Nachhilfe von SuperCraig ================================================================================ Kapitel 25: ------------ Ich wurde wach und spürte gleich, dass mir die Wangen brannten. Ich hatte einen feuchten Traum gehabt und zur Abwechslung mal nicht von Nicky, sondern von Connor. Das wäre mir an und für sich auch nicht peinlich gewesen, aber ich hatte meine Boxershorts vollgesaut und würde das kaum vor Connor verbergen können. Der schlief zum Glück noch, einen Arm um mich gelegt. Ich überlegte, ob ich ihn wecken sollte, aber das wäre kontraproduktiv gewesen. Stattdessen schob ich mich langsam von Connor weg und stahl mich zum Kleiderschrank. Im Halbdunkel tastete ich nach der Unterwäscheschublade, zog die erstbesten Boxershorts von Connor heraus, und schlich nach draußen, in Richtung Badezimmer. Ich schämte mich nicht, überhaupt nicht, nur war es nach Connors Liebesgeständnis befremdlich, von ihm so zu träumen. Wir hatten Sex gehabt, der funktionierte, ohne dass es weh tat. Er war genauso zärtlich gewesen wie sonst auch, aber er hatte so glücklich gewirkt dabei. Und mir musste es auch gefallen haben, wenn ich mir die Sauerei zwischen meinen Beinen so anschaute. Ich seufzte leise und wechselte rasch die Sachen, wobei ich meine Boxershorts in die Waschmaschine stopfte. Was ich Connor erzählen würde wusste ich noch nicht, vielleicht einfach die Wahrheit zugeben oder so. Connors Sachen waren mir natürlich viel zu groß, aber wenn ich mein Shirt unter den Bund stopfte, hielten die Shorts einigermaßen. Ich hatte eine weinrote erwischt, die zu dem übergroßen, schwarzen T-Shirt passte. Im Spiegel sah ich aus, als wäre ich beim Duschen eingelaufen oder so. Von draußen aus dem Wohnzimmer waren Schritte zu hören und ich fuhr herum. Connor stand im Türrahmen und hatte den Kopf schief gelegt. Er starrte mich zuerst fragend, dann schuldbewusst an. „Hey, habe dich mit irgendwas wach gemacht?“ „Nein“, schüttelte ich den Kopf. „Warum bist du dann auf? Und warum trägst du eine meiner Boxershorts? Lust auf Markenqualität bekommen oder was?“ Connor grinste verschlafen und rieb sich die Augen mit den Zeigefingern. „Nicht so wichtig. Warum bist du denn auf?“ „Toilette“, murmelte er und kam auf mich zu. Vor mir stehend wirkte Connor unschlüssig, was er jetzt machen sollte. „Also ich will dich nicht aufhalten.“ „Tust du nicht.“ Er fuhr sich durch die Haare. „Danny, hör mal – ich weiß, dass das gestern sehr viel war. Wenn es dich stört, dass ich bei dir im Bett schlafe, dann wechsle ich auf die Couch. Das ist kein Problem.“ „Musst du nicht“, wehrte ich hastig ab. „Es ist ja deine Wohnung.“ „Es ist auch deine Wohnung. So irgendwie. Du hast ja schließlich einen Schlüssel.“ Ich kaute schweigend auf meiner Unterlippe herum. Irgendetwas war gerade ganz komisch, fast schon peinlich. Seit gestern hatte sich etwas verändert. Es störte mich nicht, dass Connor mich anfasste, aber irgendwie auch doch wieder. Gestern hatte ich ihm noch gesagt, dass sich für mich nichts verändert hatte, aber jetzt… Connor liebte mich ja, so wie ich Nicky liebte, oder geliebt hatte, oder wie auch immer man das bezeichnen mochte. „Du hast etwas“, stellte er das Offensichtliche fest. „Habe ich nicht“, versuchte ich ihn abzuwimmeln, aber erfolglos. „Danny, ich habe Augen im Kopf. Setz dich doch in die Küche oder ins Wohnzimmer und dann reden wir, hm?“ Ich rieb mir den Arm und ging nach kurzem Zögern nach draußen. Das würde ein peinliches Gespräch werden und ich würde Connor ganz sicher weh tun, oder er mir. Mit einem flauen Gefühl im Magen ließ ich mich auf die Couch fallen und schlang mir eine der Decken um den Körper. Connor kam bald nach und setzte sich neben mich. Er behielt seine Hände bei sich, legte sie im Schoß zusammen und schaute mich auffordernd an. „Connor, ich…“ Mir fielen nicht die richtigen Worte ein. „Du willst nicht, dass ich dich anfasse, oder?“ Ich schüttelte wieder heftig den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Es ist einfach nur, dass ich nicht weiß, was ich selbst will. Gestern noch habe ich geglaubt, dass Nicky und ich ein Paar werden und heute sitze ich bei dir. Caleb ist sicher sauer, und Nicky auch.“ „Dazu hat Nick wohl kaum einen Grund.