Chiyoko von Panhandle ================================================================================ Kapitel 1: Tag der Wahrheit --------------------------- Montag, 13. September, 07:00 Uhr Morgens. Ein Mädchen mit langem, hochgestecktem, braunem Haar steht in einer viel zu überfüllten Bahn. In ihren Ohren stecken schwarze Kopfhörer, die ihre Lieblingsmusik spielen. Deshalb bekommt sie kaum mit, was um sich herum geschiet. Also die Leute beginnen unruhig zu werden weiss sie, dass sie nun aussteigen muss. Es ist wie immer ein ganz normaler Montag und ihr Unterricht beginnt in nicht einmal einer halben Stunde. Sie zwängt sich durch die Menschenmenge und schafft es unversehrt auszusteigen. Sie zieht sich die Stöpsel aus den Ohren und packt sie in ihre Tasche. "Chiyokooooo!", hört sie ein Mädchen rufen, "Alles gute zum Gebuurtstaaaag!" Ein Mädchen ihren Alters mit schwarzen Haaren stürzt sich regelrecht auf sie und schliesst sie fest in die Arme. "Nun übertreib doch nicht, Saki. Das ist mir ja unangenehm.", lacht Chiyoko während sie versucht sich aus dem Klammergriff ihrer Freundin zu befreien. "Ich übertreibe nicht! Es ist dein 17. Geburtstag, das müssen wir feiern! Nach der Schule lad ich dich zum Karaoke ein!x, strahlt das andere Mädchen. Chiyoko antwortet nur mit einem Nicken und einem Lächeln. "Psst", sagt Saki, "Schau mal." Sie deutet ganz unauffällig nach rechts, wo zwischen vielen Schülern ein junger Mann an den beiden vorbeigeht. Er hat silber gefärbtes Haar und beinahe orange-farbene Augen. "Ich habe gehört er wurde letztes Wochenende wieder aufs übelste verprügelt. Er hat nie Narben, blaue Flecken oder trägt einen Verband. Langsam denke ich, er überschminkt das immer...", flüsterte Saki ihrer Freundin zu. Dieser Junge ist Kai, er ist im selben Alter wie Chiyoko und geht in ihre Klasse. Er ist ein sehr ruhiger Typ, schreibt immer gute Noten und fällt nicht auf. Jedoch wird er durch seine gefärbten Haare oft von den anderen Schülern ins Visier genommen, und da er sich nie wehrt wird er oft von ihnen verprügelt. Er hat schon den Spitznamen "Sandsack" bekommen, gleich nachdem er aus irgendeinem abgelegenen Dorf hergezogen ist. Der Bauernjunge mit den gefärbten Haaren, selber Schuld wenn er sich nicht wehrt und nichts unternimmt. "Na los, sonst kommen wir noch zu spät!", reisst Saki das Mädchen aus ihren Gedanken, welche dem Jungen regelrecht nachgestarrt hat. Sie nickt und die beiden begeben sich zusammen mit den anderen Jugendlichen in das Schulgebäude. Wie versprochen wird Chiyoko von ihrer besten Freundin nach der Schule zum Karaoke eingeladen. Chiyoko bewundert das schwarzhaarige Mädchen immer, denn obwohl ihre Singstimme grauenhaft ist und sie kaum Töne trifft, singt sie dennoch immer voller Leidenschaft und hat scheinbar unendlich viel Spass. Die beiden lachen, haben eine schöne Zeit und als es draussen schon langsam dämmert, entscheiden sie sich nach Hause zu gehen. Sie verabschieden sich mit einer festen Umarmung und Chiyoko macht sich auf den Weg, denn zu Hause warten ihre Eltern bereits sehnsüchtig auf ihr einziges Kind. "Happy Birthday to you!", begrüsst ihre Mutter sie, als sie gerademal die Türe aufgemacht hat. Ganz aufgeregt wartet die Frau bereits auf ihr Kind und umarmt sie schon, bevor sie überhaupt ihre Schuhe ausziehen kann. "Komm rein Schatz, dein Vater und ich haben bereits auf dich gewartet. Wir haben eine grosse Überraschung für dich!", erzählt die Mutter ganz aufgeregt. Chiyoko zieht ihre Schuhe aus, stellt ihre Tasche ab und begibt sich mit ihrer Mutter auf den Weg zur Küche. Dort