Geburtstagssammlung von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 1: Geburtstagsgier -------------------------- „Ihren Bibliotheksausweis bitte.“ „Ähm…ich habe nur den Studentenausweis.“ „Das ist ihr Bibliotheksausweis“ Seufzend wartete der Brünette, bis der Kartenleser, die Karte ausgelesen hatte und wandte sich dann an die Abholregale, in denen die Bücher lagen. Honigbraune Augen verfolgten die große Gestalt und innerlich schalt sich Katsuya. Natürlich war sein Studentenausweis auch sein Bibliotheksausweis. Er konnte sich dunkel daran erinnern, dass Yugi etwas erwähnt hatte. Besagter tauchte plötzlich neben ihm auf und bescherte dem Blonden fast einen Herzstillstand. „Yugi!“ „Hey, ist er da?“, Yugi lugte über den Tresen und konnte den Hinterkopf des Brünetten sehen. „Und hast du ihn gefragt?“ „Nein und ich werde ihn nicht fragen. Nicht, solange ich nicht wenigstens seinen Namen weiß.“ „Dann wird das nie etwas. Los, jetzt frag ihn einfach!“ „Nein, ich…“, Bücher wurden vor ihm auf den Tresen fallen gelassen und erboste blaue Augen blickten auf die beiden hinab. „Wenn ihr diskutieren wollt, tut das bitte außerhalb der Bibliothek. Es wollen einige hier in Ruhe lernen.“ „Tut uns Leid“, beide verbeugten sich rasch und warteten dann, dass die Bücher ausgeliehen wurden. Katsuya bedankte sich, packte die Bücher unter dem Arm und zusammen mit Yugi ging er hinaus. „Was findest du nur an ihm? Er ist immer so schlecht gelaunt und schaut jeden wütend an.“ „Er sieht gut aus und er ist gewissenhaft. Und ich habe gehört, er soll für seinen Bruder alles machen. Solch eine Hingabe finde ich einfach nur toll.“ „Und deswegen schwärmst du immer von ihm? Du weißt gar nichts über ihn! Vielleicht solltest du es dir einfach abschreiben. Er wird auch sicherlich viel älter sein und ich glaube, er sieht dich nur als Kind. Immerhin sind wir ja gerade mal in unserem dritten Semester.“ Katsuya schwieg und kaute auf seiner Unterlippe nachdenklich herum. Überrascht zog Yugi eine Augenbraue nach oben, dann stoppte er. „Jou! Das war ein Scherz! Wenn er Interesse an dir hat, wird ihm der Altersunterschied sicherlich egal sein. Und so viel älter sieht er nicht aus.“ Schnell eilte der Kleinere zu dem Blonden, doch dieser schien noch immer in seinen Gedanken versunken zu sein. „Yugi? Wie schreibt man eigentlich eine Bewerbung für einen Nebenjob?“ „Was? Warum willst du das denn wissen?“ „Naja, du sagtest ja, ich muss mehr über ihn erfahren und was wäre besser, als wenn ich mich für eine Hilfskraftstelle in der Bibliothek bewerbe? Ich kann dadurch etwas Geld verdienen und mehr über ihn erfahren.“ Katsuya grinste den anderen siegessicher an und dieser konnte nur seufzend den Kopf schütteln. „Am besten fragen wir Ryou. Immerhin hat er bereits eine Stelle hier angefangen.“ „Du bist der beste Yugi!“, der Kleinere war schnell in eine kurze Umarmung gezogen worden, dann machten sie sich auf den Weg in ihr Wohnheim. Katsuya freute sich schon darauf und niemand würde ihn aufhalten. ~ Zwei Stunden später war er kurz vor dem Aufgeben und er raufte sich die Haare. Ryou blickte mitleidig zu dem Blonden, ermutigte ihn aber immer wieder. Doch immer wieder verschrieb sich der Blonde und durfte den Satz oder Absatz neuschreiben. Dann passte etwas mit der generellen Formulierung nicht, oder es fielen ihnen noch Punkte ein, die eine Aufnahme bekräftigten. „Passt das so?“ Ryou beugte sich zu ihm hinüber und las sich den Satz ein paar Mal durch. Dann überlegte er und zeigte auf eine Stelle auf dem Bildschirm. „Das hört sich zu gestellt an. Du solltest den Satz am besten umschreiben. Und hier. Das Kanji macht den ganzen Absatz älter. Also, es wirkt, als wärst du älter. Und das passt nicht. Man sucht an der Uni extra nach jungen Leuten und bei sowas würde deine Bewerbung nicht durchgehen.“ „Was? Oh, stimmt. Jetzt wo du es sagst, fällt mir das auch auf“, schnell tippte Katsuya auf dem Laptop herum und der Absatz war verändert. Ryou las ihn sich ein weiteres Mal durch und streckte den Daumen nach oben. Erleichtert speicherte der Blonde das Dokument und wählte dann den Drucker aus. Es rumpelte kurz, dann fing das Gerät an, das Dokument zu drucken. „Und hiermit bekomme ich ganz sicher den Job?“ „Naja, versichern kann ich dir das nicht. Du wirst wahrscheinlich nicht der einzige sein, der sich bewirbt. Es ist allgemein bekannt, dass die Bibliothek Hilfskräfte braucht. Aber du hast gute Chancen damit.“ „Yeah! Dann komme ich meinem Ziel näher!“ Katsuya grinste, stand dann auf und ging zu dem Drucker. Seine Dokumente lagen feinsäuberlich übereinander und waren auch nicht verschmiert. Er hatte schon befürchtet, dass das Gerät wieder spinnen und die Hälfte falsch drucken würde. Er hatte dieses Erlebnis leider mit einer wichtigen Arbeit erfahren dürfen und er durfte das gesamte Dokument erneut in der Bibliothek ausdrucken. „Weißt du, wo ich das einwerfen kann?“ „Ich meine, es gibt einen Briefkasten direkt am Eingang. Aber du kannst es sicherlich an der Theke abgeben.“ „Ich schulde dir wirklich etwas. Sag mir nur was und ich werde versuchen, es zu bewerkstelligen.“ „Ich brauche nichts, wirklich. Es reicht mir, dass ich dir helfen konnte.“ „Du bist echt spitze, Bakura!“ „Nicht doch“ Der Weißhaarige wurde rot um die Nase und lachte etwas. Der Blonde sprang auf, packte alle Seiten in einen Briefumschlag und beschriftete ihn. „Ich geh dann mal.“ Er winkte dem anderen zu, dann war er auch schon verschwunden. Fröhlich pfiff er eine Melodie vor sich hin und achtete nicht auf den Weg. Dann stieß er mit einer Person zusammen und Katsuya landete auf seinem Hintern. „Pass gefälligst auf wo du hinläufst.“, maulte eine ihm bekannte Stimme und entsetzt riss er die Augen auf. „Sorry!“ Er sprang auf und verbeugte sich unzählige Male, während der Brünette nur schnaubte und die Arme verschränkte. Dann stutzte Katsuya und ein Lächeln erschien auf dem Gesicht. „Wenn ich dich schon sehe, kann ich dir was für deinen Boss mitgeben? Ich wollte mich für die Bibliothek als Hilfskraft bewerben und war gerade auf dem Weg dahin. Und da du ja da arbeitest, könnte ich es dir doch sicherlich mitgeben.“ „Bewerben?“ Der Brünette überlegte, seufzte dann und streckte die Hand aus. „Auch wenn ich bezweifle, dass du nützlich sein wirst, brauchen wir Hilfe.“ „Nutzlos?! Du hast noch gar nicht gesehen wie ich arbeite! Ich bin sehr gewissenhaft!“, knurrte der Blonde und der andere grinste. „Das werden wir noch sehen.“ Er schlug dem Blonden mit dem Umschlag auf den Kopf, dann wandte er sich ab. Katsuya folgte ihm mit seinem Blick und als der Brünette in ein Auto stieg und davonfuhr, blickte der Blonde dem Fahrzeug nach. Dann machte er sich auf den Weg zurück in sein Wohnheim. „Jou! Da bist du ja. Ich dachte wir gehen zusammen den Stoff aus unserer Vorlesung durch?“, Mokuba stand vor ihm und starrte, mit großen Hundeaugen den Blonden an. Katsuya fand es noch immer erstaunlich, dass der Schwarzhaarige 3 Jahre jünger war. Er war der jüngste in ihrem Jahrgang und doch war er schlauer, als der Großteil an der gesamten Uni. „Was? Wir haben nicht mal zusammen eine Vorlesung! Und mit dir lernen werde ich sicherlich nicht. Das letzte Mal hab ich ‘ne Prüfung wegen dir versemmelt. Lauter Paragraphen und andere Juristische Begriffe sind mir im Kopf herumgeschwirrt und nichts zu meinem eigenen Stoff. Und dabei waren das so leichte Aufgaben! Wirklich, wenn ich mit dir lerne, kann ich es vergessen mein Studium in Ernährungswissenschaften abzuschließen.“ „Aber Jou! Du bist meine einzige Hoffnung!“, jammerte Mokuba weiter und Katsuya wusste, dass er verloren hatte. Ade, Vorbereitung für die nächste Prüfung. Seufzend nickte er und Mokuba sprang begeistert in die Luft. „Ich lerne auch danach mit dir zusammen, versprochen!“ „Schon gut Knirps“, Katsuya grinste und wuschelte dem Schwarzhaarigen durch die Haare. „Aber erzähl mal lieber was du hier machst? Wolltest du nicht zuhause bleiben?“ „Hör mir auf damit! Ni-sama ist in so einer guten Laune, dass es unheimlich ist. Er pfeift! Er pfeift fröhlich vor sich hin und hat angefangen zu kochen. Nicht, dass das Essen von ihm nicht schmeckt, aber wenn er so drauf ist, probiert er gerne aus und die Hälfte der Sachen, die daraus entstehen, finde ich einfach nur widerlich. Aber ich bin ja eh zu wählerisch. Laut Ni-sama. Aber nichts geht halt über einen guten Burger von Burger World!“ „Du sagst es. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass es so schlimm sein kann. Aber von mir aus, bleib ruhig hier. Honda ist bei seinen Eltern und kommt erst morgen wieder. Also wäre zur Not auch ein Bett frei. Aber schreib deinem Bruder besser. Nicht, dass du ihm noch einen Herzinfarkt bescherst, weil er denkt du bist auf irgendeiner Party.“ „Ich bin noch nicht mal volljährig!“ „Früh übt sich, sagt man doch.