Der Geschichtenerzähler - Hashirama und Mito von Charly89 (hinterlistige Füchse und unmoralische Angebote) ================================================================================ Prolog: Sitzen gelassen ----------------------- Argwöhnisch sieht sich Yamato um. Kakashi ist vor einer viertel Stunde weg. "Bin gleich zurück, habe etwas vergessen", hat er fröhlich getönt und ist in seiner obligatorischen Rauchwolke verschwunden. Gleich ist ein dehnbarer Begriff, vor allem bei seinem Senpai. Wo steckt der Mann bloß? "Onkel Yamato?" Erschrocken zuckt der Angesprochene und dreht den Kopf. "Ja, Sarada?" "Wo ist den Onkel Kakashi?" "Er drückt sich vor seinen Pflichten, in dem er sie mir aufs Auge drückt, der hinterlistige Fuchs", hätte Yamato gern gesagt, doch das gehört sich nicht. Außerdem würde der Braunhaarige es nie übers Herz bringen, schlecht über den ehemaligen Hokage zu sprechen. "Er hat wohl etwas vergessen." "Schade." Betrübt senkt das Mädchen den Kopf. Boruto kommt angestürmt. "Was ist los?" "Onkel Kakashi ist weg", erklärt Sarada. "Und überlässt mir das babysitten", stellt Yamato gerade fest. Toll, jetzt hockt er hier mit den Kindern auf dem Spielplatz. Hinata wird gerade entlassen und Sakura hilft ihr, während Naruto im Hokageturm seinen Pflichten nachkommt. Kakashi sollte auf die Kleinen aufpassen. Er hat Yamato gefragt ob er ihm Gesellschaft leistet. Klar hat er zugestimmt, sich ins geheim darüber gefreut und völlig ausgeblendet was passieren könnte, nun hat er den Salat. "Och Mensch. Ich habe schon die letzte Geschichte verpasst", schluchzt Sarada los. "Geschichte?" Yamato ist verwirrt. Kakashi ist eigentlich kein Geschichtenerzähler. "Onkel Kakashi hat uns die Geschichte von Konohagakure erzählt, von Madara - dem komischen Training mit Hashirama und wie er den Kyuubi gefunden hat." Saradas Augen leuchten regelrecht. "Ja und von dem Kampf von Madara gegen den ersten Hokage und wie er das Bijuu dafür genutzt hat." Boruto springt auf und ab beim Reden und ist ganz aufgeregt. "Das habe ich verpasst ...", erklärt das Mädchen traurig. Yamato ist irritiert. Das klingt alles nicht unbedingt nach kindgerechten Geschichten. Einen Moment ist er verleitet wegen dem "komischen Training" nachzufragen, lässt es aber dann doch. "Ok ... und was wollt ihr jetzt hören?" Nicht nur Yamatos Stimme klingt unsicher, auch sein Gesicht verrät, dass er sich unwohl fühlt. "Hashirama Senju", rufen die beiden Kinder wie aus einem Mund. Yamato zieht die Augenbrauen zusammen. Vier große Augen starren ihn an. Unsicher kratzt er sich am Kopf. "Oh je. Ich weiß nicht ob ich gut darin bin." Kapitel 1: Bienchen und Blümchen -------------------------------- Hashirama Senju. Yamato grübelt. Was weiß er über den ersten Hokage eigentlich? Und was davon kann er bedenkenlos den Kindern erzählen? "Onkel Yamato?" Gedankenverloren sieht der Braunhaarige Sarada an, dann berappelt er sich. "Ähm. Was genau interessiert euch denn?" Die Kinder tauschen Blicke, dann stecken sie die Köpfe zusammen und tuscheln. Yamato wird zusehens nervöser. Zufrieden nicken sich die Kinder zu, dann sehen sie zu ihrem Aufpasser. "Wie war das mit Mito?", ergreift Boruto das Wort. "Mito?!" "Sie war die Frau des ersten Hokage. Das solltest du wissen, Onkel Yamato." Saradas Stimme klingt vorwurfsvoll. "Das weiß ich aber ... ihr sagtet doch ihr wollt etwas über Hashirama hören?" Der ANBU ist völlig perplex. "Ja. Über Hashirama und Mito. Wie haben die sich kennengelernt?", stellt das Mädchen fest, als wäre das von Anfang an klar gewesen. "Ähm. Gut. Ich ... also ok", stammelt Yamato überfordert. "Was mach ich nur?!" Mit großen Augen starrt Hashirama seinen kleinen Bruder an. Mürrisch knurrt Tobirama; seit Tagen führt sich der Hokage auf wie ein überforderter Teenager. Der Weißhaarige schnauft. "Dich wie ein Erwachsener benehmen wäre ein Anfang", brummt er