Blue Hope von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 1: Eine unbekannte Nummer --------------------------------- Klassische Musik ertönte in der Villa Kudo. Shinichi saß in seinem geliebten Ohrensessel und hatte die sanften Klänge, die im Hintergrund ertönten, komplett ausgeblendet. Konzentriert schaute er auf sein Handy, auf welchem vor kurzem ein Hilfegesuch von Inspektor Nakamori eingegangen war.   Der Grund: Eine neue Ankündigung von KID!   Der Detektiv musste nicht lange über dessen Lösung grübeln, schmunzelte aber, da er sich vorstellen konnte, wie der Inspektor allein bei dem Anblick des grinsenden KID-Smiley an die Decke gegangen war und er war sich sicher, dass dieser gar nicht erst versucht hatte, das Rätsel allein zu entschlüsseln. Besser für ihn. So wusste er wenigstens, wo er KID in drei Tagen treffen würde, nämlich um Mitternacht im Beika Museum, wo er einen verfluchten Diamanten stehlen wollte. »Aber warum ausgerechnet ein verfluchter Diamant?«, fragte er sich. Nicht, dass er an so was mystisches Glauben würde, aber so einen Hexenkram verstand er genauso wenig wie KID's Persönlichkeit. Grinsend schrieb er Nakamori eine Nachricht und teilte ihm seine Schlussfolgerungen mit.   ≈ * ≈   Kaito Kuroba war auf dem Weg zur Schule. An einer Ampel scrollte er durch die Nachrichten auf seinem Tablet, und konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. Gestern war sein Ankündigungsschreiben bei der Polizei eingegangen und hatte dort selbstredend für Aufregung gesorgt, da war er sich so sicher wie Marmelade auf frische Brötchen gehörte und nicht Toastbrot. Kaito kicherte leise vor sich hin, als ihn etwas hart am Kopf traf. Der Dieb konnte sich jedoch elegant abfangen und so verhindern, dass er auf die gut befahrene Hauptstraße fiel. Genervt drehte er sich zur Seite. »Aoko, was sollte das denn bitteschön?!«   Aoko Nakamori sah ihren besten Freund an einer Ampel stehen und verzog missmutig die Schnute, als sie seinen zufriedenen Gesichtsausdruck sah. Sie konnte es sich nicht verkneifen, ihm ihren Schulranzen über den Kopf zu ziehen, woraufhin er sie entrüstet anschrie: »Was grinst du schon wieder so selbstzufrieden vor dich hin?«, fragte sie neugierig und warf gleich eine Mahnung hinterher. »Die Ampel ist auf Rot, du Depp!«   »Das sehe ich doch...! Hmpf. Lass mich doch grinsen«. Kaito packte mürrisch sein Tablet zurück in die Schultasche, als auch schon die Ampel auf Grün umschaltete. »Los komm, Aokotz.« »Hey, nenn mich nicht so«, zickte sie zurück als sie zu ihm aufholte und sie sich gemeinsam auf den Weg zur Schule machten. »Und, was ist jetzt? Was war gerade so amüsant zu lesen?«, hakte sie neugierig nach, da sie von dem neuen Ankündigungsschreiben noch nichts mitbekommen hatte. »Dann zick nicht so herum. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, der fabelhafte Kaito KID hat ein neues Ankündigungsschreiben heraus geschickt!« Ein diebisches Grinsen stahl sich auf Kaitos Gesicht.   Shinichi überquerte gerade die Straße, als er auf zwei Streithähne aufmerksam wurde, die er just in dem Moment passierte. Eigentlich sollte er in der Teitan Oberschule sein, allerdings hatte ihn Inspektor Nakamori zu sich gerufen und sich daher für heute freistellen lassen. Seine Lehrer fragten ihn mittlerweile gar nicht mehr nach dem Grund seines Fernbleibens, das war ihm allerdings nur recht, war es doch stets die selbe Leier. Warum genau der Inspektor ihn zu sich geordert hatte, dass wusste er nicht, nur, dass es was mit KID zu tun hatte. Ein junger Mann mit verwuschelten, braunen Haaren nahm gerade dieses Synonym in den Mund und neugierig musterte er ihn, der auf seine Begleiterin fixiert war. Kurz runzelte er die Stirn, als er das diebische Grinsen im Gesicht des Mannes erblickte und musste unweigerlich an den Mondscheindieb denken. Konnte es sein?, fragte er sich und schüttelte sogleich seinen Kopf. »Ach, quatsch«, murmelte er. Sehe ich jetzt bereits Gespenster?, fragte er sich und beschloss, dass es an der Zeit wurde, den Mondscheindieb endlich mal zu fassen. In seiner ganzen Karriere hatte er noch nie so lange mit ein und demselben Kriminellen zu tun gehabt und dadurch schien sein Gehirn ihm wohl langsam Streiche zu spielen, dass er ausgerechnet KID in einem jungen und für ihn durchaus gutaussehenden Mann vermutete, der ihm vom Äußerlichen ähnelte. Er machte sich weiter auf den Weg zum Polizeipräsidium, wo er bereits erwartet wurde und versuchte dieses kurze Szenario zu verdrängen.   »WAS?«, schrie Aoko entrüstet und konnte es nicht glauben. »Warum hat Papa denn nichts erzählt? Oh Dear, hoffentlich wird dieser Möchtegerndieb endlich dingfest gemacht. Wenn schon nicht von Papa, dann wenigstens von diesem Kudo!«, fuhr sie weiter fort und war vollends in ihrem Anti-KID-Element. »Gehst du mit mir hin Kaito? Ich will sehen, wie er die Handschellen angelegt bekommt«, grinste sie und schaute ihren besten Freund mit großen Augen an. »Von wem ist mir egal!« Sie lachte drauf herzlich los.   Hmpf, wenn sie wüsste, mit wem sie gerade unterwegs ist... Dann würde ihr das Grinsen vergehen. Nein, sie darf nicht herausfinden wer ich bin... Hey Moment mal, war das eben nicht Shinichi Kudo?!   Kaito sah sich neugierig um, und versuchte den Oberschülerdetektiv in der Menge wiederzufinden. Tatsächlich, da lief er! Kaito grinste in sich hinein, als er ihn erblickte. Er widerstand dem Verlangen, Shinichi anzusprechen. Nein, dann würde er womöglich noch auffliegen. Er freute sich stattdessen auf ihr nächstes Treffen, wenn er als Kaito KID unterwegs war...   »Ich weiß noch nicht, ob ich dann Zeit habe, Aoko. Und darauf, dass er gefasst wird, kannst du lange warten.« Kaito grinste selbstsicher. Dass er eben Shinichi erkannt hatte, ließ er sich vor seiner Kindheitsfreundin nicht anmerken.   ≈ * ≈   Währenddessen im Polizeipräsidium   Shinichi betrat das Dezernat der KID Soko und wurde sogleich von mies gelaunten Polizisten angeschaut. »Huch«, murmelte er und war zunächst ein wenig verwirrt, da ihm regelrecht eine schwarze Aura entgegenschlug. Warum schauen die alle so grimmig?, fragte er sich und erblickte am anderen Ende Inspektor Nakamori in seiner Bürotür stehend, der ihn eilig zu sich winke. »Hallo, Herr Inspektor«, begrüßte er ihn freundlich. Neugierig war er ja schon. Er wusste, dass der Inspektor ihn nicht sonderlich leiden konnte und nicht viel von Detektiven hielt, was wohl auch an dem arroganten Hakuba lag. Umso erstaunter war er, als er in den frühen Morgenstunden einen Anruf von ihm bekommen hatte. »Warum haben sie mich herbeordert?«, fragte er und versuchte nicht allzu interessiert zu klingen.   Nakamori drückte seine Zigarette, an der er eben noch gezogen hatte im Aschenbecher aus. »Oh, hallo Kudo. Gut, dass du hier bist.« Der Inspektor setzte sich in seinem Drehsessel auf, und nahm eine gerade Haltung ein. »Ich danke dir für deine Schlussfolgerungen. Diesmal werden wir Kid schnappen, das schwöre ich dir!« Der Inspektor schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass die anderen Polizisten erschrocken zusammenzuckten. »Du bist hier, weil ich dich um deine Mithilfe bitten wollte. Ich brauche dich am 23. November abends im Beika Museum. Wenn du uns unterstützt, kann diesmal gar nichts schief gehen!« Der Inspektor breitete die Pläne des Museums auf seinem Tisch aus, und weihte den Schülerdetektiv in sein Vorhaben ein.   »Selbstverständlich bin ich am 23. dabei, aber dass hätten sie mir ruhig am Telefon sagen können«. Shinichi zuckte mit den Schultern. »Ich habe nämlich noch gewisse Schuldpflichten zu erfüllen«, ermahnte ihn der Schülerdetektiv und erinnerte den Inspektor damit daran, dass er kurz vor den Abschlussprüfungen stand und nun jede verpasste Stunde in der Schule, ihm das Genick brechen konnte. Zum Glück hatte er da Ran, die ihm ihre Mitschriften übergeben würde und die manchmal besser verständlich waren als der Stoff vom Lehrer. Neugierig beugte sich der Detektiv über die Blaupausen und hörte sich genau den Plan an. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mich im Keller positionieren«, antwortete er und zeigte mit seinem Finger auf einen ganz bestimmten Punkt. Er wusste nicht warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er diesmal dort am ehesten auf den Dieb treffen würde.   »Am Telefon kann ich dir aber schlecht die Pläne zeigen«, antwortete der Inspektor und räusperte sich. »So so, im Keller also? Und du meinst, dass KID über den Keller entkommen will?« Nakamori studierte erneut seine Pläne. »Nun gut. Du wirst schon wissen, was du tust«. »Über das Dach wird er diesmal nicht entkommen können«, erwiderte der Detektiv ruhig und schmunzelte leicht. Er war amüsiert darüber, dass der Inspektor nur das Museum im Blick hatte und die äußeren Faktoren - mal wieder - gekonnt ignorierte. »Der Wetterbericht hat Sturm und Starkregen angekündigt, folglich wird KID seinen Gleiter nicht verwenden können«, fügte er belehrend hinzu. »Hmpf, na gut. Dann kannst du jetzt zur Schule geh...« Der Inspektor wurde durch das Klingeln von Shinichis Handy unterbrochen.   »Kudo hier«. »Hallo, Shinichi, ich bin es, Ran. Sag mal, wo steckst du schon wieder? Sag nicht, dass dir ein Fall dazwischen gekommen ist«. »Ich hatte dir eine Nachricht bei WhatsApp geschickt. Ich bin bei Inspektor Nakamori wegen der neuen KID Ankündigung«. Shinichi zog verwirrt seine Braue in die Höhe. »Hast du meine Nachricht nicht bekommen?«, fragte er verwundert, da sie wirklich böse klang und hörte Sonoko im Hintergrund belustigt kichern. Habe ich etwa vergessen die Nachricht zu senden? Oder habe ich mich verklickt und versehentlich die unbekannte Nummer über Ran's angeschrieben?   »Du hast mir keine Nachricht geschrieben. Also wirklich, wegen so etwas schwänzt du den Unterricht, Shinichi? Du weißt schon, dass wir vor den Abschlussprüfungen stehen, oder? Ja, du kannst meine Mitschriften bekommen. ...Hmm, Sonoko? Nein, dass kann ich doch nicht verlangen...« Ran wurde rot und sah ihre grinsende, beste Freundin an. Diese flüsterte etwas von wegen einem Date, das Ran verlangen sollte...   »Weiß ich doch, Ran«, antwortete er genervt auf ihre Belehrungen hin. Als ob er nicht wüsste, dass sie kurz vor dem Abschlussprüfungen standen und hörte dabei das Gespräch zwischen den Frauen. Verwirrt kräuselte er die Braue. »Was kannst du nicht von mir verlangen?«, fragte er neugierig. Wenn Ran die Nachricht nicht bekommen hat, wer dann? Und warum habe ich eine unbekannte Nummer in meinem Handy? Irgendwo her muss ich ja den Empfänger kennen. Vielleicht von einem Fall?   »Ähm, ja also...« Eine Pause entstand, in der Sonoko ihrer Freundin neuen Mut zuflüsterte. »Shinichi, ich möchte, dass du mit mir auf ein Date gehst. Wie wäre es mit Samstagabend in dem Restaurant, in dem wir schon einmal waren? Es.. es würde mich freuen, wenn du zusagst.«   Er biss sich auf die Zunge. Das Telefonat ging in eine Richtung, die nicht für andere Ohren gedacht war. »Warte mal kurz...«, sagte er und wandte sich kurz an den Inspektor. »Ich denke, wir haben alles besprochen. Ich werde pünktlich um 20:00 Uhr vor Ort sein für die Vorkehrungen. Den Rest überlasse ich Ihnen und Ihrem Team, Inspektor«, sagte er und hob die Hand zum Abschied als er das Büro mit Ran am anderen Ohr verließ. Eiligen Schrittes verließ er das Präsidium und blieb gestresst vor dem Eingang stehen. »Hör mal, Ran. Ich kann am Samstag nicht«, fing er an und räusperte sich. »Der Coup von KID ist am Samstag und da muss ich dabei sein. Ähm...«, eine kurze Pause entstand und ihre böse Aura konnte er durch das Handy spüren. »Ich kann dich aber am Montag nach der Schule kurz auf einen Kaffee im Poirot einladen und dir von dem Coup erzählen«, fügte er schnell hinzu und merkte dabei gar nicht, dass er nur von KID redete...   Rans Handy knirschte bedrohlich in ihrer Hand, so drückte sie zu. Sonoko zog sich lieber etwas zurück, als sie die Wut ihrer Freundin bemerkte. »Das ist wieder mal so typisch für dich, Shinichi... Immer stellst du deine Arbeit über alles andere...« Ran wischte sich über die Augenwinkel und hoffte, dass ihre Stimme nicht zu weinerlich klang. »Weißt du was, mein Lieber? Vergiss es! Ich möchte nicht für diesen blöden KID versetzt werden, und mich dann mit dir treffen, wenn du gerade mal etwas Zeit übrig hast. Tschau, bis später!« Sie legte wütend auf. Nun konnte sie nicht mehr verhindern, dass ihr Tränen über ihre Wangen kullerten. »Ist doch wahr…«, murmelte sie leise und verletzt.   »Einfach aufgelegt«, wisperte er und starrte verdutzt auf sein Handy. »Na ja, was soll's«. Er zuckte teilnahmslos mit den Schultern und steckte sein Handy in seine Jackentasche. Kurz stand er unschlüssig da. Sollte er jetzt noch für den Nachmittagsunterricht zurück in die Schule gehen? Er schüttelte mit dem Kopf und machte sich auf den Weg nach Hause. Auf eine Konfrontation mit Ran hatte er nach diesem Wutausbruch alles andere als Lust.   ≈ * ≈   Nanu, was ist das denn für eine Nachricht? Von wem ist die denn? Doch nicht etwa von Shinichi...? So so, er ist also bei Nakamori... Bestimmt um einen Plan auszutüfteln, um mich zu schnappen. Ich freue mich schon, ihn zu sehen...! Was mach ich jetzt? Soll ich reagieren? Ihm sagen, dass er den Falschen angeschrieben hat? Oder ihn im Dunkeln tappen lassen, und ein bisschen ärgern?   ≈ * ≈   Zu Hause angekommen machte Shinichi sich schnell einen Kaffee und setzte sich dann in seinen alten, bequemen Ohrensessel in der Bibliothek. Genussvoll nippte er an seiner Tasse und holte sein Handy hervor. Neugierig tippte er eine Nachricht an die unbekannte Nummer.   *Hey Unbekannte/r, habe dich aus Versehen angeschrieben. Kennen wir uns von einem Fall? Shinichi Kudo*   Er klickte auf Senden und wartete ungeduldig auf eine Antwort…     Fortsetzung folgt... Kapitel 2: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Kaito hatte gerade Pause in der Ekoda Oberschule, als er eine Nachricht auf sein Handy bekam, welches vibrierte. Neugierig blickte er auf das Display und erstarrte. Shinichi hatte ihm geschrieben! Was schreib ich ihm bloß nun?, überlegte er angestrengt und legte seine Stirn in Falten. Aoko blickte neugierig zu ihm, doch er wendete sich ab von ihr. Dass er Shinichi's Nummer vor geraumer Zeit herausgefunden hatte, musste sie ja nicht wissen und auch nicht, dass er ihn damals angerufen hatte mit verstellter Stimme. Er hatte sicher gehen wollen, dass es auch wirklich die Nummer des Oberschülerdetektivs war, und das hatte sich ja bestätigt. Seine Finger huschten flink über Tastatur seines Smartphones. Zum Schluss las er sich nochmal leise seinen Text durch:   *Ich kenne dich, mein lieber Shinichi Kudo... Wenn du herausfindest wer ich bin, wirst du eine Belohnung bekommen. Der Unbekannte*   »Hey, Kaito.. Was machst du denn schon wieder mit deinem Handy? Die Pause ist gleich zu Ende. Kannst du das nicht einmal weglegen?«, schrie Aoko über den halben Schulhof, was ihren besten Freund aber anscheinend nicht zu stören schien, während sich einige Schulkollegen – hier insbesondere die Neuzugänge, die das laute Organ der jungen Nakamori noch nicht kannten – erschrocken zu ihr umdrehten. »Also echt, unmöglich dieser Kerl...«, murmelte sie und stampfte zurück ins Gebäude und ignorierte die entsetzten Blicke, die man ihr zuwarf, desinteressiert. »Soll er doch zu spät kommen. Mir egal!«   ≈ * ≈ Als Shinichi's Handy vibrierte griff er sofort danach und öffnete die neu eingetroffene Nachricht. Verwirrt zog er seine Brauen zusammen. Mit solch einer Antwort hatte er nun wirklich nicht gerechnet, allerdings war er jetzt durchaus interessiert daran, das neue Rätsel zu lösen.   *Für jedes Rätsel, was man lösen soll, benötigt man einen Hinweis, Unbekannter. Wie lautet dein Hinweis für mich?*   Schrieb er zurück und beschloss zunächst nicht auf die Belohnung einzugehen. Er wusste nicht wer hinter dieser unbekannten Nummer stand. Es könnte ein normaler Fan aber ebenso gut auch ein Stalker sein. Klar, er hätte auch Professor Agasa bitten können, die Nummer zu hacken und zu entschlüsseln, aber dieser Weg wäre zu einfach. Immerhin war er Detektiv.   ≈ * ≈ Kaito beschloss für sich, Shinichi bis zum Schulschluss zappeln zu lassen. Erst nach der letzten Stunde zückte er erneut sein Handy, und schrieb den gewünschten Hinweis, der zumindest für ihn schlüssig klang.   *Denk an die Farbe Blau, die jedoch die der schönsten blauen Saphire nicht übertreffen kann. Der Unbekannte*   »Das muss fürs Erste reichen«, murmelte er zu sich selbst. Zufrieden steckte er sein Smartphone wieder ein und sah sich erfolglos nach Aoko um, von der weit und breit auf dem Schulgelände nichts mehr zu sehen war. Ist wohl ohne mich nach Hause gegangen.   ≈ * ≈ Vergeblich hatte er auf eine schnelle Antwort gewartet. Entweder schien der Unbekannte aufgegeben zu haben oder er wollte ihn hinhalten. Der Detektiv legte sein Handy beiseite und nahm sich eins seiner geliebten Sherlock Holmes Bücher zum Lesen aus dem Bücherregal heraus. Die Zeit verging dabei wie im Flug und schon war es nachmittags. Gerade als sein Handy vibrierte und eine neue Nachricht ankündigte klingelte es an der Tür.   »Mist«, nuschelte er unzufrieden, da es mit Sicherheit die Nachricht mit dem Hinweis war, den er entschlüsseln wollte und auf den er den ganzen Tag gewartet hatte. Schon schlecht gelaunt lief er zur Tür, an der es soeben wieder klingelte. »Ja, Moment«, rief er dem ungeduldigen Besucher zu und öffnete die Haustür. Seine Gesichtszüge entgleisten augenblicklich.   »Hallo, mein lieber Shinichi, Überraschung!«, flötete Yukiko Kudo fröhlich. »Warum schaust du denn so? Freust du dich nicht, uns zu sehen?«, plapperte sie sogleich weiter drauf los. »Mu~Mutter?«, stotterte der junge Mann überfordert als er ihr strahlendes Gesicht sah. Sein Blick schweifte über ihre Schulter und erblickte auch seinen Vater, der gerade vier Koffer aus dem Kofferraum eines Taxis holte. »Was zur ...« Hölle, führte er in Gedanken weiter aus. Yusaku kam zu ihnen und musterte Shinichi eingehend. Er versuchte den Grund für dessen augenscheinlich schlechte Laune herauszufinden. »Hallo, mein Sohn. Lässt du uns herein?«, fragte er versöhnlich. »Ähm, ja doch«, murmelte er unverständlich, packte sich zwei der Koffer, damit seine Mutter nichts schleppen musste - immerhin wurde er von seinen Eltern zu einem edlem Gentleman erzogen - und ließ seine Eltern herein. Erneut kamen sie in der Bibliothek zum Stehen, wo er ihr Gepäck abstellte und in die viel zu fröhlichen Gesichter seiner Eltern schaute. »Was verschafft mir die Ehre eures Besuches? Wir haben kein Weihnachten, also was macht ihr hier?«, fing er direkt und ohne Umschweife an. »Und warum habt ihr nicht angerufen?«, klagte er vorwurfsvoll. Dann hätte ich mich immerhin seelisch darauf vorbereiten können. Abermals vibrierte sein Handy und kündigte den Eingang einer weiteren Nachricht an. Er wurde unruhig. ≈ * ≈  »Verdammter Shinichi«, fluchte Ran, als die die Treppen der Detektei Mori hochstürmte. Sie riss die Tür zu ihrem Zimmer auf, warf ihre Schultasche - entgegen der üblichen Gepflogenheiten – mit Karacho auf den Boden und schmiss sich bäuchlings auf das Bett. »AHHHH!