Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 24: Das Gespräch ------------------------ Ich nahm seine Hand und er drückte sie sanft. „Wo gehen wir hin?“, fragte ich unsicher. „Etwa...nach draußen?“ Er schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht sicher, bei den Gruselgestalten, die im Moment herum laufen.“ Ich nickte und dann viel mir wieder dieser ominöse Typ ein, der mir geraten hatte, immer bei meinem Mann in der Nähe zu bleiben. Ob er ein weiterer Feind war? Oder mal zu Abwechslung ein Verbündeter? Ich hoffte auf letzteres, hatte aber Angst, meinem Mann davon zu erzählen und bisher war dieser Blader ja nicht wieder aufgetaucht. Aber im Moment... brannte mir eine andere Frage unter den Nägeln.   „Warum... hast du mir ...Blumen geschenkt? Ich bin doch kein...“ „Dazu muss man nicht den weiblichen Subjekten angehören. Ich wollte...wollte nur...“ Er verstummte. Er sah mich lange an, schluckte und meinte, wir sollten nun gehen. Sehr seltsam. Wusste er denn nicht, für was rote Rosen standen? Selbst ich wusste das. Aber nur, weil ich eine kleine Schwester hatte, die total auf Blumensprache abfuhr. Rote Rosen standen für sowas wie.... leidenschaftliche und bedingungslose Liebe. Die Größe des Straußes sagte mir Dinge, wie: „Meine Liebe kennt keine Grenzen“ und „Du bist mir wichtig.“ Wollte ich wissen, was es wirklich bedeuten sollte... bei ihm? Ich wusste einfach, dass er sich wohl, über die Bedeutung der Blumen und der Farbe keine Gedanken gemacht hatte. Es musste so sein... Nur weil ich mich daran gewöhnt hatte, mit ihm zusammen zu sein und ihn tatsächlich ein bisschen mochte, hieß das nicht, dass es bei ihm genauso war. Wir waren ja nicht mal freiwillig verheiratet. Noch eine Sache, die Mutter angesprochen hatte... Eine erzwungene Ehe, in der es nur um körperliche Freuden ging. Und...das er mich ja nicht mal leiden konnte. Vielleicht sollte ich besser nicht mehr zunehmen, wenn es NUR um körperliche Dinge ging...Aber... warum sollte er sich dann die Mühe machen, mir zu helfen? Die Aussetzer wären für ihn leichter zu ertragen, wenn er mich ignorieren würde, wenn ich sie hatte. Das Durcheinander in meinem Kopf wurde irgendwie immer größer.   Er führte mich aus meinem Zimmer und damit auf den Flur. Mein Dad kam aus seinem Zimmer und stutzte. „Woah. Was habt ihr denn vor? Ooohhhh. Was für ein wundervoller Blumenstrauß. Und auch noch ROTE ROSEN...“ Ich beobachtete meinen Mann ganz genau. Er zog eine Augenbraue nach oben. „Was meinst du damit, Jason?“ Ich wusste es. Er hatte keine Ahnung, WAS er mir da geschenkt hatte. Also verlor es augenblicklich an Bedeutung. „Rote Rosen stehen für die Liebe. Je mehr, desto größer und stärker die Liebe...Sag bloß, du kennst die Blumensprache nicht. Wenn ich sie schon kenne...und Serenity...und...Joey auch.“ Die Augen des Eisdrachen weiteten sich. Dann nahm er einfach meine Hand und ging, kommentarlos an meinem Dad vorbei. Meine Augen fingen an zu brennen. Keine Antwort...war eben auch eine. Er steuerte das Meereszimmer an...stockte und drehte sich zu mir um. „Du stehst doch auf Romantik, oder nicht? Ich habe das Meereszimmer etwas verändern lassen, damit du dich noch mehr entspannen kannst. Ich...Da wir nun bald das Gespräch führen, wollte ich, dass du dich so wohl, wie möglich fühlst. Ich...ich kenne die Blumensprache tatsächlich nicht...ich...kennst... du sie wirklich?“ Ich nickte, mit gesenktem Kopf. Dann schaltete ich mein Gesicht auf ausdruckslos, hoffte, dass es funktionierte und lächelte. „Ist schon ok... Vergiss es einfach. Du gibst dir wirklich Mühe. Danke, dass du für mich da bist...Kaiba.“ Wieder zuckte er zusammen, dann knurrte er. „Was soll das? Wieso nennst du mich wieder bei meinem Nachnamen?“ Ich zuckte mit den Schultern und ging in das Zimmer hinein. Dann blieb ich stockend stehen und riss meine Augen weit auf. An dem Rand der Wege standen lauter Kerzen...es mussten tausende sein. Laternen, mit brennenden Kerzen darin, standen neben den Liegen und Massagesesseln und tauchten den Raum in helles, goldenes Licht. Die Badebecken waren mit Platten abgedeckt worden, genau wie der Whirlpool. Auf den Wegen lagen rote Rosenblüten verstreut und führten in die Mitte des Raumes, wo ein mittelgroßer Tisch und zwei Stühle standen. Eine mit Wasser gefüllte, aber sonst leere Vase war am Rand des Tisches aufgestellt und war wohl für den Strauß in meiner Hand gedacht. Edles Geschirr und Kristallgläser, ein Weinkühler, in dem schon geöffnet, ein bestimmt sündhaft teurer Weißwein steckte und eine kleine Kerze standen auf dem Tisch. Leise Klaviermusik war zu hören und vermischte sich mit dem sanften Rauschen von Meereswellen. Es WAR romantisch. Ich atmete hektischer und musste nur irgendwie mein rasend klopfendes Herz beruhigen und meine Freude darüber dämpfen...denn es war nur dazu gedacht, mich entspannen zu lassen. Nicht, weil ich ihm irgendwas bedeutete. Wäre es so, hätte ich mich bestimmt sofort in ihn verlie...nein. Daran durfte ich nicht mal denken. Er war es nicht...also durfte ich es auch nicht sein. Ich würde nur wie Dad enden.   Er nahm wieder meine Hand in seine und küsste sie sanft. Wie sollte ich mein Herz beruhigen, wenn er sowas tat? Und meine Beine...sie fühlten sich an, als wären sie nun aus Wackelpudding. Der Bauch flatterte stark und trotzdem, dass ich WUSSTE, dass es ihm nichts bedeutete, wurde mir ganz warm ums Herz. „Wollen wir?“, fragte er und führte mich an den Tisch. Es fiel mir schwer zu laufen, denn ich hatte das Gefühl jeden Moment das Gleichgewicht zu verlieren, doch er merkte es und stützte mich, so gut es ging. Er rückte den Stuhl, mit einer Hand nach hinten und bat mich, mich zu setzen. Ich tat es, endlich froh, sitzen zu können. Er nahm mir den Strauß ab und stellte ihn in die Vase. Da kam Mr. Dudusa durch die Tür und strahlte über sein ganzes Gesicht. „Bonsoir. Isch freue misch sehr, heute Abend, euch zu Diensten zu sein. Was möchten die Herren denn gerne speisen?“, fragte er und überreichte uns die Speisekarten. „Was zum...Mr. Dorgadü...was machen Sie denn hier?“ Er verzog sein Gesicht kurz, lächelte dann aber wieder. „Bitte, sag du und Franc zu mir, ja? Das würde misch sehr freuen.“ Ich nickte. Franc konnte ich mir wenigstens merken. „Nun, dein Gatte hatte misch darum gebeten und isch kann bei einem Dîner romantique einfach nischt nein sagen. Das ist zu schön.“ Er strahlte und schenkte uns von dem Wein ein. Ich besah mir die Karte auf dem nur wenig stand und... verstand kein Wort. Es war alles auf französisch....vermutlich. Mein Mann nahm mir jedoch die Entscheidung ab und orderte zur...Vorspeise französische Zwiebelsuppe, zum Hauptgang Ratatouille und als Dessert Éclairs mit Vanillecreme Füllung. Franc nickte, meinte, dass wir ruhig deftiger hätten wählen können und kam nach ein paar Minuten, in denen ich schweigend woanders hingesehen hatte, wieder. Mit zwei Schüsseln dampfender Zwiebelsuppe. Wir aßen sie und tranken den Wein, immer noch schweigend, doch ich fühlte die ganze Zeit, seinen frostigen Blick auf mir. Nach der Vorspeise kam der Franzose wieder, räumte ab und kam mit zwei übergroßen Tellern Gemüse wieder. Auf dem Kopf balancierte er einen Korb mit Baguette. WER sollte das alles essen? Ich bestimmt nicht... Ich war ja jetzt schon satt. Franc verschwand wieder und ich starrte nur das Essen an. „Joey...“ Ich stand ruckartig auf, bedankte mich für den schönen Abend und schenkte ihm ein aufgesetztes Lächeln. Sofort war er auch aufgestanden. „Warte...was hast du? Wir sind gerade mal beim Hauptgang.“ Doch ich lächelte nur weiter und meinte, dass ich das nicht beurteilen konnte, es müsste mich schon interessieren. „Außerdem bin ich längst satt.“ Er verengte seine Augen und zischte mir zu, dass ich mich doch bitte setzen sollte. „Du kannst noch nicht satt sein. Von einer kleinen Schüssel Suppe, wird das niemand.