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Ich, er und die Liebe

von

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Von edlen Prinzessinnen und ungeküssten Fröschen

Mitte der nächsten Woche wurde es heiß. Natürlich war mir das bereits aufgefallen, aber so wirklich bewusst, dass der Sommer nun endgültig Einzug gehalten hatte, wurde mir erst in dem Moment, als unser Postbote in kurzen Hosen vor mir stand. Er hielt mir ein Päckchen entgegen.
 

„Muss ich was unterschreiben?“

„Nein, das geht so.“

 

Er nickte mir noch einmal zu und schwang sich dann auf sein Postrad, um zum nächsten Nachbarn zu fahren. Ich sah auf die kleine Pappschachtel runter und entdeckte meinen Namen auf dem Adressaufkleber. Einen Absender gab es nicht. Mit gerunzelter Stirn nahm ich das Päckchen mit rein und öffnete es mit Hilfe unserer Küchenschere. Meine Mutter steckte den Kopf durch die Terrassentür.
 

„War was, Schatz?“

„Nein, nur die Post. Ein Päckchen für mich.“

„Und was ist drin?“

„Gucke ich gerade.

 

Als ich endlich die Flügel des Pappkartons beiseite klappen konnte, stockte mir für einen Moment der Atem. Darin lag eine Packung Kondome und eine Tube Gleitgel. Dazu ein Zettel. Er war nicht unterschrieben, aber ich wusste auch so, dass er von Julius war. Viel Spaß damit, stand auf dem Stückchen Papier, das er anscheinend aus einem Collegeblock herausgerissen hatte. Ich fühlte einen Stich bei diesen Worten. Es zeigte mir noch einmal, wie sehr ich ihn verletzt hatte, aber auch, dass er seine Trauer offenbar überwunden hatte und jetzt sauer auf mich war. Damit konnte ich leben. Ich musste es wohl, auch wenn der Preis, den ich dafür bekam, mehr als mager war. Durch diese ganze Sache hatte ich nicht nur keine Beziehung mehr. Ich hatte auch einen sehr wertvollen Menschen und guten Freund verloren. Aber vielleicht hatte es so kommen müssen, damit wir beide aufwachten. Ich wünschte Julius zumindest, dass er bald darüber hinwegkam und sich von dieser Geste nicht versprach, dass ich mich wieder bei ihm meldete. Denn das würde ich nicht tun. Ich musste darauf vertrauen, dass Julius sich von sich aus Hilfe suchen würde, wenn er sie brauchte. Er hatte Familie und Freunde, die für ihn da sein würden. Er brauchte mich nicht.

 

Einen Moment lang war ich versucht, den Inhalt des Päckchens in den Müll zu werfen, aber dann verstaute ich die Sachen doch in meiner Sockenschublade. Inzwischen musste ich mir ja keine Sorgen mehr machen, dass meine Mutter sie fand. Im Gegenteil. Vielleicht war es sogar gut, wenn sie es sah. Ich glaube, es hätte sie beruhigt, denn natürlich war das Thema „Safer Sex“ nochmal auf dem Tablett gelandet, nachdem die Tatsache, dass sie nun einen schwulen Teenager zu Hause hatte, sich ein wenig gesetzt hatte. Ich hatte ihr versichert, dass ich auf jeden Fall aufpassen und mich verantwortungsbewusst benehmen würde. Und dass in nächster Zeit vermutlich ohnehin keine Gefahr bestand, da ich wieder Single war. Sie hatte ein bisschen traurig gelächelt und dann das Thema gewechselt. Ich wusste, dass da bestimmt noch einiges an Arbeit auf uns zukam, aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir das hinkriegen würden.

 

 

Meine Schwester war, was meine Homosexualität anging, relativ locker vom Hocker. Sie maulte nur rum, dass ich ihr nicht früher was erzählt hatte. Björn war da nicht ganz so entspannt und wusste anscheinend noch viel weniger als zuvor etwas mit mir anzufangen. Als wir uns dann mal über den Weg liefen, meinte er gar, dass es ja doch ganz nett wäre, so einen schwulen Onkel in der Familie zu haben. Ich zeigte ihm einen Vogel und seitdem vermieden wir das Thema erst mal, so gut es ging. Immerhin hatten wir ja noch genug andere Sachen um die Ohren.

 

 

In der Schule herrschte dagegen relative Flaute. Dadurch, dass bereits alle Klassenarbeiten geschrieben waren und auch schon die meisten Zeugniskonferenzen hinter uns lagen, waren sowohl Lehrer wie auch Schüler so was wie „stets bemüht“. Es war daher für Frau Bertram nicht weiter schwer, die Schüler ihres Französischkurses immer mal aus dem anderen Unterricht abzuziehen, um mit uns zusätzliche Proben zu veranstalten oder die Kostüme für die Aufführung vorzubereiten. Wir hatten uns darauf geeinigt, jeder mit zwei großen Pappschildern vor Rücken und Bauch herumzulaufen, auf denen der jeweilige Name des Buches abgebildet war, das wir darstellten. Was die Gestaltung anging, war Mia diejenige, die am meisten Geschick bewies. Wo die meisten von uns sich damit begnügten, ihren Einband einfach in einer hübschen Farbe anzupinseln draufzuschreiben, hatte sie ihren vorderen Pappaufleger mit einer stilisierten Weltkugel verziert. Darüber verkündeten goldene Buchstaben „Géographie“.
 

