Verzockt von Niomie ================================================================================ Kapitel 7: Informationen ------------------------ Stirnrunzelnd betrat Feilong den Raum und sah sich in dem angenehm gedimmten Licht um. Natürlich blieb sein Blick als erstes an der Person die mitten im Raum hing hängen. Er erkannte ihn sofort wieder. Wie könnte er auch nicht, trug dieser doch wieder die Perücke mit den langen, roten Haaren. Irgendjemand, wahrscheinlich Kakashi, hatte ihm eine zum Farbton der Haare passenden Decke übergeworfen. Insgesamt machte der Mann einen deutlich erschöpfteren Eindruck als vorher. Was für den Chinese die Frage aufwarf, was der Nawashi mit ihm angestellt hatte. „Liu-sama, es freut mich das sie mein Etablissement mit ihrer Anwesenheit beehren.“ Mit einem breiten Grinsen trat Kakashi aus einem Nebenraum, wahrscheinlich das Badezimmer. Kühl musterte der Triaden-Führer den Größeren, wobei ihm überhaupt nicht gefiel wie weit er den Kopf in den Nacken legen musste. „Du hast gesagt, dass es neue Informationen gibt.“ Zufrieden lächelnd drehte sich der Nawashi zu dem an Seilen hängenden Mann um und zog ihm die rote Decke herunter. Jetzt konnte auch Feilong das aufwendige Muster erkennen, welches das graue Seil auf der nackten Haut des Unbekannten bildete. Fasziniert trat der Chinese einen Schritt vor und strich sachte über die Fesseln, die den Mann an Ort und Stelle hielten. Ohne dass er es bemerkt hatte, war Kakashi hinter ihn getreten und legte seine deutlich größere Hand auf die Feilongs. „Wenn euch Shibari interessiert, wäre es mir eine Ehre es euch näher zu bringen.“ Die Stimme des Größeren, war tief und rau, als sie die Worte leise in das Ohr des Chinesen flüsterte. Feilong konnte es kaum glauben, doch ein angenehmer Schauder lief durch seinen Körper. Nur mit Mühe konnte er ein leises Stöhnen unterdrücken, während sich der Größere von hinten an ihn schmiegte. „Bitte, nehmt euch doch ein Zimmer!“ Die Fremde Stimme riss den Triaden- Führer aus seiner wohligen Stimmung und brachte ihn zurück in die Realität. Mit zusammengekniffenen Augen trat der Chinese einen Schritt nach hinten und musterte den Mann vor sich. „Warum die Perücke?“ Kakashi der sofort die veränderte Stimmung bemerkt hatte, war einen Schritt zur Seite getreten um dem Kleineren den Freiraum zu geben, den dieser gerade brauchte. Amüsiert lachte er auf, als seine Hände durch das lange, rote Haar glitten. „Ich fand es irgendwie passend, außerdem gefiel es mir.“ Der Fremde schnaubte angewidert, machte jedoch keinerlei Anstalten sich gegen die Berührungen zu wehren. „Das rote Haar hat die richtige Wahl des Seiles jedoch nicht ganz so einfach gemacht. Rot hätte sich gebissen, schwarz fand ich als Kontrast dann doch zu hart.“ Wieder schnaubte der Unbekannte, während die Hände des Nawashis über die nackte Haut glitten. Allerdings verstummte er sofort, als sie die empfindlichen Brustwarzen erreichten. „Unser Freund hier, ist wirklich erstaunlich. Ich würde mal darauf tippen das er geschult worden ist dem größten Schmerz standzuhalten. Deshalb habe ich es damit auch erst gar nicht versucht. Wie man sehen kann, hatte sich Kirishima eh schon an ihm ausprobiert.“ Deutlich war zu sehen das Kakashi recht hatte, war der Körper des Anderen doch übersäht mit blauen Flecken und Prellungen. Dass er nichts gebrochen hatte, war schon erstaunlich. Feilong jedoch wurde ungeduldig. „Und wie hast du ihn dann zum Reden gebracht?