Sein Blick traf mich wie eine Kugel von -MyNameisKid- ================================================================================ Kapitel 43: No.44 ----------------- „Fuck!“ fluchte Law leise und ließ sich gegen Kid sinken, als sie wieder allein waren, schloss direkt die Augen. „Auch das noch... ich... will nicht, dass er kommt!“ Kid gefiel das ebenso wenig... er wusste, dass das für sie beide schmerzhaft werden könnte. Vor allem aber wohl für Law... sie hatten sich amüsiert, statt sich zu verstecken, wofür er sie extra hierher geschickt hatte. Und wieder würde er zu schwach sein, Law vor dem Monster zu beschützen. „Ich weiß... ich auch nicht... aber wir werden dem nicht entgehen können. Und wir werden es durchstehen!“ sagte er sanft und legte den unverletzten Arm ein wenig um Law. Law schmiegte sich an Kid, aber er hatte Angst... Angst, dass der Don seine Wut vor allem an Kid auslassen würde... denn wenn er eines wusste, dann dass Donquixote immer auf die Schwächsten losging, und das war in diesem Fall sein verletzter Freund. Er versuchte die Angst zu verdrängen und setzte sich wieder etwas auf. „Willst du dich wieder hinlegen und nochmal etwas schlafen?“ fragte er sanft, doch Kid schüttelte den Kopf. „Es geht gerade... und ich hab genug geschlafen. Außerdem kommt Killer sicher gleich zurück!“ sagte er leise und sah in Laws besorgtes Gesicht. Sanft strich er ihm über die Wange und lächelte. „Schau nicht so... mir geht’s okay... das wird schon! Wie geht’s denn deinem Kopf?“ Law wusste, dass es ihm maximal „okay“ ging. Trotzdem versuchte auch er zu lächeln. „Okay... es geht schon, er hämmert, und mir ist immer wieder schwindelig, aber... nichts, was ein bisschen Ruhe nicht auskurieren kann.“ „Dann solltest du auch genau das tun... Ausruhen!“ sagte Kid sanft. Er wollte Law gerade wieder zu sich ziehen, als sein Blick auf die Kette an seinem Hals fiel. Die, die er ihm am Tag zuvor geschenkt hatte. „Wo... ist meine...?“ fragte er leise und griff sich an den Hals, doch er spürte sie nicht. Law sah erst in Kids Gesicht, dann auf seinen Hals. Ihm war das, wenn er ehrlich war, in dem Trubel völlig entfallen. Das Schmuckstück, das er selber noch trug, hatte ihm an dem Rothaarigen nicht gefehlt. Zu kurz hatten sie beide sie getragen. „Ich... ich weiß es nicht... tut mir leid, ich hab da gestern überhaupt nicht mehr dran gedacht... sie haben sie dir wahrscheinlich im OP abgemacht... aber sie ist bestimmt bei deinem Kimono!“ Kid sah Law unglücklich an, auch wenn er ihm absolut keinen Vorwurf machte. Schließlich war sein und Laws Leben wichtiger gewesen, als das Schmuckstück. „Kannst... du bitte nachsehen?“ Der schwarzhaarige nickte und stand auf. „Natürlich... ich gehe nachsehen...!“ Law stand vom Bett auf. Kid ließ ihn gehen, obwohl er eigentlich wollte, dass auch sein Freund sich ausruhte. Aber er konnte nun mal nicht selbst nach der Kette sehen. „Ich bin gleich zurück!“ Damit verschwand Law aus dem Zimmer und suchte Hikari. Er fand sie nach kurzem Suchen in der Waschküche des Hauses. Den Kimono von Kid sah er allerdings nirgends. „Hey...!“ Die Frau erschrak, als er sie von hinten ansprach. „Oh.. Law... du bist es. Alles okay? Du solltest dich ausruhen...!“ sagte sie leise, doch schien sie genauso unglücklich, wie vorhin im Zimmer. Und jetzt wusste er auch wieso. Doch das war zweitrangig. „Werde ich auch gleich wieder... Weißt du, wo Kids Kimono ist?“ „Ähm... den habe ich in eine Waschlauge gelegt... aber ich fürchte, das Blut wird nicht rausgehen... und selbst wenn ist er leider ziemlich kaputt.“ sagte sie traurig. „Das habe ich mir gedacht, aber... war da eine Kette dabei? In der Tüte?“ Hikari erhob sich bei der Frage. „Oh, ja.. ich wollte sie euch später bringen... einen Moment!