Meeressturm von Coronet ================================================================================ Kapitel 2: Schwelende Glut -------------------------- Die Welt von Distrikt vier liegt in tiefem Schlaf. Es ist mitten in der Nacht, doch wie spät genau weiß Finnick nicht. Die Morgendämmerung ist in jedem Fall noch eine Ecke weg. Neben ihm schläft Annie tief, zusammengerollt und das Kopfkissen fest im Griff. Heute Nacht scheint ihr Schlaf ruhig zu sein. Vermutlich hat die Aufregung am heutigen Tag sie zur Genüge erschöpft um ihre Gedanken wenigstens für den Moment abzulenken. Er ist froh darüber, denn wann immer er das Glück hat sie in einem ihrer friedlichen Momente zu sehen, wenn sie scheinbar die Welt um sich herum vergisst, dann glaubt er fast, dass sie so etwas wie Freiheit haben. Diese Stunden, in denen sie so losgelöst von allem Elend ist, sind rar. Am liebsten würde er jede einzelne davon für immer in seinem Herzen festhalten. Doch das Kapitol sorgt schon dafür, dass er es sich nicht zu bequem macht. Sie erinnern ihn jedes Jahr wieder, dass er nicht sich selbst gehört. Mit jedem Jahr schüren sie damit die Wut in seinem Herzen. Wo einst Angst regierte ist nur noch Hass auf das Kapitol geblieben. Er fürchtet sich nicht mehr. Spätestens Annies Spiele habe seine Welt verändert. Zu sehen wie das Kapitol ein gutmütiges Mädchen wie Annie langsam aber sicher zerstörte, ihre Seele für ein wenig Fernsehunterhaltung vergiftete, das hat seinen Entschluss sich zu widersetzen reifen lassen. Angefangen hatte es schon während seinen eigenen Spielen als er erkannte, dass es keinen Ruhm und Ehre in den Hungerspielen gab. Jedes weitere Jahr hatte das kleine Feuer in seiner Brust genähert. Bis Annie kam und aus der Flamme ein Inferno machte, ohne, dass sie es wusste. Genau diese Entschlossenheit ist es nun die ihn aus dem Bett treibt. Er steht auf, nicht ohne vorher die Decke sanft über Annie zu breiten. Die Nacht ist bereits frisch und kündigt vom nahenden Herbst. Leise entzündet er eine der unzähligen Kerzen und tritt hinaus in den heruntergekommen Flur. An sich herab schälender Tapete vorbei geht er zurück in die gewaltige Eingangshalle. Staubwölkchen steigen auf als er auf die Treppe zum oberen Geschoss tritt. Mottenzerfressener Samt, früher wohl einmal dunkelrot, dämpft seine Schritte. Im Obergeschoss liegt sein wohlbehütetes Geheimnis – so gut geschützt, dass nicht einmal Annie etwas davon weiß. Und sie weiß sonst alles. Ja, selbst den Verkauf seines Körpers und seiner vermeintlichen Zuneigung im Kapitol kann und will er nicht vor ihr verbergen. Es wäre ihr gegenüber nicht fair. Außerdem ist sie aufmerksam und beobachtet die Welt um sich herum immerzu. Sie weiß was vor sich geht, auch ohne offen über Dinge zu sprechen. Manches verdrängt sie vielleicht um sich das Leben etwas erträglicher zu machen, aber tun sie das nicht alle? An manchen Tagen sind es die Notlügen die einen vor dem Abgrund des Wahnsinns bewahren. Nur von dem Zimmer im zweiten Stock vor dessen Tür er jetzt steht, davon ahnt sie nichts. Das hoffnungslos veraltete Kommunikationsportal in dem verwaisten Arbeitszimmer ist ganz alleine sein Geheimnis. Er fühlt sich schuldig dabei etwas vor ihr zu verbergen, doch er redet sich immer wieder ein, dass es nur zu ihrem Besten ist. Was der Gedanke an Rebellion in ihr auslösen könnte kann er nicht abschätzen. Nein, es ist sicherer wenn sie nichts davon weiß. Noch nicht, sagt er sich. Solange sich die Hoffnung auf Rebellion nur in kleinen Kreisen dreht lohnt es sich nicht sie mit hereinzuziehen. Zu groß wäre die Gefahr, dass das Kapitol es eines Tages gegen sie verwenden könnte. Aus Liebe das Richtige zu tun ist nicht immer einfach, das merkt er jetzt wieder. Die Tür zum Arbeitszimmer ist nur angelehnt. Er schlüpft hindurch und schließt die Tür mit einem leisen Klicken. Vor ihm liegt ein großer Raum mit hohen Bücherregalen und einem eindrucksvollen Schreibtisch. Da das Haus noch aus der Zeit vor den dunklen Tagen stammt ist seine Einrichtung dementsprechend altmodisch. Das Kommunikationsportal bildet da keine Ausnahme. Es ist ein klotziger alter