«, schrie sie frustriert in ihr Kissen hinein und zappelte dabei wild mit den Beinen. Erst sagt er das Date wegen KID ab und dann antwortet er nicht mal mehr auf meine Nachrichten, ob ich ihm die Mitschriften vorbei bringen soll... Verfluchter Shinichi. Das braunhaarige Mädchen drehte sich auf den Rücken und starrte wutentbrannt die Decke an. Sie war wütend auf sich selbst. Was rannte sie diesem Kerl eigentlich immer noch so offensichtlich hinterher? Es war zum Haare raufen und dennoch konnte sie nicht anders. Na ja, scanne ich ihm die Sachen halt gleich ein und schicke sie ihm kommentarlos per Mail. Fertig.   ≈ * ≈ Kaito zappte derweil gelangweilt durch die Fernsehkanäle. Grummelnd warf er immer wieder Blicke auf sein Handy, doch es blieb stumm. Warum meldet er sich nicht mehr? Hab ich ihn überfordert mit meinem Hinweis? Nein, das kann nicht sein... Am liebsten würde er ja persönlich bei seinem Lieblingsdetektiv vorbeischauen, doch dann würde er sich verraten. Vielleicht ist ihm ja auch etwas dazwischen gekommen...   ≈ * ≈ Bei einer Tasse Tee nutzte Yusaku die Gelegenheit mit seinem Sohn zu reden. »Sag mal Shinichi, beschäftigt dich etwas?« Angesprochener nippte an seinem Earl Grey, den er mit Milch und Honig trank. »Bin gerade an einem Fall dran«, sagte er kurz angebunden und steckte sein Smartphone in die Hosentasche. Die Nachrichten hatte er leider immer noch nicht lesen können. Mehr mussten seine Eltern nicht wissen, nachher mischte sich noch sein Vater ein und das wollte er nicht. Er schaute seine Eltern eindringlich an und warf noch einmal einen skeptischen Blick auf die vier Koffer. »Sag Vater, was wollt ihr hier? Es schaut ganz so aus als wolltet ihr länger bleiben?« Yusaku erwiderte den eindringlichen Blick seines Sohnes gelassen. »Du möchtest also keine Unterstützung von uns. Das ist schade«, sagte er nachdenklich. »Wir hatten vor ein paar Wochen zu bleiben, ja. Schließlich ist bald deine Abschlussfeier und wir haben dich schon lange nicht mehr gesehen«. Yukiko kicherte vergnügt. »Du bist ja so erwachsen geworden, Shin-Chan«, sagte sie und nahm ihren Sohn einmal fest in die Arme. »Ich habe dich sooooo vermisst!« Shinichi rümpfte bei dem Spitznamen die Nase. Er mochte es nicht, wenn seine Mutter ihn so nannte und das wusste sie ganz genau. »Mutter, wie du schon gesagt hast, bin ich kein kleines Kind mehr. Lass das«, murmelte er verlegen und drückte seine Mutter liebevoll von sich, damit sie nicht beleidigt war. Er freute sich ja seine Eltern wiederzusehen, aber der Zeitpunkt ihres Besuches war mehr als unpassend. »Viel Zeit werde ich nicht für euch haben. Wie gesagt stecke ich in einem Fall und für die Abschlussprüfungen muss ich auch lernen«, gab er erklärend von sich und seufzte. Gestresst fuhr er sich durch die Haare. »Ihr hättet wenigstens Bescheid sagen können«, belehrte er sie noch einmal, da ihm der unangekündigte Besuch wirklich nicht schmeckte. »Na ja, wollt ihr erst mal eure Koffer auspacken? Danach könnten wir ja zu Abend essen. Viel im Haus habe ich zwar gerade nicht, also könnten wir was bestellen?«, schlug er versöhnlich vor. Und nach dem Abendessen ziehe ich mich in meinem Zimmer zurück. Der Unbekannte hat mir sicherlich bereits geschrieben. Ich möchte endlich wissen, was er mir für einen Hinweis gegeben hat. »Das klingt nach einem guten Plan. Deine Mutter und ich wollen uns nach dem Essen etwas ausruhen, der Jetlag macht uns mal wieder zu schaffen.« Ich frage mich, an was für einem Fall er dran ist... Aber es ist wohl uns zuzuschreiben, dass er nicht darüber reden will. Yusaku seufzte, und richtete seine Brille. »Was haltet ihr von Sushi? Wenn ihr möchtet dann bestelle ich welches«. »Sushi klingt super, Dad«. Shinichi sammelte die leeren Teetassen ein. »Ich bin so lange in meinem Zimmer. Ihr könnt mich ja rufen, wenn das Essen da ist«, sagte er und brachte die Tassen in die Küche und ging nach oben.   In seinem Zimmer angekommen legte er sich auf sein Bett und holte sein Handy hervor. Die Nachrichten von Ran drückte er ungelesen weg. Darauf hatte er nun wirklich keinen Nerv. Neugierig öffnete er die Nachricht des Unbekannten.   *Denk an die Farbe Blau, die jedoch die der schönsten blauen Saphire nicht übertreffen kann*, murmelte er.   »Hm, blau? Saphire? Die werden hier in Tokyo zurzeit nicht ausgestellt, wenn ich mich recht erinnere...« Überlegend starrte er eine Weile seine Zimmerdecke an. Das war wirklich mehr als vage. Er tippte eine Nachricht: *Blau wie das Meer? Wie der Himmel?* Mit einem Lächeln auf den Lippen versuchte er einen Schritt weiter zu gehen. Vielleicht würde er ja anderweitig herausfinden, wer der Unbekannte war. Er schrieb eine zweite Nachricht: *Wohnst du in Tokyo?*   »Unser kleiner Junge ist wirklich sehr erwachsen geworden in der Zeit, wo wir nicht da waren, Yusaku«, seufzte seine Frau bedrückt und freute sich jedoch sogleich über die Entwicklung ihres Kindes. »Ob ihn unser Besuch so stört, weil er eine Freundin hat, die er oben alarmiert? Vielleicht Ran? Wir sollten ihn gleich mal beim Essen fragen«, kicherte sie vergnügt. Schließlich war Shinichi ein ansehnlicher junger Mann geworden. »Du kannst ihn fragen, aber ich denke nicht, dass du eine Antwort bekommen wirst. Es ist wohl unsere Schuld, dass er so verschlossen geworden ist. Wir hätten uns mehr um ihn kümmern sollen. Dennoch freut es mich ebenfalls, dass er so erwachsen geworden ist«. Yusaku tippte die Nummer des Lieferdienstes ins Haustelefon. Als sich jemand am anderen Ende der Leitung meldete, bestellte er für die drei. »Damit hat das nichts zu tun, Yusaku. Verschlossen würde ich nicht sagen«, antwortete seine Frau, die ihm gerade lächelnd um den Hals fiel. »Eher ambitioniert, wenn es um seine Fälle geht. Da hat er nichts anderes im Kopf. Genau wie du, wenn du an einem Manuskript arbeitest, da seid ihr euch sehr ähnlich«. Sie zwinkerte. Yusaku ließ den Arm mit dem Hörer sinken, und legte den anderen um seine Frau. »Vielleicht hast du gar nicht so Unrecht. Diese Eigenschaft könnte er von mir haben« Er lachte leise. ≈ * ≈ Kaitos Handy surrte leise auf dem Tisch. Sofort setzte er sich auf und schnappte es sich. »So so, mein Hinweis ist ihm zu vage, und er will wissen, wo ich wohne...«, murmelte er zu sich selbst und grinste. Er überlegte kurz und tippte eine Antwort. *So blau, wie die Spiegel meiner Seele.* Die zweite Nachricht ließ er unbeantwortet. ≈ * ≈ Kaum hatte er die zweite Nachricht abgeschickt bekam er auch schon eine Antwort. »Hmpf«, er grummelte unzufrieden. »Er möchte es anscheinend spannend machen«. Der Detektiv lächelte entschlossen. Nun gut, auf dieses Spielchen würde er sich einlassen. *Mit Spiegel der Seele sind die Augen gemeint. Deine Augen sind also blau.* Es gab nicht sonderlich viele Menschen auf der Welt mit blauen Augen. Die meisten hatten braune und graue Augen wie Ran, Sato, Takagi, Kogoro und andere Personen aus seinem Bekanntenkreis. Seine Mutter und er waren da schon die Ausnahme, aber auf Anhieb fiel ihm keine nähere Person in seinem Umfeld ein, die ein blaues Paar Augen besaß. Somit kam er zur nächsten Schlussfolgerung. *Du bist keine Person aus meinem näheren Umfeld. Also muss ich dich von einem Fall kennen. Richtig?* ≈ * ≈ Der Magier überlegte, bevor er eine Antwort in sein Handy tippte. *Richtig, in beiden Fällen. Bravo mein lieber Detektiv. Nur ein Rätsel hast du nicht gelöst. Weißt du, welches die schönsten, blauen Saphire sind?* Er schickte die Nachricht ab und wartete gespannt auf eine Antwort. Dann bemerkte er, wie sein Magen knurrte. Kaito lief in die Küche und warf einen Blick in seinen Kühlschrank. Hm, ich sollte wohl besser einkaufen gehen..., bemerkte er bestürzt, als er in den leeren Schrank blickte. Er zog sich seine Jacke und Schuhe an, bevor er sich die Schlüssel schnappte, und sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt machte. Kaum war er ein paar Schritte gegangen, blieb er erschrocken stehen… ≈ * ≈ »Die schönsten, blauen Saphire...«, las er in aller Ruhe die Nachricht und kräuselte überlegend seine Braue. Also daran hatte er definitiv länger zu knacken. »Shinichi Schatz«, hörte er seine Mutter von unten schreien und wurde aus seinen Gedankengängen gerissen. »Kannst du noch schnell Sake besorgen? Das gehört schließlich zum Sushi dazu und du hast nichts im Haus«. »Ja, mache ich«, rief er zurück und vermisste die Ruhe in diesem Haus bereits jetzt.   Im Flur zog er sich seine Schuhe an und flitzte zum nächsten Supermarkt. ≈ * ≈ Der Auftrag war ganz und gar nicht so gelaufen wie er es geplant hatte. Sie hatten diesen KID im Nacken, dessen wahre Identität sie immer noch nicht kannten, was die Suche nach Pandora viel schwieriger machte. Nichtsdestotrotz suchten sie heimlich danach, allerdings hatten sie bis dato keinen Erfolg. Mit düsteren Gesichtsausdruck streifte er durch die Straßen. »Und jetzt soll ich auch noch mit Gin und Wodka zusammenarbeiten. Der Boss dreht langsam durch ...« Mies gelaunt zog er an seiner Zigarre als ihm im Augenwinkel ein Knirps auffiel. »Hab' ich was im Gesicht Bursche?«, grölte er diabolisch und vergnügt stellte er fest, dass der andere Junge ängstlich zusammenzuckte. Er ging weiter und vergaß diese kurze Begegnung in sekundenschnelle wieder. Gin hasst es, wenn man zu spät kommt…   Fortsetzung folgt...   Kapitel 3: Glück im Unglück --------------------------- Was zum... Das kann nicht sein! Das war doch Snake...! Was macht der denn hier? Das ist nicht gut, gar nicht gut... Kaito versuchte trotz des unerwarteten Schocks eiligst sein Pokerface aufzusetzen und ging langsam weiter. Unauffällig drehte er sich noch einmal um, doch sein Gegner war bereits um die nächste Ecke verschwunden und nicht mehr zu sehen. Er überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Soll ich ihm hinterher... Oder einkaufen gehen? Ich muss hinterher! Wer weiß, was er plant und wann sich mir solch eine Chance wieder bietet… Kaito machte auf den Absatz kehrt und folgte unauffällig dem Kriminellen.   ≈ * ≈     »Toll, jetzt fängt es auch noch an zu regnen. Fortuna ist wirklich nicht auf meiner Seite heute«, nörgelte Shinichi unzufrieden, der einen kleinen Umweg zum Supermarkt machte, um über das Rätsel der Saphire nachzudenken. Außerdem war es eine gute Möglichkeit sich ein bisschen die Beine zu vertreten und die Ruhe zu genießen, die er zu Hause nun nicht mehr hatte. Allerdings störte der Regen etwas. Ein schwarz gekleideter Mann kam ihm entgegen und seine Nackenhaare stellten sich auf. Augenblicklich witterte er Gefahr. Mit wachsamen Augen verfolgte er jede Bewegung des Mannes. Der schien jedoch mit seinen düsteren Gedanken beschäftigt zu sein. Ob er zu den Männern in Schwarz gehört?, fragte er sich, als er dem Mann misstrauisch hinterher sah und bemerkte dafür die Person nicht, die hektisch aus der Straßenseite angerannt kam und prompt in ihn hineinlief. Er verlor aufgrund der Heftigkeit des Zusammenstoßes sein Gleichgewicht und fiel auf den nassen Steinboden. »Autsch«, jammerte er leise und betrachtete seine blutende Wunde.   Kaito bog ab und prallte in der nächsten Sekunde gegen ein Hindernis. Wegen des Aufpralls verlor er ebenfalls den Halt und landete auf dem Fußweg. »Aua...« Er begutachtete seine leicht verletzten Handflächen. Dann sah er auf und erschrak. Das kann nicht sein, Shinichi ist hier? Ist er ebenfalls hinter diesem Kerl her? »Hey, ähm.. tut mir leid, dass ich dich umgenietet habe. Komm, ich helfe dir auf«, sagte er versöhnlich und erhob sich, um dem Detektiv die Hand zu reichen. Verdammt, dieser Snake ist sicher schon über alle Berge... »Ist schon gut«, seufzte Kudo nachsichtig und wischte sich kurz seine aufgeschrabbten Handflächen an dem Stoff seiner Jeans ab. »Ich habe heute einfach eine nie endende Pechsträhne«, lächelte der Detektiv und ergriff dankend die ausgestreckte Hand des jungen Mannes, der sich anscheinend wirklich schuldig fühlte. Mit einem Ruck wurde er hochgezogen und schaute direkt in zwei hellblaue Augen. Blau?, schoss es ihm sogleich durch den Kopf und betrachtete seinen Gegenüber haargenau. »Hey, dir bin ich doch heute Morgen bereits über den Weg gelaufen«, stellte er verwundert fest und fuhr sich durch sein klatschnasses Haar, da ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen. Die widerspenstigen Haare von heute Morgen waren aufgrund des Regens nicht mehr vorhanden, sondern fielen seinem Gegenüber glatt ins Gesicht; dennoch erkannte er den jungen Mann vor sich ganz genau wieder. »Was für ein Zufall, dass du mich jetzt ein paar Stunden später umrennst«, lachte der Detektiv, der annahm, dass der Junge aufgrund des schlechten Wetters so in Eile gewesen war. »Ja, stimmt! Wir haben uns heute Morgen schon einmal gesehen. Die Welt ist klein, haha«, lachte er nervös, bevor er an sein Pokerface dachte. Er strich sich ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Und was machst du hier bei dem Sauwetter?« Ganz ruhig Kaito... Er weiß nicht wer du bist und es ist besser, wenn er es noch nicht erfährt. Aber irgendwann werde ich mich dir zu erkennen geben, Shinichi Kudo. Kaito sah in Shinichi's Augen, die er vorhin noch als die schönsten Saphire betitelt hatte...   ≈ * ≈     Yusaku schaute indessen unruhig aus einem der vielen Fenster der Villa Kudo. Shinichi ist schon ganz schön lange weg. Ob er wirklich nur zum Supermarkt gegangen ist? Oder hat Yukiko doch Recht, und er trifft sich mit seiner Freundin...?   ≈ * ≈     »Ich bin auf dem Weg zum Supermarkt«, sagte er und lächelte sein Gegenüber an. Er wusste zwar nicht woher es kam, aber irgendwie war ihm der junge Mann direkt sympathisch. »Meine Eltern, die seit Monaten in Übersee waren, standen vorhin unangekündigt vor meiner Tür und ich wurde beauftragt Sake zu kaufen«, antwortete er ehrlich. »Und du bist auf den Weg nach Hause?«, fragte er neugierig und versuchte ihn, trotz des Mistwetters, in ein Gespräch zu verwickeln. Kaito freute sich innerlich tierisch, dass Shinichi ihn zu mögen schien. Er verdrehte die Augen. »Oh je, das kenne ich. Meine Mutter lebt in den Staaten, und schaut nur alle paar Monate mal bei mir vorbei. Und wenn dann urplötzlich aus heiterem Himmel. Mein Beileid also«, erwiderte er freundlich lächelnd und beschloss, nichts von dem Kerl zu erzählen, den er eben gesehen hatte. »Ich wollte eben einkaufen gehen. Mein Kühlschrank Zuhause ist so gut wie leer. Komm doch gleich mit, bis zum Supermarkt ist es nicht weit«. Kaito war unvorsichtig sich so leichtfertig mit seinem Rivalen abzugeben, das wusste er, aber er konnte und wollte Shinichi jetzt nicht einfach allein stehen lassen. »In den Staaten waren meine auch noch vor ein paar Stunden und jetzt ist die schöne Ruhe vorbei«, lachte er drauf los. Er war nass bis auf die Unterhose und dennoch war er gutgelaunt. »Du wohnst also auch eigentlich alleine? Hier in der Nähe?«, hakte er wissbegierig nach und wollte die Antworten wirklich gerne wissen. Dabei berührte er ihn kurz am Arm und deutete damit an, dass sie sich auf den Weg machen sollten. »So was aber auch. Die Welt ist klein. Ja, ich wohne hier in der Nähe«, antwortete Kuroba und grinste. Er machte sich gemeinsam mit Shinichi auf den Weg zum Supermarkt.   Dort angekommen, war er froh endlich im Trockenen zu sein. Kaito schnappte sich einen Einkaufskorb und lief durch die unzähligen Gänge, legte hier und da etwas in den Korb hinein, was er zuvor aus dem Regal holte. »Wo wohnst du eigentlich?« »Ich wohne im Beika Viertel in der Villa, die bis vor einem halben Jahr noch Das Spukhaus genannt wurde, falls dir das was sagt«, grinste er zurück. Gemächlich folgte er Kaito durch die Gänge, da er im Gegensatz zu ihm wohl gar nichts mehr im Kühlschrank hatte und war ebenfalls froh, drinnen im Warmen zu sein. »Das schaut aber alles nicht sehr gesund aus«, sagte der Detektiv, der einen skeptischen Blick in den Korb warf, dessen Inhalt nur aus Fertiggerichten und Süßkram bestand. »Kann es sein, dass du gar nicht kochen kannst?«, fragte er sichtlich belustigt und schnappte sich zwei Flaschen vom Sake, als sie am Alkoholregal vorbeikamen. Meine Eltern werden sich sicherlich schon fragen, wo ich bleibe... »Hm, sagt mir nichts, klingt aber sehr interessant«, antwortete Kaito grinsend. »Hmpf, ich kann sehr wohl kochen, wenn ich will. Nur Fertiggerichte gehen einfach schneller, weil ich einiges zu tun habe, mit Schule... und anderen Dingen«. Ups, fast verplappert... Er tat so, als wäre er abgelenkt und würde etwas im Regal suchen. »Du musst sicher gleich los, oder?«, fragte der Magier bedauernd, als er an der Kasse stand und seine Einkäufe auf das Band legte. Er warf einen Blick nach draußen, wo es immer noch in Strömen regnete. »Das kenne ich. Ich stecke gerade in den Abschlussprüfungen und arbeite an einigen Fällen«, antwortete Shinichi und stellte den Sake ebenfalls auf das Band. Gerade als er bezahlte und Kaito seine Einkäufe einpackte, kam ihn ein irrwitziger Gedanke. »Sag mal«, fing er an als er in Richtung Ausgang ging. »Hast du nicht Lust heute mit uns zu essen? Du müsstest nicht alleine essen und ich spare mir reichlich Fragen von meinen Eltern«. Erwartungsvoll schaute er den jungen Mann, den er kaum kannte, an. Kaito lächelte freundlich, doch lehnte er das Angebot ab. »Tut mir leid, aber ich muss noch etwas für die Schule lernen und so... Aber vielen Dank für die Einladung. Ich komme gern ein anderes Mal darauf zurück«, antwortete er und grinste frech. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache... Ich kenne seine Eltern nicht, aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, ich sollte sie besser auch nicht kennen lernen... Noch nicht. Er packte seine Einkäufe in Tüten und machte sich schweren Herzens auf den Weg nach draußen. Es wäre schön den Abend mit ihm zu verbringen, aber nicht heute... Ein trauriges, aber verständnisvolles Lächeln zierte Shinichis Lippen. »Schade, aber ich kann es nachvollziehen. Immerhin kennen wir uns ja nicht. Tut mir leid, die Frage war auch ein wenig dreist«, lächelte Kudo verlegen, da diese Offenheit Fremden gegenüber eigentlich überhaupt nicht seine Art war. Die Türen des Supermarktes öffneten sich und sofort wurden sie mit Regen begrüßt. »Also dann... ähm, wie heißt du eigentlich?« Peinlich berührt kratzte er sich am Hinterkopf und zog das unausweichliche noch ein bisschen hinaus. Da lade ich einen Fremden schon zu mir nach Hause ein und kenne noch nicht einmal seinen Namen. Toll, Shinichi. Du bist echt brillant...Peinlicher geht es wirklich nicht. »Ich bin übrigens Shinichi Kudo und hier«, er überreichte ihm seine Visitenkarte, da dies der einfachste und schnellste Weg gerade bei dem Sauwetter war. »Meine Nummer. Du kannst dich ja melden, wenn du Lust auf einen Kaffee hast oder so ... Falls nicht, ist es auch in Ordnung«, versicherte er ihm direkt und fühlte sich etwas unbeholfen. Irgendwie fühlte es sich so an, als würde er ihn nach einem Date fragen. Seine Wangen glühten ein wenig. »Dennoch würde ich mich über eine Nachricht freuen!