Something like this von Schnattchen91 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Alpträume und Strandtage ---------------------------------------------- Kapitel 1: Alpträume und Strandtage   Das Mondlicht hatte in dieser Nacht keine Chance durch den wolkenbehangenen Himmel zu scheinen. Er nutzte diese Dunkelheit, um unbemerkt über das Deck zu schleichen. Dieses Mal nicht, um sich an den Lebensmittelvorräten zu stehlen. Heute Nacht war es umso wichtiger, dass keiner seiner Freunde, ihn sah. Wieder einmal plagten ihn die Geschehnisse von Marine Ford in seinen Träumen. Jedes Mal fühlte es sich so an, als müsste er seine dunkelste Stunde immer wieder neu erleben.   Ruffy schnaubte.   Der Tod seines Bruders lag nun fast drei Jahre zurück. Doch weder, das Wiedersehen mit seinen Freunden, noch die neuerlebten Abenteuer, konnten diese traumatische Erinnerung löschen.   Das etwas Vergangenes ihn so aufwühlte, wollte er vor seiner Crew verheimlichen. Seine Freunde sollten nicht wissen, dass es ihn immer noch belastete. Er wollte nicht von ihnen bemitleidet werden. Schließlich war er der Kapitän, schließlich war er der künftige König der Piraten. Vergangenheit war nun mal Vergangenheit. Egal, wie sehr er sich wünschte, er konnte es nicht rückgängig machen.   ***   „Vielen Dank, Nami.“, lächelte Robin und nahm der Orangehaarigen die rosafarbene Tasse mit dem frischgebrühten Kaffee ab. Die junge Navigatorin setzte sich neben ihre Freundin. „Du musst nicht hierbleiben, ich habe mir schon ein Buch für die Nacht her-.“, Robin stoppte abrupt. Nami blickte die Ältere verwirrt an.   Die junge Frau öffnet ihren Mund. Doch das Nachhaken, warum ihre Freundin aufgehört hatte zusprechen, erübrigte sich mit dem nächsten Dielen knarren. „Draußen ist jemand.“, flüsterte Nami ängstlich und griff nach ihren Klimataktstock. Die Wahrscheinlichkeit das sich ein Feind an Bord geschlichen hatte, war groß. Sowohl für die Marine als auch für Kopfgeldjäger war die Nacht eine gute Chance für einen Überraschungsangriff. Schließlich schlief die Besatzung zu dieser Zeit.   „Es ist nur Ruffy.“, sprach die Schwarzhaarige beruhigt. Im ersten Moment schenkte Nami ihr einen verwirrten Blick. Doch dann verstand sie, dass die Dreißigjährige ihre Teufelskraft benutzt hatte. Schon im nächsten Moment fing das linke Augenlid der Navigatorin wütend an zu zucken.   „Das kann doch nicht sein Ernst sein!“, zischte Nami wütend. „Gibt es eigentlich eine Uhrzeit, an der er nicht ans Essen denkt?! Es ist drei Uhr nachts!“ „Unser Käpt’n ist halt ein Nimmersatt.“, kicherte Robin. Wütend stampfte Nami zur Tür. „Den schnapp ich mir!“   ***   Der Strohhutträger stand vor der Treppe zu seinem Lieblingsplatz. Der große Löwenkopf bietet eigentlich die perfekte Aussicht, um weit über das Meer zu blicken. Bei dieser endlosen Aussicht fühlte er sich frei. Schon auf der Flying Lamb hatte er sehr viel Zeit auf der Gallionsfigur verbracht. Auch, wenn die anderen öfters ihre Bedenken ausgesprochen hatten, dass der Schafskopf nun mal der unsicherste Platz für einen Nichtschwimmer war. Er hatte diese Bedenken nie verstanden, den selbst in brenzligen Situationen hätte er sich doch mit seinen Gum-Gum-Kräften wieder an Bord ziehen können. Außerdem war Nami eine begnadete Navigatorin, welche ihn rechtzeitig vor herannahenden Unwettern warnte.   „Freundchen!“, keifte ihn die wütende Stimme, der eben erwähnten Navigatorin,an. „Was hast du vor?!!“ Erschrocken drehte Ruffy sich um und starrte in Namis aufgebrachtes Gesicht. „Ich-“, begann der Strohhutträger zu stammeln. Eine wirkliche Idee, was er sagen sollte, hatte Ruffy nicht. Er brauchte auch keine. Die Gesichtszüge der jungen Frau wurden schlagartig weicher und wechselten nun von verärgert zu besorgt. „Alles in Ordnung?