Kasten der im Kapitol nichts als Naserümpfen ernten würde. Aktivieren lässt er sich nur mit einer kleinen Schlüsselkarte die Finnick mit sich trägt. Er schiebt sie in einen Schlitz an der Seite und das Gerät erwacht mit einem statischen Summen zum Leben. Die dazugehörige Tastatur ist in den schweren Schreibtisch eingelassen. Mit geübten Fingern tippt er das Passwort ein. Der Holo-Projektor leuchtet auf. In blässlichem Blau erscheint das Wappen Panems aus der Vorkriegszeit in der Luft. Die Technik mag vielleicht veraltet sein, doch sie funktioniert immer noch reibungslos. Die Nummer die Finnick nun wählt kennt er bereits genauso auswendig wie das Passwort. Es gibt niemanden der noch an dieses alte Kommunikationsnetz angeschlossen ist, insbesondere nicht im Kapitol. Fast niemanden zumindest. In der Leitung knackt es als jemand seinen Anruf annimmt. Anstelle des Wappens erscheint das müde Gesicht eines älteren Manns in der Luft. Er hat eine einfache Brille auf der Nase, durch die er jetzt auf Finnick blinzelt. „Finnick!“, begrüßt er ihn freudig. „Hallo Beetee“, erwidert Finnick mit einem Lächeln, „lange nicht gesehen.“ Der andere Mann lacht nur, schließlich haben sie sich in der Tat erst vor wenigen Tagen zuletzt im Kapitol gesehen, wenn auch nur aus der Ferne. Distrikt vier und drei sind für gewöhnlich nicht für ihre Freundschaft bekannt. Besser also, wenn sie diesen Eindruck in der Öffentlichkeit wahren. „So schnell hätte ich aber nicht mit einem Anruf von dir gerechnet“, dringt die Stimme des Mannes namens Beetee blechern aus den Lautsprechern. Hastig dreht Finnick die Lautstärke etwas leiser um Annie nicht aus Versehen aufzuwecken. „Habt ihr euch etwa von den Festlichkeiten weg geschlichen?“ „Nein, wir haben uns erst nach der Beerdigung abgesetzt“, entgegnet Finnick, „das setzt Annie immer besonders zu. Da es den Tag über eher ruhig war haben wir die Chance ergriffen um ein wenig… ah – Urlaub zu machen.“ Er lehnt sich in dem rissigen Lederstuhl zurück auf dem er sitzt. Lediglich seine Finger die die Kante des Schreibtischs entlang fahren verraten seine Nervosität. Eine Verbindung zwischen den Distrikten ist nicht nur normalerweise unmöglich sondern auch strengstens verboten. Auch wenn sie diesen Kanal jetzt schon seit einigen Jahren nutzen kann er die Angst eines Tages dabei erwischt zu werden nicht ganz abschütteln. Er weiß, dass Beetee einer der Besten seiner Zunft ist, wenn nicht sogar der Beste. Keiner versteht sich so darauf wie Beetee mit nichts als ein wenig Kabeln und Strom das Kapitol zu untergraben. Das Gegenstück zu Finnicks Kommunikationsportal hat er aus Schrott ganz alleine zusammen gebastelt, heimlich in einer Werkstatt die er sich im Garten eingerichtet hat. Beetee garantiert dafür, dass ihre Verbindung sicher ist und doch trauen sie sich kaum länger offen zu sprechen. Sein Gegenüber nickt sichtlich nachdenklich, ehe er fragt: „Geht es Annie gut?“ „Zum Glück besser als noch letztes Jahr. Ob man es gut nennen kann…“, Finnicks Stimme verklingt nachdenklich und er zuckt mit den Schultern. „Aber genug von uns, ich melde mich so früh schon bei dir weil ich in der letzten Nacht im Kapitol etwas erfahren habe das für die Sache von Interesse ist.“ Finnick blickt ernst zu dem holografischen Gesicht von Beetee hinauf. Dieser stupst sich nervös die Brille höher auf die Nase. „Kannst du eine Botschaft weiterleiten?“ „Ich kann alles bereit machen. Für die Zeit der Spiele hatte ich hier alle elementaren Verbindungen auseinander geschraubt, du hast Glück, dass du mich überhaupt erreichen konntest. Erst heute habe ich die letzten Kabel wieder verlöten können, sonst wäre ich jetzt noch nicht wieder am Netz gewesen. Für eine Nachricht hinter die Grenze brauche ich noch ein wenig bevor es wieder sicher ist.“ Finnick nickt. „Kein Problem. Aber meine Nachricht ist es wert das Risiko in Kauf zu nehmen.“ Er lehnt sich unbewusst näher an das Hologramm von Beetee heran. „In der Nacht vor dem finalen Siegerinterview hatte ich noch einmal das Vergnügen mit Titania Creed zusammen zu treffen.“ „Die Assistentin der Innenministerin, richtig?