REQUIEM - 7. Akt: Das Ende aller Dinge von CyberneticNemesi ================================================================================ Kapitel 7: Rückkehr in den Grimmauldplatz ----------------------------------------- Ein lautes Pflop! erklang und Severus Snape und Harry Potter erschienen im Schutz der Bäume. Sie befanden sich in dem Park, der sich genau gegenüber des Grimmaulsplatzes befand. „Autsch! Scheiße!“, erklang es aus einem Gebüsch neben ihnen. John kämpfte sich aus einem Rosenstrauch. „Das passiert, wenn man die Gegend nicht richtig kennt!“ „Ich gehe vor. Ihr bleibt hinter mir.“, wies Severus die beiden an. „Direkt hinter dir, Chef.“, antwortete John. Harry nickte. Sie gingen zur Tür des Grimmaulsplatzes Nummer Fünf. Severus zog seinen Zauberstab und tippte gegen die Tür. Er hätte erwartet, dass die Schutzbanne reagierten, doch stattdessen wurde die Türklinke lebendig und wollte ihm mit riesigen Zähnen die Hand abbeißen. „Da hat sich Moody ja mal wieder selbst übertroffen!“, schimpfte Severus. Ohne ein Wort nahm John Anlauf und trat gegen das Schloss der Tür. Die beißende Türklinke flog im hohen Bogen davon und die Tür schwang auf. Severus und Harry sahen ihn an. „Ja was? Das war doch eindeutig Notwehr.“, sagte John. „Wie war das noch mit; wir schleichen unauffällig rein?“, fragte Severus ihn. „Das ist 'ne üble Gegend. Waren bestimmt die Kids von nebenan!“, meinte John mit Unschuldsmiene. Severus hielt seinen Zauberstab bereit als er eintrat. Wer wusste schon, was Mad-Eye alles verhext hatte, um Eindringlinge fern zu halten. Das Parkett knarzte wie eh und je. Plötzlich wirbelte wie aus dem Nichts Staub auf und Formte den Körper eines gewaltigen Etwas. Ein schemenhafter Mensch, der statt einer Hand einen riesigen Morgenstern schwang. Severus sprang zurück und wehrte das Ding mit einem einfachen Schildzauber ab. Bestimmt Minervas Werk!, dachte er noch so als der Golem aus Staub ein zweites Mal mit seiner Morgensternhand ausholte. Severus stieß in einer Bewegung mit dem Zauberstab nach vorn. Ein tosender Sturm wehte den Golem in seine Einzelzeile. Sicher würde er sich irgendwann wieder zusammensetzen. Staub war schließlich geduldig. „Haltet die Augen auf! Wer weiß welche Überraschungen es noch gibt?“, sagte Severus und ließ den Zauberstab sinken. Severus ging mit Harry und John im Schlepptau die enge, gewundene Treppe nach oben. Da hörten sie das meckernde Murmeln, das eindeutig zu dem Hauselfen Kreacher gehörte. Der stand im Flur und versuche einen längst verblichenen Spiegel mit einem alten, zerfledderten Lappen zu putzen. Jetzt wunderte es Severus gar nicht mehr warum es hier immer so aussah. „Ah, wen haben wir denn hier?“, fragte Kreacher und drehte sich um. „Harry Potter und Severus Snape. Dreckige Halbblüter!“ „Hüte deine Zunge!“, zischte Severus. „Wo sind die anderen?“ „Alle weg! Lassen Kreacher allein. Nun ist nur Er noch hier mit seiner Herrin. Solange bis diebisches Gesindel die Tür eingerannt hat!“ Severus sah zu John. Der zuckte nur mit den Schultern. Severus wollte an dem Hauselfen vorbei gehen, doch stellte sich ihn den Weg. „Verschwinde, Kreacher!“, sagte Severus. „Oh, Er glaubt Kreacher sei dumm und wisse nicht, was man über Ihn er zählt, was? Den Dunklen Lord hat er verraten! Jawohl! Blutsverräter, der Er ist! Dieb! Spion! Judas!