wartet bereits ihr Vater auf sie, welcher ebenfalls sehr aufgeregt zu sein scheint. Er umarmt seine Tochter und weist sie zum Tisch, auf dem ein Geschenk für sie steht. "Ach, das hätte dich nicht sein müssen.", sagt Chiyoko verlegen zu ihren Eltern. "Doch, doch, mein Kind. Du bist ab heute 17 Jahre, fast eine erwachsene Frau und deine Mutter und ich hahen beschlossen, dass es jetzt Zeit ist!", erklärte ihr Vater daraufhin freudig. Zeit für was? Ob ihre Eltern ihr zum Geburtstag ein Auto schenken? Was anderes würde ihr gerade wohl nicht in den Sinn kommen, wozu wäre sie denn sonst alt genug? Dann wird wohl jetzt der Führerschein gemacht! Dazu muss sie neben der Schule noch viel lernen, aber das wird schon kein Problem sein. Und wie beliebt sie erst mit einem Auto sein wird. Chiyoko konnte garnicht aufhören davon zu schwärmen. "Komm, komm, mach es auf!", drängelte ihr Vater ganz nervös. Chiyoko nahm die Box in ihre Hand und betrachtete sie. Sie war nicht sehr gross, vielleicht war darin ein Autoschlüssel? Sie zog an der Schleife und löste damit die Verpackung der Box, als sie sie öffnete konnte sie zunächst nur Zeitungspapier entdecken. Als sie etwas zu kramen begann, zog sie ein kleines Gutscheinheft heraus. Es waren keine Geldgutscheine, sondern eher Gefallen, die sie bei ihren Eltern einlösen konnte. Sie bedankte sich und kramte weiter in der Box, konnte jedoch nurnoch einen Umschlag finden. Sie legte diesen zur Seite und suchte weiter, aber da war nichts mehr. Hm. Was war das nun? Also doch kein Auto? "Mach ihn auf, mein Kind.", sagte ihre Mutter während sie sich regelrecht gespannt an ihrem Vater festhielt. Chiyoko nahm den Umschlag in die Hand. Es war nichts besonderes, ein weisser Brief ohne Aufschrift. Sie öffnete behutsam die Verpackung um das Innere nicht zu verletzen, legte es beiseite und öffnete den zusammengefalteten Zettel, der sich darin befand. Es waren Adoptionspapiere. Darauf befand sich ihr Name. "Wir wollten es dir schon früher sagen, aber dachten, du könntest es nicht verkraften.", sagte ihre Mutter sanft. Ihr Vater fügte hinzu: "Nun bist du fast erwachsen und es ist Zeit, dass du es erfährst." Chiyoko's Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben und sie hatte keine Worte. Ihr Kopf war leer, sie konnte nicht glauben, was sie da sah. "A-Aber...", stotterte sie, "Wer sind dann... meine Eltern?" "Wir natürlich! Wir haben dich 17 Jahre lang gross gezogen, mein Schatz!", prahlte ihr Vater. Während die Eltern sich sichtlich freuten, brach für Chiyoko eine Welt zusammen. "Wer sind meine leiblichen Eltern?", fragte sie erneut, nun etwas fordernder. "Das wissen wir nicht. Das ist auch nicht wichtig" "Doch das ist es!", schrie das Mädchen nun wütend. "Deine leiblichen Eltern haben dich weggeschmissen wie Müll, wir haben uns um dich gekümmert. Was interessieren dich diese fremden Leute, die nie für dich da waren?", fragte ihr Vater in einem nun leicht wütendem Unterton. Chiyoko schreckte zurück. Wie konnte ihr Vater so etwas sagen. Nein... er war nicht ihr Vater. Sie sprang auf und rannte in ihr Zimmer, versperrte es schnell und ihr Vater, der hinter ihr her rannte klopfte gegen die Tür. "Chiyoko, mach nicht so ein Drama draus! Wir sind deine Familie! Wir haben dich aufgezogen!", sagte er. Doch Chiyoko hörte nicht hin, sie wollte weg. Sie zog sich eine Jacke an und stieg aus dem Fenster, und sie rannte. So schnell sie konnte. Schnaufend kam das Mädchen an einer Brücke an, dort schlenderte sie den Hang hinab zu dem kleinen Bach, der sich seinen Weg durch die Stadt schlängelte. Sie hockte