Modern Naruto von Bash (Naruto aus einer etwas moderneren Sicht) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Kakashi stand wie angewurzelt in der Tür und schaute zu den drei jungen Schülern. Das sollte doch wohl ein absolut schlechter Scherz sein. Wie konnte man ihm drei Genin zuteilen, zumal jeder wusste, dass er die Stellung eines Sensei nicht innehaben wollte. Am liebsten hätte sich der Ältere sofort wieder umgedreht und hätte das Gebäude verlassen und nie wieder auch nur ein Wort darüber verloren. Doch einfach so konnte und durfte er nicht reagieren. „Entschuldigt uns einen Augenblick.“, sprach er stattdessen mit einem freundlichen Lächeln zu den drei frisch gebackenen Genin. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schloss er wieder die Tür, wodurch die ihm vorgestellten Schüler wieder alleine waren. Der Mann mit dem silbernen Haar drehte sich von der Tür weg, packte den Chunin an seiner Seite am Kragen seiner Weste und zog ihn kurzerhand mit sich mit. „Hey, was soll das werden?“, beklagte sich der Jüngere, doch er ignorierte sein Zurufen konsequent. Der Jounin hatte ein sehr gutes Gehör und konnte schnell einen leeren Raum ausfindig machen. Zu eben diesem Raum – ein leeres Klassenzimmer – öffnete Kakashi die Tür und stieß den Kleineren ohne zu zögern hinein, schloss die Tür hinter ihnen und warf ihm einen ersten Blick zu. Durch die Wucht des Stoßes knallte Iruka rücklings gegen das Lehrerpult und Kakashi erntete für sein Handeln einen Blick, welchen er von dem Brünetten bisher noch nicht kannte. Er schien erzürnt zu sein und über sein Handeln gerade nicht sonderlich erfreut. Was kümmerte ihn das gerade allerdings? „Was soll das, Iruka? Ich hatte nie vor ein Sensei zu werden.“ Kakashi ging langsam auf den Chunin zu, einen Schritt nach dem anderen, er ließ den Anderen dabei keine Sekunde aus den Augen, beobachtete jede seiner Bewegungen und jede Regung in dessen Gesicht. Er hasste es einfach übergangen zu werden und hier hatte man ihn eindeutig übergangen. Iruka jedoch, wurde das alles zu bunt. Der Jüngere richtete sich auf, hielt die Akten seiner drei einstigen Schüler mit einem Arm vor sich fest und sah Kakashi mit festem Blick entgegen. „Falls Ihr glaubt, ich hätte das entschieden, dann irrt Ihr euch, Kakashi-san.“ Moment mal, wie wurde er von ihm angesprochen? Warum war er so höflich ihm gegenüber, sie waren doch alleine. Es war also nicht die Entscheidung des Lehrers gewesen, dann konnte es nur die Entscheidung des Hokage gewesen sein. Also ein Befehl und eben diesem, konnte er sich nicht widersetzen. „Scheiße…“, murmelte der Ältere leise vor sich hin und senkte leicht seinen Blick. „Ich hätte niemals einem wie euch meine Schüler anvertraut, vor allem nicht Naruto.“, gab der Jüngere noch gleich hinterher. Diese Worte trafen den Jounin nun doch, es fühlte sich wie ein Stich in seine Brust an. Solche Worte und dann auch noch ausgerechnet von Iruka. Sein Blick traf direkt auf den des Chunin, welcher wirklich wütend darüber zu sein schien, dass Tsunada-sama die drei Genin ausgerechnet ihm unterstellt hatte. „Jemandem wie mir?“, wiederholte er die Worte und überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen beiden. Kakashi neigte sich etwas vor, wodurch sich Iruka natürlich ein wenig nach hinten lehnte und mit einer Hand stützte sich der Größere auf dem Lehrerpult ab. „Seltsam…bis noch vor kurzem konntest du es gar nicht erwarten, bei jemandem wie mir zu sein.“ Sein Blick wurde eindringlicher. Iruka hingegen versuchte dem Blick von Kakashi auszuweichen. Allerdings sah Kakashi das gar nicht ein und wusste dies genau zu verhindern. Seine freie Hand näherte sich dem Gesicht des jungen Mannes vor sich, er legte seinen Zeigefinger und den Daumen an dessen Kinn und brachte ihn so dazu ihn ansehen zu müssen. „Das war etwas anderes.“, entgegnete er bloß und senkte seinen Blick, wenn er schon den Kopf nicht wegdrehen konnte. Dieser verdammte…- Es nervte den erfahrenen Shinobi langsam, dass Iruka so mit ihm sprach und solche Dinge an den Kopf warf. „Etwas anderes? Weil dir deine Schüler so wichtig sind? Und du selbst? Was ist mit dir?