Die etwas andere Legende von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 3. ---------------------- Kapitel 3. 2006 Central City, Amys Haus Die Nacht war für Thomas eine regelrechte Folter gewesen. Schreckliche Bilder hatten ihn heimgesucht und ließen ihn unruhig im Land der Träume passieren. Schreckliche Bilder suchten ihn heim begonnen bei dem Mord seiner Eltern und endend mit dem Vorfall auf der „Das Supertalent“-Bühne. Dies waren Ereignisse zum Vergessen. Doch der Moderator durfte und konnte nicht vergessen. Nie mehr. Niemals. Das würde er sich nie verzeihen können. Hinter vorgehaltener Hand herzhaft gähnend stand Thomas von der Couch auf und ließ sich von Alexander, der ebenfalls nicht mehr schlafen konnte das Bad zeigen, da dieser im Gegensatz zu Thomas eine kleine Führung durch das Haus bekommen hatte, während der Moderator auf der Couch lag. Dort drinnen angekommen duschte der Sucher und machte sich frisch so gut es ging. Bei dem Blick in den Spiegel erschrak er jedoch. Sein sonst so blasser Teint schien an Farbe gewonnen zu haben, was ihn angesichts der momentanen Umstände mehr als nur verwunderte. Aber dies war ihm lieber als wie eine wandelnde Leiche sich der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Er legte endlich das ihm störende Headmikrofon ab und ließ dieses auf dem Waschbeckenrand liegen. In dieser Welt würde er keine Verwendung dafür haben. Seine Wunde an der Brust schmerzte auch nicht mehr. Jedoch plagten ihn fürchterliche Kopfschmerzen, die wohl davon rührten, da Light ihn als er Michelle in der Bibliothek von Kulmbach getroffen hatte, mit seiner Kralle an der Schläfe berührt hatte und dann wusste Thomas auch was das zu bedeuten hatte. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? Diese Geste war für seine andauernden Alpträume verantwortlich, da er immer dieselbe Szene von dem Tod seiner Eltern träumte. Schon ganz schön gruselig und beängstigend zugleich. Thomas würde diese Träume schon irgendwie zum Aufhören zwingen, um sich seiner in der Nacht zu bemächtigen. Thomas verließ das Bad und machte somit Platz für Alexander, der das Bad nach den Blondgelockten betrat. Der Weg des Suchers führte ihn geradewegs in die Küche, wo Amy bereits am Werk war und eifrig Spiegeleier in der Pfanne briet. Cream und Cheese deckten gerade den Tisch. „Oh, guten Morgen Herr Gottschalk“, begrüßte die Häsin den recht ausgeschlafenen Sucher. „Guten Morgen Cream, hallo Cheese und hallo Amy“, grüßte der Sucher freundlich zurück und blickte auf die Uhr, welche an der gegenüberliegenden Wand befand und somit auch in seinem Sichtfeld. „Wann werden wir aufbrechen? Alexander macht sich gerade noch frisch“, ließ Thomas verlauten. Amy drehte sich zu ihm um. „In einer guten Stunde wird Sonic hier sein und uns begleiten. Ach, mein Sonic“, begann Amy mit ihrer Schwärmerei für den blauen Helden. Thomas setzte sich an bereits gedeckten Tisch während Cream Brötchen in einen Korb füllte. „Cheese und ich waren vorhin schon beim Bäcker Brötchen kaufen und haben auf dem Weg fleißig nach deiner Kette Ausschau gehalten. Aber leider haben wir sie nicht gefunden“, meinte die Häsin etwas betrübt und ließ ihre Schlappohren sinken. Thomas sah Cream mit einem tröstenden Blick an. „Gräme dich nicht. Wir werden sie schon noch finden“, meinte der große Mann zuversichtlich. Er versuchte inmitten all dem Chaos nicht die Hoffnung zu verlieren. Laut seinem Vater sollte ein Gottschalk niemals aufgeben und das käme den Moderator nicht einmal im Traum vor. In diesem Moment trat auch der Fernsehkoch in die Küche und wünschte den Anwesenden einen guten Morgen. Er ließ sich rechts neben Thomas nieder. „Gut geschlafen?“, erkundigte er sich ehrlich besorgt und erntete ein zustimmendes Nicken vonseiten des Entertainers. Die Igelin stellte den Teller mit dem Spiegelei in die Tischmitte. Cream steuerte verschiedene Beläge für die Brötchen bei. „Lasst es euch schmecken! In gut einer Stunde soll Sonic kommen“, wiederholte Amy noch einmal für Alexander. Recht schweigend vergingen die folgenden Minuten. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ob diese vor Glück gesegnet oder vor lauter Trauer getrübt waren konnte Thomas nicht einordnen. In seiner Gedankenwelt ging so richtig der Punk ab. Wie ging es den Auserwählten? Waren sie wohlauf, würden sie gegen Doom und seine Truppe bestehen können? Wenn einer von ihnen sein Leben ließ ist die Mission gescheitert genauso wie wenn nicht alle Auserwählten an einen Strang zögen. Wie würde sich Bohlen in dem ganzen Trubel verhalten? Würde er Einsicht zeigen oder so weiter machen wie bisher? Thomas seufzte schwer. Bohlen war schwer einzuschätzen, verdammt schwer. Nachdem die fünf die erste Mahlzeit des Tages beendet hatten räumten sie noch zusammen die Küche auf und spülten das dreckige Geschirr noch sauber. Anschließend packten Amy und Cream noch ihre letzten Sachen, ehe es energisch an der Tür klopfte. Amy rannte wie von der Tarantel gestochen zu dieser und öffnete sie schwungvoll. „Hallo Sonic, schön, dass du-“Erschrocken stockte sie. Das war nicht Sonic, der da vor ihr stand, sondern dessen bester Freund Miles „Tails“ Prower, dessen Spitzname Tails war. Bei Tails handelte es sich um einen jungen, anthropomorphen Fuchsjungen mit einer einzigartigen genetischen Mutation, die ihm zwei Schwänze statt einen gab. Er verfügte über gelb-oranges Fell mit weißem Fell um die Schnauze, den vorderen Torso und die Schwanzspitzen. Er hatte auch blaue Augen. Typischerweise bestand seine Kleidung einfach aus weißen Handschuhen mit schwarzen Ringen um das Handgelenk und roten Schuhen mit einem langen weißen Streifen, dort wo seine Zehen begannen. Atemlos und ziemlich geschockt stand er fix und fertig im Türrahmen. „Amy! Ist Sonic bei dir?“ Amy schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein. Er verspätet sich aber sonst nie und sollte eigentlich anstelle von dir vor meiner Tür stehen.“ Tails wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Das klingt gar nicht gut, da das Sonnenfest in drei Tagen stattfindet und wir Sonics Unterstützung bräuchten, falls Eggman mal wieder für Ärger sorgen würde.“ „Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Das sieht ihm mal so gar nicht ähnlich“, flüsterte Cream, die soeben neben Amy aufgetaucht war und Cheese schützend vor ihre Brust hielt. Thomas und Alexander hielten sich mit sichtlich betroffenen Mienen im Hintergrund. Tails blickte Amy an. „Ich kann euch mit dem X-Tornado mitnehmen, aber dann sollten wir uns besser jetzt auf den Weg machen. Vielleicht ist Sonic ja doch schon in Soleanna.“ Amy und Cream nickten und drehten sich zeitgleich zu ihren neuen Freunden um. „Ist dein Flugzeug auch für mehrere Personen ausgelegt? Denn unsere neuen Freunde wollten wir gerne mitnehmen“, erklärte Cream. „Na sicher ist noch Platz für die beiden. Hallo, ich bin Miles „Tails“ Prower, aber nennt mich ruhig Tails.“ Alexander lächelte. „Ich bin Alexander Herrmann und das neben mir ist mein Freund Thomas Gottschalk.“ Thomas hob grüßend die Hand. „Wir werden dir während dem Flug alles erklären.“ Tails nickte. „Dann lasst uns losgehen!“ Daraufhin verließen Cream, Alexander, Thomas und Amy das Haus, letztere sperrte noch die Haustür ab, während Alexander ganz der Gentleman das Gepäck von der Häsin und der Igelin trug. Kurz darauf war das Gepäck verstaut und jeder saß im roten Flugzeug. „Soleanna, wir kommen!“, rief Cream und Tails wandte sich sogleich an die zwei Menschen: „Und jetzt erzählt mal, was euch hierhertreibt.“ „Gerne“, begann Thomas. „Unser Feind nennt sich der Teufel Doom. Er hat einen Bruder namens Light. Diese beiden wollen unsere Welt zerstören. Ihnen sind Dämonen untergeordnet, welche entweder direkt aus der Hölle stammen oder menschliche Bewohner unserer Erde wurden in ihresgleichen verwandelt. In meiner Welt war ich ein berühmter Moderator einer Unterhaltungssendung. Die bisher letzte Ausgabe nutze ich, um meinem Publikum zu offenbaren, wer ich wirklich bin. Denn meine Funktion nennt sich Sucher. Ich bin in der Lage die Auserwählten zu finden. Die Auserwählten können mit mir das Böse aus unserer Welt vertreiben. Aber kürzlich ging alles schief!