“ Sie ging zu einem Tisch, auf dem sich weiße Bettwäsche stapelte und nahm die, ebenso blutverschmierte, Kette mit dem Anhänger runter. „Ich hab mir schon gedacht, dass sie Kid-san sicher wichtig ist und...“ Sie starrte auf Laws Hals, dann in sein Gesicht. „Du... trägst das Gegenstück...!“ stellte sie fest. Law nahm die Kette entgegen, senkte kurz den Blick, nickte aber leicht lächelnd. „Er... hat sie mir zum Geburtstag geschenkt. Es hätte ihn sicherlich traurig gemacht, wenn sie weggewesen wäre. Vielen Dank!“ Hikari erwiderte das Lächeln nicht. „Ein schönes Geschenk, aber... wenn ER später kommt... solltet ihr sie nicht tragen...!“ sagte sie leise. Law hob wieder den Kopf. Sie hatte Recht. „Das werden wir nicht... danke!“ Er wandte sich wieder zum Gehen, war bereits fast an der Tür. „Es... Es tut mir leid! Ich hätte Shouji gestern nichts sagen dürfen... es war meine Schuld, dass sie euch erwischt haben... Und dass ihr beinahe...“ Als er sich umdrehte war Hikari den Tränen nah, klammerte sich dabei an ein Handtuch. Law versuchte zu lächeln. „Du konntest es genauso wenig wissen, wie wir alle... dich trifft keine Schuld... zumindest geben weder Kid noch ich sie dir... Einen Verräter in der eigenen Familie erwartet niemand!“ Hikari schien das nicht zu beruhigen. Sie drückte das Handtuch nur noch fester. „Nein, aber...“ „Es ist okay... wir leben noch...“ versuchte er sie nochmal zu beruhigen. Die Frau senkte den Kopf. „Ja, aber... Shouji nicht... dieser Idiot... wieso hat er das nur getan?“ Nun liefen ihr doch die Tränen. Verständlich... immerhin war der erschossene Verräter ihr Neffe, den sie von Geburt an kannte, gewesen. „Das weiß ich nicht... aber er hat diesen Weg selbst gewählt...“ Law drehte sich wieder um, sah sie nicht mehr an. „So sehr ich ihn auch mochte, er... hätte Kid beinahe in den Kopf geschossen... Er hat ihm brutal die Rippen gebrochen und ist dafür verantwortlich, wie schlecht es ihm jetzt geht... ich werde ihm das niemals verzeihen.“ Er klang dabei eiskalt, allein der Gedanke an das, was gestern passiert war, machte ihn wütend. Auch wenn er den Mann, der das alles getan hatte, schon ewig kannte: Law gehörte nicht zu dieser Familie. Und er würde sie früher oder später alle hintergehen. Kid und seine Freunde waren seine einzige Familie und die würde er schützen, so gut er konnte. Hikari sah nicht mehr auf, Law hörte sie leise schluchzen. Doch er drehte sich nicht nochmal um. „Ich... bin froh, dass ihr lebt...!“ hörte er sie noch leise sagen, als er den Raum verließ. Er blieb nochmal kurz stehen, sah zurück und sagte nur „Ich auch!“ bevor er sich auf den Weg zurück zu Kids Zimmer machte. Seine Wut flachte langsam wieder ab, als er das Zimmer erreichte. Er schob die Tür auf und blickte direkt in die unglücklichen, unsicheren Augen von Kid. Doch als er lächelnd die Kette hochhob, begannen sie wieder zu leuchten. „Du hast sie!“ kam er erleichtert von dem Rothaarigen. Law lächelte und kam zum Bett, setzte sich neben ihn. „Ja... ich hab sie... Sie war wirklich bei deinem Kimono!“ sagte er sanft und gab sie ihm in die Hand. Dieser griff sofort danach, sah das Schmuckstück an. „Sie ist total blutverschmiert... mein eigenes?“ fragte Kid, der wohl so einiges von der vergangenen Nacht nicht mehr wusste. „Ja, vermutlich... Du hast jede Menge Blut gespuckt... du hast im Krankenhaus auch eine Bluttransfusion bekommen. Ich hab kurzzeitig wirklich gedacht, du verblutest in meinen Armen!“ sagte Law traurig. Kid sah von der Kette hoch zu Law. „Tut mir Leid...!“ sagte er leise und hob die andere Hand, strich ihm über die Wange, sodass er ihn ansah. „Ich wollte nicht, dass du sowas durchmachen musst.