« Kaito verbeugte sich entschuldigend und nahm die Visitenkarte dankend entgegen. Innerlich war er amüsiert, da er Shinichis Nummer längst besaß, was der Schülerdetektiv jedoch nicht wusste... »Ich werde mich auf jeden Fall bei dir melden«, antwortete der Brünette und zwinkerte seinem Gegenüber zu. »Und mein Name ist Kaito Kuroba. Es hat mich gefreut, mit dir einkaufen zu gehen. Nun muss ich leider los, man sieht sich«. Kaito trat schnellen Schrittes seinen Heimweg an, eh er es sich nochmal anders überlegen konnte, und doch Shinichi's Einladung folgen würde.   Zuhause angekommen schloss er widerwillig seine Haustür auf, und betrat das Haus. Drinnen entledigte er sich seiner nassen Klamotten. Ein Bad wäre jetzt nicht schlecht... Danach esse ich etwas und sehe mir die Pläne, die Jii-chan mir gegeben hat, noch einmal an.   »Kaito Kuroba, also«, lächelte Shinichi in sich hinein und sah dem jungen Mann hinterher, der es ziemlich eilig hatte. Nun denn, dann wollten wir mal nach Hause, dachte er sich und trat hinaus in den strömenden Regen.   Zehn Minuten später öffnete er die Tür zur Villa. »Bin wieder da. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich habe noch einen Freund getroffen«, sagte er zu seinen Eltern, die schon ungeduldig in der Küche auf ihn warteten und stellte den Sake auf den Tisch. »Bin mich kurz umziehen, wurde vom Regen überrascht«.   Beim Essen musste er sich wie erwartet unzähligen Fragen stellen, doch auch das war für heute geschafft. »Gute Nacht, schlaft gut«, verabschiedete er sich von seinen Eltern und zog sich auf sein Zimmer zurück.   Der Detektiv warf sich auf sein Bett und zückte erneut sein Handy. Leicht deprimiert stellte er fest, dass Kaito ihm noch nicht geschrieben hatte, aber was sollte er auch erwarten. So nahm er sich noch einmal die Nachricht des Unbekannten an und schrieb diesem stattdessen:   *Blaue Saphire? Ist das ein Synonym oder sind damit echte Diamanten gemeint?*   Schrieb er, da er sich darauf wirklich keinen Reim machen konnte. Irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass er wieder nur eine rätselhafte Nachricht erhalten würde. So bekomme ich doch niemals heraus, wer er ist...   Schmunzelnd lag Kaito in seinem Bett und las die neueste Nachricht von Shinichi. Er hatte wie geplant ein heißes Bad genommen und mit Jii telefoniert. Nun war alles bereit für den geplanten Coup am Samstag. Ich freue mich schon darauf, dich wiederzusehen...   *Du bist im Besitz dieser Saphire, und solltest um deren Schönheit wissen.*   Dann legte er gähnend sein Handy beiseite und kuschelte sich in die Decke. Doch anstatt zu schlafen, wanderten Kaitos Gedanken wieder zu Shinichi. Er hat so sexy ausgesehen mit den nassen Haaren... Warum müssen auch gerade jetzt seine Eltern da sein..., murrte er in Gedanken vor sich hin.   Kudo las währenddessen die nächste Nachricht des Unbekannten. »Ich bin im Besitz dieser Saphire?«, murmelte er müde. Er rieb sich die Augen und beschloss es für heute gut sein zu lassen. Vielleicht kam ihm ja ein Geistesblitz im Traum, das hatte er zumindest öfter, denn seine Gedanken schliefen nie. Er drehte sich zur Seite und schaute durch sein Fenster hinaus in die sternklare Nacht. Hellblaue Augen erschienen vor seinem Gesicht. »Kaito Kuroba, hmmm«, murmelte er leise und kuschelte sich tief in seine Decke ein. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er diesen jungen Mann schon sehr bald wiedersehen würde. Gerne hätte ich ihn heute hier gehabt ... waren seine letzten Gedanken, als er einschlief.   Am nächsten Morgen wurde er von der Vibration seines Handys aufgeweckt. »Hmmm«, grummelte Shinichi müde, der nicht Herr seiner Sinne war und lieber noch eine Runde schlafen wollte. Ein Anruf oder doch eine Nachricht?, fragte er sich und suchte tastend nach seinem Handy ohne seine Augen zu öffnen. Als er es gefunden hatte, lugte er auf das Display. Eine Nachricht, stellte er schlaftrunken fest. Wer in aller Herrgottsfrühe war am Morgen schon so aktiv? Er öffnete die Nachricht und war im nächsten Augenblick hellwach, als er in der Nachricht des Absenders sah und im ersten Schritt die Nummer unter den Namen Kaito Kuroba abspeicherte. Danach las er in aller Ruhe die Mitteilung von Kaito und lächelte.   Derweil klingelte Ran an der Villa Kudo Sturm. Sie hatte sich fest vorgenommen heute Shinichi abzuholen, damit er aufgrund des KID-Falles nicht wieder blau machen würde. »Shinichi, mach die Tür auf!«, brüllte sie lautstark und war bereits an diesem Morgen sehr mies gelaunt. Was hatte der Depp auch all ihre Nachrichten ignorieren müssen?   ≈ * ≈     Nach einer schlaflosen Nacht rieb Kaito sich müde die Augen. Er hätte am liebsten sein Handy gegen die Wand gepfeffert, als der Alarm zum Aufstehen ertönte. »Wer hat eigentlich erfunden, dass die Schule so früh am Morgen beginnt?«, sagte er genervt zu sich selbst. »Hatschi« ...und eine Erkältung habe ich mir wohl auch noch eingefangen, schöner Mist aber auch... Der junge Mann entschloss sich schließlich dazu aufzustehen und lief schlaftrunken in die Küche, um die Kaffeemaschine anzustellen. Nachdem er aus dem Bad kam, kehrte er zurück in die Küche und kramte sein Zweithandy aus der Schublade hervor. »Ah, zum Glück hat es noch etwas Akku... Das sollte reichen, um den Tag zu überstehen«, murmelte er, als er das Handy einschaltete. Dann tippte er eine Nachricht an Shinichi.   *Guten Morgen, Shinichi. Hast du gut geschlafen? Ich hoffe doch besser als ich. Dich zu treffen war sehr schön, ich bereue nur, dass wir uns so kurz nur gesehen haben... Aber ich bin sicher, wir sehen uns wieder. ;D ~ Kaito PS: Du siehst echt sexy aus mit nassen Haaren!*   »Das sollte ihm etwas den Tag versüßen...«, grinste er zufrieden vor sich hin.   ≈ * ≈   Weiter geht es mit Eine Einladung zum Date?     Kapitel 4: Eine Einladung zum Date? ----------------------------------- Wutentbrannt stampfte Yukiko zur Haustüre. Solch ein penetrantes Klingeln war ihr noch nie unter die Nase gekommen und das Schlimmste war, dass sie wegen dem Lärm mit ihrem Kajal abgerutscht ist. Eine Katastrophe! »Was zur Hölle fällt Ihnen ein so einen Radau am frühen Morgen zu machen?«, schrie sie direkt drauf los und schaute in die Augen eines nun beschämten Mädchens. »Oh, hallo Ran. Mensch bist du hübsch geworden«, schwang die Laune von Yukiko sofort um, als sie das braunhaarige Mädchen erblickte, das sie schon seit dem Windelalter her kannte. »Möchtest du Shinichi abholen? Das nächste Mal aber etwas damenhafter, ja?«   Shinichi zog sich schnell an und beschloss seiner Mutter unter die Arme zu greifen. In der Schule würde er noch genug Zeit haben um Kaito zu antworten. Ein bisschen wirst du leider warten müssen, Kaito. »Guten Morgen, Ran«, flötete er auch direkt darauf los als er in den Flur trat und war als Morgenmuffel komisch gut gelaunt. »Guten Morgen, Shinichi«, antwortete Ran verdutzt. Was ist denn mit ihm los? Ob er ein anderes Mädchen kennen gelernt hat? Schweigsam lief die junge Frau neben ihrem Kindheitsfreund her, nachdem sie sich von Yukiko verabschiedet hatten. Sie waren nah beieinander und doch so weit entfernt. Als Shinichi auch nichts sagte, hielt Ran es nicht mehr aus. »Was ist nur los mit dir? Warum beantwortest du keine meiner Nachrichten?« Sie wurde laut, doch senkte dann traurig den Blick. »Ah, stimmt. Sorry, Ran. Nicht gleich wieder aufregen«, sagte er entschuldigend, da er auf eine Diskussion keine Lust hatte. Warum müssen Frauen auch immer so aufbrausend sein? »Wie du gesehen hast, sind meine Eltern gestern spontan zurückgekehrt und da habe ich es einfach vergessen«, sagte er und ging kurz schweigend neben ihr her. Können wir nicht endlich in der Schule ankommen, dann kann ich Kaito antworten. Er schielte zu seiner Sandkastenfreundin, als sie sich dem Schulgebäude langsam näherten. »Aber außer den Mitschriften hast du mir doch nichts wichtiges geschrieben oder?« Die Mori senkte traurig den Kopf. »Achso, na dann... Willst du wohl wirklich kein Treffen mit mir, oder?« Sie sah ihren Kindheitsfreund traurig in die Augen. »Sei ehrlich zu mir, bitte. Gibt es ein anderes Mädchen in deinem Leben?«, fragte sie mit gefasster Stimme. Er zog seine rechte Braue in die Höhe und schaute sie verwundert an. »Natürlich möchte ich mich mit dir treffen, Ran«, sprach er mit Nachdruck ihren Namen aus und packte sie am Oberarm, so dass sie stehen blieb und ihn ansehen musste. »Und ich habe kein Mädchen auf das ich ein Auge geworfen habe«. Ernst sah er sie an und räusperte sich. Er musste jetzt endlich mal geregelte Bahnen zwischen ihnen schaffen. »Aber ich denke, dass du und ich unter einem Date was anderes verstehen«, fing er vorsichtig an, um sie nicht allzu sehr zu verletzten. »Du bist meine beste Freundin, da ist es klar, dass ich mich gerne mit dir treffe, aber mehr ist da nicht. Es tut mir Leid«. Vorsichtig ließ er ihren Arm los und ging langsam vor. Ließ ihr die Zeit, die sie brauchte. Das anfängliche Lächeln in Ran's Gesicht gefror und ihr Herz stockte. »Du... Ich dachte, wir...« Tränen liefen ihr über das hübsche Gesicht. »Wie kannst du nur...!«, schrie sie ihn verletzt an, bevor sie blind vor Tränen an ihm vorbei lief und davon rannte. Wie konnte ich nur so blöd sein und auf ihn hoffen...   Als Kudo das Klassenzimmer betrat, war Ran nicht da. Ob es ihr halbwegs gut geht? Sorgen machte er sich trotz alledem um sie. Schließlich war sie seine beste Freundin. Der Unterricht hatte noch nicht begonnen. Er setzte sich an seinen Pult und zückte sein Handy, nachdem er seine Schulsachen auf das Pult abgelegt hatte.   *Guten Morgen, Kaito. Warum hast du nicht gut geschlafen? Das Treffen war - trotz des Regens - sehr angenehm. Vielleicht gibt es bald ein nächstes bei Sonnenschein? Sexy? Ich muss doch ausgesehen haben wie ein begossener Pudel! Hoffentlich hat dein Tag besser begonnen als meiner. Ich habe meiner besten Freundin gerade das Herz gebrochen … Liebe Grüße, Shinichi*   Er klickte auf Senden.   ≈ * ≈   »Ran, jetzt hör doch auf zu weinen«, versuchte Sonoko verzweifelt ihre Freundin zu beruhigen, die sich mit ihr zusammen auf der Mädchentoilette befand. »Es tut mir Leid. Das ist alles meine Schuld«. Traurig nahm sie ihre beste Freundin in den Arm. »Ich hätte dich nicht auf komische Gedanken wegen eines Dates bringen sollen«. »Nein, es ist nicht deine Schuld, Sonoko«, schniefte Ran zwischen zwei Schluchzern. »Es ist meine Schuld, warum mache ich mir überhaupt Hoffnung...« Sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Ich versuche stark zu sein. Shinichi soll sich bloß nicht zu viel auf sich einbilden«. »Na komm, Ran. Der Unterricht fängt gleich an«. Sonoko reichte ihrer Freundin ein Taschentuch, damit sie sich ihre Tränen wegwischen konnte. »Außerdem haben andere Mütter auch hübsche Söhne. Er hat dich einfach nicht verdient und basta!« Aufmunternd zwinkerte sie ihr zu. Ran straffte ihre Schultern, begutachtete ihr Spiegelbild und wischte sich die restlichen Tränenspuren fort. Sie lächelte traurig, doch versuchte sich zusammen zu reißen. »Lass und zur Klasse gehen, Sonoko«. Ruhig, jedoch mit geballten Fäusten lief sie in Richtung des Klassenzimmers, als es auch schon zum Unterricht klingelte. Ran und Sonoko beeilten sich, um noch pünktlich anzukommen. Als die beiden Mädchen das Klassenzimmer betraten, warf Sonoko ihm einen giftigen Blick zu während Ran ihn vollkommen ignorierte. Sonoko scheint sie aufgemuntert zu haben, stellte er dennoch beruhigt fest.   ≈ * ≈   Kaito folgte dem Unterricht mit wenig Interesse. Sein Handy, genauer die Nachricht von Shinichi war gerade viel interessanter.   *Vielleicht habe ich an einen gewissen jemand gedacht? ;D Oh, warum das denn? Sie hatte sich doch nicht etwa in dich verliebt...? Wie geht es dir damit? Liebe Grüße, Kaito*   ≈ * ≈   Die neue Nachricht von Kaito ließ ihn schmunzeln.   *Du bist ein ganz schöner Draufgänger, kann das sein? Kommst sicherlich bei den Mädchen gut an... Bedauerlicherweise ja, aber wenigstens sind die Fronten jetzt geklärt. Hm, ich denke nicht gut. Sie ist weinend davon gelaufen...*   Ob er eine Freundin hat? Er hatte Kaito zwar nur kurz kennengelernt aber irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht. Kaum hatte er die Nachricht an Kaito versendet, rief er die Nummer des Unbekannten auf. Er hatte lange gegrübelt und auch eine Vermutung, doch wusste er nichts mit dem Hinweis anzufangen.   *Warum sollten die blauen Saphire einen Hinweis auf dich sein, wenn sie in meinem Besitz sind? Wo soll ich dich das erste Mal getroffen haben? SK*   ≈ * ≈   *Haha, finde es heraus! :D Es mag sein, dass ich bei den Mädchen gut ankomme. Mich interessieren aber eher Jungs... Solche mit denen man sich auf Anhieb gut versteht, zum Beispiel... Wie siehst du das?*   Das war die erste Nachricht... Nun zum anderen Handy..., dachte Kaito, doch kam er nicht dazu.   ≈ * ≈   Stumm las er die Nachricht von Kaito, die er jedoch unbeantwortet ließ. Er wusste worauf Kaito andeutete und musste diese Information erst einmal verdauen. Mit dem Eintreten des Lehrers schaltete er sein Handy auf lautlos und folgte dem Unterricht.   ≈ * ≈   »Mit wem textest du da die ganze Zeit, BaKaito?«, fragte Aoko neugierig und beugte sich leicht zu Kaito herüber um etwas vom Text erhaschen zu können, konnte aber nur das Wort Mädchen erblicken. Sie verengte die Augen zu Schlitzen und funkelte Kaito abwartend an. »Das geht dich nichts an«, antwortete er fix. Er versteckte schnell sein Handy vor ihr. »Was schaust du so grimmig?« Mist, so kann ich Shinichi nicht antworten... Was muss sie auch so neugierig sein. Seine Gedanken wanderten wieder zum Detektiv. Er hoffte, nicht zu direkt gewesen zu sein... »Ich darf doch wohl gucken wie ich will, BaKaito«, zeterte sie empört. Sie lehnte ihr Kinn auf ihren Handballen ab und schaute Kaito verschmitzt an. So schnell wie Kaito sein Handy versteckt hat, kann das nur eines bedeuten... Sie grinste ihn diabolisch an. Das ist die Rache für die unzähligen Streiche und dass du jeden immer meine Höschenfarbe verrätst, dachte sie vergnügt und schrie im gleichen Moment so laut durch das Klassenzimmer, dass es sie angrenzenden auch noch gehört haben mussten: »Achtung, verehrte Mitschülerinnen und Mitschüler: Kaito Kuroba ist verliebt! Wer als erstes herausfindet um welches Mädchen es sich dabei handelt, darf beim nächsten Coup von Kaito KID live vor Ort dabei sein und bei der KID SOKO mitwirken!« Ihr Grinsen wurde breiter. Also wenn da nicht zumindest die Mädels drauf anspringen, dann weiß ich auch nicht. »Sag mal, hast du sie noch alle?«, schrie Kaito entrüstet. »Ich bin nicht verliebt! Danke, dass du mich zum Gespött der Klasse machst, Aokotz!« Er errötete merklich, was das Gekichere um ihn herum nur verschlimmerte. Noch dazu lugten andere Schüler vom Klassenzimmer nebenan neugierig in ihres. Und selbst wenn ich verliebt bin, was geht es die anderen an... Diese doofe Kuh… Aoko grinste zufrieden. »Gern geschehen, jetzt weißt du wenigstens wie ich mich immer bei deinen Streichen fühle«. Sie lehnte sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. »Und dein rotes Gesicht spricht Bände. Mir machst du nichts vor, du verliebter Gockel«.   Während Aoko und Kaito sich gegenseitig angifteten, beobachtete Saguru das Geschehen aus sicherer Entfernung. Er machte sich Notizen über das eben Gehörte. Kaito soll verliebt sein... Ob es ein Mädchen oder ein Junge ist, werde ich herausfinden, dies ist noch nicht sicher. Geschlecht also unbekannt. Es scheint aber niemand von unserer Schule zu sein, das wäre mir aufgefallen... Notiz: Die näheren Schulen in der Umgebung abchecken. Vielleicht ist es aber auch jemand, mit dem er als Kaito KID zu tun hat? Zeit 07:59 Uhr und 07 Sekunden.   Als es zum Unterricht klingelte, klappte er sein Notizbuch zu. Jedoch nahm der englische Detektiv sich vor, Kaito heute auf dem Nachhauseweg zu verfolgen. Vielleicht würde er sich ja mit dieser ominösen Person treffen.   ≈ * ≈   Es klingelte zum Unterrichtsschluss. »Komm Ran, lass uns von hier verschwinden!« Sonoko griff nach Ran's Hand und zog sie unmittelbar aus dem Klassenzimmer. Als sie auf dem Nachhauseweg waren begann Sonoko vor ihrer Freundin zu schwärmen. »Hier in der Nähe hat ein nettes Café aufgemacht, ein Starbucks, von dem man ja so viel Gutes hört. Wollen wir heute Nachmittag mal dorthin? Die sollen dort super leckeren Kaffee und fantastischen Kuchen haben«.   Shinichi seufzte zufrieden. Endlich. Der Stoff war heute nicht sonderlich spannend. Er packte seine Schultasche und bekam aus dem Augenwinkel mit, dass Ran mit Sonoko zusammen fluchtartig das Klassenzimmer verließ. Zwischen Ran und mir wird wohl erst mal Funkstille sein, schlussfolgerte er aus dem Verhalten der Mädchen. Nach und nach verließen seine Mitschüler den Raum bis letztendlich nur noch er übrig blieb, aber eilig hatte er es heute nicht. Er musste sich auf den Coup von KID morgen vorbereiten. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Oh ja, auf das Wiedersehen mit ihm freute er sich schon und diesmal würde er ihn nicht entwischen lassen! Er zückte noch kurz sein Handy um Kaito zu antworten, damit dieser sich keine Sorgen machte:   *Das brauche ich nicht herauszufinden. Ich bin mir sehr sicher, dass du bei den Mädchen gut ankommst. Ich verhalte mich eher bedeckt, auch was das männliche Geschlecht angeht, aber du bist da auf Anhieb die Ausnahme gewesen!*   Ob er den unterschwelligen Hinweis versteht? Kaum hatte er die Nachricht abgeschickt, schickte er noch eine hinterher.   *Ich muss nochmal zum Supermarkt... Kaffee besorgen. Habe eine lange Nacht vor mir. Vielleicht hast du Lust dich kurz zu treffen? Es gibt nebenan ein nettes, kleines Café. Ich bin um 17:00 Uhr da und warte 10 Minuten dort auf dich, falls du Lust hast.*   Lächelnd schickte er die Nachricht ab und würde sich überraschen lassen. Parallel ließ er Inspektor Nakamori eine Mail zukommen:   *Ich werde um 20:00 Uhr am Beika Museum sein. Bitte informieren Sie ihre Leute, damit sie mich reinlassen. Bitte kein Backenkneifen morgen. Darauf kann ich verzichten! Danke. Shinichi Kudo*   Er schulterte seine Tasche und machte sich auf dem Weg.   ≈ * ≈   »Endlich ist die Schule vorbei. Bloß weg hier, was für ein Tag...«, murmelte Kaito vor sich hin, als er seine Sachen zusammen packte und seine Tasche schnappte. Beim Gehen kontrollierte er sein Handy und stellte erfreut fest, dass eine Nachricht von Shinichi eingetroffen war. Er will sich mit mir treffen, wie cool... Schnell tippte er eine Antwort, sodass er nicht merkte, wie Saguru ihm mit einigem Abstand folgte...   *Interessant... Du kannst mir ja bei einem Kaffee erzählen, was dich die ganze Nacht wachhalten wird. :) Also heute 17:00 Uhr, im Starbucks? Ich freue mich dich zu sehen!