“ Ich schnaubte ungehalten und verschränkte meine Arme.   „Joey! Wir wollten außerdem doch noch reden....du musst sonst am Sonntag darüber mit allen reden. NEIN!“ Ich hatte den Mund schon aufgemacht und wollte ihm sagen, dass er das vergessen konnte. Doch mit diesem Nein, blieben meine, mir im Halse stecken. „Du hattest es dir aussuchen können. Du hast es versprochen, Joey. Willst du mir etwa sagen, dass du es brichst?“ Ich knirschte mit den Zähnen und setzte mich wieder. „Ich wollte dir mit den Blumen eine Freude machen, nicht dich verletzen. Es tut mir leid.“ Nun...der Schaden war bereits angerichtet. Er hatte es aber nun mal nicht gewusst und was konnte er dafür, dass ich gleich alles so fehlinterpretieren würde? Ich nickte und bedankte mich für die...nette Geste. „Du solltest noch was essen. Francois hat extra für uns gekocht. Nicht das er traurig ist, dass du kaum was isst.“ Nun verengte ich meine Augen und fragte ihn, ob er etwa auch ihm gesteckt hatte, dass ich zu wenig wog. Er sah mich überheblich an. „Bei dir brauche ich alle Unterstützung, die ich bekommen kann.... Du bist ja immer noch sauer auf mich. Sag, was muss ich tun, damit wir wieder normal miteinander reden können?“ Ich ignorierte diese Frage und aß ein paar Bissen. Das Ratten...irgendwas war absolut köstlich und ich musste einfach weiter essen. Ich wollte es doch gar nicht genießen, aber der Eisklotz gab sich nach wie vor solche Mühe, dass es mir schwer fiel, weiterhin sauer zu sein. Ich schaffte die Hälfte, dann war ich wirklich so satt, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Aber ER schien zufrieden. „So ist es gut, Hündchen. Auch du gibst dir wirklich Mühe. Ich finde es klasse, dass du so mutig gegen deine Mutter ankämpfst.“, sagte er, auch noch in einem sanften Ton, legte seine rechte Hand auf meine linke und streichelte sie zärtlich. Ich musste mich beherrschen, sie ihm nicht zu entreißen, denn da, wo er mich berührte, kribbelte es angenehm. Also atmete ich tief durch, ließ es zu, dass Franc uns auch noch ein Dessert auftischte und mich lobte, dass ich ordentlich aß. Ich versuchte ein Lächeln, aber als er wieder draußen war, erlosch es. „Kaiba...“ „LASS DAS! Wieso musst du jetzt wieder damit anfangen? Können wir nicht bitte einfach diesen Abend zusammen genießen? Danach kannst du mir, meinetwegen, eins mit der Pfanne drüber ziehen.“ Ich durfte ihn mit einer Pfanne schlagen? Wie oft erlaubte er sowas denn schon? Ich nickte und fing an, zu erzählen. Damit wäre eh der Abend ruiniert und ich würde wieder heulen, konnte es aber dann abschließen und ihm endlich entkommen. Ihm und diesen...seltsamen Gefühlen. „Also...Mutter sagte mir ein paar...Dinge. Erstens bin ich ein Nichtsnutz und Schwächling. Ich kann nichts alleine schaffen und mein Leben würde ich ja, ohne dich, eh nicht auf die Reihe bekommen. Ich bin zu dumm für dich, nutze deine Stellung und Macht schamlos aus und bin nur ein lästiger Klotz an deinem Bein....na ja. Bis auf das einzige, was du von mir freiwillig haben willst. Die körperlichen Freuden. So das war´s fast. Das andere waren nur Dinge, die du schon über mich weißt. Ich werde jetzt ins Bett gehen. In MEIN Zimmer. Und bitte allein.“, sagte ich, konnte die Tränen kaum noch zurück halten und stand auf. Doch er war längst an meiner Seite und umarmte mich, so gut es mit diesem nervigen Produktionskissen eben ging.   „Nein.“   Ich zuckte zusammen. Dieses... „nein“ wieder. „Du wirst nicht mehr dort schlafen. Ich sagte doch bereits, dass du bei mir zu schlafen hast. Das erstens. Zweitens, sagte es dein Vater schon und ich nun auch...deine Mutter lügt, wenn sie den Mund aufmacht.... Eine Frage!“ Ich wollte ihn unterbrechen und endlich hier raus stürmen, aber... „Was?“, fauchte ich und löste die Umarmung. Ich brauchte Abstand. „Wann genau hast du meine Macht und Stellung ausgenutzt? Wann warst du mir lästig? Wie hast du bis jetzt dein Leben gemeistert? Und wie...WIE hättest du deine Mutter überleben können, wenn du nicht stark wärst?“ Das waren jetzt aber mehr als nur eine Frage. „Wie kommst du jetzt da drauf, Großkotz? Ich will nichts weiter, als schlafen gehen. Gut. Fein. Schlaf ich in deinem Bett....aber du nicht!“ „ANTWORTE ENDLICH!“, schrie er mich an. „Wann hast du mich ausgenutzt? Kannst du das beantworten?“ Mit offenem Mund starrte ich ihn nur an. „Weißt du es? Nein? Dann antworte ICH dir darauf. Du hast es NIE! Alles was ich getan habe, hatte ich freiwillig gemacht. Die nächste Frage. Wann warst du mir lästig? Auch keine Antwort darauf? Kein Wunder. Du bist immer so sehr darauf bedacht, Rücksicht auf alles und jeden zu nehmen und es jedem Recht zu machen, dass du es NIE sein könntest! Womit wir bei Frage drei wären.“ Er starrte mich mit funkensprühenden, hellen Augen eisig an und knurrte. „Wie hast du bis jetzt dein Leben gemeistert? Du hast eine quälende Vergangenheit hinter dir, dein Vater ist....nicht zu beschreiben. Du hast kochen gelernt, hattest viel gearbeitet, in fünf Jobs, wenn ich mich richtig erinnere, warst, trotz der Kraftlosigkeit, IMMER in der Schule und hast nebenbei den Haushalt geschmissen. Wer kann sowas von sich behaupten? Frage vier! Wie hättest du deine Mutter überleben können, wenn du nicht stark wärst? Jeder andere... hätte das Handtuch geworfen und sich, wie ein feiger, schwächlicher Hund umgebracht. Aber du nicht. Sag mir... ist es schwach, trotz all der Quälerei noch am Leben zu sein und noch lächeln zu können?“ Tränen rannen mir heiß und brennend über mein Gesicht und ich fing an zu zittern. So wie er das sagte...klang es gar nicht so.... „Sieh MICH an... ich hätte das...ich hätte es NICHT ausgehalten. Im Gegensatz zu dir...bin ICH der Schwächling....“ Was....DAS meinte er nicht im Ernst. Seto hätte sich...Er ging auf mich zu, nahm mein Kinn in seine Hand. „Es ist mir sogar lieber, dass du nicht so klug bist, wie ich. Verstehst du das?“, fragte er leise und... küsste mich feurig. Ich schloss meine Augen und fühlte nur noch. Fühlte, wie er seine Zunge in meinen Mund drängte und sich wild darin austobte, meine anstupste und seine Hand von meinem Kinn, über den Hals streichelte, bis zur Brust. Er stöhnte tief dabei und ließ den Kuss langsamer und sinnlicher werden, was mich aufstöhnen ließ. Oh nein.... Mein Körper erzitterte. So wie er mich küsste.... Ich stöhnte erneut und fühlte, wie meine Männlichkeit erwachte. Die Hand des Eiswürfels fuhr weiter hinunter und berührte sie zart. Mehr tat er nicht. Er küsste mich nur und davon wurde mir schwindlig. Verlangend rieb ich mich an seiner Hand und vergrub meine Hände in sein Haar.     Francois Duboits Sicht:   „Du meine Güte....isch glaube die beiden streiten sisch.“, sagte isch bedauernd. „Dabei haben sie da drin eine wunderschöne Atmosphäre. Die Kerzen, der Wein, das Essen...umsonst?“ Der großgewachsene Mann, der dem goldenem Hündschen so ähnlisch sah, nickte bekümmert. „Wieso hat Seto nicht einfach zugegeben, dass er Joey liebt? Dann würden sie sich nicht so anschreien, sondern sich gegenseitig anhimmeln und...so weiter.“ Das junge Mädschen seufzte. „Sie hätten mal wieder Sex haben sollen, dann wären sie nicht so frustriert.“ Isch hüstelte verlegen. Sie wusste anscheinend mehr darüber...und schien, als ob sie es den beiden wünschte. Sie MOCHTE Schwule? Da hatte sie schon mal meine Sympathie. Der junge Mokuba unterbrach meine Gedanken. „Ihr kennt doch Seto...und ihr kennt auch Joey. Seto hat ihm Rosen geschenkt. Joey weiß was es bedeutet und Seto nicht. Also denkt Joey, dass es aussichtslos ist. Und Seto, checkt es einfach nicht. So schlau wie er ist, aber in dieser Sache ist er nur noch begriffsstutzig.