Under the Surface von abgemeldet (Kai x Rei) ================================================================================ Prolog: No Right to Be ---------------------- A/N: Bitte bedenkt, dass ich die Ff ursprünglich 2003 geschrieben habe und sie daher teilweise inhaltlich auch nicht mehr meinen eigenen Anforderungen entspricht. Dennoch hat sie es einfach verdient, dass ich sie noch eimal "generalüberhole" :D Und noch ein Hinweis: Inhaltlich hat die Ff nicht wirklich etwas mit der Serie zu tun (ich kenne nämlich nur sehr wenige Folgen). Disclaimer: Ich verdiene weder Geld mit dieser Geschichte, noch gehört (außer der Idee) irgendetwas davon mir. ~*~ Es war eine Nacht, wie viele andere Nächte zuvor. Unangenehm kalt und regnerisch. Kein Wetter das dem Vertreib Reis düsterer Gedanken in irgendeiner Form zuträglich gewesen wäre. Ohne ein bestimmtes Ziel irrte der Schwarzhaarige durch die vielen dunklen Gassen Pekings während der andauernde Regen, der Reis Glieder langsam aber sicher taub werden ließ, trotz allem nicht in der Lage war, ihn dazu zu treiben, wieder sein warmes und gemütliches Hotelzimmer aufzusuchen. Dies war einer dieser Augenblicke in denen er am liebsten aufgehört hätte zu kämpfen. In denen er am liebsten aufgegeben hätte. Sein Leben war nie einfach gewesen und würde wohl auch eher noch härter werden, als dass er so etwas wie Frieden finden würde. Niemand wusste wer oder besser gesagt, was er wirklich war. Vielleicht war das auch besser so. Aber sein gesamtes Leben auf einer Lüge aufzubauen war schwieriger als Rei jemals geglaubt hätte. Ein wirklich „normales“ Leben war alles was Rei sich wirklich wünschte, doch dieser Wunsch würde wohl nie in Erfüllung gehen. Der Blick über die Schulter würde auch weiterhin sein unliebsamer Begleiter bleiben. Die Gesellschaft der Welt im Jahre 2057 war gestrickt aus einem System das der Mehrheit alles Recht gab und der Minderheit ihre Meinung versagte. In diesem Netz der Intoleranz war es für einen, der sich vom Rest unterschied, nicht leicht zu leben. Gerade Mal das Überleben schafften einige von ihnen; wie auch er. Aber um welchen Preis? Doch trotz allem wollte der Schwarzhaarige nicht sein gesamtes Leben verteufeln – hatte er doch auch Freunde. Doch wollte er wirklich wissen wie sie ihm gegenüberstehen würden, wenn sie unter die Oberfläche seiner äußeren Hülle sehen könnten? Würden sie all ihre Prinzipien vergessen und zu ihm stehen? Oder würden sie sich dem Willen der breiten Masse beugen und ihn verraten? Das Oberhaupt aller, die Regierung der Weltspitze in Europa hatte schon vor Jahren bestimmt, das alles, was von fernab des Ozeans kam von Grund auf schlecht und verdorben war und somit kein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hatte. Mit diesem Misstrauen im Nacken versuchte nun ein siebzehnjähriger Junge seinen Platz im Leben zu finden. Doch was, wenn ihm das nie gelang? Immer auf der Flucht, nie wirklich zu Hause. Die, die meinten dass sie der Norm einer lebenswürdigen Kreatur entsprachen, nahmen sich heraus, die, die weniger wert zu sein schienen zu unterdrücken. Doch hatten sie das Recht dazu? Natürlich hatten sie das nicht. Aber sie hatten Angst. Angst vor allem was anders war als sie – und Angst ist ein mächtiger Gegner. Die Rangordnung der Natur wurde mit dem Auftauchen der „Andern“, der „Dämonen“ verändert. Nun bestimmte der Mensch nicht nur über die Tiere und ihre Lebensräume, nun bestimmte er auch über die, die zwar intelligent schienen, aber ihrer Meinung kein Recht auf eine Existenz hatten. Wo lag der Unterschied? Andersartiges Aussehen? Andersartige Fähigkeiten? War dies denn Grund genug? Das was Menschen als ihr Leben betiteln konnten, stellte für diese „Kreaturen“ eine einzige Folter dar. Ein Leben in den Verließen der unterirdischen Kerker, ein Leben in dem man nur den Boden zu Gesicht bekam, weil einem das Augenlicht gewaltsam genommen wurde, wenn man es wagen sollte sein Gesicht der Sonne zuzuwenden. Dieses Dasein führten viele von ihnen. In Unwissen darüber, wofür sie diese Hölle auf Erden eigentlich verdient hatten. Die Ängste der Menschen wurden weggesperrt – wurde das Problem nicht gesehen, so brauchte sich auch keiner zu sorgen. Sollte Rei denn nicht froh sein, das ihm das Privileg zu Teil wurde frei zu sein? Vielleicht ja. Aber wie sollte man diese Freiheit unbeschwert genießen können in dem Wissen das gleichzeitig andere, die seine Herkunft teilten, unerträgliche Qualen durchleiden mussten? Die Angst, doch noch entdeckt zu werden, ließ ihn nicht los und auch in seinen Träumen verfolgten ihn Bilder aus der Vergangenheit und Ängste vor der Zukunft. Sollte er ewig davonlaufen? Sich fragen, ob es irgendwann besser werden würde? Auf diese Frage hatte er keine Antwort. Kurz blieb Rei stehen, um ein wenig zu verschnaufen. Bis auf die Knochen durchnässt stand er wieder vor dem Hotel und fragte sich, wie lange er noch dazu im stande sein würde diese Rolle zu spielen, die seine „Freunde“ für sein wahres Ich hielten. Jeden Tag aufs Neue machte er ihnen etwas vor und das tat ihm ehrlich leid, aber er hatte keine andere Wahl. Jedenfalls nicht wirklich. Manchmal frage er sich, ob es nicht wirklich besser wäre einfach aufzugeben, doch eigentlich wusste er, warum er immer noch da war. Er hatte noch immer Hoffnung… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)