“, fragte sie im ruhigem Ton. Seine dunklen Augen sahen die Orangehaarige mit einem leeren Ausdruck an. Die Sorge in ihrem Gesicht stieg an.   „Bitte, rede mit mir.“, hauchte sie liebevoll. Automatisch legte sie ihre Hand auf seine Wange. Obwohl seine Pupillen ihre Bewegungen gefolgt hatten, durchfuhr ein Schauer seinen Körper. Zugegeben war es ein seltsamer, jedoch angenehmer Schauer. Der Strohhutträger setzte ein breites ehrliches Lächeln auf. „Ich hab‘ schlecht geträumt.“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Und dann konnte ich nicht mehr schlafen.“   Es gab nur eine Sache, die der Piratenkapitän noch weniger wollte, als vor seinen Freuden seine Alpträume zu verheimlichen und das war diese anzulügen. Ruffy war durch aus bewusst, dass so eine Lüge dem Vertrauen, auf dem ihre Freundschaft basierte, schaden könnte. Im nächsten Moment spürte er, wie ihre Arme sich um seinen Nacken schlangen. Sein Herz ließ einen Schlag aus, als Nami ihren Körper an seinen presste. Schon auf Zou hatte er ihre Umarmung genossen, nur hatte er damals den Fehler gemacht diese nicht zu erwidern. Etwas, dass ihm nicht noch einmal passieren würde. Ein überraschter Laut kam über Namis Lippen als er mit seinen Arm ihren Körper näher an seinen presste.   Der Kapitän und die Navigatorin der Strohhutbande fühlten in diesem Moment dasselbe: Geborgenheit. Wahrscheinlich war es gerade diese Geborgenheit, die den Strohhutträger dazu verleitete, seine Sorgen zu erzählen. „Ich will nicht immer wieder sehen, wie Ace stirbt.“, seine Stimme war zittrig.   „Ruffy…“, entgegnete sie. Keineswegs hatte sie damit gerechnet, dass er sich ihr so schnell offenbarte. Auch wenn, sie ehrlich war, sie keinen Grund für ihn sah, dies nichts zu tun. Nur gehört Ruffy halt zu der Art von Männern, die nicht über ihre Gefühle sprachen. Nur so, wie er gerade seinen Körper an ihren presste, wurde ihr bewusst, dass er ihr und den anderen vieles verheimlicht hatte.   „Es soll endlich aufhören.“, schluchzte der Strohhutträger, „Nami, warum hört es nicht auf.“ Seine Hände krallten sich in das Rückenteil ihrer Bluse. Sein Kopf vergrub sich in ihrer linken Schulter. Sie sollte seine Tränen nicht sehen. Doch hatte er nicht bedacht, dass sie diese spüren konnte, durch ihre dünne Bluse.   Sie tätschelte über seinen Rücken. Der Auslöser, warum sein Tränenfluss stärker wurde. „Schon gut.“, sprach sie beruhigend. Beiden war bewusst, dass es ohne diesen Akt der Freundschaft keinen Gefühlsausbruch des Strohhutträgers gegeben hätte. Schnell hatte Ruffy sich jedoch wieder gefangen und er löste sich von der Umarmung. „Danke.“, murmelte er verlegen. Nami beobachtete ihn weiterhin mit einem sorgenden Blick. Sorgend vor allem, da Ruffy wieder versuchte ihrem Blick auszuweichen. „Ruffy, es ist normal.“, begann die Orangehaarige zögerlich. „Sowas kann man nicht einfach verarbeiten.“   Ihre Worte halfen nicht wirklich. Immer noch hatte ihr Kapitän sein Gesicht von ihr abgewandt. Eins war Nami jedoch klar, sie musste ihren besten Freund aufmuntern. Sie musste für Ruffy da sein. Es war so gesehen ihre zweite Chance ihm dabei zu helfen den Tod seines Bruders zu verarbeiten. Damals waren sie getrennt gewesen. Sie hatte keine Ahnung gehabt durch welche Hölle der Schwarzhaarige zu dieser Zeit gegangen war. Seitdem sie diesen Zeitungsartikel gelesen hatte, plagten sie die Schuldgefühle. Sie war nicht für ihn dagewesen, an dem Tag, wo er ihre Freundschaft wohl am dringendsten gebraucht hatte. Es nagte bis zum heutigen Tag an ihrer Seele.   „Erinnerst du dich noch an den Tag am Strand? An dem du mir deinen Hut aufgedrückt hast?“, fragte sie ihn liebevoll. Monkey D. Ruffy wischte mit seiner Hand über seine Augen. Er sah sie wieder an. Ein kleiner Moment verging bis er zögerlich nickte.   ***   Flashback   Ruffy beobachtete Nami. Der grüne, knappe Bikini zeigte sehr viel von ihrem marklosem Körper. Dass sie sich nun auf den Strandhandtuch räkelte, machte den Anblick nur noch erotischer. Der Siebzehnjährige konnte es nicht leugnen seine Navigatorin war richtig attraktiv. Doch es gab etwas, dass ihn an ihrem Anblick störte. Er wusste nur leider nicht, was es war. Außerdem hatte sich der Smutje von dieser Aussicht anlocken lassen und säuselte nun um die orangehaarige Schönheit herum. So schnell würde Ruffy nun nicht mehr dazwischenkommen und erforschen können, was ihn gestört hatte.   „Herr Kapitän, heute solltest du unsere Navigatorin mal nicht so reizen?“, sprach Robin sanft. „Huh?“, kam es verdutzt von seinen Lippen. „Ich hatte nicht vor sie zu reizen.“ Robin lächelte ihn an: „Du weißt, was ich meine.“ Ruffy fing an zu grummeln. Er wusste, was die Schwarzhaarige meinte. Einige seiner Charakterzüge brachten die junge Navigatorin des Öfteren auf die Palme. „Was ist den heute?“, fragte er nach. „Genau weiß ich das auch nicht. Nur habe ich mitbekommen, dass unsere Navigatorin im Schlaf geweint hatte.“, erklärte Robin. „Sie hat geweint?“, er wollte den Grund erfahren.  „Ja, hat sie.“, sagte Robin. „Ich kann dir nur den Grund leider nicht nennen. Sie ist dem Thema heute Morgen ausgewichen.“ Der Strohhutträger grinste breit. „Danke Robin.“, sagte er und lief in die Richtung, in der sich die Achtzehnjährige befand.   Robin hatte ihm die Augen geöffnet. Endlich wusste er, was ihn an Nami den ganzen Tag gestört hatte. Sie wirkte traurig, auch wenn sie lächelte. Ihm war klar, dass wenn Nami schon nicht mit der Archäologin über ihre Sorgen sprechen wollte, würde sie es erst recht nicht mit ihm tun. Doch hatte er schon eine Idee, wie er ihre Fröhlichkeit zurückgewinnen konnte.   „Sanji! Ich hab‘ Hunger! Das Frühstück ist jetzt auch schon fast eine Stunde her.“, nörgelte der Piratenkapitän in seiner kindlichen Art. „Ruffy! Das ist nicht dein Ernst! Das Frühstück ist gerade mal 35 Minuten her und wir sind gerade erst am Strand angekommen.“, schimpfte der Smutje mit seinem Vorgesetzten. „Bitte! Ich hab‘ wirklich Hunger!“, quengelte der Strohhutträger weiter. Nami seufzte genervt. „Ich hab‘ da wirklich keinen Nerv zu. Sanji mach ihm doch einfach noch was, damit er ruhig ist.“, Nami ignorierte komplett, dass ihr Kapitän direkt neben ihr stand. „Alles was du befiehlst Namilein.“, säuselte der Koch und machte sich auf den Weg, damit er ein weiteres Mahl für Ruffy anfertigen konnte. Nami seufzte genervt, als sie realisierte, dass sie nun mit dem quengelndem Kapitän allein war.   Eigentlich wollte sie etwas sagen, doch seine nächste Geste ließ sie stumm bleiben. Verwirrt suchten ihre Augen den Siebzehnjährigen, als sie spürte, dass er ihr seinen Hut auf den Kopf gesetzt hatte. Als sie seinen Blick gefunden hatte, hauchte sie nur: „Warum?“ Doch er grinste sie breit an und flötete vergnügt: „Nur so.“ Damit war die Konversation für ihn beendet und er rannte zu seinen Freunden Lysop und Chopper. Verdutzt beobachtete die junge Frau ihren besten Freund. Manchmal würde sie nur zu gerne wissen, was in seinem Kopf vor sich ging. Obwohl er mit seinen beiden Freunden am Wasserrad spielte, kam er nicht umher ab und zu, zu seiner Navigatorin zu blicken. Sie wirkte mit seinem Hut nun so viel glücklicher. Also hatte er es mit seiner Geste geschafft ihr das Lächeln wiederzugeben. Sie strahlte so vor Fröhlichkeit, dass sein Herz die Anzahl der Schläge für einen kurzen Moment erhöhte.   ***   „Ja. Du wirktest so traurig. Außerdem hatte Robin gesagt, dass du geweint hast im Schlaf.“, sagte er vorsichtig. Nami nickte. Es überraschte sie, dass er sich noch daran erinnerte und dann auch noch so genau. „Ich hab dir nie gesagt, warum ich an dem Tag so traurig war.“, stellte Nami fest. Er nickte. „Robin hatte gesagt, dass du nicht drüber reden wolltest. Also habe ich nicht gefragt.“, erinnerte sich Ruffy. „Ich habe von dem Tod meiner Stiefmutter geträumt.“, sagte sie ihm. „Auch wenn, es damals acht Jahre her war, haben mich die Alpträume noch gequält.“   Schweigend sah er sie an. So genau konnte er sich nicht erklären, worauf die junge Frau hinauswollte. „Auch heutzutage hab‘ ich es noch, dass mich diese Träume heimsuchen.“, sprach sie weiter. „Das klingt jetzt nicht wirklich aufmuntert.“, seufzte der Strohhutträger. „Ich möchte ehrlich zu dir sein.“, erklärte Nami. „Ich möchte dir einfach keine Illusion geben. So etwas wird nie wirklich verblassen.“ Ruffy blickte zu Boden. „Aber dafür sind auch Freunde da.“, lächelte sie freundlich. „Sagst du jetzt.“, meinte Ruffy nach einer kurzen Bedenkzeit wütend. „Das war nicht, dass erste und einzige Mal, indem du traurig warst und nicht ehrlich zu uns warst.“ Nami blinzelte. Sein wütender Unterton hatte sie doch jetzt sehr erschrocken. „Ich vergesse das Geld für Vivi, oder so.“, zitierte Ruffy. Die Orangehaarige sah ihn nun verwirrt an. „Das hast du gesagt, als wir dich angesprochen hatten, warum du so traurig warst, als wir Alabasta verlassen haben.“, erklärte er sein Zitat. Nami war nun wirklich erstaunt, dass gerade Ruffy sich daran noch erinnern konnte. Schließlich war es sehr untypisch für jemanden, wie ihn, der sonst nur von der Wand bis zum Fußboden dachte. „Uns war allen klar, dass du einfach nur traurig warst, weil Vivi nicht mitgekommen ist.“, schnaubte er. „Ja. Aber ich war ja auch nicht die einzige.“, Nami musste sich zügeln, damit sie nicht wütend wurde. „Für dich war es besonders schwer, weil Vivi doch deine beste Freundin ist.“, erklärte er.   Nami wusste nicht, was sie dem entgegenbringen sollte. Ruffy wandte sich von ihr ab. „Es tut mir leid.“, kam es plötzlich über ihre Lippen. Der Strohhutträger stockte. „Ich habe mich damals falsch verhalten. Ich hätte ehrlich zu euch, zu dir, sein sollen.“ Nami lächelte ihn liebevoll an. „Es war dir gegenüber nicht fair. Es soll jetzt aber auch bitte nicht um mich gehen. Es geht dir nicht gut und ich möchte für dich da sein.“ Er blickte wieder zu ihr. „Bitte lass es zu.“, sagte sie nun und griff nach seiner Hand.   Ruffy blickte erst auf die Hand, die Nami gegriffen hatte und dann in ihre braunen Augen. Ein angenehm mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Automatisch formten seine Lippen sich zu einem Lächeln. Nami erwiderte sein Lächeln.   „Komm mit.“, Ruffy zog sie mit zu seinem Lieblingsplatz.   Robin kicherte. Es schien sich langsam etwas Interessantes an Bord der Thousand Sunny zu entwickeln Die Archäologin hatte die ganze Zeit ein Auge auf ihre beiden Freunde geworfen. Schon seit dem Tag, an dem sie der Strohhutbande beigetreten war, war ihr das besondere Band zwischen Kapitän und Navigatorin aufgefallen. Umso mehr amüsierte es die Schwarzhaarige, wie naiv die beiden Personen deren enge Freundschaft betrachteten. So kindlich naiv, dass keinem der beiden nur im Entferntesten aufgefallen war, dass die Gefühle für einander schon längst das freundschaftliche überschritten hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)