Sommernachtstraum von Kathili ================================================================================ Kapitel 1: Sommernachtstraum ---------------------------- So ein schöner warmer Sommerabend. Die Sonnenstrahlen scheinen freundlich auf meine kleine, mit Blumen dekorierte Terrasse. Voller Vorfreude krame ich die Auflagen aus der kleinen Hartplastiktruhe vor mir und lege sie auf die Stühle. Auch die neuen Rattanmöbel bestücke ich damit. Die weiße Tischdecke, ein kleines von mir selbst zusammengestelltes Blumengesteck sowie die bereits zur Hälfte abgebrannte Kerze zieren die Mitte des Tisches. Kurz begutachte ich noch einmal mein Werk, bevor ich wieder in die Wohnung verschwinde, um mich für meinen anstehenden Besuch umzuziehen. Nami, meine beste Freundin, hat sich für den heutigen Abend angekündigt. Endlich können wir mal wieder bei einem Gläschen Sekt in Ruhe zusammensitzen und quatschen. Mein Job im Archäologie-Museum, den ich seit kurzem ausübe, verlangt mir sehr viel Zeit und Mühe ab, so dass es sich schwierig gestaltet, öfter mal etwas derartiges zu planen. Aber trotzdem liebe ich meinen Job. Die mehrmals täglich stattfindenen Führungen und meine Vorträge, mit denen ich den Besuchern die historische Geschichte ein wenig näher zu bringen versuche, machen einfach Spaß. Man könnte wirklich sagen, dass die Archäologie meine Leidenschaft ist. Nichtsdestotrotz mangelt es mir leider des Öfteren an Zeit für andere Dinge, wie meine Freunde. Genau aus diesem Grund freue ich mich umso mehr, Nami heute mal etwas länger für mich zu haben, als nur hier und da mal eine halbe Stunde. Ich schließe meinen Kleiderschrank, als es auch schon an der Tür klingelt. Freudig begebe ich mich in den Flur und öffne die Haustür. Vor mir steht Nami, in der einen Hand eine große Flasche Sekt, in der anderen ihre Handtasche. "Hi Süße! Ich freue mich so, dass es endlich mal wieder geklappt hat!", begrüßt sie mich, bevor ich sie mit einem freudigen Lächeln hineinbitte. ,,Und ich erst! Komm rein!". Nami tritt herein, legt ihre Sachen erst einmal auf meine große Kommode, die rechts neben der Tür in meiner Wohnung steht und zieht mich überfallartig zu sich in eine ausgiebige Umarmung. "Ich habe dich so vermisst!", vermittelt sie mir und schiebt mich sodann mit beiden Händen an den Schultern ein Stück von sich weg. "Hast du abgenommen, du Miststück!?", fragt sie mich anschließend neckisch. Ich muss lachen, schüttele dabei verneinend mit dem Kopf. "Genau das liebe ich so an dir!", erwidere ich noch immer schmunzelnd. Ihre freche Art ist einfach nur liebenswert. "Geh schon mal auf die Terrasse! Ich stelle den Sekt erstmal kalt und komme dann nach!", bitte ich Nami, die meiner Bitte natürlich gerne nachkommt. Mit zwei mit Ananas, Strohhalmen und Cocktailschirmchen versehenen Gläsern begebe ich mich zu Nami auf die Terrasse, die gerade die schöne Aussicht bewundert. "Wow, wie schön du es hier hast!". "Vielen Dank, ich habe auch wirklich lange gebraucht, hier ein wenig Gemütlichkeit reinzubringen!", gestehe ich, bevor ich ihr das zuvor hergerichtete Getränk serviere und ebenfalls Platz nehme. "Ohh, das sieht ja toll aus! Was ist das?", schwärmt sie, als sie das liebevoll verzierte Glas begutachtet. "Fruchtbowle!", antworte ich und sauge anschließend genüsslich an dem Strohhalm in meinem Glas. Die nächste halbe Stunde verbrachten wir damit, uns