“ Katsuya streckte ihm die Zunge raus und Mokuba stemmte empört die Hände in die Seiten. Dann mussten beide lachen und zusammen gingen sie in das Doppelzimmer von Katsuya, um das Lernen zu beginnen. Nach einer halben Stunde hatten sie das Lernen aufgegeben und saßen nun im Schneidersitz vor dem Fernseher und versuchten sich in einem Rennspiel, gegenseitig von der Fahrbahn zu schieben. Katsuya war sogar so weit gegangen und versuchte an den Kontroller von Mokuba zu langen. So kam es, dass Yugi, sie beide in einer seltsamen Pose vorfand. Katsuya mit ausgestrecktem Arm, Richtung Mokuba gelehnt. Mokuba versuchte so viel Platz zwischen sie zu bringen, wie es eben ging und hatte einen seiner Füße gegen das Gesicht des Blonden gedrückt, um ihn am näher kommen zu hindern. Beide hatten ein Grinsen im Gesicht und Yugi schüttelte nur den Kopf. „Ich dachte du wolltest zum Lernen hier her kommen Mokuba.“ „Yugi, hey. Ja, wir haben auch ein wenig gelernt, aber Jou jammert die ganze Zeit nur herum.“ „Hey! Das ist eine dreiste Lüge. Du lässt dich doch gerade von allem ablenken.“ „Ich glaube, ihr beide lasst euch von allem ablenken. Jou, hast du die Bewerbung schon abgegeben?“ „Klar, ich konnte sie sogar persönlich abgegeben.“ „Wirklich? Na, dann heißt es wohl warten.“ ~ Katsuya musste 4 Wochen warten, bis er die Bestätigung bekommen hatte. Er wurde zu einer Einarbeitung eingeladen und nervös tigerte er in seinem Zimmer herum. „Jetzt beruhige dich doch mal. Es ist ja nicht, dass du den Kerl heiraten sollst. Es ist nur eine Einarbeitung.“ Honda war leicht genervt, wegen dem Blonden und er war froh, wenn besagter endlich weg war. „Wenn du jetzt nicht losgehst, wirst du zu spät kommen.“ Honda zeigte auf die Uhr an der Wand und entsetzt blickte der Blonde zu dieser. Dann schnappte er sich seine Jacke und eilte aus dem Zimmer. Honda seufzte erleichtert auf. Endlich Ruhe. Der Blonde jedoch, rannte zur Bibliothek und kam gerade so pünktlich an. Keuchend stand der im Eingang und sah sich suchend um. Überall waren Studenten unterwegs und zwischendrin konnte er einige Mitarbeiter sehen. Sicheren Schrittes ging er auf einen Mann mittleren Alters zu und blieb kurz vor diesem stehen. „Entschuldigung? Ich bin hier zum Einarbeiten.“ „Einarbeiten? Schön für dich Junge. Aber was hat das mit mir zu tun?“ Verwirrt blickte der Blonde auf den Mann. „Sie arbeiten doch hier, oder?“ Der Mann schnappte nach Luft und lief rot an. „Was fällt dir eigentlich ein? Ich soll hier arbeiten? Was glaubst du eigentlich wer du bist?!“ Er wurde immer lauter und Katsuya wurde immer kleiner. Er versuchte sich zu entschuldigen, doch er kam nicht zu Wort. Gerade als sich einige Mitmenschen auch einbeziehen wollten, da die beiden die Unruhe ausgelöst hatten, trat der Brünette an die beiden heran. „Was soll der Lärm hier?“ Finster betrachtete er die beiden Störenfriede und erkannte den Blonden. Seufzend ließ er den Kopf hängen. „Hanami-san, entschuldigen Sie bitte die Missverständnisse. Er ist neu hier und fängt gerade erst an. Die Verwechslung wird nicht mehr vorkommen.“ „Das will ich aber auch hoffen.“ Verwirrt blickte der Blonde, zwischen den beiden hin und her, blieb aber stumm. Er wollte sich nicht noch mehr Ärger einfangen. „Du, her kommen. Entschuldige dich gefälligst!“ Der Brünette nickte mit dem Kopf, Richtung dem Mann und Katsuya verbeugte sich tief und stammelte eine Entschuldigung. Der Mann rümpfte nur die Nase und ging. „Wer war das?“ „Hanami-san. Er macht gerade seinen Doktor in Medizin. Er hat hier schon früher studiert und hat sich nach einigen Jahren dazu entschlossen, seinen Doktor nachzuholen.“ „Er studiert?!“ Unbewusst hatte der Blonde die Stimme angehoben und bekam einen vernichtenden Blick zugeworfen. „Sorry.“, flüsterte er und der Brünette bedeutete ihm zu folgen. Sie erreichten im hinteren Teil der Bibliothek eine Tür, hinter der sich ein Büro befand. Die Wände waren weiß und an der rechten Seite war ein mittelgroßes Bild, einer Landschaft aufgehangen worden. Der Boden war mit einem grünen Teppich verlegt worden und an der linken Wand waren ein Schrank und zwei Sideboards, in dunklem Holz aufgebaut. Der Schreibtisch stand mittig im Raum und bestand ebenfalls aus dunklem Holz und man konnte da eine Schreibtischlampe, sowie einen Laptop sehen. Ansonsten war der Tisch leer. Der Tür gegenüber, und somit hinter dem Schreibtisch, waren zwei Fenster, durch die man in den Innenhof sehen konnte. Der Ausblick faszinierte den Blonden, da der Innenhof mit mehreren Kirschbäumen versehen war. „Du bist nicht fürs Träumen eingestellt worden.“, kam es zischend an seinem Ohr und Katsuya erschauderte. Zitternd nickte er und setzte sich in einen der beiden Stühle, die vor dem Schreibtisch standen. Der Brünette setzte sich ihm gegenüber und tippte etwas auf dem Laptop. Es entstand eine kleine Anspannung und nervös rutschte der Blonde auf dem Stuhl herum. „Warum wolltest du unbedingt hier anfangen?“ Die Frage überraschte ihn und ließ ihn leicht rot werden. Er konnte unmöglich die Wahrheit sagen. „Ähm…ich…ich wollte…“, stotternd senkte er den Blick und knetete seine Hände nervös. Was sollte er nur sagen? „Was wolltest du?“ Blaue Augen starrten in Honigbraune und Katsuya schluckte leicht. „Ich…wollte...etwas Geld verdienen. A-außerdem kann ich gut mit Menschen umgehen und was wäre da besser, als die Bibliothek?“, stammelte er und sein Herz raste. Nachdenklich tippte sich der Brünette mit seinem Finger an seine Schläfe, dann faltete er seine Hände auf der Tischplatte zusammen. „Es reicht nicht, sich mit Menschen gut zu verstehen. Wie ist dein technischer Wissensstand? Hast du Probleme mit dem Rücken? Es kann ein sehr anstrengender Job werden.“ „Probleme habe ich keine und auch sonst kommt es selten vor, dass mir ein Job zu anstrengend wird. Ich habe früher in der High School überall geholfen, wo es nur ging. Zum Großteil war ich dadurch auf Baustellen. Aber was ist mit der Technik gemeint? Ich muss doch nur die Bücher ausleihen?“ Der Brünette seufzte und drehte dann den Laptop herum. „Das hier ist unser Ausleihsystem. Über diesen Button öffnet sich die Ausleihfunktion. Mit dieser leihen wir die Bücher aus. Wenn du auf den Button draufklickst öffnet sich zuvor ein Fenster, in welchem man die Bibliothektskarte einliest. Das geschieht über dieses kleine Gerät hier.“ Er zeigte auf einen kleinen, schwarzen Kasten, mit einer weißen Fläche. Dann öffnete er eine Schublade und holte eine Karte heraus, die er auf den Kasten legte. Es piepte kurz, dann sah Katsuya, wie eine Nummer in das Feld eingelesen wurde und es öffnete sich ein neues Fenster. Es waren Kontaktdaten, sowie Daten über Ausleihen, Gebühren und mehr zu sehen. ‚Kaiba Seto. So heißt er also.‘ „In diesem Fenster sind alle persönlichen Daten erfasst, doch für dich ist es uninteressant. Wichtig ist, dass du danach auf diesen Button mit dem grünen Pfeil draufklickst. Dadurch kannst du die Bücher ausleihen. Sollte jemand Bücher zurückbringen, klickst du auf den roten Pfeil und buchst sie zurück.“, Katsuya nickte zaghaft und versuchte es sich zu merken. Doch nachdem der Brünette weiter erklärte, rauchte ihm der Kopf. „Ähm…könnte ich das eventuell alles in der Praxis noch einmal erklärt bekommen?“ „Was ist daran nicht zu verstehen?“ „Das ist alles einfach ein bisschen viel auf einmal. Aber wenn ich es einmal sehe, kann ich mir das besser merken.“ „Hmpf.“ Er stand auf und Katsuya machte es ihm gleich. „Wenn du es danach noch immer nicht kapiert hast, kannst du es vergessen. Ich kann keinen Nichtsnutz gebrauchen.“ „Wa-? Natürlich hab ich es dann kapiert!“ „Das werden wir dann sehen. Übrigens wirst du mich ab sofort siezen, verstanden?“ „Na-natürlich Kaiba-san.“ Zähne knirschend ging er hinter dem Brünetten her. Vielleicht hatte Yugi ja doch Recht? „Ah, Kaiba-sama! Ich habe auf den Neuling gewartet, aber er ist nicht aufgetaucht. Soll ich ihn anrufen?“ Eine junge Frau mit kurzen, braunen Haaren trat auf die beiden zu. „Nicht nötig Mazaki. Ich habe ihn mir selber vorgenommen.“ Damit wies der Brünette auf Katsuya und die Frau, Mazaki, holte zischend Luft. „Sie haben-? Aber das hätten wir doch auch machen können! Sie haben doch so schon zu viel zu tun.“ „Ich bin gerne in der Position zu entscheiden, ob die Person fähig ist oder nicht. Und da er hier ist, können Sie nach Hause gehen. Er wird mit mir die restliche Zeit an der Theke verbringen.“ „Die…? Natürlich Kaiba-sama!“ Schnell verbeugte sich die Frau und rauschte davon. Katsuya starrte ihr verwirrt hinter, wurde aber dann von dem Brünetten gerufen und eilte zu ihm. Kaum waren sie an der Theke, kam auch schon der erste Gast und wollte seine Bücher abholen. „Also, zuerst die Karte einlesen über den Kasten“, murmelte der Blonde und legte die Karte auf. Es piepste, aber sonst passierte nichts. Verwirrt blickte der Blonde auf den Kasten, dann wieder auf den Bildschirm vor ihm. „Du musst erst auf den Button hier klicken“ Wieder war die Stimme nah an seinem Ohr und wieder konnte der Blonde, den Atem des anderen spüren. „Bitte heben Sie die Karte noch einmal an und legen Sie sie dann wieder auf den Scanner. Danke.“ Katsuya beobachtete alles genau, dann sah er einen Finger auf den Bildschirm zeigen. „Das hier ist die Abholnummer. Unter der findest du die Bücher.