The Ocean between you and me von MoonAndMist ================================================================================ Kapitel 5: Fear of the Water ---------------------------- Mit der warmen Hand in seiner eigenen, sank Sasuke in den Schlaf. Bemerkte nicht die wachen und aufmerksamen blauen Augen, die ihn noch beobachteten. Spürte nicht, das zarte Streicheln des Daumens über sein Handrücken. Es war ein Fehler gewesen gegenüber Naruto zu erwähnen, dass es jemanden Besonderes in seinen Leben gab. So sehr Sasuke das Thema auch mied, Naruto ging jede einzelne Frau durch, die sie Beide kannten. Jede einzelne Frau, die Sasuke jemals erwähnte, die er durch sein Studium kannte und ganz nebenbei war er beeindruckt, wie viele Namen Naruto sich gemerkt hatte. Teilweise wusste Sasuke nicht mal mehr, dass er diese Frauen erwähnt hatte. Dann kamen die ganzen Frauen dazu, die sie durch Partys kannten, aus ihrer Schulzeit und aus Narutos Studiengang. Wobei Sasuke kaum einen Namen einem Gesicht zuordnen konnte, aber laut Naruto, war er ihnen irgendwann mal begegnet. Es war wirklich beeindruckend, wie viel Naruto sich gemerkt hatte, dabei vergaß dieser ständig Dinge. Wann seine Vorlesungen waren, wann er Hausarbeiten abgeben musste oder irgendwelche Bücher lesen musste. Wie dies erst sein sollte, wenn Naruto wirklich mal fertig sein würde und dann ins Arbeitsleben starten würde, dass war Sasuke ein Rätsel. Wenn er an damals dachte, als Naruto ihn erzählt hatte, was für ein Studiengang er belegen wollte, hatte er laut gelacht. Naruto und Lehrer, die Vorstellung war damals noch lachhaft gewesen. Inzwischen hatte Sasuke sich daran gewöhnt, irgendwie passte es auch zu Naruto, zumindest die Fächer, die er belegte. Ethik und Sport. Sasuke könnte sich nie vorstellen irgendwen irgendwas beizubringen. Er hatte nicht genug Geduld für so etwas. Damals hatte er bereits bei Naruto die Geduld verloren, wenn er ihn in Mathe helfen musste. Nein, er hatte sich damals für Jura eingetragen und war damit sehr zufrieden. „Du scheinst irgendwie schlecht gelaunt.“ brauen Augen sahen ihn prüfend an. Er erwiderte den Blick von Shikamaru. Shikamaru belegte den gleichen Studiengang wie er und irgendwie war in der Zeit eine Freundschaft entstanden. Der Braunhaarige war ein ruhiger Typ und umso schneller genervt war von unnötigen Gerede oder Aufgaben. Aber da er rasch genervt war, war er sehr unkompliziert. Er sprach nicht um den heißen Brei sondern sagte, was er dachte. „Naruto löchert mich ganze Zeit.“ bei den Worten verdrehte Sasuke die Augen. „Er lässt mich kaum in Ruhe.“ Zusammen saßen sie in der Bibliothek der Uni um gemeinsam zu lernen, zumindest versuchte es Sasuke und Shikamaru starrte die meiste Zeit aus dem Fenster. „Weswegen?“ Shikamarus Stimme klang genervt, wahrscheinlich weil er nachfragen musste aber auch ernsthafte Interesse schwang mit. Leise seufzte der Schwarzhaarige auf, sollte er wirklich ihm auch noch von erzählen? Aber warum auch nicht? Vielleicht hatte Shikamaru sogar eine Idee, wie er Narutos Fragerei unterbinden konnte. „Ich habe ihm gegenüber erwähnt, dass ich in eine Frau verliebt bin, die meine Gefühle nicht erwidert und nun fragt er ganze Zeit nach.“ Shikamaru hob die Augenbrauen. „Ich dachte, du stehst auf Männer.“ Sasuke klappte der Mund auf. „W-was?“ Wie kam Shikamaru darauf? Woher wusste er davon?! Nie, nie hatte er irgendwie in seiner Gegenwart irgendwas erwähnt und er achtete sehr darauf, dass es auch niemand wusste. „Irre ich mich etwa?“ „Wie kommst du darauf?“ Shikamaru stöhnte genervt auf, auf seine Gegenfrage. „Nun ja, jetzt ist es ziemlich offensichtlich, dass du überrascht bist, dass ich es weiß. Aber vorher habe ich es geahnt. Ich meine, wir waren schon auf viele Partys zusammen. Und keiner einzigen Frau, egal wie hübsch sie war, hast du nur eines Blickes gewürdigt. Männer hingegen...keine Sorge. Ich denke nicht, dass es irgendjemanden aufgefallen ist. Mir ist es erst aufgefallen, nachdem ich dich mit einem Kerl gesehen habe.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern, fuhr dann fort: „Also, hast du Naruto angelogen? Warum?“ Sasuke starrte ihn weiter an, er wusste es die ganze Zeit und hat es nie erwähnt? Leise räusperte er sich, tief in seiner Brust brannte es. Es brannte in ihn, sich zu öffnen. Einmal, jemanden zu erzählen, was er geheim hielt. Diesen Druck los zu werden und wieso nicht Shikamaru, der bisher auch seine Sexualität geheim hielt? „Weil...ich in Naruto verliebt bin und er es nicht wissen soll.“ Nun war es an Shikamaru ihn mit offenen Mund anzustarren. „Okay. Das habe ich nicht erwartet. Aber... ihr wohnt doch zusammen und hast du nicht mal erzählt, dass er ständig irgendeine Neue hat?