Die etwas andere Legende von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: Kapitel 19. ----------------------- Kapitel 19. Rückblick: Wortlos saßen die beiden Herren im Wagen. Der eine ließ die Landschaft, die  vor dem Fenster an ihnen vorbeizog auf sich wirken, während der andere wie gebannt auf die verkehrstüchtige Straße blickte. Sein Blick war wie festgenagelt auf das, was unmittelbar vor ihm lag. Thomas, der Fahrer und dessen Beifahrer und zugleich bester Freund Günther Jauch waren auf den Weg zu Thomas Heimatort, Kulmbach. Denn Thomas hatte seinen besten Freund schon vor langer Zeit versprochen diesem einen Besuch abzustatten. Jener Bitte kam er erst jetzt nach, da sein Terminkalender aufgrund seiner Unterhaltungssendung „Wetten, dass?“ völlig ausgebucht war. Dafür hatte Günther vollstes Verständnis. Dieser war wegen seiner gestrigen Sendung zu müde um zu fahren, weshalb er es Thomas überließ. Bei so einem Freund war das auch anzunehmen. Günther wandte seinen Blick von dem Fenster ab und blickte den hochkonzentrierten Fahrer seitlich an. Kurz warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. Sie waren jetzt schon einige Stunden unterwegs, da es von ihrem Startpunkt aus bis zu ihrem Ziel schon ein paar Kilometer waren. „Wie lange schätzt du sind wir denn noch unterwegs?“, erkundigte sich der Fernsehmoderator bei dem Blondgelockten. „Es ist nicht mehr weit, wenn dieser scheußliche Verkehr nicht wäre, wären wir jetzt schon da. Ich schätze es sind noch zirka 10 bis 15 Minuten“, meinte Thomas mit einem leicht angedeuteten Kopfnicken Richtung Navi deutend. Günthers Gesichtszüge erhellten sich augenblicklich. Dann konnte er endlich aus dem Auto raus. Eigentlich saß er gerne in seinem Auto. Doch heute war einiges anders. Das Radio war aus, damit sich der Fahrer auf den vielen Verkehr konzentrieren konnte. Auch der eigentlich angestammte Fahrer saß nicht hinter dem Steuer. Denn Günther hatte nämlich seinen Freund Platz hinter dem Steuer eingeräumt, da er besser wusste wo es langging. Günther gluckste aufgeregt, eine Angewohnheit, die er einfach nicht ablegen konnte. Diese hatte ihn schon einige schiefe Blicke von Kollegen oder Freunden eingehandelt. Thomas schien dies jedoch nie zu stören. Einige Zeit hing jeder seinen Gedanken nach, ehe Thomas schließlich rechts abbog. „Da hinten ist auch schon unser Ziel", erklärte Thomas und quittierte das ausgiebige Strecken Günthers mit einem sanften Lächeln. Er konnte es kaum erwarten aus seinem Gefährt auszusteigen. „Was sehen wir uns denn als Erstes an?“, erkundigte sich der Mann mit den dunklen braunen kurzen Haaren. „Zuerst dachte ich führt uns unser Weg zu der größten Stadtbibliothek. Dort war ich als Kind immer.“ Daraufhin erntete Thomas ein zufriedenes Nicken. „Ich liebe Bücher. Vielleicht kann ich mir ein oder zwei kaufen und auch natürlich eins für meine Frau. Sie liest so gerne wie du moderierst Thommy“, witzelte er. Der Angesprochene bog mit dem Wagen auf einen Parkplatz, auf dessen linker Seite ein kleiner Springbrunnen munter vor sich her plätscherte. Die Freunde verließen den Wagen, lösten ein Parkticket und Thomas führte Günther etwas durch den Stadtpark. „Die Stadt sehen wir uns nach unserem Besuch der Bibliothek an. Diese hat heute bis 18 Uhr auf.“ Das war für einen Sonntag nicht ungewöhnlich. Günter konnte sich an den unterschiedlichsten Blumen und Sträucher gar nicht sattsehen. „Hier würde ich mich sofort heimisch fühlen.“ Thomas wollte gerade etwas erwidern, ehe sein Freund mit schnellem Schritt vorlief. Vor ihm türmte sich ein altes rotes Backsteingebäude. „Ist das unser Ziel?“, fragte Günther und blickte ehrlich erstaunt an der Fassade rauf und wieder hinunter. Thomas nickte und gemeinsam machten sie sich daran die wenigen Stufen der kurzen Treppe hochzusteigen. Was sie gleich in der Bibliothek erwarten würde überstieg jegliches Vorstellungsvermögen der beiden Freunde. Der Moderator warf einen flüchtigen Blick auf seine Uhr, welche am rechten Handgelenk prangte und seine Gesichtszüge verhärteten sich augenblicklich. „Was ist los?