“ Law lächelte leicht. „Ich weiß... du musst dich dafür nicht entschuldigen! Wir konnten es beide nicht verhindern...!“ Law beugte sich zu Kid und gab ihm einen sanften Kuss. Dieser lächelte ebenso einen Moment, ehe er auf die Kette sah. „Ziehst du sie mir wieder an?“ fragte der Rothaarige, einen Gedanken an Donquixote verschwendete er nicht. Law sah nun ebenso auf die Kette. „Ich werde sie erst sauber machen, aber... wir sollten sie nicht tragen, Kid... nicht heute!“ Kid sah einen Moment irritiert zu Law, verstand dann aber doch recht schnell und seufzte. „Stimmt ja... ER kommt ja später...!“ Natürlich war es unfassbar frustrierend, dass sie ihre Liebe so sehr verstecken mussten, aber es gab keinen anderen Weg, wenn sie am Leben bleiben wollten. „Dann... mach sie später sauber... oder morgen...!“ Kid öffnete neben sich die Schublade des Nachttischs und legte die Kette vorsichtig hinein, ehe er zu Law sah. „Ich will, dass du dich jetzt auch erstmal wieder etwas ausruhst!“ Dieser nickte, griff an den Verschluss seiner Kette und zog sie sich ebenso aus, um sie neben Kids in die Schublade zu legen. Er schob den kleinen Notizblock, der darin lag, über die Schmuckstücke und schloss die Schublade. „Okay... aber nur in deinem Arm!“ Kid lächelte über diese Worte und öffnete die Arme für ihn. Law kletterte über seinen lädierten Freund, um sich an seiner unverletzten Seite an ihn kuscheln zu können, und genau das tat er auch. Sie machten den Fernseher an, doch zumindest Law blieb nicht mehr lange wach, sondern döste in den wohlbehütenden Armen nach einer Weile ein. Er brauchte den Schlaf dringend. Kid hingegen konnte nicht so leicht wieder einschlafen. Zum einen saß er noch immer leicht aufrecht, zum anderen hielten ihn die Gedanken an gestern und die wieder stärker werdenden Schmerzen wach. Etwa zwei Stunden, nachdem Law eingeschlafen war, es war bereits früher Abend, wurde die Tür nach kurzem Klopfen wieder aufgeschoben. Kid drehte den Kopf zur Seite und sah, dass es endlich Killer war. Er hatte sich schon Sorgen gemacht. „Da bist du ja endlich...!“ sagte Kid leise, fast flüsternd, um Law nicht zu wecken. Killer sah sofort, warum der andere flüsterte. Sein bester Freund hielt den Mann im Arm, dem er das Ganze seiner Meinung nach zu verdanken hatte. Es stach ihm ins Herz, wo er doch am liebsten gerade der wäre, der Kid in den Arm nahm. Sein bester Freund sah schlimm aus... nicht nur, dass die blauen Flecken im Gesicht gefühlt immer dunkler wurden, er sah auch, wie angestrengt und flach er nur atmen konnte. „Muss er auf deiner Brust liegen, wenn du eh kaum Luft kriegst?“ fragte Killer argwöhnisch, aber auch leiser als sonst, und kam zum Bett. Kid gefiel der bissige Ton von Killer überhaupt nicht, er verzog das Gesicht. „Das... liegt nicht an ihm... sondern an... den gebrochenen Rippen auf der anderen Seite und... den Schmerzen!“ entgegnete der Rothaarige. Selbst das Sprechen fiel ihm schwer, wie Killer feststellen musste. Doch er würde nicht nochmal etwas sagen, es war offensichtlich, dass Kid nicht auf ihn hören würde. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und stellte eine große Tüte auf den Nachttisch. „Hab dir dein Zeug besorgt... alles, was das süße Herz begehrt.“ Kid sah auf die raschelnde Tüte und lächelte. Dass Killer ihn nicht wie sonst begrüßte, fiel ihm zwar auf, aber er schob es darauf, dass er einfach noch immer sauer war. Und dass Law in seinem Arm lag. „Danke! Du warst aber echt lange unterwegs... was geht da draußen?“ Kid fragte sich noch immer, wie Killer sie am Abend zuvor gefunden hatte. „Nichts Gutes!“ antwortete der Blonde und seufzte. „In der Unterwelt herrscht Chaos... der Krieg zwischen Blackbeard und Donquixote spaltet nahezu alles in zwei Lager.