“ „Unter der Nummer? Nur der Nummer?“ Er konnte sich nicht vorstellen, dass das reichen würde. Wenn er noch zusätzlich die Namen aller Bibliotheksbenutzer auswendig wissen müsste, müsste er den Job wohl an den Nagel hängen. „Natürlich nicht nur unter der Nummer. Nummer und Nachname. Wenn es ein Nachname ist, der häufiger vorkommt, dann auch den Vornamen berücksichtigen. Und jetzt los. Der Nutzer wartet schon lange genug.“ „Natürlich! Entschuldigung.“ Der Blonde eilte zu dem Regal 37 und suchte dann den Namen heraus. Es dauerte etwas, bis er unter all den Namen den Richtigen gefunden hatte, dann eilte er wieder an den Tresen. „Danke Jou.“ Erstaunt hob er den Blick und starrte in das Gesicht von Sennen Atem. „Atem! Was machst du denn hier?“ „Ich brauchte die Bücher. Ich muss demnächst meine Abschlussarbeit schreiben. Sag mal, ist Yugi im Wohnheim?“ Katsuya grinste nur und streckte ihm den Daumen entgegen. Er wusste ganz genau, was Atem wollte. Yugi hatte ihn kennengelernt, da waren sie selber noch im ersten Jahr der High School und Atem hatte ganz frisch angefangen zu studieren. Nach einem Jahr waren er und Yugi, dann ein Paar geworden. „Wir sehen uns Jou. Seto.“ Er winkte den beiden zu und verschwand. „Seto?“ Verwirrt legte Katsuya den Kopf schief. „Das ist mein Vorname.“ Verstehend nickte er und erstarrte dann. „Du kennst Atem so gut?!“ „Ruhe und was habe ich gesagt, wie du mich nennen sollst?“ „Sorry.“ Sie schwiegen und Katsuya kramte Stift und Papier hervor, um sich Notizen zu machen. Immer wieder ging er die Stichpunkte durch, damit er sie beim nächsten Mal auswendig konnte. Es war gar nicht so schwer, nur in der Theorie hatte es sich kompliziert angehört. In der Praxis waren es nur einige Mausklicks und dann war alles schon vorbei. „Wir sind Cousins.“ Die Stimme des Brünetten durchschnitt die Stille und Katsuya wandte überrascht den Blick zu dem anderen. Dann lächelte er und nickte. „Ok.“ Erstaunt zog der Brünette eine Augenbraue nach oben, blieb aber still. Der Blonde widmete sich wieder seinen Notizen zu und als er den nächsten Studenten bediente, brauchte er fast keine Hilfe mehr. ~ Mittlerweile waren mehrere Wochen vergangen und der Blonde hatte sichtlich Spaß an der Arbeit in der Bibliothek. Er wurde einiges gefragt und so gut er konnte, antwortete er auch, aber ansonsten war es angenehm ruhig. So konnte er auch während seiner Schicht lernen und sich auf bestimmte Themen vorbereiten. Immer wieder kamen seine Freunde vorbei und redeten mit ihm und solange Seto nicht da war, machte es keinem etwas aus. „Hey Leute.“ Mokuba ließ sich neben Yugi auf einen Stuhl fallen. „Mokuba, wie geht es dir?“ „Hör mir auf. Ni-sama ist in einem Dauerzustand der guten Laune. Mittlerweile habe ich richtig Angst um ihn. Solange habe ich ihn noch nie gut gelaunt gesehen. Sonst ist immer irgendetwas falsch und wenn es nur eine Kleinigkeit ist.“ „Dann sei doch froh darüber.“ „Du hast gut reden. Du musst ja nicht mit ihm zusammenwohnen.“ „Hallo L- Mokuba?“ „Atem?“ Die beiden sahen sich erstaunt an und die anderen wechselten einen verwirrten Blick mit den beiden aus. „Ihr kennt euch?“ „Wir sind Cousins.“, sagten beide gleichzeitig. Es herrschte Stille, bis Katsuya entsetzt aufsprang und der Stuhl polternd auf dem Boden aufkam. „Cousins?!“, rief er und er wurde rot. Mehrere erboste Blicke wurden ihm zugeworfen und schnell richtete er seinen Stuhl auf, um sich wieder hinzusetzen. „Ihr seid Cousins?“, fragte er erneut nach, nur diesmal leiser. Sie nickten beide. „Verdammt. Das ist echt nicht wahr.“ „Was meinst du Jou? Sag bloß, du stehst nicht mehr auf den Brünetten?“ „Was?! Jou hat jemanden, den er mag?“, Mokuba rutschte neugierig näher und wollte alles genau wissen. Atem blieb wo er war und sah nachdenklich den Blonden an. Dann fing er an zu lachen und erntete verwirrte, entsetzte und teilweise erboste Blicke. „Wie lange musst du noch arbeiten?“ „Noch circa 10 Minuten, dann kommt meine Ablöse“, sagte der Blonde mit einem Blick auf die Uhr. „Gut, dann bin ich dann wieder da. Bis in 10 Minuten.“ Damit verschwand er im inneren der Bibliothek und hinterließ drei verwirrte Menschen. „Was war das denn?“ „Keine Ahnung.“ Bevor sie weiterreden konnten, traten einige Studenten an den Tresen und Katsuya entschuldigte sich, um seine Arbeit zu machen. Er brauchte länger, als die 10 Minuten und sein Kollege, ein Student aus der Chemie, wartete geduldig, bis Katsuya fertig war. „Sorry, dass es so lange gedauert hat. Aber die hatten alle so wahnsinnig viele Bestellungen.“ „Kein Problem. Ich kenn die bereits und die haben immer so viel. Keine Ahnung was die alles damit machen, aber was interessiert es mich. Hauptsache, die kommen nicht auf die Idee und wollten die Menge kurz vor der Schließung haben.“ „Gott, hoffentlich passiert so etwas nie. Ich soll ja nächste Woche eine der letzten Schichten übernehmen.“ „Ich drück dir die Daumen.“ „Danke, dir auch. Schönen Abend noch!“ „Da bist du ja endlich. Was hat das so lange gedauert?“ „Mecker nicht! Such dir lieber selber einen Job, dann weißt du wie das ist.“ Leicht boxte der Blonde, Yugi gegen die Schuler und beide lachten. Mokuba schüttelte nur den Kopf und Atem grinste vor sich hin. Zusammen gingen sie zu Atem nach Hause. Sie kochten etwas, aßen und redeten. Mokuba fragte immer wieder, auf wen Katsuya stand, doch dieser weigerte sich, eine Auskunft darüber zu erteilen. Es war ihm noch immer unangenehm und er verstand auch nicht, wie er es nicht bemerken konnte. Mokuba sah seinem Bruder sehr ähnlich. Und sie hatten immerhin denselben Nachnamen! Warum war ihm das noch nie aufgefallen? Und hatte er jetzt überhaupt noch das Recht, auf eine Beziehung zu hoffen? Er würde immerhin den Bruder einer seiner Freunde daten wollen. Sein Handy vibrierte in seiner Hosentasche und verwirrt nahm er es heraus. ‚Spätdienst für morgen hat abgesagt. Du springst ein. Sei Pünktlich.‘ Katsuya schnaubte. War ja klar, dass er einfach eingetragen wurde. Gefragt wurde nicht. Doch er musste sich eingestehen, dass er es auch toll fand. So konnte er hoffentlich mehr Zeit mit dem Brünetten verbringen, auch wenn es nur Arbeit war. Wie gefordert war er am nächsten Abend pünktlich in der Bibliothek und hatte seinen Kollegen abgelöst. Er war sogar überpünktlich gewesen und erntete einige erstaunte Blicke. Doch er grinste einfach nur und meinte, dass er eh schon in der Nähe gewesen war. Dass er nervös war, verschwieg er. Er wollte heute den einen Schritt gehen und es dem Brünetten sagen. Einfach nur sagen, keine Antwort erwarten. Er wollte es einfach nur raus haben und es danach Mokuba beichten. Es war ihm noch immer unangenehm, dass er auf Mokubas Bruder stand, doch er konnte nichts daran ändern. Die Stunden zogen sich und es war sehr viel zu tun. Seine Beine schmerzten und er spürte jeden Muskel im Rücken. Er sollte wohl wieder öfters Sport machen, wobei er sich sicher war, wenn er so weiter machte, bräuchte er kein Fitnessstudio mehr. „Jou-kun? Ich geh dann mal. Denkst du dran, hinten bei den Lernkammern einmal durchzugehen, dass auch ja keiner der Studies da mehr drin sitzt? Es reicht, dass wir einen da die gesamte Nacht sitzen hatten. Kaiba-san war so sauer, dass wir ihm alle eine ganze Woche aus dem Weg gegangen waren und ich möchte das keinesfalls wieder erleben.“ Anzu schüttelte sich kurz und Katsuya nickte nur. Er hatte davon gehört und er wollte sich gar nicht vorstellen, wie der Brünette ausgesehen hatte. Und doch hätte er es gerne gesehen, denn er konnte sich gut vorstellen, dass ein wütender Seto wahrscheinlich sehr heiß sein konnte. Anzu winkte ihm noch zu, dann war er alleine in der Bibliothek. Er erschauerte immer wieder, wenn er in die Gänge zwischen den Regalen blickte und er hoffte inständig, dass es Geister wirklich nicht gab. Er würde es definitiv nicht überleben, wenn er hier plötzlich- „Waaaah!“ Die Hand, die sich auf seine Schulter gelegt hatte, wurde rasch zurückgezogen und Katsuya wirbelte herum. Vor ihm stand Seto und Katsuya konnte sehen, dass dieser sich ein Lachen verkneifen musste. „Mach das nie wieder!“ Er versuchte sein Herz zu beruhigen, doch es wollte nicht langsamer schlagen. Das Adrenalin war noch zu deutlich zu spüren und zum Teil wurde er auch wütend, da der Brünette nicht aufhören konnte zu lachen. „Sorry, aber hätte ich gewusst, dass du so schreckhaft bist, hätte ich das schon viel früher getan.“ „Arsch.“, murmelte der Blonde, bevor er kurz stockte. Der Brünette lächelte ihn an und die Röte schoss dem Blonden in sein Gesicht. Er musste sich eingestehen, dass der andere viel attraktiver war, wenn er lächelte. „Was…machst du eigentlich hier? Äh, ich meinte…“ „Schon gut. Ich dachte mir, dass ich dir ein wenig unter die Arme greife, damit du schneller fertig wirst.“ „Danke.“ Leicht legte er den Kopf schräg und grinste den anderen an, bevor er seine Hand ausstreckte. Vorsichtig schob er einige Strähnen aus dem Gesicht. „Ihr seht euch wirklich ähnlich.