“ Connors Gesicht zeigte einen Anflug von Wut, der aber sogleich wieder verflog. „Hör mal, Danny. Ich verstehe das. Das gestern war verdammt viel für dich. Du hast mehr oder weniger einen gewaltigen Korb bekommen und gleichzeitig erfahren, dass dein bester Freund auf dich steht. Dass du verwirrt bist ist logisch. Ich will ja auch nicht, dass du mit mir zusammen bist oder kommst, nur weil ich die beste Alternative bin. Bevor du dich, aus falschem Pflichtgefühl heraus, in eine eventuelle Beziehung mit mir stürzt, ist es besser, wir bleiben gute Freunde, auch wenn das hart werden wird.“ Ich wippte unruhig mit den Fußballen vor und zurück. Das wollte ich ja auch nicht. Eigentlich wollte ich mit Connor zusammen sein, dann wieder nicht, dann wollte ich Nicky haben, mich mit Caleb vertragen, irgendwie meine Gefühle in den Griff bekommen, nur schien das alles miteinander zu kollidieren. „Danny, du musst gar nichts. Du bist mir zu nichts verpflichtet. Ich mag dich so wie du bist. Dass ich dich liebe soll mein Problem sein.“ „Ist es aber nicht.“ „Du hast doch gestern noch gesagt, dass sich für dich kaum etwas dadurch verändert?“ „Das war wohl falsch“, gestand ich kleinlaut. Connor schob seine Lippen nach innen und seufzte lautstark. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. „Das ist genau die Situation, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen. Dein Freund ist ein dummer Arsch.“ „Hey! Ist Nicky nicht!“, protestierte ich. „Doch, denn er hätte einfach seine Fresse halten können.“ „Nicky hat nur das getan, was er für das Beste gehalten hat!“, verteidigte ich meinen Schwarm. „Ah ja?“ Connor drehte sich zu mir herum. „Und wie geht es dir gerade?“ „Nicht gut?“ „Siehst du. Außerdem habe ich jetzt Schiss, dass dein Bruder mich anzeigt, oder dein Vater.“ „Warum sollten sie das tun?“ „Weil ich mit einem Minderjährigen Sex gehabt habe, mehrfach.“ Connor zog eine Hand hinter dem Kopf hervor und massierte sich mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger die Stirn. „Ich mache dir keinen Vorwurf, ich hätte auch Nein sagen können, nur verkompliziert das die Sache sehr.“ „Das wird Caleb aber nie machen, und Papa sicher auch nicht.“ Ich schluckte hart, denn bei Caleb war ich mir da nicht so sicher. „Danny, ich weiß, dass Caleb mich nicht mag. Olivia hat mir das mehrfach bestätigt. Das ginge mir grundsätzlich auch am Arsch vorbei, aber ich habe mich strafbar gemacht, und das nicht zu knapp. Wenn er jetzt zur Polizei rennt, dann habe ich ein riesiges Problem.“ „Dann sage ich einfach, dass wir nichts miteinander hatten“, schlug ich vor. „Du bist öfter bei mir in der Wohnung gewesen, übers Wochenende. Die sind bei der Polizei auch nicht auf den Kopf gefallen. Dazu kommt, dass du bei meinem Vater in psychiatrischer Behandlung bist. Man könnte mir unterstellen, dass ich deine Situation ausgenutzt habe, oder dich bewusst gedrängt habe, dass du mit mir Sex hast.“ Jetzt fühlte ich mich hundeelend. Wenn Connor echt Schwierigkeiten wegen mir bekam, würde ich mir das nie verzeihen. Er war immer so lieb gewesen und hatte sich so rührend um mich gekümmert. Das wäre unfair gewesen, vor allem von Caleb. Seit er mit Nicky zusammen war, hatte er kaum noch Zeit für mich. „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich leise. „Nichts. Hoffen, dass Caleb netter ist als ich ihn einschätze.“ Connor rückte ein wenig näher zu mir heran, streckte die Hände aus und wartete, ob ich mich an ihn lehnen würde, was ich auch gleich tat. Er zog mich in eine Umarmung und strich mir beruhigend über die Schulter. „Davon ist wirklich nichts deine Schuld, Danny. Mach dir bitte keine Vorwürfe, okay? Ich biege das schon hin, irgendwie. Wichtig ist, dass du dich jetzt einmal von dem Schock erholst und beruhigst.“ „Und wenn ich heimkomme, dann dreht Caleb mir den Hals um“, flüsterte ich bedrückt. „Ich nehme jegliche Schuld auf mich. Sag einfach, dass ich dich irgendwie bedrängt habe.“ „Das will ich aber nicht. Das wäre gelogen. Ich wollte auch mit dir schlafen!“ Ich klang dabei weitaus heftiger als gewollt. „Ich weiß. Nur wäre es für dich bequemer zu lügen. Lassen wir das jetzt. Möchtest du noch einmal ins Bett?“ Ich atmete tief durch und nickte dann. Connor hob mich in seine Arme, beförderte mich so wieder ins Bett und deckte mich zu. Als er Anstalten machte zu gehen hielt ich ihn zurück. „Bleib, bitte.“ Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, bevor er sich zu mir legte und einen Arm um mich schlang. Soviel zu „Ich bin mir nicht sicher, ob ich von ihm angefasst werden wollte oder nicht.“ Es dauerte eine Weile, bis ich wieder wegdämmerte und unruhig schlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)