“ Wir seufzten einmal synchron auf und stutzten dann. Es war auf einmal so still. Sofort war Mademoiselle Serenity an der Tür und öffnete sie einen Spalt weit. Wir drängten uns dazu und meine Augen wurden groß. Seto...küsste sein Hündschen begierig und berührte ihn. Schnell schloss isch die Türe, um den beiden wieder Privatsphäre zu verschaffen. Was leider ein lautes Geräusch machte. Und nischt nur die Türe machte dies. Auch Mademoiselle Serenity jammerte laut. „Ich wollte das sehen!“ Oh Mon Dieu.           Joeys Sicht:     Wir zuckten zusammen, als die Türe ein lautes Geräusch machte und wir Serenity jammern hörten. Das Eisfach löste den Kuss und vereiste die Türe. Ich konnte nur ihn ansehen. Ich mochte es, wenn seine Wangen gerötet waren und seine Haare wild in alle Himmelsrichtungen abstanden. Vor allem, wenn ICH sie so verwuschelt hatte. Er sah so süß aus... Konnten wir nicht einfach weiter machen? Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre gekommen, alleine, weil er mich gerade so dominiert hatte. „Seto...“, flüsterte ich leise und schon war der Blick des Eisberges auf mir, der, alleine mit diesem Blick, die Titanic zum sinken gebracht hätte. Ich keuchte immer noch atemlos und biss mir in die Unterlippe. Er starrte darauf, ließ mich einfach stehen und...schloss die Türe ab. Dann nahm er mich bei der Hand und zog mich zu einer der Liegen. Er setzte sich darauf und bedeutete mir, mich auf seinen Schoß zu setzen. Gleich darauf saß ich auf ihm und er fuhr fort, meine Lippen zu bearbeiten und meinen Hintern einhändig zu massieren.   Ich stöhnte laut, als ich kam und damit die Anzughose, von innen ruinierte... Ups...mir fiel gerade ein, dass ich wohl vergessen hatte, die Boxershorts anzuziehen. Deshalb fühlte es sich so ungewohnt an. Er brach den Kuss ab und fragte mich ernst, ob ich ihn verstanden hatte. Was...was meinte er damit? Und...warum war er nicht erregt? War es wirklich nur, weil draußen jemand war? „Alles was ich gesagt hatte, meinte ich ernst. Und schau...du hattest auch deine körperlichen Freuden.“, meinte er und stand auf. Ich rutschte von seinem Schoß und sah ihn nur verdattert an. „Ich hatte es dir schon mal gesagt. Merke es dir bitte. Ich werde dir nie wieder das Gefühl geben, dich nur zu benutzen.“ Damit wollte er an mir vorbei gehen und... „Warte...wo...wo willst du hin?“ Er drehte sich zu mir um und hob eine Augenbraue. „Ich werde schlafen gehen. Auf der Couch. Dann hast du das Bett für dich alleine. Selbst wenn die Ehe erzwungen war...dich werde ich nicht mehr zu irgendwas zwingen. Nur bitte...glaube dieser Giftspritze nie wieder..“ Hatte ich ihn...damit verletzt? Mit der Aussage über die körperlichen Freuden? Damit drehte er sich wieder um und ich lief ihm hinterher. So war es doch gar nicht. Das waren Mutters Worte gewesen und nicht, was ICH dachte. Ich konnte das so nicht stehen lassen. Er hatte fast die Tür erreicht, als ich ihn an seinem Hemd festhielt. Wieder konnte ich nicht anders, als zu weinen. Ich lehnte meinen Kopf an seinen Rücken und bat ihn um Entschuldigung, weil ich mich von meinem Aussetzer hatte beherrschen lassen... und ihn wohl gerade, für meine körperlichen Freuden, nur benutzt hatte. „Ich hatte dir nur erzählen wollen, was Mutter gesagt hatte ...Aber das heißt nicht, dass ich das so sehe...das tu ich nicht...“ Er drehte sich zu mir um und sah mir lange in die Augen. Ich sah fast nichts, weil die Tränen einfach nicht aufhören wollten, zu fließen. Als er sich dann weder gerührt, noch was gesagt hatte, ging ich wieder ein paar Schritte rückwärts. „Ähm...schon gut. Ich wollte dich nicht... ich meine...äh...Gute Nacht...Kai...äh...Seto.“ Fast hätte ich wieder Kaiba zu ihm gesagt, obwohl wir ausgemacht hatten, dass ich es nicht mehr tun würde. Er verengte seine Augen und ich wich seinem Blick aus. Wieso sah er mich immer noch NUR an? Ich fing an, hektischer zu atmen und rückte weiter von ihm ab. Seine Nichtreaktion machte mich noch unsicherer und unheimlich nervös. Ich spielte wieder an meinem Ehering und stockte. Ich schluchzte auf und zog ihn mir ab. Die Verzweiflung überrollte mich wieder und zog mich weiter nach unten in einen reißenden Strudel der Traurigkeit. Sinnlos...alles sinnlos. Nun hatte er genug. Genug von mir und diesen Aussetzern. „Joey? Was...Joey?“ Er kam zu mir und nahm mir den Ring ab, legte ihn wieder an und nahm mich in den Arm. „Sag mir, was los ist und was du willst...ich kann nicht Gedanken lesen...obwohl das bei dir schon sehr hilfreich wäre...“ Ich schluchzte erneut und bat ihn zu bleiben...bei mir. „Was noch? Was möchtest du? Was soll ich tun?“ Ich kuschelte mich enger an ihn. „Ich will...ich will dieses romantische Essen...den Wein...deine Küsse...einfach nur deine Gesellschaft. Bitte bleib bei mir...“, flehte ich ihn, unter Schluchzern an. „Ich bleibe...“, flüsterte er mir zu. Dann küsste er mich wieder. Lange. Zärtlich. Holte mich wieder nach oben und raus aus diesem Strudel, der an mir gezerrt hatte. Er küsste mich so lange, bis ich mich vollkommen entspannt hatte und wieder alles andere wahrnehmen konnte. Seinen unvergleichlichen, berauschenden Duft, die wunderbare Wärme, die von ihm ausging, diese unverwüstliche Stärke, die er ausstrahlte. Dann hörte ich wieder die Musik und das Meeresrauschen. Stimmen vor der Türe... DAS war mir jetzt egal. Was zählte, war... ER. Er löste sich von mir und legte mir seine rechte Hand auf den Rücken. „Komm. Wir müssen die Éclairs essen und den Wein noch trinken. Aber...wehe du setzt dich mir gegenüber. Ich erwarte dich auf meinem Schoß.“ Ich lächelte ihn müde, aber ehrlich an und tat, was er gesagt hatte. „Joey?“ „Hm?“ „Bitte...warte nicht mehr so lange. Du hattest nun diesen Aussetzer tagelang. Fast wärst du daran zerbrochen. Versprich mir, mir IMMER gleich zu sagen, wenn was passiert ist, oder du solch seltsame Gedanken hast. Sonst kann ich dir nicht helfen. Versprich es!“ Ich schluckte und meinte, ich würde es versuchen. Er schnaubte nur, ließ es aber so stehen. Mir kam eine Idee, aber wusste nicht, ob es eine gute war...für mich. „Vielleicht...wie ist denn dieser Dr. Han so? Scheint so, als ob er meinem Dad schon viel geholfen hätte. Wie war es denn bei dir? Hat er... dir auch helfen können?“ Er zuckte nur zusammen, knurrte und drückte mir ein Éclair in den Mund. Wundervolle Vanillecreme verteilte sich in meinem Mund und ließ mich genießerisch aufseufzen. „Ruhe jetzt. Fang mir nicht mit der an. Du wolltest mit mir den Abend verbringen, so, wie er eigentlich angedacht war.“ Verwirrt sah ich ihn an und beeilte mich das süße Teilchen runter zu schlucken. „Der? Meinst du nicht...ihm? Ist...ist Dr. Han etwa...eine Frau?“ Wieder zuckte er, knurrte lauter und fragte mich, ob ich ihm zugehört hätte. „War ja klar, dass dein winziges Gehirn, wieder mal nicht aufnahmefähig ist.“, meinte er gereizt. Das er mich jetzt mit meiner...geringen Intelligenz ablenken wollte, sagte mir alles. Ein Glück, dass der Aussetzer jetzt vorbei war, sonst hätte ich nicht so cool reagieren können. „Also ist Dr. Han wirklich eine Frau? Krass... Schwulen feindlich oder Yaoi Fan?“ Irgendwas dazwischen schien es nicht zu geben, zählte man unsere Freunde nicht mit, denen sexuelle Orientierung egal war. Er zischte was von Yaoi Fan und ich konnte nicht anders. Ich musste lachen. „HAHAHAHAHAHAHAHA........ HAHAHAHAHAHAHA!! Der Eisklotz ist bei einer Psychologin....einem Yaoi Fan..... HAHAHAHAHAHAHAHAHA......... HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!“ Er stoppte mich in meiner Lachsalve, als er meinte, SIE würde mich gerne kennen lernen. „Sie brennt nur darauf, dir alles zu entlocken, was du verbirgst. Glaub mir...KEIN Geheimnis ist vor ihr sicher.