sich nieder, versank ihren Kopf in ihren Armen und begann zu weinen. Das konnte doch alles nicht wahr sein, ihr Tag begann so toll und dann musste sie so etwas erfahren. Es tat ihr unwahrscheinlich weh zu wissen, dass ihre Eltern, ihre echten Eltern sie weggegeben haben. Warum? Warum wollten sie sie nicht? War sie nichts wert? Das Mädchen weinte schmerzhaft weiter und weiter, bis sie bemerkte, wie sich jemand neben ihr hinsetzte. Fast erschrocken sah sie auf und entdeckte... Kai?! "Was willst du hier?", fragte sie ihn verwirrt und drehte ihren Kopf weg, damit er ihre Tränen nicht sah. "Warum heulst du hier rum?", fragte er, eiskalt. Sie sah ihn schockiert an. Das war nicht gerade sehr feinfühlig gewesen. "Was geht dich das an!", motzte sie. Er schaute sie nichtmal an. "Du solltest wissen, dass du mir gegenüber einen gewissen Respekt zu zeigen hast. Kennst du deinen Platz nicht, oder lässt du dich von deinen Gefühlen verwirren?", sagte er herablassend. Ihr blieben die Worte im Hals stecken. Bitte was? "Spinnst du? Wer gibt dir das Recht, so mit mir zu reden?!", fauchte sie ihn an. Er grinste nur und sagte: "Fahr deine Krallen wieder ein, Kätzchen." Und es reichte. Sie holte aus und verpasste ihm eine. Das dachte sie zumindest, denn er fing ihre Hand auf. Nun sah er ihr in die Augen, und das erste mal konnte er diese orange-gold schimmernden Bernsteine sehen. Doch genauso wie sie sah auch er nicht begeistert aus. "Als ich deine Präsenz das erste mal wahr nahm, habe ich nicht erwartet, dass du so schwach bist.", sagte er und sie hatte absolut und überhaupt keine Ahnung was er da quasselte. War er betrunken? Unter Drogeneinfluss. Sie riss ihre Hand aus der seinen und sah ihn wütend an. "Verschwinde, ich will nichts mit dir zu tun haben! Ich dachte du wärst nett, aber nun wundert mich garnichts mehr, warum du immer verprügelt wirst!", mockte sie ihn. Doch das schien ihn nicht zu jucken. "Du solltest wissen, dass wir uns an normal sterblichen Menschen nicht vergreifen dürfen. Sonst hätte ich sie alle längst getötet." Sie erstarrte für einen kurzen Moment. Jetzt machte er ihr doch etwas Angst. Langsam stand sie auf und ging einen Schritt zurück, das war jetzt doch wirklich zu viel gewesen. "Wo gehst du hin?", fragte er sie doch sie antwortete nicht, drehte sich nur um und ging. Nicht langsam, doch rannte sie nicht. Sie wollte nicht zurück blicken, denn in diesem Moment fürchtete sie sich vor diesem komischen Jungen. Doch da spürte sie schon, wie wie er sie an der Schulter packte. Er war über einen Kopf grösser als sie und hatte mehr Kraft, als sie erwartete. "Du bist sehr respektlos. Hat dir niemand beigebracht, dass du vor einem Dämon meines Ranges normalerweise auf die Knie gehen solltest? Oder sind die Geschichten deines Volkes wahr, und du bist ein Feigling wie der Rest?", sagte er und ihr lief ein Schauder über den Rücken. Ein Rollenspiel also? Was für ein komischer Typ. Sollte sie da mit machen? Kai war ein hübscher Junge, und sie hatte noch nie einen Freund. Es war zwar sehr seltsam, so jemandem seine Zuneigung zu zeigen, aber manche Leute scheinen auf so etwas zu stehen. Sie schluckte. "E-Entschuldige, Meister.", sagte sie dann und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Dann würde sie halt mitspielen. Kai's Gesichtsausdruck blieb unverändert, emotionslos, unbeeidruckt. Sie glaubte fast, dass er merkte, dass sie ihn verarschen will. Er löste seine Hand von ihrer Schulter, strich ihr mit einem Finger sanft über den Rücken, was eine gigantische Gänsehaut in ihr auslöste! Auch wenn das alles so extrem