“ Obwohl der Nawashi grinste, wirkte er auf einmal düster. Seine gesamte Ausstrahlung schien sich von einem Moment auf den Anderen zu verändern. Finger die gerade noch zärtlich über den gefangenen Leib gewandert waren, suchten jetzt zielsicher die erogenen Zonen auf und begannen sie zu reizen. Wimmernd versuchte der Fremde sich den Berührungen zu entziehen, aber hatte natürlich keine Chance. Langsam glitten Kakashis Finger tiefer, bis sie die Erregung des Anderen erreichten. Der Unbekannte war schon hart, noch bevor der Nawashi begann ihn zu reizen. „Das hier habe ich mit ihm über Stunden getan, so lange bis er meinte den Verstand zu verlieren. Gekommen ist er jedoch nicht ein Mal. Erst als ich es ihm erlaubt habe.“ Noch immer grinste Kakashi, sah jetzt jedoch Feilong an. „Er war so erregt dass es nicht lange gedauert hat.“ Wimmernd versuchte der Gefangenen seine Mitte von Kakashis Hand weg zu bewegen. Deutlich konnte man sehen das er bereits vor seinem nächsten Höhepunkt stand. Doch gerade das schien ihn in Panik zu versetzen. Der Nawashi ließ sich davon nicht stören und machte mit seinen gleichmäßigen Bewegungen weiter bis sich das weiße Sekret in seine Hand ergoss. Anstatt jedoch aufzuhören fuhr er mit seinen Bemühungen fort und reizte die empfindliche Eichel. Ein gellender Schrei war zu hören. Verzweifelt zappelte der Attentäter in seinen Fesseln und kam doch kein Stück weiter weg. „Genau wie jetzt, habe ich dann einfach weiter gemacht. Er ist ja so empfindlich.“ Die letzten Worte schnurrte der Größere regelrecht und sorgte damit das sich eine Gänsehaut auf Feilongs Rücken ausbreitete. Endlich löste der Nawashi sich von dem Gefangenen und griff nach einem feuchten Tuch um seine Hand zu säubern. „Diese Prozedur habe ich in den letzten fünf Tagen immer wieder widerholt. So lange bis er zusammengebrochen ist.“ Der Chinese bemerkte wie sein Hals trocken wurde bei dem Gedanken was der Mann vor ihm gefühlt haben musste. Deutlich konnte er schließlich sehen das der Nawashi sein Handwerk verstand. Unwillkürlich fragte er sich wie es sich wohl anfühlen musste wenn man seinem Gegenüber dabei vertrauen konnte und nicht gerade gefoltert wurde. Das wissende Grinsen Kakashis ignorierend drehte sich der Triaden-Führer um und musterte den Rest des Raumes. „Und welche Informationen hat er preis gegeben?“ Erschrocken zuckte Feilong zusammen als er auf einmal den warmen Atem Kakashis in seinem Nacken spürte. Er hatte nicht bemerkt wie der Größere hinter ihn getreten war. Ohne Scheu schlang sich ein starker Arm um die schlanken Hüften und zog ihn noch näher an den warmen Körper hinter sich. Ein Keuchen entrang sich der Kehle des Chinesen, während er versuchte seine Gedanken zu sammeln. Er konnte es nicht mehr leugnen das der Andere eine starke Wirkung auf ihn hatte. Spielerisch versenkten sich die Zähne Kakashis in Feilongs Ohrläppchen, während der Größere noch immer grinste. „Er hat mir Namen genannt. Angefangen hat er bei seinem und ganz zum Schluss, als er schon völlig in den Seilen hing, hat er mir den seines Auftraggebers genannt.“ Jetzt grinste auch der Chinese. Für einen kurzen Moment erlaubte sich der Triaden-Führer dem Charme des Nawashis zu erliegen. Dann straffte er sich wieder und befreite sich aus der Umarmung. Wieder schien Kakashi den Stimmungsumschwung sofort zu spüren, denn er versuchte nicht den Kleineren bei sich zu behalten. Im Gegenteil, er senkte leicht den Kopf, als würde er die höhere Position Feilongs anerkennen. Die Stimme des Chinesen war gewohnt kühl als er nachhakte. „Namen?