Blue Wolve von RaoulVegas ================================================================================ Fear and overcoming ------------------- 1 Ein paar Stunden später öffnet Wolverine erneut die Augen und linst zum Eingang der Höhle hinüber, um die Uhrzeit abzuschätzen. Inzwischen ist die Sonne vollständig aufgegangen und erhellt den Großteil ihres nächtlichen Lagers mit weichem Licht. Tausende Vögel geben ihren Gesang zum Besten. Unmengen Insekten unterstreichen das Ganze mit ihrem motorenähnlichen Gesumme. Der süßlich-schwere Duft unzähliger sich öffnender Blumen lässt die stetig wärmer werdende Luft zum Schneiden dick erscheinen. Schmatzend reibt sich der X-Man über die Augen und gähnt herzhaft. Eigentlich könnte er noch gut und gerne ein paar weitere Stunden so verbringen. Es ist überaus gemütlich hier, erst recht mit dem kuschligen Elfen in seinem Arm. Noch immer liegt Kurt an seine Brust geschmiegt da und schläft tief und fest. Wäre eine echte Schande, ihn zu wecken und erst recht selbst aufstehen zu müssen. Doch sie sind schließlich hier, um eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und nicht, um sich auszutoben, auf welche Weise auch immer. Von daher sollten sie endlich mal in die Gänge kommen. Keinen Unfug heute mehr! Leicht verträumt wirft der Schwarzhaarige einen Blick auf den Teleporter. Dabei versucht sich unweigerlich wieder sein Körper einzumischen. Immerhin war das Spielchen vorhin nur ein Tropfen auf den heißen Stein für den ruhelosen Krieger. Aber immer noch besser, als gar nichts. Vielleicht müssen sie ja noch eine Nacht hier im Dschungel verbringen? Dann könnte Logan noch etwas Anderes mit ihm ausprobieren. Allerdings sollte er sich jetzt keinesfalls Gedanken darüber machen, sonst wirft er seinen Plan für heute ganz schnell über den Haufen und den Bengel dafür aufs Kreuz. Ein fast schon sehnsüchtiges Seufzen verlässt seine Lippen. Dann rüttelt er den Jungen in seinem Arm etwas durch. „Hey, Elf! Zeit zum Aufstehen!“ Unwillig vergräbt Nightcrawler sein Gesicht an der kräftigen Brust des Älteren und rollt sich noch mehr zusammen. Belustigt hebt sich Wolverines Augenbraue. Zuhause ist der Blauhäutige nicht so verpennt, dafür überaus pünktlich, aufgekratzt und zum Kotzen gut gelaunt, und dass jeden verdammten Morgen. Allein dafür könnte Logan ihm schon ständig den Hals umdrehen. Hier, fern ab von irgendwelchen Weckern und Regeln, scheint Kurt jedoch weit davon entfernt zu sein. Oder aber es liegt nur an der ungeplanten nächtlichen Action. „Nun komm mal in die Gänge, Junge!“, meint der Vielfraß erneut und rüttelt ihn etwas kräftiger durch. Nightcrawler gibt ein genervtes Stöhnen von sich und öffnet dann ganz langsam die Augen. Ziemlich verschlafen versucht er Irgendetwas in seiner Umgebung zu erkennen, was ihm aber nicht so recht gelingen will. Blinzend wendet er Wolverine den Blick zu und starrt ihn eine Weile einfach nur verwirrt an. Schließlich wird ihm klar, auf was er da eigentlich liegt, woraufhin sich seine Augen überrascht weiten und er Abstand zwischen sie beiden bringen will. Allerdings hält der zu kurzgeratene Mann ihn immer noch fest an sich gedrückt. „Logan...?“, fragt er vorsichtig. „Morgen, du Elf. Gut geschlafen?“, kommt es mit einem durchtriebenen Grinsen von dem Angesprochenen. Diesen Wink scheint der Junge zur Abwechslung einmal ohne Umschweife zu verstehen, weshalb er schlagartig purpurn anläuft und beschämt den Blick abwendet. Lachend gibt ihn der Jäger schließlich frei und setzt sich hin. Kurt rückt etwas von ihm ab und zieht schnell den Reißverschluss seines Anzugs zu. „Nun mach doch nicht so ein Gesicht! Ich wollte dich doch bloß ein bisschen aufziehen. Außerdem war es doch das, was du wolltest, oder etwa nicht?“ Abermals läuft der Jüngere purpurn an. „Irgendwie schon...“, kommt es leise von ihm. „Siehst du? Und es hat dir doch gefallen, oder nicht?“, hakt der Ältere weiter nach und steht auf. „So ziemlich...“, meint der Elf nicht weniger leise. „Dann ist doch alles in bester Ordnung! Also guck nicht so! Was glaubst du, wie lange ich schon auf so eine Gelegenheit gewartet habe?