“ Das ernüchterte mich wieder und zur Entschuldigung küsste ich meinen Drachenprinzen. Er seufzte in den Kuss und intensivierte ihn sofort. Seine Zunge stupste neckisch meine an und rieb sich an meiner und forderte sie zum Tanz auf. Nach Ewigkeiten brachen wir unser heißes Zungenspiel ab. Ich holte mir sein Glas Wein und nahm einen Schluck. Dann legte ich erneut meine Lippen auf seine, es entbrannte erneut ein Kampf unserer Zungen und ich genoss es. Das war es, was ich wollte. Einfach nur ihn. Er hatte Recht. Der Aussetzer hätte uns fast alles kaputt gemacht. Erneut unterbrach ich unsere Knutscherei und lehnte meine Stirn an seine rechte Schulter, um wieder zu Atem zu kommen. Sein Geruch hüllte mich wieder ein, ich seufzte und begann, seinen Hals zu küssen. Zuerst langsam, dann gieriger. Hatte ich das jemals gemacht? Er schmeckte unglaublich. Ich musste einfach.... „Joey!“ Doch ich hörte nicht auf, mich an dieser einen Stelle, festzusaugen. „Grrr, Joey...nicht...“ Ich löste mich von seinem Hals und sah, dass ich jämmerlich im Knutschflecken machen war. Ich hatte es zwar geschafft, aber er war so winzig... Ich verzog mein Gesicht und überlegte, was ich falsch gemacht haben könnte. „Denk nicht mal dran, weiter zu machen. Der einzige, der sowas darf...bin ich.“ Ich ignorierte seinen Befehl, leckte ihm nochmal über den relativ kleinen Knutschfleck und wollte weiter machen, aber da machte er mir einen Strich durch die Rechnung und drückte mir erneut ein Éclair in den Mund. „Oh Hündchen...du sollst den Mund doch nicht immer so voll nehmen.“, grinste er mich fies an. Ich aß das köstliche Teilchen langsam auf, sah ihm dabei beleidigt an. Dann erhob ich mich von seinem Schoß. „Was wird das, wenn es fertig ist?“, fauchte er wütend. Doch ich lächelte nur, nahm den Weinkühler, samt Flasche und ein Glas und ging damit auf eine der Liegen zu. Den Wein und das Glas stellte ich auf dem Boden ab, zog mein Sakko aus und legte mich hin. „Ich kann nicht mehr sitzen. Mir geht die Kraft aus.“, sagte ich ihm erklärend. Er schickte mir seinen Eisblick. „Kein Wunder, wenn du tagelang versuchst, deine Aussetzer zu verbergen, alles hochkommt und du erst wieder zu dir selbst finden musst. Das ist nun mal kräftezehrend. Fang endlich an, etwas davon zu verarbeiten.“ Ich nickte erschöpft. „Willst...willst du denn nicht zu mir kommen, Seto? Die Liege ist breit genug.“ Nun nickte er und stand langsam auf. Was... sein Mundwinkel hatte gerade gezuckt. Da stimmte was nicht. Oh... „Sag, Großkotz...hast du wieder die Schmerztabletten vergessen?“ Er seufzte nur. „Wie kann man sowas vergessen?“ Der Eisdrache verdrehte die Augen. „Ich nehme das nur, wenn ich es wirklich nicht mehr aushalte. Ich will nicht abhängig davon werden. Nur noch mindestens drei Wochen. Dann hab ich das gröbste geschafft.“ Sein schmerzverzerrtes Gesicht sagte schon alles...und... „Hast du deshalb Alkohol getrunken?“ Genervt sah er mich an. „Müssen wir das jetzt besprechen? Vertagen wir bitte alle ernsten Themen auf morgen. Jetzt will ich nur noch entspannen.“ Vorsichtig legte er sich zu mir und ich kuschelte mich sofort zu ihm. Ich hatte den Tisch im Blick und schämte mich, dass ich das Essen nicht gebührender wertgeschätzt und genossen hatte. Dann...sah ich wieder den gewaltig eindrucksvollen Blumenstrauß an. Ob er mir jemals...ganz bewusst...rote Rosen schenken würde? Oder war es falsch, sich sowas zu wünschen? Ich biss mir auf die Unterlippe, bedachte nicht, dass mich der Frosty beobachtete und wunderte mich, dass er mich darauf ansprach. „Was ist jetzt wieder?“ Ich schwieg. „Joey....“ „Du wolltest ernste Themen erst wieder morgen besprechen. Nicht jetzt... bitte.“ Er grummelte und meinte, dass er sich selbst gemeint hatte. „Bei dir sieht das ganz anders aus. Was hast du?“ Doch ich schüttelte nur den Kopf, konnte aber nicht verhindern, dass mein Blick zu dem Strauß schweifte. Er folgte dem Blick und schluckte. „Die Blumen also...“, flüsterte er sich selbst zu. „Vergiss es...es ist nicht wichtig. Es hatte alles mit dem Aussetzer zu tun.“ Daraufhin sagte er mir, dass ich gerade gelogen hatte und WOHL noch daran dachte. Doch dann verfiel auch er in Schweigen. Ich musste aber darauf was sagen...es ging nicht anders. Es war mir peinlich. Aber ich wollte nicht, dass er sich schuldig fühlte. „Du weißt jetzt, was es bedeutet. Keine Blumen mehr, wenn du es nicht so meinst.“, gähnte ich und driftete langsam weg. Sein Knurren konnte ich noch hören, dann war ich eingeschlafen.       Am nächsten Tag wachte ich immer noch müde auf. Zum Glück war Wochenende...und zum Glück war die Türe abgesperrt. Ob hier eine Toilette existierte? Musste eigentlich, da es ja mal Gozaburos Schlafzimmer gewesen war und jedes Zimmer, in diesem Anwesen, hatte ein Bad mit drin. Vorsichtig, um meinen Mann nicht zu wecken, stand ich auf und wurde dabei von eisblauen Augen angestarrt...oh. „Äh... Guten Morgen.........Seto.“ Mir kam der ganze Abend von gestern hoch und ich senkte beschämt den Kopf. „Wegen gestern...mach dir da keine Gedanken. Ich werde ab jetzt immer gleich zu dir kommen, wenn ich Probleme habe. Tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin. Ich habe bei ALLEM absolut überzogen reagiert. Mir wurde es einfach zu viel. Du hast Recht...Mutter lügt. Ich weiß, ich sollte ihr nicht glauben...aber ich brauche Zeit, dass richtig umzusetzen. Du bist wirklich sehr geduldig mit mir...Danke. Ähm...bitte keine romantischen Aktionen mehr, ja?“ Er hob nur eine Augenbraue, aber ich sagte darauf nichts mehr. Alles was ich geklärt haben wollte, hatte ich gemacht. Ich atmete tief durch und entdeckte, auf der anderen Seite des Zimmers, eine kleinere Tür. Das musste das Bad sein. Ich ging dorthin und ja...ein Bad. Zum Glück, ich musste echt dringend. Ich öffnete schon meine Hose und...   Ach du...DAS hatte ich ja ganz vergessen. Ah....Aua. Ich tat, was ich konnte...aber...es ging nicht. Mein Ding klebte an der Anzughose fest. Wer hätte gedacht, das Sperma, wie Klebstoff funktionierte. „Aua. Wie komm ich jetzt da raus?“, überlegte ich laut. Sollte ich ihn einfach von der Hose abreißen? Oder es mit Wasser versuchen? Ersteres stellte ich mir ziemlich schmerzhaft vor. Also könnte ich mit der Hose unter die Dusche hüpfen und hoffen, dass sich der Stoff von meiner Männlichkeit löste. Dann los. Ich zog mein Hemd aus, war gerade unter der Dusche und wollte anfangen, als ich die Stimme meines Kühlschranks hörte.   „Muss man sich nicht GANZ ausziehen, wenn man duschen will?“, frostete mich der Eisprinz nieder. Zum Glück sah er nur meinen Rücken. DAS wäre peinlich. Und...zum Glück sagte er nichts, dass mein Körper immer noch mager aussah. „Was ist? Wieso antwortest du nicht?“, fragte er kühl und sah mir auf einmal in die Augen. Meine Wangen brannten. Schnell wandte ich ihm wieder den Rücken zu. „Raus hier. Ich darf ja wohl alleine duschen...wegen der Hose...ist halt so.“ Ich spürte seinen warmen Atem, als er mir über die Schulter sah und anfing, leise zu lachen. „Das nächste mal, sollten wir ihn auspacken, bevor du kommst. Nicht, dass er noch Schaden nimmt.“, flüsterte er mir leise ins Ohr. Ich grummelte nur, ignorierte die angenehmen Schauer, die meinen Rücken hinunter liefen, nahm die Handbrause von der Halterung und drehte das Wasser auf. Das...das fühlte sich besser an, als es sollte...aber es funktionierte. Endlich war ich wieder befreit und atmete erleichtert auf. „Glückwunsch.“, wurde mir wieder ins Ohr gehaucht. Ich zuckte zusammen und hielt ihm die Brause ins Gesicht. Nun bekam er das ganze Wasser ab. „Raus hier, sagte ich. Ich...muss mal...da will ich nicht, dass du mich dabei siehst.“ Er stellte das Wasser ab, schnaubte und meinte, ich sollte es doch einfach laufen lassen, sah mir dabei tief in meine Augen. Oh oh. In meinem Bauch tobte wieder ein ganzer Sturm, von diesem Blick. Und auch, dass das Wasser so...vorteilhaft an ihm hinunter floss... Jetzt sollte ich mir nur nichts anmerken lassen, wie sehr mir seine Präsenz, unter die Haut ging.   „Nein. Das will ich nicht...raus jetzt!