“ „Was soll schon mit mir sein?“ Iruka konnte seinen Blick nicht mehr länger von dem des Anderen abwenden. „Warum hast du dich ansonsten mit jemandem wie mir abgegeben? Bist du dir selbst etwa nichts wert?“ Genug. Kakashi hatte genug davon sich darüber mit Iruka zu unterhalten, es hatte ohnehin wohl keinen Sinn mit ihm darüber zu reden. Mit einem schwachen Kopfschütteln ließ der Jounin von dem jungen Mann ab und wandte ihm den Rücken zu. „Vergiss es, wenn es dir nicht passt, beschwer dich beim Hokage.“ Trotzdem, die Worte von ihm schienen ihn innerlich gekränkt zu haben…oder gar verletzt? Dabei war er immer darauf bedacht gewesen, nie eine Person zu nahe an sich heranzulassen. Das war nun auch egal. Er sollte lieber wieder gehen und sich um seine Schüler kümmern, sich wenigstens ordentlich vorstellen. Kakashi hatte eine Hand erneut in seiner Hosentasche verborgen, mit seiner anderen Hand wollte er gerade wieder die Tür öffnen um den Raum zu verlassen. Doch er konnte nicht. Er spürte, wie jemand ihn an seinem linken Arm ergriffen hatte und sich regelrecht festklammerte. Überrascht drehte er seinen Kopf zur Seite und sah nach hinten. Iruka. Der Chunin klammerte sich mit einer Hand an ihm fest, sein Kopf war gesenkt, seine Augen zusammengekniffen. Was..? „Iruka..-“ „Es tut mir Leid, Kakashi-san.“ Wie erstarrt blieb Kakashi stehen, wandte seinen Blick allerdings wieder von Iruka ab. „Ich habe es nicht so gemeint. Ihr seid einer der besten Shinobi in Konoha. Ich bin nur in Sorge und habe es zu weit getrieben.“ Ach, daher wehte also der Wind. Nun, wenn es so war… Im nächsten Augenblick packte Kakashi den jungen Mann mit seiner freien Hand an eben dessen, mit welcher er sich an ihm festklammerte, zog ihn vor sich und Iruka knallte mit seinem Rücken an die Tür. Dieser erschrockene Ausdruck in den Augen des Chunin, von welchem er nun angesehen wurde. Es amüsierte ihn ein wenig, wenn er es zugeben sollte. „Das hast du.“ Kakashi kam dem Gesicht des Jüngeren näher und stoppte nur wenige Centimeter vor ihm. Auch wenn er eine Maske trug, so hatte er das Gefühl, als würde der unruhige Atem von Iruka seine Haut berühren. Er wusste genau, was er in dem Anderen ausübte und wie dieser reagierte, wenn er sich so verhielt. „W-wie gesagt, es t-tut mir leid.“ Auf die Wangen des Akademielehrers schlich sich eine gewisse Röte und er wandte verlegen seinen Blick ab, zumindest versuchte er dem durchdringenden Blick von Kakashi auszuweichen. Wie niedlich dieses Verhalten doch sein konnte. „Das sollte es auch. Dafür erwarte ich eine angemessene Entschuldigung von dir.“, erwiderte Kakashi lächelnd, neigte sich etwas mehr nach vorne und war nun dem Ohr des Jüngeren ganz nahe. „Und ich meine angemessen.“ Damit wurde das Gesicht von Iruka endgültig rot, wodurch sein Lächeln nur noch größer wurde. Man konnte ihn einfach so wunderbar ärgern – eigentlich löste nur Kakashi diese Reaktionen in ihm aus und sonst niemand. Lächelnd – und auch leise kichernd - nahm Kakashi die Unterlagen der drei Schüler an sich, welche Iruka noch immer vor sich im Arm hielt und noch immer recht sprachlos vor ihm stand. Diese Momente hatte der Jounin doch vermisst, dass konnte er nicht leugnen. Allerdings sollte er nun nicht mehr länger auf sich warten lassen. Jedoch stand der Kleinere noch immer mit dem Rücken vor ihm an der Tür, daher legte Kakashi seine freie Hand an dessen Arm, bat ihn lächelnd dadurch einen Schritt zur Seite zu machen. „Wir sehen uns, Iruka-Sensei.“ Kakashi öffnete die Tür des Klassenzimmers und wollte gerade gehen, als er den Anderen hinter sich noch etwas sagen hörte. „Bis dann, Kakashi-Sensei.