„Das sieht toll aus“, meinte ich zu ihr und sie freute sich sichtlich über das Lob, während sie mir eins ihrer hinreißenden Lächeln schenkte

 

„Danke. Deins ist aber auch nicht schlecht.“

 

Ich besah mir meinen dunkelblauen Einband.
 

„Na ja, ist nichts Besonderes. Ich meine, ein Buch über Schimpfwörter? Gibt es das überhaupt?“

„Oh, wenn du wüsstest. Einige Sprachen sind wirklich sehr blumig, wenn es um Beleidigungen geht.“

„Ach wirklich?“

„Ja. Zumindest habe ich das bei meinen Reisen so erlebt. Es ist wirklich erstaunlich, was alles so jenseits unserer Grenzen passiert.“

 

Ich lächelte und kam mir ein weiteres Mal sehr unbedeutend neben ihr vor. Das wurde auch nicht besser, als schließlich der letzte Schultag herannahte und somit der Tag der Aufführung. Wobei eigentlich schon die ganze Woche merkwürdig gewesen war, angefangen vom Montag, an dem Herr Vogel verkündet hatte, dass er die Deutschstunden, die uns nach dem Abschluss unserer Buchbesprechung noch blieben, für die ausstehenden Geschichtsreferate und deren Besprechung nutzen würde.

 

Ich freute mich logischerweise nicht unbedingt darüber, nun noch mehr Geschichte zu haben, aber ich musste zugeben, dass das Thema Nationalsozialismus eines der bisher interessantesten gewesen war. Außerdem hatte „Unterm Rad“ mit dem Tod des Protagonisten geendet, von dem man nicht recht wusste, ob er den nicht wohl doch selbst herbeigeführt hatte und das war mir nun wirklich zu deprimierend. Somit fügte ich mich relativ willig in mein Schicksal und hielt abwechselnd mit Mia-Marie unseren Vortrag über die Widerstandsbewegung „Weiße Rose“. Das Abschlusswort hatte Mia-Marie großzügig mir überlassen und ich war ein wenig nervös, als ich da so mit meinem Zettel vor der Klasse stand. Trotzdem hielt ich meinen Kopf hoch und atmete noch einmal tief durch, bevor ich begann.

 

„Die Ereignisse von damals scheinen uns allen sehr weit weg und viele fragen sich vielleicht, warum sie sich überhaupt noch damit beschäftigen sollen. Schließlich wissen wir doch heute, was recht und was unrecht ist. Wir sind alle viel informierter als damals und denken uns, dass im Zuge der Globalisierung so eine Katastrophe doch nur noch in rückständigen Ländern, weit, weit weg von uns stattfinden kann. Doch im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Missstände ist jeder von uns gefragt. Wenn man sich einmal vorstellt, dass zu dem Zeitpunkt, an dem Hitler an die Macht kam, Hans Scholl gerade mal fünfzehn Jahre alt war, dann kann man sich vielleicht vorstellen, in was für einer Welt er damals aufwuchs. Es war normal rechts zu sein. Es war normal, Vorurteile zu haben. Es wurde zunehmend normaler, wegzusehen und Gewalt und Ungerechtigkeit zu tolerieren, solange sie einen nicht selber betraf. Das Opfer, dass damals er und viele, viele andere gebracht haben, um die Welt zum Aufwachen und Umdenken zu bringen, darf nicht umsonst gewesen sein. Denn es kommt auf jeden einzelnen von uns an. Auf die Taten und Worte jedes einzelnen, der sich fragen sollte: Was für ein Mensch möchte ich eigentlich sein?“

 

Als ich meinen Mund wieder zuklappte und meinen Zettel zusammenfaltete, herrschte für einen Augenblick lang Schweigen im Klassenzimmer. Ich wusste nicht, ob es nun an meiner Ansprache lag oder daran, dass eigentlich keiner mehr aufgepasst hatte, weil sowieso nur noch knapp fünf Tage bis zu den Ferien waren, aber als irgendeiner begann, auf den Tisch zu klopfen, schloss sich ihm der Rest der Klasse schnell an und Mia-Marie und ich durften uns eine Zwei für unser Referat abholen, bevor wir uns wieder setzten.

 

Nach diesem Vortrag vergingen zwei Tage, bis Jo mich eines Morgens ansprach. Ich wollte eigentlich gerade zur nächsten Geschichtsstunde aufbrechen – heute sollten Theo und Oliver ihr Referat halten – als er plötzlich vor mir stand und mich nicht wirklich ansah, während er in seinen Bart murmelte.
 

„Also ich … ich wollte mich bei dir entschuldigen. Weil ich mich so blöd benommen habe.“

 

Ich wartete noch, ob er sich noch eine Begründung oder irgendwelche Details aus den Rippen leiern würde, was nun besonders dämlich daran gewesen war, aber da nichts mehr kam, seufzte ich einfach und meinte nur:
 

„Ist gut, Schwamm drüber. Ist ja nichts Schlimmes passiert.“

„Dann sind wir klar miteinander?“

„Klar.“

„Gut. Du … du kommst Freitag?“

„Ja, vermutlich. Mal sehen.“

 

Die Wahrheit war nämlich, dass ich mir tatsächlich nicht sicher war, ob das eine gute Idee war. Auf Theos Party würde es mit Sicherheit Alkohol geben und wie das das letzte Mal geendet hatte, wussten wir wohl alle noch gut genug. Allerdings hatte ich da so meine Vorsichtsmaßnahmen getroffen, von denen ich hoffte, das sie ausreichend sein würden. Zuerst galt es jedoch, diese unsägliche Theateraufführung hinter uns zu bringen.

