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Macht


Erstellt:
Letzte Änderung: 06.10.2020
abgeschlossen
Deutsch
1000 Wörter, 1 Kapitel
Genre: One-Shot, Gen
Hauptcharaktere: Mycroft Holmes
Unterthemen: Sherlock (BBC)

Diese FF-Idee verstaubt nun auch schon seit über 4 Jahre auf meiner Festplatte, aber nachdem ich „Die Braut des Grauens“ vor einigen Tagen noch einmal gesehen habe, bin ich endlich dazu gekommen sie auch fertig zu schreiben. Ich mochte Mycroft schon immer und ganz besonders diese verquere Bruderbeziehung zu Sherlock hat es mir da angetan.

 

Geschichte: Kerstin-san || Cover: quora.com || Charaktere: Steven Moffat || Beta: Nein

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Macht E: 05.10.2020
U: 06.10.2020
Kommentare (2)
1000 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Glennstar
2020-10-16T20:15:35+00:00 16.10.2020 22:15
Hallo nochmal :)

Der Einstieg gefällt mir bereits richtig gut!
Diese allgemein wirkenden Überlegungen, die dann im Laufe der Zeit immer spezifischer und am Ende persönlich werden.

Die Unterscheidung zwischen gewöhnlichen Menschen und Menschen mit Macht und ihrem Wunsch nach bzw. Umgang mit Macht passen sehr gut zu Mycroft. Die Absätze, trennen die Menschen mit und ohne Macht zusätzlich, so dass auch optisch eine Distanz zwischen den Gruppen entsteht.

Die Szene mit dem Wiskeyglas wirkt zunächst als Bruch, verleit dem ganzen aber auch eine gewisse Stimmung. Ich will nicht sagen, dass man sich nur mit Whiskey in seinen Gedanken verlieren kann, aber das Bild wie jemand in seinem gemütlichen Sessel (am besten noch vor dem Kamin) sitzt und Whiskey trinkt, hat sich doch irgendwie festgesetzt.
Durch den Vergleich der Macht mit den Tropfen, die unvorhergesehen auf dem Tisch langen, holt einen in die Gedankenwelt zurück und schafft einen weichen Übergang. (Und dann wird auch der Sessel erwähnt, den ich mir vorher schon erdacht habe!)

Der Teil mit den Konsequenzen von schwierigen Entscheidungen trifft im Moment härter als noch vor einem Jahr. Natürlich gibt es diese Entscheidungen immer, aber gerade die letzte Zeit habe ich das Gefühl, dass viel über Entscheidungen gesprochen wird, unter denen die einen leiden, die anderen nicht. Zum Beispiel, dass die Lufthansa finanzielle Unterstützung bekommen hat, viele Selbstständige, aber erstmal an ihre Altersvorsorge gehen müssen, um über die Runden zu kommen. Ich schweife hier ab, verzeih mir das bitte, aber ich wollte sicher gehen, dass du nicht denkst, dass ich z.B. gegen das Tragen von Masken bin.

Nun aber zurück zu deinem Werk.
Du schaffst es vom Allgemeinen (Macht und Menschen), zu schwierigen Entscheidungen zum Persönlichen zu kommen, ohne dass es holprig wirkt.
Schon fast ironisch ist, dass Mycroft damit kämpft, dass Sherlock wieder einem Drogenrausch verfallen ist und er diesne nicht verhindern konnte, in dem er selbst zu einer Droge greift und Whiskey trinkt. Ich weiß nicht, ob das von dir beabsichtigt ist und es wirkt in dem Ausschnitt, den du uns hier zeigst, definitiv nicht wie besorgniserregender Konsum, aber der Alkohol wird hier ja unter anderem dazu genutzt, um das Zittern zu unterdrücken.

Die Beziehung der beiden aus Mycrofts Sicht fasst du durch das Zusammenspiel von Verantwortung und Machtlosigkeit super zusammen. Selbst wenn Mycroft helfen möchte und versucht dies im Hintergrund zu tun, so kann er nicht alles kontrollieren und es nimmt das Vertrauen, wenn alles im Schatten passiert. Dass Sherlock sich dennoch am Ende auf ihn verlässt, scheint Mycroft neben der zusätzlichen Verantwortung aber auch Bestätigung darin zu geben, dass das Band der Brüder noch nicht komplett zerrissen ist. Die Einsamkeit überwiegt am Ende dennoch, was der Macht einen bitteren Nachgeschmack verleiht.

