Die Ersuchte von Skadii ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Auf meiner Familie lag ein Fluch, der seit Jahrhunderten weitergegeben wurde. Es war die Fähigkeit zwischen Licht und Dunkel zu sehen und mit Geistern zu kommunizieren. An die männliche Erben wurde diese Fähigkeit jedoch um einiges schwächer, manchmal sogar völlig wirkungslos weitergegeben. So war mein Vater nur ein träger des Fluches, der sich letztendlich voll und ganz in mir ausbreitete. Mein Großmutter war in der Lage durch diesen Fluch, sie jedoch nannte es vielmehr eine Gabe in die Zukunft zu sehen. Sie Wahrsagte, tat dies jedoch mithilfe von Karten. Die meisten schreckten davor zurück, wenn sie wussten das, dass das Wissen ihr von den Toten aus den Schatten zugeflüstert wurde. Ich bewunderte sie, denn sie war eine starke Frau. Bis zu ihrem Tod wurde sie von insgesamt 3 Geistern begleitet, welche sie letztendlich bis ins Grab nahm. Einer davon war mein verstorbener Großvater, der Geist eines Kindes Namens Mitsuki und der einer völlig bedeckten weißen Frau. Ich fürchtete mich vor der Frau in weiß, Mitsuki war mir jedoch ein treuer Freund während meiner Kindheit und Jugend. Er betrachtete gerne den Mond auf unserer Veranda. Während meiner Grundschulzeit brockte er mir jedoch eine menge ärger ein und ich wurde sehr schnell von den Schülern in meiner Klasse ausgegrenzt. Der Grund wieso ich bis heute ein sehr zurückhaltendes Leben auf dem Anwesen meiner Familie führte. Mein Großvater mischte sich selbst in seinem Tod noch gerne in die Geschäftsführung meines Vaters ein, wofür er mich gerne ausnutze, wenn meine Großmutter sich weigerte zwischen den beiden Streithähnen zu Vermitteln. Es war beinahe verrückt, als meine geliebte Großmutter und ihre drei Plagegeister uns verlassen hatten, dabei hätte es sich normal anfühlen müssen. So ist das nunmal wenn man von Anfang an damit groß wird. Da wird Licht zum Schatten und die Decke zum Boden. Der Verstand spielt einem streiche, so bildet man es sich ein. Es dauerte eine Weile bis ich mich damit abgefunden hatte und lernte auf diese Weise zu leben. Leben mit den Toten. Jahrelang blieb ich verschont, bis ich in dieser Nacht durch ein knarzen auf dem alten Fußboden in meinem Zimmer aus dem Schlaf gerissen wurde. Verschlafen wandte ich mich im Bett und rieb mir die Augen, ein Schatten huschte im darauf folgenden Moment an mir vorbei und ich wich erschrocken zurück. Etwas ließ den Bildschirm, der sich im Ruhemodus befand aufflackern. Ich kroch seitwärts aus meinem Bett und näherte mich, als sich plötzlich zwei Pechschwarze Augen auf mich richteten. Leer mit einem hauch von Hilflosigkeit verweilten sie auf meinen. „Was genau soll das sein?“, fragte eine ungewöhnlich kalte Stimme. „Das?“, flüsterte ich und zeigte mit dem Finger auf den Computer den er offensichtlich hoch gefahren hatte. „Ja! Das!“, schnaubte er. Ich bemerkte seine ungewöhnlich Alt-Traditionelle Japanische Kleidung, was einen weiteren Hinweis darauf gab das er ein Geist aus einer früheren Zeit war. Verärgert knirschte er die Zähne als er meine neugierigen Blicke bemerkte. „Das ist ein Computer.“ Seine Faust holte aus und prallte auf den Bildschirm. Er brach und stürzte von meinem Schreibtisch. Die Fähigkeit Dinge zu berühren und zu agieren, deutete daraufhin, dass er ein überaus mächtiger Geist war. „Es ist alles in Ordnung!“, versuchte ich beruhigend auf ihn einzureden. Die meisten Geister waren aufgebracht, wenn sie in einer anderen Zeit erwachten, weshalb ich ihm wegen seines Verhaltens nichts vorwerfen konnte. Auch wenn er es nicht nach außen hin zeigte, so konnte ich seinen angespannten Blick erkennen. „Nichts ist in Ordnung! Sag wer bist du und was ist das für ein Ort?“ „Mein Name ist Hinata Hyuuga und das hier ist das Anwesen meiner Familie im Dorf Konoha.