über unsere Jobs zu unterhalten, haben wir uns in den letzten Wochen schließlich selten gesehen und dementsprechend eine Menge zu berichten. "Seit wann wohnst du nochmal hier?", wechselt Nami nun das Thema und lässt ihren Blick erneut über die Skyline der Stadt schweifen. "Seit zwei Monaten!", antworte ich. "Das war wirklich die richtige Entscheidung!", lobt sie mich und wirft einen prüfenden Blick in meine Richtung. Nach meiner Trennung von Law vor einem Jahr war und ist sie sich wahrscheinlich nicht sicher, ob ich die Trennung schon überwunden habe und bereit bin, darüber zu sprechen. Darauf angesprochen hat Nami mich zumindest bisher nicht, ergab sich diesbezüglich aber auch irgendwie nie die Gelegenheit. Ich lasse kurz meine Gedanken schweifen, wende mich dann aber mit einem Lächeln zu Nami. "Definitiv!", stimme ich ihrer Aussage zu. "Ich musste einfach aus der alten Wohnung raus und neu anfangen!", füge ich hinzu. "Es war das beste für euch beide!". Nami streichelt tröstend über meinen Oberarm. "Das war es wirklich! Mach dir keine Sorgen. Ich bin darüber hiweg!", versichere ich ihr mit festem Blick und aufrichtigem Lächeln. Und das bin ich wirklich... Auch wenn ich es selbst nicht für möglich gehalten hätte. Es war einfach die beste Entscheidung, für mich... und Law. Mittlerweile sehne ich mich sogar nach was Neuem... An so manchen Abenden fehlt es mir, jemanden bei mir zu wissen, zu kuscheln oder auch einfach nur zu quatschen oder fern zu sehen. Eine starke Schulter zum Anlehnen... Ich schmunzle leicht und merke, wie mir das Blut in den Kopf steigt... Auf Anhieb würde mir da sogar jemand einfallen... "Hast du noch Kontakt zu ihm?", holt mich Nami aus meinen Gedanken. Ich schüttele verneinend den Kopf. "Nein, das möchte ich nicht!". Nami nickt kurz zum Verständnis. "Weißt du...", beginne ich und mache eine kurze Pause. Ich überlege, wie ich es am besten erklären kann. "... ich glaube, es war nie wirklich was für die Zukunft... Dafür haben wir auch zu verschiedene Ansichten! ... Wir haben uns gegenseitig für eine gewisse Zeit einfach nur ... gut getan!". Ich atme erleichtert aus. Es tut gut, mir das endlich mal von der Seele reden zu können. Viel zu lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, ob es tatsächlich so war, wie ich es gerade eben schilderte. Dass ich es nun laut ausspreche ist insgeheim eine Bestätigung. Nami lächelt mir sanft zu. "Es freut mich, dich wieder zufrieden und glücklich zu sehen!". Ich greife zu meinem Glas und trinke einen Schluck. Schelmisch grinsend sehe ich zu Nami rüber. "Und? Wie läuft es mit Sanji? Gibt es was neues?". Natürlich bin ich neugierig, wie es zwischen ihr und ihrem Freund läuft. Sofort läuft Nami rot an. Schon der Name des Blonden scheint Glücksgefühle bei ihr auszulösen, so verliebt wie sie gerade dreinschaut. "Es läuft super, wirklich!", schwärmt sie. "Er ist so ein toller charmanter Mann! Ich bin so verknallt!", fügt sie verliebt hinzu. "Das sieht man!", entgegne ich ihr zufrieden. Ich freue mich wirklich unheimlich für Nami, die allem Anschein nach, ihre große Liebe gefunden hat. "Ich finde ihn auch sehr nett! Ihr passt wirklich gut zusammen!". Ich konnte Sanji bei einem zufälligen Treffen mit Nami schon kennen lernen. Seinerzeit war Nami gemeinsam mit Sanji und dessen bestem Freund in der Stadt unterwegs... Zorro.... Ein grünhaariger, großer, durchtrainierter