“, unterbricht Beetee ihn fragend. „Eben jene“, bestätigt Finnick. „Mittlerweile ist sie inoffiziell so etwas wie die rechte Hand von Ministerin Egeria. Womit ihr die Türen zu vielen spannenden Informationen offen stehen…“, ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen als er weiter spricht, „und vielleicht rutscht ihr im Vertrauen immer mal wieder etwas davon raus. Oh und sie vertraut viel, die liebe Tita.“ Der Spitzname kommt über seine Lippen als sei er Gift. Trotzdem wirkt er zufrieden mit sich selbst als er fortfährt. „Jedenfalls konnte sie sich an dem Abend gar nicht mehr einkriegen. Ihre Arbeit sei in letzter Zeit so hart, sie wisse schon gar nicht mehr wie viele Stunden sie in den letzten Tagen gearbeitet habe. Nicht einmal Zeit für die Hungerspiele habe sie gehabt. Da wurde ich hellhörig, denn für gewöhnlich liebt sie die Spiele und nimmt sich immer frei für diese. Es brauchte nicht viel umgarnen ehe sie endlich ausspucke was sie des Nachts wach hielt: Es gab Unruhen in Distrikt elf. Nichts großes… wie sie es betonte.“ Beetee zieht die Augenbrauen hoch. „Distrikt elf?“, fragt er, etwas auf eine Tastatur tippend die Finnick nicht sehen kann. „Ja. Und ich habe sogar erfahren können was vorgefallen ist. Es geschah kurz nach der Ernte – nicht für die Spiele, sondern für das Obst. Anscheinend hat war eine Gruppe von Farmern unglücklich über ihren späten Feierabend – so zumindest hat es Titania ausgedrückt. Ich vermute eher, dass ein besonders sadistischer Friedenswächter sie einfach aus Lust noch etwas quälen wollte und sie hat weiter arbeiten lassen. Jedenfalls ist diese Gruppe, wohl nur drei Männer und zwei Frauen, in der nachfolgenden Nacht auf das Kasernengelände geschlichen und hat dort Feuer gelegt. Ab diesem Punkt hatte Titania nicht mehr wirklich etwas erzählen wollen, doch ich habe noch ein wenig nach bohren können und zumindest herausfinden können, dass das Kapitol gerade deswegen so in Bedrängnis ist, weil bei dem Brand wirklich ein Friedenswächter zu Tode kam. Ein unglücklicher Junge aus Distrikt zwei, also werden sie es unter den Teppich gekehrt haben, doch was wird man in Distrikt zwei davon denken? Ich glaube nicht, dass sie seinen Eltern die Wahrheit erzählt haben werden… aber das lässt reichlich Raum für Spekulationen.“ Einen Moment herrscht Schweigen, während Beetee Finnick mit weit aufgerissenen Augen anstarrt. „Sie haben es geschafft sich auf das Kasernengelände zu schleichen? Hast du irgendeine Ahnung wie? Wie haben sie es an den Wärmebildkameras, den Bewegungsmeldern und dem elektrischen Zaun vorbei geschafft? Wie haben sie es geschafft dort einen Brand zu legen? Distrikt elf ist einer der am strengsten bewachten Distrikte überhaupt, wie konnten sie so nachlässig sein?“, bricht es aufgeregt aus Beetee hervor. Seine Brille droht erneut ihm von der Nase zu rutschen und er schiebt sie sich wieder höher auf die Nase. Seine Finger tippen bereits wieder, vermutlich schon damit beschäftigt eine Nachricht an Distrikt dreizehn vorzubereiten. „Ich habe keine Ahnung wie sie das geschafft haben könnten, denn das Kapitol hat anscheinend auch keine. Was die Sache so bemerkenswert macht und im Ministerium einige Beunruhigung verursacht hat. Titania konnte jedenfalls nicht aufhören sich Sorgen zu machen was passieren könnte wenn noch mehr Leute sich für Rebellion entscheiden würden, wie sie es nannte. Sie hat sichtlich Angst vor Unruhen, auch wenn die dunklen Tage für sie ebenso nur Geschichten sind wie für uns.“ Wenn sie nur wüsste, denkt Finnick bei sich, dass die Rebellion sich längst ausgebreitet hat, wie ein unsichtbares Virus überall in Panem, vom Kapitol bis hin nach Distrikt zwölf. Auch wenn Haymitch Abernathy, der alte Säufer, nicht wirklich zählt. Wenn sie nur wüsste, dass der Mann in dessen Armen sie sich in Sicherheit wähnt all ihre kleinen Geheimnisse von ihr stiehlt und sie der Rebellion schenkt… eine Nacht mit Finnick Odair hat immer ihren Preis. Aber davon ahnen die einfältigen Damen und Herren des Kapitols wenig. Sie sehen nur das tatsächliche Geld, dass in Präsident Snows Taschen wandert. Beetee runzelt nachdenklich die Stirn. „Diese Aufständischen haben also auch das Kapitol an der Nase herumgeführt…“, murmelt er leise, in Gedanken versunken. „Es scheint ganz so. Ihr Fehler war es nur auf dem Weg nach Hause erwischt zu werden. Sie sind alle hingerichtet worden – still und heimlich. Die Ministerin hat hier wohl entschlossen gehandelt und sich gegen die Bekanntmachung ihrer Verbrechen entschieden. Darüber war Titania ganz besonders erleichtert. Mehr habe ich leider aus ihr nicht heraus bekommen können. Sie schien das ganze Thema einfach nur vergessen zu wollen.