“ Severus packte Kreacher am Kragen seines Sklavenhemdes und hob ihn hoch. Der Elf kreischte und schlug mit seinen kleinen Fäustchen. „Jetzt reicht es mir aber!“, rief Severus. Er öffnete die Tür eines Wandschranks, warf Kreacher hinein und verschloss schnell die Tür. „DAS ist Notwehr!“, fügte er an John gewandt hinzu. Sie gingen Flur entlang bis sie zu einem Zimmer gelangen an dem ein Metallschild groß den Namen Regulus Arcturus Black auswies. Der Raum war so staubig und unordentlich wie alles im Grimmauldplatz. Drei Jahre war der Orden hier und niemand hatte es bisher geschafft das ganze Haus in einen irgendwie wohnlichen Zustand zu bringen. Und sicher war Kreacher dabei auch keine große Hilfe. „Wonach suchen wir?“, fragte Harry. „Alles was nach Horcrux aussieht.“, antwortete Severus. Die Drei machten sich daran das Zimmer zu durchsuchen. Sie öffneten alle Schränke und Schubladen. Durchsuchten die Regale und sahen unter das Bett. Severus fiel auf, dass eine Diele, über die er lief, merkwürdig klang als sei ein Hohlraum darunter. Er zog ein altes Taschenmesser aus der Tasche seines Mantels und hebelte die Diele heraus. Darunter fand er ein kleines Kästchen auf dem sich der Staub von Jahrzehnten festgesetzt hatte. „Na, jetzt bin aber gespannt!“, hörte Severus John hinter sich sagen. Er öffnete es und fand darin lose Pergamentblätter und ein Notizbuch. Notizbücher! Warum mussten es immer Notizbücher sein? Wenn das so weiter ging hatte er bald eine ganze Sammlung. Severus blätterte es durch. Es war mehr eine Art Tagebuch. Instinktiv blätterte er zum Ende. Wenn Regulus ordentlich Buch geführt hatte, dann mussten die letzten Einträge kurz vor seinem Tod entstanden sein. „Was steht da drin?“, wollte Harry wissen. „Moment, eine Sekunde … Hmm-hmm, blah blah … ach, hier … oh, Mist!“, sagte Severus. „Warum? Was ist?“, fragte John. „Er konnte das Amulett nicht zerstören, also hat er es Kreacher gegeben.“ „Was?“, fragten Harry und John gleichzeitig. „Er sollte es verwahren bis sie eine Möglichkeit fanden es zu vernichten. Mal sehen, was unser reizender Hauself dazu zu sagen hat!“, antwortete Severus. Er ging zurück zum Wandschrank und öffnete ihn. Kreacher knurrte ihn böse an. „Du, wohin hast du Regulus Blacks Amulett gebracht?“, fragte Severus. „Als würde ich das einem wie dir verraten!“ Kreacher stürzte sich plötzlich auf ihn. Er biss Severus in den Hals und zog ihm an den Haaren. Sie stürzten beide zu Boden und wälzten sich hin und her, während Severus versuchte den Elfen festzuhalten, doch er war zu schnell. Schließlich packte John ihn von hinten. Kreacher strampelte mit den kurzen Beinen und spuckte Galle. „Pah! Niemals! Niemals verrät Kreacher Herr Regulus' Geheimnis! Niemals!“ Severus setzte sich auf und fasste sich an den Hals. Er blutete. Dieses kleine Wiesel hatte ihn tatsächlich gebissen! Er stand auf und zeigte mit dem Zauberstab auf Kreacher. „Wenn du nicht aufhörst, dann muss ich andere Saiten aufziehen!“, sagte Severus scharf, doch der Elf streckte ihm einfach nur die Zunge heraus. „Kreacher!“, sagte Harry laut. „Sag es uns!“ „Oh, der Auserwählte … Dreckiges Halbblut!“ „Das müssen die berühmten, blackchen Manieren sein!“, meinte Severus. „Tun Sie ihm nichts!“, sagte Harry streng als Severus wieder mit dem Zauberstab auf Kreacher zielte. „Es ist wirklich schwer ihm nichts zu tun!