“, erkundigte sich Thomas. Günther blickte jedoch bevor er seinen Freund eine Antwort gab, für längere Zeit auf die Uhr einer nicht weit entfernten Kirche. Dann sah er wieder auf seine eigene Uhr. Anschließend mit einem kontrollierenden Blick auf die Kirchturmuhr. „Wir haben im Park wohl etwas getrödelt, denn es ist viertel nach sechs. Die Bibliothek hat bereits geschlossen.“ Mit einer flinken Handbewegung wies der schlaksige Mann auf die Öffnungszeiten des Gebäudes. Thomas entwich ein tiefes Seufzen. „Nun ja, ich könnte dir dann doch jetzt schon die Stadt zeigen oder wir gehen zu dem Hotel, welches ich uns reserviert habe“, wog Thomas einige Optionen ab. „Aber etwas lässt mich stutzig werden und zwar ist es das noch brennende Licht.“ Günther warf einen Blick auf eines der Fenster und tatsächlich. Es brannte noch Licht. „Vielleicht ist es nur ein Mitarbeiter, der noch schnell aufräumt oder die Putzkraft“, überlegte Günther. Ein lautes Poltern ließ die Freunde zusammenfahren.  Beide Männer blickten zuerst sich, dann erschrocken die Tür an. „Komm, lass uns nachsehen“, entschied Thomas und versuchte die schwere hölzerne Eingangstür zu öffnen, was ihn mit Erfolg gelang, da die Tür gar nicht abgeschlossen war. Die beiden näherten sich einer weiteren Tür, in der sie ungewöhnliche Geräusche vernahmen, die rein gar nichts mit einer Bibliothek zu tun hatten. „Wahrscheinlich ein Einbrecher“, mutmaßte Thomas und steuerte die Tür an. „Ich mag es gar nicht, wenn man sich nicht an die Regeln hält. Nicht weit von hier gibt es eine Polizeistation. Verlasse die Bibliothek und folge den Schildern mit der Aufschrift „Grünklee Wache“ und hol die Polizei. Ich versuche derweil den Einbrecher hier festzuhalten. Keine Wiederworte! Vertrau mir.“ Denn wenn es nach Thomas ging dann konnten diese suchenden Geräusche nicht von einer Reinigungskraft stammen, denn dafür hörten diese sich einfach zu rabiat an.  Günther nickte. „Sei vorsichtig.“ Dann verließ er die Bibliothek um die Wache aufzusuchen. Thomas atmete tief durch und legte seine zitternde Hand auf die Türklinge. Er würde schon mit dieser Person fertig werden. Thomas drückte die Klinke herunter und helles Licht ließ ihn gezwungenermaßen die Augen zusammenkneifen. Im gleichen Moment schlug er die Tür hinter sich  zu und dies mit einem lauten Knall. Eine hagere Person in einem schwarzen Mantel gehüllt ließ das Buch, welches sie noch in der Hand gehabt hatte fallen und blickte verdattert zu Thomas. Dessen goldene Kette in Form eines Kreises in dessen Mitte ein roter Rubin eingelassen war und mit einem schwarzen Band um Thomas Hals hing, klimperte vom Wind, der durch das offene Fenster wehte. Wahrscheinlich war der Dieb durch das Fenster in das Gebäude eingedrungen. „Die Polizei ist schon auf den Weg“, informierte der Moderator den Unbekannten. Dieser grinste. Ungewöhnliche rotglühende Augen blitzen unter seiner Kapuze hervor, die Thomas leicht eingeschüchtert zurückweichen ließen. Aber er durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Hoffentlich würde der Dieb nicht durch das offene Fenster wieder entschwinden.  Das wäre überhaupt nicht gut. Der Blick des Verhüllten lag auf Thomas Kette fixiert. Erneut stahl sich ein gehässiges Grinsen auf sein Gesicht. „Ich habe schon längst gefunden was ich suche.“ Triumphierend hielt die Gestalt ein Buch in die Höhe, welche eine runde Vorrichtung besaß, die wohl als Öffnung fungieren sollte. „Doch leider kann ich meine Errungenschaft leider nicht öffnen, denn dafür fehlt mir der Schlüssel.