“ „Konoha?“, „Hyuuga...“, ein Gedanke durchfuhr ihn wie ein Blitz. Ich griff nach seinem Arm, um ihn vom kippen zu bewahren. Er fand recht schnell wieder zu sich als er meine Reaktion bemerkte und streifte meine Hand von sich ab. „Was erlaubst du dir?“, zischte er. Eingeschüchtert räusperte ich mich. „Ver....verzeihunh.“, flüsterte ich. Er entdeckte meinen Jahresplaner, der aufgeschlagen auf meinem Schreibtisch lag. „06.11.2020!?“, stöhnte er. Wie wild begann er darin zu blättern, dabei riss er einige unbeschriebene Seiten aus den kommenden Wochen heraus, die zwischen meinen Füßen landeten. Ich griff nach den Blättern und hob sie schweigend auf. Meinen gesamten Mut zusammengenommen wandte ich mich ihm zu: „Nun hör schon auf, die Zeit ändert sich nicht egal wie oft du umblätterst.“ Abwehrend packte er mich am Kragen und zerrte mich dicht an sein Gesicht. Sein Blick war Wutüberströmt und jagte mir Angst ein. Ich glaubte noch immer nicht daran, dass dieser Geist hier bösartig war, denn die bösartigen lehrte meine Großmutter mich zeigten sich nicht. Im Grunde wanderten sie alle in den Schatten auf der Suche nach dem Licht, doch die bösen hatten die Suche aufgegeben und wurden von ihnen verschlungen. Wir nannten sie die Verschlungenen. Dieser hier war keiner von Ihnen, doch seine Augen verrieten mir das er zu einem werden konnte. Hass und Wut waren die Emotionen die von ihm ausgingen, welche an seiner verlorenen Seele nagten. Ich konnte die Schatten spüren die an ihm zerrten und nun war es meine Aufgabe geworden ihm dabei zu helfen sich von ihnen abzuwenden. Meine Großmutter hätte nicht gewollte das ich wegsehe, denn wie bereits erwähnt bezeichnete sie den Fluch mehr als eine Gabe und Aufgabe. Sollte ein Geist oder auch Wanderer wie wir ihn nannten erstmal zu einem Verschlungenen werden, brachte er böses mit sich. Letztendlich als körperloser Schatten, war er in der Lage Besitz von einem Menschen zu erlangen, mit schlechten Absichten. Sie zerbrachen den Verstand und die Seele ihres Wirtes und konnten so zurück ins Leben gelangen. Zunächst einmal musste ich den Wanderer davon überzeugen, dass er nicht mehr unter den Lebenden verweilte. „Deine Augen!“, „Wieso kann ich nichts in Ihnen erkennen?“, zischte er, während er mir noch fester die Kehle zuschnürte. Meine Kreidefabene Augenfarbe ohne Pupillen waren das Merkmal unseres Fluches oder auch der unseres Familienclans. „Ich bin eine Ersuchte.“, keuchte ich. „Eine was?“ „...d...das Bedeutet wandernde Seelen ersuchen mich.“ „Seelen? Wovon zum Teufel sprichst du!“ „I....ich meine du bist nicht mehr am Leben...“, mit meiner Hand überzeugte ich ihn in den Spiegel zu sehen der in meinem Zimmer angebracht war. Neugierig warf er einen Blick darauf. Darin war nicht mehr als mein Körper zu sehen, dessen Kragen wie durch Zauberhand aufrecht gehalten wurde. Mein blasser Körper hing an ihm, doch von ihm war nichts zu sehen. Sein Griff wurde schwächer und er löste sich von mir. Langsam trat er näher an den Spiegel, während mein Abbild alles war was er darin auffinden konnte. Nur ich konnte sehen wie sich sein Körper daraufhin zubewegte. Als er seine Hand auf ihn legte und sie wieder löste, war ein Abdruck alles was darauf zurückblieb. „Was geschieht hier....“, flüsterte er zunächst, doch dann wurde er erneut von Wut überrannt die ihn dazu brachte mit geballter Faust in den Spiegel einzuschlagen. Die Stelle an der er ihn getroffen hatte zersprang. Er verspürte keinen körperlichen Schmerz dabei und es floss kein Blut. Er zog seine Faust zurück. „Wie ist dein Name Wanderer?“, tastete ich mich vorsichtig heran um mehr über ihn zu erfahren. „Mein Name?“ Ich nickte. „Ich....habe ihn vergessen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)