“ „Selbstverständlich habe ich sie bereits an Kirishima weiter gegeben, Liu-sama. Er ist in diesem Moment bereits dabei den Drahtzieher des ganzen ausfindig zu machen. Wie sie sehen bin ich also recht gut in meinem Job.“ Spöttisch verneigte sich Feilong vor dem Größeren. „Wir sind alle gut in unserem Job, Kakashi-san. Deshalb haben wir in diesem Fall ja auch alle für den König zusammengearbeitet.“ Ein wissendes Grinsen legte sich bei den Worten des Chinesen auf die Lippen des Nawashis. Auch er verneigte sich jetzt, allerdings deutlich tiefer als der Kleinere. „Lang lebe der König.“ Müde schob Akihito die Decke zur Seite und setzte sich auf dem dünnen Futon auf. Er hasste diesen Raum aus dem er nur geholt wurde, wenn er benutzt wurde. Tagsüber kam es ihm hier wie in einem Backofen vor und nachts war es einfach viel zu kalt. Die dünne Decke half nicht wirklich und er wachte jeden Morgen zitternd auf. Es war ein Wunder das er sich bisher nicht erkältet hatte. Allerdings fühlte sich der Fotograf auch ohne eine Erkrankung nicht wirklich gut. Er konnte jetzt schon nicht mehr zählen wie oft sich nachts seine Tür öffnete und einer seiner Peiniger zu ihm kam, egal ob er am Abend zu einem Mann geschickt worden war oder nicht. Verzweifelt versuchte der Japaner an seiner Wut festzuhalten, doch er konnte spüren wie es ihm immer schwerer fiel. Stattdessen machte sich Gleichgültigkeit in ihm breit. Noch immer hatte er den kleinen Zeitungsartikel den Paul ihm gegeben hatte. Mittlerweile war das Foto von Asami nicht mehr besonders gut zu erkennen, da das Papier ziemlich zerknüllt war, doch eigentlich brauchte Akihito es auch nicht. Wenn er die Augen schloss konnte er den Yakuza direkt vor sich sehen. Meistens sah er ihn dann am Pier, wie immer trug dieser dort einen seiner maßgeschneiderten Anzüge und auch die sündhaft teuren Schuhe. Beinahe glaubte er auch den Geruch von Dunhills wahrzunehmen, wenn er sich so in seinen Tagträumen verlor. Dann sah er auch wieder dieses spöttische Glitzern in den goldenen Augen. Etwas was er nun nie mehr zu Gesicht bekommen würde, denn der Yakuza war Tod. Tränen sammelten sich in Akihitos Augen. Er sah keinen Grund sie zu unterdrücken und schon bald liefen sie ihm über die blassen Wangen. Wie sehr sehnte er sich jetzt nach dem Älteren. In diesem Augenblick bereute der Fotograf es das er sich nicht von Asami verabschiedet hatte. Das Geräusch der Tür unterbrach die trübsinnigen Gedanken des Fotografen. In Erwartung sein Frühstück zu sehen sah er auf, nur um erschrocken nach der Decke zu greifen um sich zu verstecken. Mit einem breiten Grinsen griff Firas nach dem bebenden Bündel unter der Decke und zerrte Akihito hinter sich her aus dem Raum. Ein ersticktes Wimmern kam über die Lippen des Jüngeren, doch er wagte es nicht mehr sich zu wehren wenn der Sicherheitschef in aufsuchte. Hatte dieser ihm doch in den ersten Tagen in seinem neuen Zimmer doch gezeigt was er davon hielt. Stattdessen wandte Akihito sich in dem festen Griff soweit das er sich umsehen konnte, in der Hoffnung Suoh zu sehen. Doch der ältere Japaner war, genau wie in den letzten Tagen, nicht in der Nähe. Wieder fragte sich Akihito was mit dem Leibwächter geschehen war. War ihm etwas passiert oder war er vielleicht, jetzt wo Asami Tod war, einfach wieder abgereist? Die Unwissenheit zehrte an den Nerven des Fotografen. Ohne es zu