“ Überrascht sieht der Blauhäutige zu ihm auf. „Wirklich?“ „Was dachtest du denn? Ich hätte dich schon an deinem ersten Tag aufs Kreuz gelegt, wenn ich dann keinen Ärger mit Charles bekommen hätte! – Doch vergessen wir das jetzt mal. Wir haben schließlich was zu erledigen, also hoch mit dir!“ Sichtlich zuckt Nightcrawler unter den Worten des anderen zusammen. Ein bisschen Rummachen ist ja eine Sache – zugegeben schon ziemlich heikel, weshalb er sich vor seinem Herrn auch noch rechtfertigen muss, wenn es die Zeit zulässt –, aber das Andere? Das ist dann doch zu viel für seinen Geschmack, und Gott fände das noch viel weniger witzig. Aber kann er das Wolverine so einfach sagen? Schließlich wollte der Kanadier ja schon vorhin nichts von irgendwelchen Widerworten hören, und er hat eine dermaßen dominante Art an sich, der sich Kurt einfach nicht widersetzen kann. Na, egal jetzt. Logan hat recht, sie haben etwas Wichtigeres zu tun. Über alles andere kann sich der Elf auch noch Gedanken machen, wenn sie wieder zu Hause sind... 2 Nach einem kurzen Frühstück packen die beiden ihre Sachen zusammen und verlassen die Höhle. Gemeinsam betreten sich noch einmal die Basishütte, wo Wolverine den Geruch des Vermissten in sich aufnimmt. Wieder draußen im Dschungel hebt er die Nase in die Luft, schnüffelt geräuschvoll wie ein Bluthund und dreht sich dabei langsam im Kreis, um eine Richtung ausfindig zu machen. So nahe bei der Hütte ist das gar nicht so einfach. Stumm verstreichen die Sekunden. „Ich denke, ich hab´s. Aber es ist ziemlich schwach, also muss er noch ein ganzes Stück entfernt sein. Außerdem hat der Regen von gestern einige Spuren verwaschen.“, erläutert der Jäger schließlich und setzt sich dann zielstrebig in Bewegung. Kurt folgt ihm, immer wieder fasziniert von der guten Nase seines Partners, kann er selbst doch kaum irgendeinen Geruch in diesem endlosen Meer identifizieren. Hauptsächlich schweigend bahnen sich die beiden X-Men ihren Weg durch das dichte Grün. Praktisch die ganze Zeit über kann Nightcrawler den Älteren neben sich schnüffeln hören, um die Fährte nicht zu verlieren. Ein paar Mal bleibt er sogar stehen, um sich neu zu orientieren. Dabei wirkt er etwas angefressen, weshalb sich der Elf vorstellen kann, welchen Schaden der Regen wohl angerichtet haben muss. Wahrscheinlich hat es bis zu ihrem Eintreffen hier im Dschungel sogar mehrmals geregnet und daher sind die Spuren alles andere mehr als deutlich. Doch immerhin scheint Logan die Fährte wenigstens nicht zu verlieren und das ist schon mal sehr viel wert. Gegen Mittag rasten sie in der inzwischen sehr erdrückenden, feuchten Hitze. Die Spur ist jetzt wesentlich deutlicher und es dürfte daher nicht mehr lange dauern, bis sie auf Wilson treffen. Umso wichtiger ist es, sich jetzt etwas auszuruhen. Schließlich wissen sie ja nicht, was sie erwartet. Womöglich ein Kampf? Eine Leiche? Das vermutet der Jäger allerdings nicht. Der Geruch ist ein anderer. Noch lebt der Doctor also. Allerdings sagt Wolverines Erfahrung ihm, dass das nur noch eine Frage der Zeit ist. Cooper ist sehr erschöpft. Da ist der schwache Geruch von Blut, also ist er wohl verletzt. Das ist nicht gut. Wenn ihn dieser dämliche Jaguar findet, ist er Geschichte. Von daher sollten sie sich etwas sputen. 3 Aus diesem Grund dauert die Rast auch bei weitem nicht so lange an, wie es sich die beiden wünschen oder wie es bei dieser Hitze angebracht wäre. Logan will sich gar nicht vorstellen, wie es dem Bengel mit seinem Fell da ergeht, wenn ihm selbst schon so warm ist. Ungerührt dessen schlurfen sie weiter durch die hartnäckige Vegetation. Eine Stunde später ist Coopers Geruch überdeutlich, der des Blutes nahezu schneidend. Kurz darauf finden sich die beiden Mutanten auf einer Art Lichtung wieder. Sie wirkt allerdings nicht natürlich. Eine Hand voll Bäume sind kreuz und quer am Boden verstreut. Ihre Wurzelballen liegen frei, als hätte man sie in einem Stück aus der Erde gerissen. Kurz vor ihrer Ankunft im Dschungel muss es wohl ein Erdbeben, eine Überschwemmung oder dergleichen gegeben