“, entgegnete John, der ihn immer noch mit aller Kraft festhielt. Severus schwang seinen Zauberstab und Kreachers Hände und Füße wurden von einem Seil gefesselt. Er nahm John den immer noch Flüche ausspuckenden Elfen ab und setzte ihn im Nebenraum auf einen Stuhl. Severus zog das falsche Amulett aus der Innentasche seines Mantels und ließ es vor Kreacher baumeln. „Du weißt was das ist! Wo ist das echte?“, fragte Severus. Der Elf knurrte ihn nur feindselig an. „Ich will dich nicht erst foltern müssen, aber wenn du nicht mit kooperierst werde ich das vielleicht tun! Wo ist es, Kreacher!?“ Kreacher antwortete nicht, doch sein Blick wanderte zu einem Schrank hinter Severus. Alle Drei drehten sie sich um. „Was?“, fragte Harry verwirrt. Severus ging zu dem Schrank und öffnete die Türen. Im untersten Fach befand sich etwas, dass aussah wie Kreachers Schlafplatz. Eine alte, mottenzerfressene Wolldecke lag drin. Zudem ein Pappkarton. Severus nahm ihn heraus und Kreacher fing sogleich an zu wehklagen. „Oh, mein armer Herr Regulus! Verzeiht mir! Verzeiht mir!“ Severus öffnete sie. Darin befand sich allerhand Kleinkram. Alte Löffel, Ringe, Klammern, ein Stück Stoff und eine Brosche sowie ein Amulett, dass dem in Severus' Hand zum verwechseln ähnlich sah. „Er hatte es die ganze Zeit?“, fragte Harry erstaunt. „Clever.“, sagte Severus. „Wer würde schon bei einem alten, verranzten Hauselfen suchen?“ „Gebt es sofort her!“, keifte Kreacher. „Es gehört Herrn Regulus und Herr Regulus hat Kreacher es anvertraut! Ihr dürft es nicht haben! Nein, dürft ihr nicht!“ „Das ist fast etwas zu leicht.“, gab John zu bedenken. „Regulus konnte es nicht zerstören, er gab es Kreacher um zu verwahren, weil er ganz offensichtlich seiner eigenen Familie nicht traute.“, sagte Severus. „Herr Regulus war immer sehr höflich und nett, ganz anders als sein blutsverräterischer Bruder!“, meinte Kreacher. „Sag nichts über Sirius!“, entgegnete Harry plötzlich gereizt. „Er hat sich immer in schlechte Gesellschaft begeben! Ist mit Schlammblütern und dergleichen rumgezogen. Meine arme Herrin hat wegen ihm nur geweint und sie hatte ein schwaches Herz! Herr Regulus hingegen war immer gut zum führnehmen Haus der Blacks!“ „Regulus war der brave, fügsame Sohn, was?“, fragte John. Kreacher verzog nur das Gesicht. „Willst du immer noch, dass ich ihm nichts tue?“, fragte Severus Harry. „Würden Sie ihn denn wirklich foltern?“, fragte Harry unsicher. „Darauf will er jetzt lieber nicht antworten!“, sagte John als Severus schon dabei war den Mund zu öffnen. „Wir haben, was wir brauchen! Gehen wir.“ Severus löste mit einem Wink seines Zauberstabs die Fesseln um Kreacher. „Wenn du uns verrätst wirst du dir wünschen du wärst tot wie dein geliebter Herr Regulus, haben wir uns da verstanden?“, sagte Severus an Kreacher gewandt. „Bedank' dich bei Harry. Nur wegen ihm kommst du so glimpflich davon!“ Der Hauself sah von Severus zu Harry und wieder zurück. Dann sprang er vom Stuhl und tapste auf den Jungen zu. Er grummelte etwas in sich hinein und streckte schließlich die Hand aus. „Danke.“, knurrte er. Harry gab Kreacher die Hand. Der Hauself zog seine eigene zurück als habe er sich verbrannt und trabte davon. „Na hoffentlich bereuen wir das nicht.“, sagte John. „Das hoffe ich auch. Kommt.“, sagte Severus. Sie gingen die Treppe nach unten und verließen das Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)