Liebe Grüße
Glennstar
Antwort von:  Kerstin-san
17.10.2020 11:22
Hallo Glennstar,

Mensch und gleich noch so ein ausführliches Kommi, danke :)

Für diese Idee mit der Zweiteilung (einmal zu der Macht im Allgemeinen und einmal auf Mycroft gemünzt) muss ich mich bei meinem jüngeren Ich von vor vier Jahren bedanken, weil ich den OS damals zwar angefangen hatte, aber nie fertig geschrieben habe. Als mir der OS vor ein paar Wochen dann wieder in die Hände gefallen ist, war ich selber ganz überrascht davon, was ich damals schon geschrieben hatte und konnte in dem Stil dann einfach noch ein bisschen was ergänzen und abschleifen.

Interessanter Gedankengang, das Mycroft ja selbst zu einer legalen Droge greift, während er über Sherlocks Drogeneskapaden brütet. Ich gebe zu, dass ich das sicherlich nicht beabsichtigt hatte, aber jetzt wo du es ansprichst, ist das wirklich eine (ungewollt) ironische Parallele.

Ich würde nicht mal sagen, dass Mycroft einsam ist, weil das für mich immer bedeutet, dass man unter seinem allein sein leidet, aber es lässt sich nicht abstreiten, dass er kein großes Interesse an anderen Menschen und/oder Freunden hat und immer alleine unterwegs ist. Auf jeden Fall toll, dass diese hochkomplizierte Brüderbeziehung genauso rüber kam, wie ich das beabsichtigt hatte.
Von: Morgi
2020-10-06T06:13:47+00:00 06.10.2020 08:13
Hallo!

In Mycrofts Gedanken hätte ich gern noch länger geschwelgt. Auf der einen Seite sind allgemeingültige Weis- und Wahrheiten im Raum stehend, auf der anderen seine Interpretation der Umstände und Hürden. Er wähnt sich als mächtiger Einzelkämpfer, der seinem Bruder das Schild leiht und in die saure Zitrone beißen muss, Watson zum Träger zu küren - wie großartig der bittere Nachgeschmack beschrieben wurde! So hat man den Arzt selten empfunden. Sehr originell und passend. Was eine Perspektivänderung alles bewirkt...
Die Spielerei mit dem Weinglas, das mal herb und mal sacht aufsetzt, empfand ich als feine Metapher: Wer keine Emotionen in seine rationale Analysen einfließen lässt, der hat hierüber ein Darstellungsventil und ist - bei aller Macht - doch nicht darüber erhaben, sich zu ärgern und selbst in neue Bahnen zu lenken. Das war auch der Pferdefuß der Hilflosigkeit: Sie erkennen, aber sich rasant wieder aus ihr herausbefördern. Da passte das "Zurückgewinnen der Kontrolle im Chaos" hervorragend.
Ich bin bei Sherlock leider nicht fit genug, um mich an die Bedeutung des Zettels und der Papierschnippsel zu erinnern, doch sie aufbewahrt und akkurat zusammengepuzzelt zu sehen, gab Mycroft fast etwas Sentimentales, gewiss jedoch eine sichtbare Vorliebe für Details und die Eigenheiten des Bruders. Das rundete die Aussage vom Beginn ab, Sherlock sei seine Achillesferse! Warum sollte er sich sonst mit derlei Kinkerlitzchen aufhalten? :)
Ein überflüssiges Wort ist im zweiten Satz ("sie") und im Fließtext kam mehrmals "lies (lesen)" statt "ließ (lassen)" vor, ansonsten kann ich nur mein Bedauern darüber äußern, dass der Ausflug in seine Gedanken schon wieder vorbei ist.

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  Kerstin-san
06.10.2020 17:02
Hallo Morgi,

ich habe gerade ein bisschen gequietscht, als mich dein ausführliches Kommi angelacht hat, danke! Ich hab ja eh eine Vorliebe dafür die Innenansicht von Charakteren zu beschreiben und Mycrofts Perspektive ist ja immer ein bisschen tricky, weil er schnell zu emotional wirkt, von daher bin ich froh, dass du seine Gedankenwelt magst. Er ist ja immer sehr beherrscht und wirkt etwas undurchschaubar und zeigt eigentlich nur gegenüber Sherlock größere Emotionen. Ich glaube schon, dass es ihn irgendwo trifft, dass sein kleiner Bruder in John so einen guten Freund gefunden hat - nicht, dass er ihm das neidet, aber weil es zwar eine zuweilen schwierige, aber doch gänzlich andere (in gewisser Weise sicherlich unbelastetere) Beziehung als zu Mycroft ist.

Zu der Bedeutung der Liste: Mycroft und Sherlock haben eine Vereinbarung, dass Sherlock - wenn er mal wieder zu Drogen greift - akribisch aufschreibt, was er alles genommen hat.

Danke für den Hinweis mit dem lies/ließ - das ist mir ja wirklich komplett durchgerutscht. Hab ich gleich mal ausgebessert :)