“ Sensei…diese Anrede im Zusammenhang mit seinem Namen dachte er niemals zu hören und nun war es doch soweit und es lies sich nicht vermeiden. Ein seltsames Gefühl und es würde wohl auch eine Zeitlang dauern, bis er sich auch daran gewöhnen würde. Jetzt sollte er zurück zu den drei Anderen. Während der Jounin den Flur entlang wieder zurück ging, besah er sich den Inhalt der Akte etwas genauer. Darin befanden sich alle Informationen bezüglich der drei Absolventen, ihr Verhalten in der Schule, ihre Noten und besondere Anmerkungen und Fähigkeiten. Alle drei waren in verschiedenen Bereichen besonders begabt, hatten allerdings auch jeweils gewisse Schwachpunkte. Ihre weitere Ausbildung unter seiner Leitung würde also abwechslungsreich sein und sicher sehr interessant werden. An seinem Ziel – dem Klassenzimmer von vorhin – angekommen, hielt der Mann mit den silbernen Haaren kurz inne, er konnte die drei von draußen hören, sie schienen sich nicht sonderlich gut zu verstehen. Das musste sich unbedingt ändern, sie mussten lernen als Team zusammenzuarbeiten. Er atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und wollte sich bei seinen Schülern für sein Verhalten vorhin entschuldigen, allerdings…kam er nicht dazu. „Was sollte das eben denn werden?“, ertönte es recht ungezogen von dem blonden Jungen. Naruto Uzumaki. Von dem jungen Mädchen mit den pinken Haaren kassierte er dafür einen Schlag mit der Faust auf seinen Kopf. Kraft schien sie zu haben, was wohl an ihrer guten Chakra-Kontrolle lag. „Was fällt dir ein so mit ihm zu reden?“, schimpfte sie mit dem Gleichaltrigen und wandte sich im nächsten Augenblick an Kakashi. „Bitte entschuldigen Sie sein Verhalten, Sensei.“ Sein Blick wanderte unbemerkt zu dem Dritten im Bunde, Sasuke Uchiha. Von eben diesem kam keinerlei Reaktion, ihm schien all das egal zu sein. Na toll, wen hatte man ihm denn da bitte aufs Auge gedrückt. Noch immer schweigend setzte sich der Ältere in Bewegung, ging auf das Lehrerpult zu und legte zunächst einmal die ihm überlassenen Unterlagen dort ab. Danach wandte er sich zu den Dreien, lehnte sich gegen den Tisch und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ihr seid also von heute an meine Schüler.“ Selbstverständlich wusste er selbst noch, wie es war ein Genin zu sein, in einem Dreier-Team zu arbeiten und einen Sensei zu haben, doch er hatte keine Ahnung, wie er selbst als Sensei am besten sein sollte und wie er die drei am besten auf das wahre Leben eines Shinobi vorbereiten sollte. „Ihr habt eure Shinobiausrüstung bereits erhalten?“, fragte er einfach in die Runde und wusste bereits, wer von den dreien ihm antworten würde. Sicherlich das Mädchen, Sakura Haruno. „Ja, die bekamen wir, nachdem wir bestanden haben.“, antwortete ihm – zu welcher Überraschung – natürlich das Mädchen der Gruppe. Irgendwie kostete es ihn bereits jetzt schon einige seiner Nerven. Nur nicht entmutigen lassen, nicht jetzt schon. Der Blick des Größeren wanderte zu dem Schwarzhaarigen, welcher etwas abseits zu den anderen saß und vollkommen desinteressiert zu sein schien. „Du bist Sasuke Uchiha. Hast du nichts zu sagen?“ Mal sehen, was er ihm als Antwort entlocken konnte. Der Blick des Jüngeren sprach jedenfalls Bände, er wollte eindeutig nicht hier sein. Da war er nicht der Einzigste. „Nein.“, bekam Kakashi lediglich als Antwort. Sehr freundlich. Seufzend senkte er seinen Blick. So brachte das alles hier gar nichts. „Na schön…“, er richtete sich etwas mehr auf, nahm Abstand zu dem Tisch hinter ihm ein und sah seine Schüler ein wenig eindringlicher an. Endlich schien er dadurch auch etwas mehr von deren Aufmerksamkeit zu erhalten. „Sieht ihr das Gebäude da gegenüber? Dort arbeite ich und ab morgen auch ihr. Ich erwarte von euch, dass ihr mitsamt eurer Ausrüstung und eurem Outfit als Shinobi morgen um 08:00 Uhr in der Eingangshalle sein werdet. Den Grund werdet ihr morgen erfahren.“ Mehr hatte Kakashi ihnen für heute nicht zu sagen, er glaubte ohnehin nicht, dass sie ihm wirklich zuhören würden. Daher wollte er auch wieder gehen, wurde in seinem Vorhaben allerdings noch einen Moment unterbrochen. „Kakashi-Sensei, wieso sollen wir das machen?