“ „Wer?“ „Du und Mokuba. Ich hätte es gleich wissen müssen.“ „Du kennst meinen Bruder?“ „Jup. Wenn er nicht bei dir ist, dann ist er bei uns im Wohnheim. Er schläft des Öfteren auch bei mir. Meist, wenn wir zusammen gelernt haben.“ Der Blick des Brünetten verdunkelte sich etwas. „Keine Sorge, wir lernen nur, wirklich! Er ist zu jung und nicht wirklich mein Typ.“ „Nicht dein Typ? Ich hätte nicht gedacht, dass du auf das eigene Geschlecht stehst.“ „Nicht? Was ist denn dein Typ?“ „Warum sollte ich es dir sagen?“ „Weil du nun weißt, dass ich Männer mag? Komm schon, außer mir ist hier keiner und ich werde schweigen wie ein Grab.“ Wieder grinste der Blonde, doch das Grinsen verschwand rasch. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich näher gekommen waren. Und der Blick des Brünetten glich einem Raubtier, welches gerade seine Beute in die Enge getrieben hatte. „A-alles in Ordnung?“ Vorsichtig fragte der Blonde nach und Seto leckte sich einmal über die Lippen. Alleine diese Aktion reichte aus, damit Katsuya wieder Herzrasen bekam. Das hier war die Gelegenheit es ihm zu sagen, doch er bekam keinen Ton heraus. Er konnte nur auf die Lippen des anderen starren und stellte sich vor, wie sich diese Lippen wohl anfühlen würden. Und dann lagen plötzlich diese Lippen auf seinen und bewegte sich gierig. Nach ein paar Sekunden löste sich der Ältere und sein Blick war gesenkt. „Was…?“ Zu mehr war der Blonde nicht fähig. „Ich…es…sorry. Ich wollte das-“ Weiter kam Seto nicht, da Katsuya ihn an den Schultern gepackt hatte und ihn nun küsste. Blaue Augen wurden aufgerissen, bevor sie sich genießerisch schlossen und der Ältere die Führung übernahm. Verlangend strich die Zunge des Brünetten, über die Lippen des anderen und willig öffnete der Blonde seine, um die Zunge hineinzulassen. Ein Kampf entbrannte, doch Katsuya gewann diesen und drängte die Zunge zurück. Er spürte, wie Hände seinen Körper abtasteten und dann, wie sein Gürtel geöffnet wurde. Er ließ von dem Brünetten ab, wollte etwas erwidern, doch jeglicher Laut erstickte im Keim, als er eine, der beiden Hände, um seine Männlichkeit spürte. Er zog die Luft ein und erntete einen amüsierten Blick des Älteren. Dann geschah etwas, was er sich bisher, nur ganz selten erträumt hatte: Der Brünette ging vor ihm auf die Knie, packte seine Erektion aus und nahm ihn in den Mund. Stöhnend krallte sich der Blonde in das braune Haar und schloss die Augen. Es fühlte sich einfach nur göttlich an. Immer wieder strich die Zunge über seine Eichel und den Schaft entlang. Spürte immer mehr die Enge des Halses, als der Brünette ihn immer wieder weiter aufnahm. Geschickte Hände kraulten seine Hoden und Katsuya konnte nicht mehr sagen, wie ihm geschah. Doch es war nie genug. Immer wenn er kurz davor war zu kommen, ließ der Brünette ab. Dann wurde seine Hand gepackt und er wurde hinter dem Brünetten hergezogen. In dem Büro von dem Brünetten, wurde der Blonde direkt gegen die Tür gedrückt und wieder geküsst. Hände ertasteten sich wieder über seinen Körper, doch dieses Mal blieb der Blonde nicht untätig. Seine Hände wanderten den anderen Körper auf und ab und rieben immer wieder an unterschiedlichen Stellen. Sein Daumen streifte die Stelle, an der er die linke Brustwarze vermutete und bekam ein Keuchen als Antwort. Katsuya grinste in den Kuss hinein und wiederholte die Bewegung. Seto knurrte daraufhin und bevor Katsuya auch nur etwas machen konnte, lag er auf dem Rücken, blaue Augen starrten ihn intensiv an. Erst jetzt bemerkte er, in welcher Verfassung der Brünette war. Das Hemd war verknittert und einige Knöpfe waren geöffnet, die Hose war komplett geöffnet und Katsuya konnte die Beule in der engen Boxershorts sehen. Er schluckte. Das hier war mehr, als er sich je erhofft hatte und trotzdem hatte er etwas Angst. Er hatte sich schlau gemacht. Sex zwischen Männern. Und er hatte schon öfters versucht sich Anal zu befriedigen. Doch jedes Mal hatte er vor Angst aufgehört oder gar nicht erst begonnen. Und nun war es soweit, dass es passieren würde. „Angst?“ Der Blick des Blonden huschte nach oben und verlegen wandte er seinen Blick ab. „Du brauchst keine Angst zu haben.“ Seto beugte sich nach unten, stützte sich mit einer Hand ab und küsste ihn. Dann löste sich der Brünette von ihm und befreite den Blonden etwas von seiner Hose und Boxer. Die blauen Augen leuchteten hell und wieder leckte sich der Brünette über die Lippen. „Ich hatte nie gedacht, dass du so groß bist.“ „Wie bitte?“ „Naja, die Breite ist in Ordnung, doch die Länge. Oral war es schon eine Herausforderung, aber ich hatte es im Griff.“ Seto schien den Blonden nicht mehr wahr zu nehmen und nachdenklich legte er den Kopf schief. „Wird schon schief gehen.“ Er grinste und Katsuya riss verblüfft die Augen auf. Seto richtete sich auf und entfernte seine Hose, dann seine Boxershorts. Dann kniete er sich wieder über den Blonden und nahm dessen Erregung wieder in den Mund. Katsuya stöhnte laut auf und krallte sich in die Haare des anderen. Dann war der Mund auch schon wieder weg und Seto stand bei seinem Schreibtisch. Katsuya konnte nicht sehen, was er tat, doch er konnte es sich vorstellen. Er schluckte wieder und leckte sich über seine Lippen, um diese zu befeuchten. Seto kam unterdessen wieder zu ihm hatte etwas von dem Gleitmittel in den Händen verteilt und erwärmte es leicht. Dann massierte er die Erektion von Katsuya und verteilte das Gleitgel. Katsuya stöhnte wieder und bäumte sich etwas auf, wurde aber von dem anderen wieder nach unten gedrückt. „W-was hast du vor?“, keuchte der Blonde und Seto grinste ihn nur an. Er wollte wissen was vor sich ging. Dann war Seto über ihm und Katsuya merkte, dass dieser zitterte. Bevor der Blonde aber auch nur fragen konnte, was los war, spürte er langsam die Enge, die sich um ihn legte. Er holte erschrocken Luft und hielt diese an. Seto atmete langsam und senkte sich mit jedem ausatmen weiter auf den Blonden. Katsuya versuchte ruhig liegen zu bleiben, doch es wurde immer schwieriger und er stöhnte immer wieder auf. Seto schrie kurz auf, als Katsuya es nicht mehr aushielt und nach oben stieß. Die letzten Zentimeter die gefehlt hatten, hatte er Blonde mit einem Stoß überwunden und war nun komplett in dem Brünetten. Dieser keuchte und hatte sich nach unten gebeugt, die Hände krallten sich in das T-Shirt des Jüngeren. „Was...sollte das?“ Er wollte bedrohlich wirken, doch dadurch das er keuchte, kam es verzweifelt rüber. „Sorry. Aber ich konnte es nicht mehr aushalten.“ Katsuya grinste ihn an und strich dem Brünetten einige Strähnen aus dem Gesicht. Dann stützte er sich mit einem Arm ab, stemmte sich nach oben und küsste den Älteren intensiv. Nach ein paar Minuten hatte sich der Brünette beruhigt und drückte den Blonden wieder nach unten. „Eine einzige Sache. Nur weil du derjenige bist, der penetrieren darf, heißt das nicht, dass du die Kontrolle hast. Verstanden?“ „Klar. Hätte ich mir auch nicht erträumen können, dass du die Kontrolle abgibst.“ Katsuya grinste und stieß leicht nach oben. Seto erschrak und erzitterte, bevor er seufzte und sich entspannte. „Noch einmal und wir beenden es.“ „‘türlich.“ Katsuya spürte, dass es eine leere Drohung war, doch er gehorchte dieses Mal. Vielleicht hatte er ja Glück und es würde keine einmalige Sache bleiben, dann hätte er genügend Chancen, den Spieß umzudrehen. Langsam begann sich der Brünette zu bewegen, zu Anfang in kurzen Bewegungen, doch diese wieder immer größer und schneller. Seto packte sein Hemd und zog den Saum zu seinem Mund, und verbiss sich in dem Stoff. Er erstickte somit sämtliche Laute, die er machte und Katsuya hatte einen ungehinderten Blick auf den Oberkörper des anderen. Seine Hände wanderten die Seiten des Körpers über ihm nach oben und streichelten Seto an jeder Stelle. Dann, bevor Seto auch nur reagieren konnte, hatte sich der Blonde aufgerichtete und hielt den anderen fest in einer Umarmung. Die Beine wurden angewinkelt und Seto konnte sich gegen den Blonde lehnen. Dieser zog die Luft ein und seufzte dann auf. „Ich hatte mir nie erträumen können, dass das hier passieren würde.“ Er stieß sanft zu, entfernte das Hemd des Brünetten und entlockte, mit dem nächsten Stoß ein leises Stöhnen des anderen. „Wenn wir….das hier so weiter…machen, sind wir morgen noch dran.“ Seto knurrte und löste sich etwas von dem anderen. Dieser grinste ihn nur entschuldigend an und Seto schnaubte. Dann stieß er den Blonden nach hinten und dieser lag wieder auf dem Rücken. „Verdammt…mein Kopf. Pass das nächste Mal besser auf!“ Katsuya erstarrte und Seto grinste nur. „Keine Sorge, das werde ich.“ Dann begann der Brünette sich wieder auf und ab zu bewegen und Katsuya stöhnte nur noch auf. Sein Herzschlag war beschleunigt und er spürte eindeutig eine gewisse Röte in seinem Gesicht. Nächstes Mal. Der Brünette hatte gerade einem nächsten Mal zugestimmt. Er krallte sich in die Seiten des Brünetten und stieß zu. Erschrocken stützte dieser sich auf dem Blonden ab und funkelte ihn an. Katsuya grinste einfach nur und stieß, so gut es eben ging, in den Körper über ihm. Beide stöhnten und keuchten. Der Brünette fing an, sich dem Rhythmus des anderen anzupassen und traf ihn auf halber Strecke. „Scheiße.