verächtlich. Wie ein Wildgewordener läuft Hashirama im seinem Büro auf und ab. Bei den Worten seines Bruders hält er aprupt inne und dreht den Kopf. "Ich finde das nicht lustig", weint der Hokage. Sein Gesicht verzieht sich zu einer jämmerlichen Grimasse. Tobirama lässt genervt den Kopf hängen. Wie konnte ihn alle nur für den "Gott der Shinobi" halten, wo er sich doch ständig wie ein Kind aufführt? "Du sollst sie kennen lernen, nicht gleich heiraten", erklärt der jüngere Senju, zum? Zehnten Mal? Hundertsten Mal? Tobirama weiß es nicht, er will es auch nicht wissen. Hashirama seufzt. Er weiß, dass sein kleiner Bruder recht hat, trotzdem ist er fürchterlich nervös. Die Uzumakis kommen in das Dorf. Die Senjus und der Clan aus dem Strudel-Reich sind verwandt und eng befreundet. Heute kommt das Clanoberhaupt mitsamt einer kleinen Delegation und ... seiner Tochter. Von jeher heiraten Clan-Mitglieder in den jeweils anderen ein. Früher waren diese Ehen oft arrangiert gewesen. Inzwischen ging man da ein wenig abseits der alten Pfade, da diese Ehen oft kinderlos blieben, wenn sich die Partner nicht zugetan waren. Hashirama tigert inzwischen wieder durch sein Büro. Er ist fürchterlich nervös. Natürlich erwartet niemand, dass er der alten Tradition treu bleibt und als erster Sohn des ehemaligen Clanoberhauptes die Tochter des Uzumaki-Clanoberhauptes heiratet, trotzdem lag genau das in der Luft. Wieder bleibt der Hokage stehen und sieht seinen Bruder an, der auf dem Schreibtisch sitzt. "Was ist wenn sie furchtbar ist? So eine richtig fiese Hexe?" Beinahe ängstlich wirkt der junge Mann. Ungehalten schlägt sich Tobirama mit der Hand ins Gesicht. Er kann nicht fassen, dass er der kleine Bruder ist. Hashirama führt sich auf und er muss wiedermal einen klaren Kopf und den Überblick behalten. "Der Uzumaki-Clan ist lediglich zu Besuch da und um dich zu beglückwünschen." Es klopft. Hashirama zuckt erschrocken zusammen und flüchtet unter den Schreibtisch. Boruto und Sarada brechen in schallendes Gelächter aus. Yamato lächelt zufrieden. Er ist gut darin Gruselgeschichten zu erzählen, dass steht außer Frage, aber humoristisches scheint ihm auch ganz gut zu gelingen. Tobirama massiert sich genervt die Schläfen. "Ja?", murrt er. Die Tür geht auf und ein junger Shinobi tritt ein. Er stammelt zu tiefst verwirrt wegen dem Bild was sich ihm bietet. Der Weißhaarige sitzt demotiviert mit kaltem Blick auf dem Schreibtisch und der Hokage schaut ängstlich darunter hervor. "Nun sprich schon!", herrscht Tobirama den Shinobi an. Dieser straft sich und antwortet, "Die Delegation des Uzumaki-Clan ist eingetroffen." Mit einer lässigen Handbewegung deutet der Weißhaarige dem Boten das er gehen soll. Kaum das die Tür wieder zu ist, beugt sich Tobirama nach unten. Unbeherrscht packt er seinen Bruder am Kragen und zerrt ihn auf Augenhöhe. Rot funkelt wütend. Schwarz glänzt den Tränen nahe. "Reiß dich zusammen!", blafft der jüngere Senju. Ruppig steht er auf und zerrt seinen Bruder aus dem Büro. Die beiden Senju-Brüder verbringen die nächsten Stunden mit dem Oberhaupt des Uzumaki-Clans. Es werden die aktuellen Entwicklungen, Glückwünsche und sonstige Neuigkeiten ausgetauscht. Hashirama hat schon völlig vergessen, warum er sich seit Tagen wie ein Irrer aufführt. Die Männer erheben sich und verlassen den Raum. Gemächlich schlendern sie den Gang entlang, Richtung Empfangshalle. Sie treten durch die Tür und betreten den großen Raum. Völlig in das Gespräch vertieft, bemerkt Hashirama nicht, das sich ihnen eine junge Frau nähert. Tobirama hat sie bereits entdeckt und mustert sie eingehend. Dem Hokage fällt auf, dass sein Bruder abgelenkt ist. Neugierig folgt er dem Blick des Weißhaarigen und ... "Und?!" Sarada fallen jeden Moment die Augen aus dem Kopf. Boruto grinst. Er kneift das Mädchen in die Seite. "Nicht so Vorlaut." Ertappt läuft sie rot