Auf der Jagd nach dem PLOT von Charly89 (Monday Muse goes Krime) ================================================================================ Kapitel 6: Tag 3 - Overload 1 ----------------------------- Ortswechsel Wütend hämmert eine Faust auf den Schreibtisch. Anschließend vergräbt die blonde Frau ihr Gesicht hinter den Händen. Ein frustriertes Stöhnen erklingt. Vor dem Schreibtisch steht eine Frau mit schwarzem Haar. Etwas verschüchtert knetet sie ihre Finger. „Wir hielten es nicht für wichtig.“ „Nicht wichtig?! Vor unserer eigenen Tür, in unseren eigenen Reihen zu ermitteln?!“, keift die Frau hinterm dem Schreibtisch wütend. Beschämt senkt ihr Gegenüber den Kopf. „Verdammt! Und warum wurde ich nicht informiert, dass er im Spital war? Und das die Uchihas ihn 'abgeholt' haben?“ Wieder schlägt die Frau mit der Faust auf den Tisch. „Wir wussten es nicht. Außerdem weißt du selber sehr genau, dass es kaum Informationen aus dem Spital gibt“, wird sich gerechtfertigt. Betrübt schnauft die Blondine. „Ja, ja. Ich weiß. Entschuldige, Shizune.“ Einen Augenblick macht sich Stille breit, dann ergreift Shizune erneut das Wort. „Was machen wir jetzt?“ „Warten. Tenzou hat ebenfalls Probleme. Kakashi weiß jetzt, dass er angelogen wurde. Ich habe keine Ahnung wie er reagiert und was Tenzou ihm alles offenbaren muss, um ihn zum Weitermachen zubewegen.“   In Yamatos Wagen Seit zehn Minuten sind sie unterwegs, wieder in der 'normalen' Zivilisation angekommen. Es ist spät, die Sonne verschwindet inzwischen langsam hinter den Wolkenkratzern und dunkle Schatten erfüllen die Häuserschluchten. Keiner der beiden Männer hat bisher ein Wort verloren. Nur das Brummen des Motors ist zu hören, und die Geräusche der geschäftigen Großstadt dringen teilweise in den Innenraum. Yamato starrt stur auf die Straße. Auf dem Weg zum Wagen hat er eine Mitteilung seiner Chefin bekommen. Er hat sie vor Fahrtbeginn gelesen und ihr direkt die nächste Hiobsbotschaft geschickt. Es wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, bis der Detektiv anfängt unangenehme Fragen zu stellen. Er hofft nur inständig, dass er nicht alles offenbare muss. Ein schwaches Seufzen entweicht ihm. „So schwer?“ Kakashi raschelt mit seiner Papiertüte. Yamato brummt. Die Ampel vor ihnen wird rot und er hält das Auto an. Demonstrativ wendet er den Kopf und sieht aus dem Seitenfenster. Unzählige Menschen laufen über den Fußweg, nach Hause oder zur Arbeit. Jeder ist mit sich selbstbeschäftigt, mit seinen eigenen Sorgen und Problemen. Ein Wagen hält neben ihnen und versperrt die Sicht. „Wir müssen reden.“ Der Detektiv klingt entgegen seines Konsums klar und deutlich, vor allem ist seine Stimme ernst. Wieder seufzt der junge Mann. Ja, sie müssen, aber er will nicht. Alte Dinge drücken sich zunehmend hoch und drängen sich wieder nach vorn. Dinge, bei denen er ewig gebraucht hat, sie loszuwerden … und jetzt … Die Ampel wird grün und der Wagen setzt sich wieder in Bewegung.   