“ Katsuya biss sich auf die Lippe und kniff die Augen zusammen. Wenn der andere nicht bald kam, würde der Blonde kommen. Schnell löste er eine seiner Hände, von der Seite von Seto und griff nach dessen Erregung. Erschrocken zog dieser die Luft ein und stöhnte laut auf. Katsuya stieß weiterhin zu, doch pumpte er währenddessen auch die Erektion des anderen. Katsuya spürte, wie der andere erzitterte und sich auf die Lippen biss. „Ich will dich hören.“ Seto starrte den anderen an, dann ganz langsam ließ er von seiner eigenen Lippe ab und stöhnte, als Katsuya seine Prostata streifte. Immer wieder stöhnte er und Katsuya lief ein Schauer über den Rücken. Er hätte nicht gedacht, dass der andere auf ihn hören würde. Doch er würde sich nicht beschweren, sondern jede Sekunde genießen. Der Brünette zitterte immer mehr und Katsuya merkte, dass er es nicht mehr lange aushalten würde. Dann spürte Katsuya wie der Penis von Seto zuckte und spürte auch sogleich das Sperma. Es klebte ihm an der Hand, am T-Shirt und sogar etwas im Gesicht. „Scheiße…“, murmelte Seto und beugte sich zu dem Blonden nach unten. Erschöpfte lehnte er sich auf den Körper und verzog angewidert das Gesicht, als er sich genau in sein Sperma legte. Doch bevor er etwas dazu sagen konnte, spürte er die beiden Hände von dem Blonden, wie sie sich in seiner Haut verkrallten, und dann die erbarmungslosen Stöße des anderen. Stöhnend krallte sich der Brünette in den Teppich. Er war noch viel zu empfindlich, als dass er die Stöße wirklich aushielt und ab und an entkam ihm ein leises Wimmern. Er presste seinen Mund an die Schulter des anderen und Katsuya spürte die Vibration von jedem Stöhnen, Keuchen und Wimmern. Doch er konnte nicht einfach aufhören. Nicht jetzt. Nicht nachdem der andere fertig war und er nur noch eines wollte: In dem Brünetten kommen. Stöhnend beschleunigte er sein Tun und Seto schrie auf. Er bäumte sich etwas auf und Katsuya konnte sehen, dass der Brünette am verzweifeln war. Das Stöhnen wurde lauter und hektischer und spornten Katsuya noch mehr an. Immer wieder stieß er in dem Winkel zu und merkte, dass er die Prostata des anderen treffen musste. Seto war komplett aufgelöst in Lust und Verzweiflung. Die Stimme war etwas kratzig und ein paar Tränen hatten sich aus seinen Augen verirrt. Dann spürte der Blonde das bekannte Kribbeln und mit einem letzten, harten Stoß kam er in dem anderen. Stöhnend hatte er sich aufgebäumt und sank nun langsam wieder nach unten. Seto zitterte am ganzen Körper und hatte Mühe sich zu kontrollieren. Beide atmeten schneller, doch der Blonde schien sich recht schnell wieder zu erholen. „Das war unglaublich.“, murmelte Katsuya, bekam aber keine Antwort. Verwirrt drückte er den anderen etwas von sich und bekam nur ein leichtes Wimmern als Reaktion. „Alles in Ordnung?“ Seto brauchte noch einige Momente, bevor er imstande war zu nicken. Jede kleinste Bewegung löste ein Zittern aus und er musste sich gestehen, dass er schon lange keinen solch guten Sex gehabt hatte. Nach einigen Minuten der Stille, erhob sich der andere leicht und ließ sich dann zur Seite fallen. „Ich kann nur zu stimmen. Es war wirklich unglaublich.“ Katsuya musste lachen und verwirrt blickte der Brünette ihn an. „Ich habe dich noch nie so entspannt gesehen. Und ich hätte nicht gedacht, dass du so etwas einmal sagen würdest.“ Seto schnaubte nur, dann zog er den anderen zu sich heran. Sie lagen kuschelnd auf dem Teppich und Katsuya wünschte, dass dieser Moment niemals vorbei gehen würde. „Ich kann davon ausgehen, dass du hierrüber stillschweigst?“ Katsuya spannte sich an, dann erhob er sich. „Natürlich.“ Er begann seine Kleidung zu richten und war froh, dass er noch eine Jacke dabeihatte. Es war zwar noch warm, doch immerhin war es Ende Oktober und somit hatte er einen Grund, weshalb er die Jacke schließen konnte. Seto seufzte und hielt den anderen fest. „Ich meine das nicht, dass es nur eine einmalige Sache war. Außer natürlich du möchtest das. Was ich meinte, dass du niemandem etwas davon erzählst, dass wir es hier getan haben. Es würde meinem Ruf nur schädigen und einige unangenehme Situationen hervorrufen. Ich habe einige Studenten der Bibliothek verwiesen, weil sie Sex zwischen den Regalreihen hatten. Wenn jetzt bekannt wird, dass auch ich hier mit jemandem geschlafen habe, werden sie den Verweis anfechten. Das kann ich einfach nicht gebrauchen.“ „Was?“ „Du hast mich schon richtig verstanden.“ Seto stand auch auf und begann sich wieder anzuziehen. Der Blonde starrte den anderen einfach nur an. Dann seufzte der Brünette. „Was muss ich denn noch machen, damit du kapierst, dass das hier nichts Einmaliges sein soll?“ „Nicht einmalig?“ Katsuya brauchte einen Moment, bis die Bedeutung bei ihm ankam. Dann erstrahlte er und küsste den anderen. „Das heißt, du willst dich mit mir öfter treffen? Moment, aber nicht nur wegen dem Sex oder? Wenn ja, kannst du es dir gleich abschminken!“ „Ich gehe keine Sexbeziehungen ein. Sie enden meist damit, dass einer der beiden Parteien doch Gefühle entwickelt und es dann nur noch hässlich wird.“ „Das heißt, du willst mit mir eine Beziehung haben? Also, als fester Freund?“ „Muss ich dir das erst noch aufschreiben, damit du es kapierst? Ich dachte, du verstehst es in der Praxis besser?“ „Wa-? Hey! Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Außerdem bin ich noch immer etwas verwirrt. Du hast nie gezeigt, dass du Interesse an mir hast. Und ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich derjenige sein würde, der…ähm…naja, also…einsteckt.“ Zum Schluss murmelte er nur noch vor sich hin, doch Seto wusste worauf er hinauswollte. „Ich zeige mein Interesse nicht einfach. Ich wäge ab, ob es Sinn macht oder nicht und handle dann. Und ich bin gerne derjenige, der, wie du es so schön meintest, einsteckt. Sag bloß, dir gefällt es nicht?“ „Nein! Aber, ich hatte immer gedacht, wenn einer von uns beiden unten liegt, dann wäre ich das.“ Erstaunt zog der Brünette eine Augenbraue nach oben. „Ich gehe davon aus, dass du dir das hier schon länger vorgestellt hast?“ Langsam kam er auf den Blonden zu und dieser nickte stockend. Seto grinste ihn an und leckte sich wieder einmal über die Lippen. „Das freut mich zu hören.“, hauchte er dem Jüngeren in das Ohr und Katsuya erzitterte. „Und noch etwas. Du liegst unten, verstanden? Nur weil du unten liegst, heißt das nicht, dass du derjenige bist, in den eingedrungen wird.“ „Verstanden!“ Vorsichtig lehnte der Blonde seinen Kopf an die Brust des anderen und zog den Duft von diesem ein. Es war für ihn noch immer wie in einem Traum und er wagte es nicht, sich falsche Hoffnungen zu machen. „Warum hast du es heute gezeigt?“ „Atem hat mir erzählt, dass du auf einen Brünetten stehst. Außerdem sollst du entsetzt gewesen sein, dass Atem und Mokuba verwandt waren. Da du wusstest, dass Atem und ich verwandt sind, bin ich davon ausgegangen, dass du erfahren hast, dass Mokuba mein Bruder ist.“ „Das erklärt aber deine Tat heute noch nicht.“ Seto murmelte etwas vor sich hin. „Was? Ich kann dich nicht verstehen.“ „Ich war eifersüchtig, ok?! Außerdem wollte ich mir damit einen Wunsch erfüllen.“ Katsuya traute seinen Ohren nicht und fing dann an zu lachen. Wütend funkelte der Brünette ihn an und stieß den Jüngeren von sich. Dann verschränkte er seine Arme vor der Brust. „Was ist bitte so lustig?“ „Nichts! Wirklich. Nur hätte ich nie daran gedacht, dass du eifersüchtig sein könntest. Immerhin bist du derjenige, den ich mag. Als ich dich das erste Mal gesehen hatte, war ich hin und weg und über die Monate, habe ich dich einfach nur noch mehr mögen gelernt.“ Seto seufzte, dann zog er den anderen wieder zu sich heran. „Ich gebe es nur ungern zu, aber wir beide sind richtige Idioten.“ „Du, nicht ich. Ich wollte es dir heute sagen, egal was deine Antwort war.“ „Ts. Wir beide sind Idioten, sonst wären wir wohl schon länger ein Paar.“ „Ein…Paar?“ Katsuya konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Dann stutzte er. „Warum einen Wunsch?“ Seto seufzte nur und suchte nach seinem Handy. Er würde Mokuba sagen, dass er in Begleitung nach Hause kommen würde. „Ich hatte vor zwei Tagen Geburtstag und ich wollte mir einfach einen Geburtstagswunsch erfüllen. Wärst du also nicht direkt darauf eingegangen, hätte ich es entweder sein gelassen oder dich verführt.“ Kapitel 2: Überraschung ----------------------- Sonnenstrahlen breiteten sich aus und weckten Katsuya. Räkelnd tastete er die Matratze ab und hielt inne. Dann drehte er sich langsam um und starrte auf eine erkaltete, leere Fläche neben ihn. Seufzend stand er auf und sein Blick viel auf den Kalender, welcher auf dem Nachttisch stand. 