*   Kaito grinste in sich hinein. Er hatte ein Date! Ein Date mit seinem Lieblingsdetektiv.   ≈ * ≈   Weiter geht es mit Die Belohnung   Kapitel 5: Die Belohnung ------------------------ Ran sah ihre Freundin mit einem schwachen Lächeln an. »Das ist lieb gemeint, Sonoko. Ich weiß nicht«, nuschelte sie unsicher und besann sich im nächsten Moment. Sie wollte Shinichi ja nicht hinterher trauern und straffte die Schultern. »Na gut okay«, gab sie nach und zog ihre Freundin Richtung Stadt. »Aber lass uns erst in die Bücherei gehen. Ich wollte noch nach einem Buch Ausschau halten. Danach können wir Kuchen essen, okay?« Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, wen sie im Starbucks treffen würden.   ≈ * ≈     Der Kaffee war schnell besorgt und zur Sicherheit hatte Shinichi noch einen Energydrink gekauft. Mit der kleinen Einkaufstüte stand er nun vor dem Starbucks. Schnell kontrollierte er sein Handy und stellte lächelnd fest, dass Kaito zugesagt hatte. Mit guter Laune wartete er auf Kaito der gerade grinsend um die Ecke bog.   ≈ * ≈   Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck las der Inspektor die Nachricht von Shinichi. Dieser Bengel... Genauso eingebildet wie dieser Hakuba Knabe. Nichtsdestotrotz rief er seine SOKO zusammen. »So Leute! Morgen wird dieser Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo an unserer Seite sein«, brülle er durch das Dezernat. »Er hat freien Zutritt zu allen Räumen im Museum. Lasst ihn einfach machen und beachtet ihn nicht. Der Junge scheint wohl einen Plan zu haben!«, wies er seine Leute ein und hoffte dabei, dass KID nicht auf die Idee kommen würde, sich als Shinichi zu verkleiden. Ach was, das dieser Kudo dabei sein wird, weiß ja kein Außenstehender also wird es unwahrscheinlich sein. Er antwortete dem Gör.   *Ok! Aber auch nur, weil du einen Plan zu haben scheinst. Ich lasse dir freie Bahn morgen! Mach mir ja keinen Ärger, Bengel!*   ≈ * ≈   Kaito hechtete um die Ecke, als er Shinichi auch schon vor dem Starbucks stehen sah. Er näherte sich ihm lächelnd. »Hey.. Sorry, dass ich etwas zu spät komme, ich musste einen unliebsamen Zeitgenossen loswerden... Lange Geschichte, erzähle ich dir drinnen, wenn du willst«. Kaito reichte dem Detektiv freundlich die Hand. Hoffentlich bin ich Hakuba wirklich losgeworden...   Es ist 17:05 Uhr und 52 Sekunden. Kuroba trifft sich wirklich mit einem anderen Jungen, wer hätte das gedacht...Und dann auch noch mi dem Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo. Welches Ziel verfolgt Kuroba? Dachte er wirklich, er kann mich loswerden? Da hat er sich getäuscht. Hakuba stand gut verborgen hinter einer anderen Ecke und beobachtete das Geschehen atemlos. Kaito hatte ihn verwirren wollen, doch Saguru hatte sich nicht abschütteln lassen. Nun beobachtete er, wie Kuroba und Kudo das Café betraten.   »Macht doch nichts. Hauptsache du bist erschienen«, antwortete Shinichi und ergriff die ausgestreckte Hand zum Gruß. Kurz war er der Versuchung nahe, Kaito einfach in eine kurze Umarmung zu ziehen, aber das traute er sich dann doch nicht. Sie gingen ins Café. Nachdem sie sich ihren doch recht ungewöhnlichen Spezialkaffee besorgt hatten, machten sie es sich in einer der hinteren Ecken bequem, in der man nicht von jedem gleich entdeckt und beobachtet werden konnte. Ein bisschen Privatsphäre kann nicht schaden, dachte sich der Detektiv und lächelte Kaito neugierig an. »Also, dann erzähl mir mal deine lange Geschichte mit dem unliebsamen Zeitgenossen«, wiederholte er Kaito's Wortwahl von vorhin und sah ihn aus dunklen, blauen Augen neugierig an. Der Angesprochene nippte an seinen Kaffee und lächelte Kudo strahlend an. »Ach, na ja, meine doofe Kindheitsfreundin musste etwas Oberpeinliches in der Schule über mich herumschreien. Wer heraus kriegt, mit wem ich schreibe, bekommt eine Belohnung«, sagte er und umschrieb es ein wenig, als er bedauernd aufseufzte. »Und ich befürchte, ein ganz besonders hartnäckiger Klassenkamerad ist mir bis hierher gefolgt. Er ist übrigens Detektiv und heißt Hakuba, kennst du ihn?«, fragte er und schaute ihn interessiert an.   Ran traute ihren Ohren kaum, als sie Shinichi's Stimme ganz in der Nähe vernahm. Sie und ihre Freundin Sonoko hatten sich in einer ruhigen, gemütlichen Ecke niedergelassen und tranken ihren Kaffee. Ran erstarrte und ihre Finger umkrampften den heißen Becher. Das kann doch nicht sein... Was macht er denn hier?...   Shinichi kräuselte die Brauen. »Saguru Hakuba ist ein Klassenkamerad von dir und schleicht dir hinterher?«, fragte er verwundert. Aus einem Reflex heraus sah er sich aufmerksam im Café um, konnte aber keinen Engländer ausmachen. »Ja, ich kenne ihn. Ich habe Hakuba ein paar Mal auf einen KID Coup getroffen«. Er nippte an seinen Kaffee und schwelgte kurz in unangenehmen Erinnerungen. »Wir vertreten was Kaito KID angeht unterschiedliche Meinungen und verstehen uns daher nicht sonderlich«, gab er ehrlich zu und lächelte im nächsten Augenblick Kaito verschmitzt an. »Deinen Kindheitsfreundin«, er betonte das Wort extra. »Scheint es mit der ausgesprochenen Belohnung faustdick hinter den Ohren zu haben, wenn ein Meisterdetektiv, der eigentlich Mördern und Dieben hinterher jagt, sich mit solch einer Lappalie beschäftigt«. »Ach was. Ich nehme an, er hat zur Zeit keine Fälle zu lösen oder ihm ist einfach langweilig, dass er nicht besseres zu tun hat«, sagte er genervt und winkte ab. »Aber lass uns nicht über ihn reden. Ich möchte lieber wissen, wer dich des Nachts wach hält, dass du nicht zum Schlafen kommst«. Er lächelte charmant und sah sich unauffällig im Café um. Doch auch er konnte Hakuba nicht entdecken, dafür jedoch zwei junge Frauen, die sie zu beobachten schienen... »Sag mal, die zwei da drüben. Sind das Fans von..,«, fing er an, wurde aber in seinem Satz unterbrochen.   Der jungen Frau reichte es, als der ihr unbekannte junge Mann Shinichi so charmant anlächelte. Sie hatte eigentlich vorgehabt nur zu beobachten, doch nun erhob sie sich und ging festen Schrittes auf den Tisch, an dem Shinichi und der Andere saßen, zu. Sie ignorierte Sonoko's Rufe. »Sag mal, Shinichi... Verheimlichst du mir etwas?«, brachte sie kühl hervor. Doch in ihr brodelte es gewaltig. »Wer ist dieser Junge? Du hast mir nie von ihm erzählt. Und jetzt trefft ihr euch ausgerechnet dort, wo ich mich mit Sonoko treffe, das kann doch kein Zufall sein. Das ist...« Ran bemerkte Tränen in ihren Augenwinkeln und wischte sie hastig weg. »Das ist unfair...«   Shinichi errötete leicht bei dem charmanten Lächeln und räusperte sich beschämt. »Ich darf dir zwar keine Einzelheiten erzählen, aber Inspektor Nakamori hat mich bei dem KID Coup morgen explizit um Hilfe gebeten und da ich es KID nicht allzu leicht machen möchte, muss ich mir heute Nacht noch etwas ...«, wurde auch er unterbrochen und sah überrascht auf. »Ran?«, fragte er perplex und auch seine Begleitung schaute nicht minder überrascht aus. »Hör mal Ran, ich kenne die Pläne von dir und Sonoko nicht und Zufälle gibt es sehr wohl«, seufzend stellte er die Tasse ab und schaute sie eindringlich an. »Ich weiß, dass ich dir heute Morgen das Herz gebrochen habe und es tut mir ehrlich leid, aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn du hier keine Szene veranstaltest, weil ich auch ein Privatleben habe«, sagte er vielleicht etwas zu schroff, aber er wusste, ansonsten würde sie nicht nachgeben und weiter bohren, was er vermeiden wollte. Den Namen von Kaito und wie er ihn kennengelernt hatte, ließ er bewusst weg. Das ging Ran nun wirklich nichts an. Eilig kam Sonoko von hinten angerannt. Die Leute schauten schon auf sie und das war ihr peinlich. Sie wusste, dass ihre Freundin sehr emotional war und gerne mal über die Strenge schlug, was gerade der Fall in diesem Café war. »Ran, beruhigte dich doch. Shinichi hat auch andere Freunde mit denen er sich treffen kann«, sprach Sonoko leise zu ihr und fasste sie zärtlich an den Arm. »Komm, wir sollten lieber gehen!«, sagte sie und schob die weinerliche Ran Richtung Tür. Kaito hatte die Szene wortlos mit angesehen, dann sah er fragend zu Shinichi. »Was war das denn eben? Okay, ein wenig tut mir diese Ran ja schon leid«. Er sah den beiden Mädchen nachdenklich hinterher. »Übrigens, du bist süß, wenn du rot wirst«. Er grinste sein Gegenüber frech an. »So so, du willst dich also KID stellen«, reflektierte Kaito und nippte an seinem Kaffee. »Dann wird es sicher schwierig für ihn mit seiner Beute zu entkommen«.   Saguru registrierte in seinem Versteck, dass zwei Mädchen das Starbucks verließen. Eine davon schluchzte leise und hielt die Hände vor ihr Gesicht. Das andere Mädchen hielt sie am Arm und ging mit ihr davon. 17:25 Uhr 16 Sekunden. Zwei Verdächtige verlassen das Café. Die kenne ich doch irgendwo her, eine ist doch Shinichis Freundin... Interessant.   »Eine verletzte Sandkastenfreundin, die sich bei mir mehr erhofft hat«, seufzte Shinichi und errötete im gleichen Moment wieder. »Musst du immer solche Sachen sagen?«, verlegen kratzte er sich mit dem Zeigefinder an der Wange und war echt dankbar um den Themenwechsel. »Natürlich! Ich hoffe ja, dass er mir dieses Mal nicht entwischt, wenn wir uns gegenüberstehen werden und das werden wir definitiv«, antwortete Shinichi selbstbewusst und man konnte deutlich in seinen Augen lesen, dass er sich sehr auf dieses Aufeinandertreffen freute. »Bist du eigentlich morgen in der Zuschauermenge? Vielleicht sieht man sich ja dann vor Ort«, fragte er neugierig. »Ja, muss ich, weil es stimmt«, konterte Kaito und grinste frech. »Ich werde auch vor Ort sein, aber ob man sich in der Masse der KID Fans sieht, ist fraglich. Dieser Kerl muss es dir ja echt angetan haben. Da bin ich fast etwas eifersüchtig«. Er musterte Shinichi eindringlich. Ob ich es ihm morgen sagen soll, wer ich bin...? Nein, er ist noch nicht so weit. Shinichi lachte leicht. »Haha, ja, mit der Zeit habe ich einen Narren an KID gefressen und eigentlich dürfte ich so was nicht sagen, aber irgendwie wünsche ich mir sogar, dass er wieder entwischt«. Er schaute aus die Fensterscheibe, in welchem sich sein Gesicht widerspiegelte. »Er ist der Einzige, der mir ebenbürtig ist. Mir macht es Spaß seine Rätsel zu knacken und ihm hinterher zu jagen. Würde er hinter Gitter kommen, würde mir was fehlen. Er ist sozusagen zu meiner Konstante in diesem Milieu geworden«. Er sah Kaito wieder an und legte leicht seinen Kopf schief. »Findest du es komisch, dass ich so denke?« Hm, nicht, dass ich ihn mit meinen KID Schwärmereien noch vergraule... Vielleicht sollte ich besser das Thema wechseln? Ich mag Kaito nämlich echt gern. Wenn du wüsstest, mein Lieber... »Nein, ich finde es sehr interessant. Da muss ich mich ja wirklich ins Zeug legen, um ihm ebenbürtig zu sein. Er ist eben dein Rivale. Manchmal lernt man auch seine Gegner zu mögen...«, antwortete Kaito darauf und beließ es dabei.   Eine Gesprächspause entstand, in der Kaito einen Schluck seines Getränks nahm. »Übrigens, dein Kaffee wird kalt, wenn du ihn nicht trinkst«. Er lächelte verschmitzt. »Da bin ich beruhigt. Ich hatte schon befürchtet, dass du mich ...Äh, was? Wie?«, stotterte Shinichi überfordert und Kaito ihm ein freches Grinsen entgegenwarf. KID besitzt auch so ein verschmitztes Grinsen, schoss es ihm durch den Kopf, welchen er sogleich schüttelte, um diesen Gedanken loszuwerden. Ich denke zu viel über KID nach. Es wird Zeit, den Coup morgen hinter mich zu bringen, damit ich wieder einen freien Kopf habe. Der Detektiv ergriff seine Tasse und pulte nervös an dem Porzellan mit dem Starbucks Logo herum. »Ach, was, Kaito. Dich kann man nicht mit KID vergleichen. Du bist doch eine ganz andere Nummer«, nuschelte er und kippte schnell sein lauwarmes Gebräu hinunter, damit er Kaito nicht in die Augen sehen musste. Das ist mir alles so peinlich, schrillten seine Gedanken laut auf. Er kam sich gerade wieder wie ein Grundschüler vor, der vom Flirten keine Ahnung hatte und sich gefühlt einfach nur blamierte und hilflos den Haien zum Fraß vorgeworfen wurde, wobei er vom Flirten wirklich keine Ahnung hatte. Seine Fälle waren das Einzige die ihn je interessiert haben. Auf einem Date mit einer Frau - von Ran mal abgesehen, was er aber nicht als Date bezeichnen würde - war er trotz seines Alters noch nicht, geschweige denn mit einem Mann. Er stellte seine leere Tasse auf den Tisch, die er aber weiterhin mit seinen Fingern festhielt und an dem Logo rumfummelte. Was bin ich denn jetzt so unruhig? Kaito entging Shinichi's innere Unruhe nicht. »Bringe ich dich durcheinander?«, fragte er geradeheraus, obwohl er die Antwort auf seine Frage längst kannte. Unbewusst berührte er Shinichi sanft am Arm. »Ja«, antwortete er kurz und knapp, aber dafür deutlich. Genau an der Stelle, wo Kaito ihn berührte, breitete sich eine wohlige Wärme aus. Er biss sich auf die Unterlippe, an welche er nervös knabberte. Toll, Shinichi. Du überführst Mörder und stellst dich ihnen sinngemäß entgegen, wenn sie mit einer Waffe auf dich zielen und ein einfaches Gespräch mit einem gutaussehenden Mann wirft dich so aus dem Konzept... »Darf ich fragen, wieso?« Kaito schaute betont unschuldig. Innerlich jedoch, grinste er. Es freute ihn zu sehen, wie Shinichi auf eine einfache Berührung seinerseits reagierte, und dass er offensichtlich seine Gefühle durcheinanderbrachte. »Ich ...«, er brach ab und schaute ihn Kaitos meeresblaue Augen. Augenblicklich schlug sein Herz schneller und ein leichter Rotton legte sich auf seine Wangen. »... weiß es nicht«, antwortete er hilflos, verstand er nicht, was gerade in ihm vorging. Er ließ seine Tasse los. »Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen«, sagte er leise und wollte nach seiner Jacke greifen, als... »Warte...!« Kaito griff schnell nach Shinichi's Hand und hielt sie fest. Gleichzeitig fühlte er ein leichtes Kribbeln im Bauch. Ich kann ihn jetzt nicht so einfach gehen lassen... »Es tut mir leid, dass ich so offensichtlich deine Gefühle durcheinander bringe. Aber bei dir fällt es mir sehr schwer mich zurückzuhalten. Bitte geh noch nicht«, sagte er ernst. »Ich hab dich nämlich wirklich gern«. Er sah seine Begleitung fest in die Augen. Shinichi zuckte bei der Berührung zusammen und hielt erschrocken inne. Über die plötzliche Ernsthaftigkeit in Kaito's Stimme war er überrascht. Kaito's Hand ist so warm. »Es muss dir nicht leidtun, Kaito. Ich habe dich auch gerne, weißt du«, sagte er und schaute auf Kaito's Hand hinab, die immer noch auf seiner lag. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. »Aber ich sollte wirklich jetzt gehen. Ich muss mich auf den Coup morgen vorbereiten«, führte er schweren Herzen weiter aus, da wieder ein Pflichtbewusstsein in ihm hochstieg. »Der Inspektor zählt auf mich!« Er packte seine Jacke und stand auf. »Begleitest du mich noch ein Stück?«, fragte er dennoch, da er ihn nicht wirklich verlassen wollte. »Das ist schade. Aber gut, ich verstehe dich«. Ein leicht trauriges Lächeln schlich sich auf Kaito's Gesicht. »Es wäre besser, wenn wir getrennt gehen. Ich sehe ihn zwar nicht hier drin, aber ich traue Hakuba zu, dass er hier noch irgendwo auf der Lauer liegt. Es ist besser, wenn wir nacheinander das Café verlassen«. Kuroba stand ebenfalls auf, um sich von Shinichi zu verabschieden. »Eins noch... Werden wir uns wiedersehen?«, fragte er leise. »Stimmt, du hast ja einen detektivischen Stalker«, grinste Kudo als er seine Jacke überzog. »Mich würde echt interessieren, was das für eine Belohnung ist, die deine Sandkastenfreundin versprochen hat«. Er stand nun vor Kaito, dessen trauriges Lächeln ihm nicht entgangen war und der sich zum Abschied ebenfalls erhoben hatte. Unschlüssig schaute er ihn an, ehe er kurz seine Augen schloss und Kuroba danach entschlossen zum Abschied umarmte. »Natürlich werden wir das«, hauchte Shinichi ihm ins Ohr und verfestigte noch einmal die Umarmung. Seine Nähe fühlt sich unglaublich gut an. Aus reiner Intuition heraus hauchte er Kaito zum Abschied einen federleichten Kuss auf die Wange. »Bis demnächst«, flüsterte er ihm noch entgegen und verließ danach mit hochrotem Kopf eilig das Café.   ≈ * ≈   Weiter geht es mit Ein Gespräch von Mann zu Mann   Kapitel 6: Ein Gespräch von Mann zu Mann ---------------------------------------- Während er nach Hause ging fuhren seine Gedanken Achterbahn. Ich habe ihn geküsst! Okay auf die Wange, aber dennoch habe ich ihn geküsst. Shinichi rieb sich mit Zeigefinger und Daumen gestresst seine Nasenwurzel. Was habe ich mir dabei nur gedacht? Okay in dem Moment habe ich gar nicht gedacht... Er seufzte und öffnete die Tür zur Villa. Was Kaito wohl darüber denkt? Oh Gott, ich habe es bestimmt übertrieben... Was ist da nur in mich gefahren? Doch ehe er sich weiter Gedanken machen konnte, wurde er von einer wütenden Mutter empfangen, die mit dem Abendessen auf ihn gewartet hatte. Im Hintergrund stand sein Vater mit einem amüsierten Gesichtsausdruck, aber Shinichi machte seine Eltern mit nur einem einzigen Satz sprachlos, während er die Treppe hinauf zu seinem Zimmer ging. »Sorry, ich war auf einem Date«. ≈ * ≈ Kaito genoss die für ihn viel zu kurze Umarmung sehr und errötete ebenfalls, als Shinichi ihm dann auch noch einen Kuss auf die Wange hauchte. Das war... wow...Ich bin baff, dachte er sich, und realisierte viel zu spät, dass Shinichi bereits mit rotem Kopf das Café verlassen hatte. »Also so etwas... Dabei wollte ich noch... Dann eben das nächste Mal«, murmelte er zu sich selbst und setzte sich noch für ein paar Minuten hin. Dabei dachte er an sein Date und wie süß Shinichi gewesen war. Er zückte sein Handy, hielt jedoch inne. Vielleicht sollte ich ihn das Treffen erst einmal verarbeiten lassen, bevor ich ihm schreibe. Auch wenn es mir schwer fällt. Fröstelnd legte Hakuba seine Arme um den Oberkörper und rieb sich die Oberarme. Er war schon eine ganze Weile auf seinem Beobachtungsposten und fror mittlerweile. 18:32 Uhr und 45 Sekunden. Shinichi Kudo verlässt das Starbucks Café und scheint es eilig zu haben. Was dort drin wohl passiert ist? Er widerstand allerdings der Versuchung reinzugehen und Kuroba zu konfrontieren. 18:46 Uhr und 17 Sekunden. Kuroba verlässt das Café und wirkt als wäre er in Gedanken versunken. Ich werde ihm nun folgen. Vielleicht besucht er diesen Shinichi heimlich? Mit diesen Gedanken verfolgte er ihn weiterhin, doch sein Weg führte ihn nur zu Kaito nach Hause. 19:17 Uhr und 54 Sekunden. Kuroba betritt sein Haus. Damit ist die Observation abgeschlossen. Fazit: Kein Hinweis auf eine Freundin! Hakuba machte sich nun ebenfalls auf den Heimweg und überlegte, ob er Aoko diese nichtssagenden Informationen zukommen lassen sollte. ≈ * ≈ Mit erhobenen Augenbrauen sah Yusaku seinem Sohn hinterher, der die Treppen hinauf zu seinem Zimmer lief. Er hörte nur noch die Tür zu knallen, dann war es still. Mal abgesehen von seiner Frau, die noch etwas vor sich hin zeterte. »Also echt, Shinichi! Wir haben die ganze Zeit mit dem Essen...