haben. Anders lässt sich das Ganze hier einfach nicht erklären. Etwa in der Mitte dieser seltsamen Lichtung ist die Erde aufgebrochen. Ein fast zweieinhalb Meter breiter Spalt verläuft von dieser Stelle aus nach beiden Seiten tief in den Dschungel hinein, gleich einer offenen Wunde auf dem Antlitz der Welt. Einen Moment lang blicken sich die zwei Mutant an. In ihren Gesichtern liegt dieselbe Empfindung. Sichtlich vorsichtig nähern sie sich anschließend dem Spalt. Dabei spüren sie deutlich, wie der Boden unter ihren Füßen mit jedem Schritt mehr nachzugeben scheint. Die Erde ist hier tropfnass und jede unüberlegte Bewegung könnte einen Erdrutsch auslösen, der den Spalt nur noch vergrößert. Das gefällt Wolverine ganz und gar nicht. Ohne das Adamantium auf seinen Knochen würde er nur wenig mehr als Kurt wiegen, doch das Metall bringt noch einmal gut dreißig Kilo auf die Waage, weshalb es wohl auch kein Wunder ist, dass er am Rand des Spalts bis zu den Knöcheln in der zähen Masse versinkt. Dank seines geringeren Gewichts sinkt der Elf nicht so weit ein. Zudem verteilt er die Last auf allen Vieren besser. Der Jäger tut es ihm schließlich gleich und hockt sich nieder, was aber auch nicht mehr so viel ändert. Es reicht aber immerhin, um in den Spalt blicken zu können, ohne gleich reinzufallen. Auf Grund des Geruchs überrascht Logan der Anblick dort unten nicht gerade, Nightcrawler holt jedoch erschrocken Luft und zuckt zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Der Spalt ist viel tiefer, als man bei der doch eher geringen Breite vermuten würde. Wolverine schätzt, dass er etwa zehn Meter in die Tiefe reicht und dabei nur geringfügig an seiner Ausdehnung verliert. Am Grund ist jede Menge Wasser zu sehen, weshalb es unmöglich ist, die gesamte Tiefe zu bestimmen. Der Spalt ist außerdem sehr unregelmäßig. Überall sind große Felsbrocken von den Wänden gebrochen und hinabgestürzt. Einige sind auf halber Höhe steckengeblieben, andere ragen ein bisschen aus dem Wasser am Grund heraus. Auf einer Art kleinem Plateau in gut sechs Metern Tiefe sitzt zusammengesunken Doctor Cooper. Seine Augen sind geschlossen, er wirkt sehr erschöpft und mitgenommen. Sein linkes Bein klemmt unter einem großen Felsbrocken fest. Auf der feuchten Erde darunter kann Wolverine Blut erkennen. Wilson hat äußerlich sehr viel Ähnlichkeit mit Einstein. Doch seine sonst so wüsten, weißen Haare und sein ebenfalls weißer Schnurrbart sind vom Schlamm verkrustet und strähnig, sodass diese eigentlich lustige Ähnlichkeit praktisch nicht mehr vorhanden ist. Sein ganzer, schier unerschöpflicher Elan scheint ebenfalls entfleucht zu sein. Er wirkt so armselig, wie es Wolverine nie gedacht hätte, es jemals bei ihm zu erleben. Der aufgeweckte Mann hat ihn zwar mehr als einmal mit seinem Forscherdrang auf die Palme gebracht, doch jetzt hat er sichtlich Mitleid mit ihm. So einen Tod wünscht man nun wirklich nicht jedem – einsam und allein, ohne Aussicht auf Rettung, irgendwo im Dschungel verschollen, und nach seinem Ableben von irgendwelchen Tieren gefressen... 4 „Das ist er, oder?“, fragt Kurt schließlich. „Ja, das ist er.“ „Lebt er noch?“ Nervös blickt der Elf in den Spalt auf den reglosen Mann hinunter. „Noch ja. Aber ich denke, er hat sich das Bein gebrochen. Da ist Blut und er ist sehr schwach. Wir sollten uns besser beeilen.“, meint Logan mit leichter Sorge. „Was machen wir?“, will Nightcrawler wissen und schreckt dann etwas zusammen, als sich unter seiner Hand ein Brocken der aufgeweichten Erde löst und klatschend hinabstürzt. „Erst mal aufpassen, wo du hintrittst, Junge. Sonst erschlagen wir ihn noch mit dem ganzen Mist hier.“, mahnt er den Jüngeren, woraufhin dieser ein Stück zurückrutscht und ihn entschuldigend ansieht. „Und dann werden wir versuchen, ihn zu wecken, damit er keinen Herzinfarkt bekommt, wenn wir ihn hochholen.“ Verstehend nickt der Blauhäutige. Kurz darauf erhebt Wolverine die Stimme. „Wilson? Hören Sie mich? – Doctor Cooper aufwachen!“ Ein Zucken geht durch den schmächtigen Körper des Weißhaarigen und er beginnt sich leicht zu regen. „Cooper? Nun kommen Sie schon!