und wirklich hübscher junger Mann. Vor allem seine dunkle und angenehm raue Stimme ist mir sofort positiv in Erinnerung geblieben... Wir, also Zorro und ich, haben uns seinerzeit kurz unterhalten und uns auf Anhieb gut verstanden. Auch wenn dieses Treffen nicht von langer Dauer war, so hat Zorro bei mir wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Leider aber haben wir es versäumt, unsere Nummern auszutauschen. Schuld daran war meine verdammt kurze Mittagspause ... Oh man, Zorro ist wirklich heiß... Ich schweife ab. Ein Kribbeln durchfährt mich, als ich an den Grünhaarigen zurückdenke. Ein Kribbeln, dass ich schon seit einer Weile nicht mehr gespürt habe... Aber wen wunderte es, Zorro ist nunmal wirklich ein hübscher Mann. Genau mein Geschmack... Konnte man in meinem Fall etwa von diesem berühmten Phänomen 'Liebe auf den ersten Blick' sprechen?... Ich weiß es nicht... Erst Namis Finger, der vorsichtig auf meine Schulter tippt, holt mich zurück in die Gegenwart. Ertappt blicke ich zu ihr und lächele entschuldigend. "Wow!", stößt Nami amüsiert hervor. "Wer oder was hat dich denn jetzt so aus der Fassung gebracht?". "Was... wieso?", stammele ich. "Nein, niemand...!". Nervös winke ich ab, doch vergeblich. Nami entgeht aber auch nichts. Ich schweige, in der Hoffnung, sie wird es dabei belassen. Naja, wohl eher nicht. "Niemand, mh?". Sie grinst wissend und ich ahne schon, dass sie nicht locker lassen wird. "Los! Sag schon!", fordert sie mich mit einem frechen Grinsen im Gesicht auf. "Nein, schon gut, wirklich!", versuche ich es erneut. Skeptisch mustert sie mich. "Robin...!". Doch ich zucke nur geheimnisvoll mit den Schultern, lehne mich zurück in meinen Stuhl und sauge etwas Fruchtbowle durch meinen Strohhalm. Im Augenwinkel bemerke ich, dass Nami mich weiterhin auffordernd anstarrt. Doch dann lehnt auch sie sich zurück. Sie schien kurze Zeit nachdenklich, macht im gleichen Moment aber wieder einen Ruck nach vorn, was mich erschrocken zusammenzucken lässt "Ha!!! Ich weiß es!", feiert sie und grinst wieder bis über beide Ohren. "Du hast an Zorro gedacht!", triumphiert sie und lässt mich nicht aus den Augen, wohl um ja keine Reaktion meinerseits zu verpassen. Vor Schreck verschlucke ich mich an meinem Getränk, als ich den Namen des Grünhaarigen aus ihrem Munde höre. Ich huste. Ich weiß ja, dass Nami in solchen Dingen gut ist, aber sooo gut??? Kann sie etwa Gedanken lesen? Wow, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. "Ha!", triumphiert Nami erneut und lehnt sich entspannt und mit sich selbst zufrieden wieder in ihren Stuhl. Verdutzt blicke ich sie an, nachdem ich endlich wieder Luft bekomme. "Woher...?", versuche ich sie zu fragen, muss allerdings erneut kurz husten. Nami grinst wissend. "Ich habe bei unserem letzten Treffen gesehen, wie ausgiebig du ihn gemustert hast!". Hitze durchfährt mich und ich merke sofort, dass ich rot anlaufe. Tomatenzeit lässt grüßen. Dass ich Zorro beim letzten Mal so offensichtlich begutachtet habe, war mir nicht bewusst. Man wie peinlich... "Naja, da du es gerade erwähnst...!", beginnt Nami und macht dann eine kurze Pause. "... Er steht auch total auf dich!", fährt sie sodann fort. Mein Herz schlägt schnell, meine Wangen glühen... "Was? Wirklich?". Ich muss mich anhören, wie ein pubertierender Teenager. Sie lächelt sanft und erzählt mir dann, wie sie es