« brüllte sie ihm hinterher, wurde jedoch von ihrem Mann unterbrochen, der sie von hinten umarmte. »Lass es gut sein, Yukiko. Du hast selbst gesagt, dass unser Sohn erwachsen wird. Und dazu gehört eben auch, dass er sich mit Freunden trifft, oder eben ein Date hat«. Yusaku umarmte seine Frau, die sich beruhigte. »Lass uns erst mal essen. Ich versuche später mit ihm zu reden. Zunächst sollten wir ihn aber in Ruhe lassen«. Die Frage ist nur, ob er mit sich reden lässt. »Weiß ich doch, Yusaku. Es ist trotzdem ungewohnt, dass miterleben zu müssen«, seufzte Yukiko, die eigentlich nur ein bisschen Zeit mit ihrem Sohn verbringen wollte. »Er kommt mittlerweile wohl besser ohne uns klar. Meinst du, wir hätten uns ankündigen sollen? Anscheinend bringen wir durch unsere Anwesenheit sein ganzes Privatleben durcheinander«. Sie grinste als sie mit Yusaku in die Küche ging, wo sie den Auflauf aus dem Backofen holte, den sie die ganze Zeit über warm gehalten hatte. »Du kannst es ja mal versuchen von Mann zu Mann«. Sie lächelte verschmitzt. »Aber ich möchte alles von dem Date wissen! Was das für ein Mädchen ist. Auf welcher Schule sie geht. Wie alt sie ist, was für eine Haarfarbe...«, sie wurde von ihrem Mann unterbrochen und lächelte entschuldigend. ≈ * ≈ Shinichi setzte sich an seinem Schreibtisch und holte den Energy heraus. Auf Kaffee hatte er nun keine Lust mehr, denn das hieß, nach unten gehen und sich den neugierigen Fragen seiner Mutter zu stellen, auf die er gerade getrost verzichten konnte. Er wollte momentan einfach nur seine Ruhe haben und alleine sein. Jetzt heißt es erst mal sich wieder auf KID zu konzentrieren. Er breitete die Blaupausen aus, die er vom Inspektor bekommen hatte und prägte sich jeden möglichen Fluchtweg, den KID nehmen könnte, genau ein und machte hier und da mal eine Notiz. ≈ * ≈ Jii bereitete die letzten Kleinigkeiten für den Coup morgen vor, die ihm der junge Herr aufgetragen hatte. Mit einem erschöpften Seufzen verstaute er die letzte Rauchkugel mit Schlafgas in dem Geheimversteck unter dem Billardtisch. »Ich sollte den jungen Herrn darüber informieren«, sagte er ausgelaugt und ließ ihm eine Nachricht zukommen. *Es ist für morgen alles vorbereitet, junger Herr. Möchten Sie heute sicherheitshalber noch einmal den Plan durchgehen? Ich mache wirklich Sorgen wegen des Fluches der auf dem Diamanten liegen soll... Vielleicht wäre es besser den Coup abzusagen?* Fragte er ihn, da er sich wie immer viel zu viele Sorgen um den jungen Herrn machte sowie ein wenig abergläubisch war. Kaito hatte kurz überlegt, und sich dann doch dazu entschieden, dass Blue Parrot aufzusuchen, um Jii zu beruhigen und sich selbst von Shinichi abzulenken. Morgen Abend würde er sich voll und ganz auf seinen Coup konzentrieren müssen, da durfte er sich fürs Erste nicht ablenken lassen, auch wenn die Ablenkung sehr verlockend war. Shinichi hat so weiche Lippen... Kaito, aus! Jetzt sollte ich auf das hören, was Jii-chan sagt. Er betrat die Bar, und begrüßte den älteren Mann. »Hallo Jii. Lass uns den Plan durchgehen, wenn es dich beruhigt«. Kaito setzte sich auf einen der Barhocker an den Tresen und sah ihn auffordernd an. »Oh, junger Herr, Sie sind ja doch gekommen«, begrüßte er ihn und stellte ihm im gleichen Atemzug einen Orangensaft vor die Nase. »Ich habe im Übrigen alles vorbereitet. Blendgranaten. Tränen- und Schlafgas und die rote Rose, die Sie haben wollten, habe ich auch besorgt. Wofür die auch immer gut sein mag«, antwortete Jii und breitete auf dem Tresen die Blaupausen aus. »Der verfluchte Diamant befindet sich im zweiten Stock und wird in einer einfachen Vitrine aufbewahrt. Polizisten sollen nach meinen Informationen den Diamanten nicht bewachen, sondern lediglich die Dächer und Ein- und Ausgänge im Auge behalten. Ich schätze, sie haben Laserstrahlen angebracht«, erklärte er und klang dabei ziemlich besorgt. »Wollen Sie sich wieder als Polizist verkleiden oder wie möchten sie reinkommen?", fragte er neugierig, da er hierüber keine Infos hatte. Der junge Herr war diesbezüglich diesmal sehr schweigsam. Wollte ihn der junge Herr diesmal nicht einweihen? »Danke, Jii-chan« Kaito lächelte dem älteren Mann freundlich zu. Er stand auf und warf einen Blick auf die Utensilien. Ein Gefühl der Vorfreude keimte in ihm auf, besonders wenn er die Rose ansah... »Das sollte kein Problem sein. Ich habe noch ein Sichtgerät. Vor dem Fluch habe ich keine Angst, so etwas gibt es doch gar nicht«, winkte er ab. »Mit dem Gleiter werde ich dieses Mal wohl nicht fliehen können, es wurde starker Regen für morgen angesagt. Ich werde mich verkleiden müssen«, murmelte er und schwieg anschließend. Dann sah er zu Jii und nickte. »Ich bin vorbereitet. Mach dir keine Sorgen«. »In Ordnung, junger Herr«, gab Jii schließlich klein bei. Er wusste, dass wenn sich der junge Herr etwas in den Kopf gesetzt hatte, er es auch durchziehen würde. Da konnte er sagen was er wollte, auch wenn es gefährlich war. »Und Sie sind sicher, dass ich diesmal nicht vor Ort sein soll? Was ist, wenn etwas schief läuft und sie Hilfe benötigen?«, fragte er dennoch und schaute besorgt drein. »Du kannst ja in der Nähe sein, wenn es dich beruhigt. Aber es wird schon nichts schief gehen«. Kaito nahm einen Schluck von seinem Orangensaft. »Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich schnappe mir den Blue Hope und weg bin ich. Natürlich nicht, ohne...« Er brach mitten im Satz ab und errötete leicht. Wie er wohl reagieren wird, wenn ich ihm die Rose überreiche? »Was werden Sie denn jetzt so rot, junger Herr?« Jii schaute nicht schlecht, als er den jungen Herrn so sah, beließ es aber bei der Frage, da er sehr erschöpft war und sein junger Herr schon wusste, was er tat. Der heutige Tag war sehr anstrengend für ihn gewesen. »Ach nichts..«, antwortete Kaito schnell und drehte nervös sein Glas in den Händen. »Lass es gut sein für heute und schließ den Laden. Du bist kaputt und ich bin auch müde. Wir müssen morgen Abend fit sein«. Der junge Magier erhob sich und schnappte sich seine Jacke und die Utensilien. »Ich mach mich auf den Heimweg. Gute Nacht, Jii«. »Passen Sie morgen auf sich auf, junger Herr«, sagte er noch einmal besorgt und gähnte herzhaft. Ob er morgen bei dem Coup dabei sein würde, wusste er noch nicht. Der junge Herr wollte das diesmal alleine durchziehen und wenn er dort sein würde, würde er sich nur noch mehr Sorgen machen. Mal ganz davon abgesehen, konnte er sich nicht mit Flüchen anfreunden. ≈ * ≈ Nachdem die beiden gegessen hatten, machte sich Yusaku auf den Weg zum Zimmer seines Sohnes. Leise klopfte er an dessen Tür. »Shinichi, ich bin es. Ich möchte kurz mit dir reden«, sagte er und wartete geduldig auf eine Reaktion. Er bemerkte, dass seine Frau unten an der Treppe stand, und neugierig zu ihm hoch sah... Shinichi schreckte aus seinen Gedanken hoch als an der Tür geklopft wurde. Was will Vater denn um diese Zeit noch von mir? »Komm rein«, sagte er und legte seine rechte Hand in den Nacken, um seine vom langen Sitzen steifen Muskeln zu massieren, als er sich auf den Stuhl zur Tür herumdrehte. »Was ist denn los, Vater?« Yusaku betrat das Zimmer seines Sohnes. »Hi, Shinichi. Wie ich sehe, bist du in einen Fall vertieft? Das ist aber nicht das, worüber ich mit dir reden möchte, keine Sorge. Ich weiß ja, dass du deine Fälle allein lösen möchtest«, beschwichtigte der Vater seinen Sohn sofort, bevor dieser etwas erwidern konnte. »Ich möchte mit dir über dein Date sprechen. Es gibt da etwas, was jeder Vater seinem Sohn mitteilen sollte. Ist es denn schon ernst mit der jungen Dame?« Yusaku setzte sich auf Shinichi's Bett und wartete ab, was dieser ihm erzählen würde. Shinichi wollte gerade kontern, dass er diesen Fall schon alleine lösen würde, aber sein Vater schnitt ihm gekonnt das Wort ab. Dennoch wurden seine Augen immer größer, als ihm bewusst wurde, in welche Richtung dieses Gespräch ging. »Du möchtest nicht ernsthaft über Verhütung mit mir sprechen, Vater, oder?«, kicherte er sichtlich vergnügt und ging auf die Frage gar nicht erst ein. »Hat Mutter dich geschickt um mich auszufragen?«, stellte er ihm stattdessen eine Gegenfrage und musterte ihn neugierig. Yusaku musste über die Reaktion Shinichis schmunzeln. »Jaein. Deine Mutter will natürlich alles über dein Date mit dem Mädchen erfahren. Jedoch war es meine Idee, mit dir dieses Gespräch zu führen. Jetzt mal unter uns Männern. Wie ernst ist es zwischen euch?«, wiederholte er seine Frage. Neugierig blickte er seinem Sohn abwartend in die Augen. »Ähm, wir haben uns gerade erst kennengelernt, Vater«, antwortete Shinichi und kratzte sich verlegen an der Wange, als er den Abend noch einmal Revue passieren ließ. Sofort klopfte sein Herz schneller und seine Wangen wurden warm. So langsam verstehe ich, was mir mein Körper sagen möchte. Zum Glück war es in seinem Zimmer nicht allzu hell, so dass die Röte in seinem Gesicht im dämmrigen Licht unterging. »Aber mir ist es schon sehr ernst«, erwiderte er plötzlich ohne ins Detail zu gehen. »Kennen deine Mutter und ich das Mädchen? Ist es jemand von deiner Schule?« Yusaku lächelte verstehend. Es war zwar recht dunkel im Zimmer, das einzige Licht ging von Shinichi's Schreibtischlampe aus. Dennoch konnte er die Röte im Gesicht seines Sohnes erkennen. »Na ja, du wirst sicher wissen, wie Babys entstehen. Daran zweifle ich nicht. Allerdings ist es meine Pflicht als Vater dich über den Umgang mit Verhütungsmitteln aufzuklären; denn man sollte nicht nur der Frau so etwas überlassen«. Er hob mahnend, aber lächelnd den Zeigefinger. »Vater...«, grummelte Shinichi und verdrehte nur genervt die Augen. »Es ist spät und ich weiß wie man verhütet!«, vergewisserte er ihm eindringlich. »Das Thema haben wir bereits vor Jahren in der Mittelschule«, er betonte das Wort 'Mittelschule' extra. »durchgenommen und ich beende bald meine Oberschule, also ersparen wir uns dieses überflüssige Thema«. Shinichi drehte sich auf seinem Stuhl wieder zum Schreibtisch um, schließlich musste er sich noch etwas auf morgen vorbereiten. »Wenn ich mir sicher bin, dass die Ernsthaftigkeit auf Gegenseitigkeit beruht, dann stelle ich euch diese Person schon noch vor. In welche Richtung die Beziehung auch immer gehen mag. Versprochen! Aber bis dahin bekommt ihr nichts aus mir heraus. Das kannst du auch Mutter sagen«, sagte er abschließend und warf seinem Vater ein Grinsen über die Schulter zu, der verstehend nickte. »Nun gut, wenn du es schon weißt...«, konterte er ergeben und stand vom Bett auf. »Da wird deine Mutter aber enttäuscht sein. Wie ich sie kenne, erwartet sie sicher bereits Nachwuchs« Yusaku lachte leise bei dem Gedanken daran. »Eine Frage habe ich aber noch. Du redest von dieser Person kann ich davon ausgehen, dass du dich mit einem jungen Mann triffst?« Diese Frage konnte der neugierige Vater sich nicht verkneifen, war er letzten Endes im Herzen genauso ein guter Detektiv wie sein Sohn. Nicht umsonst schrieb er einen Krimi Besteller nach dem nächsten. Der Oberschüler schmunzelte. Seinem Vater konnte man wirklich nichts vormachen. Da weiß ich ja, von wem ich die gute Spürnase vererbt bekommen habe. »Tja, wer weiß«, erwiderte er geheimnisvoll und zuckte nur mit dem Schultern. Er wollte es noch nicht aussprechen, da er nicht wusste, wie ernst es Kaito mit einer Freundschaft oder gar einer Beziehung zu ihm war und schenkte seinem Vater ein entschuldigendes Lächeln. ≈ * ≈ Mit den Gedanken bei Shinichi kuschelte sich Kaito in seine Bettdecke ein. Auch er war müde vom Tag und den ganzen Einflüssen. Eigentlich hatte er vorgehabt dem Detektiv noch eine Nachricht zu schreiben, doch er schlief ein, bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. ≈ * ≈ Yusaku ist schon ziemlich lange bei Shinichi im Zimmer. Yukiko trat am Ende der Treppe unruhig von einem Fuß auf dem anderen und schaute nervös die Treppe hinauf. »Was dauert denn so lange daran, dem eigenen Sohn ein paar Informationen zu entlocken?«, nörgelte sie unzufrieden, da sie vor Neugierde beinahe platzte. Ob ich bereits Oma werde?, fragte sie sich und kicherte vergnügt. Gleichwohl wurde Yukiko immer unruhiger, doch gerade als sie es nicht mehr aushalten konnte und die Treppe hinauf stürmen wollte, klingelte Yusaku's Handy, das im Flur auf dem Sideboard lag. »Oh, die Vorwahl von Amerika ... Yukiko Kudo hier … Hm ja, verstehe, okay, ja, ich richte es ihm aus. Okay, wir nehmen morgen direkt einen Flug. Ja, alles klar. Bis dann und Dankeschön«. Sie legte auf und schrie nach ihrem Mann. »Yusakuuuuuuu. Dein Verleger hat soeben angerufen!« ≈ * ≈ Der Vater lächelte smart, bevor er jedoch etwas erwidern konnte, hörte er seine Frau nach ihm rufen. »Du hast deine Mutter gehört, mein Junge. Ich sollte lieber nach unten gehen und sehen, was die schon wieder wollen« Er seufzte leise. Manchmal kann das Leben als Autor ziemlich anstrengend sein. »Ich wünsche dir eine gute Nacht. Bis morgen«. Mit diesen Worten verließ Yusaku das Zimmer seines Sohnes. »Oh man...«, seufzte Shinichi und drückte seine Handballen in seine Augen. »Was für ein erlebnisreicher und turbulenter Tag«. Er sah nach links zu seiner Uhr. Erst 22:17 Uhr und ich fühle mich als hätten wir 5 Uhr morgens. ≈ * ≈ In der Küche angekommen ließ er sich von seiner Frau erklären, was vorgefallen war. »Na gut, da müssen wir wohl morgen schon zurück... Wenn ich nicht noch einen Grund finde, hier zu bleiben«. »Ja, der Verleger sagte, dass er es nicht Aufschieben könne«, sagte Yukiko geknickt. »Ich würde auch gerne mit dir hier bei Shin-Chan bleiben, aber die wollen dich unbedingt als Krimi Autor bei der Oscar Verleihung dabei haben. Der Verleger hat sogar schon Flüge für uns gebucht«, erklärte sie traurig, da sie wirklich gerne noch ein bisschen bei Shinichi geblieben wäre, auch wenn dieser mit seiner Abschlussprüfung und den Fällen viel um die Ohren hatte. Die Fragen um das Date waren in den Hintergrund gerückt, damit würde sie ihrem Ehemann noch morgen im Flug genug auf die Nerven gehen können. ≈ * ≈ Seufzend stand er von seinem Schreibtisch auf, da er heute eh nichts mehr auf die Reihe bringen würde. Er hatte sich zwar halbwegs gut vorbereitet, doch wollte er bei KID lieber die Sachen vier, fünf Mal durchgehen. Schließlich wusste er, wie gut dieser Dieb war, aber Kaito schwirrte unentwegt in seinem Kopf herum und seine Eltern machte ihm auf ihrer Art und Weise auch ständig einen Strich durch die Rechnung und das Leben unnötig schwer. »Ich gehe ins Bett«, grummelte er niedergeschlagen und verschwand im angrenzenden Bad. Nachdem er sich ins Bett gekuschelt hatte, schaute er noch einmal erwartungsvoll auf sein Handy. Mit einem unzufriedenen Laut stellte er fest, dass er keine Nachricht von Kaito hatte. Habe ich ihn mit dem Kuss vielleicht doch zu sehr in die Ecke gedrängt?, fragte er sich und begann sich wieder Sorgen zu machen, da er diesen jungen Mann wirklich sehr mochte. Entschlossen schrieb er ihn zu später Stunde noch eine Nachricht: *Hey Kaito, danke für den schönen Nachmittag :-) Ich habe jede Sekunde mit dir genossen! Ähm, bin ich mit dem 'Abschiedskuss' vielleicht zu weit gegangen? ='( Schlaf gut :)* Er klickte auf Senden und konnte es nicht fassen. Jetzt verwendete er sogar schon Emojis… ≈ * ≈ Weiter geht es mit Wofür ist die Rose? Kapitel 7: Wofür ist die Rose? ------------------------------ Kapitel 7 – Wofür ist die Rose?     Kaito erwachte nachts aus einem ihm unbekannten Grund. Schlaftrunken ging er ins Badezimmer. Als er zurückkam, warf er einen Blick auf sein Handy und entdeckte Shinichi's Nachricht. Lächelnd und nun etwas wacher las er sie. Oh wie süß von ihm.. Er macht sich Gedanken. Schnell tippte er eine Antwort an den Detektiv.   *Hallo mein Süßer, ich habe den Nachmittag mit dir ebenfalls sehr genossen. >:-D Wegen dem Kuss brauchst du dir keine Gedanken zu machen, das war total schön und mutig von dir... Das nächste Mal küsst du mich aber auf den Mund, okay? ♥ Schlaf gut, dein Kaito*   Dann legte er sein Handy beiseite. An Schlaf war bei Kaito jedoch nicht mehr zu denken. Nun wartete er auf Shinichi's Antwort...   ≈ * ≈   Shinichi wurde mit einem schrillen und penetranten Piepen um 8:00 Uhr von seinem Wecker geweckt. Auf einem Samstag schlief er zwar gerne aus, aber er hatte heute noch viel vor und so wie er seine Mutter kannte, wartete sie bereits mit dem Frühstück auf ihn. Gähnend kuschelte er sich noch einmal für 5 Minuten in seiner Bettdecke ein und warf danach einen Blick auf sein Handy. Ob er bereits wach ist und meine Nachricht gelesen hat?, fragte er sich und stellte im nächsten Moment mit Herzrasen fest, dass er eine neue Nachricht von Kaito hatte. Nervös klickte er auf die Nachricht und glich im nächsten Moment einer überreifen Tomate. »Oh man, der ist vielleicht direkt«, nuschelte er und vergrub sein Gesicht kurz in sein Kissen, als er sich das Gelesene vorgestellt hatte. Für seine Verhältnisse schrieb er mutig zurück, auch wenn er vier Anläufe dafür gebraucht hatte.   *Guten Morgen Kaito x3 Da bin ich aber beruhigt! Auch wenn ich die Vorstellung gerade sehr schön finde, aber ich, ähm, ich glaube nicht, dass ich mich das trauen werde ...*   Kurz überlegte er und fügte mit pochendem Herzschlag noch was hinzu.   *Ich habe noch niemals jemanden geküsst, weißt du >.< *   Danach ging er schnell duschen und machte sich auf den Weg in die Küche. Unterwegs stolperte er beinahe über vier Koffer und er kräuselte verwirrt die Brauen. »Guten Morgen, Mutter, Vater«, begrüßte er seine Eltern und nahm sich am Küchentisch eine Tasse Kaffee. »Reist ihr schon wieder ab?«   ≈ * ≈   Kaito hatte noch eine ganze Weile wach gelegen, wurde aber enttäuscht. Es trudelte keine Nachricht von Shinichi ein. Hm, er schläft wohl schon... Oder er traut sich nicht, mir zu antworten. Er lachte leise in sich hinein ehe ihn irgendwann doch noch der Schlaf einholte.   Am nächsten Morgen wurde er Punkt 9:00 Uhr unbarmherzig von seinem Wecker geweckt. Kuroba grummelte unzufrieden vor sich hin, doch als er Shinichi's Nachricht auf seinem Handy bemerkte, war er sofort hellwach. Bei der Nachricht wurde ihm warm ums Herz. Gott, wie niedlich er doch ist...   Schnell tippte er eine Antwort.   *Guten Morgen, Sweetheart x3 Ich hoffe, du hast gut geschlafen, und bist fit für den großen Tag? Wenn du dich nicht traust, würdest du es mir dann erlauben? ♥ Dein Kaito*   Grinsend stand er auf und ging ins Badezimmer, um sich zu duschen und für den Tag fertig zu machen.   ≈ * ≈   »Guten Morgen, Shinichi. Mein Verleger hat angerufen, wir müssen leider in die Staaten zurück. So gern wir auch länger bleiben würden...