“ Eine stärkere Regung und dann schlägt er langsam und schwerfällig die Augen auf. Blinzelnd blickt er sich um, merkt, dass er immer noch an diesem unschönen Ort ist, und lässt dann resignierend die Schultern hängen. „Wilson?“ Irritiert dreht der Angesprochene den Kopf von links nach rechts, sieht nichts und blickt dann nach oben. „Wer ist da?“, fragt er mit brüchiger Stimme und blinzelt wieder. So kann der Jäger deutlich sehen, dass das rechte Glas seiner dicken Brille gesprungen ist. Zudem trübt eine verschmierte Schlammschicht darauf ebenfalls seine Sicht. Dennoch scheint er nach einer Weile genug zu erkennen, damit sich ein erschöpftes, aber überaus glückliches Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet. „Träume ich? Oder kommt allen Ernstes der berühmte Wolverine höchstpersönlich zu meiner Rettung?“, seine Stimme bebt, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Ein flüchtiges Lächeln huscht über das Gesicht des Kanadiers hinweg. „Sie träumen nicht, Cooper! Ich bin es wirklich. Wie geht es Ihnen?“ „Oh, welch eine Freude! Also abgesehen davon, dass ich hier in diesem schlammigen Spalt hocke, mein Schienbein zertrümmert ist, ich Hunger wie ein Bär habe, von Durst ganz zu schweigen, und mehr feuchten Sand in der Unterhose, als ich es je am Strand erlebt habe, könnte es mir kaum besser gehen! Und nun, wo ich dein zartes Stimmchen höre, geht mir wirklich das Herz auf, mein Junge!“, flötet der Doctor jetzt erstaunlich ausgelassen. Von seiner anfänglichen Erschöpfung ist kaum noch etwas zu spüren. Leicht grummelt Wolverine bei der Bemerkung des anderen Mannes in sich hinein, dennoch schleicht sich wieder ein kleines Lächeln auf seine Lippen. „Freut mich zu hören, Cooper. Wie lange hocken Sie schon da?“ „Hm, wenn mich nicht alles täuscht, müsste es inzwischen knapp eine Woche sein. Gut, dass es hier so oft regnet, sonst wäre ich wohl verdurstet. Aber sag mal, bist du extra wegen mir hierhergekommen, mein Junge?“ „Ja. Charles ist schon ganz krank vor Sorge, weil er so lange nichts von Ihnen gehört hat. Daher hat er uns hergeschickt, um Sie zu suchen.“ „Oh, der gute Charlie! Ich hätte es mir ja denken können. Er macht sich immer so schnell um alles Sorgen. – Doch du bist nicht allein? Wer ist dein kleiner Freund?“, fragt Wilson nun und versucht einen genaueren Blick auf den anderen Mutanten zu werfen, der sich am Rand des Spalts zusammengekauert hat. „Das ist Nightcrawler, unser neuster Zugang im Institut. Es ist seine erste Mission und ich muss den Lehrer für ihn spielen.“ Betont gibt Logan dem Elfen einen Stoß, woraufhin sich dieser etwas aufrichtet, damit Cooper ihn besser sehen kann, und winkt dann verhalten zu ihm hinunter. Überrascht weiten sich die blassblauen Augen des Doctors hinter den schmutzigen Gläsern. „Na, sieh sich das nur mal einer an! Was für ein herrliches Exemplar er doch ist! Wirklich ganz wundervoll!“, die Begeisterung in seiner Stimme ist kaum zu überhören und behagt Kurt so gar nicht. Zu deutlich wird ihm bewusst, dass Wilson ja ein Mensch ist, und dann auch noch ein sehr angergierte Wissenschaftler... 5 „Wir werden Sie da gleich rausholen. Also bleiben Sie ruhig sitzen, der Boden gibt sehr leicht nach.“, mahnt Wolverine des Weißhaarigen. „Wem sagst du das, mein Junge? Ich habe mehr als einmal versucht, hier raus zu klettern. Doch die Wände sind furchtbar glitschig. Schlussendlich haben sich sogar ganze Brocken gelöst. Einer hat sich günstig verkeilt, sodass ich jetzt darauf sitzen kann. Dummerweise ist ein anderer genau auf mein Schienbein gestürzt. Naja, und den Rest sieht man wohl...“, erläutert Wilson theatralisch, aber erstaunlich nüchtern. Brummend stimmt ihm der Jäger zu und wendet sich dann mit Kurt ein Stück vom Rand des Spalts ab. „Okay, jetzt wird´s ernst, du Elf! Es kommt ganz allein auf dich an, also...“, setzt Logan an, woraufhin Nightcrawler erschrocken die Augen aufreißt und ihm ins Wort fällt. „Moment mal! Was soll das heißen, es kommt allein auf mich an?