“, fragte ihn Sakura und er hörte in ihrer Stimme eindeutig einen Hauch von Unsicherheit. Glaubten sie etwas, sie würden gleich mit irgendwelchen Missionen beginnen. Welch ein lächerlicher Gedanke dies doch war und die Auftraggeber würden ihm leid tun. „Ihr werdet mir zeigen, was ihr glaubt zu können. Und zwar in dem ihr gegen mich antreten werdet. Jetzt geht nach Hause, für heute war es das.“ Damit war die Sache für ihn erledigt und er ließ die drei einfach zurück, schloss die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg nach draußen. Zwar hätte er noch gerne die Reaktion der Dreien gesehen, doch er wollte sich nicht unnötig mit ihnen unterhalten, an seiner Entscheidung war ohnehin nichts zu rütteln. In seinem Büro lag ohnehin noch genug andere Arbeit, welcher er sich dringend widmen musste, jetzt mehr denn je, da ihm künftig Zeit verloren gehen würde, wenn er zusätzlich als Sensei tätig war. Da hatte ihm Tsunade-sama ja wirklich etwas tolles eingebrockt. Nach kurzem war Kakashi wieder in dem Gebäude gegenüber angekommen und auf dem Weg zu seinem Büro. Seine Laune…war nicht mehr ganz so gut wie noch an dem heutigen Morgen. Als er alleine in dem Aufzug stand, lockerte er zunächst seine Krawatte. Ob Asuma und Kurenai ebenfalls wieder zurück waren? Oder verbrachten sie bereits den heutigen Tag mit ihren Schülern? Wenn dem so wäre, hätte er dann auch besser heute bereits etwas mit seinen Schülern unternommen? „Shit..“, kam es genervt von dem Älteren, welcher endlich oben angekommen war. Sein Blick fiel zuerst auf Shizune, welche bei seinem Anblick den ihren schnell abwandte und sich hinter irgendwelcher Arbeit versteckte. So so… sie hatte also genau gewusst, was heute passieren würde. Er merkte dies sofort, er war ja nicht dumm. Im Augenblick wollte der Silberhaarige nicht mit ihr reden, denn seiner Meinung nach hätte eine Vorwarnung nichts geschadet. Wenn es sowieso ein Befehl des Hokage war, dass er nun als Sensei arbeiten sollte, dann hätte er ohnehin nichts daran ändern können. Erst jetzt bemerkte Kakashi, dass er mittlerweile mitten in seinem Büro stand, die Tür hinter ihm geschlossen. Er war eindeutig zu sehr in Gedanken gewesen und hatte sich ablenken lassen. Verdammt. Dabei war er immer aufmerksam, achtete auf sein Umfeld und seine gesamte Umgebung, nichts konnte ihm entgehen und dann das? Das…lag nur an dieser Situation. Er wollte kein Sensei sein und wie sollte er bitte aus diesen drei Frischlingen ein Team machen, welches zusammenarbeitete und sich aufeinander verlassen konnte? Es brodelte in ihm, er war wütend, sehr sogar. Und für einen kurzen Moment, für eine Sekunde, setzte es in seinem Verstand aus. Ein Stuhl, welcher vor seinem Schreibtisch stand, wurde mit einer solchen Kraft von ihm durch den Raum und gegen die geschlossene Bürotür geworfen, dass eben diese Tür aus ihren Angeln brach und in zwei Teilen nun auf dem Boden lag. Die Personen außerhalb seines Büros stand der Schreck in ihren Gesichtern geschrieben, selbst Shizune war aufgesprungen und stand mit blassem Gesicht vor der zerstörten Tür und sah direkt zu ihm. Kakashi selbst hingegen stand seelenruhig vor seinem Schreibtisch, richtete sein Jackett und seine Krawatte. „Was gibt es?“, fragte er in einem ruhigen Ton, ohne einen Blick nach draußen zu den Anderen zu werfen. „Ähm…nichts. Glaube ich.“, kam es etwas zögerlich von Shizune, welche ihn lieber nicht weiter reizen wollte. Trotzdem, wie konnte ihm das passieren, dass er nur so reagieren konnte. Bisher war er immer darauf bedacht gewesen außerhalb seiner Missionen einen ruhigen Eindruck zu machen. „Kakashi.“ Hm? Der Jounin blickte nun doch auf und erkannte seinen Freund draußen an der Seite seiner Assistentin, Asuma. Eben dieser gab ihm nur mit einem kleinen Wink seiner Hand zu verstehen, dass er ihm folgen sollte. Vielleicht war das im Moment auch die beste Idee. Daher gab er keine Widerworte von sich, sondern stieg geradewegs über die zerstörte Tür, machte sich an der Seite von Asuma wieder auf den Weg nach draußen. Shizune würde die Tür ohnehin ersetzen und eine neue einbauen lassen, dafür musste er nicht anwesend sein. Beide Jounin befanden sich im Aufzug auf dem Weg nach unten und Asuma musste natürlich dieses eine Thema auch sogleich ansprechen. „Du bist also auch Sensei, was?