«, erklärte der Vater bedauernd. Yusaku reichte seinem Sohn den Brötchenkorb und nahm sich noch etwas Kaffee. »Unser Flieger geht heute Nachmittag. Wir müssen uns also bald verabschieden«. »Oh, verstehe«, antwortete Shinichi beiläufig und nahm dankend ein Brötchen aus dem Korb. »Ich bin zwar später noch mit Inspektor Nakamori verabredet, aber ich kann euch gerne zum Flughafen begleiten«, bot er an. In seiner Hosentasche vibrierte es. Kaito!, schoss es ihm als erstes durch den Kopf; nervös schnitt er sein Brötchen auf und bemerkte den wissenden Blick seines Vaters auf ihn. »Allerdings würde ich heute auch noch gerne für die Abschlussprüfungen lernen«, fügte er hastig hinzu und hoffte, dass sein Vater den Wink verstehen würde. »Och, das wäre so süß von dir, Shin-Chan. Dann kann ich dich auf den Weg zum Flughafen ordentlich knuddeln und schmusen«, schwärmte Yukiko, die wirklich einen Narren an ihrem Sohn gefressen hatte. »Und vielleicht erzählst du mir was von deiner Freundin?«, versuchte sie es mal direkt, da sie von Yusaku noch nichts dazu gehört hatte. »Nach dem Frühstück müssen wir nämlich bereits aufbrechen«. »Lass es gut sein, Yukiko. Unser Sohn muss für die Abschlussprüfungen lernen, das ist wichtiger«, sagte er gutmütig, der sehr wohl den Wink seines Sohnes verstanden hatte und legte einen Arm um seine enttäuscht aussehende Frau, und tröstete sie. »Ich werde nach dem Frühstück ein Taxi bestellen, welches uns zum Flughafen bringt. Mach dir darüber keine Sorgen, Shinichi«. Ungesehen von Yukiko, zwinkerte Yusaku ihm zu. Er ahnte, dass Shinichi eine Nachricht von der mysteriösen Person bekommen hatte und dachte sich seinen Teil. Ich wüsste zu gern, welcher Junge ihm da schreibt. Shinichi lächelte seinem Vater dankend zu. Das weitere Frühstück verlief ziemlich ereignislos, so dass der Zeitpunkt des Abschieds kam. Während sein Vater die Koffer zum Taxi brachte, klebte seine Mutter weinend an seinem Arm. »Mutter, wir sehen und hören uns doch hin und wieder. Außerdem seid ihr über Weihnachten wieder in Japan, also weine nicht«, versuchte Shinichi es, der genau wusste, dass seine Mutter zum Teil ihre schauspielerischen Talente gerade zum Vorschein brachte. Sein Vater erlöste ihm vom seinem Leid und er wurde von beiden zum Abschied fest in die Arme genommen. »Bis bald«, winkte er ihnen lächelnd zu. Kaum war das Taxi verschwunden ging er hinein, lehnte sich gegen die Haustüre und zückte ein Handy.   *Hallo Kaito x3, ja, ich bin bereit! Meine Eltern sind unerwartet wieder nach Übersee aufgebrochen, so dass ich mich voll auf den Coup konzentrieren kann und wieder Ruhe in die Villa einkehrt :-)*   Er schickte die erste Nachricht ab und rutschte an der Tür hinunter, so dass er auf dem Parkett hockte. Mit zusammengekniffenen Lippen schickte er eine zweite Nachricht und traute sich sogar ein für ihn allessagende Emoji hinzuzufügen.   *Ja, darfst du! ♥*   Er schlug sich die Hände vor das Gesicht und musste erstmal tief durchatmen. Wenn das so weitergeht mit den Nachrichten, bringt Kaito mich damit um, bevor KID seinen Coup gestartet hat.   ≈ * ≈   »Herrgott nochmal Aoko, habe ich dir nicht gesagt, dass ich heute einen besonders starken Kaffee brauche?«, zeterte ihr Vater am Küchentisch. »Ich muss heute Kaito KID dingfest machen, da brauche ich so viel Koffein wie es nur geht«, meckerte er so laut weiter, dass es die Nachbarn mitbekommen haben müssten, da er bereits jetzt auch Hochspannung stand. »Und bevor du fragst, nein, du darfst nicht mit!«, fügte er hinzu. »Oh, heute werde ich dich schnappen KID, so wahr ich Inspektor bin, oh ja«, schwor er sich und war wieder voll im seinem Anti-KID Element.   ≈ * ≈   Kaito's Grinsen wurde breiter, als er beim Frühstück Shinichi's Nachricht las. Ein Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als er sich vorstellte, wie er seine Lippen auf die des Detektivs legte... Ein freudiger Schauer durchfuhr seinen Körper.   *Das höre ich gern. Gib heute alles, wenn du diesem Dieb gegenüberstehst. :) Ich freue mich auf unser nächstes Treffen... Dein Kaito*   Er schüttelte den Kopf, als seine Gedanken abdrifteten. Er stellte sich Shinichi's Lippen auf seinen vor, Shinichi's erregtes Keuchen, wenn er... »Jetzt nicht! Ich hab heute einen Coup, da kann ich nicht an so etwas denken...«, rief er sich zur Ordnung. Er warf einen Blick auf die Rose, die in einer Vase auf dem Fensterbrett der Küche stand. »Bald, Herr Detektiv... Bald...«   ≈ * ≈   Das Mädchen rollte genervt mit den Augen und seufzte, bevor sie ihrem Vater einen neuen Kaffee zubereitete. »Man Papa, jetzt schrei doch nicht so rum! Ich bin sicher, dass die Nachbarn dich gehört haben!«, schrie sie ihrerseits ebenso laut zurück. Traurig sah sie auf ihr Handy. Immer noch keine Nachricht von meinen Klassenkameraden... Schade, dabei hatte ich wirklich gedacht, jemand weiß, in wen Kaito verliebt ist... Da kann ich wohl nichts machen... »Wenn ich nicht schreie, bekomme ich noch einen Herzinfarkt, klar? Heute werde ich KID schnappen und den Blue Hope beschützen!«, brüllte er zurück und leerte den heißen Kaffee in einem Zug. Danach ertönte aus dem Haus Nakamori ein gehässiges Lachen.   ≈ * ≈   Überall liefen hektische Polizeibeamte herum und er hörte Inspektor Nakamori von weitem brüllen. Ein Wunder, dass der nicht mal heiser wird ... Kudo schaute sich das Szenario kopfschüttelnd an. Wenn die nicht mal lernen ruhiger zu werden, wird es KID auf ewig einfach haben. Der Detektiv warf einen Blick in dem Raum hinein, wo der Blue Hope aufbewahrt wurde. Dieser war zwar mit Laserstrahlen gesichert, aber er hatte keinen Zweifel daran, dass der Mondscheindieb diesen stehlen würde. Für heute haben sie starken Regen angesagt. Über das Dach wird er also nicht fliehen können, dachte er sich und war sich bereits sicher, dass der Dieb bereits vor Ort war. Er sah sich um. Vielleicht einer der Polizisten? Er zuckte mit dem Schultern und ging Richtung Keller, wo ein alter Schacht zum unterirdischen Fluchtweg führte, der mal vor Jahrzehnte für Brandfälle angelegt wurde und den KID als einzigen Fluchtweg verwenden konnte, da vor jedem anderen Ein- und Ausgang jede Menge Polizisten stehen würden, die die Anweisung hatten sich nicht vom Fleck zu bewegen. Egal was passieren würde. Ob sich die Polizisten im Eifer des Gefechts daran halten würden, stand wieder auf einem ganz anderen Stern. Hier unten werde ich ihn treffen. Da bin ich mir sicher! Seine Fingerspitzen kribbelten vor Freude, als er alleine in dem Kellerraum wartete. Er schaute auf seine Uhr. »Noch 2 Minuten bis Mitternacht«, murmelte er lächelnd und konnte es kaum noch erwarten.   Kaito hingegen hatte sich am frühen Abend schon ins Museum begeben, um als Polizist die Lage auszukundschaften. Inspektor Nakamori hatte seine Anweisungen an ihn in Kaito's Ohr gebrüllt, sodass er jetzt noch ein leises Summen vernahm. Wie ich es mir dachte, der Raum mit dem Blue Hope wird nur von den Laserstrahlen geschützt... Lediglich an den Ein- und Ausgängen stehen Polizisten... Es wird ein leichtes sein, diese auszuschalten. Kaito sah auf seine Uhr. Noch 2 Minuten bis Mitternacht. Gleich beginnt der Spaß. Der verkleidete Mondscheindieb sah zu, wie Nakamori immer noch seine Leute umher scheuchte. Leicht schüttelte er den Kopf darüber. ...3...2...1...0! Er ging bedächtig auf den Raum, in welchem der Stein ausgestellt wurde, zu. Seine Kollegen beobachteten ihn misstrauisch, doch bevor sie etwas sagen konnten, ließ Kaito kleine Bomben mit Schlafgas aus seinem Ärmel fallen. Die restlichen Polizisten stürmten, entgegen der Anweisung, wie erwartet von ihren Posten auf ihn zu. Auch diese legte Kaito prompt schlafen. Dann schnippte er mit den Fingern und stand in seinem weißen Kostüm da. Selbstsicher lächelnd setzte er sein Sichtgerät auf und bewegte sich elegant durch die Strahlen hindurch, bis er den Glaskasten entsicherte und den Blue Hope vorsichtig an sich nahm. Das wird auch immer einfacher, dachte er sich gelangweilt, als er plötzlich Schritte hinter sich vernahm...   Aus den oberen Etagen vernahm Shinichi lautete Hektik. »Es hat also begonnen«, murmelte er mit einem Lächeln im Gesicht. Ruhig blieb er an Ort und Stelle stehen und wartete Mitten im Raum des Kellers auf den Dieb. Unter ihm befand sich die Öffnung zum unterirdischen Fluchtweg, doch würde er nicht von der Stelle weichen und auf gut Glück KID hier alleine überwältigen können. »Gleich werden wir uns hier begegnen«. Er war angespannt und voller Vorfreude.   »Da bist du ja«, schrie Nakamori, der eine Gasmaske aufgesetzt hatte. »Heute entkommst du mir nicht«, brüllte er noch hinterher und versperrte den Ausgang. Mit einer Pistole, in denen sich Patronen mit Schlafmitteln befand, zielte er auf KID. Schließlich wollte er ihn lebend fangen und nicht töten. Er zielte, schoss, allerdings traf er nur den weißen Umhang. Elegant wich der Mondscheindieb den Geschossen aus. Er hatte Nakamori's Absichten längst durchschaut und konnte dementsprechend reagieren. Wieder wich er den Strahlen aus und stand auf einmal Nakamori gegenüber, der ihn überrascht ansah. »Nette Idee, Herr Inspektor, aber daraus wird nichts«, säuselte er grinsend. Er nahm dem verwunderten Nakamori seine Waffe aus der Hand und ließ sie durch den Raum davon schlittern. Blitzschnell wechselte er vom Sichtgerät zur Sonnenbrille und zündete zwei Blendgranaten. Er ließ den Inspektor und die heraneilenden Polizisten hinter sich und rannte mit seiner Beute den ausgesuchten Fluchtweg entlang. Bis er in einer scheinbaren Sackgasse landete.   Dank den Unterlagen von Jii wusste er jedoch, dass dort eine Klappe in einen unterirdischen Geheimgang führte. Dieser Gang war vor Jahrzenten für einen Brandfall angelegt worden. Grinsend öffnete Kaito den Fluchtweg, und kletterte herunter.   Wohl wissend, wen er gleich treffen würde...   ≈ * ≈   Weiter geht es mit Ein erfolgreicher Coup?   Kapitel 8: Ein erfolgreicher Coup? ----------------------------------     Shinichi kaute nervös auf seiner Lippe herum und warf einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr. Bereits 10 Minuten nach Mitternacht, dachte er sich und wurde sichtlich unruhig. Oben war es bereits verdächtig still geworden, also dürfte es nicht mehr lange dauern, bis er auf den Meisterdieb treffen würde. Es könnte jede Sekunde soweit sein. Wo bleibt er nur? Seine Nerven waren bis zum äußersten angespannt. Er hatte doch keinen Geheimgang auf den Blaupausen übersehen, oder? Eine unbekannte Unsicherheit keimte in ihm auf, aber dann hörte er hinter sich ein Geräusch... Ein weiterer Geheimgang? ...und drehte sich blitzschnell um, als der Mondscheindieb auf einmal vor ihm auftauchte und der untere Teil des weißen Umhangs majestätisch zu Boden flatterte. Er hatte den Zylinder tief ins Gesicht gezogen, und sein typisches, arrogantes Grinsen umschmeichelte seine Lippen. Kaito KID verbeugte sich respekterweisend vor dem Detektiv und richtete seinen Zylinder, indem er mit seinem behandschuhten Zeigefinger gegen die Krempe tippte und diese nach oben schob, sodass er ihn herausfordernd ansehen konnte. »Hallo, Herr Detektiv«, fing der Mann in Weiß leise das Gespräch an. »Mir war klar, dass du hier auf mich warten würdest«. Kaito's Grinsen wurde breiter. Innerlich war er aufgeregt und sein Herz schlug hart gegen seinen Brustkorb. Das Pokerface saß allerdings perfekt. Langsam ging er auf Shinichi zu. Mit scharfen, wachsamen und sogleich erwartungsvollen Augen blickte er dem Dieb entgegen. »Du hast diesmal lange gebraucht«, sagte er kühl und zugleich vorwurfsvoll, blieb dabei an Ort und Stelle stehen, schließlich befand sich unter seinen Schuhsohlen der Eingang zum unterirdischen Fluchtweg, der nach draußen in die Freiheit führte. Er steckte lässig seine Hände in die Hosentaschen und sah dem Dieb herausfordernd an.   »Dennoch bin ich überrascht. Auf meinen Blaupausen, die ich von Inspektor Nakamori erhalten habe, war dieser zusätzliche Geheimgang nicht eingezeichnet, da bin ich mir absolut sicher«, gestand er beeindruckt. Ob mir dieser Fehler zum Verhängnis werden könnte?, fragte er sich im stillen und schaute den Dieb vor sich abwartend an. Was wird dein nächster Zug sein? Ein Angriff mit einer Blendgranate? Das Adrenalin schoss durch seine Adern. Unruhig presste er seinen Kiefer aufeinander und seine Kiefermuskeln traten angespannt hervor, während seine Augen wachsam auf dem Gentleman-Dieb ruhten, der gemächlichen Schrittes auf ihm zukam. »Ich muss sagen, ich bin etwas enttäuscht, mein lieber Herr Detektiv...«, erwiderte er amüsiert wispernd, und kam Shinichi noch näher. So nah, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. Kudo rührte sich nicht vom Fleck als sich ihre Nasenspitzen fast berührten; er wollte gerade zum Angriff ansetzen, als der Dieb etwas sagte, dass ihn in seinem Vorhaben innehalten ließ. »Du hast mein Rätsel nicht gelöst«, fuhr er fort, als dem Detektiv aufgrund der gefährlichen Nähe die Worte fehlten. Ich muss standhaft bleiben und weiterhin den Fluchtweg versperren. »Ich meinte damit, dass die schönsten Saphire deine Augen sind...«, hauchte der Dieb, sah Shinichi dabei tief in dessen Seelenspiegel. »Du bist der Unbekannte?«, hauchte der Detektiv überrascht und seine Augen wurden groß. »Die Farbe Blau, jetzt ergibt alles einen Sinn«, murmelte er und war damit von seinem Tun abgelenkt, ein schwerer Fehler. Das Herz des Diebes schlug noch schneller gegen seine Rippen, als er auch die letzten Millimeter überbrückte und seine Lippen sanft auf die seines Lieblingsdetektivs legte. Der Körper von Kudo versteifte sich; seine Augen weiteten sich geschockt und sein Kopf war wie leergefegt. Kaito vergaß in diesem Moment alles um sich herum. Er dachte nicht nach, sondern hatte nur noch das Verlangen nach Shinichi's weichen Lippen. Kaito, schoss es ihm durch den Kopf und ein Ruck ging durch seinen erstarrten Körper, was den Dieb veranlasste sich von ihm zu lösen. Als der Detektiv sich wieder regte und aus seiner Schockstarre erwachte, unterbrach der Dieb in Weiß widerwillig den Kuss. Er drängte Shinichi zurück, in dem er den überrumpelten jungen Mann sanft mit seiner Hand auf dessen Brustkorb liegend, unter welchem er den rasenden Herzschlag des Detektiv schlagen spürte, nach hinten stieß, so dass sein Fluchtweg frei wurde. Plötzlich schnippte er mit den Fingern und hielt die Rose in seiner rechten Hand, welche Jii im anweisungsgemäß besorgt hatte. »Zu meinem Leidwesen muss ich dich wieder verlassen, Herr Detektiv. Nimm diese Rose als Zeichen meiner Zuneigung. Ich hoffe, wir werden uns bald wiedersehen«, lächelte er und überreichte diese dem Detektiv. Jener war so paralysiert, dass er aus reinem Reflex heraus die Rose entgegennahm und das Gesagte nur nebenbei aufnahm. Denken und kombinieren konnte er bei Weitem gerade gar nicht. Mit diesen letzten Worten entkam der Meisterdieb mit einem letzten Blick auf Shinichi werfend, der noch immer Starr vor Schreck vor sich hinstarrte, durch den frei gewordenen Fluchtweg. Der Meisterdieb 1412 war verschwunden und er blieb alleine in dem Kellergewölbe des Museums zurück.   »KUDO!!! Hast du ihn?«, hörte er aus der oberen Etage Inspektor Nakamori schreien, wodurch er wieder zu Sinnen kam. Sein Verstand rotierte. Unzufrieden knirschte er mit den Zähnen und warf die Rose wütend zu Boden. »Du elender Dieb«, zischte er und war sauer auf sich selbst, dass er so leicht zu überrumpeln gewesen war. Aber wer hätte mit solch einer Aktion des Diebes schon gerechnet? Shinichi hatte sich auf einen körperlichen Angriff vorbereitet und nicht auf einen... ja, nicht auf einen Kuss.   »Du verdammter Mistkerl. Dieser Kuss war nicht für dich bestimmt gewesen«, schrie er frustriert und hoffte, dass der Dieb es im unteren Gang noch mitbekommen hatte. Wütend drehte sich der Detektiv um und marschierte eiligen Schrittes aus dem Museum heraus. Vorbei an einem verblüfften Inspektor und dessen verwunderten Kollegen. »Ich schicke Ihnen meinen Bericht per Mail zu«, murrte Shinichi ungehalten beim Vorbeigehen, so dass Inspektor Nakamori ihn ohne einen weiteren Kommentar gehen ließ.   Der Mondscheindieb rannte durch den geheimen Ausgang nach draußen. Shinichi's Worte hatte er sehr wohl noch gehört, welche nach wie vor in seinen Ohren klingelten. Ein wenig tat es ihm leid, dass ihm die falsche Person den ersten Kuss gestohlen hatte. Allerdings hatte er der verbotenen Frucht nicht weiterhin widerstehen können. Es war ein Fehler gewesen, das war ihm bewusst, aber zurücknehmen konnte und wollte er es nicht. Es war geschehen und jetzt musste er lernen damit umzugehen.   In einer ruhigen Seitengasse zog Kaito sich flink um und spannte seinen Regenschirm auf. Es regnete immer noch in Strömen und der Mond war durch dichten, grauen Wolken verdeckt. Den Blue Hope hatte er sicher in seiner Tasche verstaut. Er würde ihn in der nächsten, klaren Vollmondnacht prüfen.   Zuhause legte Kuroba sich missmutig gestimmt ins Bett. Ich hätte ihn nicht küssen dürfen... Nicht als Kaito KID, waren seine letzten Gedanken, bevor er einschlief.   In dieser Nacht wurde er zum ersten Mal von einem schrecklichen Albtraum geplagt. Shinichi ging auf ihn zu und er schloss vorfreudig die Augen, als sich ihre Lippen immer näher kamen... Doch bevor es zu einem Kuss kam, riss eine dunkle Klaue Shinichi fort von ihm, hörte wie dieser panisch seinen Namen schrie, aber er konnte ihn nicht erreichen. Egal was er tat. Er wurde von ihm fortgerissen und von der dämonischen Klaue tiefer und tiefer in die Finsternis hineingesogen.   Schweißgebadet erwachte er aus diesem Albtraum. »Nur ein Traum...? Aber was für einer... So etwas Verrücktes hab ich ja noch nie geträumt...« Er rollte sich auf die Seite und murmelte sich wieder in seine Decke ein. Weiterschlafen konnte er nach diesem Traum, der sich so real angefühlt hatte, allerdings nicht mehr. Lange grübelte er darüber nach. Sollte das eine Warnung gewesen sein? Sollte er sich etwa von Shinichi fern halten oder interpretierte er da zu viel hinein? Oder kann es sein, dass der Blue Hope wirklich verflucht ist? ≈ * ≈   Shinichi stampfte durch den starken Regen nach Hause und bemitleidete sich selbst. Wie konnte er nur so naiv gewesen sein? Er wusste doch nur allzu gut, dass der Mondscheindieb stets zu unlauteren Mitteln griff und alle an der Nase herumführte, um sein Ziel zu erreichen, aber mit solch einer Handlung hatte er wirklich nicht gerechnet gehabt. Warum hatte er das getan? Aus reinem Spaß heraus?   Er kaute unzufrieden auf seine Unterlippe herum. Seine Haare hingen ihm klatschnass ins Gesicht ebenso klebten seine Klamotten an seinem Körper. Mit einem traurigen Ausdruck in den Augen schaute er hinauf in den regnerischen und mit dicken, dunklen Wolken verzogenen Nachthimmel. Kaito sollte mich doch als erstes Küssen, dachte er betrübt und ging verstimmt weiter. Zu Hause angekommen entledigte er sich seiner nassen Klamotten und nahm eine ausgiebig lange warme Dusche. Warm wurde ihm jedoch nicht. So leergefegt wie sein Kopf bei dem Kuss von KID war, umso mehr Gedanken schossen jetzt dadurch. Seine Gedanken fuhren Achterbahn und ihm war klar, dass er in dieser Nacht kein Auge zubekommen wurde. Dennoch legte sich ins Bett und starrte eine Weile teilnahmslos die Zimmerdecke an ehe er deprimiert seufzte und eine Nachricht an Kaito schrieb, kurz und direkt:   *Hey ... Kannst du morgen vorbeikommen?