“ „Alles unter den Teppich kehren um kein Aufsehen zu erregen…“, sagt Beetee, mehr zu sich selbst als zu Finnick, „um eine mögliche Schwachstelle zu verbergen und den Leuten keinen Mut zu machen.“ Er seufzt. „Ohne Frage, das ist eine wertvolle Information. Zusammen mit dem Wenigen was Chaff berichten kann, können wir davon ausgehen, dass die Unzufriedenheit in Distrikt elf weiter zunimmt. Nur was machen wir aus dieser Information…“ Sein Blick gleitet in die Ferne. Finnick zuckt nur mit den Schultern. „Ich weiß es ehrlich nicht. Chaff ist genauso wie Haymitch Abernathy sehr unzuverlässig und noch viel wichtiger, wir haben außerhalb der offiziellen Treffen keine Möglichkeit ihn zu kontaktieren. Distrikt elf mag sich zu einem Pulverfass entwickelt haben, doch solange es keinen Funken gibt der das Feuer entzündet sind uns die Hände gebunden fürchte ich. Aber ich bin ja auch nicht der große Denker unter uns, also überlasse ich das lieber anderen.“ Ein nervöses Lächeln zeigt sich auf Beetees Gesicht. „Ich fürchte, dass sich mein Sachverstand auch eher auf das Technische bezieht. Aber hinter der Grenze wird man es sicherlich zu nutzen wissen.“ „Wenigstens wissen wir, dass wir nicht alleine sind. Auch wenn das Kapitol diese Aufständischen getötet hat werden in absehbarer Zeit andere ihren Platz einnehmen. Solange wie sie Distrikt elf unterdrücken werden andere sich wehren wollen. Davon bin ich überzeugt.“ Für einen Moment sehen die beiden Männer sich an. „Vielleicht wollen die hinter der Grenze es noch einmal damit versuchen einen Tribut auszuerwählen“, sagt Beete schließlich, „einen der die Gemüter in Rage bringt.“ Doch Finnick verschränkt ablehnend die Arme vor der Brust. „Nein. Da bin ich immer noch dagegen. Wir können niemandem dieses Los auferlegen, das wissen wir beide am Besten. Es ist mir egal ob es einen vielversprechenden Kandidaten oder eine Kandidatin gibt, ich verdamme niemanden dazu für uns in die Spiele zu gehen.“ Beetee reibt sich müde die Augen unter seiner Brille. „Ein einziger richtiger Moment in der Arena könnte alles verändern, könnte den Wandel endlich wahr werden lassen“, sagt er mit ruhiger aber erschöpfter Stimme. Es ist eine Diskussion die sie schon so oft geführt haben, dass es nichts mehr zu sagen gibt. Jeder kennt die Position des Anderen und versteht sie, doch trotzdem wird keiner von beiden klein bei geben. Letztendlich liegt die Entscheidung ohnehin hinter der Grenze, in Distrikt dreizehn. Egal ob Finnick sich weigert oder nicht, sie können einfach jemanden bestimmen und dafür sorgen, dass sein oder ihr Name bei der Ernte gezogen wird. Die Untergrundbewegung reicht schließlich längst bis in die Ränge der Spielmacher hinein. Und nicht jeder von ihnen ist ein Rebell mit Ehre. „Nun, jedenfalls werde ich die Nachricht so schnell es geht weiterleiten“, sagt Beetee. Finnick antwortet ihm mit einem Nicken. „Das ist gut, danke dir. Dann wünsche ich dir noch eine ruhige Nacht.“ „Dir auch – und Annie auch.