Irgendwo Schwerfällig öffnet Sakura die Augen. Die junge Frau stöhnt und greift sich an die Schläfe. Ihr Kopf schmerzt fürchterlich. Was ist passiert? Behutsam setzt sie sich auf und sieht sich um. Ihre grünen Augen weiten sich erschrocken. Bäume. Bäume soweit sie sehen kann. Sie ist ... in einem Wald? Warum?! Was ist passiert?! Noch einmal huschen ihre Augen über die Szenerie. Ein dichter Wald, wild und ursprünglich irgendwie. Er hat etwas Bedrohliches an sich, als würde er ihr Schaden wollen. Ein Schauer huscht Sakura den Rücken hinunter, dann blitzen plötzlich wieder Erinnerungen hoch. Erinnerungen an die letzten Tage. Wie sie mitten in der Nacht aufwacht. Zwei finstere Gestalten, die sie aus dem Bett zerren. Gefesselt und geknebelt im Kofferraum. Die ranzige Wohnung. Der Übergriff des jüngeren der beiden Männer, als er sie in die andere Wohnung bringt. Der ... Der Mann im Sessel und anschließend Schmerz und Dunkelheit. Wieder sieht sie sich um. Sie ist in einem Wald, aber ... Oh Gott. Ist sie tot?! Zitternd schlingt sie ihre Arme um ihren Körper. Die Bäume scheinen näher zu rücken und einen Moment hat sei das Gefühl, als würden die Dornenbüsche ihre Klauen nach ihr ausstrecken. Ihre Atmung beschleunigt sich. Tränen sammeln sich in ihren Augen. Ein panischer Schrei schallt zwischen den Bäumen hindurch, doch niemand hört ihn.   In Yamatos Wagen Eigentlich hatte er gehofft, dass der junge Mann von sich aus Informationen anbietet, da dem aber nun nicht so ist … „Die Tante?“, fragt der Detektiv unvermittelt in die lähmende Stille des Fahrgastraums. Yamato seufzt. „Meine Chefin“, erklärt er. „Sakuras übrigens auch“, fügt er nach kurzem Überlegen noch hinzu. „Eure Chefin? Du und Sakura seit Kollegen?“ Fragend sieht Kakashi seinen Chauffeur an. Er kann sich viel vorstellen, aber was sollte ein Typ wie er hier und diese Kleine beruflich gemeinsam haben? „Nein. Nicht direkt zumindest. Unterschiedliche Abteilungen“, erklärt der Yamato teilnahmslos. „Unterschiedliche Abteilungen ...“, wiederholt der Detektiv und grübelt einige Augenblicke. „In welcher Firma?“, hakt er nach. „Konoha Pharmaceutical.“ Kakashi dreht abrupt den Kopf und starrt seinen Chauffeur erschrocken an. Konoha Pharmaceutical. Der größte Pharmakonzern der Welt. Medikamente, Impfstoffe und Forschung an neuen Therapien für alles. Die Sonnenseite. Eine extra Abteilung die für das Militär, man munkelt auch für die Geheimdienste, arbeitet, die andere Seite. Giftgas, biologische Waffen und Dinge, die so unaussprechlich sind, dass niemand je ein Wort darüber verliert. Zumindest ist es das, was vermutet wird. Allerdings, wäre das eine Erklärung dafür, dass jemand wie Yamato für diesen Konzern arbeitet. Wo sonst findet man so gut ausgebildete Leute, wenn nicht beim Militär. „Warum ist Sakura deiner Chefin so wichtig?“ Der Detektiv starrt den jungen Mann unentwegt an. In Moment rasen ihm mehr Gedanken durch den Kopf, wie in den gesamten letzten zwei Jahren. Er muss sich erstmal sortieren und bleibt daher auf der eigentlichen Spur, um die es hier geht. „Sie ist vielversprechend. Sie mag sie“, erklärt Yamato flapsig und macht eine fahrige Bewegung mit der Hand. Kakashi knurrt genervt. „Das kannst du wem auch immer erzählen.“ „Ähm.“ Sichtbar unsicher kratzt sich der junge Mann am Hinterkopf. „Sie hat mit Tsunade, unserer Chefin, an etwas … Speziellem gearbeitet.