“ Mit einem leicht verärgerten Ausdruck im Gesicht senkte Kakashi seinen Blick und zuckte nur schwach mit den Schultern. Musste er dieses Gespräch nun wirklich führen? „Sieht so aus.“ Er musste also dieses Gespräch führen. „Musstest du deswegen gleich die Tür in Trümmer legen? Es ist gar nicht so schlimm für ein Team verantwortlich zu sein.“ Meinte er das etwa ernst? „Du erledigst Missionen auch mit einem Team und du bist für deine Kameraden verantwortlich.“ Asuma hatte natürlich Recht mit dem was er da sagte, trotzdem… „Es ist nicht dasselbe, Asuma.“ Der Ältere drehte sich auf einmal zu ihm um, legte eine Hand auf seine Schulter und lächelte bloß, woraufhin er von Kakashi einen etwas irritierten Blick erntete. „Du kannst es bei ihnen aber besser machen.“ Ja, das konnte er durchaus. So hatte er es noch nicht gesehen. Nein, lieber hatte er sich viel zu sehr darüber aufgeregt für drei Schüler verantwortlich zu sein, anstatt daran zu denken, dass er bei ihnen vieles anders – besser – machen konnte. Unten angekommen kam der Aufzug zum Stehen, als die Tür sich öffnete, standen drei ihm fremde junge Personen vor ihnen. Ein blondes Mädchen, ein etwas rundlicherer junger Mann und ein junger Mann mit einem sehr gelangweilten Gesichtsausdruck. Waren das etwa die Schüler von Asuma? Es machte ganz den Anschein. „Du solltest dir den Rest des Tages frei nehmen, Kakashi.“ Von den Dreien vor ihnen wurde er mit Sensei begrüßt, es handelte sich dabei also um sein Team. Während die vier sich auf den Weg machten, konnte er noch hören, dass er mit ihnen etwas essen gehen wollte um sie besser kennenzulernen. Hätte er das auch tun sollen? Allerdings, wenn er an das Verhalten von ihnen zurückdachte, dann hätte das sicher kein gutes Ende genommen. Es war daher wohl doch besser, dass er nicht mit ihnen etwas unternommen hatte. Denn er glaubte nicht daran, dass sich dieses Verhalten nur durch ein gemeinsames Essen bessern würde. Das war doch alle zum Haare raufen. Draußen angekommen musste er erst einmal wieder durchatmen und zur Ruhe kommen. Er mochte sich nicht vorstellen, was das eben für ein Bild für alle Anderen war, als er die Tür mitsamt einem Stuhl regelrecht zertrümmerte – was etwas übertrieben klang, die Tür hatte es nur in zwei Teile zerlegt. Sein Blick wanderte gen Himmel, seine Gedanken drifteten ein wenig ab. Was sollte er nur machen? Kakashi schloss sein Auge, welches nicht von dem Stirnband verdeckt war, und spürte eine leichte Brise. Genug getrödelt, bestimmt gab er hier ein interessantes Bild für die Anwohner ab. Kakashi öffnete die Tür der Beifahrerseite seines Wagens, warf die Akte mit den Unterlagen seiner Schüler auf den Sitz und schloss eben diese Tür wieder. Danach stieg er auf der anderen Seite ein, startete den Motor und fuhr los. Es würde sowieso nichts nützen, wenn er jetzt weiter in seinem Büro sitzen würde, vor allem ohne Tür. Das Radio in seinem Wagen lief zwar, doch das alles drang irgendwie nicht sonderlich zu ihm durch. Vermutlich würde er sich zuhause irgendetwas zu essen bestellen, anstatt wie sonst selbst zu kochen. So abgelenkt wie er aktuell war, würde das Essen wahrscheinlich ungenießbar werden. Auf den Straßen war kaum etwas los, daher kam er bei diesem Verkehr recht schnell wieder zuhause an, schnappte sich die Unterlagen von dem Sitz neben ihm, stieg aus dem Wagen und machte sich auf den Weg in sein Loft, nachdem er den Wagen wieder abgeschlossen hatte. Kakashi lebte in einem Loft, es war geräumiger und offener – und auch moderner, nur um in sein Schlafzimmer und Badezimmer zu gelangen, musste man eine Wendeltreppe hinauf gehen. An dem Eingang befand sich eine kleine Stufe, denn natürlich musste man hier seine Schuhe ausziehen, bevor man sein Loft wirklich betrat. Das war allerdings überall hier in den Wohnungen und Häusern so, das gehörte sich einfach so. Nachdem sich Kakashi seiner Schuhe entledigt hatte, zog er auch sein Jackett und seine Krawatte