“ Bei dem Gedanken an Annie lächelt Finnick. Morgen, denkt er, können sie endlich wieder nebeneinander aufwachen. Wie sehr hat er das vermisst. „Auf wiedersehen, Beetee. Möge das Glück mit den Gerechten sein“, verabschiedet er sich. „Möge das Glück mit den Gerechten sein“, erwidert dieser ehe sie beide zum Abschied winken und die Verbindung unterbrochen wird. Anstatt von Beetes Gesicht ist nun wieder das alte Siegel Panems zu sehen. Erst jetzt wo Finnick die Nachricht an Beetee weiter gereicht hat lehnt er sich wieder in dem Stuhl zurück und die Anspannung verlässt seinen Körper. Es beruhigt ihn zu wissen, dass seine Nachricht auf dem Weg ist und Distrikt dreizehn hoffentlich bald erreichen wird. Schließlich musste er sich dafür einmal mehr bis auf den Grund seiner Seele entkleiden. Die körperliche Nacktheit stört ihn schon lange nicht mehr, doch die Lüge von Liebe die er gezwungen ist gegenüber Menschen wie Titania Creed zu leben zehrt mit jedem Mal mehr an ihm. Umso mehr, seit Annie sich in sein Herz geschlichen hat. Einerseits macht ihre Liebe ihn stärker, aber auch schwächer. In Momenten wie diesem, einsam im Dunkel der Nacht, da fragt er sich was Annie in ihm sehen mag und warum sie der Gedanke an seine unzähligen Liebschaften im Kapitol nicht abstößt. Er jedenfalls ekelt sich manchmal vor sich selbst. Er zieht die Zugangskarte aus dem Terminal und mit einem Zischen erlischt das Hologramm. Im Dunkeln schleicht er sich wieder herab zu Annie, die immer noch friedlich schlafend auf dem kleinen Bett liegt. Vorsichtig legt er sich neben sie und der Schlaf überwältigt ihn.   Am nächsten Tag verlassen sie mit den ersten Sonnenstrahlen die Insel. Länger als eine Nacht können sie nicht auf Emerald Isle verweilen, schließlich besteht doch immer die Chance, dass ihr Verschwinden bemerkt wird. Sie fahren mit dem Boot über das glatte Meer. Vom Hafen her dringen die Geräusche der Fischer hinüber die sich für einen Tag auf See vorbereiten. Zurück am Festland verstecken sie das Boot wieder in einem alten Bootsschuppen am Rande des Armenviertels. Er steht schon lange leer und erweckt keinen Verdacht. Annie schweigt auf dem Rückweg und scheint tief in Gedanken versunken zu sein. Finnick weiß es besser als sie zu stören und überlässt sie ihrer Gedankenwelt. So war es gewesen seit sie aus der Arena wieder gekommen war. Hin und wieder hatte sie diese Momente in denen die Realität in den Hintergrund zu gleiten schien. Es war völlig willkürlich wann das geschah. Sicher wäre es einmal nützlich gewesen wie bei den Veranstaltungen rund um die Hungerspiele, doch so bequem war die Psyche freilich nicht. Solange es nur gelegentlich geschah sah er keinen Anlass zur Sorge. Wenn sie nur ihren Gedanken nachhing oder gar in fernen Traumwelten versank hatte sie zumindest keine Angst. Oft lächelte sie sogar. Daher begnügt er sich auch jetzt damit auf sie zu warten. Und in den Momenten in denen der Schrecken wieder Überhand nehmen würde wäre er da um ihre Hand zu halten. Während sie Hand in Hand zurück durch die Salzwiesen in die Stadt gehen erinnert Finnick sich an die erste Zeit nach Annies Spielen, als sich das wahre Ausmaß ihrer psychischen Beeinträchtigungen wirklich zeigte. Als sie den Halt an der Realität in schwindelerregender Geschwindigkeit verlor. Er hatte viele Frauen – und Männer – vor Annie gekannt. Sie hatten ihn bei Snow gekauft in dem Glauben die Körperlichkeiten würden über alles das ihrem Leben fehlte hinweg trösten. In seinen ersten Jahre nachdem der Verkauf seines Körpers angefangen hatte, war er beinahe selbst diesem Drang erlegen. Hatte versucht Gefühle für manche der Damen zu finden die ihm im Rausch der Ekstase süße Versprechungen zuflüsterten – die sie nie halten würden wie er so schmerzhaft erfahren musste. Irgendwann hatte er nur noch angenommen, dass diese Scheinwelt sein Schicksal sei. Nicht einmal Mags, die gute Seele unter den Siegern und eine Stimme der Vernunft, hatte ihm viel mehr Hoffnung geben können. In dieser lieblosen Welt der falschen Versprechungen drohte er ein Schatten seiner Selbst zu werden, doch dann war Annie in sein Leben getreten. Eigentlich nur ein einfaches Mädchen aus Distrikt vier. Doch ihre meergrünen Augen waren von einer anderen Tiefe gewesen. In ihnen verbarg sich ein ganzes Universum so schien es ihm schon damals. Er hatte sie schon einmal gesehen, in der Nacht in der er als Sieger zurück nach Distrikt vier gekommen war. Wie er war sie alleine am Strand gewesen und wenn auch nur für kurze Zeit waren sie zusammen alleine gewesen. Sie hatte ihn schon damals nicht wie die anderen behandelt, ihn nicht begeistert hofiert weil er ein Sieger war. Und als er dann Mentor in ihren Hungerspielen war, hatte sie nicht als Ablehnung für ihn