Widerwilliges Verzeihen von _Natsumi_Ann_ (zu unwissend für die Liebe (Ruffy x Nami)) ================================================================================ Kapitel 1: 🍊 Diese verdammten Gummiarme 🍊 ----------------------------------------- Nami hatte sich über die Reling gelehnt und blickte auf den dunklen Ozean. Sie vermisste die Sonne, die das Meer normalerweise ozeanblau und türkis färbte. In diesem Sommer schien sie ihren Glanz verloren zu haben. Die meiste Zeit war der Himmel übersät mit schwarzen Regenwolken und der Wind pfiff die Thousand Sunny durch wilde Gewässer. Heute Morgen war es zumindest windstill. Der Rest der Crew schlief noch, so genoss die Navigatorin die Ruhe vor dem Sturm. In den letzten Tagen hatte sie keine klaren Gedanken mehr fassen können. Der Grund dafür war ihr Kapitän und er merkte es nicht einmal. Er war ein so faszinierender Krieger, aber gleichzeitig auch so ein dummer Esel! Wie konnte er auch nur daran denken einfach auf ihn loszustürmen? So ganz ohne Plan und Verstand! Natürlich, Admiral Sakazuki hatte seinen Bruder Ace getötet, aber trotzdem! Ruffy wusste doch wie stark dieser Kerl war; er konnte ihn nicht blindlings attackieren und hoffen, er würde seine Rache bekommen. Nami verstand ihren Kapitän in der Hinsicht, dass Familie das Wichtigste war, denn sie würde auch alles für Nojiko opfern und sich an jedem rächen, der ihr etwas antun würde. Aber dennoch … Hätten Franky, Robin, Zorro und Sanji ihn nicht aufgehalten, hätte dieses Abenteuer in einem Blutbad geendet … Und vielleicht sogar tödlich. Nami kniff vor Schreck die Augen fest zusammen und schüttelte ihren Kopf. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie es sein würde Ruffys Leiche zu bergen. Die Magma-Frucht war eine gefährliche Frucht und ihr Besitzer wusste sie gekonnt einzusetzen. Er war eins mit diesem Element. Im Gegensatz zu Ruffy war er wesentlich geschulter darin mit seiner Gabe umzugehen und diese geschickt einzusetzen. Dieser Dummkopf verließ sich einfach darauf, dass Gummi fast keine Schwächen besaß, doch eines Tages würde er fallen, wenn er weiter so naiv war. Nach all den Jahren konnte er immer noch nicht loslassen … Ace war in seinem Kopf. Mit ihm sein grausamer Tod. Und sein Henker war immer noch am Leben. Ruffy würde erst zur Ruhe kommen, wenn Sakazuki unter der Erde lag … Egal wie fröhlich und unbesonnen er immer von außen wirkte, Nami wusste, dass sein Innerstes tobte, wenn er nur den Namen des Admirals vernahm. Zu Recht, dennoch musste er anfangen einen stichfesten Plan zu entwickeln, wie er seine Rache unbeschadet vollstrecken konnte. Doch Geduld war nicht seine Tugend. Bei weitem nicht … Nami zuckte zusammen, als ihre Gedanken durch ein lautes Ruckeln und den Aufschrei „Hunger!“ unterbrochen wurden. Der Kapitän war erwacht. „Es fordert Blut, sagt man: Blut fordert Blut.“ - William Shakespeare (1564–1616) „Ochmann, Nami, rede doch wieder mit mir!“, jammerte der Captain der Thousand Sunny und zog dabei eine Schnute, die man fast als süß bezeichnen konnte. Allgemein konnte man Ruffy als ziemlich süß bezeichnen, wenn man nicht gerade sauer auf ihn war. Nami verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. Dann versuchte sie ihm aus dem Weg zu gehen, aber Ruffy ließ sie nicht. Seine Gummiarme umschlangen ihre Hüfte und zogen sie wieder zurück. Normalerweise hätte sie ihn jetzt angebrüllt und ihm einen zehn minütigen Vortrag gehalten, doch sie schwieg. Ruffy war irritiert. Er kratze sich am Kopf und versuchte seine Navigatorin zu verstehen. Dieses Verhalten war wirklich untypisch für sie. „Warum sagst du mir nicht wenigstens was ich wieder falsch gemacht habe? Du kannst mich dabei auch anschreien so viel du willst!