Ich, er und die Liebe von Maginisha ================================================================================ Kapitel 5: Von guten Müttern und schlechten Geheimnissen -------------------------------------------------------- Als ich nach Hause kam, erwarteten mich zwei handgeschriebene Zettel von meiner Mutter. Der eine besagte, dass sie Lasagne vorbereitet und in den Kühlschrank gestellt hatte. Anscheinend hatte sie ihre Mittagspause überzogen und war extra nach Hause gefahren, um mein Lieblingsessen zuzubereiten. Vermutlich mal wieder aus einem Anfall von mütterlicher Überfürsorglichkeit heraus. Die hatte sie manchmal, wenn sie das Gefühl hatte, dass es Diana oder mir an irgendetwas mangelte, weil sie es nicht geschafft hatte, unsere werten Erzeuger an sich zu binden. Wobei, wenn sie Dianas behalten hätte, gäbe es mich ja gar nicht. Oder ich wäre ganz anders. Das war auch der Grund, warum ich ihr nicht erzählte, dass ich schwul war. Ich fürchtete, dass sie sich die Schuld daran geben könnte und das wollte ich nicht. Nicht, bevor ich die Sache nicht selbst ein bisschen besser im Griff hatte.   Auf dem anderen Zettel bat sie mich, den Rasen zu mähen. Natürlich. Dass ich donnerstags immer erst so spät kam und dann noch Hausaufgaben machen musste, interessierte ja nicht. Na gut, die machte ich eh meist erst irgendwann abends, von daher konnte ich wohl im Austausch gegen die bestimmt beste Lasagne der Welt mal ein bisschen die grüne Matte da draußen bearbeiten. Ich musste ja nicht alles auf einmal machen. Die Hälfte würde reichen, um bis zum Wochenende meine Ruhe zu haben.   Ich zog mir also alte und kürzere Klamotten an und wuchtete den Rasenmäher aus dem Gartenhäuschen. Das Ding war jetzt nicht uralt, aber es hatte keinen eigenen Motor und musste deshalb schön geschoben werden, weswegen diese Aufgabe natürlich mir zukam. Meine Mutter war nicht gerade die Größte – wenn es nicht ums Lasagnemachen ging – und Rasenmähen war in ihren Augen sowieso mal „Männersache“. Ebenso wie Glühbirnen wechseln, Löcher in die Wand bohren und Auto waschen. Auf Letzteres legte sie zum Glück nicht so viel wert und das mit der Bohrmaschine … na sagen wir mal, ich übe noch. Ein Heimwerker ist an mir nämlich auch nicht unbedingt verloren gegangen.   Weil ich wusste, dass meine Mutter Wert auf die Meinung der Nachbarn legte, entschloss ich mich, vor dem Haus mit dem Mähen anzufangen. Ich mühte mich mit Kabeltrommel und dem unhandlichen Ding ab, bis es endlich losgehen konnte und ich die ersten Bahnen auf dem Rasen zog. Immer schön gerade. Das hier war zwar nicht das Wembley Stadion, aber ordentlich sollte es ja schon sein. Wenn nicht, würde ich es nämlich nochmal machen müssen, wie ich aus leidiger Erfahrung wusste.   Das zweite, was an dem Rasenmäher echt nervte, war der winzige Auffangkorb, den ich vom vorderen Rasen schön nach hinten zum Kompost schleppen musste. Da heute obendrein auch noch die Sonne ziemlich von oben runterknallte, kam ich bereits beim zweiten Mal Rennen reichlich ins Schwitzen. Einen Moment lang erging ich mich in der Fantasie, mit eindrucksvoll freiem Oberkörper den Rasen mähend reihenweise hübsche Jungs vor den Gartenzaun zu locken. Als Nächstes stellte ich mir T dabei vor. Das war definitiv besser, auch wenn ich dadurch etwas langsamer laufen musste. Man, was für ein Anblick. Dieser schlanke, gebräunte Oberkörper, die tiefsitzenden Jeans, dazu der feste, runde H…   „Schicke Shorts.