seltsam war, war es dennoch das romantischte, was sie je erlebt hat! Dachte sie, bis er sie am Handgelenk packte, ihren Arm nach hinten auf ihren Rücken drückte und sie nach vorn schubste, sodass sie mit ihrem anderen Arm und Oberkörper am Brückengeländer regelrecht aufprallte. Dieses "Geländer" war im Grunde eine kalte, nasse Steinmauer und nicht gerade bequem. "H-Hey, chill mal. Du tust mir weh..", stotterte sie. Er presste nun seinen Körper gegen ihren, wodurch sie wie eine scheibe Käse zwischen zwei Toastscheiben dastand. Er verfestigte den Griff um ihr Handgelenk und sie keuchte leicht auf. "Kai du tust mir weh." "Das hoffe ich auch, du Schwächling. Du stinkst.", antwortete er und wiedermal blieb ihr der Atem weg. Das war doch kein normales Rollenspiel. Sie stinkt? "Red doch keinen Scheiss!", sagte sie nun etwas lauter, doch das interessierte ihn nicht. Er presste seinen Körper noch fester an ihren und sagte: "Weisst du, als ich an diese Schule kam habe ich nicht erwartet, gleichgesinnte zu finden. Jedoch habe ich noch nie einen Dämon getroffen, der einen Todeswunsch hat und es wagt sich mir gegenüber so respektlos zu verhalten. Das schreit fast nach einer Bestrafung, oder war das von Anfang an dein Plan, Kätzchen?" Häääh? "Was soll dieser Kätzchen-Scheiss? Ist das dein Fetisch? Soll ich dich anmiauen und schnurren? Dann musst du schon etwas sanfter sein." sagte sie fast keuchend, langsam tat sie sich schon beim Atmen schwer. Er jedoch war nach wie vor nicht begeistert, schien nun wirkloch genervt zu sein. Er lies ihr Handgelenk los und für einen Moment dachte sie, er würde von ihr ablassen. Doch so schnell konnte sie garnicht reagieren, da packte er sie regelrecht am Hals, drückte ihr Kinn hoch, presste sein Becken gegen ihres. "Spürst du da was?", fragte er, "glaubst du ich hab Interesse mich mit einem niederem Dämon wie dir zu vereinen?" "Hey! Was macht ihr da?!", brüllte ein Mann nicht weit weg von den zweien. Gott sei Dank, Rettung! Kai lies Chiyoko endlich los, er antwortete dem Mann nicht. Chiyoko brauchte einen Moment um sich zu fassen. "Brauchst du Hilfe?", rief der Mann. Noch bevor Chiyoko antworten konnte, rief Kai: "Nein, sie ist meine Freundin. Kann man hier nicht etwas Spass haben?" Sie wurde rot um die Nase. "In der Öffentlichkeit? Nur weil es dunkel ist heisst das nicht, ihr könnt treiben was ihr wollt!", brüllte der Mann und ging langsam auf die beiden zu. Kai seufzte, er packte Chiyoko erneut am Handgelenk. "Wir gehen.", sagte er, sie konnte garnicht Nein sagen, so grob war er. "W-Wo gehst du mit mir hin?!", fragte sie und wollte sich umdrehen und um Hilfe schreien, doch er drehte sich erneut zu ihr und hielt ihr den Mund zu. "Entweder bist du dumm oder du hast keine Ahnung was los ist." "Ja ich habe keine Ahnung was los ist! Was willst du Spinner von mir?!", fragte sie ihn durch seine Hand. Er blickte zurück um sicher zu gehen, der Mann würde ihnen nicht mehr folgen. Dann sah er zu ihr, sie sah ihn an. Ein stechender Schmerz in ihrem Bauch und alles um sie herum wurde schwarz. ________________ Hallooo, du hast es bis ans Ende des ersten Kapitels geschafft! Hoffe es hat dir gefallen, wenn ja lass mir doch mal einen Review da! Hier nich etwas Gelaber von mir:   Ich habe vor einigen Jahren mal eine InuYasha FanFic rausgebracht namens "Yokoneko" jedoch hat mir die Idee so gefallen, dass ich meine eigene Story draus machen wollte. Und das tue ich jetzt, also viel Spass. Ich werde die Story 16+ halten, damit ihr sie auch alle geniessen könnt. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)