aus, welche ihren Platz über einer der Rückenlehnen seiner Stühle der Küche befand, welche sich natürlich offen in dem Loft recht nahe des Eingangs befand. Mit den Unterlagen in der Hand machte er sich auf in Richtung seines Wohnzimmers, in welchem er sich erst einmal auf der Couch niederließ und die Dokumente vor sich auf dem Tisch ablegte. Den Fernseher ihm gegenüber an der Wand schaltete er ebenfalls ein, nicht weil er sich irgendetwas ansehen wollte, er hatte ihn lediglich gerne im Hintergrund laufen, er mochte die Geräusche, dann kam es ihm nicht mehr so leer hier vor. Seufzend lehnte sich der Jounin ein wenig zurück, legte den Kopf auf die Lehne und starrte nach oben an die Decke. Vielleicht sollte er versuchen sich für morgen einen kleinen Plan zurechtzulegen. Ja, keine schlechte Idee. Kakashi stand von der Couch auf und ging rüber zu seinem Schreibtisch, welcher neben einer Kommode stand. Aus einer der Schubladen nahm er einen Stift und ein kleines Notizbuch hervor. Mit diesen bewaffnet, nahm er erneut auf seiner Couch platz und schlug vor sich auf dem Tisch die Unterlagen auf, breitete diese etwas aus und besah sich alles mal etwas genauer. Dadurch das man bereits in der Akademie unter der Leitung einiger Chunin Missionen des D-Rang absolvieren konnte, konnten sich sowohl die Lehrer als auch die Schüler selbst ein Bild über ihre Fähigkeiten machen. Sakura Haruno bewies ein hervorragendes Grundwissen, sie beherrschte alle Regeln auswendig und ihre Chakrakontrolle war hervorragend. Auch mit Gen-Jutsu hatte sie keine Probleme, diese konnte sie meist sofort durchschauen, oder bereits nach wenigen Sekunden – was nicht einmal jeder Chunin konnte. Dadurch, dass sie ihr Chakra so gut kontrollieren konnte, hatte sie sogar einen Kurs in Medizin belegt – welchen Shizune ab und an gab – doch diesen Kurs hatte sie wieder verlassen. Warum? Konnte sie damit etwa ihren Schwarm nicht beeindrucken? Nun ja, vielleicht konnte er das ja ändern, denn wenn man solch ein Können an den Tag legte, dann sollte dieses auch dementsprechend gut genutzt werden. Gleich notiert. Der nächste war Sasuke Uchiha. Mit diesem durfte es sicher interessant werden. Er hatte einen älteren Bruder, dieser war seit wenigen Jahren leider abtrünnig geworden, da er aus bisher unbekannten Gründen seine gesamte Familie tötete, alle außer Sasuke. Kakashi kannte den Bruder von Sasuke sehr gut, sie hatten früher bei den Anbu gemeinsam gearbeitet – Kakashi war sogar sein Vorgesetzter gewesen. Damals war es ein Schock für ihn zu erfahren, dass Itachi so etwas getan haben sollte, denn er hatte nie den Eindruck erweckt etwas dergleichen zu planen. Itachi war damals äußerst begabt mit dem Sharingan gewesen, heute war er sicherlich ein Meister im Umgang mit eben diesem. Sasuke hatte sein Sharingang zwar bereits erwecken können, doch er stand noch ganz am Anfang und wusste sicher noch nicht, was er alles tun konnte. Doch dadurch hatte der Mann mit den silbernen Haaren auch hier einen guten Ansatz ihn zu trainieren und ihm einiges beibringen zu können. Wenn er ihn lassen würde, denn Sasuke machte nicht den Eindruck als würde er Wert darauf legen in einem Team arbeiten zu wollen, geschweige denn sich etwas beibringen zu lassen. Er war immer still, sagte nur etwas, wenn man ihn dazu aufforderte, doch er war der beste Schüler gewesen, die Lehrer ließen ihn irgendwann einfach in Ruhe, sie wussten ja, dass er bereits alles konnte. So stand es jedenfalls in den Unterlagen. Seiner Meinung nach war dies ein Fehler gewesen, die Lehrer-Shinobi hatten den jungen Uchiha sich bewusst abgrenzen lassen, anstatt dafür zu sorgen, dass er eventuell Freunde fand. „Idioten…“, murmelte er deswegen bloß und nahm sich die Unterlagen seines letzten Schülers vor. Naruto Uzumaki. Auch mit diesem würde es nicht langweilig werden. Während seiner Zeit in der Akademie hatte Naruto ein streng gehütetes Geheimnis erfahren. In ihm wurde der Neunschwänzige Fuchs versiegelt, auch Kyuubi genannt. Zu Beginn wurde Naruto von allen gemieden, da er