*   Er wälzte sich in seinem Bett herum, als sein Handy vibrierte. »Huch, eine Nachricht von Shinichi«, stellte er fest und las den kurzen Text. Augenblicklich meldete sich sein schlechtes Gewissen zur Wort. Da hat jemand Redebedarf. Verständlich…   *Klar, kann ich machen... Wenn du mir sagst, wo du wohnst?*   Er tippte noch eine Weile lustlos auf dem Smartphone herum, las die ersten Schlagzeilen zu seinem Auftritt als Kaito KID. Doch Freude über den gelungenen Coup wollte nicht so recht aufkommen... Er war überrascht, dass er zu dieser späten Stunde noch eine Antwort von Shinichi erhielt.   *Im Beika Viertel, Block 14, Hausnummer 12. Ich warte auf dich. Einfach durch das Tor gehen. Die Haustür lasse ich offen!*   Ein schweres Seufzend drang aus seiner Kehle empor. Er brauchte dringend einen Rat von einem guten Freund. Ob er auch bei dem Coup in der Zuschauermenge war?   *Hallo Jii-chan. Können wir uns morgen Vormittag treffen? Ich habe eine wichtige Frage an dich.*, schrieb er in die Mail an seinen Komplizen und hoffte, dass er sie gleich am Morgen lesen würde.   Er legte das Handy beiseite und murmelte sich wieder in seiner Bettdecke ein. Das wird eine lange, unruhige Nacht. ≈ * ≈   Am frühen Morgen hatte er die Nachricht seines jungen Herrn gelesen und machte sich sofort Sorgen.   *Ist der Coup nicht gut verlaufen? Ich bin im Blue Parrot, junger Herr. Sie können jederzeit vorbeikommen.*, schrieb er, und während er auf Kaito wartete, füllte er seine Theke mit neuen Spirituosen auf. ≈ * ≈   Nach einer schlaflosen Nacht hatte Kaito erst in den frühen Morgenstunden etwas Schlaf finden können. Jedoch nicht lange, denn er hatte den Plan gefasst, vor dem Treffen mit Shinichi, noch dem Blue Parrot einen Besuch abzustatten.   Dort angekommen, betrat er die Bar und zog seine Jacke aus. »Hallo Jii... Einen ganz starken Kaffee bitte«, murmelte er niedergeschlagen, als er sich auf einen der Barhocker setzte und offenkundig Trübsal blies. Der gute alte Jii war sofort alarmiert. Ohne groß zu Fragen machte er seinem junge Herrn einen starken Kaffee und erst als dieser durch war und er Kaito eine große Tasse vor die Nase stellte fragte er nach. »Was ist passiert, junger Herr?« »Danke dir«. Kaito pustete an der Tasse, bevor er einen kleinen Schluck nahm. »Der Coup war nicht das Problem. Der ist reibungslos verlaufen. Es ist nur.... Ich habe Shinichi geküsst, obwohl ich ihm als Kuroba Kaito den ersten Kuss versprochen hatte. Es war sein erster überhaupt und naja... wir hatten uns privat etwas angenähert, und...« Kaito errötete merklich und wagte es nicht, Jii in die Augen zu sehen. Er starrte stattdessen die braune Brühe in seiner Tasse an. »Ich hab's echt verbockt«, seufzte er schließlich. Der alte Mann war für einen Moment sprachlos. Solch ein Problem hatte er nicht erwartet gehabt. »Und ich dachte schon, Sie wären verflucht worden, junger Herr«, seufzte er erleichtert. Dennoch schaute er Kaito ernst an, der beschämt auf das schwarze Gebräu in seinen Händen starrte. »Ich kann euch nicht verbieten, in wen ihr euch verliebt, aber ihr spielt mit dem Feuer, junger Herr. Wenn er herausfindet, dass Sie KID sind könnte er womöglich das Gefühl haben, nur benutzt worden zu sein, gerade vor dem Hintergrund, dass Sie ihn in ihrem Alter Ego zuerst geküsst haben, von dem man weiß, dass er gerne mit der Polizei seine Spielchen treibt«. Jii seufzte überlegend. »Lassen sie ihn als Kaito spüren, dass er für sie alles andere ist als eine Spielfigur und geben Sie darauf Acht, dass er nie ihre zweite Identität herausfindet«, ermahnte er ihn. Er konnte ja nicht ahnen, dass Kaito bereits mit dem Gedanken spielte Shinichi einfach alles zu erzählen, aber woher sollte der alte Mann das auch wissen? Jii setzte immer alles daran, dass keiner seine wahre Identität herausfinden würde, da würde er Kaito sicherlich nicht raten genau das einem Detektiv zu erzählen, der eng mit der Polizei zusammenarbeitet. »Wer weiß, vielleicht bin ich das ja zusätzlich...«, murmelte Kaito in seinen Kaffee und lachte spöttisch. »Danke für deinen Rat, Jii. Ich treffe mich nachher mit ihm, und... Nein, ich werde ihm nicht erzählen, wer ich bin«, fügte er fix hinzu, als er den erschrockenen Blick des älteren Mannes einfing. »Dann würde er mich womöglich noch hassen...«, seufzte er. Schöner Mist... Lustlos trank er seinen restlichen Kaffee aus. »Ich muss auch schon wieder los. Shinichi braucht mich jetzt. Mach's gut, Jii« Der Magier stand schwungvoll auf, und schnappte sich seine Jacke. Draußen wurde er von der Sonne geblendet, die ihm wie zum Hohn fröhlich scheinend ins Gesicht schien. ≈ * ≈   Tiefe Augenrinne zierten das Gesicht von Kudo. In der Nacht konnte er wie erwartet nicht schlafen. Müde saß er in der Bibliothek in seinem geliebten Ohrensessel und hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. Der Kaffee war bereits kalt, aber das störte Shinichi nicht. Wann Kaito bloß kommt?, fragte er sich und seufzte niedergeschlagen. Ob er daran denkt, dass ich die Tür offen gelassen habe? Er hatte unsägliche Kopfschmerzen vom vielen Denken und dem Was wäre wenn..., aber abschalten konnte er seine Gedanken bedauerlicherweise auch nicht. Es war ein Teufelskreis. Müde fuhr er sich durch die Haare und bettete seinen Kopf auf seine Knie. Soll ich Kaito erzählen was passiert ist? Genau wie in der Nacht war er wieder so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er gar nicht mitbekam wie eine Person die Bibliothek betrat. »Ganz schön leichtsinnig von dir, die Haustüre offen zu lassen, mein Lieber«. Kaito trat in die Bibliothek und fand Shinichi in einem schlechten Zustand vor. Sein Magen krampfte sich zusammen und das schlechte Gewissen meldete sich erneut zur Wort. Kaito ließ sich jedoch nichts anmerken und mimte das Unschuldslamm. »Wie lief der Coup?« Und als Shinichi ihm als Antwort nur ein schweres Seufzen gab, fragte er: »Nicht so gut, hm?« Er ließ sich in einem zweiten Sessel nieder und beobachtete den Detektiv abwartend.   Kudo hörte wie Kaito sich in dem etwas neueren Sessel neben ihn setzte. »Nein«, nuschelte der Detektiv zwischen seinen Beinen und verharrte noch einen Augenblick in dieser Position, ehe er seinen Kopf, der immer noch auf seinen Knien lag, Richtung Kaito drehte. Aus müden Augen sah er ihn an. Seine Haare waren entgegen der üblichen Norm verwuschelt und standen in allen Richtungen ab. »Tut mir Leid, dass du mich in dieser Verfassung sehen musst, aber ich konnte nicht schlafen, weißt du ...«, lächelte er entschuldigend. »Aber ich wollte dich bei mir haben«. Kaito seufzte mitfühlend. »Magst du darüber reden, was passiert ist?«, fragte er fürsorglich und unterdrückte das Verlangen, Shinichi für diesen einen Satz zu umarmen. Unbewusst fuhr der Detektiv sich mit seinen Fingerkuppen über seine Lippen, als er realisierte was er da tat, zog er sie ganz schnell wieder weg. »Nein, eher nicht«, antwortete er flüsternd und schüttelte seinen Kopf. »Jetzt gerade nicht«, korrigiert er sich, damit Kaito sich nicht auf den Schlips getreten fühlte. Er wollte es ihm erzählen, aber nicht in diesem Augenblick. Mit einem ruhigen Ausdruck sah er in Kaito's indioblaue Augen, die ihn verwirrt ansahen. Ein schmales Lächeln zierte Shinichi's Lippen, als er Aufstand nur um vor Kaito's Sessel stehen zu bleiben. »Würde es dir was ausmachen, wenn… wenn du mich in die Arme nimmst?«, fragte er schüchtern und sah ihn bedeutungsvoll an.     Weiter geht es mit Die Folgen einer unschuldigen Umarmung. Kapitel 9: Die Folgen einer unschuldigen Umarmung ------------------------------------------------- »Schon gut. Dann reden wir später«, meinte Kaito sanft und erhob sich, nahm Shinichi ohne weitere Worte liebevoll in den Arm. Er schnupperte noch leicht den Duft des Aftershaves ein, das Shinichi in der vergangenen Nacht schon an sich gehabt hatte. Alles in Kaito schrie danach, dass er ihn erneut küssen sollte, doch diesmal widerstand er der Versuchung. Er wollte seinen Freund nicht noch mehr belasten. Dennoch umarmte er ihn fester, und schmiegte sein Gesicht wohlig seufzend in Shinichi's Halsbeuge. Kudo war noch nie im Leben so über eine Umarmung dankbar wie in diesem Augenblick. Er hatte das Gefühl, dass jeglicher Kummer von seinen Schultern fiel und fühlte sich in dieser Umarmung so sorglos und geborgen. Kaito ist so warm, dachte er sich und schloss genießerisch seine Lider. Ein angenehmer Schauer lief seinen Rücken hinunter als er Kaito's wohligen Seufzer vernahm. Der Detektiv kuschelte sich daraufhin weiter an ihn und legte seine Arme um dessen Hals, damit er sich noch mehr an ihn schmiegen konnte. Ein genießerischer Laut drang aus seiner Kehle empor und sein heißer Atem streifte ebenfalls Kaito's empfindliche Haut am Hals. Der Magier unterdrückte ein Stöhnen, als er den warmen Atem an seinen Hals spürte. Stattdessen keuchte er leise. Kudo's Hand fuhr durch sein zerwuscheltes, braunes Haar und streichelte liebevoll über die Kopfhaut. Das Blut schoss Kaito zunehmend und ungewollt in seine Körpermitte, warf ihn die Nähe völlig aus der Bahn, die der Detektiv unbewusst bei ihm auslöste und er verfluchte sich innerlich für seine körperliche Reaktion, welche alles andere als passend war in dieser Situation. Oh nein... Ich will ihn doch nicht verschrecken... Sonst denkt er noch, dass ich sexbesessen bin, dachte er sich verzweifelt und brachte bewusst etwas Abstand zwischen sie beide, damit Shinichi nicht das Geschenk bemerkte. Dieser kam nicht Drumherum gegen Kaito's Halsbeuge zu schmunzeln. Er ist so liebenswürdig.   Der Detektiv rechnete es ihm hoch an, dass dieser sich gerade von ihm entfernte, dennoch wusste er um das Geschenk. Er hatte es zwar nicht gespürt, aber der Körper des Mannes in dessen Armen er sich befand sprach Bände und er war immerhin ein Detektiv und konnte die Zeichen trotz seiner schlechten, emotionalen Verfassung, die sich zunehmend in Kaito's Armen besserte, deuten. Seine Körpertemperatur ist angestiegen. Sein Puls schießt in die Höhe und seine Halsschlagader pulsiert regelrecht unter meinen Lippen, schoss es ihm durch den Kopf, aber ihm ging es in diesem Augenblick nicht anders. Sein Körper reagierte auf die gleiche Art und Weise und dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich; er wollte daran festhalten und es nie mehr missen wollen. Das unterdrückte Stöhnen, das an sein Ohr drang, machte es nicht besser und während dieses sinnliche Geräusch einen weiteren Schauer in ihm auslöste kam er nicht Drumherum, dass sich seine Lippen an Kaito's Hals verselbständigten, welcher ein erregtes Keuchen allerdings nicht mehr unterdrücken konnte, als er Shinichi's zärtlichen Küsse an seinem Hals spürte. Die weichen Lippen auf seiner empfindlichen Haut; es fühlte sich einfach gut an. Als er merkte, dass es seinem Detektiv genauso erging, gab es kein Halten mehr für ihn. Er verringerte den Abstand zwischen ihnen wieder, so dass er Kudo's Körper dicht an seinem fühlte. Gleichzeitig umarmte er ihn fester, presste ihre Körper aneinander. »Shinichi...«, hauchte Kaito atemlos. »…darf ich...?« Als Kuroba den Abstand wieder zwischen ihnen verringerte, konnte er nicht mehr an sich halten. Das Gefühl, was von seinem Körper besitzt ergriff, war einfach unbeschreiblich. Seine Finger krallten sich in den Stoff von Kaito's Shirt und er stöhnte erregt auf, als sich unweigerlich ihre Unterleiber berührten. Sein Verstand setzte für einen Augenblick aus und ihm wurde schwindelig von den ganzen Sinneseindrücken, die über ihn hineinbrachen. »Hmmm?«, murmelte er verwirrt und sah Kaito aus glasigen Augen verträumt an. Er wusste nicht, was Kaito von ihm wollte, dennoch nickte er und wartete gespannt auf das, was Folgen würde. Auf das Nicken hatte dieser nur gewartet. Er nahm sanft Shinichi's Kinn in seine Hand und küsste ihn. Doch diesmal blieb es nicht bei einem unschuldigen Kuss, denn seine Zunge strich gierig über die verbotenen Lippen und forderte ungeduldig um Einlass in die wohl behütete Schatzkammer, die es zu plündern galt. Gleichzeitig wanderte die andere Hand unter den Pullover, berührte die nackte, warme Haut seines Rückens, und streichelte hauchzart darüber. Kudo drohte dahin zu schmelzen als er die fremde Zunge auf seinen Lippen spürte. Wie von alleine öffnete sich sein Mund und ihre Zungen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss; und als er kurz darauf noch die sanften Fingerspitzen über seine nackte Haut am Rücken streicheln fühlte, war es um ihn geschehen. Erregt stöhnte er in den Kuss hinein und seine Beine drohten wegzukippen, so sehr war er ihm ausgeliefert, wurde aber von starken Armen gehalten. Dennoch geriet Kuroba ins Schwanken und beide jungen Männer verloren letztendlich den Halt und landeten in dem Sessel hinter Kaito, welcher einen überraschten Laut von sich gab. Ein nervöses Lachen erklang. »Bist du dir sicher, dass du das willst?«, fragte er mit lustverhangenem Blick, sah Shinichi dabei tief in die blauen Augen, während er ihn auf seinen Schoß enger an sich schob, da er eigentlich nicht vorhatte, jetzt aufzuhören ... Der Detektiv schluckte schwer, als er in das glänzende indigoblau schaute und sein Kehlkopf machte einen unruhigen Hüpfer. Ihm war klar, was er mit dieser Frage meinte und Zweifel keimten in ihm auf. Er wollte es, aber war er wirklich schon so weit? Seine Finger zeichneten liebevoll Kaito's Wangenknochen nach als er weiter seinem Blick standhielt. Seine blauen Saphire glänzten vor Lust und gleichzeitiger Unsicherheit. »Nicht das volle Programm«, fing er leise an, als er weiterhin zärtlich dessen Gesichtskonturen nachfuhr. »Aber vielleicht ein bisschen Petting?«, flüsterte er erregt und wollte das hier nicht vollkommen Enden lassen. »Okay... Wir sollten auch nichts überstürzen«, erwiderte dieser hauchend und mit vor Lust rauer Stimme. Dann zog er den Detektiv bestimmend an sich, küsste ihn erneut voller Leidenschaft. Seine Hand wanderte wieder unter Kudo's Pullover und streichelte über seine Brust; als er die empfindlichen Brustwarzen ertastete, reizte er sie etwas mit Daumen und Zeigefinger und zwirbelte sie neckend. Kaito unterbrach seinen Kuss nur kurz, um Shinichi das störende Oberteil über den Kopf zu ziehen. Als es auf dem Boden landete, verschloss er ihre Lippen erneut. Kudo grummelte unzufrieden als Kaito den Kuss unterbrach. Er wollte nicht von diesen sinnlichen Lippen getrennt werden, aber ehe er sich versah, saß er ohne Shirt auf Kaito's Schoss und wurde wieder von gierigen Lippen in Beschlag genommen, welchen er voller Tatendrang erwiderte, als auch er aktiv wurde und mit einen Fingern auf Wanderschaft ging. Schließlich wollte er Kaito auch etwas verwöhnen, doch gerade, als er seine Hand unter das Shirt gleiten ließ und Kaito's Bauchmuskeln unter seiner Berührung zusammenzuckten, stoppte er. Widerwillig löste er den Kuss. »Ist der Sessel nicht zu unbequem?«, keuchte er fragend und sein Blick wanderte wie von alleine Richtung Tür, während seine Hand unbewusst an Kaito's Hosenbund entlang wanderte. »Mein Bett wäre bequemer«, flüsterte er verführerisch gegen die Lippen des Magiers auf die er einen Kuss hauchte. »Mmh, jetzt wo du es sagst«, kicherte er vergnügt und wartete bis Shinichi aufgestanden war, bis er sich ebenfalls erhob. Dann folgte er ihm durch die Räume ins Schlafzimmer.   Er wartete, bis sich Shinichi auf das große, weiche Bett gesetzt hatte, und tat es ihm gleich. Diesmal verwöhnte er den Detektiv mit unzähligen Küssen am Hals, während er ihn sanft zur Seite dirigierte und sich an seinen Rücken schmiegte. Seine Hand wanderte über den begehrten Körper nach unten, zu dessen Hosenbund. Neckend strich er von außen darüber, fühlte die harte Erhebung. Er vergewisserte sich mit einem kurzen Blick in Shinichi's halbgeschlossene Augen, dann glitt seine Hand unter den störenden Stoff seiner Hose. »Ka~ito~«, stöhnte der Detektiv voller Lust seinen Namen als er die fremden, flinken Finger an seinem Glied spürte, an die er sich unbewusst weiter drängte. Diese Gefühle, die durch seinen Körper jagten, dieses Verlangen, waren einfach unbeschreiblich. Mit zittrigen Fingern öffnete er Kaito's Hosenbund und während er sich ihm entgegenstreckte, damit sich ihre Lippen erneut zu einem heißen Zungenkampf trafen, glitt auch seine Hand unter dem Stoff der Boxershorts und fühlte die harte Länge, die er etwas schüchtern begann zu streicheln. »Shin..ichi...«, keuchte er mit dunkler Stimme, als der Detektiv ihn ebenfalls schüchtern zu massieren begann. Kuroba erhöhte sein Tempo und bemerkte, wie die Spitze von Shinichi's Penis mit Luststopfen versehen war. Lange würde es also nicht mehr dauern, bis dieser kommen würde. Gefangen in seinen Gefühlen, stöhnte und keuchte er abwechselnd, gab sich völlig der Lust hin, die seinen Körper wohlig einlullte. Als Shinichi's Hand ebenfalls schneller wurde und den Griff um seinen Penis verfestigte, sah er Sterne vor seinen Augen aufblitzen und kam schließlich in dessen Hand. Er umfasste Shinichi's Länge etwas fester, und fuhr an der empfindlichen Spitze mit dem Daumen entlang. Als Kaito mit dem Daumen über seine feuchte Eichel fuhr, war es um ihn geschehen. Er drückte seinen Kopf gegen Kaito's Brustkorb und stöhnte seinen Orgasmus in dessen Shirt hinein, während er sich in der geschickten Hand ergoss. Seine Hand war vom Samen der Lust genauso befleckt wie die Kaito's, doch störte es die beiden jungen Männer nicht. Shinichi atmete schwer und sein ganzer Körper bebte noch. Er wollte was sagen, war allerdings sprachlos. Verlegen schaute hinauf zu Kaito, der ihn jedoch liebevoll anlächelte. Ein zartes Schmunzeln legte sich auf seine Gesichtszüge und kuschelte sich zufrieden an den erhitzten Körper, wo er sich wohl und geboren fühlte. Das möchte ich wirklich nie mehr missen, dachte er sich glücklich und schloss genießerisch die Augen, als er seinen Duft einatmete. In der letzten Nacht hatte er keinen Schlaf gefunden und nun war er - ohne es zu merken - einfach in Kaito's Armen eingedöst, der es ihm gleichtat. So holten sie gemeinsam den verpassten Schlaf der vergangenen Nacht nach.   