25. Januar. Wieder seufzte er, doch dann trat er an den Kleiderschrank und kramte ein paar seiner Kleider heraus. Das er hier schon den größten Teil seiner Habseligkeiten deponiert hatte, konnte er noch immer nicht glauben. Auch das er hier in diesem Zimmer stand, war noch irgendwie unwirklich. Er trat in das angrenzende Badezimmer und schaltete die Dusche ein. Edel und sauber mit warmen Wasser. Etwas, dass er bei seinem Vater wohl nie bekommen würde. Er trat unter den Wasserstrahl und ließ das Wasser seinen Körper hinunterlaufen. Es war immer wieder eine Wohltat hier zu stehen. Kaum zu glauben, dass es erst ein knappes Jahr her war. Er wusste noch ganz genau, was passiert war. Würde es wohl nie vergessen. „Du glaubst auch immer alles besser zu wissen, was Kaiba?“ „Und du glaubst, mir immer wieder das Gegenteil beweisen zu müssen. Doch dabei weißt du ganz genau, dass es nicht möglich ist!“ Der Brünette war wütender als sonst, das merkte der Blonde sofort. Doch es wollte ihm nicht klar werden, warum das so war. „Du glaubst, es ist nicht möglich? Sag es mir und ich zeige dir, dass du falsch liegst!“, er trat näher an den anderen heran und in seinem Blick war ein Feuer zu sehen, welches Seto grinsen ließ. Dann, mit einer schnellen Bewegung, war der Blonde an den Brünetten herangezogen worden und wurde von diesem geküsst. Nach ein paar Sekunden löste sich Seto wieder und Katsuya konnte die Traurigkeit in seinem Blick erkennen. „Dann zeig mir, dass ich wie immer falsch liege“, die Wörter wurden geflüstert, doch Katsuya konnte keinen klaren Gedanken zusammenfassen. Er wusste nicht mal, was er machen sollte. Seto trat einen Schritt nach hinten, dann drehte er sich um und ging. Der CEO kam die nächsten Tage nicht mehr in die Schule und Katsuya raufte sich verzweifelt die Haare. Er hatte mit Anzu darüber gesprochen, da er nur ihr zutraute, normal zu reagieren. Zumindest so normal, wie die Situation es eben zuließ. Und ihr Rat war einleuchtend und einfach. Der Kuss hatte ihm nichts ausgemacht und wenn er ehrlich war, war es berauschend gewesen. Er hatte sich ja schon immer darüber aufgeregt, dass dem CEO wohl alles in die Wiege gelegt wurde, auch wenn er eigentlich wusste, dass das meiste erkämpft war. Doch das gute Aussehen konnte er nicht erkämpfen. Weshalb er nun auch vor der Kaiba Corporation stand und vor dieser auf und ab tigerte. Sollte – konnte – er einfach da rein stiefeln und verlangen den Brünetten zu sehen und zu sprechen? „Jou?“ Er kannte die Stimme und erleichtert schickte er ein Dankesgebet nach oben. „Mokuba! Du kommst wie gerufen“, er grinste den anderen an, doch dieser schien nicht besonders erfreut darüber zu sein, dass der Blonde hier stand. Das schüchterte diesen doch etwas ein. „Ähm...hab ich was im Gesicht?“, er versuchte locker zu wirken, doch er merkte, dass er doch etwas angespannt war. „Was willst du hier? Ich glaube kaum, dass du hier sein solltest. Nicht nach dem“, er wedelte mit der Hand zu dem Gebäude und Katsuya schluckte. Der Schwarzhaarige wusste also Bescheid. „Naja, dein Bruder verdient doch eine Antwort.“ Skeptisch zog der andere eine Augenbraue nach oben. „Ich konnte ihm ja immerhin keine geben“, redete er einfach weiter. War wahrscheinlich besser so. „Du hast ihm keine Antwort gegeben?“, nun blickte der Blonde erstaunt zu dem anderen. Dieser schien verwirrt zu sein und blickte das Gebäude an. Dann seufzte er und winkte den Blonden zu sich. „Ni-sama hat wahrscheinlich vorschnell reagiert. Er hätte doch eigentlich wissen müssen, dass du etwas brauchst, bis du dir über alles bewusst wirst.“ „Hey!“ „Komm mit, ich bring dich zu ihm“, Mokuba ignorierte den Ausruf und trat durch die Glastür in das Gebäude. Katsuya folgte ihm mürrisch. Er war nicht langsam. Jeder hätte so reagiert! Was konnte er denn dafür, dass es ihn aus der Bahn geworfen hatte? Der Brünette beschloss immerhin nicht jeden Tag jemanden zu küssen, da konnte man halt mal etwas geschockt sein. „Hier, sei nett zu ihm, ja?“ Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie bereits vor der Bürotür angekommen waren. Es klopfte und Mokuba streckte seinen Kopf in das Zimmer. „Jou? Ah, du bist wach. Das ist schön. Alles gute zum Geburtstag“, Mokuba trat vollständig in das Zimmer und Katsuya grinste ihn an. „Danke, Kleiner“, Mokuba verdrehte die Augen und Katsuya konnte nicht anders als zu lachen. Er wusste, dass der andere es nicht mochte, so genannt zu werden. „Ni-sama ist schon in die Firma gefahren. Schien es eilig zu haben. Hast du heute schon was vor?“ Er hatte es geahnt, doch es bestätigt zu bekommen, ließ ihn leicht zusammenzucken. Er hatte sich aber auch nichts erhofft. Es war für den Brünetten wohl ein Tag wie jeder anderer. Woher sollte er denn auch wissen, dass heute der Geburtstag von ihm war? Katsuya hatte es nie erwähnt. „Ich werde mal bei Yugi vorbeischauen. Mal schauen, was ich sonst noch so mache.“ Er lachte leicht, doch die beiden merkten, dass es aufgesetzt war. „Wenn du willst, kann ich Ni-sama aus der Firma holen.“ „Lass gut sein. Wir wissen beide, dass er dann nicht gut drauf ist. Ich werd dann mal gehen“, er quetschte sich an dem anderen vorbei und eilte die Treppe runter. ~ „Jou! Happy Birthday!“, Yugi grinste ihn an und Katsuya konnte nicht anders, als zurück grinsen. „Hey, danke.“ Dann hatte der Bunthaarige den Blonden nach oben in die Wohnung geschoben und plötzlich wurde er von rufen bombardiert. „Happy Birthday!“ Honda kam auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung, Anzu stand daneben, schüttelte den Kopf, doch Katsuya konnte ein Lächeln bei ihr sehen. Bakura saß am Tisch und lächelte. „Ich soll dir auch von Otogi alles gute wünschen. Er wäre lieber hier, doch da er in den Staaten beruflich ist, ist es ihm nicht möglich.“ „Leute, dass...“, er hatte Tränen in den Augen und wusste nicht was er sagen sollte. „Ach scheiße. Ihr seid echt die Besten“, er wischte sich über seine Augen und sie alle lachten. Dann wurde er in die Küche geschoben, wo auf dem Tisch bereits ein Kuchen stand. Sie setzten sich, redeten, aßen und lachten. „Woher wusstet ihr eigentlich, dass ich kommen würde?“ „Betriebsgeheimnis“, lachte Honda und Katsuya schüttelte den Kopf. „Wir sollten uns auf den Weg machen.“ Fragend blickte der Blonde zu dem Kleinsten in der Runde und folgte seinem Blick zur Uhr. Sie saßen bereits seid einer Stunde an dem Tisch und redeten. Die anderen nickten und zusammen war das Chaos schnell beseitigt. „Losgehen?“ „Jupp, also komm schon. Wir haben nicht ewig Zeit“, er wurde von Anzu aus der Küche geschoben und folgte den anderen nach unten. Dann zog er Schuhe sowie Jacke an und trat nach Bakura aus dem Haus. Die kalte Januarluft schlug ihm ins Gesicht und leicht fröstelte er. Doch er genoss auch die Kühle. „Alles in Ordnung?“ „Klar“, er grinste und streckte den Daumen nach oben. Dann führte Yugi sie durch die Stadt. Sie hielten an einigen Schaufenstern und schwärmten oder tratschten über das ausgestellte. Dann kamen sie an einem großen Gebäude an. „Wo sind wir hier?“, neugierig aber auch etwas schüchtern blickte der Blonde sich um. Sie waren aus der Innenstadt bereits draußen und hier gab es nur noch wenige Geschäfte. „Na wo wohl?“, sie traten durch die Glastür und Katsuya hörte das bekannte Geräusch der Pins, wenn eine Bowlingkugel sie umstieß. „Ihr... Ihr seid verrückt!“, er lachte und eilte zu einer Glasscheibe, durch die man die Bahnen sehen konnte. Fasziniert betrachtete er diejenigen, die schon vor Ort waren und spielten. „Jou, jetzt komm schon. Wir wollen selber spielen und nicht zuschauen.“ „Komme schon.“ Yugi wechselte ein paar Worte mit dem Kassierer, dann bekam jeder ein Paar Schuhe und sie wechselten diese in dem dafür vorgesehenen Bereich. Ihr eigenen Schuhe schlossen sie in Spinde ein, in dem auch ihre Jacken verstaut wurden. Dann konnten sie zu ihrer Bahn. Die ersten paar Runden spielten sie normal und waren sichtlich überrascht, dass Yugi im Bowlen eine Niete war. Dieser lachte nur und meinte, er müsse ja auch mal in was schlecht sein. Es entbrannte ein Kampf zwischen Honda und Bakura, die beide an der Spitze lagen. Doch dann rutschte der Weißhaarige leicht, als er seinen Wurf machen wollte und die Kugel schlitterte über die Bahn, bevor sie in die Rinne rutschte. Das Display zeigte ganz groß Gutter an und Honda jubelte. „Verdammt, dass war echt knapp.“ „Naja, noch ist nichts verloren. Honda-kun muss erst mal mich überholen, auch wenn es nur zwei Punkte sind“, Bakura lächelte, doch Honda schnaubte nur. „Pass auf. So geht das“, er schnappte sich eine Kugel als er am Zug war und beförderte sie auf die Bahn. Die Kugel rollte völlig gerade und fegte alle Pins um. „Strike!“ „Du musst wirklich übertreiben, oder?“ „Aber natürlich.“ Danach probierten sie einzelne Spielmodi aus. Katsuya beförderte Honda bei Mensch-Ärger-Dich-Nicht immer wieder zurück auf den Startpunkt, während Anzu vorne lag. Dann räumte sie 8 Pins weg und Katsuyas Spielfigur wurde rausgekegelt. „Verdammt.“ Honda lachte ihn aus, doch nachdem er vor Katsuya drankam und nur einen Schritt machen konnte, hatte der Blonde rasch zu ihm aufgeholt. Dann ging plötzlich die Bahn aus und überrascht starrten sie auf die Uhr. „Wir haben wohl keine Zeit mehr.