 

 

Die Aula war gerammelt voll, was mich nicht wirklich verwunderte. Zwar würden sicherlich einige der Anwesenden kein Wort der Aufführung verstehen – immerhin waren beide Lateinkurse vollständig vertreten und das vermutlich auch nur deswegen, weil die Alternative in schnödem Unterricht bestanden hätte – aber das war immer noch besser, als sich vor fünf Hanseln die Seele aus dem Leib zu spielen. Nicht, dass ich das vorhatte (wir erinnern uns mal eben daran, dass ich kaum drei Sätze zu sagen hatte) aber ich freute mich für die anderen, dass sie ein so zahlreiches Publikum hatten.

 

„Ich krieg ne Krise“, verkündete Mia-Marie nun schon zum dritten Mal, nachdem sie einen Blick in die Aula geworfen hatte. „Was wollen die alle hier?“

 

„Dich als Katze sehen?“

 

„Sollen sich Karten für Cats besorgen“, fauchte sie und wollte schon wieder an ihrer Nase reiben.

 

„Lass das, du verwischst den Kajal“, wies ich sie zurecht. Immerhin hatte ich mir echt Mühe gegeben, ihr eine Katzennase zu malen. Ich fand, dass es gar nicht schlecht aussah und wirklich gut zu dem Haarreif mit den schwarzen Ohren passte, der aus ihrem dichten Haarschopf hervorragte. Ihr hatte ich ehrlicherweise noch nichts von meinem Schwulsein erzählt, aber ich war mir relativ sicher, dass sie eine der Nächsten sein würde, die es erfuhren. Dann könnte sie aufhören, rot zu werden, wenn wir miteinander sprachen, und ich musste mir nicht innerlich einen abkrampfen, wenn sie mich nach meiner Freundin fragte. Win-Win-Situation sozusagen.

 

„Seid ihr alle soweit“?, wollte Frau Bertram wissen. Sie lief heute ganz stilecht mit einer Baskenmütze herum und würde die einzige Rolle übernehmen, die noch weniger zu sagen hatte als ich. Den Herd. Das erlaubte ihr, die ganze Zeit in einem großen Pappkarton auf der Bühne herumzusitzen und uns im Notfall soufflieren zu können, falls jemand seinen Text vergaß.

 

Ihre Sorge war jedoch unbegründet. Die Proben machten sich durchaus bezahlt und während wir also als übergroße Buchattrappen über die Bühne stolperten und uns am Ende alle zusammen eine „Gute Nacht“ wünschten, musste unsere Lehrerin uns nicht einmal einsagen.

 

Ich selbst war auch ganz zufrieden mit meiner Performance als chauvinistisches Schimpfwörterbuch und verbrachte nach meinem Auftritt die meiste Zeit damit, in meinem „Regal“ zu stehen und die anderen Bücher sowie das Publikum zu beobachten.

 

Okay, ja, ihr habt mich erwischt. Ich hab natürlich nicht das ganze Publikum beobachtet, sondern nur einen ganz bestimmten Schüler, der in der vierten Reihe ganz außen saß und die Aufführung trotz vermutlich nicht vorhandenen Sprachkenntnissen wie gebannt verfolgte. Die Rede ist natürlich von Theo und auch wenn ich in der Lage war, ihn während meines eigenen Auftritts aus meinem Kopf zu verbannen, so kam ich nicht umhin, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu bemerken, wann immer Mia dran war, wieder ein Stück Text vorzutragen. Da sie die Hauptperson war, hatte er viel damit zu tun, an ihren Lippen zu hängen, und je länger er das tat, desto sicherer war ich mir, dass ich auf dieser Party heute Abend nichts verloren hatte. Es würde ja doch nur mit einem weiteren gebrochenen Herzen enden.

 

Als der „Vorhang“ fiel und wir alle noch einmal auf der Bühne mit Applaus bedacht wurden – den wir stehend absolvierten, weil man sich in unseren Verkleidungen nämlich nicht verbeugen konnte – hatte ich einmal kurz das Gefühl, dass sich mein Blick mit Theos traf. Es war nur ein flüchtiger Moment und doch glaubte ich, dass sich unsere Augen für einige Millisekunden ineinander verhakten, bevor er wieder wegsah und ich mich anstrengte mich daran zu erinnern, dass es nur eine Einbildung gewesen war. Es klappte nicht besonders gut und in diesem Moment war mir klar, dass ich auf die Party gehen würde, komme was da wolle.

 

 

Der Abend des letzten Schultags kam und mit ihm mein Auftritt, für den ich leider kein Skript bekommen hatte. Entschlossen drückte ich auf den Klingelknopf. Es dauerte, bis ich drinnen Schritte hörte und sich die Tür vor meiner Nase einen Spalt breit öffnete.
 

„Ja?“

 

Ich setzte ein Lächeln auf.
 

„Guten Abend, Frau Wischnewsky. Ist Anton fertig?“
 

Antons Mutter rümpfte die Nase.

