Ein Geständnis und seine Folgen... von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 3: Zaghafte Annäherung ------------------------------ Man merkte es ihr kaum an, doch auch Aoko litt in diesen Tagen. Ihr Kopf war voller Fragen, die sie sich nicht traute, jemandem zu stellen.   Was würde aus ihr werden, wenn sie das Kind behalten würde? Würde es gesund sein? War sie überhaupt dazu in der Lage, ein Kind großzuziehen? Konnte sie Kaito noch vertrauen? Was würde ihr Vater zu der ganzen Sache sagen? Und konnte sie heimlich abtreiben, ohne dass jemand davon erfuhr?   Über diese und weitere Fragen grübelte sie tagtäglich. Wenn sie allein zuhause war, informierte sie sich im Internet über die mögliche Abtreibung.   Das ist nicht richtig…, sagte ihr Gewissen. Aoko stützte ihr Gesicht auf ihren Handballen ab, und weinte aus lauter Verzweiflung. Sie wusste weder ein, noch aus. „Mein Vater wird mich umbringen… Und Kaito gleich mit...“, sagte sie leise zu sich. „Er darf es erst mal nicht erfahren! Nicht jetzt“. In diesem Punkt war sie sich sicher. Doch es löste ihr Problem nicht.   Gedankenverloren ertappte Aoko sich dabei, wie sie sich über den Bauch streichelte. Dann wurde ihr übel. Schnell rannte sie ins Badezimmer. Zum Glück ist Papa nicht da…, dachte sie ein wenig erleichtert. Aoko kuschelte sich in ihr Bett. Ihr Blick fiel auf den Teddy neben ihrem Kissen, den Kaito für sie im Tropical Land gewonnen hatte. „Wenn du auf Plüschtiere stehst, dann hier. Bitteschön“, hatte er sie dabei aufgezogen. Ihr kamen erneut die Tränen, bei dem Gedanken an glücklichere Zeiten, mit ihrem Freund. Ich liebe ihn noch… So kann das nicht weitergehen! Ich muss mich jemandem anvertrauen. Und Kaito ist der Vater des Kindes, also… „Doch wie soll ich anfangen?“, grübelte sie nun laut. „Hi Kaito, tut mir leid, dass ich nicht mit dir geredet habe, lass es uns vergessen, und... Blöder gehts ja nicht… Da lebt mein Freund nun schon nebenan, und ich schaffe es nicht, mit ihm Klartext zu reden...“ Aoko erhob sich vom Bett, und ging vorsichtig auf den Balkon zu. Sie spähte herüber, ob Kaito sie sehen würde. Doch bei ihm war alles ruhig. Unschlüssig stand sie da, bis sie sich dazu entschloss, ihn anzurufen. Mit vor Aufregung kalten Fingern suchte sie nach ihrem Freund in den Kontakten. Es tutete mehrmals, bis Kaito sich meldete. „Aoko…?“, hörte sie ihn hoffnungsvoll sagen. Es tat ihr gut, seine Stimme zu hören. „Hallo Kaito, ich… Kann ich rüber kommen… jetzt?“, fragte sie zögerlich. „Ja klar! Ähm… Wenn du magst?“ Sie hörte Angst in seiner Stimme, und fühlte sich mies. In all der Zeit hatte sie nur an sich gedacht, aber nicht, wie es ihrem Freund dabei ging. „Ja, möchte ich… Bis gleich“, sagte sie leise, bevor sie auf den roten Hörer drückte. Schnell hatte sie ihre Schuhe und eine Jacke angezogen. Es war zwar ein Katzensprung bis zu ihm, doch es war doch recht kühl draußen. „Nicht, dass wir krank werden...“, murmelte sie, und fand es gleich darauf albern. Ihr Bauch war noch flach, das Baby konnte erst wenige Wochen alt sein.   Aoko klingelte überflüssigerweise. Sie hatte einen Zweitschlüssel zu Kaitos Wohnung, traute sich jedoch nicht, ihn dieses Mal zu benutzen. Ihr Freund öffnete nach einigen Sekunden. Freude sie zu sehen, und Unsicherheit lagen in seinem Blick. „Komm rein“, sagte er. Aoko nickte, und zog ihre Schuhe aus, um in die bereitgestellten Pantoffeln zu schlüpfen. Die beiden standen sich unschlüssig gegenüber. Aoko knibbelte nervös an ihren Fingern herum und schwieg. „Kaito, ich...