“, empört er sich schon fast. Beruhigend legen sich die Hände des Älteren auf seine Schultern, während ihn die dunklen Seelen fest ansehen. „Ganz einfach: Ich bin zu schwer. Verstehst du? Wenn ich versuchen würde, in den Spalt hinabzuklettern, würde er in sich zusammenbrechen und Cooper lebendig begraben. Du bist fast um die Hälfte leichter als ich. Zudem kannst du dich nach unten teleportieren und ihn so wieder hochbringen, ehe alles einbricht.“ „Aber ich – er ist – ich – oh Mann...“ „Ich weiß, dass du angst hast, weil er ein Mensch ist. Doch er ist ganz und gar nicht böse und wird dir auch nichts tun. Er ist vollkommen hilflos und auf dich angewiesen. – Erinnerst du dich daran, was Charles vor unserer Abreise zu dir gesagt hatte? Diese Mission soll dir ein Stück weit helfen, deine Angst zu überwinden. – Du musst es versuchen, sonst wird er womöglich abstürzen und sterben, und das willst du doch nicht, oder?“ „Natürlich nicht. – Es ist nur – Du hast ja recht. Ich muss mich zusammenreißen und ihm helfen. Er hat den Tod nicht verdient.“, unsicher sieht Nightcrawler ihn an. Ein mitfühlendes Lächeln huscht über das Gesicht des Älteren. „Du packst das schon. Da bin ich mir ganz sicher, Kleiner!“ Wackelig erwidert der blaue Mutant das Lächeln und gemeinsam nähern sie sich wieder dem Spalt. 6 „Cooper? Nightcrawler wird jetzt runterkommen und Sie holen. Bleiben Sie ganz still sitzen. Er beherrscht eine Art Teleportation und kann daher...“ „Was? Das ist ja wirklich unglaublich! Wie aufregend!“, platzt Wilson wie ein kleines Kind dazwischen. Leicht seufzend verdreht Logan die Augen. ‚Ob du das auch noch sagst, wenn du in dieser stinkenden Schwefelwolke hockst und von diesem Hammerschlag im Magen getroffen wirst? Naja, immerhin wirst du dir dann nicht die Seele aus dem Leib kotzen müssen, hast ja schon eine Weile nichts mehr zu Futtern gehabt, alter Knabe...‘, geht es dem Jäger durch den Kopf, während er sich um Ruhe bemüht und Kurt neben ihm nur wieder unsicher aussieht. Erneut legt sich seine Hand auf die Schulter des Jüngeren, wobei er aber weiterhin den Blick auf den Doctor gerichtet hat. „Hören Sie, Cooper. Bleiben Sie ruhig! Dass hier ist eine echt schwierige Sache, also wäre es schön, wenn Sie jetzt mal eine Weile nicht das aufgeregte Mädchen spielen könnten.“, seine Stimme klingt streng, fast schon wie ein Knurren, dennoch scheint Wilson es kaum zu bemerken. „Oh, klar, klar. Ich bin ganz brav!“, flötet er fröhlich und grinst zu den beiden Mutanten nach oben. Seine ungetrübte Begeisterung ist trotzdem greifbar, völlig egal, was er auch sagt. Erneut seufzt Logan auf und verdreht leicht die Augen. „Tja, Elf, jetzt wird es ernst. Also mach das Beste draus. Und jetzt ab mit dir!“ Kurt gibt einen ziemlich unwilligen Laut von sich, doch die Hand des Jägers auf seiner Schulter fühlt sich warm und tröstlich an – vor allen Dingen aber auch streng und fordernd. Von daher hat er wohl keine andere Wahl. Kurz schließt Nightcrawler die Augen und atmet ein paar Mal tief durch. Dann blickt er noch einmal in den Spalt hinein. „Doctor Cooper? Ich werde direkt vor Ihnen auf dem Felsen auftauchen. Doch bitte erschrecken Sie nicht.“ Freudig lächelt der Weißhaarige ihm entgegen. „Keine Bange, mein Junge. Mach nur.“ Kurt wirft noch einmal einen Blick zu seinem Partner hinüber, ehe er kurz darauf auch schon verschwindet. Keine Sekunde später taucht er in eine violette Wolke gehüllt direkt vor Wilson auf, der ihn mit überrascht geweiteten Augen und offenem Mund anstarrt. „Heiliges Reagenzgläschen, dass war ja unglaublich!“, platzt es auch schon aus ihm heraus, ohne dass er dem stechenden Geruch irgendeine Beachtung schenkt. Nightcrawler hingegen zuckt beim Klang seiner aufgeregten Stimme unwillkürlich zusammen. „Wie, in aller Welt, hast du das gemacht, Junge?“, fragt der Weißhaarige entzückt und mustert den jungen Mutanten, als wäre er der weltgrößte Diamant. „Ich – ich bin mir nicht sicher. – Aber...“, setzt der Teleporter an und streckt vorsichtig die Hand nach ihm aus, damit er ihn nach oben bringen kann. So weit kommt er allerdings gar nicht erst, da ihm Cooper zuvorkommt. Plötzlich gleiten die Hände des Wissenschaftlers forschend über Kurts pelzige Wangen hinweg, gleich einer Frau, die kritisch einen neuen Stoff befühlt. „Faszinierend...