 

„Ich muss dich enttäuschen, Benedikt, aber du kommst umsonst. Anton wird nicht auf diese Party gehen. Er hat mir gesagt, dass sie auf einem Bauernhof stattfindet. Weißt du, gegen wie viele Tiere Anton allergisch ist?“

 

„Gegen alle?“, mutmaßte ich vorsichtig. „Aber Frau Wischnewsky, Sie können Anton nicht immer hier einsperren. Er muss rausgehen und sein Leben leben. Sie können ihn nicht vor allem beschützen.“

 

„Aber …“, begann sie, wurde jedoch von Anton unterbrochen, der hinter ihr die Treppe runterkam.
 

„Mutter, ich werde auf diese Party gehen. Egal ob du es mir erlaubst oder nicht.“

 

Wäre Frau Wischnewsky ein Hund gewesen, so hätten sich jetzt wohl ihre Nackenhaare zu einer empörten Bürste aufgestellt. So aber beließ sie es bei einem sauertöpfischen Gesichtsausdruck.

 

„Wenn du das machst, brauchst du gar nicht erst wiederzukommen.“

„Gut“, sagte Anton nur. „Ich schlaf dann bei Benedikt.“
 

Damit ließ er seine Mutter stehen und kam mit mir zum Gartentor, hinter dem meine Mutter schon in unserem kleinen, roten Auto auf uns wartete.
 

„Hast du dir das auch gut überlegt?“, fragte ich.

 

„Nein“, gab er ehrlich zu und schob seine Brille unnötigerweise nach oben. „Aber du hast gesagt, dass du mich mit dabeihaben willst, also komme ich. Ich bin doch schließlich dein Freund.“

 

„Der beste“, bestätigte ich und ließ ihn vor mir einsteigen, bevor ich mich zu ihm auf den Rücksitz quetschte. „Ich bin froh, dass du da bist.“

 

„Ich auch“, sagte er und wandte sich dann an meine Mutter. „Sie können losfahren, Frau Dorn. Ich bin angeschnallt.“

 

„Das ist gut zu hören“, lachte meine Mutter und startete den Wagen, um uns endlich zu dieser Party zu bringen.

 

 

Das Anwesen, auf das wir einige Zeit später einbogen, verdiente gut und gerne das Attribut groß. Im Grunde genommen war das vielleicht sogar fast ein wenig untertrieben, wenn man sich die Ausmaße des blitzsauberen und aufwendig restaurierten Dreiseitenhofes so ansah. Es war unverkennbar, dass das „von“ bei Theo nicht nur dem Namen nach existierte. Sogar meine Mutter staunte ehrfürchtig über die üppigen Rosenbeete und die fast schon parkähnliche Gartenanlage, die sich neben einem der Gebäude ausbreitete, das wohl das Haupthaus darstellte.
 

„Hier würde ich auch mal Urlaub machen“, meinte sie und spielte damit wohl darauf an, dass ein Schild an der großen Auffahrt auf freie Ferienwohnungen hingewiesen hatte. Auf einer Weide daneben hatten einige Ponys gegrast. Die würden die Nacht wohl im Freien verbringen, denn aus dem Gebäude, das offenbar die Scheune nebst Stall beherbergte, drang bereits laute Musik. Die lieben Tierchen schonten daher vermutlich ihre Ohren und ließen uns unsere Party alleine feiern.

 

„Also, ich hole euch dann nachher wieder ab. Macht keinen Blödsinn und trinkt nicht so viel.“

„Ist gut, Mama“, versicherte ich und ließ mich sogar zu einem höchstpeinlichen Wangenkuss hinreißen, bevor meine Mutter das Autofenster wieder hochkurbelte und endlich von dannen fuhr.

 

Mit gemischten Gefühlen sah ich zu dem grün gestrichenen Tor, hinter dem mich sozusagen mein Schicksal erwartete.
 

„Möchtest du lieber wieder nach Hause?“, fragte mich Anton ernst und ich zog das tatsächlich einen Augenblick lang in Erwägung, bevor ich langsam den Kopf schüttelte.

 

„Nein, es endet hier und heute. Auf die eine oder andere Weise.“
 

Anton sagte nichts zu meiner dramatischen Ansprache. Ich brauchte auch nicht zu fragen, ob er darüber im Bilde war, was diese Party für mich bedeutete. Inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, dass Anton Dinge eben einfach wusste. Er selbst war an diesen ganzen Liebesverwicklungen sogar hochinteressiert, wenngleich auch eher als Beobachter. Er meinte, dass er vermutlich entweder sehr spätentwickelnd wäre oder schlichtweg über eine nicht vorhandene Libido verfügte. Ich wusste nicht recht, ob ich ihn darum beneiden sollte, aber ihm schien nichts zu fehlen und immerhin blieb ihm so jede Menge Ärger erspart.

 

Als ein weiteres Auto hielt und einige Mädchen aus unserer Klasse ausstiegen, nutzten wir die Gelegenheit, um mit ihnen hineinzugehen. Stallgeruch schlug uns entgegen zusammen mit wummernden Bässen, die von irgendwo oberhalb kamen. Eine steile Holztreppe führte weiter nach oben zu einer gläsernen Galerie, über der ein Gewirr aus Holzbalken die von mehreren Fenstern durchbrochene Wellblechdecke trug. Während auf der einen Seite des riesigen Areals meterdicke, runde Strohballen aufgetürmt waren, von denen einige auseinandergefplückt als Fußbodenbelag dienten, waren auf der anderen ein Tisch mit Essen und Getränken sowie eine Musikanlage und eine Tanzfläche aufgebaut worden. Rote, grüne und blaue Lichter flackerten abwechselnd darüber und tauchten den Heuboden in die buntesten Farben.
 

