Ein Geständnis und seine Folgen... von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 16: Junge oder Mädchen? ------------------------------- ~ Achter Monat - Juni ~   Wenige Wochen später wollten die beiden noch einmal zu „ihrem“ Bauernhof fahren. Um zum letzten Mal Entspannung zu finden, vor der anstehenden Geburt.   Die Schwangere litt nachts erneut unter Alpträumen. In der Nacht bevor sie fuhren träumte Aoko davon, dass sie ihr Baby kurz vor dem Ziel verlor, und dass Kaito sie deswegen auf die Straße setzte. Weinend erwachte sie. Kaito, der neben ihr lag, setzte sich erschrocken auf und war mit einem Schlag hellwach. „Was ist los? Kommt das Baby? Hast du Schmerzen?“, löcherte er sie.   „Nein, alles okay… Ich hatte nur einen Alptraum, wieder einmal“. „Ach meine Maus...“ Er nahm sie liebevoll in die Arme und sie lehnte sich dankbar an ihn. „Es sind nur Träume. Trotzdem frage ich mich, was der Auslöser dafür ist“. „Das hat mit der anstehenden Geburt zu tun. Meine Ärztin hat gesagt, dass manche Schwangere im letzten Trimester unter schlimmen Alpträumen leiden können“. Er seufzte leise. „Ich bin froh, wenn das Baby da ist“. „Dann wird es aber erst recht anstrengend. Wir werden nachts aufstehen, und es füttern und wickeln müssen“, gab sie zu bedenken. „Wir schaffen das schon“, murmelte Kaito ruhig, und drückte sie sanft zurück aufs Bett. Aneinander gekuschelt schliefen die beiden, ohne weitere Störungen, kurze Zeit später ein.   ***   Ginzo fuhr seine Tochter und ihren Freund erneut zu ihrem Wochenendurlaub. Auf dem Bauernhof in der idyllisch-ruhigen Lage war es sommerlich warm, als Aoko und Kaito dort ankamen, und ihr altes Zimmer bezogen. Diesmal durften beide zusehen, wie die Kuh, die sie beim letzten Urlaub kennengelernt hatten, gemolken wurde. Aoko durfte es selbst probieren. Mit ein wenig Übung schaffte sie es., gleichmäßig Milch aus dem prall gefüllten Euter zu lassen. Sie blickte sich stolz zu ihrem Freund um, und bemerkte dessen Grinsen.   „Was denkst du schon wieder, Bakaito?“, fragte sie streng. „Ach nichts, es ist nur...“, brachte er unter lachen hervor. „Das sag ich dir später...“   Und später erklärte er ihr, dass er sich die gleiche Tätigkeit bei seiner Freundin vorgestellt hatte, wenn sie Milch haben würde… Sie boxte ihn in die Seite und errötete. „Also wirklich...“, murmelte Aoko peinlich berührt.   Bei ihren Spaziergängen beobachteten die zwei die nun gewachsenen Tierkinder. Sie kamen an einem großen Sonnenblumenfeld vorbei, welches kurz vor der Blüte stand. Aoko war beeindruckt von den hochgewachsenen Pflanzen.   „Du, Kaito? Wollen wir das Baby Himari nennen, wenn es ein Mädchen wird?“, fragte sie ihn lächelnd. „Dann möchte ich es aber nach meinem Vater Toichi benennen, wenn es ein Junge wird“ „Abgemacht!“ Aoko nickte und sie küssten sich, vertraut und liebevoll.   Auch dieser Urlaub war viel zu schnell vorbei, und Kaito musste wieder zur Schule. „Man das nervt.. Ich will in Vaterschutz“, verkündete er eines Morgens, als er sich anzog. Aoko lachte nur darüber. „So etwas gibt es doch gar nicht“, sagte sie dann. „Aber Elternzeit, die gibt es“, erklärte Kaito ihr. „Aber nicht solange du noch zur Schule gehst“. Sie streckte ihm die Zunge heraus, und widmete sich wieder ihrem Babytagebuch.     ***   ~ Neunter Monat – Juli ~   Am Nachmittag des 18. Juli trafen sich Ran und Aoko im Hause Kuroba zum Kaffeetrinken. Die Hochschwangere streichelte über ihren großen Babybauch. „Autsch, oh nein, nicht auf die Blase drücken..“, murmelte sie leise, als sie aufstand und zur Tür ging, um Ran hereinzulassen. Es ging gerade noch einmal gut. Die beiden jungen Frauen begrüßten sich mit einer Umarmung. „Komm rein… Aua...“ „Was ist los?“, fragte Ran erschrocken, als ihre Freundin sich den Bauch hielt. „Keine Sorge, das Baby mag es nur nicht, wenn ich mich zu viel bewege“. Langsam gingen sie in die Küche und setzten sich an den gedeckten Tisch.   Sie unterhielten sich über ihre Freunde, die ungeborenen Babys, und Ran erzählte von der Schule. Nur das Thema Vater wollte sie nicht anschneiden. Doch Aoko wollte genaueres darüber wissen. „Und was ist mit Kogoro, deinem Vater? Habt ihr euch vertragen?