“   Hä? Wo kam das denn jetzt her? Von mir jedenfalls nicht.   Ich sah mich um und ließ vor Schreck den Bügel des Rasenmähers los. Der Motor erstarb und ermöglichte mir, das leise Lachen zu hören, dass da vom Zaun kam. Also nicht vom Zaun selbst, sondern von dem Kerl, der mit einer Kippe im Mund dagegen lehnte und mich unverhohlen anstarrte. Manuel.   In dem Moment war ich ziemlich froh, dass ich mein T-Shirt angelassen hatte. Jetzt gerade hatte ich nämlich das Gefühl, dass er mich förmlich mit den Augen auszog, und irgendwie war ich da um jedes Kleidungsstück froh, das ich am Leibe trug. Gleichzeitig hinterließ sein Blick ein eigenartiges Prickeln auf meiner Haut, das sicherlich nicht nur vom Schweiß und den daran festklebende Rasenkrümeln stammte. „Hey“, grüßte ich ein bisschen lahm und zögerte immer noch mit dem Griff des Rasenmähers in der Hand. Sollte ich hingehen und mich mit ihm unterhalten? Wenn ich es nicht tat, war das unhöflich, oder? Außerdem sah er nicht so aus, als würde er sich in nächster Zeit dort wegbewegen und ich hatte wenig Lust, hier den Affen im Zoo zu geben. Oder wohl eher den Wasserbüffel bei der Arbeit.   Ich ließ also den Rasenmäher Rasenmäher sein und schlenderte möglichst lässig in Richtung Zaun. Kurz davor stoppte mich ein dummes Problem. Direkt vor mir standen jede Menge Rosen und wenn ich mich da jetzt durchdrängelte, würde das garantiert unschöne und schmerzhafte Kratzer auf meinen Waden hinterlassen. So viel zu dem Plan, mich ebenso cool an den Zaun zu lehnen wie mein nicht so wirklich subtiler Bewunderer. Stattdessen stand ich jetzt wie bestellt und nicht abgeholt auf dem noch nicht gemähten Rasenstück rum. Man! Wieso verhinderte eigentlich alles in meinem Kackleben, dass ich mal nicht wie ein beschränkter Vollidiot rüberkam? Sogar die Rosen hatten sich gegen mich verschworen. Liebessymbol am Arsch!   Ich steckte also die Hände in die Hosentaschen und zog die Nase kraus. „Was machst du?“, fragte ich und hätte mir gleich darauf mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen können, als natürlich genau die Antwort kam, für die ich gerade die Steilvorlage geliefert hatte. „Ich guck dir zu.“ „Das sehe ich. Aber was willst du hier?“   Okay, das klang jetzt irgendwie unfreundlich, aber Manuel ging nicht darauf ein. Er grinste nur.   „Ich dachte, das hätten wir geklärt.“   Ich blinzelte ihn an. Sein Mund verzog sich noch weiter und dann leckte er sich doch tatsächlich ganz langsam und demonstrativ über die Lippen. Mein Herz hüpfte und etwas anderes tat das auch. Fuck! Der meinte das wirklich ernst.   „Ich … äh … muss noch den Rasen mähen.“ Musste ich ja wirklich. „Und danach?“   Danach? Danach hatte ich Zeit. Zeit um … mir von einem vollkommen Fremden einen blasen zu lassen? Mein Magen machte komische Verrenkungen bei dem Gedanken und mein Hirn schrie rum, dass das vollkommener Schwachsinn war. Allerdings war die Stimme der Vernunft seltsam gedämpft. War vielleicht gerade etwas unterversorgt, die Gute.   „Danach hätte ich Zeit.“   Manuel grinste und trat seine Zigarette direkt vor unserem Grundstück auf dem Gehweg aus. „Fein, dann bis später, Bambi. Du weißt ja, wo du mich findest.