„Oh weh“, sagte ich und zeigte auf das Stroh, das natürlich von einigen gleich als Balg- und Liegewiese missbraucht wurde. „Schaffst du das mit deiner Allergie.“

„Klar“, meinte Anton nur und nahm zur Sicherheit noch einen Zug aus seinem Asthmaspray, bevor wir uns ins Getümmel stürzten. Es dauerte nicht lange, bis Theo uns entdeckte. Als er Anton an meiner Seite entdeckte, hatte ich für einen Augenblick das Gefühl, dass er erleichtert war. Dann jedoch erschien wieder sein übliches Pokerface.
 

„Hey, schön dass ihr kommen konntet.“

 

„Klar, das lassen wir uns doch nicht entgehen“, gab ich lässig zurück und fand mich wirklich cool in Anbetracht der Tatsache, dass ich gerade vor dem Typen stand, in den ich immer noch bis über beide Ohren verliebt war. Vor allem, weil Theo sich heute auch noch zurechtgemacht hatte. Also nicht wirklich fein oder so. Er trug helle Jeans, ein einfaches weißes T-Shirt und seine Haare saßen so, wie Out-of-Bed-Style auszusehen hatte, wenn er richtig gut gemacht war, und nicht so, wie wenn ich mir einfach nach dem Duschen die Haare trockengerubbelt hatte. Dagegen wirkte ich mit meinem Hemd (ja, das dunkelblau-gemusterte wieder; meine Güte, ich hab halt kein anderes) und Anton mit seinem biederen Poloshirt und der Brille ein bisschen wie die Streber von der letzten Bank. Was wir wohl irgendwie auch waren.

 

„Nehmt euch Essen und Trinken, was ihr wollt. Schnaps steht übrigens unterm Tisch.“

 

Er lächelte und ich fühlte mein Herz einen kleinen Hüpfer machen. Das würde schwerer werden, als ich gedacht hatte. Ich bekam ein schiefes Grinsen zustande.

 

„Danke, ich bleib heute nüchtern. Hat mir mein Arzt geraten.“

 

Theo wollte wohl gerade noch etwas dazu sagen, als sein Blick auf einmal unkonzentriert an mir vorbei in Richtung Treppe glitt. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer da gerade gekommen war.

 

„Ich, äh … ihr findet dann alles?“, fragte Theo und wischte sich fahrig die Hände an seiner Jeans ab. Ich nickte, obwohl sich alles an mir sträubte, ihn gehen zu lassen. Trotz des allgegenwärtigen Heubodengeruchs war ich mir sicher, sein After Shave riechen zu können.

 

„Klar, geh nur“, meinte ich locker und verzog mich mit Anton in eine Ecke. Ich besorgte uns zwei Becher mit Cola und sah zu, wie Theo Mia begrüßte. Sie trug heute ebenfalls eine Jeans und ein weißes Top mit einer hellblauen Strickjacke darüber. Es war, als hätten die beiden sich abgesprochen. Und wie sie sich anlächelten … als wären die restlichen Gäste nicht mehr als Fliegen auf einer Kuhweide. Lästig aber irgendwie unvermeidbar. Es war klar, dass der Gast, auf den Theo gewartet hatte, endlich angekommen war.

 

Ich seufzte leise.

 

„Mach dir nichts daraus“, tröstete Anton mich und ich versuchte, so gut es ging zu verbergen, dass ich eigentlich gerne gleich wieder nach Haus gewollt hätte. Denn es gab noch etwas, dass ich sehen musste. Etwas, das es endgültig machte.

 

 

Es wurde zunehmend später, der Abend lustiger, die Leute betrunkener. Der harte Alkohol tat in Zusammenarbeit mit diversen Bierkästen seine Wirkung, und wenn mich nicht alles täuschte, würde der eine oder andere morgen sicherlich mit einem Kater aufwachen. Anton und ich verbrachten nicht zuletzt wegen Antons Allergie die meiste Zeit des Abends auf der Bank in der Ecke, die am weitesten von all dem Stroh entfernt war. Nur einmal entschuldigte ich mich zur Toilette und warf dabei einen Blick in die Welt, in der Theo normalerweise lebte.

 

Eine große, behaglich eingerichtete Diele empfing mich. Von hier aus führte eine offene Holztreppe nach oben und verschwand irgendwo in den oberen Stockwerken. Für einen Augenblick war ich versucht ihr zu folgen, um mir Theos Zimmer anzusehen, aber dann fiel mir auf, wie lächerlich dieser Gedanke war. Ich war hier nicht mehr als ein Gast und würde auch nie mehr sein. Es wäre töricht gewesen, sich etwas anderes zu erhoffen. Daher drehte ich mich um und schlüpfte durch die gekennzeichnete Tür um zu erledigen, weswegen ich gekommen war und nicht mehr.

 

Als ich zurückkam, waren die harten Beats gerade zu etwas ruhigeren Rhythmen übergegangen und jemand hatte die großen Scheinwerfer gelöscht, sodass behagliches Licht die ehemalige Scheune erleuchtete. Ich sah mich nach Theo um und entdeckte ihn in einer Ecke, von der aus er in eine für mich nicht schwer erkennbare Richtung starrte. Das Objekt seiner Begierde stand allerdings völlig ahnungslos am Rand der Tanzfläche herum und unterhielt sich.