“ „Aoko, ich...“, sagten sie beide gleichzeitig, und brachen in nervöses Lachen aus. „Komm her, meine Maus...“ Kaito breitete seine Arme aus. Dies ließ sich die junge Frau nicht zwei mal sagen, Sie kuschelte sich an ihn, und erneut kullerten die Tränen. „Es tut mir so leid“, schniefte sie.   „Dann hast du...“, flüsterte Kaito. „Hmm?“ Aoko blickte ihren Freund fragend an. Schmerz lag in seinem Blick. „Was habe ich?“ „Na du weißt schon… Es weggemacht...“, druckste er herum. „Was?! Aber nein, ich… Habe drüber nachgedacht, ja. Aber ich habe es nicht gemacht“. „Oh… Was für ein Glück…“ Aoko hörte und sah seine Erleichterung. „Ich wollte es erst, aber es erschien mir nicht richtig“. „Bitte versprich mir, dass du es nicht tun wirst. Wir bekommen das hin...“ Erneut umarmte er sie. Aoko bemerkte an seiner Atmung, dass auch er weinte. So standen sie minutenlang im Flur und umarmten sich, während die Tränen liefen. „Lass uns in dein Zimmer gehen. Ich denke, wir sollten reden“   Kaito hielt ihr die Tür zu seinem Zimmer auf, und ließ sie zuerst eintreten. Aoko bedankte sich mit einem Lächeln. Sie setzte sich auf sein Bett, in dem sie schon so oft geschlafen hatte, an ihn gekuschelt. Kaito warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie verstand, und nickte. Er setzte sich neben sie. „Also gut. Was möchtest du wissen?“ „Alles. Warum ausgerechnet du… Kaito KID bist. Und warum du mir nie davon erzählt hast“ Sie versuchte ruhig zu bleiben. Doch allein die Gedanken daran ließen sie wütend werden.   Kaito atmete tief durch. Dann begann er seine Geschichte zu erzählen. Angefangen bei dem Mord an seinem Vater, über die Entdeckung des geheimen Raumes, bis hin zu Pandora erzählte er ihr alles. „Und deshalb muss ich Pandora finden, und ihn zerstören“, sagte er schließlich.   „Glaubst du an solchen Quatsch? Ein Stein, der ewiges Leben verspricht, also wirklich...“ Aoko rollte ihre Augen. „Wenn eine ganze Organisation nach diesem Stein sucht, dann scheint da etwas dran zu sein...“, sagte Kaito nachdenklich. „Hmm… Und warum hast du mir nie davon erzählt, Bakaito?“ Der Angesprochene lächelte leicht, bei diesem vertrauten Spitznamen. „Um dich nicht in Gefahr zu bringen natürlich. Außer mir und Jii wusste niemand, wer ich bin. Jetzt ist die Gefahr noch nicht gebannt, daher darfst du niemandem davon erzählen, was du weißt! Ich wollte dich nur nicht weiter belügen...“ Kaito senkte seinen Blick. „Ich sage es niemandem. Danke, Kaito...“ „Wofür?“ Er sah auf, und in ihre Augen. „Für die Wahrheit. Es tut mir leid, dass ich so blöd war...“ Sie blickte ihn nun ihrerseits fragend an. Kaito verstand, und legte seine Arme um die junge Frau. Dankbar kuschelte sie sich an ihn. Er streichelte sanft durch ihr Haar. „Sind wir nun wieder ein Paar?“ „Ja“, flüsterte die junge Frau müde.   Aoko fühlte sich wohl und war froh, wieder in den Armen ihres Partners zu sein. Geschafft durch die Veränderungen in ihrem Körper schlief sie schließlich an ihn gelehnt ein.   Das junge Paar hatte noch einiges zu klären und zu bereden. Doch der erste Schritt war getan, und sie hatten sich einander angenähert. Würde ihre Liebe stark genug sein, um die kommende Zeit zu überstehen?       Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)