“   Ich konnte immer noch nicht so ganz glauben, dass ich mich anscheinend gerade mit ihm verabredet hatte, um … na ja, ihr wisst schon, und glotzte ihm noch nach, bis er irgendwann um die Ecke verschwunden war. Erst dann kam wieder Leben in mich und ich brachte es doch tatsächlich fertig, den Rasenmäher erneut anzuwerfen und den Rest des Vorgartens einigermaßen schlangenlinienfrei hinter mich zu bringen. Danach verfrachtete ich das Ding wieder ins Gartenhäuschen – ich würde Ärger kriegen, wenn ich ihn draußen ließ und es anfing zu regnen – und checkte die Uhr.   Es war kurz vor fünf. Wenn ich jetzt erst noch duschte, wäre meine Mutter eine gute, halbe Stunde später zu Hause, wenn ich am Spielplatz ankam. Außerdem hatte ich inzwischen beschlossen, dass ich mich nicht einfach so auf Manuels Avancen einlassen würde. Dort frisch geduscht anzukommen würde garantiert das falsche Zeichen setzen. Ich zog mir also lediglich meine normale Jeans und ein frisches T-Shirt an, benutzt mal kurz mein Deo und machte mich dann auf den Weg.   Als ich am Spielplatz ankam, saß Manuel auf einer der Schaukeln und rauchte. Schon wieder. Diese ekligen Bilder, die auf den Schachteln zu sehen waren, schienen ihn wenig zu beeindrucken. Wenn er die Frequenz aufrecht erhielt, verbrauchte er bestimmt zwei Schachteln am Tag.   Ich atmete noch einmal tief durch und ging dann möglichst normal auf ihn zu. War gar nicht so einfach wegen des Sandes und des Blicks, mit dem er mich fixierte, aber ich schaffte es immerhin bis zu ihm zu kommen, ohne mich auf die Fresse zu legen. Bevor er reagieren konnte, hatte ich mich auf die zweite Schaukel gepflanzt, damit er ja nicht auf die Idee kam, mich gleich ins Gebüsch zu zerren.   „Na, fertig gemäht oder hast du den Rest selbst gefressen?“   Ich musste einen Augenblick überlegen, was er meinte.   „Ach so“, antwortete ich und lachte ein wenig verlegen. „Du meinst wegen des Spitznamens. Nein, ich hab’s gemäht. Gibt nachher noch Lasagne.“ „Schön für dich.“   Er nahm noch einen Zug aus der Zigarette und schmiss sie dann in den Sand. Als er aufstehen wollte, hielt ich ihn zurück.   „Wollen wir erst noch ein bisschen reden?“   Was hieß denn hier 'erst'? Hatte ich nicht gerade noch beschlossen, dass hier jetzt nichts laufen würde? Aber Manuels Anwesenheit schien irgendwelche Synapsen in meinem Gehirn, die für solche Entscheidungen zuständig waren, vollkommen lahmzulegen. Plötzlich war ich aufgeregt und mein Herz klopfte wie blöd in meiner Brust.   Er zog die Augenbrauen hoch. „Reden? Worüber denn?“ „Na … keine Ahnung. Wo du herkommst zum Beispiel. Ich hab dich hier vorher noch nie gesehen.“ Er ließ sich wieder auf die Schaukel fallen. Seine Augen waren irgendwo auf den Horizont gerichtet. Es kam ziemlich klar rüber, dass ihm das gerade auf den Sack ging. „Ich wohn seit drei Wochen hier. Bin ursprünglich aus Hamburg.“ „Und wo da?“ „Wilhelmsburg.“   Das sagte mir nichts, allerdings kannte ich mich in Hamburg auch nicht besonders gut aus. Als ich nicht reagierte, fügte er noch hinzu: „Das liegt auf der anderen Seite der Elbe.“ „Ach so.“ Ich schielte zu ihm rüber. „Und warum bist du jetzt hier?“ Er knurrte unwillig. „Willst du jetzt reden oder ficken?