“ Er legte eine kurze Pause ein, damit der Fuchs seine Worte in sich aufnehmen konnten. „Einer der Auserwählten, die ich gefunden habe, entpuppte sich als schwarzes Schaf. Er verriet uns und arbeitete mit Doom zusammen. Der Verräter hielt mich in seiner Wohnung gefangen und wollte, dass ich in seiner Castingsendung ein Statement zur aktuellen Lage abgebe. Jedoch konnte ich dank der Hilfe eines gutgesinnten Auserwählten die Auserwählten, die ich noch nicht gefunden hatte finden und im Publikum der Sendung unterbringen. Während meiner Rede, um den hilflosen Menschen wenigstens etwas Hoffnung zu schenken, tauchte Doom mit seinen Dämonen auf. Diese töteten viele der Menschen und Alexander und ich kamen durch das Portal, was hinter mir auf der Bühne aufgebaut war, wohl in eure Welt! Wir landeten auf einer Wiese und ich erlitt wohl einen Schwächeanfall. Zum Glück traf Alexander auf Cream und Amy, die uns bei sich aufnahmen. Was wir nur ohne die beiden gemacht hätten kann ich nicht sagen. Das war gestern passiert“, endete der Sucher mit seinem Bericht. Tails benötigte wenige Augenblicke. „Das hört sich ja gar nicht gut an! Ich werde euch natürlich unterstützen. Trotz meines jungen Alters habe ich schon viele nützliche Maschinen gebaut, die Sonic und uns schon öfters aus der Patsche geholfen haben.“ Amys Stirn legte sich in tiefe Sorgenfalten. „Was wäre, wenn Doom etwas mit Sonics Verschwinden zu tun hat, vorausgesetzt er befindet sich nicht in Soleanna.“ Thomas überlegte. „Schwer zu sagen.“ Schlossstadt von Soleanna Bald darauf landete die Gruppe in Soleanna, der Stadt des Wassers und die verzweifelte Suche nach Sonic setzte sich an Land fort. Natürlich hatte die Gruppe während ihres Fluges aufmerksam Ausschau nach dem blauen Igel gehalten dies jedoch ohne vielversprechenden Erfolg. „Es ist zwecklos“, meinte Alexander nach einer Weile vergebenen Suchens. Thomas ballte entschlossen die Hand zur Faust. „Wir werden nicht aufgeben. Ein Gottschalk gibt niemals auf!“ Die Gruppe trat auf einen verlassenen Platz, in dessen Mitte sich ein schwarzes Portal wie aus dem Nichts öffnete. Der Sucher blickte ernst auf dieses. Er ahnte das Schlimmste. Ohne seine Kette war er ein schwaches Opfer, da er sich ohne schlecht verteidigen konnte. Hoffentlich würde Doom da nicht hinaustreten. Thomas Hoffnungen wurden verschlimmert. Ein großgewachsener Mann mit blondem langem Haar, grauen Augen und einen schwarzen Mantel trat aus dem Portal, welches sich hinter ihm schloss. Er grinste belustigt und stieß mit seinem Gehstock, den er bei sich führte energisch auf das graue Steinpflaster auf. Auf dem Griff des Gehstocks war ein silberner Schlangenkopf angebracht. Diabolisch grinsend zog der blonde Mann daran und ein Zauberstab, der wie ein Schwert in eine Scheide in dem Gehstock passte, wurde sichtbar. Alexander wich erschrocken zurück. Cream und Cheese standen vor dem Koch, um ihn zu schützen. Der Zauberer wandte sich an die Häsin: „Wollt ihr nun den Weg freimachen, damit ich mir den Koch vornehmen kann?“ Der Zauberstab bestand aus dem Holz einer Ulme mit einem Kern aus Drachenherzfasern. Amy, Tails und Thomas konnten sich nicht bewegen, da ein Zauber, welchen der Fremde zuvor leise murmelnd von sich gegeben hatte die drei lähmte und sie so unfähig machten sich zu rühren. Der Mann richtete seinen Stab auf Cream, Cheese und Alexander. „Da ihr nicht aus dem Weg gehen wollt, werdet ihr ebenso bestraft werden!“ Cream zitterte am ganzen Körper. Bevor Thomas zu Alexander laufen konnte war es bereits zu spät, da der Unbekannte mit erhobenem Zauberstab rief: „Petrificus Totalus!