erfahren hat. Sanji hat ihr am gleichen Abend wohl direkt erzählt, dass Zorro auf Umwegen nach mir gefragt hatte. Nami hat sich mit dieser Information allerdings mir gegenüber erst einmal zurückgehalten, da sie nicht wusste, ob ich schon über die Trennung von Law hinweg bin. "Jetzt könnte ich mich wirklich dafür ohrfeigen, dass ich dir das nicht eher erzählt habe!". Das schlechte Gewissen plagt sie, mir diese Information so lange vorenthalten zu haben. Ich versuche, sie diesbezüglich etwas zu beruhigen. "Es ist alles in Ordnung, Nami! Ich bin dir nicht böse!", versichere ich ihr und lächele. Ich lasse Namis Worte noch einmal auf mich wirken. Zorro steht also auch auf mich... Ich gerate erneut ins Schwärmen, denke noch einmal an den kurzen aber intensiven Moment zurück, an den wir uns begegneten. Ich werfe einen neugierigen Blick zu Nami, die gerade nach ihrer Handtasche, die unten auf dem Boden neben ihrem Stuhl liegt, greift. "Sanji und Zorro sind gerade zusammen unterwegs, vielleicht haben sie ja Lust, uns Gesellschaft zu leisten?!". Mein Herz beginnt wieder wie wild zu rasen. Dass Nami so schnell reagiert, habe ich nicht erwartet. Ich zögere einen kurzen Moment, während Nami schon in ihrer Handtasche nach ihrem Handy sucht. Ich überlege, ob ich bereit dafür bin, so spontan auf den gutaussehenden Zorro zu treffen. Aber worauf soll ich denn bitte warten, so wird es schließlich nie was! Also schaue ich entschlossen zu Nami rüber, die bereits abwartend auf meine Antwort wartet. "Okay!", willige ich ein, während mein Herz droht, aus der Brust zu springen. "Hey Baby! Wo seid ihr gerade?", vernehme ich auch schon die Stimme meiner Gegenüber, die verliebt in ihr Smartphone spricht... Okay, das ging jetzt schnell... Gespannt beobachte ich das Telefonat, dem ich allerdings keinerlei Informationen entlocken kann. Ob die beiden wohl wirklich kommen würden? "Habt ihr nicht Lust, uns Gesellschaft zu leisten?!", spricht sie fragend weiter ins Telefon. Es vergehen ein paar Sekunden, ohne dass Nami etwas sagt, was mich vermuten lässt, dass Zorro und Sanji schon anderweitig verplant sind und deshalb nicht kommen würden. "Okay, bis gleich! Ich schicke dir die Adresse per WhatsApp!", vernehme ich sodann Namis glückliche Stimme, die sogleich das Telefonat beendet. "In 20 Minuten sind sie da!", verkündet sie mir freudig. Und wieder rast mein Herz. "Freut mich!", entgegne ich versucht gelassen, während ich den letzten Schluck meines Cocktails durch den Strohhalm sauge. Lächelnd wende ich mich an meine Freundin. "Danke!". Nami legt den Kopf leicht schief und erwidert mein Lächeln. "Ach Süße! Ich will doch nur, dass du glücklich bist!". "Ich hab dich lieb!", entgegne ich ihr und stehe auf. Unsicher sehe ich an mir herunter. "Soll ich mich nicht lieber umziehen?", frage ich unsicher, empfinde ich mein derzeitiges Outfit irgendwie als 'zu lässig'. Nami schüttelt verneinend den Kopf. "Robin, du siehst toll aus! Mit einer 3/4-Jeans und einer schicken Bluse ist man nie underdressed!", versichert sie mir. Ihre Worte stimmen mich zufrieden und ich fühle mich wieder etwas selbstbewusster. Dennoch bleibe ich stehen und schaue auf unsere Gläser. "Aber unsere Gläser sind underdressed!", bemerke ich und verschwinde lachend mit den leeren Cocktailgläsern in die Küche, um uns neu einzuschenken. Besagte 20 Minuten später klingelt es auch schon an