“ „Ähm …“   Ich schwieg. Anscheinend hatte ich es verbockt. Da ging sie hin, die Chance auf den ersten Blowjob meines Lebens. Ich winkte ihr ein bisschen rührselig nach. War nett, dich gekannt zu haben.   „Sorry“, kam es da plötzlich von ihm. „Ich hab vergessen, dass du ja noch unberührt bist.“ Ich bohrte meinen Turnschuh in den Sand. „Na ja. Ist jetzt auch nix, auf das ich unbedingt stolz bin.“ „Schon okay. Wenn ich von hier wäre, hätte ich von Tuten und Blasen vermutlich auch keine Ahnung.“   Er grinste mich jetzt wieder frech an und ich lächelte vorsichtig zurück. Plötzlich stand er auf.   „Los, komm mit.“ Er sah mich auffordernd an und ich erhob mich tatsächlich, um wie an die Leine gelegt hinter ihm her ins Unterholz zu tappen. Dort angekommen drehte er sich um und winkte mich näher. Ich trat noch einen Schritt vor, bis wir so nahe voreinander standen, dass ich ihn wieder riechen konnte. Zigaretten und Waschmittel.   Ich schluckte. „Bist du dir sicher, dass du das machen willst?“ „So sicher wie das Amen in der Kirche. Aber du dir anscheinend nicht, Bambi. Hast du Schiss? Ich beiße auch nicht.“   Er grinste wieder, aber ich musste diese dumme, kleine Frage trotzdem loswerden, die da so hartnäckig in meinem Hinterkopf herumschwirrte.   „Aber warum? Und warum ich?“   Er lachte leise. Das Geräusch jagte mir kleine Schauer den Rücken runter. „Das ist doch ganz einfach. Ich bin geil und du bist heiß. Brauch ich da noch mehr Gründe?“ „Ja aber … laberst du immer einfach so irgendwelche Leute an, um mit ihnen zu schlafen?“   Er seufzte und wandte sich zum Gehen und ich bekam Panik.   „Hey, jetzt warte doch mal. So war das nicht gemeint.“   Ich hatte tatsächlich den Arm ausgestreckt, um ihn aufzuhalten. Er sah auf meine Hand herab. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich seine nackte Haut berührte. Es war zwar nur sein Unterarm, aber Haut war Haut oder nicht? Sehr, sehr vorsichtig zog ich ihn wieder näher zu mir.   „Ich … ich bin das einfach nicht gewohnt, okay? Das sollte keine Anschuldigung sein. Ich hab mich nur gefragt, warum du dir so sicher warst, dass ich dir nicht einfach eine reinhaue.“   Er antwortete nicht, sondern trat einfach noch näher. Ich wich zurück und hatte im nächsten Augenblick schon wieder einen Baum im Rücken. Er ließ sich davon nicht aufhalten und dann spürte ich plötzlich eine Hand zwischen meinen Beinen. Sie rieb meinen Schwanz durch die Hose hindurch.   „Ich hab’s nicht sofort gewusst“, gab Manuel zu, während er nicht aufhörte, Blut aus meinem Gehirn abzuzapfen. „Aber du hast gut regiert, also hab ich einfach mal geguckt, wie weit ich komme.“   Ich wollte noch was darauf erwidern, aber ich war definitiv zu abgelenkt. Jemand – Manuel! – fasste meinen Schwanz an. Der Wahnsinn. Ich konnte nicht anders, ich schloss die Augen und ließ den Kopf gegen den Baum sinken. Ich glaube, ich habe sogar gestöhnt. Auf jeden Fall tat ich das, als im nächsten Moment meine Hose geöffnet wurde, und Manuels Hand gleich zwei Stofflagen tiefer wanderte. Haut auf Haut auf meinem Schwanz. Heilige Scheiße! Das war so gut.   „Gefällt dir, was?“, fragte er an meinem Ohr und ich konnte nur nicken und inkohärente Laute von mir geben. „Es wird gleich noch besser.