 

So wird das ja nie was, dachte ich bei mir und sah noch einmal zwischen den beiden hin und her. Natürlich hätte ich jetzt zu Theo gehen und ihn in ein Gespräch verwickeln können. Wir hätten uns anschweigen oder anstottern können und es wäre vermutlich nichts dabei herausgekommen. Oder aber ich tat etwas dafür, damit ich endlich mit ihm abschließen konnte.

 

Ich warf noch einen Blick auf Anton, der ziemlich vergnügt auf seiner Bank saß und vermutlich von der ganzen Cola in seinem Bauch einen Zuckerrausch hatte. Er würde meine Abwesenheit wohl noch einen Augenblick länger ertragen.

 

Mit einem festen Ziel vor Augen bahnte ich mir einen Weg durch die Menge, bis ich vor Mia und ihrer besten Freundin stehenblieb.
 

„Hey Anne. Würdest du mit mir tanzen?“

 

Mia und ihre Freundin sahen sich erstaunt an und flüsterten kurz miteinander, bevor Anne mir ein wenig zögernd auf die Tanzfläche folgte. Dort angekommen lächelte ich sie an und begann, mehr schlecht als recht mit ihr zu tanzen – ohne sie anzufassen selbstverständlich – während ich immer mal zu Theo rüberschielte, der hoffentlich den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte.

 

Ich beobachtete, wie er in seiner Ecke mit einem tiefen Atemzug seinen Pappbecher leerte und sich dann doch tatsächlich in Richtung Mia in Bewegung setzte. Als er sie ansprach, lächelte sie und sie begannen sich zu unterhalten. Es sah aus, als wenn sie sich gut verstehen würden.
 

„Äh, weißt du, wo hier das Klo ist?“

 

Ich blinzelte und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Anne zu. Sie sah nicht unbedingt begeistert aus.
 

„Ja, die Treppe runter und über den Hof ins Wohngebäude. Erste Tür links.

„Okay, ich geh dann mal.“

 

Sie verabschiedete sich und ließ mich einfach stehen, aber mir war das egal. Ich hatte sie ja ohnehin nur weglocken wollen, denn jetzt passierte doch tatsächlich das, weswegen ich eigentlich gekommen war.

 

Immer noch auf der Tanzfläche zwischen all den Pärchen stand ich da und beobachtete, wie Theo Mia zum Tanzen aufforderte. Ein wenig ungeschickt legte er im Schein der rot, blau und gelb blinkenden Scheinwerfer die Arme um sie, während sie einen Schritt näher trat und seinen Nacken umfasste. Ich sah zu, wie sie miteinander tanzten, sich danach unterhielten und als sie irgendwann kurz darauf in Richtung des Strohlagers verschwanden, folgte ich ihnen unauffällig.

 

Ganz kurz meldete sich mein schlechtes Gewissen, dass ich eigentlich so langsam mal zurück zu Anton müsste, aber ich war mir sicher, dass er Verständnis haben würde. So man denn Verständnis dafür haben konnte, dass ich hier wie ein Stalker meinem Schwarm und seiner Angebeteten hinterherschlich und sie beobachtete, wie sie sich hinter einen der Strohballen zurückzogen, die hier zu Dutzenden herumlagen.

 

Ich wartete eine ganze Weile und es bedurfte nicht viel Fantasie mir auszumalen, was jetzt auf der anderen Seite passierte. Doch ich konnte meinen Posten einfach nicht verlassen. Ich musste es sehen.

 

Als sie irgendwann tatsächlich wieder auftauchten, sagte mir die Art, wie ihre Augen leuchteten, alles, was ich wissen musste. Es hätte nicht das Händchenhalten gebraucht, um zu wissen, dass es vorbei war. Ich hatte verloren. Cinderella hatte den Prinzen geküsst und von nun an würde er unter ihrem Bann stehen. Der Frosch konnte wieder zurück in seinen Teich hüpfen.

 

Langsam drehte ich mich um und ging zu Anton zurück, der mir mit einem fast schon mitleidigen Ausdruck auf dem Gesicht entgegenblickte.
 

„Und?“, fragte er und wusste wohl, warum ich so lange weg gewesen war.

 

„Fahren wir heim“, sagte ich lediglich, während ich mich noch einmal nach dem glücklichen Paar umsah, das am anderen Rand der Tanzfläche stand. Tatsächlich schienen beide gerade mal nicht nur Augen füreinander zu haben, sondern suchten beide die Menge ab. Vermutlich wollte Mia ihrer Freundin die guten Neuigkeiten verkünden. Ich wollte mich gerade abwenden, als sich Theos und mein Blick trafen.

 

Mir war, als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen. Es war womöglich nur Einbildung – schließlich war es dunkel und all das – aber für diesen einen Moment war es, als würde Theo mich und nur mich ansehen. Ich blickte zurück über die Masse an Leuten hinweg und ich fühlte, wie mir die Tränen in die Augen steigen wollten.

 

Verdammt, nein, das würde ich nicht zulassen. Ich würde es nicht verderben, denn nur so konnte es endlich vorbei sein. Nur so konnte ich endlich wieder frei sein von diesem Trugbild, das mich jetzt schon so lange verfolgte und dem ich noch in tausend Jahren nachjagen würde, ohne es jemals zu erreichen. Es würde mich auffressen und kaputtmachen, wenn ich es jetzt nicht beendete. Ich musste endlich mit Theo abschließen.