“ „Sieht so aus.“ „Was sollen wir jetzt machen?“ „Wie wäre es, wenn wir essen gehen? Immerhin liegt der Kuchen ja auch schon ein paar Stunden zurück“, wie aufs Stichwort fing Katsuyas Magen an zu grummeln und dieser wurde leicht rot. Die anderen lachten und schüttelten nur den Kopf, doch sie beschlossen, dass es wohl wirklich Zeit war, etwas zu essen. Als sie das Gebäude verließen, ging die Sonne gerade unter und tauchte alles in ein schummeriges Licht ein. Katsuya musste unweigerlich an ein Date von ihm und Seto denken und er wurde etwas traurig. Doch das vibrieren seines Handys ließ ihn schnell die Sorgen vergessen. Er zog es heraus und sah, dass Mokuba ihm geschrieben hatte. „Leute, wartet mal einen Moment“, er blieb stehen und rief den Jüngeren an. „Mokuba?“ „Jou! Gott sei Dank erreiche ich dich.“ „Du hast gesagt, ich soll sofort zurückrufen.“ „Ja. Also, Ni-sama ist sauer.“ „Sauer? Warum das denn?“ „Keine Ahnung. Ich werde bei einem Schulfreund übernachten. Ich weiß nicht, ob du bei Yugi bleiben solltest, aber ich weiß auch nicht, ob Ni-sama dann nicht noch wütender wird.“ Katsuya hörte wie etwas zerbrach. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja, Ni-sama hat nur ein Glas fallen gelassen.“ Er hörte Mokuba seufzen, dann verabschiedeten sie sich voneinander. Nachdenklich betrachtete er das Handy, dann seufzte er ebenfalls. „Leute, ich werd nach Hause gehen.“ „Ärger im Paradies?“, witzelte Honda und bekam prompt den Ellenbogen von Anzu in die Seite gerammt. „Keine Ahnung. Seto ist auf irgendwas wütend und Mokuba flüchtet. Ich werde wohl besser nach dem rechten sehen.“ Die anderen nickten und Katsuya verabschiedete sich von ihnen. ~ Er brauchte eine knappe Stunde, bis er vor den Toren der Kaibavilla stand und kramte seinen Schlüssel hervor. Er hatte diesen vor vier Monaten bekommen, als Seto Geburtstag hatte. Er war völlig verwirrt gewesen und hatte dem Brünetten gesagt, dass nicht er Geschenke bekam, sondern das Geburtstagskind. Seto hatte daraufhin nur kurz gelacht und gemeint, er schenkte sich gerne selber etwas. Seitdem verbrachte er mehr Zeit in der Villa, als bei seinem Vater. Er schloss den Durchgang im Tor auf, trat durch und schloss wieder ab. Etwas, was dem Blonden eingebläut und er auch auf schmerzliche Weise gelernt hatte. Immerhin war er Schuld gewesen, dass ein verrückter Fan von ihm selber sich Zutritt verschafft hatte, nachdem er das Tor nicht abgesperrt hatte. Er hatte aber auch nicht ahnen können, dass ihm jemanden folgen würde. An der Haustür atmete er noch einmal tief durch, dann öffnete er die Tür und trat ein. Es war vollkommen still, doch Katsuya konnte einen bekannten Geruch ausmachen. War das Curry? Doch der Geruch war schwach und er konnte sich irren. „Wo warst du?“, die harsche Stimme ließ ihn zusammenzucken und die Schuhe fallen, welche er gerade wegräumen wollte. „Seto! Erschreck mich nicht so!“ „Wo warst du?“, wiederholte der Brünette und funkelte den Blonden wütend an. Mokuba hatte die richtige Entscheidung getroffen. „Ich war mit den anderen unterwegs. Bist du jetzt meine Mutter und musst immer Bescheid wissen, wo ich hingehe?“ „Du hättest wenigstens eine Nachricht da lassen können.“ „Du hättest mich auch einfach fragen können. Es gibt da etwas, das nennt sich Handy, damit kann man Leute erreichen.“ Seto schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Kann ich jetzt endlich rein? Hier wird es langsam kalt.“ Seto trat zur Seite, dann rauschte er auch schon davon. Nach nur wenigen Sekunden konnte der Blonde hören, wie eine Tür zufiel. Katsuya seufzte und folgte ihm. Er wusste, dass er den Brünetten in seinem Büro finden würde. Doch er kam gar nicht soweit. Er bemerkte eine leichte Bewegung aus den Augenwinkeln und ruckartig blieb er stehen, den Kopf zur Seite gedreht. „Verdammt“, er merkte wie seine Augen anfingen zu tränen und er fuhr sich direkt darüber. Dann eilte er zu dem Büro und klopfte. „Was?!“, kam es fauchend durch die Tür und Katsuya öffnete die Tür. Seto saß an seinem Schreibtisch und sein Computer war an. Neben der Tastatur war ein volles Glas, sowie eine Whiskyflasche zu sehen. „Ich dachte, du würdest nur trinken, wenn es von dir verlangt würde.“ „Ich kann auch trinken, wenn ich es will.“ „Das bezweifle ich doch gar nicht. Doch dich alleine aus Frust trinken zu sehen, ist ungewohnt.“ Er zog einen der beiden Stühle, die an der Seite standen, zu dem Brünetten und setzte sich. „Wenn du nur deswegen hier bist, kannst du gleich wieder gehen. Ich hab zu tun.“ „Hat das nicht Zeit bis morgen?“ „Nein, ich habe heute schon genug Zeit verschwendet, da kann ich das nicht liegen lassen.“ „Deine Zeit im Büro war also verschwendet?“ „Im Büro? Du glaubst also, ich war im Büro?“, Seto griff nach dem Glas und exte es. Dann schenkte er sich nach. „Seto.“ „Was?!“, wieder fauchte der Brünette. „Du warst also nicht im Büro? Warum hat Mokuba das dann gedacht?“ „Keine Ahnung. Frag ihn selber.“ Katsuya biss sich auf die Unterlippe, dann packte er das Glas und trank es aus. Er verzog das Gesicht, doch er schnappte sich noch die Flasche und stellte alles zur Seite. Ungläubig starrte der Brünette den anderen an. „Was sollte das?“ „Darf ich nicht trinken, wenn ich will?“ Er wurde wieder nach unten gezogen und landete auf dem Schoß des CEO. „Du trinkst nicht. Du hast selbst gesagt, dass dir Alkohol nicht wohl bekommt.“ Dass es ihn an seinen Vater erinnerte. Katsuya zuckte mit den Schultern. Sie schwiegen und Seto begann sanft seinen Rücken zu massieren. Katsuya seufzte auf und lehnte seinen Kopf an die Schulter des anderen. „Ich habe den Tisch gesehen“, brachte er nach ein paar Minuten hervor und Seto verspannte sich. Katsuya küsste seinen Hals und der andere erschauderte. „Danke, auch wenn ich es wahrscheinlich versaut habe.“ Die Finger begannen von neuem den Rücken zu massieren. „Wir...könnten es aufwärmen“, flüsterte der Brünette und Katsuya zuckte zusammen. Dann drückte er sich etwas von dem anderen weg. „Du bist nicht mehr sauer?“ Seto seufzte, dann lächelte er leicht. „Nein. Ich war auch vielmehr auf mich selber sauer. Ich hätte es nicht an dir auslassen sollen. Ich war nur frustriert, dass du nicht da warst und ich dir nicht gesagt habe, dass du da sein sollst.“ Der Brünette zog den Blonden zu sich und legte seine Lippen auf die des anderen. Dann löste er sich. „Happy Birthday Katsuya.“ Kapitel 3: Pair --------------- Pair Katsuya seufzte zum gefühlt hundertsten Mal. Starrte auf die Bettseite, in der bis vor kurzem der Brünette noch lag, nun aber im Badezimmer war und sich eingeschlossen hatte. Warum auch immer. Seine Hand wanderte automatisch auf die leere Fläche, bevor er sich umdrehte und sein Gesicht in das Kissen vergrub. Wieder seufzte er und er spürte wie sich ein Klos in seinem Hals bildete. Schwer schluckend unterdrückte er die aufsteigenden Tränen. Er wusste, was er machen musste. War es sich schon seit Wochen bewusst. Bemerkte die abwesenden Blicke des anderen und wie dieser immer wieder traurig aussah. Seit jenem verhängnisvollen Tag vor 5 Jahren im Dezember hatte sich seine Welt komplett verändert und er war in einer Bindung. Er musste leicht lächeln, als er an die Schimpftirade von seinem Boss – ehemaligen Boss – denken musste. Er hatte ihm die Hölle heiß gemacht. Wie er es denn nur wagen könnte, zu verheimlichen, dass er ein Alpha war. In einem Omega-Cafe! Nachdem sein Chef sich beruhigt hatte, hatte er ihm einen Schlag gegen seinen Kiefer verpasst, nur um ihn dann in eine kurze Umarmung zu ziehen. „Verdammt!“ Katsuya zuckte zusammen, sah besorgt zur Tür und richtete sich etwas auf. „Seto? Alles in Ordnung?“, der Blonde schob die Decke beiseite, stand auf und ging zögernd auf die Tür zu. „Seto?“ „Alles in Ordnung.“ „Sicher?“, besorgt griff er zur Türklinke, drückte sie leicht nach unten. „Ja sicher!“, bevor Katsuya die Tür aufdrücken konnte, spürte er, wie sich der CEO mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür stemmte und den Schlüssel herumdrehte. Verwirrt blickte der Blonde die Tür an, versuchte es noch einmal mit der Klinke, doch diesmal rührte sich die Tür nicht. Katsuya ließ den Kopf hängen, wollte dem anderen seine Ruhe und seinen Raum geben, traute sich jedoch nicht das Schlafzimmer zu verlassen. Er wusste nicht, was er machen sollte. ~ Seto sah sich lange schweigend im Spiegel an, bevor er auf die geschlossene Tür starrte. Er seufzte und dachte daran, wie sich seine Welt vor 5 Jahren geändert hatte. Wie er als Omega einen Alpha gefunden hatte, auch wenn er zu aller erst nicht wirklich davon begeistert war. Doch dann merkte er, wie es ihn erleichterte und er hatte den Blonden ausgenutzt. Hatte es ihm sogar auf die Nase gebunden. Dieser wurde nur wütend und rammte ihm die Faust in den Magen, bevor Katsuya Seto am Kragen packte, ihre Lippen aufeinander pressten und seine Zunge Setos Mundhöhle erforschte. Seto war sofort weich geworden, konnte sich kaum alleine auf den Beinen halten. Abwesend strich sich der Brünette über die Lippen, ertappte sich dabei und ließ die Hand sehr schnell sinken. Sein Blick wanderte nach unten auf den Rand des Waschbeckens, sein Atem stockte und mit zitterten Händen umfasste er den kleinen Gegenstand, den er am liebsten verbrennen oder sonst was mit anstellen wollte. Dann kam Bewegung in ihn und er schleuderte, den Gegenstand durch das Badezimmer. „Verdammt!