Die Ersuchte von Skadii ================================================================================ Kapitel 7: Schatten ------------------- Ich hatte einige Bücher aus der Bibliothek mit nach Hause genommen und bezweifelte das es jemandem aufgefallen war, dass es fehlte. Vermehrt hatte ich die Seiten zu Sasukes Person gelesen, sowie die seiner Mutter und seines Vaters. Er war ihr einziger Sohn und somit Prinz des Clans, sein Vater war Stammoberhaupt und leitete die Konoha Polizei. Aus den Sach- und Geschichtsbüchern entnahm ich das die Konoha Polizei angesehene Gesetzeshüter des Dorfes und treue Anhänger des Hokage waren, alle Mitglieder waren Uchiha-Namensträger.    Offensichtlich herrschte zu dieser Zeit klare Ordnung durch Hierarchie. Der Uchiha Clan, der im Namen der Gesetzeshütung für das Volk agierte und der Hyuuga Clan, der die größte Militäreinheit des Dorfes besaß und ausrückte sobald es Krieg zwischen den Dörfern gab. Selbstverständlich gab es noch viele andere Familien, doch waren diese deutlich kleiner und besaßen nicht annähernd so viel Einfluss wie sie. Ganz oben stand also der Hokage als Vertreter und Gesetzgeber des Dorfes, unter ihm der Uchiha und Hyuuga Clan gefolgt von den anderen Familienclanen und letztendlich das Fußvolk.   Diese Rangordnung hätte meinem Vater und Großvater gefallen, dachte ich und schüttelte den Kopf.    Zum Hokage gewählt wurde immer ein Clanloser, der unvoreingenommen gegenüber den Familienclanen stand, diese schätzte und deren Rat einholte aber für das Volk agierte und regierte. Zu dieser Zeit, so entnahm ich den Schriften, war der Hokage erstmal vertreten durch eine Frau Namens Tsunade. Sie war die erste, deren Vision es war ein freies nicht durch Familien beherrschtes Konoha zu schaffen. Sie baute Schulen und ließ Kampfkunst, Medizin und Geschichte Unterrichten, setzte dabei große Hoffnung auf das normale Volk ohne Clanzugehörigkeit und die Waisenkinder, als welches sie selbst groß wurde. Ihre Vorstellung war das diese Bildung dem einfachen Volk später einmal ermöglichte auch ohne Namenträger zu sein Berufe bei der Polizei, dem Militär oder anderen nachgehen zu können. Doch weder die Hyuugas noch die Uchihas duldeten Außenseiter in ihren Kreisen.    Die Uchihas, sowie die Hyuugas befürchteten gestürzt zu werden indem man ihnen den Standpunkt in ihrer Gesellschaft nahm. Was war ein Hyuuga oder ein Uchiha schon wert, wenn plötzlich jeder Teil des Militärs oder der Polizei werden konnte? Aufgrund dieser bedenken beschlossen die damaligen Stammesoberhaupte der beiden Familien ein Bündnis einzugehen, indem sie eine Ehe arrangierten. Sie hofften dadurch groß genug zu werden um weiterhin Einfuss auf den Hokage und das Volk zu nehmen. Beide Familien lebten nunmal die alten Sitten und wollten um nichts auf der Welt mit den anderen gleich gestellt werden. Es wurde also eine Ehe arrangiert zwischen dem Prinzen Sasuke Uchiha und der Prinzessin Hinata Hyuuga.   Aufgeregt blätterte ich die Seiten zurück und überflog erneut den Steckbrief von Sasuke, doch egal wie oft ich die Zeilen las. Verheiratet ist er nie gewesen. Wieso also kam es nie zu dieser Eheschließung? Hatte der Uzumaki etwas damit zu tun?   Inzwischen hatte ich heraus gefunden das es nicht richtig war von einem Uzumaki Clan zu sprechen, denn wir hatten keine Familienbücher zu ihnen gefunden. Stattdessen stellte sich heraus das ein treuer Freund der Hokage-Amtsträgerin Tsunade ein Mann Namens -Minato Uzumaki- war, der bei der Schule welche errichtet wurde mitwirkte. Er und seine Frau -Kushina Uzumki- waren Schulleiter, sie hatten einen Sohn Namens -Naruto Uzumaki-. Als die beiden ungeklärt verstarben erteilte Tsunade dem jungen Mann bereits mit blutjungen 25 Jahren die Verantwortung der Schulleitung. Er lebte die Vision seiner Eltern und ihr, ein freies Konoha zu erschaffen.   Ich wurde den Verdacht nicht los, dass diese Politischen Veränderungen der Grund für große Konflikte war. Der Gedanke das bei diesen Intrigen vielleicht meine Familie oder womöglich die Familie von Sasuke etwas mit dem Tod der Eltern von Naruto zu tun hatte ließ mich nicht los und Gänsehaut breitete sich auf mir aus. Dazu waren sie offensichtlich allemal fähig! Zu morden falls ihr Name auf dem Spiel stand!   „Klapp dieses verdammte Buch endlich zu...“, zischte der Uchiha auf meinem Bett. „Wir haben keine Zeit!“, ermahnte ich ihn, „Wir müssen herausfinden was damals geschehen ist...“ Ich wandte mich ihm ernst zu: „Welche Politischen Ansichten hast du vertreten?“ Er rollte genervt die Augen: „Hinata ich bin müde, lass uns ein ander mal weiter machen...“ „Denk nach!“, forderte ich ihn auf noch einmal in sich zu gehen. „Ichweiß es nicht! Ich habe stets die Befehle meines Vaters befolgt und stand für den Clan ein.“  „Aber was wardeineMeinung? Was für ein Gefühl hattest du?“  „Keins!“, brüllte er.  