 

Also nahm ich all meine Selbstbeherrschung, all meinen Mut und alle Kraft, die ich noch in mir hatte, zusammen und schob meine Mundwinkel ganz langsam nach oben. Ich zwang sie förmlich sich zu erheben und dann lächelte ich. Für ihn.

 

Theo schien einen Augenblick lang irritiert, doch dann breitete sich auch auf seinem Gesicht ein Lächeln aus. Eines, das sagen wollte: Guck mal, ich hab’s geschafft. Vielen Dank für alles. Aber vielleicht war das auch nur meine Einbildung. Ich war ja bekanntlich gut darin, mir etwas einzubilden.
 

„Wollen wir dann?“, fragte Anton und sah mich durch seine neue Brille an, als wüsste er ganz genau, was gerade passiert war.
 

„Ja, los. Lass uns meine Mutter anrufen.“

 

Wir hätten natürlich noch drinnen bleiben können, denn schließlich würde meine Frau Mama noch eine Weile brauchen, bis sie hier ankam, aber ich fand, dass ich Anton für heute Abend genug zugemutet hatte. Es wurde Zeit, den Ort des Geschehens zu verlassen.

 

 

Draußen an der frischen Luft war auch mir, als könne ich wieder freier atmen. Der Mond schien aus einem wolkenlosen Himmel herab und tauchte das ganze Anwesen in silbriges Licht.
 

„Weißt du, ich glaube, das mit der Liebe ist irgendwie noch nichts für mich“, schwadronierte ich tiefsinnig, während wir über den knirschenden Kies in Richtung Straße gingen. „Ich meine, wer braucht denn diesen ganzen Zirkus mit Herzschmerz und Liebeskummer und der ständigen Unsicherheit, ob man nun endlich den oder die eine gefunden hat. Allein ist man doch bestimmt viel besser dran.“

 

„Der Mensch ist ein soziales Wesen“, gab Anton sachlich zur Antwort. „Außerdem sind sexuelle Gelüste in deinem Alter was ganz normales.“
 

Ich musste lachen.

 

„Tja, dann werde ich das wohl einfach aushalten müssen, bis sich das wieder gelegt hat so in 20 oder 30 Jahren.“

„Viele Männer sind bis ins hohe Alter potent. Selbst mit 70 ist es theoretisch gesehen noch möglich, Vater zu werden.“

„Du findest doch immer wieder die richtigen Worte.“

„Ich nehme nicht an, dass das ernst gemeint war?“

„Nein, natürlich nicht.“

 

Ich grinste Anton an und er schob – mal wieder – seine Brille nach oben, bevor ihm aufging, dass er das jetzt nicht mehr musste. Er sah seine Hand an und seufzte.
 

„Einige Angewohnheiten brauchen wohl länger, bis man sie sich abgewöhnt hat.“
 

Ich grinste ihn an.
 

„Na dann haben wir jetzt ja beide etwas, an dem wir arbeiten können.“

 

Er lachte und ich schlang, einem plötzlichen Gefühl folgend, meinen Arm um Antons Schulter. Mochte sein, dass ich das mit der Liebe nicht so drauf hatte, aber vielleicht sollte ich mich in nächster Zeit erst einmal darauf konzentrieren, wie man ein guter Freund war. Für alles andere hatte ich ja, Antons Informationen zufolge, noch den Rest meines Lebens lang Zeit.
 


 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben,

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die mich immer so fleißig mit Rückmeldung versorgt haben, denn da hat mir an einigen Stellen durchaus weitergeholfen, die Geschichte zu verbessern. Zwar schreibe ich auch, weil ich es gerne möchte, aber zu einem großen Teil tue ich es auch, damit andere Freude an dem haben können, was mein Kopf so ausspuckt. Daher hoffe ich, dass ich euch damit eine Freude machen könnte und wenn ihr noch etwas dazu zu sagen habt, benutzt doch gerne das kleine Kästchen unterhalb des Kapitels oder schickt mir eine private Nachricht. Ich höre mir immer gerne an, was jemand zu meinem Geschreibsel zu sagen hat. (Auch wenn es was negatives ist. ^_~)

Ansonsten wünsche ich euch da draußen einfach mal eine gute Zeit und vielleicht auch so etwas wie die große Liebe.

Zauberhafte Grüße
Mag Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  chaos-kao
2021-02-03T02:08:30+00:00 03.02.2021 03:08
Es ist ungewöhnlich, dass der Protagonist seinen Schwarm am Ende nicht doch bekommt - aber es passt hier perfekt. Ich hätte mir gewünscht, dass Julius nicht schon wieder mit gebrochenem Herzen alleine gelassen wird, aber es war doch ingwer relativ deutlich, dass er eben nicht Benedikts Traumprinz war. Ich hatte auf alle Fälle viel Spaß und habe die Geschichte regelrecht durchgesuchtet. Es ist jetzt nach 3 in der Nacht und Aufstehen wird morgen bzw heute fies, aber es hat sich gelohnt! :)
Antwort von:  Maginisha
03.02.2021 08:58
Hey chaos-ka!