“, haucht er dabei, während ein erschrockenes Zittern über den Körper des Blauhäutigen hinweggleitet. Ein paar Sekunden – er hat keine Ahnung, wie viele es sind – steckt Kurt im Klammergriff einer so überwältigenden und grenzenlosen Panik fest, dass er buchstäblich außerstande ist, auf irgendeine Art zu reagieren. Es ist erstaunlich, dass er überhaupt noch Luft holen kann. Nicht sonderlich begeistert beobachtet Wolverine das Schauspiel. Er hat es ja schon geahnt. Wilson ist niemand, der seine Hände bei sich behalten kann, und das ist alles andere als hilfreich für den schreckhaften Elfen. Nun tasten sich die Finger des Weißhaarigen über die spitzen Ohren hinweg. Nightcrawler ist so dermaßen angespannt, dass sein Fluchtreflex für Logans Sinne eine grellleuchtende Adrenalinwolke um ihn herum erzeugt hat. Der Krieger kann spüren, wie sehr sich der Junge dagegen zu wehren versucht, um seine Aufgabe doch noch erfüllen zu können. Allerdings fehlen nur noch wenige Sekundenbruchteile oder eine weitere Berührung und er ist auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Oder noch schlimmer: Er könnte vor Angst ohnmächtig werden. Das darf auf keinen Fall passieren! Zitternd schließt Nightcrawler die leeren Augen und versucht sich irgendwie selbst zu beruhigen. Worte füllen tröstlich seinen Kopf aus. ‚Ich lerne von Jesus Christus. Wie er möchte ich mich in die Nähe der Menschen trauen, in die Nähe der Mutlosigkeit, in die Nähe des Leides und des Todes. In seiner Nachfolge und in der Gemeinschaft mit meinen Brüdern und Schwestern will ich mich den notwendigen Aufgaben stellen.‘ Es kommt ihm so vor, als würde es tatsächlich funktionieren. Dieser Gedanke verflüchtigt sich aber ganz schnell wieder, als Cooper nun neugierig den langen Schweif des jungen Mutanten ergreift. Ein heftiger Schreck fährt Nightcrawler durch die Glieder und er macht unwillkürlich einen Satz nach oben. Nun hockt er verängstigt kopfüber an der zerklüfteten Wand der Spalte und sieht mit aufgerissenen Augen zu Wilson hinab. Der Untergrund ist jedoch ziemlich glitschig, sodass sich nicht einmal der Elf völlig sicher daran festhalten kann. Daher wirkt er erst recht nervös. Geknickt blickt der Weißhaarige zu ihm nach oben, fast wie ein Kind, dem man verboten hat mit etwas ganz Tollem zu spielen. ‚Oh, scheiße...‘, geht es dem Ältesten derweilen durch den Kopf. Dann kommt ihm eine Idee und er hofft inständig, dass Kurt darauf eingeht, um das Ganze endlich zu beenden. „Hey, Elf! Krieg dich wieder ein, ja?“ Vorsichtig wendet ihm der Angesprochene das Gesicht zu. Das Leid darauf bricht dem Schwarzhaarigen fast das Herz, doch der Bengel muss da einfach durch, anders geht es nicht. „Hör zu, okay? In deiner Bibel steht doch irgend so was von wegen: Fürchte mich nicht, glaube nur. Hab´ ich recht?“ Überrascht weiten sich die gelbglühenden Seelen. „Hab´ ich recht, du Elf?“, fordert Wolverine noch einmal zu wissen. Langsam löst sich etwas von der Starre des Jüngeren. „Eigentlich heißt es: Fürchte dich nicht, glaube nur.“ Logan schnaubt leicht ungeduldig. „Ist doch egal, verdammt! Versuch es doch einfach nur!“ Dann wendet der Vielfraß den Blick zu Wilson und keinerlei Güte ist mehr darin zu erkennen. „Und Sie hören mir jetzt auch mal zu, Cooper! Hören Sie auf der Stelle auf den Bengel zu betatschen, ist das klar? Er hat eine Scheißangst vor Menschen, weil er sein Leben lang von ihnen misshandelt und wie ein Tier in einem Käfig gehalten wurde und als Kuriosität in einem Zirkus auftreten musste. Also Schluss jetzt mit dem Mist, sonst werde ich dafür sorgen, dass Sie nie wieder etwas anfassen können. Und scheiß drauf, was Charles dazu zu sagen hat!“, zornig knurrt er die Worte zu dem Weißhaarigen hinab, während warnend seine Krallen hervorschnellen und eine primitive Art von Eifersucht in seinem Verstand zu pochen beginnt. Verdutzt sieht ihn Wilson an und dann zu Kurt, der seinen Blick scheu erwidert. „Ich verstehe. Ich entschuldige mich in aller Form bei dir, mein Junge, und werde mich jetzt nicht mehr rühren.