übrig. Natürlich, sie hatte schließlich nur seine Bettgeschichten gesehen. Sie hatte ihn als Liebling des Kapitols kennengelernt, nicht als den Jungen aus dem Armenviertel der keine Familie mehr hatte und sich auf nichts außer sein Talent mit Speer und Dreizack verlassen konnte. Er dagegen hatte in ihr gesehen was all seinen Bettgeschichten fehlte: ihre wahre innere Überzeugung, die in seinem Innersten Wiederklang fand. Sie war alles was er gerne gewesen wäre. Mutig, aber sanft. Sie trat für ihren Mittribut Pon ein, anstatt wie er freiwillig in die Spiele zu gehen. Trotz ihres unfreiwilligen Schicksals hatte sie den Kopf hocherhoben. Sie ließ nie zu, dass die Spiele einen Teil ihrer Menschlichkeit zerstörten. Selbst jetzt noch zahlte sie für ihren einzigen Mord aus Notwehr mit einem Teil ihrer geistigen Gesundheit. Manche mochten sagen sie sei verrückt geworden, doch Finnick fühlte sich als sei er der Verrückte. Schließlich war er freiwillig in die Arena gegangen und trotz seiner Gräueltaten konnte er irgendwie mit seinem Leben weiter machen. Annie dagegen konnte es nicht einmal ertragen eine Person getötet zu haben. Er bewunderte sie zutiefst für diese Reinheit. Doch das war nicht alles. Sie war witzig und charmant wie sonst keine seiner Bekanntschaften. Es war nur knapp mehr als eine Woche gewesen die sie sich vor den Spielen kennengelernt hatten, doch das hatte gereicht um Annie nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen. Er war bereit gewesen alles für ihr Überleben zu tun – und hatte ihr deswegen schwören müssen, dass Pon überleben sollte. Ein Plan den das Schicksal vereitelt hatte. Zu sehen wie zerbrochen sie deswegen aus den Spielen zurück kehrte hätte auch ihn fast gebrochen. Nur wenige Tage nach der Rückkehr nach Distrikt vier war Annie eines Morgens verschwunden. In Panik sie könne sich etwas angetan haben war er durch die Stadt gelaufen, überall nach ihr rufend. Gefunden hatte er sie schließlich in den Ruinen der Fabrik in der ihr kleiner Bruder und einstiger Verlobter beide umgekommen waren. Sie hatte noch im Nachthemd auf den Resten eines verkohlten Dachbalkens gesessen und sich angeregt unterhalten. Nur, dass da niemand außer ihr war. Aber sie hatte geredet als wenn ihr Bruder und Verlobter noch da wären, hatte von dem schön großen Haus im Dorf der Sieger in dem auch sie bald leben würden erzählt. Finnick hatte nicht gewusst was er tun sollte. Langsam hatte er sich durch das Geröll der ausgebrannten Fabrikhalle genähert. Das Feuer war erst wenige Tage her gewesen und es war noch nichts aufgeräumt. Mit einem Stich ins Herzen war ihm klar geworden, dass Annie mit David, ihrem toten Verlobten, redete als wenn die Spiele nicht geschehen wären. Als hätten sie nie eine Auseinandersetzung darüber gehabt ob Annie zur Mörderin werden solle um ihre eigene Haut zu retten. Den Keil den dieser Streit zwischen sie getrieben hatte ignorierte sie völlig. Dabei hatte dieses letzte Gespräch vor der Arena damals ihr Verhältnis völlig geändert. Stattdessen hatte sie über eine anstehende Hochzeit gesprochen die organisiert werden sollte. In diesem Moment war Finnicks Hoffnung gesunken. Mit hängenden Schultern hatte er wenige Schritte hinter ihr gestanden umgeben von verkohlten Ruinen und hatte sich so verloren gefühlt wie nie zuvor. Es war nicht einmal einen Monat her, dass Annies ganzes Leben sich für immer veränder hatte und alle Menschen die sie liebte ihr entrissen worden waren. Was hatte er erwartet? Was auch immer in der Woche vor der Arena gewesen war – es war als sei es in einem Vakuum geschehen. Nicht gänzlich real. Stumm hatte er sie angesehen wie sie so dasaß, ein weißes Nachthemd im Aschenstaub, und lachend einer Geschichte lauschte die nur sie hören konnte. Ihm war in diesem Moment klar gewesen, dass er sie liebte, gleich ob sie die Gefühle erwiderte oder nicht. Er war bereit alles für sie zu tun und er schwor sich, dass das Kapitol dafür büßen würde. Dafür, dass sie das Leben so vieler Tribute wie Annies ruiniert hatten, dafür, dass sie ihr alles Lebenswerte entrissen hatten und dafür, dass sie ihn mit Prostitution folterten während ihm echte Liebe verwert blieb. Schließlich hatte er sich aufgerafft und war an Annies Seite getreten. Sanft hatte er ihre Hand ergriffen und fest gedrückt. Für einen Moment hatte sie ihn völlig entrückt angeschaut, ehe sie urplötzlich gelächelt hatte. Es war als wäre sie nicht eben noch in ihrer Traumwelt gewesen. Irritiert hatte sie geblinzelt und gefragt wo sie seien. Finnick war ehrlich, denn er brachte es nicht über sich zu lügen. Der Schock hatte ihr die Farbe aus dem Gesicht getrieben und mit einem Mal schien sie die Asche auf ihrem Nachthemd wahrzunehmen. „Das hier ist die Wahrheit, nicht wahr?