“ Cream mit Cheese und Alexander fielen sogleich steif wie ein Brett zu Boden. Sie konnten außer ihre geschockten Augen nichts mehr bewegen, auch nicht mehr sprechen. „Ich wollte ja eigentlich nur den Koch, aber die zwei anderen nehme ich liebend gerne auch mit“, grinste der Blonde. Amy, Tails und Thomas konnten sich endlich wieder bewegen. Dies nutzte der Sucher direkt, um sich wutverbrannt auf den Bösen zu stürzten. Doch dieser murmelte etwas Unverständliches und die Versteinerten verschwanden gemeinsam mit dem Zauberer. „Wer zur Hölle war das? Gehörte der zu Doom ansonsten hätte er Alexander nicht gekannt?“, erkundigte sich Tails so ruhig wie möglich während Amy wie eine Furie tobte. „Zuerst Sonic und jetzt sind auch noch Cream und Cheese weg!“, brüllte diese bevor Thomas auf die Frage des Fuchses überhaupt antworten konnte. „Ob dieser Zauberer zu Doom gehört kann ich nur vermuten, aber es ist anzunehmen“, antwortete der sichtlich geschockte Moderator den Fuchs. Ohne Alexander war er verloren! Dann blickte der Sucher zu Amy: „Mit einer einfachen Entschuldigung ist das was soeben passiert ist nicht wieder gut zu machen. Ich verspreche euch, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um Cream, Cheese und Alexander zurückzubringen!“ Doch die geladene Igelin wollte so etwas nicht hören: „Ich hätte wissen müssen, dass ihr beide nichts als Ärger macht! Wärt ihr oder euer ach so böser Doom nicht gewesen hätten wir diesen Schlamassel jetzt gar nicht und jetzt verschwinde! Ich will dich nie wiedersehen!“ Thomas blieb erschrocken die Luft weg und er sah hilfesuchend zu Tails, der sich jedoch zurückhielt und keinen Laut über seine Lippen kommen ließ. Mit gesenktem Kopf und schuldbewussten Blick drehte sich der Entertainer um und entfernte sich langsam mit der kleinen Hoffnung, dass Tails oder Amy ihn zurückrufen würden und einsähen, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Dies war jedoch nicht der Fall und so ging Thomas ziellos durch die leeren Straßen von Soleanna. Thomas fühlte sich verloren, einsam und so voller Schuldgefühle bis er plötzlich gegen jemanden stieß. Thomas rappelte sich schnell wieder auf und hielt der Person, die da gegen ihn gelaufen war höflich die Hand hin. Diese kam ganz schön elegant wieder auf die Beine, ohne um Thomas dargebotene Hand als Hilfestellung zu gebrauchen und blickte den Sucher überrascht an. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich Sie je wiedersehen würde, Herr Gottschalk!“, quietschte die junge Frau vor ihm vor Begeisterung. Thomas blickte sie verständnislos an. Er verstand es nicht. „Wie meinen Sie das?“ „Sie können sich wohl nicht mehr daran erinnern, aber es ist ja auch schon lange her. Mein Vater und ich waren vor zehn Jahren bei Ihnen in der Sendung.“ Da hier das Jahr 2006 herrschte und nicht wie in Thomas Zeitlinie 2040 war, müsste er diese Frau wohl 1996 in seiner Sendung hatte. Aber so sehr er auch darüber nachdachte, er kam einfach nicht drauf. Die Prinzessin besaß rotbraune Haare, auf deren Haupt eine Krone mit Federn geschmückt saß. Ihre Haut war leicht pfirsichfarben und blaue Augen blickten den Sucher erwartungsvoll an. Ihre Ohren zierten kleine Ohrringe, deren genaue Form Thomas auf die Schnelle nicht erkennen konnte. Um ihren schlanken Hals trug sie eine Edelsteinkette, in deren Mitte ein blauer Edelstein angebracht war. Sie trug ein weißes Kleid mit Federschmuck, dazu passende weiße Abendhandschuhe mit Federschmuck, eine Strumpfhose sowie ein Paar rote High Heels. „Ich bin Prinzessin von Soleanna, Elise die Dritte. Sie sehen ganz schön durch den Wind aus. Kommen Sie mit zu mir ins Schloss. Sie sind kurzerhand mein Gast.“ Thomas nickte nur verhalten. Er konnte ja noch nicht ahnen was am Tag des Sonnenfestes geschehen würde. Denn dieses Ereignis würde dem Ganzen die Krone aufsetzen. Also folgte der Moderator der Prinzessin zum Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)