“ „Als Studentin?“ „Sakura ist sehr gut. Sie hat ein Stipendium bekommen und das nicht grundlos. Sie arbeitete nebenbei in einer unserer Einrichtungen, hat sich da schnell einen Namen gemacht. Tsunade wurde auf sie Aufmerksam und hat sie ins Boot geholt.“ „Das Spital. Es gehört...“ Die Gedanken des Detektivs fangen an von der eigentlichen Route abzukommen. Er kann sich kaum noch auf das konzentrieren, um was es eigentlich geht. Yamato nickt. „Ja. Es gehört zu Konoha. Sakura hat dort trotzdem weitergearbeitet. Soziale Ader, keine Ahnung.“ Kakashi fühlt sich erschlagen. Konoha Pharmaceutical ist ihm nicht nur aus Funk und Fernsehen ein Begriff. Sein Vater hat öfter Aufträge von Konoha erhalten. Der letzte Auftrag war auch von ... Hektisch dreht er den Deckel der Flasche ab und trinkt den Rest des Inhalts, als würde sein Leben davon abhängen.   Auf der Straße über der U-Bahn-Station Leichter Nieselregen setzt ein und durchweicht Sasukes Jacke. Die Dämmerung weicht langsam der Nacht. Die Straßenbeleuchtung schaltet sich ein, mischt sich mich den Scheinwerfern der Autos. Ein irrwitziges Spiel aus Licht, Spiegelungen und Dunkelheit entsteht. Argwöhnisch betrachtet Sasuke den Schnösel. „Nun?“ „Mein Name ist Shikamaru, ich arbeite für Konoha Pharmaceutical.“ Der Anzugträger zündet sich eine Zigarette an. Was?! Sasuke fühlt sich überrumpelt. Die rosahaarige Löwin arbeitet auch für Konoha. Die Daten auf dem Stick sind auch irgendwas Medizinisches … Aber was hat das mit Itachi zu tun? Kalt kriecht es ihm den Rücken hinunter. Die Geheimniskrämerei seines Bruders in den letzten Monaten ... Hat das mit Konoha Pharmaceutical zu tun? „Dein Bruder, hat uns Informationen geliefert“, erklärt Shikamaru weiter, ohne den jungen Uchiha direkt anzusehen. „Niemals!“ Sasuke brüllt; nicht aus Wut, eher aus Angst. Sein Bruder ist, war, darf nicht ... Ein Verräter?! „Ruhig Blut.“ Beschwichtigend hebt der Anzugträger die Hände. „Es ging nicht um eure Familie. Ich meine, wir sind ein Konzern, nicht die Polizei.“ Entspannt zieht er an seiner Zigarette. „Er wollte uns helfen jemanden das Handwerk zu legen, der früher für uns gearbeitet hat. Jemanden, der gefährliche Dinge tut.“ Sasuke schluckt. Er ahnt, um wem es geht. Itachi hat oft davon gesprochen, dass es nicht gut ist, diesem Typen zu helfen. Unzählige Male hat er versucht ihren Onkel davon zu überzeugen - ohne Erfolg. „Dank euch, hat er jetzt die Daten zurück und unseren Maulwurf als Kompott.“ Shikamaru knurrt leicht und funkelt verärgert. „Pinki und Daten sind noch bei uns“, flüstert Sasuke. Verloren starrt er vor sich hin. So viele Dinge ergeben nun Sinn. Warum … warum war sein Bruder nicht ehrlich zu ihm? Die unzähligen Male, die er ihn gefragt hat was los ist … Der Anzugträger zieht die Augenbraue hoch. „Daten klingt gut, aber Sakura ist nicht der Maulwurf.“ Der junge Uchiha zieht die Stirn in Falten. Wenn nicht Pinki, dann womöglich … „Der blonde Freak?“, fragt er ungläubig nach. Dieser Penner soll ein Maulwurf sein? Shikamaru nickt. Sasuke verschränkt die Arme vor der Brust und sieht die Straße entlang. „Der ist geflohen. Er hat es geschafft sich zu befreien und ist aus dem Wagen gesprungen.