“, raunte Ruffy und drehte die ehemalige Diebin zu sich. Doch diese wendete ihr Gesicht von ihm ab und machte nicht den Anschein ihm irgendetwas sagen zu wollen. Ruffys Wangen blähten sich auf und sein Kopf wurde rot vor Wut. Er mochte es nicht, wenn seine Freunde sauer auf ihn waren – Nami war zwar öfters verärgert über ihn, aber nie hatte sie aufgehört mit ihm zu sprechen, beziehungsweise ihn anzuschreien. Er hatte keine Ahnung wie man eine Frau beschwichtigte und setze unbewusst einen Hundeblick ein, den Nami kurz aus dem Augenwinkel betrachtete, der sie aber nicht umstimmte weiter bockig zu blieben. Ruffy seufzte und schien einige Zeit nachzudenken. Ein Anblick, den man nur selten bewundern konnte. Er sah richtig angestrengt aus, was Nami fast zum Lachen gebracht hätte. „Sag mir was ich tun soll, damit du nicht mehr böse auf mich bist. Ich tue alles“, versuchte er sie zu überreden, doch statt einer Antwort bekam er ein genervtes Augenrollen. „Das was ich will, kannst du mir nicht geben“, prustete sie leicht gereizt und biss sich dann auf die Unterlippe. Ruffy sah überrascht auf und blickte sie fragend an. „Warum weißt du das so genau? Kannst du meine Gedanken lesen?“, lachte Ruffy leicht ironisch, doch Nami seufzte nur laut. „Weil ich dich einfach kenne.“ „Was verlangst du? Ich habe gesagt ich gebe dir alles!“, betonte der zukünftige Piratenkönig und grinste zuversichtlich. Als er in Namis Gesicht sah, konnte er aber nur Trauer und Schmerz erkennen. Verwundert lockerte er seinen Griff etwas und ihre Füße setzten wieder auf dem Holzboden der Thousand Sunny ab. Nami wollte nichts sagen. Alles in ihr weigerte sich ihm ihren Wunsch mitzuteilen, doch es war, als ob ihr Mund sich wie von selbst bewegen würde. „Ein Versprechen, dass du dich nicht mehr unnötig in Gefahr bringst. Aber das ist unmöglich.“ Ihre Stimme war leise und klang fast so, als ob man ihr die Luft abgeschnürt hätte. Ruffy glaubte schon sein Griff um ihre Hüften wäre noch zu eng gewesen, doch dann verstand er, dass sie es wirklich ernst meinte. Er hatte sie noch nie so niedergeschlagen gesehen. Es vergingen wieder einige Sekunden, in denen er sie nur ansah und schwieg. Es machte Nami nervös, normalerweise sah er sie nie so lange und intensiv an. Sie bemerkte, wie ihre Hände begannen zu schwitzen und ihr Herz schneller anfing zu schlagen. Aus irgendeinem vermeintlichen Grund rückte er plötzlich näher. Honigbraun traf auf Tiefschwarz. Irritiert beobachtete sie wie einer seiner langen Hände zurück schlängelte und zu ihrem Gesicht wanderte. Er strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Du hast Recht. Dieses Versprechen kann ich dir leider nicht geben. Es wäre eine Lüge und ich würde dich niemals anlügen, das weißt du.“ Seine Worte waren so ungewohnt sanft, dass Nami eine Gänsehaut bekam. „Du kennst mich einfach zu gut“, sprach er weiter und sein Zeigefinger strich über ihr Ohrläppchen, so langsam und zart, dass ihr Herz noch heftiger gegen ihre Brust hämmerte als zuvor. Hatte er mit Sanji heimlich solche Dinge geübt? Niemals! „Hör auf damit“, zischte sie plötzlich und zappelte schwach, um sich zu befreien. Ruffy legte den Kopf leicht schief. „Womit soll ich aufhören?“ Er verstand mal wieder rein gar nichts. Wie konnte Nami auch nur glauben, dass gerade etwas Romantisches zwischen ihnen passierte? Aber so war er nun mal, ihr Kapitän! Ein echter Analphabet, wenn es um Frauen ging. „Lass mich los“, befahl Nami und Ruffy schüttelte den Kopf. „Erst, wenn du mir verzeihst.“ „Ich verzeihe dir“, erwiderte sie leicht genervt und Ruffy hob einen Finger. „Nein, du musst mir schon beweisen, dass du mir nicht mehr böse bist.“ Es war hoffnungslos mit diesem Kerl. Er würde niemals verstehen, warum sie solche Angst um ihn hatte. Sie fokussierte sein Gesicht und fasste einen Entschluss. Sie würde es sicher bereuen, aber ihr Instinkt forderte es einfach in diesem Moment. Da ihre Hände nun wieder frei waren und seine rechte Hand sie nur noch an der Hüfte umschlungen hatte, zog sie plötzlich sein Gesicht zu sich. Sie bemerkte, dass die Narbe unter seinem Augen über die Jahre ziemlich verblast war, fast hätte sie meinen können, sie wäre gar verschwunden. Aber vielleicht war es einfach nur ihre Einbildung, die ihn makelloser erschienen ließ… Gefühle waren ein seltsames Phänomen. Dann drückte sie ihre Lippen auf seine. Fest und bestimmend. Ruffy taumelte etwas nach hinten, hielt sie aber noch gut dabei fest. Namis Lippen schmeckten nach süßen Orangen und Zucker … Hatte Sanji etwa gestern Abend noch gebacken? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)