“ 7 Einen Moment halten Kurt und Wilson noch den Blickkontakt, dann streckt sich der Blauhäutige, um erneut auf den Felsen zu kommen. Als er allerdings wieder vor ihm hockt und die Hand nach ihm ausstrecken will, geht auf einmal ein Ruck durch den Brocken. Ein feuchtes Knirschen ertönt und dann stürzt der verkeilte Felsen ohne eine weitere Vorwarnung in die Tiefe hinab. Geistesgegenwärtig klammert sich Nightcrawler wieder an der zerklüfteten Wand des Spalts fest. Ein stechender Schmerz jagt sein linkes Bein hinauf. Es ist Cooper, der sich mit aller Kraft daran festzuhalten versucht. „Alles in Ordnung, Doctor?“, fragt der junge Mutant atemlos und sieht flüchtig zu ihm hinunter, während er verzweifelt Halt auf dem glitschigen Untergrund sucht. „Alles bestens, mein Junge.“ „Gut. Ich kann mich nicht halten, also...“, er beendet den Satz nicht. Stattdessen schlingt sich nun sein Schweif um Wilsons Brust, woraufhin der Weißhaarige sein Bein loslässt. Mit angehaltenem Atem verfolgt Logan das Ganze von oben. Eher er aber etwas sagen kann, teleportiert sich Nightcrawler davon und taucht eine Sekunde später mit dem Doctor neben ihm wieder auf. Erschöpft sinkt der Blauhäutige auf die Knie. Cooper ist erstaunlicherweise einmal völlig still. Als Wolverine ihn betrachtet, kommt es ihm so vor, als wäre der alte Knabe etwas grün um die Nase. Das löst einen Funken Schadenfreude in dem Jäger aus, doch er lässt es sich nicht anmerken. „Alles klar, Jungs?“, fragt er stattdessen. Stumm nicken die beiden. Der Schwarzhaarige gönnt ihnen einen Moment zum Durchatmen. Ehe dieser vorüber ist, legt sich Coopers Hand vorsichtig auf Kurts Schulter. Diesmal zuckt der Junge nicht zusammen, was vielleicht auch nur seiner Erschöpfung zu verdanken ist. Dafür wendet er den Blick um und sieht den Älteren fragend an. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich´s meine. Und sieh, ob ich auf bösen Wegen bin, und leite mich auf ewigem Wege. – Ich hoffe, du verzeihst mir meine aufdringliche Art, mein Junge, und verstehst, dass ich es nicht böse gemeint habe?“ „Schon gut. Ich muss es lernen, auch wenn es etwas viel auf einmal war. – Sie kennen die Bibel?“ „Aber selbstverständlich, mein Junge. Und ich denke, dass der Herr einen ganz besonderen Plan für dich bereithält und dich keineswegs mit alledem strafen will.“, aufmunternd lächelt er ihm entgegen. Mit einem Funken Erleichterung erwidert Kurt die Geste. „Das hoffe ich auch, Doctor.“ „Wenn das dann geklärt ist.“, unterbricht der Krieger die beiden, die ihm daraufhin den Blick zu wenden. „Hol den Verbandskasten aus dem Jet, Elf, damit wir Cooper für den Abflug vorbereiten können.“, meint der Älteste, wohl wissend, dass sie auch Verbandszeug im Rucksack dabeihaben. Doch er will Kurt eine kleine Verschnaufpause gönnen. „Dafür brauche ich aber mehr als einen Sprung...“ „Ist doch nicht schlimm. Jetzt droht ja keine Gefahr mehr, also ab mit dir!“ Kurz darauf verschwindet Nightcrawler gehorsam und die zwei Älteren bleiben allein zurück. Logan kniet sich zu Wilson und zerschneidet dessen Hosenbein mit seiner Kralle, um sich sein Schienbein ansehen zu können. Es sieht ziemlich böse aus. Muss in jedem Fall geschraubt, genagelt, was auch immer werden. Vielleicht auch gleich komplett durch einen Stahlbolzen ersetzt? Doch das ist Aufgabe der Ärzte im New Yorker Krankenhaus. „Tut mir wirklich leid, dass ich dem Jungen so viel Kummer bereitet habe...“, kommt es nun ziemlich reumütig von dem Wissenschaftler, wobei es Logan jedoch so vorkommt, als würde sich Wilson eher bei ihm, als bei Kurt entschuldigen, damit der Vielfraß seine Krallen nicht doch noch für etwas Anderes benutzen muss. „Schwamm drüber. Er hat es ja doch noch geschafft. Aber ich denke mal, dass ihr beide etwas daraus gelernt habt.“ „Sicherlich. Aber er ist ein so faszinierendes Wesen. Denkst du, es besteht vielleicht die winzige Chance, ihn mir näher betrachten zu können?“ Streng mustert ihn der Jäger. „Nur, wenn du nichts dagegen hast, meine ich. Und er natürlich auch nicht...