meiner Tür. Nami springt sofort auf und läuft in den Flur, dicht gefolgt von mir. Man bin ich nervös. Bevor Nami jedoch die Tür öffnet, dreht sie sich nochmal zu mir um. "Entspann dich, das wird schon!", beruhigt sie mich und meine Anspannung löst sich tatsächlich etwas, so dass ich ihr ein dankbares Lächeln schenke und noch einmal tief ein- und ausatme, ehe Nami die Tür öffnet. "Hey Babe!", bringt Sanji seiner Herzensdame entgegen, die er anschließend liebevoll küsst. Sodann begrüßt er mich mit einer kurzen Umarmung und einem Küsschen links und rechts auf die Wange. "Komm rein!", biete ich dem Blonden an und deute mit einem Kopfnicken in Richtung Terrasse. Freundlich nickend tritt dieser ein. "Hey!", erklingt sodann die tiefe markante Stimme des Grünhaarigen in meinen Ohren, der gerade Nami mit einer freundschaftlichen Umarmung begrüßt. Mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen kommt er auf mich zu. "Hey! Schön dich wiederzusehen!", sagt er und streckt mir seine Hand entgegen. "Hey!", ist das einzige, was ich über die Lippen bringe, als sich unsere Hände zur Begrüßung berühren... Oh ja, dieser Mann ist sowas von lecker... Schon allein sein schiefes Grinsen bringt mich fast um den Verstand. Nami kichert kaum hörbar, aber es reicht, um mich aus meiner 'Trance' zu holen. Unauffällig schüttele ich den Kopf, in der Hoffnung, damit meine derzeitige Nervosität loszuwerden. Ich deute freundlich lächelnd auf die Terrasse, um Zorro dorthin zu lotsen. Auf dem Weg dahin zwinkert Nami mir unauffällig zu und zeigt mir einen 'Daumen hoch'. Man wie kindisch... Krieg dich wieder ein, Robin! "Wollt ihr etwas trinken?", frage ich die Männer, als wir alle auf der Terrasse versammelt sind. "Ja gern!", antwortet Sanji höflich, während er seinen Blick auf unsere Gläser richtet und anschließend mit dem Finger darauf zeigt. "Das da sieht gut aus!". Ich nicke kurz zum Verständnis, vernehme anschließend aber ein spöttisches Schnauben seitens Zorro, der dem Blonden einen mir nicht definierbaren Blick zuwirft. Muss wohl ein Insider sein... "Hast du auch Bier da?", richtet Zorro dann seine Frage an mich... Oh man, diese göttliche Stimme. Gänsehaut durchfährt mich, so dass ich ihm nur kurz zunicke und in die Wohnung verschwinde, um den Männern die gewünschten Getränke zu holen. Von der Küche aus beobachte ich, wie Sanji sich den freien Stuhl, auf dem ich zuvor gesessen habe, schnappt und sich natürlich neben Nami setzt. "Wow, toller Blickfang", höre ich ihn schwärmen, während er seine Sicht über das Geländer hinaus schweifen lässt. Zorro, der es sich auf der Rattancouch gemütlich gemacht hatte, sieht kurz in meine Richtung, so dass ich ihm kurz verlegen zulächle, dann aber schnell wieder wegschaue. Dumpf vernehme ich Namis Kichern, weshalb ich ihr sofort meine Aufmerksamkeit widme. Ohne meinen Blick von ihr abzuwenden, nehme ich das vor mir stehende Cocktailglas in die Hand. Ich bin leicht irritiert, als ich sehe, dass Nami sich leicht zu Zorro vorbeugt um ihm anscheinend etwas zuzuflüstern... Redet sie etwa über mich? Was erzählt sie ihm? Arghhh... Ich will es wissen... Sofort! ... Ich schnappe mir noch die bereits vor mir stehende, für Zorro bestimmte Bierflasche und begebe mich zurück auf die Terrasse, wo ich Sanji zunächst das Glas mit der Fruchtbowle überreiche. Anschließend setze ich mich auf den einzig freien Platz neben