immer Unsinn anstellte und im Unterricht nicht mitkam und bei den ihm gestellten Aufgaben stets versagte. Bis er sich die Technik des Kagebunshin-No-Jutsu aneignen konnte. Nicht übel. Daraufhin waren andere beeindruckt, Naruto gab sich mehr Mühe etwas zu lernen, half anderen und fand endlich einige Freunde, vor allem Iruka war für Naruto da gewesen. Sogar außerhalb des Unterrichts, wie Kakashi selbst hin und wieder bemerkt hatte. Iruka war eine Art Vaterfigur geworden und das tat Naruto gut. Okay, er kam vom Thema ab. Vom Training her dürfte es mit Naruto am schwierigsten werden. Denn er befürchtete, dass dessen Chakra nicht so einfach zu kontrollieren war, dadurch das er auch das Chakra des Kyuubi in sich hatte. Vielleicht wäre es möglich, dass Naruto auch auf das Chakra des Fuchses zugreifen konnte – wenn er dies richtig mit ihm trainieren würde. Nur wie sollte er das anstellen? Dazu musste er sich noch genaue Gedanken machen und sich sehr gut informieren. Vielleicht sollte er darüber mit Tsunade-sama reden, etwas Hilfe von Oben konnte ja nicht schaden. Zudem hatte er ihr dieses Schlamassel zu verdanken. Nun gut, das Wichtigste hatte sich Kakashi notiert und jetzt war es an der Zeit sich etwas zu essen zu bestellen. Heute hatte er Lust auf gebratenen Reis mit Gemüse und gekochtem Hühnchen. Die Soße dazu war besonders lecker, er wüsste gerne, wie diese in diesem Restaurant hergestellt wurde – welches zum Glück einen Lieferservice hatte. Lange hatte Kakashi auf sein bestelltes Essen auch nicht warten müssen – welches mittlerweile auch aufgegessen war und die Verpackung entsorgt wurde. Draußen wurde es auch langsam dunkel. Die Unterlagen lagen noch immer auf dem Tisch in seinem Wohnzimmer, gemeinsam mit dem Notizbuch. Ein paar kleinere Gedanken und Ideen hatte der Jounin sich ebenfalls notiert, jetzt allerdings wollte er erst einmal unter die Dusche. Seine Jounin-Kleidung für morgen musste er auch noch parat legen. Kakashi genoss das Gefühl des warmen Wassers auf seiner Haut, welches seinen Körper herunterrinnte. Sein linkes Auge hielt er geschlossen, wenn dies nicht von seinem Stirnband verdeckt wurde – so wie jetzt. Unter der Dusche konnte er mitunter am Besten nachdenken. Lange brauchte er nicht unter Dusche, abgetrocknet hatte er sich ebenfalls schnell, daher zog er gerade etwas bequemeres an. Eine einfache Jogginghose, ein leicht sitzendes Tang Top und natürlich seine Maske, wie sollte es auch anders sein. Ein Handtuch hing noch um seinen Nacken, da seine Haare noch immer etwas nass waren. Gerade als Kakashi die Wendeltreppe wieder nach unten ging um sich wieder ins Wohnzimmer zu setzen, bemerkte er allerdings etwas. Jemand stand draußen vor seiner Tür. Sein Blick wanderte kurz zur Uhr, so spät war es noch nicht, aber was machte er um diese Zeit bei ihm? Der Jounin ahnte, um wen es sich bei dem abendlichen Besuch handelte, was ihn leicht zum Schmunzeln brachte. „Komm schon rein.“, kam es von dem Älteren welcher am Ende der Treppe angekommen war. Etwas zögerlich öffnete sich die Eingangstür und sein Verdacht bestätigte sich. Es war Iruka. Aber was wollte er hier bei ihm? Bisher blieb der Chunin mit gesenktem Blick am Eingang stehen. Der Größere seufzte daraufhin bloß. „Iruka.“ Dieser hob seinen Blick nachdem er seinen Namen vernahm, zögerte allerdings noch immer einen Moment. „Entschuldigt die Störung, ich wollte…“ „Ja?“ „…Ich wollte fragen, ob Ihr Hilfe wegen Euren Schülern benötigt?“ Im Ernst? Deswegen war er hierher gekommen? Kakashi sah kurz ins Wohnzimmer. Seiner Meinung nach wusste er alles, was er wissen musste. Andererseits hatte Iruka die drei lange unterrichtet und auch ein paar D-Rang Missionen mit ihnen abgeschlossen. Nachdenklich legte der Jounin Daumen und Zeigefinger einer Hand an sein Kinn. „Nun…es kann sicher nicht schaden.“ Und schon stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht des Jüngeren, welcher freudig seine Schuhe auszog und schließlich sein Loft betrat. Er war eine Weile nicht mehr hier gewesen, viel verändert hatte sich ja nicht. Es war schön sein Lächeln zu sehen. Iruka betrat bereits sein Wohnzimmer, Kakashi selbst ging erst einmal in die Küche. „Etwas zu trinken?