“ Wieder machte ich das Wasser an und hoffte, er würde aufgeben. Er...tat es. Mit ein paar Schritten, war er aus dem Bad draußen und ich atmete erleichtert auf. Die Handbrause hängte ich wieder ein, die Hose zog ich aus und stieg kurz aus der Dusche. Auch wenn ich es könnte...fühlte ich mich wohler, wenn ich auf die Toilette ging. Als das endlich erledigt war, ging ich wieder unter die Dusche und wusch mich. Einige Zeit starrte ich die Handbrause an. Nein, dass könnte ich ausprobieren, wenn ich wirklich Zeit hatte und der Geldsack nicht da wäre. Wie das Wasser vorhin auf mein Ding geprasselt war, hatte sich...gut angefühlt. Ich hüllte mich in ein großes Handtuch und verließ das Bad wieder. Da stand der Großkotz, schon umgezogen, in einer langen, schwarzen Hose und einem dunkelroten Hemd und rubbelte sich, mit einem Handtuch, gerade seine Haare mit einer Hand trocken. Das Zimmer war aufgeräumt und auf dem Tisch stand Frühstück für zwei Personen. Eine Kanne mit Kaffee und zwei Tassen dazu, Ein Teller mit Cro...Crossie... Blätterteigdingern, Honig, Butter, Nutella und Marmelade. Jetzt sollte ich schon wieder essen. Ich war ja noch satt von gestern. Und wie hatte der Frostdrache das geschafft? Wie konnte in so kurzer Zeit, ein Frühstück angerichtet und das Zimmer aufgeräumt werden? So lange war ich bestimmt nicht unter der Dusche gewesen. Als mich mein Mann sah, lächelte er mich an...dieses Mokuba Lächeln....gepaart mit noch leicht feuchten, verwuschelten Haaren. Wieder klopfte mein Herz viel zu schnell und ich schluckte. Er war so heiß... „Da bist du ja. Möchtest du dir etwas anziehen, oder bleibst du im Handtuch?“ Ich spürte, wie mein Gesicht sich erwärmte und nuschelte, dass ich mich anziehen wollte. Er übergab mir frische Boxershorts, eine blaue Hose und ein kurzärmeliges, weißes Hemd. Ich nahm es und verzog mich schnell ins Bad. Die Kleidung verschleierte meinen mageren Körper und ich bereute es, dass ich es soweit hatte kommen lassen. Angezogen ging ich wieder ins Meereszimmer, wo mich mein Drachengatte bereits erwartete und scheinbar etwas hinter seinem Rücken versteckte. Langsam, immer noch dieses unglaublich schöne Lächeln auf seinem Gesicht, kam er auf mich zu und...überreichte mir Blumen. Sonnenblumen. „Als Entschuldigung, dass ich dich so sehr verletzt habe, gestern. Es tut mir wirklich leid und werde es nicht wieder tun. Nimmst du es an?“ Verwirrt nickte ich, konnte aber nichts sagen. Ich war sprachlos. Er lächelte breiter. „Ich denke, diese Blumensache fängt an, mir zu gefallen. Ich sollte dir öfter welche schenken.“, lachte er mich fröhlich an. War er jetzt verrückt geworden? Er wollte mir öfter Blumen schenken? „Ich hoffe, du hast Hunger. Francois hat uns ein Frühstück kommen lassen. Wie du sicherlich ahnst, werden wir den Tag...den GANZEN, wieder hier verbringen...nur zu zweit. Keine Sorge. Wir reden, essen, wenn du magst auch kuscheln oder küssen, aber nichts, was du nicht willst.“ Ich war absolut sprachlos...noch mehr als vorhin schon. Was sollte das? „Bist du krank, oder sowas? Wo ist der großkotzige Eisklotz hin? Ich...ich sagte doch...du solltest mir keine Blumen mehr schenken.“ Er schüttelte den Kopf und lächelte nun nachsichtig. „Du sagtest, ich sollte dir keine schenken, wenn ich es nicht so meine. Aber da ich es so meine... Ich denke, die Sonnenblumen sind angemessen, als Entschuldigung?“ Ich nickte und verzog meinen Mund ebenfalls zu einem Lächeln. „Komm, setzen wir uns. Wir haben alle Zeit, der Welt.“   Ich nahm mir eines der Blätterteigdinger und bestrich sie mit Honig, bevor ich ein großes Stück abbiss. Mein Ehemann beobachtete mich, weiterhin lächelnd, trank dabei eine Tasse Kaffee. „Ich bin froh, dass du wieder anständig isst. Und...ich hoffe, wir geraten nicht mehr in so einen Streit, wie gestern. Deine Mutter versucht nur, dich zu verunsichern.“ Er überlegte erst eine Sekunde, ehe er weiter sprach. „Habe ich dich je belogen?“ Ich schüttelte den Kopf, denn mein Mund war zu voll. Diese Dinger schmeckten aber auch super. „Gut. Also...mir kannst du glauben, wenn ich dir was sage. Sollte dir nochmal jemand so etwas vorwerfen, sag es mir sofort. Ich kümmere mich dann darum.“ Ich schluckte den Bissen hinunter, bevor ich mich daran verschlucken konnte und sah ihn mit großen Augen an. „Warum? Wäre es nicht leichter für dich, wenn du all das ignorierst? Dann müsstest du dich nicht mit diesen...mit mir so viel befassen.“ Er verdrehte die Augen und meinte, dass jede, noch so kleine Reaktion oder eben Nichtreaktion, Konsequenzen nach sich ziehen würde. „Demnach würde es nicht nur meiner Firma und meinem Ruf schaden...sondern auch dir und deiner Familie. Jeder, der den Namen Kaiba trägt, hat respektvoll behandelt zu werden. Etwas anderes kommt nicht in Frage. Außerdem... bist du gar nicht sooo übel.“, sagte er und wirkte sehr ernst damit. Ernsthaft? „Für einen Hund.“ DAS war ja wieder mal klar. Ich knurrte und trank einen Schluck Kaffee. „Ich denke, wir könnten schon auf einen Maulkorb verzichten...Immerhin kenne ich andere Methoden, dich wieder zum Brummen, Seufzen oder Schweigen zu bringen.“, raunte er mir zu und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. „Oder zum Schreien...Hündchen.“ Er zwinkerte mir zu und fing an, ganz ungezwungen, mit mir zu flirten. Er flirtete? Neckte mich? Entschuldigte sich? Mit Blumen? Mir wurde es ganz warm um mein Herz. Ich stützte mit einer Hand mein Kinn ab und...flirtete zurück. Das ließ ihn zuerst stocken und er sah kurz in eine andere Richtung. Dann sah er mich wieder mit einem intensiven Blick an und...flirtete heftiger. Zum Glück saß ich schon, denn es machte einem weiche Knie. Wie weit sollte...konnte ich gehen, ohne das wir uns fetzen würden? Oder ganz andere Dinge tun...ach ja, der magersüchtige Körper. Das hatte ich fast vergessen. Ich sollte nun wirklich wieder genug essen, damit ich mich wieder ungeniert mit ihm vergnügen konnte. Es war herrlich. So ohne Aussetzer. Ich fühlte mich befreiter. Dank dem winterlichen Schneemann. Ich nahm mir, mein nun mittlerweile drittes Blätterteigding, strich wieder Honig darauf und leckte ihn von dem Teilchen ab, sah ihm dabei „flirtend“ in die Augen. „Hmmm.... wunderbar süß. Genau wie du...Liebling!“ Zuerst knurrte er, dann zuckte er zusammen und knurrte erneut. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich NICHT süß bin?“ Ich lachte laut und zwinkerte ihm nun zu. „Aber aber, du süßester aller süßen Eisdrachen mit Männlichkeitsgeschmack...“ Nun prustete er und fing seinerseits an zu lachen. „Männlichkeitsgeschmack? Hahahahaha....oh Hündchen.“ Ich grinste ihn an und beobachtete, sein wunderschönes Gesicht, welches gerade glücklich wirkte. Oh wäre er doch nur immer so glücklich. „Was denkst du gerade? Du wirkst gerade eine Spur zu anhimmelnd.“ Ich wurde rot. „Ich hatte mir nur gerade gewünscht, dass du immer so glücklich aussehen könntest.“, meinte ich völlig ehrlich, sah ihn dabei aber nicht an. Ich konnte mir schon denken, dass ich mit der Aussage, sein Lächeln aus dem Gesicht gewischt hatte. Seine Hand, an der der weiße Drache funkelte, kam in mein Sichtfeld. Zärtlich legte sich seine Hand auf meine rechte und strich über meinen Ehering. „Joey?“ Ich sah ihn vorsichtig an, stutzte aber und starrte ihn mit offenem Mund an. Er lächelte wieder. „Hm? Was...was ist?“ „Weißt du, was heute für ein Tag ist?“ Ich legte meinen Kopf schief und überlegte. War gestern Freitag gewesen? Oder hatten wir schon Sonntag? Nein gestern war ich noch in der Schule gewesen. Also musste Samstag sein. „Samstag?“ Ausdruckslos, aber trotzdem kalt funkelten seine eisigen Augen mich an und ich fing an, zu frösteln. „Was denn?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Ja es ist Samstag. Das stimmt.“, meinte er und löste seine Hand von meiner. Was war jetzt? Hatte es was mit den Ringen zu tun? Oder....oh. Ich lachte verlegen. „Da hab ich dich aber reingelegt, was Kühltruhe? Natürlich weiß ich, dass wir nun einen Monat verheiratet sind...seit heute.