“   Ich wollte fragen, wie das noch besser werden konnte, als er sich vor mir auf die Knie sinken ließ, meine Hose nach unten zog und im nächsten Moment sein Lippen um meine Eichel legte. Was zum … ja! Ja es konnte noch besser werden. Feucht und heiß und hart und weich und alles gleichzeitig und das an meinem Schwanz. Ich biss mir in den Handrücken, um nicht laut zu schreien. Allein der Gedanke, dass Manuel tatsächlich gerade tat, was ich wusste, dass er tat, weil ich es ja alles live und in Farbe spüren konnte, waren schon fast zu viel. Wie von selbst legte sich meine andere Hand auf seinen Hinterkopf und streichelte ein bisschen hilflos durch die dunklen Locken, während er meine knallharte Latte mit Lippen und Zunge so formvollendet bearbeitete, dass ich schon bald das Ende nahen fühlte.   Oh nein, Mist, das sollte noch nicht aufhören. Dazu fühlte es sich viel zu gut an.   „Langsam“, keuchte ich daher.   Aber Manuel kannte kein Erbarmen. Als ich kurz davor war, ließ er von mir ab, kam hoch und seine rauen Finger begannen, meine Erektion in einem schnellen Rhythmus zu pumpen. Ich kam mit einem langgezogenen Stöhnen und spritzte die Ladung vor mir auf den Boden. Danach sackte ich ein bisschen in mich zusammen und lehnte mich schweratmend an ihn. Er ließ mich los und schob mich zurück gegen den Baum. Als ich die Augen öffnete, grinste er mich an.   „Und? Hab ich zu viel versprochen?“   Ich schüttelte den Kopf. Das war wirklich fantastisch gewesen. Allerdings holte mich bald die Erkenntnis ein, wo wir waren und dass ich wohl besser daran tat, meinen inzwischen nur noch halbgaren, kleinen Freund ordentlich zu verpacken. Außerdem musste ich feststellen, dass ich so gar keine Ahnung hatte, was die Etikette in so einem Fall als Nächstes vorsah. Manuel hatte mir gerade einen geblasen. Und jetzt? Musste ich das nun ebenfalls tun? Oder reichte es, wenn ich ihn anfasste? Wollte ich das eigentlich? „Und du?“, fragte ich und merkte, dass ich ihm auf den Schwanz starrte. Er war ohne Zweifel ebenfalls hart, also schien ihm das Ganze immerhin gefallen zu haben. Das beruhigte mich irgendwie.   „Was du möchtest.“   Ich schluckte und fühlte, wie mir die Wärme ins Gesicht kroch. Schon allein damit er mich nicht mehr so anstarren konnte, trat ich näher zu ihm, lehnte mich vor, nahm meinen Mut zusammen und küsste ihn. Er roch immer noch nach Zigaretten. Ich fühlte ihn grinsen, bevor er den Mund öffnete und mit der Zunge über meine Lippen strich.   Oh Himmel, gleich mit Zunge? Was, wenn ich was falsch machte? Und überhaupt … war das komisch, ihm jetzt einen Zungenkuss zu geben, wo er doch gerade …? All diese Gedanken waren nicht eben förderlich für meine Performance. Ich rutschte irgendwie mit meinen Lippen zu seinem Mundwinkel ab. Er lachte leise und fing meine Lippen wieder ein. „Hiergeblieben, Bambi. Wir sind noch nicht fertig.“   Im nächsten Moment nahm er einfach meine Hand und dirigierte sie zwischen seine Beine. Oh wow. Das fühlte sich … echt geil an. Diese harte Beule, die da gegen meine Handfläche gerieben wurde, war das verdammt nochmal Interessanteste, was ich je gefühlt hatte. Gleich nach dem, was Manuel vorher getan hatte. Dass er obendrein noch seine Zunge in meinen Mund schob, überforderte mich allerdings etwas. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, was ich da unten anstellte, also unterbrach ich den Kuss, um mich an seiner Hose zu vergreifen. Ich öffnete sie, während er mir zusah und schon wieder grinste. Blödmann.   „Vielleicht hilfst du mir mal?“, maulte ich, als der dumme Reißverschluss im unteren Drittel plötzlich klemmte. „Klar.“   Er half mit tatsächlich, indem er die Hose samt darunterliegender Boxer einfach nach unten schob und mir seinen steifen Schwanz präsentierte. Oh fuck! Ich musste einfach hinsehen. Das war so viel besser als auf den Fotos. Ich merkte, wie ich selbst schon wieder hart wurde.   „Wenn du noch länger nur guckst, muss ich Eintritt verlangen.“ „Sorry“, murmelte ich und streckt langsam die Hand aus.   Dass ich jetzt sehen konnte, wie ich ihn anfasste, machte das Ganze auf eigenartige Weise nur noch realer. Wie Porno zum Mitmachen. Nur geiler. Und komplizierter. Ich wusste nicht so recht, wie ich meine Hand halten sollte, damit es gut wurde und ich weder ihm noch mir was abbrach. Aber mit der Zeit wurde es besser, auch wenn ich gerne meinen Daumen mehr benutzt hätte. Anscheinend reichte es ihm aber, wenn ich einfach nur meine Hand darum legte und sie hin und her bewegte. Trotzdem fühlte sich das so herum total merkwürdig an.   Deswegen und weil ich mir auf einmal viel zu bewusst war, dass nicht nur ich ihn sondern auch er mich ansah, hob ich den Kopf und begann wieder, ihn zu küssen. Ich änderte meine Handhaltung und auf einmal ging es viel leichter. Das war fast so, wie wenn ich es mir selbst machte. Nur immer noch viel, viel geiler.   Auch Manuel schien diese neue Gangart zu gefallen, denn sein Atem wurde schneller, seine Hand krallte sich in mein Shirt und plötzlich kam er. Er kam tatsächlich, weil ich ich ihm einen runtergeholt hatte. Sein Schwanz zuckte in meiner Hand, er keuchte in den Kuss und ich schwebte mit den Kopf irgendwo in den Wolken. Wow, so fühlte sich das also an. Ich verstand plötzlich, was er daran fand. Das Gefühl, jemand zum Orgasmus gebracht zu haben, war wirklich berauschend. Und es hatte mich wieder spitz wie Nachbars Lumpi gemacht. Hätte er mich jetzt nach einer zweiten Runde gefragt, ich wäre dabei gewesen. Allerdings sah es nicht danach aus. „Gar nicht mal schlecht, Bambi“, murmelte er, bevor er sich die Hose wieder hochzog und sich von mir entfernte. Ich stand ein bisschen dumm – und hart – an dem Baum und wusste nicht, was ich jetzt tun oder sagen sollte. Das war irgendwie nicht wirklich so gelaufen, wie ich das geplant hatte.   Stumm sah ich dabei zu, wie er sich eine neue Kippe anzündete. Als er den Rauch ausblies, drehte er sich endlich wieder zu mir um und lächelte mich an. Dieses Mal war es wirklich ein Lächeln und nicht sein übliches Grinsen, auch wenn das ein bisschen mit durchschimmerte. „Wiederholen wir das mal?“, wollte er wissen. „Klar“, sagt ich. „Wann immer du willst.“ „Fein, ich freu mich drauf.“ Damit drehte er sich um und ließ mich einfach stehen. Ich sah ihm nach und wusste nicht so recht, wie ich mich jetzt fühlen sollte. Ein bisschen benutzt vielleicht, obwohl das ja eigentlich nicht so ganz richtig war. Immerhin war Manuel ziemlich in Vorleistung gegangen.   Mein erster Blowjob.   