“ „Wir werden sehen. Erstmal sollten wir Sie jetzt zurück nach New York bringen und ab ins Krankenhaus. Wenn Sie wieder gesund sind, können wir vielleicht noch mal darüber sprechen.“ Weiter kommt die kurze Unterhaltung nicht, da taucht der Teleporter wieder bei ihnen auf. 8 „Das sieht aber wirklich böse aus...“, kommentiert Nightcrawler den offenen Bruch des Doctors, als der Inhalt des Verbandskastens neben ihm ausgebreitet liegt. „Will ich meinen. Daher sei vorsichtig. Wir haben das alles schon geübt und jetzt kannst du dich mal am lebenden Objekt versuchen.“ Nicht sonderlich begeistert von dem Gedanken sieht der Blauhäutige ihn an, hat so etwas aber schon befürchtet. Daher spart er sich mögliche Widerworte und beginnt ganz vorsichtig damit, die Wunde zu reinigen, behelfsmäßig zu schienen und anschließend zu verbinden. Es dauert eine ganze Weile, da Kurt penibel darauf bedacht ist, ihm nicht wehzutun. Cooper lässt das Ganze schweigend über sich ergehen und studiert den Jungen stattdessen mit den Augen. Gewissenhaft beobachtet der Schwarzhaarige alles und gibt zwischendurch den ein oder anderen Tipp. Schließlich ist es geschafft. „Und?“, fragt Kurt. „Fühlt sich ziemlich gut an.“, bestätigt Wilson zufrieden und auch Wolverine nickt zustimmend. „So, jetzt ab zum Jet und weg hier!“, legt er dann fest. „Was ist mit der Ratte?“, wirft Nightcrawler sorgenvoll ein, woraufhin ihn die beiden anderen fragend mustern. Dann fällt bei Logan der Groschen. „Wir waren in Ihrer Basis und da haben Sie so eine Ratte im Käfig...“, setzt er an. „Ja, ein ganz seltenes Tierchen, das bisher kaum erforscht ist!“, erwidert Wilson begeistert. „Genau, wir haben sie gefüttert und so weiter. Wenn wir Sie jetzt aber nach New York zurückbringen, wird sie hier elendig verhungern. Kurt würde sie daher gern freilassen.“ „Oh, ich verstehe. – Es ist sehr schade drum, aber vielleicht wirklich das Beste, wenn ich bedenke, wie lange meine Genesung wahrscheinlich dauern wird...“, sonderlich glücklich klingt der Weißhaarige nicht, aber einsichtig ist er dennoch. „Kannst du uns dort hinbringen, Elf?“ „Sicher. Ich muss aber zweimal springen.“ Gesagt, getan. Als sie an der Basis ankommen, ist Wilson schon um einiges mehr grün um die Nase. Es kommt wahrscheinlich sogar einem Wunder gleich, dass er in seinem geschwächten Zustand noch nicht ohnmächtig geworden ist, doch vermutlich hält ihn nur seine grenzenlose Faszination noch aufrecht. Vorsichtig holt Wolverine den Käfig mit der aufgebrachten Ratte nach draußen und drückt ihn dann Cooper in die Hand. Dieser betrachtet ihn einen Moment und reicht ihn dann an Kurt weiter. „Mach du es, mein Junge.“, lächelt er ihm sanft entgegen. Daraufhin scheint der junge Mutant regelrecht aufzutauen. Mit Bedacht stellt er den kleinen Käfig auf den Boden und öffnet die Klappe an der Seite. Verwundert mustert ihn die Ratte einen Moment und schnüffelt dann an der Öffnung. Abermals wendet sie den Blick zu Nightcrawler, als wolle sie fragen, ob das wirklich sein Ernst ist. „Du bist frei, Kleiner.“, erwidert der Teleporter glücklich. Daraufhin schlüpft die Ratte aus dem Käfig hinaus und entfernt sich hastig einen Meter davon. Ein letztes Mal dreht sie sich herum und mustert die drei komischen Gestalten. Dann flitzt sie quietschend davon und verschwindet im dichten Dschungel. Einen Augenblick sehen sie dem längst verschwundenen Tier noch nach, dann ergreift der Elf die Hände der beiden Männer und springt mit ihnen zurück zum Jet. Dafür braucht er diesmal sogar fünf Anläufe, was den Weißhaarigen dann tatsächlich ausknockt. „Oh, das wollte ich nicht...“ „Ach, halb so wild. Der kommt gleich wieder zu sich.“, winkt Logan ab und verfrachtet Wilson auf den Sitz des Copiloten. Da die Wolf 2 aber nur zwei Sitze hat, setzt sich Nightcrawler in den kleinen Frachtraum, während Wolverine den Jet in die Luft bringt und sie etwa einen Tag später auf dem Dach des Krankenhauses landen, wo sie schon sehnsüchtig von Charles erwartet werden. Und damit endet die erste Mission der beiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)