“ Er hob eine Augenbraue. „Es ist dir gerade erst wieder eingefallen, also tu nicht so.“ Ich schluckte. „Ja schon...aber besser erst jetzt, als gar nicht, oder?“ Es blieb bei der hochgezogenen Augenbraue. „Es ist bereits Mittag. Was möchtest du noch machen? Nur hinlegen und entspannen? Oder soll ich den Whirlpool für dich einschalten? Wenn du magst, hol ich Luigiana und sie massiert dich. Dies hat sie mir zugesichert, dass wenn du es möchtest, es auch bekommst.“ Ich schüttelte den Kopf. Was wollte ich gerade am meisten? „Können...können wir reden? Und dabei kuscheln?“ Er nickte und begab sich, immer noch so frostig, auf eine Liege und klopfte neben sich, damit ich mich zu ihm legte.   Vorsichtig kuschelte ich mich an ihn und fragte, ob er schon etwas gegen die Schmerzen genommen hatte. „Ja, gestern noch. Ich hatte außerdem einige... Diskussionen mit deiner Schwester.“ Oh.. „Die wird von mir auch noch einiges zu hören bekommen.“, meinte ich und streichelte abwesend seine Brust, während ich in Gedanken schon dabei war, meine kleine Schwester zusammen zu falten. Also war mein Mann gestern nochmal raus gegangen, als ich eingeschlafen war? Er stoppte meine Zärtlichkeiten, indem er meine Hand mit seiner festhielt und fragte, über was ich noch reden wollte. Ähm..ja. „Könnte...ich vielleicht eine neue Handynummer haben? So kann mich Mutter wenigstens nicht mehr anrufen. Wie sie überhaupt meine Nummer heraus gefunden hat, frage ich mich schon...“ „Ja...das wollte ich sowieso noch...damit kann auch weder Pegasus, noch dieser rote Hahn, dich erreichen. Wir müssen nur sicher stellen, dass dein Vater, die Nummer nicht weiter gibt.“ Ich nickte und wir verfielen wieder in Schweigen. „Bestimmt hatte mein ehemaliger Anwalt damit was zu tun...oder Valentine. Was anderes kann ich mir nicht vorstellen.“, meinte er nachdenklich. Ich brummte nur und sah seine Hand an, die meine immer noch festhielt. Wollte er nicht, dass ich ihn streichelte? War er etwas angesäuert, weil ich nicht sofort gewusst hatte, dass wir nun tatsächlich einen ganzen Monat verheiratet waren? Blieben nur noch elf übrig. Wahnsinn. Bald hatten wir Mai. Wer hatte denn eigentlich als nächstes Geburtstag? Ach ja...Yugi. Aber erst im Juni. Was könnte ich ihm denn schenken? Es musste schon etwas ausgefallenes sein. Oder ich schenkte ihm einige Duel Monsters Karten? Geld hatte ich ja jetzt...Ob ich schon mein...Gehalt bekommen hatte, obwohl ich im Moment gar nicht arbeitete? Der erste Monat meiner unfreiwilligen Ehe war vorbei und es war ja jetzt schon so viel passiert. Ich seufzte. Wie würde es weiter gehen? Würde sich mein Mann wirklich nicht scheiden lassen? Oder hatte er irgendwann genug davon? Vielleicht wurde aber auch alles besser, wenn ich meine Vergangenheit tatsächlich irgendwie verarbeitete... Ich könnte lachen...NIE würde jemand alles von mir zu hören bekommen, was Mutter tat. NIE. Wie sollte ich es verarbeiten, wenn ich es niemandem sagen konnte? „Du denkst schon wieder viel zu viel, Joey. Wieso erzählst du mir nicht von deinen Gedanken? Oder von gestern...was hast du gefühlt, als wir so gestritten hatten?“ Ich atmete tief durch. Jetzt kam er schon an mit Psychologen Gequatsche... aber ok. So konnte ich etwas erzählen, ohne dass das Schweigen zu unangenehm wurde. „Ich habe an den vergangenen Monat gedacht. Was alles so passiert ist... und Yugi hat im Juni Geburtstag und ich hab keine Ahnung, was ich ihm schenken soll...Werde ich trotzdem bezahlt, auch wenn ich im Moment gar nicht in der Kaiba Corporation arbeite? Wenn ja, was soll ich mit dem vielen Geld überhaupt anfangen? Hast du irgendwann genug von diesen Aussetzern? Wenn ja, was dann? Ja keine Ahnung, Eisschrank...wo soll ich anfangen?“ Zuerst war er sehr schweigsam und dachte wohl darüber nach. „Deine Gedanken sind ja ziemlich sprunghaft. Denkst du auch mal etwas zu Ende? Hm...Ja. Es ist viel passiert. Das hätte eigentlich auf das Jahr verteilt werden können...So stelle auch ich mir die Frage, was noch so alles kommt. Schenk ihm Duel Monster Karten...seltene, das reicht ihm schon. Deine Anwesenheit ist ihm wichtiger, als Geschenke...denke ich. Zur Firma...ja wirst du und tu damit, was du willst. Es ist ja deines. Gib es aus, oder spare es. Du wirst jedenfalls immer genug haben. Auf deine letzte Frage...kann ich dir keine Antwort geben. Das weiß ich selbst nicht. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, dir dabei zu helfen und das gebe ich nicht auf. Also wirst du mich erst los sein, wenn du keine Aussetzer mehr hast...falls du das möchtest.“ Ich verkrampfte etwas. Hatte er mir gerade gesagt, dass ich ihn dann los war? Er war also immer noch sauer auf mich. Ich löste meine Hand, die er immer noch umklammert hielt und richtete mich auf. „Danke, dass du zugehört hast. Ich sollte wirklich mal überlegen, was ich mit dem Geld so mache. Ich könnte Dad was davon geben. So ist wenigstens die Miete gesichert und sein Bauch immer gefüllt.“ „Ist dein Vater nicht erwachsen?“, zischte er mir zu und zog an meinem Hemd, sodass ich wieder nach hinten kippte und mich an ihn kuscheln musste. Ich schwieg daraufhin nur und er ebenfalls. Wir lagen bestimmt Stunden so da. So genau wusste ich es nicht, weil ich zwischendurch wieder eingeschlafen war. Er war eben, trotz Verletzung noch so bequem. Ich hatte mich so sicher und geborgen gefühlt. Es war jedenfalls dunkel, als ich wieder aufwachte. „Bist du endlich wieder wach? Wie kann man nur so viel schlafen? Da hätte ich ja noch arbeiten können. Das habe ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt, auch wenn Mokuba mir geholfen hatte, nach der Schule.... Hunger?“, fragte er dann noch, als mein Magen sich lautstark bemerkbar gemacht und sein Schimpfen unterbrochen hatte. Ich nickte, immer noch müde. Der Eiskübel stand auf, sperrte die Tür auf und rief nach Daisy. Sie kam sofort und nickte ihm zu, als er für uns das Essen orderte. Er ließ die Tür offen und ein paar Minuten später, kamen alle drei Dienstmädchen und richteten den Tisch erneut an und brachten das... alte Geschirr und die Reste von Mittag weg. Es roch fantastisch nach...Curry? „Daisy kocht schon den ganzen Tag daran. Ich hoffe ihr Curry ist so gut, wie deines...solltest du mir mal sowas kochen.“ Ich strahlte ihn an, denn ich hatte richtig Lust auf Curry. Wir aßen schweigend, jedoch lächelte ich ihn die ganze Zeit an. Sein Gesicht war ausdruckslos. Irgendwann verschwand mein Lächeln und ich sah gar nicht mehr auf. War das wirklich so schlimm für ihn? Das ich erst gar nicht gewusst hatte, was für ein Tag war? Nach dem Essen stand ich auf, bedankte mich für die Zweisamkeit und ging aus dem Zimmer. Ich war immer noch so müde und konnte seine Frostigkeit gerade nicht mehr ertragen. Erst jetzt merkte ich, wie anstrengend die Verheimlichung eines Aussetzers wirklich war. Ich hatte noch morgen den ganzen Tag, zum erholen, bevor die Schule wieder losging. „Wo willst du jetzt schon wieder hin?“, fragte er ungehalten. Ich stand vor meinem Zimmer. „Ich bin müde. Ja, ja, schon gut. Falsches Zimmer...“ Ich ging in seines und putzte mir im Bad schnell meine Zähne. Im Drachenzimmer stand der Drachenkönig und blitzte mich an. „Du kannst nicht müde sein, so viel, wie du geschlafen hast.“ Ich schnaubte und ließ mich ins Bett fallen. „Aussetzer zu verbergen, ist anstrengend. Ich kann wirklich nicht mehr.“ Meine Kraft war verbraucht und konnte mich schon gar nicht mehr rühren. Ich spürte nur, mit schon geschlossenen Augen, wie das Bett nachgab und jemand meinen Kopf streichelte. Ich seufzte vor Genuss auf und flüsterte ihm eine gute Nacht. Ich spürte seinen warmen Atem an meinen Lippen, dann küsste er mich und flüsterte mir zu, dass er mir schöne Träume wünschte. „Hmmm.... ja dir auch... Träume süß und bunt.