Ich zuckte erschrocken zusammen, als seine Stimme noch Sekunden später in mir hallte. Mir wurde schwindelig. „W...wie konntest du keine Meinung haben....“, flüsterte ich. „So wenig wie du auch für dich selbst einstehen kannst.“, kommentierte er sarkastisch. Ich klappte das Buch verärgert zu, versuchte es aber mir nicht anmerken zu lassen. Ich wollte soeben das Zimmer verlassen, da mein Magen knurrte, als er noch anknüpfte: „Du und sie, ihr habt absolut nichts gemeinsam. Sie … ich meine die Hinata von damals hat sich mir gegenüber nie geöffnet. In manchen Momenten, glaubte ich ihr näher gekommen zu sein, aber dann spielte sie wieder nur mit mir. Nur Gott weiß was diese Frau wirklich bezwecken wollte... Du meine liebe hingegen bist ein offenes Buch.“ „W...was meinst du damit?“ „....das ich dir genau ansehe was du Empfindest.“ „Das kannst du nicht wissen.“, widerspreche ich ihm und verschließe die Türe zu meinem Zimmer.   Neji und ich begegneten einander im Dojo, als er soeben dabei war sein Karate Gewand abzulegen und in seine Alltags Kleider schlüpfte. Er bemerkte meine betrübte Stimmung und warf um meine Aufmerksamkeit zu gelangen eine seiner beiden Hausschlappen nach mir. Ich wurde von ihr getroffen. „Hey, was ist los?“, erkundigte er sich. „Ich bin wütend...“, gab ich offen zu. „Oh eine wütende Hinata... das ist mal was neues.“, er lachte. Ich schwieg und setzte mich auf eine der Bänke im Saal. „Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?“, meine Stimme begleitete ein verzweifelt unsicherer Unterton. Neji nickte. „Super leicht.“, „Aber das schätze ich so an dir, es macht dich nahbar.“ , „Du bist liebevoll und zugänglich, ehrlich und emotional.“, „Ich muss mir keine Sorgen machen das du mir etwas verschweigst.“ Tränen sammelten sich an und ich seufze: „Aber das tue ich, ich verschweige euch allen etwas. Ich fühle mich so unglaublich leer und einsam.“ Er nahm neben mir Platz und zog mich näher an sich heran, mit seiner Hand die er mir um die Schulter gelegt hatte begann er mich tröstend zu streicheln. „Das weiß ich doch...“, flüsterte er, „Wir alle fühlen uns manchmal einsam, auch wenn wir umgeben sind von Menschen die uns lieben. Das ist keine Schande...“ Ich löse mich aus seiner Umarmung und sehe zu ihm auf. Er kneift mir unerwartet in die Nase, sodass ich sie rümpfe. „Egal was es ist, du wirst es schon herausfinden da bin ich mir sicher!“   Ich hatte mich bei meinem training ordentlich verausgabt und lag verschwitzt und schnaufend auf den Matten. Meine Brust hob und senkte sich zuerst schnell, bis mein Puls sich beruhigte und der Atem und Herzschlag langsamer wurde. Als ich die Augen für einen kurzen Moment geschlossen hatte, hörte ich urplötzlich einen hauchenden Atem. Abrupt setzte ich mich auf und sah mich im Dojo um, doch es war Menschenverlassen. „Wer ist da?“, flüsterte ich, dabei fiel mir auf wie die Luft hier drinnen eisig kalt geworden war. Die Schweißtropfen auf meiner Stirn gefroren zu feinen Eisperlen. Ein schwarzer Schatten wanderte von außen entlang der Milchigen Trennwände und blieb irgendwann auf meiner höhe stehen. Der Körper wandte sich mir zu, sodass ich das Gefühl hatte er beobachtete mich. Eine ganze Weile tat er das, es fühlte sich bedrohlich an. Ich fühlte mich Schutzlos mitten im Raum, weshalb ich in langsamen Bewegungen nach hinten rutschte, bis ich die Wand hinter meinem Rücken verspürte. „Wer bist du?“, hauchte ich. Die Fingerspitzen fühlten sich steif und taub an, ich zog Arme und Beine dicht an meinen Körper heran und versuchte mich aufzuwärmen. Mein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit wurde genutzt und der Schatten setzte sich erneut in Bewegung. Er wanderte weiter die Trennwände entlang, dabei musste er nur noch ein letztes mal in meine Richtung abbiegen und war nur noch wenige Meter von mir entfernt. Ich zitterte. Am liebsten hätte ich weg gesehen, doch mein Blick war wie fest gefroren. Die Zeiger der Wanduhr spielten verrückt, sie liefen versetzt in unterschiedliche Richtungen. Schritte wurden immer lauter und jedes auftreten schallte wie ein Schlag in mir wieder. Der Wille wegzurennen war da, doch die Kontrolle über meinen Körper fehlte. Ich zitterte, immer noch, doch dann schlangen sich zwei Arme aus den nichts um mich. Panik überkam mich, bis ich realisierte, dass die Augen in die ich blickte vertraut waren. Er schloss seine beiden Hände um meine Wangen um sie zu wärmen, dann schmiegte ich mich an seine Brust. Zum ersten mal fühlte sich sein Körper wärmer als meiner an. „Du kannst sie nicht haben!“, schnaubte Sasuke. Ich wollte den Kopf aus seiner Brust heben, da drückte er mich behutsam zurück: „Sieh nicht hin, schließ die Augen...“, flüsterte er.   Eine Weile verharrten wir so. Zuerst fühlte es sich sicher an, doch dann wurden wir beide von einer in Gedanken sich öffnenden Türe in eine Erinnerung gezerrt...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)