“ „Wie... hast du uns gestern... gefunden?“ Killer sah kurz auf den noch immer schlafenden Law, dann wieder zu Kid. „Ich war gerade was trinken, als mich Heat angerufen hat...“ Heat war ein sehr guter Bekannter der beiden... Er war es, der Kid damals seinen ersten Auftrag verschafft hatte und Kid und Killer in die Unterwelt Japans eingeführt hatte. Er war etwas, das einem Freund noch am nächsten kam. „Er fragte mich, ob ich wisse, wo du bist... ich sagte ihm, du seist sicher, aber er ließ einfach nicht locker... Ich solle dringend nach dir sehen, er habe da Gerüchte gehört. Ich hab versucht, dich anzurufen, aber als du nicht ran bist, bin ich zum Haus gefahren. Als ich davor stand, habe ich in der Entfernung die Schüsse gehört... Ich habe keine Ahnung, woher er die Infos hatte, ich hab ihn seitdem nicht gesprochen, aber ich werde ihm dafür noch nen Blumenstrauß zukommen lassen... ohne die Info wärt ihr beide jetzt tot!“ Kid sah Killer die ganze Zeit an, doch als er fertig war, senkte er den Kopf und sah auf Law. Schlief er wirklich noch immer? Er hob den Blick wieder, sah zu Killer. „Dann muss ich wohl auch ihm danken...!“ „Du musst so einigen danken... ihr beide. Ich verstehe noch immer nicht, wie ihr so dämlich sein konntet, aber das Glück ist mit den Dummen!“ Kid verzog bei der abfälligen Aussage das Gesicht, so gut er es zumindest konnte. „Ich hab das jetzt verstanden... WIR haben das verstanden... du hingegen versuchst wohl kein Stück, mich zu verstehen...!“ Killer seufzte, sah Kid nicht mehr an. „Doch, natürlich verstehe ich dich... du wolltest ein normales Leben... zumindest für einen Tag. Und Kid... niemand gönnt dir das weniger, als ich. Ich habe mir, schon immer, nichts mehr für dich gewünscht, als ein normales, glückliches Leben ohne Gewalt und das weißt du. Aber es ist dafür zu spät! Du wirst niemals wieder ein normales Leben haben und diese Entscheidung hast du selbst getroffen, als du deinen ersten Mord begangen hast! Also leb mit den Konsequenzen und sei nicht mehr so leichtsinnig... das gilt für euch beide! Ihr seid nun mal nicht mehr irgendwer, egal wie verknallt ihr seid!“ knurrte der Blonde und erhob sich von seinem Stuhl. Kid sah dabei nicht auf... die Worte seines besten Freundes trafen ihn... denn leider hatte er recht. Sie würden niemals ein normales Leben haben, dabei wünschte sich doch vor allem Law genau das. Er sah auf seinen Freund und wie sein Gesicht angespannter wurde. Er presste die Augen zusammen, krallte sich leicht in Kids Shirt und wollte scheinbar einfach nicht die Augen öffnen, um der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Denn wach war er, daran hatte Kid keinen Zweifel mehr. „Ich werde jetzt gehen!“ kündigte Killer an. Kid sah doch wieder hoch, in die Augen seines besten Freundes. „Akira bat mich zu bleiben, weil der große Don ja später noch kommt und mir sicher danken will, aber ich werde mich dem nicht stellen. Ich will mit dieser ganzen Sache so wenig am Hut haben, wie nur irgendwie möglich. Aber wir bleiben in Kontakt...!“ Bei seinen Worten kam Killer nun doch wieder runter zu Kid, beugte sich über ihn und legte seine Stirn an die des anderen. „Werd wieder gesund! Und lern daraus... ich komme nochmal, wenn du mich brauchst, aber ansonsten halte ich mich raus!“ Kid nickte etwas. „Danke... für alles! Tut mir Leid, dass ich dir Sorgen gemacht habe...!“ Killer lächelte, erhob sich wieder und strich Kid kurz über den Kopf. „Ich mach mir immer Sorgen um dich... Idiot!“ Damit ging er zur Tür, sah nochmal kurz zurück. „Selber Idiot!“ sagte Kid schmunzelnd, bevor sein bester Freund mit einem „Bis dann!“ aus der Tür verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)