“ Seto zuckte zusammen, erschrak vor sich selber, weil er so laut wurde und blickte erschrocken zur Tür, als er die Stimme des Blonden vernahm. „Seto? Alles in Ordnung?“ Angesprochener atmete tief ein und aus, beruhigte sich etwas. Sah das Übel auf dem Boden liegen und verschränkte die Arme. Ob alles in Ordnung war? Klar, sicher. Alles war in bester Ordnung, selbst dieser verfluchte Schwangerschaftstest, der ein paar Meter von ihm lag, war vollkommen in Ordnung. Er schnaubte. „Seto?“ „Alles in Ordnung.“ Die Stimme klang näher als vorher und beinahe zu spät realisierte der CEO, dass Katsuya vor der Tür stand. „Sicher?“, er sah wie sich die Klinke etwas nach unten bewegte und eilte zur Tür. „Ja sicher!“, er kam bei der Tür an, warf sich dagegen, drehte den Schlüssel herum und verfluchte sich. Das schrie nur danach, dass nichts in Ordnung war. Und dabei war er überglücklich und doch unglücklich zugleich. ~ Nach einer knappen Stunde öffnete sich die Badezimmertür wieder und Katsuya blickte zu dieser. Erleichtert atmete er aus, als er den CEO in der Tür stehen sah. „Seto, was sollte das? Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt.“ Er lachte leicht, grinste ihn schief an und merkte selber, wie schmerzhaft es war. Man musste es ihm sicherlich ansehen, dass er nur so tat als ob. Der Brünette starrte ihn einfach nur an, bevor er sich in Bewegung setzte und sich auf das Bett fallen ließ. Jetzt noch mehr besorgt, wollte der Blonde sich direkt zu dem anderen begeben. Er zögerte jedoch, da er nicht wusste, ob es angebracht war oder nicht. Durfte er es überhaupt? Nach all der Zeit, wo sie doch nichts weiter als eine Freundschaft-Plus-Beziehung hatten? „Alles in Ordnung?“ „Das fragst du ziemlich oft.“ „Naja, wenn du so reagierst, wie du es gerade tust, ist das doch wohl nur verständlich.“ „Du hast doch keine Ahnung, um was es geht.“ „Du sagst ja auch nichts! Schon die ganze Zeit nicht. Glaubst du wirklich, dass ich so blöd bin und nicht merke, wie wenig Lust du hast, dich mit mir abzugeben? Das du das ganze nur noch aufrecht erhältst, weil es für dich Erleichterung bringt? Wenn es dir wirklich so schwer fällt, mir zu sagen, dass ich verschwinden soll, dann musst du dir keine Mühe machen. Ich hab es kapiert und werde es tun.“ Katsuya verstummte. Er wollte nicht darüber sprechen. Wollte nicht, dass das was sie hatten beendet wurde. Und doch hatte er es ausgesprochen. Nur um die quälende Angst zu spüren, all das hier zu verlieren, auch wenn keine Gefühle im Spiel waren. Er blickte auf seine Hände. Er war nicht gut in Sachen Beziehung, dass hatte er schon immer gewusst. Doch das er es so vermasseln würde, war ihm selbst nicht bewusst gewesen. „Hast du gar nichts zu sagen?“, fragte er, leicht von der Stille enttäuscht und verletzt. Ok, nicht leicht. Sehr. Er hob seinen Blick, spürte wie die Tränen wieder nach draußen treten wollten und erstarrte. Der Brünette saß auf dem Bett, stocksteif, kreidebleich. Seine Hände zu Fäusten waren zu Fäusten geballt, seine Knöchel traten weiß hervor. Doch am schlimmsten war für Katsuya das Gesicht des anderen. Tränen rannen die Wangen hinab. Aus schock geweiteten Augen. Der Mund war leicht geöffnet, doch kein laut kam heraus. „S-seto?“, er streckte die Hand aus, berührte ihn leicht an der Schulter. Seto erwachte aus der Starre. Wischte sich über das tränennasse Gesicht und setzte seine emotionslose Maske auf. Dann funkelte er ihn wütend an. „Du willst also gehen? Schön, von mir aus! Mach nur. Aber glaub ja nicht, dass es von mir aus ging. Was du dir da einbildest, ist schon lachhaft. Wenn ich dich los haben wollte, wärest du nicht in diesem Moment hier!“ Seto stieß ihm etwas gegen die Brust und Katsuya hatte Mühe es rechtzeitig aufzufangen. Noch während er auf den Test in seiner Hand starrte, war der CEO bereits aufgestanden und in seinem Kleiderschrank verschwunden. Er hatte einiges zu erledigen. Arzttermine vereinbaren. Mit Mokuba reden. Seine Firma über seinen Status informieren. Höchstwahrscheinlich müsste er sogar mit seinem PR-Manager reden, um eine öffentliche Stellungnahme zu verfassen. Er seufzte kurz. Die Presse würde ihn überrennen, um sämtliche Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Sein Mund verzog sich leicht, doch dann wurde er überraschend herumgedreht. Fast verlor er das Gleichgewicht und wütend funkelte er den Blonden an. „Was?“, zischte er, schob aggressiv die Hand beiseite und zog sich den Rollkragenpullover über. Er müsste wahrscheinlich auch neue Kleidung kaufen gehen. Er würde wohl kaum in seine Alltagskleidung passen, sobald die ersten deutlich sichtbaren Merkmale da waren. Das hieße auch, er musste zu seinem Schneider wegen den Anzügen. „Was ist das hier?“, fragte Katsuya und hielt den Test nach oben. „Hast du noch nie einen Schwangerschaftstest gesehen?“, Seto zog eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust. „Natürlich weiß ich, was das ist. Aber was soll das? Ich dachte, du...ich meine...“, Katsuya raufte sich die Haare. Er war sichtlich am Ende seiner Sprache und Seto konnte nicht anders, als leicht zu schmunzeln. „Es bedeutet genau das, was es anzeigt.“ „Aber wie? Ich dachte, du würdest extra Medikamente nehmen, damit genau das nicht passiert!“ Zögernd blickte der Brünette zur Seite und Katsuya hielt inne. „Du hast doch Medikamente genommen?“ Seto schwieg. „Was soll der Mist? Erst bist du total abweisend, zeigst mir deutlich, dass ich verschwinden soll, nur um dann noch ein Kind zu bekommen? Wolltest du mich auch noch verklagen, damit ich Unterhalt zahlen muss?!“ Katsuya war rasend vor und übersah den gekränkten Blick des anderen dabei. Doch dieser fasste sich sehr schnell. „Du hast anscheinend keine Lust mehr auf unsere Beziehung. Sonst würdest du nicht immer davon reden, verschwinden zu müssen. Wann habe ich jemals verbal verdeutlicht, dass ich dich nicht mehr hier haben möchte? Ist dir eventuell nie in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht was anderes haben wollte? Immerhin sind wir bereits seit 5 Jahren ein Paa-air“, Seto verbesserte sich schnell, doch Katsuya hatte es dennoch mitbekommen. „Ein Paar?“, wiederholte er verwirrt. Seto sah zur Seite und fragte sich insgeheim, wann er denn so ein verdammtes Weichei geworden war. Wo war die Zeit, in der er sämtliche anderen Menschen mit nur einem Blick in die Flucht hatte schlagen können? Wo niemand ihn so schnell verletzen konnte? Anscheinend war diese Zeit vorbei, als der Blonde ihn unwissentlich an sich gebunden hatte. „Du...du dachtest wir wären ein Paar!“, Katsuya taumelte etwas nach hinten, ließ sich auf das Bett fallen und stützte sich auf seinen Knien ab. „Verdammt und ich dachte, ich wäre dir zur Last gefallen und wollte dir eigentlich die Freiheit schenken.“ „Die Freiheit schenken?“ „Naja, heute ist doch dein Geburtstag und ich dachte, wenn ich dir die Unterlagen zur Entfernung der Bindung schenke, würdest du dich freuen. Stattdessen finde ich das hier.“ Er hob leicht die Hand, in der noch immer der Test lag. Dann rauschte sein Kopf nach oben und er starrte den CEO entgeistert an. „Das heißt, ich habe mir umsonst Sorgen gemacht? Umsonst so wahnsinnig gemacht, dass ich dich verlieren würde?“ Er ließ sich nach hinten fallen und fing an zu lachen. Seto beobachtete ihn etwas, ging dann zu ihm hin und legte sich zu ihm ins Bett. Er musste leicht schmunzeln. Vor 5 Jahren hätte er sich niemals einfach so zu ihm hingelegt. Hätte es als lächerliche Schwäche abgetan. Doch nun seufzte er wohlig auf und genoss einfach die Nähe des anderen. Sie lagen einige Minuten einfach nur so da, Katsuya noch immer am lachen und Seto an ihn gekuschelt und mit der Welt zufrieden. Sie hätten es so einfach haben können, doch keiner war je einfach gewesen. Alleine ihre Beziehung war nie einfach gewesen. Sie stritten sich noch immer, beleidigten sich auch hin und wieder. All das war immer dabei gewesen und doch hatten sie sich immer wieder gefunden. Hatten ihre Situation nie aufgegeben und haben alles falsch interpretiert. Katsuya dachte, Seto wollte keine Beziehung und Seto dachte, sie hätten eine und Katsuya war ihr überdrüssig geworden. „Seto?“ Angesprochener brummte leicht. Er genoss die Streicheleinheiten in seinem Haar zu sehr, als das er wirklich antworten wollte. Doch es reichte dem Blonden, damit er weiter reden konnte. „Lass uns heiraten.“ Beide erstarrten und bevor Katsuya sich erheben konnte, um das weite zu suchen, da wurde er auch schon nach unten gedrückt und gierige Lippen beanspruchten seine eigenen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)