“ Leicht nickte Sasuke und sah herunter auf das Buch vor ihn. „Das ist...scheiße... Und Naruto glaubt, du bist in irgendeine Frau verliebt? Er weiß also nicht mal, dass du auf Männer stehst?“ Sasuke schüttelte den Kopf, hob immer noch nicht seinen Blick. „Sasuke...du bist ganz schön masochistisch, kann das sein?“ „Bitte was?“ „Wie lange bist du den in ihn verliebt?“ fragte Shikamaru weiter, anstatt seine Frage zu beantworten. „Seit...5 Jahren. Mit 17 Jahren habe ich es irgendwie dann gemerkt.“ „Sag ich ja...masochistisch. Du liebst ihn also so lange schon und trotzdem schweigst du? Und trotzdem ziehst du mit ihn zusammen und siehst zu, wie er...man Sasuke, was stimmt nicht mit dir?“ „Was habe ich den für eine Wahl?“ Er wusste das doch! Er wusste, dass es masochistisch war von ihn und doch war der Schmerz ein Teil seiner Liebe zu Naruto. „Sasuke...ich meine das ernst...wo denkst du, führt das hin? Willst du irgendwann sein Trauzeuge noch sein oder was? Du musst es ihn sagen und nicht verheimlichen. Du kannst doch nicht mit ihn weiterhin zusammen leben und so tun, als wäre er nur dein bester Freund.“ Er weiß das doch! Er weiß all das, was Shikamaru sagte. „Ich...ich kann nicht. Ich kann kein Abstand zu ihn nehmen. Du verstehst das nicht.“ Frustriert fuhr er sich durch die Haare, stützte seinen Kopf ab und starrte ihn die Leere. „Naruto...war damals da. Er ist schon immer da gewesen. Er gehört zu meinen Leben dazu. Und ich kann es ihn nicht sagen...ich kann ihn nicht verlassen. Er ist so wichtig, Ich liebe ihn...so sehr. Ohne ihn hat all das doch keinen Sinn...“ gestand er leise flüsternd. Seine Augen suchten die von Shikamaru, Mitleidig sah er ihn an. „Sasuke, diese Situation tut dir nicht gut. Hör dir doch mal zu, wie du redest. Das, was du gerade fühlst, wird nur noch schlimmer. Du wirst dich selbst verlieren in diesen Schmerz. Er wird dich auffressen. Und ja, Abstand nehmen würde auch weh tun. Aber...vielleicht...würde er irgendwann enden. Anders als wenn du Naruto immer wieder mit einer neuen siehst und immer wieder von vorne anfängt. Du belügst doch auch gerade deswegen jeden? Oder wieso hältst du es geheim, dass du Homosexuell bist? Du leugnest dich, damit Naruto kein Verdacht schöpft. Wie sehr verstellst du dich jeden Tag, für ihn?“ Wie sehr verstellte er sich? Was leugnete er alles, damit Naruto nichts ahnte oder er zufrieden war? Damit er Zeit bekam mit dem Blonden? Die Situation vor ein paar Tagen war doch das beste Beispiel dafür gewesen. Aber wieso, wieso liebte er ihn so sehr, wenn sie nicht füreinander bestimmt waren? Wieso musste er den Schmerz ertragen, hatte er nicht genug Schmerz in seinen Leben gehabt? War es nicht irgendwann genug? Warum, warum konnte er nicht einfach glücklich sein? Wieso musste er unbedingt in Naruto verliebt sein und nicht in irgendjemand anderes? Dann könnte er vielleicht glücklich sein. Die Worte von Shikamaru hallten in seinen Kopf wieder. Der Schmerz zerfraß ihn doch schon längst, sein Leben war ein eintöniges Grau geworden. Sein einziges Licht war Narutos Lächeln. Aber vielleicht, vielleicht ließ gerade dies, dieses helle Licht, alles andere so Grau erscheinen? Warum gerade er...? Wieso konnte Naruto nicht einfach seine Gefühle erwidern? Aber er tat es nicht. Naruto erwiderte seine Gefühle nicht! Shikamaru hatte so viel gesagt, dass er schon längst wusste. All das, war nichts neues für ihn. Und trotzdem, war es etwas anderes. Er war doch mal viel mehr gewesen oder nicht? Mehr als nur diese Person, die abhängig war von Narutos Aufmerksamkeit. Mehr als nur diese Person, die verstohlen einen Blick auf Naruto werfen wollte. Mehr, als diese bemitleidenswerte Person...oder nicht? Er versuchte sich daran er erinnern, wie er früher gewesen war, vor fünf Jahren. Fünf verdammte Jahre, die er dies ertrug. War er nicht mal anders gewesen? Er wäre nie Stunden lang auf einer Party geblieben, wenn es ihn nicht gefallen hatte. Er hatte sich nie verstellt, er war stolz gewesen auf sich. Er war stolz auf sein Aussehen und seine Intelligenz gewesen. Ja, manche hatte ihn sogar arrogant genannt oder ein Arschloch, weil er sich nicht mit Leuten abgab, die er nicht mochte oder ihnen Honig ums Maul schmierte. Sasuke hatte seine Meinung gesagt, auch gegenüber Naruto. Nein, sogar besonders gegenüber Naruto. Und nun? Nun, hatte er Angst davor. Er könnte ihn verärgern, Naruto könnte sich abwenden... War er nicht schon lange ein anderer Mensch geworden, ein Schatten seiner Selbst? Wofür? Damit er mit Naruto frühstücken durfte und ab und zu seine Gesellschaft hatte? Nein, er war doch mehr wert! Er war mehr wert und hatte mehr verdient, als dies! Er hatte Glück verdient, nach all den Scheiß in seinen Leben! Und dieses Glück würde er sich holen! Er musste sich befreien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)