer, bei dem Gedanken, dass er wieder für so lange Zeit von hier fort gehen würde. Sie wusste nicht, ob sie das noch einmal überstehen würde. „Oh, du gehst schon wieder.“ Ihre Stimme war leise und voller Kummer. „Nun, deswegen bin ich hier.“ Sie hatte wohl sein Versprechen vergessen. Enttäuschung machte sich in ihm breit, doch wollte er sich das nicht anmerken lassen. °Vielleicht nimmt er mich mit. Er hatte es damals versprochen. ° Hoffnung machte sich zeitgleich in Sakura breit, als ihr sein Versprechen von damals wieder in den Kopf kam. „Kakashi möchte, dass du mich begleitest.“ „Kakashi möchte, dass ich dich begleite?“ „Ja, Kakashi möchte das.“ Unendliche Freude gepaart mit Enttäuschung, da es wohl Kakashis Wunsch war und nicht Sasukes, wuchs in ihr heran, doch die Freude übermannte alles. „Ja! Gerne!!!“ sie sah ihn mit großen Augen an und strahlte förmlich aus jeder Pore. Sasuke seufzte, als er das sah. Insgeheim freute er sich auch, dass sie mitkam, doch mehr noch verunsicherte ihn das. Das machte ihn nervös und das wiederum lies ihn unkonzentriert und unvorsichtig werden. Er musste jetzt und hier klare Grenzen setzen, für sich und für sie. „Sakura! Das ich dich mitnehme, hat nichts mit irgendwelchen Gefühlen zutun. Kakashi wollte, dass du hier rauskommst und Erfahrungen sammelst. Wie ich sehe, auch bitter nötig.“ Um seine Aussage zu bestätigen, ging sein Blick durch den chaotischen Raum. „Hast du mich verstanden?“ Sein Blick war ernst und Sakura spürte Wut in ihr aufsteigen. War das sein Ernst? Sie hier so zu behandeln als wäre sie ein kleines, verliebtes Schulmädchen und was sollte das immer mit Kakashi. °Also nimmt er mich nur mit wegen Kakashis Bitte und nicht wegen seinem Versprechen??! ° Wut und Enttäuschung vermischte sich in ihrem Bauch. Doch sie wollte sich nicht die Blöße geben und ihm zeigen, wie sehr seine Worte sie verletzten. Mit hocherhobenem Kopf stand sie nun vor ihm. Ihr Blick war ernst, ihr Stand fest und so sprach sie. „Sasuke, mach dir darüber keine Sorgen. Ob du es glaubst oder nicht, gibt es in meinem Leben noch mehr als nur dich. Ich will die Welt bereisen und stärker werden. Ob mit oder ohne dich!“ sie sah ihn noch immer mit ernstem Blick an und er tat es ihr gleich. „Die Gefühle von damals gehören der Vergangenheit an.“ Ergänzte sie noch und sie wollte ihn mit dieser Aussage einfach nur verletzen, doch zweifelte sie, ob dies überhaupt möglich war. „Gut, dann wäre das ja geklärt.“ Leicht pikiert war nun auch Sasuke aufgestanden und sah sie von oben herab an. Die Stimmung zwischen den Beiden hatte sich verändert. War sie doch anfangs noch ausgelassen und heiter, so war sie nun düster und voller Anspannung. „Mach dich bereit. In 2 tagen brechen wir auf. Ich erwarte volle Aufmerksamkeit und Professionalität von dir.“ Mit diesen Worten verließ er Sakuras Büro. Nun hatte sie der Zorn gepackt. Sie schnappte sich seine Tasse und pfefferte diese mit voller Wucht gegen die geschlossene Tür. „Idiot!“ er hatte etwas gegen die Wand krachen und sie laut rufen hören. Es tat ihm leid, sie so behandelt zu haben, doch es war besser so. Zudem schien es ihr auch egal zu sein, denn sie fühlte ja nichts mehr für ihn. Sein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken, doch wollte er sich dies nicht eingestehen. Er musste bei klarem Verstand bleiben und es blieb ihm keine Zeit sich jetzt mit solchen banalen Dingen zu beschäftigen. Er hatte eine Mission vorzubereiten und machte sich sogleich auf den Weg. Irgendwo in einem tiefen Versteck saßen 5 vermummte Ninjas zusammen und sprachen mit leiser Stimme. „Denkt ihr, wir kriegen so die Aufmerksamkeit auf uns gezogen?“ flüsterte die eine Person. „Wenn nicht so, wie denn dann? Wir haben wichtige Spuren hinterlassen.“ „Hauptsache die richtigen Personen werden auf uns aufmerksam.“ Sprach nun eine sehr raue Stimme. „Ich freu mich schon darauf, das Chakra der Helden Konohas in mich aufnehmen zu können.“ Ein düsteres und tiefes Lachen hallte durch die kleine Höhle. „Los. Wir ziehen weiter.“ Somit standen die 5 auf und verließen ihr Versteck. Zurück blieben 3 Leichen und ein vor Angst zitterndes junges Mädchen, das mit ihrem Meister und Teamkameraden auf Übungsmission gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)