an und sieht verlegen zu Boden. Yamato lacht, dass Ganze macht ihm wider erwarten ziemlich viel Spaß. ... sein Blick fällt auf die Frau. Hashirama bleibt stehen und die Zeit ebenfalls - mehr noch, die ganze Welt scheint augenblicklich inne zu halten. Elfengleich schwebt die junge Frau zu den drei Männer. Ihr rotes Haar ist zu zwei Knoten gebunden. Der Kimono fließt mit ihrer Bewegung mit und umschmeichelt sie. Die Augen des Hokage glänzen, aber nicht weil er wieder den Tränen nahe ist. Noch nie in seinem Leben hat er etwas Schöneres gesehen. Die Frau kommt vor den drei Männern zum stehen und lächelt. "Ich bin Uzumaki Mito", stellt sie sich vor und verbeugt sich. Tobirama erwidert die Verbeugung und stellt sich ebenfalls vor. Nur Hashirama steht immer noch wie in Trance da und starrt die Frau an. Der jüngere Senju räuspert sich - keine Reaktion. Erneut räuspert sich Tobirama, diesmal lauter - immer noch reagiert Hashirama nicht. Mürrisch knurrt der Weißhaarige und bohrt seinen Zeigefinger unsanft in die Seite seines Bruders. Endlich aus seiner Starre erwacht lacht der Hokage verlegen auf und kratzt sich am Hinterkopf. Er stellt sich stotternd vor. Mito lächelt verstohlen und kichert. Tobirama verdreht genervt die Augen, wendet sich um und geht. Das Oberhaupt des Uzumaki-Clans schmunzelt zufrieden und zieht ebenfalls von dannen. "Und dann haben sie ein Baby bekommen?", fragt Boruto aufgeregt. "Was? Nein, so schnell geht das nicht", erklärt Yamato verwirrt. "Ohh", tönen die beiden Kinder enttäuscht. Argwöhnisch betrachtet der Braunhaarige die Beiden. Etwas geht vor sich ... die Frage ist, was? Am nächsten Tag laufen die beiden Senju-Brüder mit dem Oberhaupt des Uzumaki-Clans und dessen Tochter durch das noch recht junge Konohagakure. Tobirama und das Clanoberhaupt gehen nebeneinander her. Ruhig besprechen sie den Aufbau des Dorfes und weitere Schritte. Vor den Beiden läuft Mito. In einen leichten Yukata gehüllt schreitet sie die Straße entlang. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen. Ihr Blick ist geradeaus gerichtet, tatsächlich bekommt sie kaum etwas von den Dingen mit, die rechts und links neben ihr geschehen. Vor der jungen Frau läuft Hashirama - nein, er stolziert, wie ein Gockel. Wieder lachen die Kinder. "Wie Onkel Iruka, wenn die Verkäuferin vom Lebensmittel-Laden auftaucht", prustet Boruto. Nun lacht auch Yamato herzlich. Tobirama bleibt irgendwann stehen. Genervt verdreht er die Augen. Sein Bruder ist wirklich ein Trottel! Das Clanoberhaupt der Uzumakis legt dem Weißhaarigen die Hand auf die Schulter. "Lassen wir die Beiden." Ein zufriedenes Schmunzeln zeigt sich auf dem Gesicht des älteren Mannes. Zustimmend nickt Tobirama, das Elend will er sich eh nicht weiter ansehen. Mito und Hashirama bemerken nicht, dass sie ihren Weg allein fortsetzen. Immer weiter entfernen sie sich. Hashirama tönt, wie gut sich das Dorf entwickelt, wie er seinen Pflichten nachkommt, wie Verantwortungsbewusst er ist ... Mito lächelt amüsiert. Sie kann ihren Blick nicht von dem großen Mann lassen. Sie hatte sich vor der Begegnung ein wenig gefürchtet. Der "Gott der Shinobi". Sie hat sich einen griesgrämigen, fiesen Mistkerl vorgestellt. Tatsächlich ist der junge Mann ... lustig und eine sehr angenehme Gesellschaft. Das er noch dazu ein sehr ansprechendes Äußeres besitzt, lässt ihren Bauch kribbeln. Inzwischen sind sie aus dem Dorf heraus, vor ihnen ist eine wilde Wiese. Gedankenverloren stehe die Beiden nebeneinander. Hashirama blickt sich um. "Wo sind den die Anderen?" "Sieht aus als hätten sie uns verlassen", stellt Mito verlegen fest. Der Hokage steht da, sieht zurück Richtung Dorf und hat einen Ausdruck im Gesicht, wie die sprichwörtliche Kuh, wenn es Donnert. Scheu sieht Mito zu dem jungen Mann zu ihrer Rechten. "Ich bin nicht traurig darüber", flüstert sie und ein leichtes rot zeigt sich auf