“  Thomas verdrehte genervt die Augen. Mit zwei langen Schritten stand der großgewachsene Mann schließlich unmittelbar vor dem Unbekannten und griff nach dem Buch. In dem Moment durchdrang ihn eine längst vergessene Erinnerung, die er gar nicht mehr abgespeichert hatte. Thomas befand sich nun in der Position des Beobachters und würde gleich eine vergangene Erinnerung, die er nicht mehr präsent im Gedächtnis hatte, erneut erleben. Er sah langsam ein Bild, welches sich aus vielen bunten Farben zusammensetze. Ein Wohnzimmer. In diesem saß ein kleiner Junger auf einer grünen Couch. Der Junge war Thomas wie aus dem Gesicht geschnitten. Blonde Locken und seine blauen Augen strahlten hell, glücklich, fröhlich, wärmend, wie die Sonne.  Ihm gegenüber kniete ein älterer Mann, der wohl sein Vater gewesen sein muss. Thomas wusste nämlich nichts mehr über seine Eltern. Der dünne Mann hing eine Kette um Thomas Hals. Es war dieselbe Kette, die er jetzt auch trug. „Pass gut darauf auf, Thomas. Diese Kette ist dein Schicksal.“ Damit, mit jenen geheimnisvollen Worten verblasste die Erinnerung. Benommen blinzelte der Entertainer und ließ nicht von dem Buch los. Er krallte sich daran fest und zog es mit einer Kraft zu sich und zwar mit so einer, dem der Dieb nicht gewachsen war. „Ich habe dich doch gleich erkannt und zwar an deiner Kette. Du bist der neue Feind, den es zu vernichten gilt und am besten beginne ich gleich damit bevor-“. Der Fremde vernahm sich nähernde Schritte. Da hatte der blonde Lockenkopf tatsächlich nicht gelogen! Die Polizei war in Anmarsch. Der Fremde entblößte seine gelben Zähne. „Wir sehen uns noch.“ Dann waberte eine schwarze Rauchwolke um ihn herum. Als diese schließlich verschwunden war war von dem vermeintlichen Fremden keine Spur mehr. Thomas beobachtete das Schauspiel verwundert und drehte sich zu der Tür. Doch niemand öffnete. Vielleicht hatte der Dieb die Schritte von draußen vernommen wegen dem offenen Fenster? Das war gut möglich. Thomas spielte etwas mit dem Anhänger an seiner Kette, ehe er diesen in die anscheinend für ihn vorgesehene Halterung einließ. Helles Licht erstrahlte, sodass Thomas die Augen zukneifen musste.  Im selben Moment öffnete sich das Buch. Also war tatsächlich seine Kette der Schlüssel zu diesem Buch gewesen. Doch was stand dort bloß drin? Thomas würde es nicht erfahren, wenn er nur den äußeren Einband des Buches betrachtete. Vorsichtig schlug er das Buch auf. Auf der Titelseite prangte in geschwungenen Buchstaben: „Die Legende der Auserwählten von Hans Gottschalk“ Thomas las die Seite erneut. Gottschalk! Das war sein Nachname! War der Autor jenes Buches etwa mit ihm verwandt, gar sein Vater? Thomas blätterte eine Seite weiter, auf der sich normalerweise die Widmung befand und enttäuscht wurde er was das anging keinesfalls, eher sehr überrascht: „Für meinen Sohn, Thomas.“ Was war das nur für ein Traum gewesen? Weiss Frost träumte in letzter Zeit sehr schlecht und verwirrend. War dies vielleicht dem ganzen Ärger geschuldet, der da noch auf ihn zukommen würde?   Gähnend streckte er sich und zwang sich schließlich aufzustehen.  Es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Nero Grim lebte er in Cokeworth, einer Stadt irgendwo in Großbritannien. Jedoch war dies nicht das Großbritannien, welches Thomas kannte, sondern eine Welt, die zwar ebenfalls voller Magie steckte, jedoch gravierende Unterschiede zu Thomas Welt aufwies. In der Welt von Weiss und Nero war ein junger Zauberer namens Harry Potter Zuhause. Weiss Frost war ein Hexer, eher bezeichnetet er sich als Hellseher, der an der Zauberschule Hogwarts unterrichtete.  