“ Ran schwieg zunächst bekümmert. „Nein, es sieht nicht gut aus… Er will immer noch keinen Kontakt“. Die mittlerweile im fünften Monat Schwangere streichelte sich gedankenverloren über ihren Bauch. Sie wechselte das Thema.   „Nun verstehe ich, warum du mir damals solche verrückten Fragen gestellt hast. Ich frage mich jetzt selbst die unmöglichsten Sachen...“, sagte sie leise und lächelte. Doch Aoko hörte kaum zu. Sie spürte ein Ziehen im Bauch und langsam ansteigende und abklingende Schmerzen, zunächst noch sehr kurz. Beunruhigt wollte Aoko gerade etwas sagen, als sie etwas Nasses an ihren Beinen fühlte...   „Ran…! Da.. Das Baby kommt! Ruf den Krankenwagen, schnell...“, brachte sie erschrocken hervor. Ihr Gesicht war kreideweiß.   Ihre Freundin zögerte nicht lange und wählte mit ihrem Handy den Notruf. Ein Auto hatten sie nicht und mit der Bahn ins Krankenhaus zu fahren traute sich Aoko nicht mehr. „Nun mach schon.. Geh ran, Kaito...“, murmelte Ran angespannt. Doch sie erreichte ihn nicht. „Atme ganz ruhig, Aoko. Der Krankenwagen ist bestimmt gleich da“, versuchte sie die zitternde Freundin zu beruhigen.   ***   Kaito war gerade mit Shinichi unterwegs und bemerkte 10 Anrufe von Ran in Abwesenheit. Er schlussfolgerte richtig. „Oh nein! Shinichi, ich glaube das Baby kommt...“ Er erblasste, als er seinen Freund ansah. „Na dann los, auf nach Hause zu dir!“, ordnete Shinichi an.   Zuhause angekommen, fanden sie jedoch die Wohnung leer vor. Jedoch befand sich ein hastig gekritzelter Zettel auf dem Küchentisch, auf dem immer noch Kuchen und Kakao standen… „Sind im Krankenhaus des Ono Viertels. Komm hin, - Ran“, las Kaito.   Die beiden jungen Männer rannten zur Bahnstation. Ungeduldig warteten sie auf die Bahn, die sie zum Krankenhaus bringen würde. „Das Kind kommt zu früh… Der eigentliche Termin wäre Anfang August gewesen...“, murmelte Kaito beunruhigt. „Das hat Aokos Ärztin gesagt“. „Nun mach dich nicht verrückt. Bestimmt ist alles okay“, antwortete Shinichi leise. Doch überzeugt war er nicht von seinen Worten.   Sie erreichten die Klinik nach einer gefühlten Ewigkeit und fanden nach einigem Suchen den Kreißsaal, in welchem sich Aoko befand. Das Warten begann…     Die beiden zuckten zusammen, wenn ein Arzt oder eine Schwester an ihnen vorbeilief. Schließlich hielt Kaito es nicht mehr aus und fragte eine junge Frau im weißen Arztkittel, die auf sie zukam. Doch sie sagte nur, dass sie leider keine Auskunft über seine Freundin geben konnte. Das Warten war nervenzehrend, und wurde immer schlimmer.   Unruhig ging Kaito auf und ab, bis Shinichi ihn genervt bat, sich wieder hinzusetzen. Dafür wackelte er mit dem Fuß, was den Detektiv beinahe in den Wahnsinn trieb.     *** Im Inneren des Kreißsaals wurde Aoko für die Geburt vorbereitet.   Eine Hebamme lächelte der ängstlichen jungen Frau ermutigend zu. „Sie schaffen das“, sagte die ältere Frau überzeugt. „Das sieht doch schon sehr gut aus“, meinte die Geburtshelferin, nachdem sie Aoko untersucht hatte. „Es geht mir alles viel zu schnell auf einmal...“, sagte Aoko zu Ran, die mit Haarnetz neben ihr stand und ihre Hand hielt. „Wo steckt nur Kaito...“   In den folgenden Stunden gab Aoko alles. Sie steckte alle Kraft die sie in sich hatte ins Pressen und schrie ihre Schmerzen heraus. Ran tupfte ihr immer wieder den Schweiß von der Stirn und fragte sich, ob ihre Freunde draußen auf sie warteten. Die Abfolge von pressen und verschnaufen wurde immer kürzer, die Schmerzen schlimmer.   Doch dann ertönte der erlösende, erste Schrei des Babys. Es wurde in ein Tuch gewickelt, und vorsichtig an Aoko übergeben. Ihr kamen die Tränen der Rührung. In diesem Moment gab es nichts wichtigeres, als ihr erstes Kind. Sie hielt es liebevoll und betrachtete den kleinen Kopf, der aus dem Handtuch herausschaute. Das Baby hielt die Augen wegen der Helligkeit des Raumes zusammengekniffen, beruhigte sich jedoch in Aokos Armen.   ***   Nach einigen Stunden kam eine blasse, erschöpft aussehende Ran aus dem Kreißsaal. Sofort erhoben sich Shinichi und Kaito.   „Wie geht es Aoko und dem Baby? Ist alles okay? Was ist es?“ Kaito bestürmte sie mit Fragen. Ran setzte sich erschöpft auf einen der Stühle. Sie blickte zu ihren Freunden auf und lächelte.   „Herzlichen Glückwunsch, Kaito. Dein Baby ist da. Es ist...“     Fortsetzung folgt...     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)