Zorro, wie überraschend. Ich muss grinsen und überreiche Zorro gleichzeitig die Flasche Bier. Kurz berühren sich dabei unsere Fingerspitzen, was bei mir ein wohliges Kribbeln im Bauch verursacht. Ich bin stark darum bemüht, mir nicht anmerken zu lassen, was der Grünhaarige gerade in mir auslöst, weshalb ich mich versucht entspannt in die Lehne fallen lasse. "Und Jungs, was habt ihr so getrieben?!", fragt Nami dann die Männer, anscheinend um ein wenig für Unterhaltung zu sorgen. "Wir waren im All Blue ein Bierchen zischen!", erklärte Sanji gelangweilt, war das wohl eher wenig spannend. "Eigentlich wollten wir noch zu Brook in die Hütte, aber dann hat sich ja zum Glück etwas Besseres ergeben!", übernimmt Zorro nun das Wort und schenkt mir dabei wieder dieses unwiderstehlich schiefe Grinsen. Ich lächle freudig. "Oh man... Bei Brook hättet ihr euch eh nur wieder Videos mit halbnackten Frauen in knappen Höschen ansehen müssen!", lästert Nami, wobei sie leicht angewidert wirkt. Ich kenne Brook nicht, weshalb mich Namis Aussage etwas verwundert. Zorro lacht nur zustimmend, während ich entsetzt aber auch fragend in die Runde schaue. "Der ist notgeil!", beantwortet Zorro auch schon meine unausgesprochene Frage. Seine direkte Antwort brachte mich zum schmunzeln. Eine ganze Weile saßen wir so zusammen. Wir quatschten und tranken Sekt, Bowle sowie Bier, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Seinen Höhepunkt fand der Abend, als Sanji, Zorro und Nami mir all die witzigen Storys erzählten, die sie zusammen erlebt hatten. Ich komme aus dem Lachen nicht mehr heraus, weshalb ich mir des Öfteren vor Lachen den Bauch halte und dabei wohl gelegentlich meinen Kopf auf Zorros Schulter ablege, was mir aber erst in diesem Moment auffällt. Naja, es scheint ihm nichts auszumachen, weshalb ich mir darüber nicht weiter den Kopf zerbreche. "Oh Gott, ich könnte mir die Geschichte noch 1.000 Mal anhören!", stößt Nami zwischen gelegentlichen Lachern hervor, während sie sich die Lachtränen aus dem Gesicht wischt. "Jetzt muss ich aber echt aufs Klo!", sagt sie noch, bevor sie aufspringt und ins Badezimmer spurtet. Belustigt sehe ich ihr hinterher. Dabei bemerke ich im Augenwinkel, dass Zorro gerade dabei ist, seinen Arm um mich zu legen. Wieder überfällt mich ein wohliger Schauer, so dass ich mich zurücklehne und noch etwas näher zu Zorro rücke... Wie viel habe ich eigentlich getrunken, dass ich mich so etwas derartiges traue? ... Aber es fühlt sich so gut an, also was solls... Als Nami zurückkehrt und mich und Zorro betrachtet, lächelt sie mir zu. Sie ist einfach so süß, das muss ich auf jeden Fall wieder gut machen. Sie setzt sich wieder auf ihren Platz und wirft Sanji einen vielsagenden Blick zu. Ich ahne schon, was jetzt kommt... "Ich bin müde! Lass uns nach Hause fahren!", sagt sie auch schon, wie ich es mir bereits gedacht habe. Gespielt gähnt sie ihrem Liebsten entgegen, der sofort reagiert und zustimmt. Sie hat doch was vor, oder? Aber ok, ich akzeptiere es. "Wie schade!", entgegne ich etwas bedauernd, war der Abend doch so schön. Unauffällig zwinkert Nami mir zu. Ich wusste es doch... Ich werfe ihr einen gespielt strafenden Blick zu, den sie aber gekonnt ignoriert. "Kommst du mit, oder bleibst du noch hier?", richtet Nami schelmisch grinsend ihre Frage an Zorro. Dieser richtet sich etwas auf, ohne allerdings seinen Arm