Sein Bruder Nero tat dies ebenfalls. Aber momentan hatten die Schüler Ferien und waren bei ihren Eltern Zuhause. Dieser hatte es nun endlich ins Bad geschafft, wo er sich frisch machte und sein glattes, weißes schulterlanges Haar kämmte. Im Spiegel blickte ihn aus einem ovalen Gesicht zwei blaue Augen an. Er trug stets einen bodenlagen, weißen Wintermantel mit Fellbesatz an den Ärmeln, Kragen und besonders an der Kapuze seines Mantels. Um die Hüfte befand sich ein breiter schwarzer Gürtel, welchen er genauso wie seine schwarzen Lederhandschuhe niemals ablegte. Auch zum Schlafen nicht. Müde rieb er sich die Augen und trat ins Esszimmer, wo sein Zwilling bereits auf ihn wartete. Eben jener besaß im Gegensatz zu Weiss schwarzes, glattes, kinnlanges Haar sowie auch einen Kinnbart, der über den Unterkiefer im Haar verschwand. Nero trug ein weißes Hemd, darüber eine schwarze Weste, aus dessen Tasche eine goldene Kette einer Taschenuhr herausspähte. Er besaß weiße Handschuhe und eine schwarze Krawatte. Die perfekt gebügelte Hose fiel leicht über zwei blank polierte Schuhe. Dazu trug er passend einen knielangen Mantel sowie einen Zylinderhut. Es gab jedoch noch eine weitere Besonderheit, die ihm von seinem Bruder unterschied. Denn Neros gesamter Körper war von Narben nur so gezeichnet. „Und, hast du diese Nacht wenigstens gut geschlafen?“, erkundigte sich der Hexer Weiss.  Denn dieser klagte schon seid einiger Zeit über wirre Träume und dies stimmte Nero sehr besorgt. „Ich muss dich leider enttäuschen. Meine Träume werden mit jeder Nacht beängstigender und handeln vermehrt von dem Sucher und seinen Auserwählten.“ „Das klingt nicht so toll“, meinte Nero und reichte seinem Bruder eine Tasse mit Früchtetee, welche dieser dankend annahm. Weiss setzte sich an den bereits gedeckten Frühstückstisch und die beiden aßen schweigend. Vor einiger Zeit hatten die beiden Hexer mit dem Sucher Bekanntschaft machen können. Denn dieser war tatsächlich in ihre Welt gereist um den ersten Auserwählten zu finden. Dabei handelte es sich um Weiss. Doom war damals natürlich auch anwesend. Mit vereinten Kräften schafften es Nero, Weiss und Thomas den Teufel zumindest in Weiss Welt in die Flucht zu schlagen. Dass dies erst der Anfang war war klar. Zum Abschied schenkte Weiss dem Entertainer eine kleine Vogelstatur, mit der dieser ihn rufen konnte, falls der Moderator die Hilfe des Hellsehers benötigen sollte. Die Statur war mit Magie an Thomas Kette gebunden. Das bedeutete, dass Weiss dort auftauchen würde, wo sich auch die Kette des Suchers befand. „Ich vermute, dass der Sucher bald meine Hilfe in Anspruch nehmen wird. Denn ansonsten würde ich nicht so derart viel von ihm träumen“, schlussfolgerte Weiss. Nero nickte und rückte seinen Zylinder zurecht. „Da ist etwas dran.“ Um etwas kühle Morgenluft hineinzulassen hatte Nero das Fenster geöffnet, durch welches ein kleiner weißer Vogel flog und auf dem Esstisch landete. „Wenn man vom Teufel spricht. Ich glaube es ist so weit“, meinte Weiss und stand zeitgleich mit seinem Bruder auf. „Ich werde dich natürlich begleiten, da ich denke, dass ihr auch meine Hilfe benötigen werdet“, fand Nero und erntete ein ernstes Nicken seines Bruders. „Das würde mich sehr freuen. Ich habe Harry vor seiner Abreise über den Sucher und dessen Auserwählte in Kenntnis gesetzt“, erzählte Weiss, bevor er gleichzeitig mit seinem Bruder den Vogel berührte. Dieser würde die beide zu Thomas Kette bringen. Ein helles Leuchten umfasste die beiden Männer und sie waren dann mit dem Vogel verschwunden. Verwundert schlug Nero seine Augen auf. Da war ja gar nicht Thomas, sondern ein brauner Mann mit kurzem braunem Haar und ebenso brauner Haut starrte die beiden überlegend grinsend an. „Sie sind ja gar nicht Thomas!“, entfuhr es Nero erschrocken. „Ganz recht! Ich will jetzt wissen wer ihr beide seid und zwar auf der Stelle!“, knurrte Dieter Bohlen. Weiss ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. „Thomas hatte mir damals einiges über Sie erzählt. Haben Sie ihn etwa die Kette geklaut?“ Der Angesprochene nickte. „Scharf kombiniert Sherlock und ich bin auch gerade an deren Kräfte gekommen. So schnell werdet ihr beide hier nicht wegkommen. Lasst mich euch doch erzählen, was ich herausgefunden haben während Thomas vergeblich auf euch wartet!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)