“ Eigentlich interessiert ihn das alles eigentlich nicht – nicht mehr. Itachi … Der Anzugträger zieht noch einmal an seiner Kippe. Sein Blick ist auf den nassen Asphalt zu seinen Füßen gerichtet. „Sasuke, wir brauchen deine Hilfe. Dein Bruder hat verstanden, dass der Typ gefährlich ist und hat uns deswegen geholfen ...“ Er hebt den Blick. „Sasuke!“ Der junge Uchiha rennt los. Er muss weg, zu viel. Viel zu viel. Sein Bruder ist tot, scheinbar war er auch noch ein Spitzel und ... und ... Es hupt und Reifen quietschen auf der nassen Fahrbahn als der junge Mann kopflos davoneilt und zwischen den Menschen und Häusern verschwindet.   In Yamatos Wagen Vor ihnen hupt es. Eine schwarze Gestalt huscht über die Straße. Yamato sieht zum Seitenfenster hinaus. Diffus erkennt er im Licht der Straßenlaternen Shikamaru, er raucht und telefoniert. „Scheiße“, flucht er leise vor sich hin. Kakashi hält krampfhaft seine Flasche fest. „Kanntest du meinen Vater?“ seine Stimme heiser und zittrig. Seine Gedanken spielen verrückt. Der Job und die Geheimniskrämerei sind ihm gerade egal. Der letzte Auftrag von ... So vieles konnte nie geklärt werden. Yamato fährt sich mit der Hand über das Gesicht. „Das hat nichts mit dem Job zu tun“, wiegelt er halbherzig ab. „Das ist keine Antwort!“, blafft der Detektiv aufgebracht. Finster starrt er den jungen Mann an. Die Tatsache, dass er ihm ausweicht reicht, dass unbändige Wut in ihm hochkocht. Er weiß etwas! Da ist er sich ziemlich sicher jetzt. Die Hände des Chauffeurs verkrampfen sich um das Lenkrad. „Ja“, antwortet er schließlich kurz angebunden. „Der ... Der letzte Job ...“ Kakashi ballt die Fäuste. Er hat immer geahnt, dass etwas vertuscht wurde. Sein Vater war ein ausgezeichneter Ermittler – der Beste. Seine Menschenkenntnis war außerordentlich. Der tödliche Schuss wurde damals aus kurzer Distanz getätigt. Niemals hätte er einen Feind nah genug an sich herangelassen. Ihm ist immer klar gewesen, dass etwas faul war, an der ganzen Sache. Yamato fährt rechts raus, das Auto holpert über den Bordstein und hält an. Einige Sekunden starrt er teilnahmslos vor sich hin. „Dein Vater wurde auf Jemanden angesetzt, der für den Konzern gearbeitet hat zu dem Zeitpunkt. Sakumo ... er hat etwas in Erfahrung gebracht und ... er ...“ Er seufzt und ringt sichtbar um Fassung. „Er hat etwas erfahren, was er nie hätte erfahren dürfen.“ Kakashis dunkle Augen weiten sich. „Ihr ... ihr ... habt ihn ...“ aus dem Weg geräumt. Die Worte kommen nicht über seine Lippen. Wut, Schock und Alkohol mischen sich zu einer destruktiven Kraft zusammen. Wie ein Taifun bricht es über ich herein. Yamato nickt bedächtig. „Er wollte damit an die Öffentlichkeit...“ Ein harter Schlag trifft ihn an der Schläfe und verhindert jede sinnlose Rechtfertigung. Die Tür springt auf und Sprühregen findet seinen Weg in das Innere des Wagens. Der junge Mann dreht den Kopf und sieht auf den verwaisten Beifahrersitz, während er die Platzwunde betastet. „Scheiße.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)