bemerken hatte er begonnen sich gegen den harten Griff zu wehren. Erst als er einen Schlag ins Gesicht bekam, hielt Akihito wieder still. Endlich schienen sie an ihrem Ziel angekommen zu sein, denn Firas ließ ihn ohne Vorwarnung los, so dass der Japaner erschrocken zu Boden ging. Noch bevor er begriff wo sie waren, warf der Ältere ihm zwei Handtücher zu. Schmerzhaft jappste Akihito auf, als ein Duschgel folgte und ihn am Kopf traf. Langsam begann der Fotograf sich auszuziehen und folgte dann Firas in den angrenzenden Duschraum. Ohne Überraschung sah Akihito wie sich der Ältere gegen die wand lehnte, anscheinend mit der Absicht ihn beim Duschen zu beobachten. Den Japaner störte dies nicht mehr wirklich, schließlich gab es nichts mehr was Firas an ihm noch nicht gesehen oder ausprobiert hatte. Trotzdem zuckte er zusammen, als die Finger des Anderen mit einmal über seine feuchte Haut glitten. Erstarrt beobachtete Akihito wie Firas Hand über seine verblassenden Striemen wanderte und schon fast zärtlich seine neuen Blutergüsse erkundete. Dann griff der Ältere nach dem Wasserhahn und schaltete ihn ab. „Du hast jetzt genug geduscht. Mach dich fertig, wir müssen in etwa einer Stunde los.“ Unsicher starrte Akihito in die dunklen Augen über sich. Firas achtete jedoch nicht auf den Japaner, sondern packte einfach einen Arm und zerrte den Jüngeren hinter sich her zurück in den Umkleideraum. Dort wo Akihito seine Klamotten abgelegt hatte, lag jetzt frische Kleidung. Da es tagsüber ziemlich warm war, hatte der Japaner bisher leichte Baumwollhosen und auch Shirts getragen. Jetzt jedoch hatte man ihm eine Jeans und ein Poloshirt hingelegt. Ohne lange darüber nachzudenken schlüpfte Akihito in die frische Kleidung. Er war froh nicht mehr nackt vor Firas zu stehen, mochte er dessen Interesse an seinen Verletzungen doch nicht wirklich. Kaum hatte der Japaner seine Schuhe zugebunden hielt ihm der Ältere auch schon eine Bürste hin, die er gehorsam entgegen nahm. Widerstrebend sah Akihito sein Gegenüber an. Er sah wirklich nicht gut aus, nach einem Monat in dem kleinen Zimmer. Seine vorher so gesunde braune Haut war blass geworden und unter seinen Augen waren tiefe Ringe, obwohl er den halben Tag damit verbrachte zu schlafen. Außerdem schien er an Gewicht verloren zu haben, das hatte er allerdings schon unter der Dusche bemerkt als er seine Rippen gesehen hatte. Aus den Augenwinkeln konnte Akihito sehen wie sich Firas näherte. Hastig legte er die Bürste beiseite, konnte aber auch diesmal nicht verhindern das er zusammenzuckte als der Ältere ihn berührte. Unwohl sah der Japaner jetzt auf die Lederleine die ihn mit dem Sicherheitschef verband. „Komm.“ Ohne darauf zu achten zog Firas an der Leine und zog so den Kleineren hinter sich her. Diesmal hatte es der Ältere ziemlich eilig, so dass es Akihito schwer fiel mit ihm Schritt zu halten. Stolpernd folgte der Japaner dem Größeren durch die langen Flure bis sie nach draußen traten. Wie immer wenn Akihito die klimatisierten Räume verließ, hatte er das Gefühl gegen eine Wand aus Luft zu laufen. Zwar war in seinem neuen Zimmer auch keine Klimaanlange, doch dran gewöhnt hatte er sich noch immer nicht. Auf der Auffahrt stand ein Kleinbus, doch Akihito hatte nur Augen für die anderen fünf Jungen die davor standen und anscheinend auf sie warteten. Für einen Moment lang hatte der Fotograf die Hoffnung das Majid unter ihnen war, doch er kannte keinen von ihnen. Was ihm jedoch auffiel