Erst nochmal vielen Dank für die vielen Kommentare. Da du jetzt schreibst, dass Julius allein geblieben ist, frage ich mich, ob du den Epilog noch gelesen hast: Der ist doch die Vorgeschichte für die Fortsetzung. ;)

Ansonsten freut es mich sehr, dass du trotz des Endes so viel Spaß hattest. :)

Zauberhafte Grüße
Mag
Von:  Ryosae
2020-09-14T20:23:40+00:00 14.09.2020 22:23
Sehr schönes Kapitel, super geschrieben und wirklich tolle Story!
Es fällt mir sehr schwer dem Ganzen hier Lebewohl zu sagen, da sich Benedikt und all die Anderen in mein Herz gestohlen haben 😢
Wenn du sagst das Benedikts Geschichte beendet ist, gibt es Hoffnung auf eine Fortsetzung oder ein Happy End?
Antwort von:  Maginisha
15.09.2020 06:13
Hey Ryosae!

Vielen Dank für dein Lob. Ich freue mich, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat.

Chance auf ein Wiedersehen...? Na vielleicht. ^_~

Zauberhafte Grüße
Mag
Von:  z1ck3
2020-09-14T16:32:27+00:00 14.09.2020 18:32
Damit habe ich nicht gerechnet. Hast du gut gemacht! Obwohl mir Benedikt wirklich dolle leid tut. Wie schade :(
Antwort von:  Maginisha
14.09.2020 18:42
Hey z1ck3!

Ein kleines bisschen kommt ja noch, aber Benedikts Geschichte ist hier tatsächlich beendet. Bis auf den Epilog halt, den ich wohl die Tage posten werde, weil so viele schon traurig reagiert haben.

Es freut mich aber, dass ich dich unterhalten konnte. ^_^

Zauberhafte Grüße
Mag
Antwort von:  z1ck3
14.09.2020 19:27
Das hast du definitiv! Wirklich super geschrieben. Hat mir sehr gefallen.
Ich freue mich auf den Epilog! Vielen Dank für die tolle FF
Von:  KaffeeFee
2020-09-14T11:45:35+00:00 14.09.2020 13:45
Moin liebste Mag,

zunächst Mal: bei dem Fazit des Referates zur Weißen Rose hatte ich beim Lesen eine Gänsehaut am ganzen Körper. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dir (oder Benedikt in diesem Fall) in jedem Punkt zustimme! Es werdenheutzutage immer wieder vermehrt die Augen verschlossen oder weggesehen und mal ehrlich, DAS sollte in unserer aufgeklärten Zeit ein Ding der Unmöglichkeit sein! Chapeau, wie du das geschrieben hast *applaudier*

Und jetzt: NNEEEEIIINNNN *kreisch* nicht vorbei sein!!! Nein, nein, nein! *snüff* Der Benedikt ist doch noch unglücklich! Der muss doch... und... also... verdammt... bei so einem perfekten Abschluss und Nachwort fällt mir nichts mehr ein. Mist!
Mag, deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich hab mitgelitten, mitgefühlt, mitgefeiert... einfach alles! Dein Schreibstil ist einizigartig, nimmt den Leser gefangen und mit in die Welt der Protagonisten und entführt ihn für einen Moment aus dem Alltag.
Klar wünsche ich mir für Benedikt ein Happy End (und natürlich für meinen Liebling Julius, dessen Paket mich sehr zum Lachen gebracht hat, kleine, feine Rache), aber ich verstehe, warum hier Ende ist und finde es gut. Sonst wäre es vermutlich noch ewig so weitergegangen. Nicht, dass ich was dagegen hätte ;)

Man liest sich/dich hoffentlich mal wieder!

bis dahin, koffeinhaltige Grüße, die KaffeeFee
Antwort von:  Maginisha
14.09.2020 14:07
Hey liebste KaffeeFee!

Ich muss gleich erst mal ein wenig Asche auf mein Haupt streuen, denn ich musste am Fazit gerade nochmal etwas ändern. Die NSDAP wurde nämlich schon viel früher gegründet, die Machtergreifung war aber zu dem genannten Zeitpunkt... Trotzdem kann man sich das irgendwie gar nicht so vorstellen. Ich hab grad mal ausgerechnet, dass ich zum Zeitpunkt des Mauerfalls 12 war und, mal ehrlich, so richtig mitgeschnitten habe ich das nicht. Man ist oft genug in dem Alter einfach noch mit anderen Sachen beschäftigt. Ein Gegenbeispiel dazu ist ja zum Beispiel Greta Thunberg. Wenn ich mir so ansehe, wie teilweise über dieses Mädchen geredet wird (egal ob man nun mit ihren Ansichten übereinstimmt oder nicht) dann fragt man sich manchmal...

Aber gut, ich schweife ab.

Ich freue mich natürlich sehr, dass dir die Geschichte so gefallen hat und deine Kommentare haben mich oft zum Schmunzeln gebracht. was Julius angeht, so wird er im Epilog noch einen kleinen Part bekommen, der dich dann hoffentlich, zumindest was ihn angeht, zufriedenstellt. ;)

Der Grund es hier enden zu lassen, war neben dem, dass ich das Ende von Anfang an so geplant hatte, eben der von dir genannte. Man hätte noch ewig weiterschreiben können und das wollte ich nicht. Aber, wie du schon sagst, vielleicht liest man sich ja mal wieder.

Ich danke dir noch einmal für deine vielen, vielen Kommentare und wünsche erst einmal eine schöne Woche!

Zauberhafte Grüße
Mag


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