“, hatte sie geflüstert. „Ja, das hier ist die Wahrheit.“ Der Schmerz über die hässliche Wirklichkeit tränkte seine Stimme. „Dann ist es gut wenn du ein Teil von ihr bist“, erwiderte sie mit einem eigenartig melancholischem aber glücklichem Lächeln. Ihr Blick war wieder auf die Stelle gefallen mit der sie zuvor gesprochen hatte. „Versprichst du mir, dass du mich immer daran erinnerst was wahr ist?“ „Natürlich, wenn du das möchtest.“ Seine Stimme hatte kratzig geklungen. Da hatte sie ihn wieder angeschaut aus diesem meergrünen Augen die ihm die ganze Welt versprachen. Sie überraschte ihn immer wieder. „Ich möchte dich nicht vergessen“, ein leichtes Lachen war erklungen, „auch wenn du schwer zu vergessen bist habe ich doch Angst, dass mein Kopf mir einen Streich spielt, Finnick Odair.“ Tränen hatten sich in ihr Lachen gemischt. „Auch wenn ich am liebsten vergessen würde was geschehen ist“, schniefte sie. „Aber dich möchte ich in Erinnerung halten. Das bedeutet wohl, dass die Schmerzen bleiben müssen.“ Dies war das erste Mal seit langem, dass ihm wieder ungehindert Tränen über das Gesicht liefen. Er schämte sich ihrer nicht. „Ich werde dich immer erinnern.“ Es hatte viele Nächte gebraucht in denen er sie einfach in den Armen hielt und ihre Albträume vertrieb. Viele Tage an denen er ihr helfen musste zwischen Traum und Realität zu unterscheiden. Aber gemeinsam waren sie in den letzten Jahren zu einem festen Team zusammen gewachsen. Er hatte lernen müssen wie er am Besten auf ihre jeweilige Verfassung reagieren konnte. Es war nicht immer einfach gewesen an die Zeit vor der Arena anzuknüpfen, doch in jeder heimlichen Nacht auf Emerald Isle wurde das Gefühl der Liebe in seiner Brust nur stärker. Mit der Zeit hatte er ein Gefühl dafür bekommen wie weit sie in ihre Gedankenwelt abdriften durfte bevor er sie zärtlich zurück holen musste. In diesem Moment wird er sich ihrer warmen Hand in seiner schlagartig wieder sehr bewusst. „Erde an Finnick!“, reißt ihn ein Ruf aus seinen Gedanken an die Vergangenheit. Annies grüne Augen blicken ihm entgegen, noch lebendiger und tiefgründiger als in seinen Gedanken eben. „Hey du Träumer, das ist doch eigentlich meine Sache die Welt um mich herum zu vergessen“, lacht sie. Er erwidert ihr Lachen und zieht sie in seine Arme um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. „Von Zeit zu Zeit halten mich meine Gedanken auch mal beschäftigt“, murmelt er in ihre nach Sonne und Meer riechenden Haare. Sie haben mittlerweile fast den Saum der Stadt erreicht. Noch sind sie durch einige trockene Büsche einigermaßen vor den Blicken geschützt, doch gleich werden sie wieder zurück in ihre Rollen fallen müssen. Wehmütig atmet Finnick noch einmal Annies Duft ein. Wird ihr Leben jemals nur ihnen gehören? Das Gespräch mit Beetee drängt sich wieder in seine Gedanken. Vielleicht gäbe es bald einen Weg… „Sind es dunkle Erinnerungen?“, fragt Annie ihn jetzt prüfend. Seine Miene muss ihn verraten haben. „Nein. Sie sind wie Regen an einem Sommertag. Warm und glücklich, mit einem Hauch von Wehmut.“ „Manchmal denke ich du solltest Gedichte schreiben“, schmunzelt Annie. „Du findest schönere Worte für Gefühle als jeder den ich sonst kenne.“ „Wenn ich eines schreiben würde, dann würde ich es nur für dich schreiben können. Niemand außer dir lässt mich diese Worte finden.“ Für einen Moment blicken sie sich fest in die Augen, doch dann ist dieser Moment vorbei und Finnick grinst wieder frech. „Abgesehen davon würde sie eh niemand außer dir lesen wollen, so kitschig wären sie.