“     Sonntag wachte ich ausgeschlafen auf. Zum Glück neben meinem Ehemann, der noch selig schlief. Er sah friedlich aus. Leises Klopfen an der Türe riss mich von seinem süchtig machendem Anblick los. Ich stand leise auf und ging zur Türe, öffnete sie einen Spalt und hatte... Serenity vor mir. Sie lächelte mich an und fragte, ob Seto auch schon wach wäre, denn sein neues Türschloss würde nun bald ankommen und angebracht werden. Ich sah sie mit großen Augen an und flüsterte dann, mit einem Blick aufs Bett, dass er noch schlafen würde und sie ihn bitte nicht wecken sollte. Sie nickte. „Gut. Dann komme ich später nochmal wieder.“ Schon hatte sie sich umgedreht und war um die Ecke verschwunden. Ich kratzte mir meinen Hinterkopf. Sehr seltsam. Schnell schloss ich die Türe wieder und huschte zu meinem süßen Drachen, ins Bett zurück. Ich konnte ihn lange so ansehen, ehe er, mit noch geschlossenen Augen herzhaft gähnte und dann langsam seine Augen öffnete. Meine Gedanken wurden anhimmelnd und ich musste ihn ziemlich doof angrinsen, denn er verzog sein Gesicht. „Wie lange...bist du schon wach?“ Mein Grinsen wurde breiter und strahlender. „Och...eine ganze Weile...“ Er konnte sich bestimmt denken, dass ich ihn „süß“ fand, aber er sagte nichts. „Ach, vorhin war Serenity da. Sie sagte irgendwas von einem neues Türschloss, dass bald da wäre und eingebaut wird. Weißt du da Bescheid?“ Er nickte und erklärte mir, dass er eine seiner Angestellten damit beauftragt hatte und es wohl endlich fertig wäre. Hm... ja ok. Wieso auch nicht? „Wir sollten heute mal ein bisschen nach draußen, in den Garten gehen. Was hältst du von einem Spaziergang im Kirschbaumwald? Wenn du möchtest bekommst du auch ein Picknick. Wegen unseren Geschwistern brauchst du dir keine Gedanken machen. Sie gehen später, mit deinem Vater ins Kaiba Land. Hauptsache wir sind noch ein bisschen alleine. Am besten wach!“, meinte er grummelig. Anscheinend hatte ich ihm zu viel geschlafen. Aber ich hatte nicht anders gekonnt. Wenigstens schien er nicht mehr sauer zu sein. „Und die Gruppentherapie?“ „Das erledigen wir am Abend. Den Tag verbringen wir zu zweit.“ Mein Magen fing ein wenig an zu grummeln und ich sah meinem Frostgatten fragend an. „Was möchtest du heute frühstücken? Ist ja noch früh.“, meinte ich, mit einem Blick auf die Uhr. „Du wirst auch heute nicht kochen müssen. Entspann dich einfach. Vielleicht hier...bei mir?“, raunte er mir zu, mit einem....durfte man sowas überhaupt denken? Ich konnte es nicht anders beschreiben. Er hatte einen absoluten F***erblick drauf. Ich lächelte ihn scheu an und meinte, dass ich noch nicht genug auf den Rippen hatte, um...DAS wieder zu tun. Ich seufzte dann. „Wie konnte ich nur so abmagern? Du liegst so willig da und ich?“ Der Schnösel winkte nur ab. „Mir macht das nichts aus. Ob du mager, normal oder dick bist, ist mir schnuppe. Dein Hintern gehört trotzdem....mir.“ Ich zog meine Augenbrauen nach oben. „So? Aber mir macht es was aus. Ich...ich schäme mich deswegen. Bi...bitte.“ Er verdrehte die Augen und stand mühevoll auf. „Soll ich dir helfen?“, fragte ich gleich. Er verneinte. „Ich hätte dich anders eher gebraucht. Aber ich verstehe, wie du dich fühlst. Wir sollten dich trotzdem nochmal wiegen. Zur Sicherheit und zur Kontrolle.“ Was? Ich mochte Waagen nicht. Schon gar nicht diese, die er in seinem Bad stehen hatte. Außerdem...konnte ich unmöglich, in ein paar Tagen schnell mal fünf Kilo zugenommen haben. Soviel MUSSTE ich zunehmen. Ich stand ebenso auf und versuchte unauffällig in seinem Schrank zu verschwinden. Er bemerkte es nicht und ich huschte durch, schnappte mir in meinem frische Kleidung und hörte dann den Drachen fauchen. „Joey? Wo bist du? Komm sofort her!“ Ich antwortete nicht, konnte ich eh schon sein Schnauben hören, welches mir immer näher kam. Ich schlich weiter, in mein Zimmer und erschrak, als mein Handy klingelte. Der gruseligste Klingelton von allen. Das Akte X Intro. Pegasus. Was wollte ER denn schon wieder? Ich ging ran und sah in den Augenwinkeln, den Gefrierschrank aus meinem Schrank kommen. Er hatte sich schon angezogen....Hatte Daisy ihm wieder geholfen? So schnell? Ach ja...ich vergaß. Ninjazimmermädchen.   „Max! Mein liebster Cousin! Schön das du anrufst, wie geht es dir?“, fragte ich fröhlich. Pegasus schwieg eine Weile, entschied sich aber wohl, meinen Wandel zu begrüßen und antwortete mir ähnlich freudig.   „Joey! Mein liebster Cousin! Schön, dass du dich so unbeschwert anhörst. Mir geht es gut. Ich hatte mir ja Sorgen gemacht, weil dein Vater erzählte, dass dir deine Mutter zu schaffen macht, aber...wie ich höre, ist wieder alles in Ordnung?“   Ich sah meinem Frosty in die Augen, der mich warnend ansah. Ich drehte mich um und antwortete, weiterhin unbekümmert. „Ja alles in Ordnung. Dad hat vielleicht ein bisschen übertrieben. Ich soll dir schöne Grüße von meinem allerliebsten Mann ausrichten. Wir würden uns freuen, wenn....“   Klick.   Schon hatte der eisige Geldsack aufgelegt. „Was soll das? Ich wollte meinen Cousin zum Mittagessen einladen.“, sagte ich gespielt ernst. „Denk nicht mal daran, mich verarschen zu wollen. Wolltest du dich nicht wiegen?“ Ich wich noch ein paar Schritte aus. „Nein, wollte ich nicht. Ich weiß auch so, dass ich noch zu wenig wiege.“ Er seufzte resigniert und meinte, wenn ich brav wäre, könnte ich mir etwas wünschen. Ich machte große Augen und meinte, ich würde mir wünschen, seinen Hintern zu entjungfern. Daraufhin war er still. „Ich bin auch ganz sanft....Süßer!“ „Vergiss es. An meinen Hintern kommst du nicht ran.“ „Aber...du sagtest...“ „Ich sagte, du darfst dir was wünschen. Aber nicht, dass ich zu ALLEM ja sage.“ Ich knurrte. „Na gut...dann nicht. War ja klar. Aber einen Versuch wert.....Ich brauche nichts, Arschgeige. Also kannst du mich auch nicht mit einem Wunsch... ködern....“ Ich sah ihn amüsiert an und nun wich er ein paar Schritte zurück. „WAS willst du?“ „Darf ich dann wenigstens mal meine Finger bei dir reinstecken? Das ist ja dann gar nicht, wie entjungfern.“   „Nein.“   „Man Eisklotz. Was soll ich mir schon wünschen? Ich habe alles.“ Doch er sah mir nur sehr intensiv in meine Augen und lächelte dabei. Dann hob er seine rechte Hand und berührte meine Brust, fuhr langsam hinunter und machte genau an dem Bund der Hose halt. Ich hatte ja total vergessen, mich umzuziehen, bevor ich ins Bett gegangen war. Aber dieser Gedanke verschwand augenblicklich, als er seine Hand UNTER die Hose gleiten ließ. Ich zog die Luft zwischen die Zähne und schloss meine Augen. „Seto...ich...nicht...“ „Nicht?“, fragte er lüstern und streichelte sanft weiter. Ich krallte mich an ihm fest und stöhnte auf. Mehr...ich brauchte...mehr. „Seto? Joey?“ Mein Mann knurrte und dann knurrte auch ich. „WAS?“, fauchte er und Serenity grinste, als sie sah, dass mein Gatte, seine Hand immer noch unter meiner Hose hatte. „Oh... entschuldigt. Ich wollte nicht stören, aber eine deiner Angestellten ist hier und wollte dir das Türschloss zeigen. Sie hat leider wenig Zeit und muss es JETZT tun. Keine Sorge ihr beiden...wir sind dann mal weg. Viel Spaß euch und poppt mal anständig.“ Augenblicklich löste sich seine Hand von meiner Männlichkeit und folgte ihr aus meinem Zimmer. Bevor er ganz aus dem Zimmer ging, sah er mich noch mal voller Verlangen an, was mich erschrocken auf keuchen ließ...und kommen. Verdammt. Ich huschte schnell unter die Dusche, bevor ich wieder mit der Kleidung verschmolz.       Als Seto wieder kam, war es bereits Mittag und er ziemlich mies drauf. Ich hatte mir von Luigiana das Frühstück aufs Zimmer bringen lassen und war, bis jetzt im Bett gelegen und hatte gemalt. Das letzte Blatt meines Blockes war nun fast fertig bemalt. Es zeigte, wie es sich Tris gewünscht hatte, ihn auf seinem neuen Motorrad in einer männlich, starken Pose und hinter ihm, sich an ihn schmiegend, meine kleine Schwester. Im Hintergrund war der Fuji zu sehen und alles wirkte harmonisch und voller Liebe. Sollten die beiden dann noch zusammen sein, würde Serenity es zu ihrem Geburtstag im Juli bekommen. „Bin fertig...ENDLICH!