das auch sie alle eine Leine trugen. Rüde öffnete Firas die Schiebetür des Buses und die Jungen beeilten sich einzusteigen, so auch Akihito. Kaum waren sie drinnen, warf der Sicherheitschef die Tür zu und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Obwohl die Straßen gut waren und auch der kleine Bus über eine vernünftige Federung verfügte, bemerkte der Japaner wie ihm von dem gleichmäßigen Geschaukel langsam schlecht wurde. Die Wärme die von den anderen Körpern abgegeben wurde und auch der schon fast penetrante Geruch von Duschgel und Deo sorgten dafür das alles sich in Akihito zusammenzog. Mühsam versuchte er durch den Mund zu atmen umso zumindest den Gerüchen zu entgehen. Trotzdem entwickelte sein Magen immer mehr ein Eigenleben. Gerade als der Fotograf glaubte es nicht mehr auszuhalten, hielt der Bus an und die Schiebetür wurde aufgerissen. Dankbar für die Frischluft atmete er tief ein und zwängte seinen Magen mit dem letzten bisschen an Willenskraft den er aufbringen konnte aus seinem Hals zurück in den Bauch. Noch immer etwas wackelig auf den Beinen folgte er den fünf anderen über den Holzsteg zu einer großen Yacht. Nur kurz überlegte der Fotograf ob es die Yacht war, mit der auch Suoh schon gereist war. Allerdings zog Firas in diesem Moment an der Leine und zerrte so den Jüngeren grob hinter sich her. Einer der Jungen griff nach Akihitos Hand, als er bemerkte dass dieser ihm leicht schwankend folgte. So schaffte es auch der Japaner unbeschadet an Bord, wo sie sofort durch einen schmalen Flur geführt wurden. An einer Tür blieb Firas schließlich stehen. Grob zog er den Fotografen zu sich heran bevor er nach dem Karabiner griff und die Leine von seinem Halsband löste. Anschließend schubste er Akihito über die Türschwelle. Aus den Augenwinkeln erkannte der Fotograf das ihm die Anderen folgten. Etwas überfordert blieb er stehen wo er war und beobachtete wie sich die anderen Jungs im Raum verteilten. Einige von ihnen nahmen an der Bar die einen Teil des Zimmers einnahm Platz. Andere setzten sich auf die Sessel und Sofas die überall verteilt waren. Eine Hand an seiner Schulter ließ den Japaner zusammenfahren, doch dann erkannte er das es nur der fremde Junge war, der ihm schon auf dem Weg zur Yacht die Hand gereicht hatte. Dunkle Augen sahen ihn besorgt an, als er in einer fremden Sprache, die ihm allerdings seltsam vertraut vorkam, leise auf Akihito einsprach. Dieser zuckte nur hilflos mit den Schultern, doch der Andere lächelte ihn beruhigend an und zeigte dann auf sich. „Leo.“ Mühsam zwang sich der Fotograf ein Lächeln auf die Lippen. „Akihito.“ „Aki?“ Zustimmend nickte der Blonde und folgte dem Anderen zu einem der Sofas. Gemeinsam lauschten sie den Motoren der Yacht die in diesem Moment gestartet wurden. Deutlich konnten sie spüren wie das Schiff sich in Bewegung setzte. Unwillkürlich musste Akihito wieder schlucken. Er sah den besorgten Ausdruck Leos, doch mehr als hilflos mit den Schultern zu zucken, konnte er nicht tun. Akihito hatte das Gefühl bereits Seekrank zu sein, noch bevor sie den Hafen verlassen hatten. Krampfhaft versuchte sich der Fotograf auf das gleichmäßige Brummen der Schiffsmotoren zu konzentrieren. Wieder versuchte sein Magen in seinen Hals zu klettern und begann ihm langsam aber sicher die Luft abzuschnüren. Leo schien zu bemerken wie sich Akihito fühlte, denn er zog ihn wieder auf die Füße und ging mit ihm zum Fenster. Auffordernd zeigte er auf die Wellen. Fragend