“ „Oh, ich wette deine Verehrerinnen würden sich darauf stürzen so eine Liebeserklärung zu lesen“, antwortet Annie leichthin. „Für sie wäre es wahrscheinlich noch nicht genug Kitsch.“ Prüfend zieht Finnick eine Augenbraue hoch. Ihn verwundert diese Nonchalance mit der Annie seinem zweiten Leben gegenüber steht immer wieder. Er wartet darauf, dass sich Eifersucht in ihrer Stimme zeigt, doch Annie geht einfach ein paar Schritte weiter. Als sie merkt, dass er ihr nicht folgt dreht sie sich um. „Vermutlich müsste ich das. Aber jedes einzelne Wort wäre mir für sie zu schade.“ Seine Stimme ist fest und er grinst dieses Mal nicht. Annie blickt ihn kurz an, dann kommt sie die wenigen Schritte zu ihm zurück. Ihre Hände auf seiner Brust fühlen sich federleicht an. „Tut mir leid, das war nicht passend.“ Sie beißt sich auf die Unterlippe. „Ich weiß, dass sie dir nichts bedeuten. Und ich hoffe, dass du weißt…“, sie hält kurz inne, die Stirn nachdenklich in Falten, als wenn sie ihre Worte erst prüfen muss, „ich hoffe du weißt, dass es mir auch nichts bedeutet“, schließt sie schließlich. „Ich weiß, dass du das immer wieder sagst, aber manchmal ist es schwer zu glauben“, seufzt er ehrlich. „Wenn du es noch ein paar mal öfter sagst vertreibt es vielleicht die Zweifel.“ Annies Gesicht leuchtet auf. „Ich sage es dir gerne jeden Tag wieder, so wie du mich an die Wirklichkeit erinnerst!“ „Abgemacht.“ Vielleicht, so denkt Finnick bei sich, hilft sie ihm so tatsächlich weiter die Geheimnisse des Kapitols zu stehlen. In stummer Übereinkunft gehen sie – jetzt mit einigem Abstand zwischen einander - zurück zum Hafen. Die Stadt rückt näher und mit ihr auch seine Rolle die er ausfüllen muss. Wie schön es wäre, wenn sie ihre Beziehung nicht verstecken müssten. Doch so laufen sie stumm nebeneinander her bis sie das Hafengebiet erreichen. Die Fischer die ihre Boote fertig machen beachten sie nicht weiter. Es herrscht einiges Treiben und die ersten Schiffe verlassen bereits den Hafen. Zwischen all den Arbeitern die nur ihre heutigen Aufgaben vor Augen haben fallen sie nicht weiter auf. Hier denkt jeder nur an den bevorstehenden Tag und dass die Fangquoten erzielt werden müssen. So oder so hat die allgemeine Bevölkerung nicht so viel für ihre Sieger übrig wie man denken könnte. Manche scheinen vergessen zu haben, dass sie einst ein Teil von ihnen waren. Einzig der Blick eines Friedenswächters, der an einem Aussichtsturm stationiert ist, scheint förmlich an Finnick und Annie zu kleben. Er verfolgt sie mit seinem Blick, doch es ist nichts Verbotenes daran am frühen Morgen durch den Hafen zu gehen. Er kann nicht gesehen haben wo genau sie herkamen. Trotzdem macht die Beobachtung Finnick unruhig. Plötzlich lässt ein Schrei Finnick zusammen zucken. Noch einmal ertönt der Schrei und er hört eine Stimme seinen Namen rufen. „Finnick!“ Suchend blickt er in die Menge an grau uniformierten Arbeitern und erkennt Amber die sich durch die Masse schiebt. „Finnick“, ruft sie wieder, eine Hand erhoben um ihm zu winken. Ihr Gesicht ist rot vor Anstrengung. Es sieht aus als wäre sie den ganzen Weg vom Dorf der Sieger hinunter zum Hafen gelaufen. Keuchend schubst sie zwei Fischer beiseite, die sich nicht trauen etwas zu sagen als sie sehen wer sie Beiseite geschoben hat. Beunruhigt sieht Finnick sich nach Annie um die sich mit großen Augen hinter ihn drängt. Am liebsten würde er ihre Hand ergreifen, doch er fühlt immer noch den Blick des Friedenswächters auf ihm. Warum auch immer Amber im frühen Morgengrauen hier auftaucht, es kann nichts gutes verheißen. Vor allem nicht wenn sie offensichtlich gerannt ist. Ein kaltes Gefühl steigt in ihm auf. Könnte es sein, dass ihr Verschwinden bemerkt wurde? „Finnick, gut, dass ich dich finde.“ Nach Luft schnappend hält Amber vor ihm an, die Hände in die Seite gestemmt. Besorgt greift er nach ihrem Arm, doch sie schlägt seine Hand unwirsch weg, etwas unverständliches keuchend. „Ihr müsst sofort mit kommen“, sagt sie nachdem sie tief Luft geholt hat, „Mags hatte einen Schlaganfall.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)