“, motzte er und kam auf mich zu. Dann doch neugierig sah er sich an, was ich gemalt hatte. „Für Serenity zum Geburtstag, im Juli.“, erklärte ich ihm. „Mokuba hat auch im Juli. Am siebten.“ Erstaunt sah ich ihm in seine Augen. „Serenity am vierten. Vielleicht wollen die beiden zusammen feiern? Hm der vierte ist ein Samstag und der siebte ein Dienstag. Wir fragen die beiden einfach.“, sagte ich fröhlich und legte die Malsachen beiseite. „Du hast dich ja schon umgezogen...hast du geduscht?“, fragte er zuerst und als meine Wangen anfingen zu brennen, lachte er. „Ich habe gesehen, wie du gekommen bist, alleine von meinem Blick. DAS werde ich noch weiter üben. So kann ich dich kommen lassen, wann immer ich will.“, raunte er mir zu. „Das Schloss ist nun endlich eingebaut und einsatzbereit. Es hatte eine Fehlfunktion. Es wollte mich partout nicht in mein Zimmer lassen....dann hatte Serenity mich angerufen...nach Stunden und gemeint, dass sie das Passwort schon heimlich eingerichtet hatte. Jetzt ist es geändert und nun haben wir unsere Ruhe bis.....Mist. Nur ein paar Stunden.“ Meine Schwester machte im Moment nur Ärger. „Wir müssen bei ihr härter durchgreifen, Seto. Sie muss es endlich lernen.“ Er nickte und fragte, ob ich mit ihm spazieren gehen wollte, draußen im Garten. Ich lächelte, meinte, wir sollten erst zu Mittag essen und dann könnten wir spazieren gehen. „Gut, dann los.“   Wir aßen nur eine Kleinigkeit, gingen dann hinaus und eine halbe Stunde schweigend nebeneinander her, genossen die Natur und die Sonne. „Joey?“ Ich sah ihn fragend an und er verzog sein Gesicht. „Ähm... hast du das von Freitag wirklich komplett verarbeitet?“ Ich schluckte. Hatte ich? „Keine Ahnung...“ Er nickte und fragte, ob ich nochmal drüber reden wollte. Ich wollte es am Liebsten nicht. Aber...ich musste wohl. Wenn ich auch nicht über das andere, in der Vergangenheit reden konnte, dass von Freitag wusste er ja schon. „Ähm...nun. Reden...reden wir darüber.“ Wir setzten uns unter einen Kirschbaum und ich knetete nervös meine Hände und spielte an meinem Ehering. „Was hast du im ersten Moment gefühlt, als deine Mutter dir diese...Dinge vorgeworfen hatte?“, fragte der Eisschrank sanft und ich überlegte. „Ich wusste, dass es wieder schlimm wird. Ich WEIß ja, dass sie mich manipuliert...aber ich kann nichts dagegen tun und...ich hatte Angst davor. Angst, dass sie Recht hat.“ Er nahm mich leicht in den Arm und seufzte. „DAS wird sie nie haben. Wann immer sie etwas zu dir sagt...stell dir vor, dass die drei weißen Drachen mit eiskaltem Blick bei dir sind. Einer genau hinter dir, einer rechts und einer links neben dir. Sie beschützen dich. Die Worte deiner Mutter, werden durch die dreifache Lichtblitzattacke zu Staub, der sich auflöst und nichts hinterlässt. Sie kann dir nicht schaden.... und solange wenigstens einer physisch bei dir ist...“ Ich lächelte leicht und sah ihn dann an. „Seit wann kommt aus deinem Mund die Lichtblitzattacke?“ Er lachte und meinte, er wäre für mich da. Da fiel mir ein... „Ähm...am Donnerstag...war, bevor du mich bei Yugi geholt hast, ein Typ im Laden. Er hatte gewusst, dass du unterwegs bist und mich gewarnt, dass ich immer an deiner Seite zu sein habe. Er wusste von allen Angriffen. Auch von Hina und den drei Jungs...Ein Stalker?“ Seto überlegte ein bisschen und meinte dann, dass als er angeschossen wurde, ebenfalls ein Mann gesehen wurde, der uns beobachtet hatte. „Wir behalten das im Auge. Solltest du ihm wieder begegnen, sag mir sofort Bescheid.“ Ich nickte und seufzte. Ich sah zu ihm hoch. Er hatte die Augen geschlossen und genoss, wie die Sonne auf sein Gesicht schien. Er war so unendlich geduldig mit mir und half, wo es nur ging....und ICH? Mein Blick wanderte zu seiner Mitte. „Wenn du nicht vor hast, etwas damit zu tun, solltest du besser nicht einmal hinsehen.“, sagte er, die Augen immer noch geschlossen. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Ich wusste nicht, wie viel Zeit bereits vergangen war und... was wenn wieder jemand unterbrach? Aber... für das was ich vorhatte... sollte ich nicht so viel Zeit brauchen, immerhin hatte er schon länger nicht mehr abgespritzt...so weit ich wusste. Ich atmete nochmal tief durch und löste mich aus der Umarmung. Er öffnete wieder seine Augen, die heller wurden, als ich seine Hose aufknöpfte und mich nach unten beugte, um ihn, mit meinem Mund zu verwöhnen.   Er... hatte wirklich lange nicht mehr abgespritzt. Ich schluckte trotzdem alles, während er noch atemlos keuchte und die Nachwehen, von seinem Orgasmus genoss. Es hatte nur ein paar Minuten gebraucht, bis es vorbei war, aber ich hoffte, dass es trotzdem gut gewesen und er nun zufriedener war. Auch wenn ich mich noch nicht traute, wieder richtig mit ihm zu schlafen...DAS hatte jetzt sein müssen. Gerade rechtzeitig, denn ich hörte unsere Freunde und unsere Geschwister, wie sie uns näher kamen. Seto atmete tief durch und schaltete sein Gesicht auf ausdruckslos.     Die Gruppentherapie war diesmal langwieriger gewesen. Nicht nur ich, sprach lange und freiwillig über Mutters Anruf, was jeden der Anwesenden wohl gewundert hatte. Duke hatte sein gebrochenes Herz zu überwinden. Er redete Stunden über seine Gefühle und ich vermutete, Seto war kurz eingeschlafen. Zum Schluss hatte Serenity ein schlechtes Gewissen gehabt, trotzdem stand sie zu ihrer Entscheidung und zu Tristan. Mein Blick wanderte wieder zu meinem Eisdrachen, der seine Augen halb geschlossen hatte und so tat, als ob er noch da wäre, aber wohl wirklich schlief. DAS hätte ich im Mathe Unterricht gebrauchen können. Irgendwann kamen die Dienstmädchen...mit meinem Dad im Schlepptau und brachten uns Körbe, mit Obst und Sandwiches. Ich stupste meinen Mann an, der daraufhin aufwachte und sich verwirrt umsah. Dann wich dem verwirrten Ausdruck, wieder ein ausdrucksloser und wir aßen schweigend, während die anderen fröhlich schwatzen. Nur Tristan war grimmig und starrte Duke an, der immer noch traurig wirkte. Serenity sah zu mir und fragte mich... ob wir uns endlich vergnügt hätten. Ich versuchte mich auch wieder, an einem ausdruckslosen Gesicht und schwieg weiterhin. „Also...immer noch nicht?“, fragte sie ungläubig und wirkte enttäuscht. „Aber ihr habt es euch gegenseitig besorgt, richtig? Ihr seht schon etwas entspannter aus, obwohl ihr wirklich mal ein paar Tage und Nächte durchgehend Sex braucht.“ Ich verschluckte mich an meinem Sandwich, versuchte sie zu ignorieren und Seto starrte sie missbilligend an, sagte aber auch nichts. Wir beschlossen recht bald, die Runde wieder aufzulösen, da morgen wieder Schule war.   Ich war von den ganzen letzten Tagen unglaublich müde. „Sei froh, dass du daheim bleiben kannst.“, meinte ich, während ich uns zudeckte. Er schnaubte. „Wenn du meinst, ich liege nur rum, muss ich dich enttäuschen. Ich arbeite nebenbei und habe alle zwei Tage Physiotherapie und diese Motorbewegungsschiene muss ich jeden Tag benutzen. Sei froh, dass du NUR in die Schule gehst.“ Ich lächelte, beugte mich über ihn drüber, um ihn zu küssen. Er brummte und intensivierte den Kuss nochmal. Mir wurde heiß und brach ihn gleich ab. „Heißer Eisdrache, kühl dich runter. Ich muss erst zunehmen.“, nuschelte ich beschämt, legte mich hin und schloss die Augen. „Du brauchst mehr Selbstbewusstsein, Joey. Ich sagte es dir schon mal...mir ist egal, WIE du aussiehst. Ich würde es trotzdem JEDERZEIT mit dir tun.“, meinte er resigniert und streichelte liebevoll, meinen Kopf. Ich musste zunehmen... so schnell wie möglich.   Tbc.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)