sah Akihito in die dunklen Augen des Anderen. Dieser legte ihm bestimmt die Hände ins Gesicht und drehte seinen Kopf so dass er nach draußen sah. Er verharrte einen Moment in dieser Position und ließ seine Hände erst sinken, als er sicher war das Akihito so verharren würde. Für einen angenehmen Moment war es vollkommen friedlich in dem kleinen Raum, der dem Japaner eher an eine Bar erinnerte. Gemeinsam mit den Anderen lauschte Akihito den Wellen die gegen den Schiffsrumpf schlugen, während er weiterhin nach draußen sah. Ein flappendes Geräusch riss den Fotografen aus seinen Gedanken und lies ihn nach oben sehen. Mit großen Augen beobachtete er wie ein schlanker Helikopter sich ihnen näherte um dann anscheinend auf einem der Decks zu landen. Zwar hatte Akihito die Yacht gesehen als sie an Bord gegangen waren, doch er fragte sich unwillkürlich wie groß sie sein musste damit ein Helikopter auf ihr landen konnte. Die Stimmung im Raum änderte sich schlagartig als die Geräusche vom Helikopter verstummten. War es gerade noch friedlich, so hatte man jetzt das Gefühl das die Luft zum schneiden dick war. Deutlich war den Anderen ihr Nervosität anzusehen, während sie sich wieder betont lässig verteilten. Am liebsten hätte Akihito sie gefragt warum sie so nervös waren, doch er verstand weder die Sprache in der sich hier alle zu unterhalten schienen, noch wollte er es in diesem Moment genauer wissen. Ein vager Verdacht, warum man sie auf ein Schiff gebracht hatte, anstatt sie einfach in ein Hotel zu schaffen, keimte bereits in ihm. In diesem Moment zog Akihito es vor noch ein wenig länger Unwissend zu bleiben. Müde rieb sich Akihito über die Augen. Noch immer stand er vor dem Fenster, auch wenn schon lange nichts mehr zu erkennen war. Nur noch die Positionslichter die sich auf der Wasseroberfläche brachen zeigten dem Fotografen das sie noch immer nicht in den Hafen zurückgekehrt waren. Leo war schon vor einer gefühlten Ewigkeit auf einem der Sofas eingeschlafen. Gerade als der Fotograf darüber nachdachte seinen Platz am Fenster zu verlassen, öffnete sich die Tür in seinem Rücken und fünf Männer traten ein. Sie schienen die Jungen im Raum nicht weiter zu beachten, während sie schwatzend auf die Bar zugingen. Nicht wirklich überrascht sah Akihito wie jetzt auf ein Barkeeper auftauchte und die Wünsche der Unbekannten entgegennahm. Schon bald war die Luft erfüllt mit lebhaften Gesprächen und dem Geruch von Zigaretten und Alkohol. Allmählich schienen auch die Jungen aufzutauen, denn sie näherten sich den Besuchern und es dauerte nicht lange bis einige von ihnen auf deren Schoß saßen. Die ganze Situation wirkte so falsch auf Akihito. Er konnte es nicht genau benennen woran es lag. Doch etwas warnte ihn vor den Männern und sagte ihm das sie anders waren als jene, an die er bisher geraten war. Mit einiger Erleichterung sah der Fotograf das sie nur fünf Besucher hatten, aber sie zu sechst waren, was wohl bedeutete das einer von ihnen übrig blieb. Zu Anfang schien dieser Gedankengang tatsächlich aufzugehen, denn keiner kümmerte sich um den Japaner der sich in eine Ecke verdrückt hatte. Doch dann war es ein Geruch der ihn aus seinem Versteck lockte. Wieder hatten sich die Besucher ihre Zigaretten angezündet. Die gesamte Luft war schon zum schneiden dick und eigentlich war es ein Wunder das Akihito überhaupt noch etwas roch. Doch das vertraute Aroma von Dunhills ließ den Fotografen unvorsichtig werden. Ganz langsam setzte