von meinen Schultern zu lösen. "Ich bleibe gern noch ein wenig, wenn Robin nichts dagegen hat!", antwortet er und wirft mir einen kurzen fragenden Blick zu. Ich lächle und schüttele dabei verneinend den Kopf. Um Himmels Willen, natürlich hab ich nichts dagegen, ganz im Gegenteil... Nami nickt zum Verständnis und steht auf. Sanji tut es ihr gleich. Dabei bemerke ich, wie Sanji meinem Sitznachbarn mit einem für mich unverständlichen Blick zunickt. Das muss Männerkommunikation sein, keine Ahnung was das zu bedeuten hat. Auch ich stehe, wenn auch nur ungern, auf um mich von meinen Gästen zu verabschieden. Ich laufe mit Nami vor, nachdem sie sich kurz von Zorro verabschiedet hat. In der Diele schnappe ich mir Nami, die mich entschuldigend anlächelt und einfach nur umarmt. "Viel Spaß!", flüstert sie mir dabei ins Ohr. Ich muss grinsen, erwidere die Umarmung natürlich. "Ich danke dir!", gebe ich dabei im Flüsterron zurück, als auch schon Sanji zu uns stößt. "Danke für den schönen Abend!", waren seine Worte, bevor er mich zum Abschied ebenfalls kurz umarmt. "Schön, dass ihr da wart!", sage ich und sehe mit an, wie die beiden aus der Tür treten, die ich sodann hinter ihnen schließe. Ich bleibe kurz stehen und atme kräftig durch. Bevor ich mich aber zurück auf die Terrasse zu Zorro begebe, werfe ich noch einen kurzen prüfenden Blick in den Spiegel, der im Flur über der Kommode hängt. Schnell kämme ich noch mein Haar mit meinen Fingern durch und rücke meine Bluse zurecht. Sodann drehe ich mich um, laufe allerdings erst noch einmal in die Küche. "Kann ich dir noch was Gutes tun?", rufe ich Zorro von dort aus zu, während ich gleichzeitig den Kühlschrank öffne und den Kopf hineinstecke. "Ja!", vernehme ich seine Stimme nah an meinem Ohr, so dass ich erschrocken zusammenzucke und mir dabei den Kopf an der Kühlschranktür stoße. Wie konnte er sich nur so an mich heranschleichen? Schnell drehe ich mich um und sehe direkt in sein hübsches Gesicht, das wieder dieses schiefe Grinsen trägt. "Meine Güte, hast du mich erschreckt!", gebe ich von mir und reibe mir gleichzeitig über die nun pochende Stelle an meinem Kopf. Auch er hebt seine Hand, legt diese auf meinen Kopf und streicht sanft darüber, während er entschuldigend dreinschaut und mir dabei gefährlich nahe kommt. Ich bin wie versteinert, verliere mich in seinen Augen, nehme seinen Duft in mir auf... Was zur Hölle passiert hier gerade mit mir? So etwas hab ich wirklich noch nie erlebt, gefühlt was auch immer... Ich kann nicht mehr klar denken... Erst als er sich wieder etwas von mir entfernt, bekomme ich wieder ein Wort heraus. "Was... möchtest du denn?", frage ich ihn mit zittriger Stimme. Er nimmt seine Hand von meinem Kopf und schaut mich an. "Wo ist das Klo?", fragt er sodann lachend. Auch ich muss lachen und zeige mit dem Finger auf die Tür des Badezimmers, die von der Küche aus sichtbar ist. Er nickt zum Verständnis und geht. Laut durchatmend lehne ich mich an den Kühlschrank, deren Tür ich zuvor geschlossen habe. Ich schließe die Augen und sammle mich, versuche dabei, mich und mein armes Herz dabei zu beruhigen. Meine Güte, was macht dieser Kerl nur mit mir? Und wann ist aus mir dieser pubertierender Teenager geworden? Ein letztes Mal atme ich nochmal tief durch, richte erneut meine Bluse und kehre auf die Terrasse zurück. Ich brauche Luft... Ich stelle mich ans Geländer, lehne mich mit dem Oberkörper daran, schließe die Augen und sauge dabei die frische Abendluft ein. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das zwischen mir und Zorro irgendwie ... wie soll ich sagen? ... ohne viel Worte funktioniert? Viel haben wir uns ja noch nicht unterhalten, aber trotzdem kommt es mir so vor, als würden wir uns schon ewig kennen. Dass der Funke übergesprungen ist, steht außer Frage. Die Luft knistert ja nur gerade zu. Ich überlege krampfhaft, ob ich so etwas, wie es hier gerade passiert, schon einmal erlebt habe. Nein, definitv nicht... Ich vernehme leise Schritte hinter mir, ich rühre mich aber nicht, lasse die Augen geschlossen. Ich spüre Wärme an meinem Rücken. Seine Hände umfassen das Geländer, links uns rechts neben meinen. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln. Dieser Mann schafft mich und ich ... finde ... es gut! ... Ich lehne mich zurück, drücke meinen Körper dicht an ihn, so dass ich seinen Atem in meinem Nacken spüren kann. Wir sagen nichts, genießen den Moment. Eine leichte Brise empfängt meine Haut, auf der sich sofort Gänsehaut bildet. Seine Hände lösen sich vom Geländer, legen sich schützend über meine Arme, die er sanft streichelt. Ich lächle... Lass diesen Moment bitte niemals enden! ... Aber er endet. Langsam löst er sich von mir, dreht mich dabei aber sanft zu sich um, so dass wir uns nun gegenüber stehen. Seine Hände umfassen wieder das Geländer, so dass ich quasi in der Falle bin. Wieder setzt er sein schiefes Grinsen auf, dass mich sofort wieder dahinschmelzen lässt. "Eine wirklich schöne Aussicht!", haucht er, ohne dabei seinen Blick von mir abzuwenden. Ich schmunzle, drehe mich um und zeige mit dem Finger auf ein weit entferntes Hafengebäufe, dass wunderschön leuchtet. "Ja wirklich, oder?", schwärme ich. "Da hinten kann man...". Doch er unterbricht mich, dreht mich wieder zu sich um und schüttelt grinsend seinen Kopf. "Das meinte ich nicht!", lässt er mich wissen und löst seine rechte Hand vom Geländer, mit der er nun sachte meinen Arm streichelt. Langsam... von unten nach oben. Dort angekommen streicht er sanft mit seinen Fingern über meinen Hals, bis er sanft meinen Nacken umfasst und mich so näher zu sich zieht. Ich zittere, kann nur noch meine Augen schließen und warten. Warten, auf das was passiert. Ganz automatisch legen sich meine Hände auf seine steinharte Brust, während er seine linke Hand auf meinen Rücken legt und mich fest an sich drückt. Ich spüre seinen Atem dicht an meinen Lippen. Mein Herz droht zu zerspringen, als seine Lippen die meine kurz berühren. Ich kann nicht anders, löse meine rechte Hand von seiner Brust, lege diese in seinen Nacken und überbrücke so die Millimeter, die unsere Lippen voneinander trennen. Ein Kuss... so wahnsinnig schön, dass man ihn kaum beschreiben kann... Was macht dieser Kerl nur mit mir? Leidenschaftlich... vielsagend... einfach wunderschön... Ich öffne wieder die Augen. Er entfernt sich ein Stück von meinen zitternden Lippen und sieht mich nun an. "Ich bin so froh, dass wir uns begegnet sind", flüstert er mir nach einem kurzen Augenblick der Stille zu und lehnt seine Stirn gegen meine. Ich lächle, umfasse seinen Oberkörper mit meinen Händen. "Das bin ich auch...!", flüstere ich zurück. Diesen Mann werde ich nie wieder gehen lassen! ~~Ende~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)