ihren Wangen. Hashirama starrt noch einen Moment vor sich hin, dann erreichen ihre Worte seinen Verstand. Ruckartig dreht er den Kopf und sieht Mito an, auch seine Wangen ziert inzwischen ein sanftes rot. Plötzlich kichert die junge Frau. "Ich dachte der "Gott der Shinobi" muss ein echter Mistkerl sein, um diesen Titel zu verdienen." Fassungslos starrt Hashirama Mito an. Wie konnte sie das von ihm denken, wo sie ihn nicht kannte? Verlegen lacht der junge Mann plötzlich los. "Ich hatte fürchterliche Angst, dass du eine fiese Hexe sein könntest", gestand er schließlich. Erschrocken sieht Mito Hashirama an, dann lacht sie ebenfalls. So stehen sie auf der Wiese und lachen. Die nächsten Tage verbringen die beiden zusammen. Nach einer Woche reist die Delegation des Uzumaki-Clans zurück in das Strudel-Reich, ohne Mito. Nach einigen Monaten wird der Uzumaki-Clan erneut nach Konohagakure eingeladen, um Hochzeit zu feiern. "Und dann haben sie ein Baby bekommen?", fragt Sarada neugierig. "Ähm. Ja, irgendwann danach haben sie ein Baby bekommen", stottert Yamato ein wenig irritiert. Boruto zieht die Stirn in Falten und grübelt. Argwöhnisch betrachtet der Braunhaarige den Jungen. Ein ungutes Gefühl kriecht in seine Knochen. "Wo kommen die Babys eigentlich her?" Fragend sieht Boruto den Erwachsenen an. Erschrocken weiten sich die schwarzen Augen. Schlagartig ändert sich die Gesichtsfarbe zu rot. "Gute Frage", mischt sich Sarada ein. "Ähm. Nun ja. Ich. Ähm." Yamato springt von der Bank auf. "Wir sollten uns langsam auf den Weg mache." Eifrig stiefelt er davon. Boruto und Sarada folgen ihm hastig. "Onkel Yamato! Erzähl doch mal!", ruft Sarada. "Ja! Papa hat mir das auch nicht sagen können", stellt Boruto angesäuert fest. Im Eiltempo laufen die drei in Richtung der Uzumaki Wohnung. "Hm ... Ja ... also die Bienen ... ja ... und die Blumen ..." Stockend und mit fürchterlichen Schweißausbrüchen stammelt Yamato vor sich hin. Epilog: Wann und wo ------------------- Endlich an der Tür, klopft Yamato ungeduldig. Er will nichts sehnlicher wie die Kinder endlich loswerden. Vorsichtig sieht er nach unten. Sarada und Boruto stehen neben ihm, die Stirn in Falten gelegt. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet sich die Tür. "Yamato?" Sakura ist sichtlich irritiert. "Jaha. Ich." "Aber, Kakashi sollte doch ... ?" "Ja. Ich habe ihm Gesellschaft geleistet und er musste kurz weg und ... Du weißt wie das mit ihm ist." Zum Ende hin wird der Braunhaarige immer leiser. "Kakashi hat mich wieder übers Ohr gehauen", wäre die Wahrheit gewesen, aber das konnte er nicht sagen. Boruto stürmt in die Wohnung. "Muss nach meiner Schwester sehen." Sarada geht zu ihrer Mutter und sieht sie an. Yamato wird schlagartig hektisch. "Mama? Wie machen die Bienen und Blumen die Babys in die Bäuche der Mamas?" "Bitte?!" Ehe Sakura reagieren kann, verabschiedet sich Yamato und eilt davon. Draußen auf der Straße atmet der ANBU tief durch. Ob er das heute als A-Rang-Mission abrechnen kann? "Na? Fertig für heute?", amüsiert sich Kakashi, der an der Hauswand lehnt. Finster sieht Yamato ihn an. "Das war gemein", stellt er nüchtern fest. Der Grauhaarige stößt sich von der Wand ab und schlendert zu seinem ehemaligen Kohai, dicht vor ihm bleibt er stehen. Unsicher verspannt sich der Braunhaarige. Sein Senpai weiß genau, wie er ihn aus der Ruhe bringt. "Ich schulde dir was", flüstert Kakashi schelmisch. "Ähm." Bedächtig beugt sich der Grauhaarige vor. Yamato läuft rot an und verfällt in Schockstarre. Leise säuselt Kakashi, "Sag wann und wo und ich bin zur Stelle." Poff - eine Rauchwolke erfüllt die Straße. Als sich der Qualm verzogen hat steht Kakashi verlassen da. Er sieht nach rechts und links - niemand zu sehen. Herzlich lacht der ehemalige Hokage und schlendert nach Hause. Hosted by Animexx e.V. 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