Die etwas andere Legende von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 23: Kapitel 23. ----------------------- Kapitel 23. Elyas spitzte die Ohren und blickte die Auserwählte vor sich aufmerksam an. Es schien wichtig zu sein, was sie ihm mitteilen wollte, da sie wohl nicht umsonst darauf gewartet hatte, bis Michelle und Anke das Hotelzimmer verlassen hatten. Die Frau gab sich schließlich einen Ruck und stand von ihrem Stuhl auf, wo sie sogleich den runden Tisch umrundete und seitlich neben dem Österreicher zum Stehen kam. Erwartungsvoll und auch mit einem etwas mulmigen Gefühl blickte dieser die Sängerin an. Deren Herz klopfte fast zum Zerspringen so aufgeregt war sie. Nervös strich sie sich eine lose Haarsträhne aus der Stirn, welche sich aus ihrem ordentlich gemachten Pferdeschwanz gelöst hatte. Ohne lange zu fackeln schlang sie ihre Arme um den zurecht leicht verdutzten Schauspieler und drückte ihm einen innigen Kuss auf die Lippe. Langsam löste sich von Elyas und blickte ihn fest in die Augen. „Ich liebe dich, mehr muss ich wohl nicht dazu sagen, oder?“ Der Österreicher stupste lachend mit seiner Nase gegen ihre und küsste sie ebenso zärtlich und liebevoll. Es dauerte eine ganze Weile bis sich die beiden Auserwählten wieder in die Augen blickten. „Ich liebe dich auch“, flüsterte Elyas und Lena drückte sich noch fester an ihren Freund. „Diese Gefühle für dich stehen schon zu lange unausgesprochenen im Raum“, eröffnete Lena ihn ehrlich und quittierte darauf ein herzhaftes Lachen. „Um ehrlich zu sein hatte ich auch solche Empfindungen für dich entwickelt, war aber einfach zu feige um dich damit zu konfrontieren“, war es nun an Elyas. Lena drückte ihn erneut einen Kuss auf und wies dann mit einem Nicken auf das Hotelbett. „Lass uns doch die Zeit sinnvoll nutzen, solange Anke und Michelle unterwegs sind?“ Elyas brauchte da nicht lange überlegen und sprang auf mit Lena in seinen starken Armen. So trug er sie zum Bett und ließ sie vorsichtig auf dem Bett nieder. Intensiv nachdenkend hatten sich Michelle und Anke nach ihrem kleinen Spaziergang auf einer Parkbank niedergelassen, der jedoch wie ausgestorben schien. „Die armen Menschen trauen sich bestimmt nicht mehr her wegen den Dämonenangriff, der sich vor zwei Wochen hier ereignet hat“, mutmaßte Anke, woraufhin Michelle nur knapp nickte. Die Medien hatten von nichts anderem mehr berichtet. Der Angriff war in aller Munde gewesen. Praktisch jeder musste davon gehört haben. „Das ist ein deutliches Zeichen, dass sich die Dinge zuspitzen. Ich finde es daher nur löblich von Thomas, dass er uns, die Auserwählten alle zusammen am Samstag antreffen will“, sagte Michelle. Nun war es an Anke die ihre Zustimmung kundtat. „Das sehe ich genauso“, meinte die Komikerin und starrte auf ihre Hände. Ihre Kräfte hatten sich immer noch nicht gezeigt genauso wenig wie die von der Schweizerin. „So langsam zweifele ich jedoch daran, dass wir unsere Kräfte jemals entdecken“, seufzte Michelle schwer und blickte verloren in die Ferne, wo sich am Horizont die Sonne abzeichnete, die ihre hellen Strahlen auf die Erde warf, um diese zu wärmen. Ehe Anke versuchen konnte ihrer Kollegin ein paar aufmunternde Worte mitzuteilen wurde die Aufmerksamkeit der beiden Frauen auf etwas anderes gelenkt, etwas viel besorgniserregenderes. Denn im Blickfeld der Sonne bewegte sich ein Wesen mit zwei Flügeln auf den Rücken auf die Frauen zu. Noch konnte man nicht erahnen, dass es sich dabei um Light handelte. Beide sprangen direkt auf und versteckten sich hinter der Bank. „Was machen wir denn jetzt nur? Was, wen dieses Wesen ein Dämon ist? Wir haben unsere Fähigkeiten noch nicht entdeckt!“, wisperte Anke im alarmierenden Tonfall. Michelle legte, die Zähne fest zusammengebissen, ihre Stirn in Falten. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, gab sie zähneknirschend zu. Endlich landete das Wesen, welches sich als Light herausstellte, vor der Bank und hob den Arm. Die Bank wurde sogleich gegen den nächsten Baum geschleudert, wo sie in zwei Teile gesplittet liegen blieb. „Light!“, entfuhr es Michelle keuchend. Denn sie hatte bereits die Bekanntschaft mit dem Dämon machen dürfen. Anke und Michelle wichen schleunigst einige Schritte zurück. Jetzt war es vorbei. Jetzt waren sie geliefert! „Wen haben wir denn da? Die blonde Schönheit und die Komikerin. Zwei Auserwählte auf einem Silbertablett serviert. Das sieht man auch nicht alle Tage“, flötete Light, der sich prächtig amüsierte. „Mein Bruder bereitet alles vor. Bald werden wir diese Welt beherrschen und da kann auch euer Sucher nichts mehr ausrichten!“ Anke knurrte wütend auf: „Das werden wir ja sehen! Verschwinde! Ich will, dass Sie verschwinden und zwar auf der Stelle!“ Light grinste: „Das würde dir so gefallen!“ Er wollte noch einen Schritt auf die beiden Frauen zu machen, ehe er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und sich nicht mehr bewegen konnte. Michelle und Anke warfen sich fragende Blicke zu und dann schien es so, als würde sich der Herrscher in Luft auflösen. Von ihm blieb nichts mehr übrig. Der erschrockene Aufschrei des Light hallte Michelle noch in den Ohren. Dann berührte sie die zutiefst verwirrte Komikerin sachte an der Schulter. „Ich glaube, dass du da gerade deine Fähigkeit entdeckt hast! Du kannst anderen Leuten deinen Willen aufzwingen. Deshalb ist Light gerade verschwunden.“ „Das ist doch unglaublich“, flüsterte Anke und ließ sich zitternd ins Gras sinken. „Das wird uns bestimmt gut helfen.“ Michelle zog ihr Smartphone aus der Hosentasche um diese Neuigkeit gleich Elyas und Lena mitzuteilen. Jetzt fehlte ja nur noch sie! Thomas hatte es in der Zwischenzeit geschafft sein Gästezimmer zu verlassen und am Esstisch Platz zu nehmen. Nero hatte ihnen eine Pizza geholt. Er hatte sich einfach aus dem Haus teleportiert und in der Nähe einer guten Pizzeria war er wieder aufgetaucht. „Das schmeckt fantastisch“, lobte Weiss. „Du isst wie ein kleines Kind“, merkte Nero grinsend kopfschüttelnd an und deutete mit seinem Zeigefinger auf Weiss Mundwinkel, aus dem ein langer dünner Käsefaden heraushing, welchen der Hellseher sogleich in seinem Mund verschwinden ließ. „Da war doch nichts, Bruderherz“, lachte Weiss keck und sah zu Thomas, der lustlos die Pizzateile hin- und herschob. „Keinen Hunger?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nicht so wirklich. Je näher der Samstag rückt, desto dreckiger geht es mir.“ Er seufzte schwer. Dann wurde seine Miene plötzlich unverwandt ernst: „Wenn wir gegessen haben solltet ihr nach Berlin zu dem Hotel aufbrechen.“ „Jetzt schon?“, fragte Nero mit vollem Mund. Weiss starrte den Entertainer mit großen Augen an. „Aber es ist doch erst Dienstag und somit noch drei Tage bis Bohlen hier wieder aufkreuzt!“ Der Sucher schüttelte entschieden den Kopf. „Keine Wiederworte! Elyas hat mir vorhin gesimst, dass Michelle und Anke Besuch von Light bekommen hatten. Wenn ihr beide bei der Gruppe seid könnt ihr euch gegenseitig unterstützen.“ Das leuchtete den Brüdern ein und se nickten synchron. „Dann ist es wohl beschlossene Sache“, meinte Weiss und die drei brachten schweigend ihre Mahlzeit zu Ende. Thomas sagte Weiss die Adresse. „Ich wünsche euch viel Glück.“ Sie standen auf. „Pass auf dich auf“, meinte Weiss und berührte Thomas zum Abschied sachte an der Schulter. „Wir sehen uns dann am Samstag“, rief Nero und die Brüder waren verschwunden. Thomas schlug sich gegen die Stirn. „Toll, jetzt habe ich das ganze Geschirr.“ Aber rumnörgeln brachte nichts. Das Geschirr würde sich nicht von alleine säubern und in die Schränke stellen. Er stand auf und machte sich ans Werk. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)