“, fragte der Ältere nach und der Kleinere bedankte sich und bat lediglich um ein Glas Wasser, welches er diesem mit Freude überreichte. Der Jounin entledigte sich des Handtuchs – welches erst einmal im Vorbeigehen auf seinen Schreibtisch geworfen wurde – und ließ sich danach erneut auf seiner Couch nieder, einen wartenden und ruhigen Blick werfend zu seinem Besucher. Dieser verstand natürlich sofort was er von ihm wollte und ließ sich ebenfalls auf der Couch nieder. Die beiden Shinobi unterhielten sich noch eine geraume Weile miteinander, allerdings erhielt der Jounin nicht sonderlich viele neue Informationen über seine Schüler und Iruka war beeindruckt davon, wie viel er bereits anhand dieser Unterlagen herausgefunden hatte. Seiner Meinung nach, war dies nicht sonderlich schwer gewesen, doch ein Shinobi mit seinem Können musste anhand noch so weniger Informationen auf die verschiedensten Dinge schließen können. Stattdessen fragte er den Jüngeren eher nach dem Verhalten und dem Charakter der Dreien. Mit seiner bisherigen Vermutung lag er gar nicht einmal so falsch. Am meisten erfuhr er noch über Sakura und Naruto, da Sasuke sich eher zurückzog und jeden als Klotz am Bein betrachtete. Naruto schien zwar faul zu sein, aber keineswegs dumm und Sakura achtete viel zu sehr darauf, was andere von ihr hielten – besonders eine bestimmte Person. Plötzlich erhob sich die Person neben ihm von der Couch, woraufhin der Blick von Kakashi zunächst irritiert wirkte. „Es ist schon spät, ich sollte wieder gehen.“ Kakashi sah auf die Uhr seines Fernsehers. Ja, es war schon recht spät geworden. „Ja, es ist spät.“, stimmte er dem Kleineren zu, erhob sich ebenfalls von der Couch. Der brünette Mann begab sich wieder zur Eingangstür und wollte gerade die kleine Stufe wieder nach unten gehen um seine Schuhe anzuziehen. „Iruka.“, hielt er den Kleineren noch kurz auf, kratzte sich mit einem Finger kurz an seiner Schläfe und wandte seinen Blick ein wenig ab. „Du kannst auch gerne bleiben.“ Der Chunin wurde leicht rot um die Nase und wusste nicht so recht wie er darauf antworten sollte. „Wenn du möchtest“, fügte Kakashi noch schnell hinzu und sah den Anderen nun direkt an. „Wenn es keine Umstände macht, sehr gerne.“ Über diese Antwort freute sich der Jounin sehr, auch wenn er dies gerade nicht wusste, wie er es zum Ausdruck bringen sollte. Doch Iruka kam nun wieder auf ihn zu, entledigte sich seiner Weste und hing diese an die Garderobe welche sich am Eingang befand. Lächelnd wandte sich der Silberhaarige von ihm ab; er würde ihm zum Schlafen eine seiner Jogginghosen und eines seiner Tops geben. Was er auch sogleich in Angriff nahm. Um sich umzuziehen ging der Andere ins Badezimmer. Während Iruka sich in seinem Badezimmer umzog, schaltete Kakashi den Fernseher aus, legte alle Unterlagen beisammen und verstaute diese mitsamt dem Notizbuch auf seinem Schreibtisch. Danach ging er die Wendeltreppen nach oben und ließ sich bereits in seinem Bett nieder. Dieses war groß genug, dass sie Beide darin platz haben würden – was sie in der Vergangenheit bereits des Öfteren ausnutzten. Lange musste er auch nicht warten und wie von selbst ging der Jüngere um das Bett herum auf die andere Seite und ließ sich unter der Bettdecke nieder. Das Bett war wirklich schön groß und die Matratze war äußerst bequem, die Decke war nicht zu dick, dass man darunter zu warm bekam, doch auch nicht zu dünn, dass einem kalt wurde. Über seine Anwesenheit freute sich der erfahrene Shinobi doch sehr. Vielleicht sollte er sich mit einem kleinen Essen bei ihm dafür bedanken. Noch für einen kurzen Moment sah er zu Iruka an seiner Seite, schaltete das Licht aus und legte sich danach selbst hin. Es gab eine Zeit, in der sie des Öfteren gemeinsam in einem Bett lagen, doch heute Nacht, würde nichts zwischen ihnen Beiden laufen. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)