Der Gedanke ließ mich schließlich grinsen und ich machte mich, nachdem die Freude darüber sich irgendwann nicht mehr ganz so stark manifestierte, auf den Rückweg nach Hause. Meine Mutter war zum Glück noch nicht da, sodass ich eben schnell noch die Lasagne in den Ofen schieben und mich anschließend im Badezimmer verbarrikadieren und unter die Dusche stellen konnte, bevor sie nach Hause kam und womöglich noch Manuels Zigaretten an mir roch oder so. Denn es stand außer Frage, dass ich nie irgendjemandem davon erzählen konnte. Das war und würde mein ganz eigenes Geheimnis bleiben.     Beim Abendessen war meine Mutter seltsam ruhig. Anhand der Neuigkeiten von gestern und ihrer Lasagne-Aktion hatte ich angenommen, dass sie mich heute Abend mal wieder mit Tonnen an ungeteilter Aufmerksamkeit überschütten würde, aber dem war nicht so. Stattdessen betrieben wir nur mäßige Konversation knapp oberhalb von „Gibst du mir bitte mal das Salz.“ „Wie läuft’s eigentlich in der Schule?“, fragte sie schließlich, während wir den Tisch abräumten. „Och, ganz gut. Ich hab ein Projekt in Geschichte an der Backe und wir fahren mit der Klasse nach Dänemark.“ „Toll! Wann denn?“ „Ende Mai oder so.“ „Okay.“   Irgendwann hielt ich es doch nicht mehr aus. Meine Mutter hatte ganz klar etwas auf dem Herzen und ich wollte wissen was. Nicht, dass doch irgendwas mit Diana und dem Baby war. Als ich sie danach fragte, schüttelte sie jedoch nur den Kopf.   „Nein, mit Diana ist alles in Ordnung. Obwohl ich mir schon ein bisschen Sorgen um sie mache. Aber gemeinsam werden wir das Kind schon schaukeln.“ Sie wollte schon einfach weitermachen, aber so leicht gab ich mich nicht geschlagen. „Und was ist dann passiert?“ Sie seufzte. „Ich habe mich heute mit Herrn Möller gestritten." Ach daher wehte der Wind. Ich kannte diesen Herrn Möller zwar nicht persönlich, aber wenn meine Mutter von ihm erzählte, bekam sie manchmal so einen kieksigen Ton und rosige Wangen. Ich glaube, sie stand irgendwie auf den. "Warum denn?", hakte ich nach. "Der Leiter des neuen Wohnheims war heute da und hat sich wegen irgendwelcher fehlender Zuwendungen beschwert, woraufhin ihn Herr Möller nicht besonders freundlich darauf hingewiesen hat, dass irgendwo auf Seite drei seines Antrags ein Kreuzchen fehlte und er das Ganze deswegen erneut einreichen müsse. Tja und ich habe dann gefragt, ob man da nicht mal eine Ausnahme machen könne. Vor dem Antragsteller. Das geht natürlich gar nicht. Einem Kollegen in den Rücken fallen, das gehört sich einfach nicht. Mir taten nur in dem Moment einfach die Kinder so leid. Die können ja schließlich nichts dafür." „Was denn für ein Wohnheim?“, wollte ich wissen und hatte plötzlich eine ganz dumme Vorahnung. „Das hab ich doch bestimmt mal erzählt, oder? In dem alten Bauernhaus an der Ecke zur Gärtnerei wurde vor ein paar Wochen ein Wohnheim für schwer erziehbare Jugendliche eröffnet. Inzwischen sind die ersten Bewohner eingezogen, aber es hapert wohl noch an allem Möglichen, um das Projekt so richtig ins Rollen zu bringen.“ Sie sah mich an und lächelte. „Aber keine Sorge, Schatz, die kriegen das schon hin. Nur tu mir bitte den Gefallen und halt dich ein bisschen von diesen Kids fern, ja? Die kommen nämlich teilweise aus wirklich zerrütteten Verhältnissen. Drogen, Alkohol, häusliche Gewalt. Nicht, dass du dich nachher noch in Schwierigkeiten bringst.“ „Ist gut, Mama“, antwortete ich, aber in meinem Kopf kreiste eigentlich nur ein Gedanke.   Um mich fernzuhalten war es wohl leider schon ein kleines bisschen zu spät.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)