der Japaner einen Fuß vor den anderen, bis er vor einem älteren Geschäftsmann stehen blieb. Nur kurz musterte Akihito ihn. Er war deutlich Älter als er, der Fotograf schätzte ihn aufgrund seiner bereits ergrauten Haare und der erschlafften Haut auf mindestens fünfzig. Auf seinem Schoß hatte er einen der Jungen sitzen, der sich gegen seinen dicken Bauch gelehnt hatte und diesen anscheinend als Kissen benutzte. Kaum sah der Mann jedoch Akihito, schubste er den Jungen herunter und griff nach ihm. Noch bevor der Japaner begriff wie ihm geschah, saß er auf den Beinen des Mannes. Der vertraute Geruch von Dunhills umhüllte ihn und für einen kurzen Moment gab sich Akihito der Illusion von Sicherheit hin. Als sich dann jedoch plumpe Finger unter sein Shirt bewegten, zuckte er heftig zusammen und versuchte den Händen des Mannes zu entkommen. Dieser ließ sich jedoch von Akihitos Gegenwehr überhaupt nicht stören. Mit einem zufriedenen Lächeln hob er das Kinn des Fotografen an und sah diesem in die blauen Augen. „Und ich dachte schon heute wäre nichts besonderes dabei.“ Wütend biss der Fotograf die Zähne zusammen, während sich die fremden Finger über seine Haut bewegten. „Du darfst mich Daddy nennen, Kleiner.“ Am liebsten hätte sich der Japaner bei diesen Worten übergeben. In diesem Augenblick war es auch kein Trost das er den Anderen verstehen konnte, viel lieber wäre es ihm gewesen, wäre dieser bei dem unverständlichen Kauderwelsch geblieben was hier alle sprachen. Der Ältere grinste sadistisch, während er den Kopf senkte und seine Lippen auf Akihitos Mund presste. Erschrocken schnappte der Fotograf nach Luft, was der Andere ausnutzte um seine Zunge zwischen den Lippen hindurchzuschieben. Forsch erkundete der Fremde die unbekannte Mundhöhle und drang dabei mit seiner Zunge immer tiefer ein. Akihito würgte für einen kurzen Moment, dann gab er dem Gefühl nach. Den ganzen Tag schon hatte er sich mehr als unwohl gefühlt und jetzt auch noch die fremde Zunge. Es war einfach zuviel. Hastig riss er sich von dem Anderen los und drehte den Kopf beiseite. Keinen Augenblick zu früh. Mit einem lauten Röcheln erbrach sich Akihito auf den bis dahin makellosen Boden. Magensäure spritzte hoch und blieb an der Hose des Unbekannten Mannes hängen. Eine Ewigkeit lang schien sich niemand im Raum zu bewegen, dann brach die Hölle über Akihito herein. Noch bevor er sich erholt hatte, war schon Firas an seiner Seite. Grob riss er ihn vom Schoß des Geschäftsmannes. Ungebremst kam der Japaner auf dem Boden auf und schrie erschrocken auf. Ohne darauf zu achten holte der Sicherheitschef aus. Erst als er getroffen wurde, begriff Akihito das Firas ihn mit seiner eigenen Lederleine schlug. Mit einem gellenden Schrei bog der Fotograf den Rücken durch und hob panisch seine Hände um zumindest sein Gesicht zu beschützen, doch zu seiner Überraschung kam kein weiterer Schlag. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu dem Älteren auf, der gerade von dem Geschäftsmann aufgehalten wurde. Seine Erleichterung sollte jedoch nur einen Sekundenbruchteil bestand haben. „Lass ihn, ich werde mich selber um ihn kümmern.“ Panisch sah der Fotograf zu Firas, der jetzt diabolisch grinste. Harte Finger vergruben sich in Akihitos Genick, als er von dem Grauhaarigen aus dem Raum gezogen wurde. das letzte was er sah waren die bestürzten Gesichter der anderen Jungen die ihm mitleidig hinterher sahen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)