Als Kuroba nach ein paar Stunden langsam aus seinen Schlaf erwachte, befand sich Shinichi immer noch in seinen Armen und beobachtete, wie sich dessen Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Er brachte es nicht über's Herz, ihn zu wecken, also blieb er still liegen und beobachtete ihn mit einem sanften Ausdruck in den Augen. Zärtlich strich er mit dem Daumen die Konturen von seinen Lippen nach. Zu gern würde er ihn erneut küssen, aber Kaito befürchtete, ihn damit aufzuwecken. Entgegen der Annahme von Kaito war Shinichi allerdings bereits wach und versuchte sich weiter schlafend zu stellen, um für den Augenblick die zärtlichen Berührungen zu genießen. Als dieser die Konturen seiner Lippen nachfuhr blitzte eine Erinnerung in ihm auf und er wurde unruhig in den Armen seines Freundes, den er ab heute wohl so bezeichnen durfte. Dies war eine unausgesprochene Tatsache. »Kaito, ich muss dir was sagen«, fing er zögerlich an und öffnete die Augen. Er wollte die schöne Stimmung nicht vermiesen, aber er musste es ihm jetzt sagen. Hier in seinem Armen brachte er noch den Mut dazu auf, später würde er es nicht mehr wagen. Das wusste er nur allzu gut. Er ergriff seine Hand und drückte diese fest als er ihm in die indigoblauen Augen sah. »Ich wollte dich unbedingt bei mir haben, weil gestern auf dem Coup was passiert ist. Kaito KID überrumpelt gerne seine Widersacher mit Streichen mit denen keiner rechnet«, fing er erklärend an und sein Herz raste vor Nervosität schnell in seiner Brust, als er Kaito's Fingern mit den seinen verschränkte. »Und in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit hat er mich gestern einfach so aus Spaß heraus geküsst. Es tut mir leid, dass du nicht der Erste warst«, murmelte er bedrückt und drückte sein Gesicht erneute gegen die Brust seines Freundes, da er befürchtete, dass dieser nun einfach aufstehen und gehen würde. Kaito spürte bei den Worten erneut das schlechte Gewissen in sich nagen und seufzte schwer. »Ich ...«, brach er sogleich den angebrochenen Satz ab und rang ein paar Sekunden mit sich, bevor er sich dagegen entschied, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich glaub es einfach nicht«, sagte er stattdessen leise und bemerkte dabei Shinichi's zögerlichen Blick. »Hab keine Angst, ich bin dir nicht böse deswegen. Es ist schade, dass ich nicht der Erste war, aber solange du nun aufhörst, von ihm zu schwärmen ...« Er zwinkerte ihm keck zu. »Denn ab heute gehörst du zu mir«. Er unterstrich seine Worte mit einem weiteren, liebevollen Kuss auf die vom vielen küssen geröteten Lippen und drückte ihn bestimmend an sich. Ein Sack voller Steine fiel Kudo vom Herzen und er war unglaublich erleichtert. Nun stand nichts mehr zwischen ihnen und er lächelte Kaito glücklich an, was auch seine Augen erreichte, die wie zwei Diamanten funkelten. »Ich schwärme ab heute lediglich von dir«, versprach er und seufzte im nächsten Augenblick wohlig in den Kuss hinein. »Sofern ich deine Küsse jetzt jeden Tag bekomme«, grinste er frech und wurde im nächsten Moment aber wieder Ernst. »Sag mal du warst so unruhig im Schlaf«, fing er an und strich Kaito besorgt über die Wange. »Hast du einen Alptraum gehabt?« »Die wirst du bekommen... Ich kriege nie genug von dir«, schnurrte Kaito vergnügt, aber bevor er ihn erneut küssen konnte, erschrak er innerlich bei dessen Frage. »Ach was, ähm... Das war nichts weiter, mach dir keine Sorgen«, spielte er den erneuten Alptraum herunter. Ich habe schon wieder geträumt, dass er stirbt. Das darf doch nicht wahr sein! Ob es wirklich an diesem Diamanten liegt? Um sich selbst zu beruhigen, fuhr er turnusmäßig mit seinen Fingern durch die braune Haarpracht von Kudo, welcher verwirrt seine Braunen zusammenzog als er den Alptraum herunter spielte. Vielleicht möchte er gerade einfach nicht darüber sprechen, dachte er und beschloss zunächst nicht weiter nachzuhaken. Stattdessen genoss er mit einem Schnurren die Streicheleinheiten, die er bekam.   Alles fühlte sich so richtig und vertraut an, obwohl er ihn eigentlich noch gar nicht richtig kannte. Verträumt malte Shinichi auf Kaitos' Brust ein paar Kreise. »Sag mal, was hast du eigentlich für Hobbies?«, fragte er, da er ihn besser Kennenlernen wollte. »Hm, mein Hobby ist die Zauberei. Ich bin schon recht gut darin, wenn ich das mal so behaupten darf«, verkündete er stolz. »Außerdem fahre ich gern mit meinem Motorrad durch die Gegend und ärgere meine Kindheitsfreundin«. Er lachte leise. »Sie mich aber auch, von daher... Was machst du so, außer Verbrechern hinterherzujagen?« Kaito schmunzelte leicht bei seinen Worten. »Du bist sicher viel allein hier, oder?«, fragte er nun mitfühlend und kraulte ihm im Nacken. Er schaute nicht schlecht als Kaito die Zauberei erwähnte. »Du bist ein Illusionist? Führst du mir später was vor?«, bat er, da nun wirklich neugierig war. »Mit meiner Mutter war ich früher als Kind immer bei Zaubershows und weiß noch wie fasziniert ich war. Ich habe immer versucht, hinter dem Trick zu kommen«, erinnerte er sich und genoss weiterhin die Liebkosungen als er leise kicherte als er an die Zeit zurückdachte. »Allerdings kann ich mich nicht mehr an den Namen des Magiers erinnern, dessen Shows wir immer besucht haben. Da war ich wohl doch zu klein«. Er schnurrte zufrieden als er im Nacken gekrault wurde und kuschelte sich in Kaito's Halsbeuge, während er die andere Hand es Magiers ergriff und mit seinen Fingern spielte. »Hm, ich bin der größte Sherlock Holmes Fan. Ich spiele Geige - meistens unten in der Bibliothek - und hin und wieder auch Fußball, um mich fit zu halten und alleine bin ich ja jetzt nicht mehr«, antwortete er und lächelte smart. »Spielst du mir mal etwas vor?«, fragte er neugierig. »Klassische Musik höre ich hin und wieder gerne. Und ich bin sicher, dass du gut spielen kannst«. Kuroba's Hand strich über Shinichi's Haaransatz. »Richtig, alleine bist du nicht mehr. Du hast ja jetzt mich«. Er grinste fröhlich, und küsste seinen Freund erneut. »Natürlich! Ich spiele dir sehr gerne etwas vor, wenn du das möchtest«, freute sich Shinichi, dass mal einer seine Geigenkünste hören wollte und anscheinend klassische Musik ebenso liebte wie er. Ran interessierte sich nicht dafür. Sonoko verzog bei klassischer Musik nur die Miene und Heiji musste immer dümmliche Kommentare abgeben. »Aber wir sollten Duschen gehen. Es ist schon spät und so langsam bekomme ich Hunger«, sagte er und stand auf. Er suchte sich ein paar frische Klamotten zusammen und gab auch Kaito Anziehsachen von ihm, da sie sich am Vormittag ein wenig eingesaut hatten. »Ich gehe zuerst«, antwortete der Detektiv fix, aber nicht ohne seinem Freund einen verruchten Schulterblick zuzuwerfen, ehe er im Bad verschwand. Dieser erschauderte bei dem Blick, war aber etwas enttäuscht, dass er ihn einfach allein zurück ließ. »Hey, ich will mit!«, rief er protestierend und eilte seinem Freund hinterher, bekam jedoch die Türe vor die Nase zugeknallt. Er murmelte unzufrieden vor sich hin, bevor er sich enttäuscht zurückzog und in die Küche ging. Kudo kicherte währenddessen amüsiert, als Kaito nur die verschlossene Tür als Antwort erhielt und er etwas von gemeinsames Duschen vernahm. »Ein anderes Mal«, lachte er vergnügt und begab sich unter den warmen Wasserstrahl, wo er sich ausgiebig säuberte.   »Mal sehen, wo Shinichi seinen Kaffee aufbewahrt«, dachte er sich, und machte sich daran, etwas für seinen Geliebten zu kochen. Natürlich durfte der Kaffee da nicht fehlen.   Weiter geht es mit Ein ungebetener Gast   Kapitel 10: Ein ungebetener Gast -------------------------------- Nachdem er sich trocken gerubbelt und angezogen hatte, folgte er dem Duft von frisch gekochten Kaffee und landete letztendlich in der Küche, wo er einen werkelten Kaito wieder fand, der ihn nicht bemerkte. Auf Zehenspitzen schlich er sich an seinem Freund heran und küsste ihn federleicht in den Nacken. »Du darfst jetzt duschen«, hauchte er und stellte zufrieden fest, wie sich Kaito's Nackenhaare aufstellten. Er Griff an ihm vorbei und holte sich seine Sherlock Holmes Tasse aus dem Schrank. Dem Dieb lief ein wohliger Schauer über den Rücken, als Shinichi ihn küsste. Beinahe hätte er eine der Tassen fallen gelassen, die er bereits aus dem Hochschrank genommen hatte. »Ach so, du willst diese Tasse? Das wusste ich nicht«, sagte er lächelnd und drehte sich zu seinem Freund herum. »Lass mir etwas Kaffee übrig. Und pass auf die Nudeln auf, die sollten nicht überkochen«. Mit diesen Worten und einem Zwinkern verschwand er aus der Küche. »Hm, ja okay. Ich pass auf«, antwortete er und schaute ihm kurz hinterher. Wie gerne würde er gemeinsam mit ihm Duschen, aber sie sollten nichts überstürzten, standen sie schließlich ganz am Anfang ihrer Beziehung. Er füllte sich seine geliebte Sherlock Holmes Tasse mit dem Kaffee und wartete geduldig an der Arbeitsplatte gelehnt. Hin und wieder warf er einen prüfenden Blick auf die Nudeln.   »Wo war noch gleich das Bad?« Kaito stand etwas ratlos vor verschiedenen Türen. Was für eine große Villa... Er entschied sich dann dazu, den teils noch feuchten Fußspuren zu folgen, und fand schließlich das gesuchte Badezimmer. Er duschte sich ausgiebig, und genoss das auf ihn herabprasselnde, warme Wasser sehr. Als er fertig war, und sich abtrocknete, fiel ihm ein kleines Problem auf. Er hatte keine Wechselsachen mitgenommen, die er von Shinichi bekommen hatte. Er grinste hinterhältig und wickelte sich das Handtuch um, das es gerade so seine Hüfte verdeckte. Dann machte er sich summend auf den Weg zurück in die Küche.   »Shin-chaaan~ Ich hab ein kleines Problemchen«, flötete er unschuldig, als er nur mit dem Handtuch bekleidet halbnackt in der Küche auftauchte. Kudo nippte an seinen Kaffee und machte den Herd aus, als was Wasser mit den Nudeln anfing zu kochen und der Magier seinen Namen flötete. »Was ist denn pa~...«. Ihm blieben die Worte im Munde stecken und beinahe wäre ihm seine Tasse hingefallen, hätte er sich nicht rechtzeitig an der Arbeitsplatte festhalten, um nicht weg zu knicken, als er einen halbnackten, grinsenden Magier im Türrahmen stehen sah. Augenblicklich schoss ihm das Blut in den Kopf sowie in die südliche Region und er keuchte angeturnt und erschrocken zugleich auf.   Unerwartet klingelte es plötzlich an der Tür und Shinichi hätte den Störenfried am liebsten stehen lassen, wenn dieser nicht so penetrant gewesen wäre und unentwegt die Klingel betätigte. »Am besten wartest du hier«, nuschelte er Kaito beim Vorbeigehen zu und vermied es dabei ihn direkt anzusehen, da er ansonsten wahrscheinlich nicht bis zur Tür gekommen wäre.   Sie klingelte und klingelte. Ob er nicht zu Hause ist?, fragte sie sich und war kurz davor umzukehren als ihr bester Freund mit einem gestressten Gesichtsausdruck und einem grimmigen »Was ist?« die Tür aufmachte. »Also echt«, schimpfte sie sogleich drauf los und trat kurzerhand einfach an ihm vorbei in den Flur. »Als beste Freundin«, sie betonte es extra. »wollte ich einfach nur mal nach dir sehen und Fragen wie der Coup gestern lief, wenn wir uns schon nicht in einem Café zum Kaffee treffen, dachte ich, ich komme einfach vorbei«, brabbelte sie drauf los und zog ihre Jacke aus. Ein schulterfreies Top kam zum Vorschein, dass ihre weibliche Figur mehr als nur ein bisschen an den richtigen Stellen betonte. Shinichi sah sie entsetzt an. Erst ging sie einfach so in sein Haus rein und dann lud sie sich auch noch selbst zum Kaffee ein. Eigentlich wollte er sie ja dezent des Weges verweisen, aber sie ließ ihn einfach nicht zu Wort kommen und als er noch ihre nackten Schultern erblickte und ihre zur Schaugestellten weiblichen Züge, ahnte er schlimmes. Sie hat sich auch noch extra einen Push Up BH angezogen, stellte er frustriert fest und wollte heulen.   Kaito sah sich ungeduldig in der Küche um und wartete auf Shinichi. Obwohl die Heizung an war, fröstelte er ein wenig, fand er es doch recht kühl in der Villa, was nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet war, dass er nichts an hatte. Der Magier erstarrte, als er die Stimme eines Mädchens hörte, noch dazu die von Shinichi's Kindheitsfreundin. Was will die denn jetzt hier?, dachte er genervt. Er schlich sich leise aus der Küche hinaus, hielt dabei sein Handtuch umklammert. Im Flur blieb er stehen und beobachtete die Szene aus sicherer Entfernung. Ran kam Kudo entgegen, wackelte dabei aufreizend mit ihren Hüften. Er sah einen leichten Rotschimmer im Gesicht der jungen Frau, und wie sie sich zu Shinichi umdrehte, der Instinktiv vor ihr zurück wich und dabei mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Abwehrend hob er die Hände und wollte seiner Sandkastenfreundin freundlich Einhalt gebieten.   Das ist gar nicht gut...! Die will ihn doch nicht etwa verführen? , dachte er sich und knirschte mit den Zähnen. Eifersucht kam in ihm hoch und er wollte ihr Vorhaben unterbinden, bevor sie sich um den Hals seines Freundes werfen konnte. Daher trat er aus seinem Versteck hervor.   Die Mori hatte sich den ganzen Vormittag über Mut zugesprochen. Eigentlich wollte sie ihn ja aufgeben und ignorieren, aber das konnte sie nicht. Dafür liebte sie ihn bereits zu lange, als das sie ihn kampflos aufgeben würde. Schließlich hatte er ja gesagt, dass er keine andere hatte, also hatte sie noch eine Chance, die sie ergreifen wollte. Voller Selbstbewusstsein und mit der Gewissheit, dass Shinichi auch nur ein Mann war, hatte sie sich rausgeputzt und wollte sich ihm gerade um den Hals werfen, als sie von einer unbekannten Stimme angesprochen wurde. Verwirrt drehte sich die junge Frau um und sah einen halbnackten Mann im Flur stehen. Das Blut schoss ihr in den Kopf, doch anstatt wegzusehen musterte sie ihn zunächst ausgiebig. Der Typ schaut verdammt heiß aus. Aber dann erkannte sie ihn. »Sie sind der Mann aus dem Café!«, stellte sie fest und stemmte die Hände in die Hüften. »Was tun Sie hier in dieser Aufmachung bei meinem Shinichi?«   Neugierig betrachtete dieser die Szene und musste schmunzeln, als er den kühlen Blick und die abwehrende Haltung seines Freundes sah. Er ist eifersüchtig, stellte er sichtlich zufrieden fest. Langsam ging Kuroba auf Ran zu und grinste selbstsicher. Doch anstatt sich ihr zuzuwenden, ging er einfach an dem verblüfften Mädchen vorbei, und warf seinem Shinichi laszive Blicke zu. Kaito blieb vor ihm stehen. »Was ich hier mache, fragst du?«, konterte er süffisant grinsend, drehte sich allerdings nicht zu Ran um. Er schmiegte sich an den Körper seines Freundes und küsste ihn, beließ es dabei nicht bei einem harmlosen Kuss. Seine Zunge fuhr demonstrativ über Shinichi's Lippen, der sie willig öffnete. Kaito schnurrte leise, als ihre Zungen miteinander spielten.   Dabei warf er Ran einen hämischen Seitenblick zu, die das Ganze schockiert beobachtete. Schließlich unterbrach er den Kuss und wandte sich zu dem Mädchen. »Ich bin bei meinem festen Freund. Und was machst du hier, in dieser Aufmachung?« »Un~Unmöglich«, stotterte sie und konnte nicht fassen, was sich vor ihren Augen abspielte. Geschockt musste sie mit ansehen, wie ihre große Liebe von einem anderen Mann geküsst wurde und er es auch noch erwiderte! Shinichi steht auf Männer? Sie fühlte sich mit einem Mal unwohl hier in diesem vertrauten Haus und schämte sich für ihre Aufmachung. »Ich... Ich...«, stotterte die Braunhaarige und griff nach ihrer Jacke, die sie sich schnell überwarf. Mit einem »Es tut mir Leid«, verließ sie fluchtartig die Villa und knallte die Tür hinter sich zu.   Währenddessen lehnte Kudo sprachlos an der Wand und konnte nicht glauben, was Kaito da getan hatte. »Die Aussage war sehr eindeutig«, murmelte er überrumpelt, aber glücklich. Er hatte ein Hindernis in seinem Rücken und einen halbnackten Mann vor sich, der ihn gerade mehr als nur ein bisschen mit der Aktion angemacht hatte. Fasziniert fuhr er mit seinen Fingern über die durchtrainierte Brust seines Freundes. »Das Problem wäre gelöst« Kaito nickte zufrieden, und sah seinen Freund verführerisch an. Vergessen war das Essen, das immer noch im Topf auf dem Herd stand, und der Kaffee. Er schmiegte sich eng an Shinichi und begann ihn am Hals zu küssen. Er merkte, wie dessen Hand zu seinem Rücken wanderte und drückte seinen Freund mit dem Körper gegen die Wand. Kaito spreizte mit seinem Oberschenkel die Beine seines Freundes auseinander und spürte bereits eine deutliche Beule in dessen Hose. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen und begann seine Körpermitte zu reizen...   Kaum hatte sie das Grundstück verlassen schrieb sie Sonoko an: *Shinichi ist homosexuell!* »Waaaas?! Unmöglich!«, rief das blonde Mädchen laut auf. Sonoko reagierte ähnlich wie ihre beste Freundin, auf deren Nachricht. Schnell schrieb sie zurück: *Woher weißt du das?! Hast du ihn mit einem Mann zusammen gesehen??* Die junge Frau konnte diese Information natürlich nicht für sich behalten. Sie war mit ein paar Freundinnen aus der Klasse in der Innenstadt unterwegs, und natürlich hatte die Gruppe danach nur noch ein Gesprächsthema. »Wer ist wohl sein Freund?« »Hat Ran gesehen, wie sie sich geküsst haben?« »Oder gar mehr...?!« Sonoko wurde mit Fragen bestürmt.   Langsam schlürfte die Mori Richtung Detektei Mori. Langsam, weil der Schock noch in ihren Knochen saß und weil sie nebenbei angeregt mit Sonoko schrieb. *Ja! Habe ich! Direkt vor meinen Augen, Sonoko* Sie blieb stehen. *Wo finde ich dich? Ich muss dir das alles erzählen und einen Sake brauche ich auch!* *Komm zum Café Poirot! Dort kannst du mir alles erzählen! Ich bin in 10 Minuten dort*, schrieb die junge Frau hastig in ihr Handy. Dann verabschiedete sich Sonoko von ihren immer noch neugierigen Klassenkameradinnen und machte sich auf den Weg zum genannten Treffpunkt, welches sie kurz danach erreichte. Neugierig blickte sie ins Café hinein und sah Ran bereits an einem der Tische sitzen. Schnell setzte sich ihrer Freundin gegenüber. »Und nun erzähl! Was hast du gesehen?«, fragte Sonoko eindringlich. »Sonoko!«, rief Ran und begrüßte ihre Freundin euphorisch. »Ich kann es immer noch nicht glauben. »Also es war so...«, fing sie an und beugte sich ihr entgegen. »Wie du siehst habe ich mich schick gemacht, weil ich Shinichi verführen wollte. Immerhin ist er ja ein Mann und du weißt ja wie die ticken und joar, als ich mich im Flur meiner Jacke entledigte, wollte ich mich ihm an den Hals werfen, aber da stand auf einmal ein nackter Mann - nur mit einem Handtuch um den Hüften bekleidet - im Flur. Du kennst ihn. Es war der Mann aus dem Starbucks und er warf sich Shinichi um den Hals, küsste ihn leidenschaftlich und stellte sich als seinen festen Freund vor«, erklärte sie ausführlich und die Augen der Suzuki wurden immer größer. »Das ist ja der Wahnsinn! So etwas hätte ich dem nie zugetraut, wirklich nicht... Shinichi hatte doch immer nur seine Krimis und Fälle im Kopf, und jetzt sowas«. Die Suzuki schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber schön blöd ist er, dich zu verschmähen«. Die junge Frau ließ anerkennend ihren Blick über Ran's Äußeres schweifen. Diese errötete leicht unter Sonoko's prüfenden Blicken. »Wir müssen uns irgendetwas einfallen lassen, um es ihm heimzuzahlen, findest du nicht auch?«, überlegte die Suzuki angestrengt. Ran errötete, da ihre beste Freundin sie noch nie so gelobt hatte. »Ach, hör doch auf, Sonoko«, sagte sie beschämend. »Das ist mir jetzt alles total peinlich!« Sie stützte ihr Kinn auf ihrem Handballen ab und dachte über Sonoko's Worte nach. Draußen begann es bereits langsam dunkel zu werden. »Ja, ich bin verletzt, dennoch war Shinichi von Anfang an ehrlich zu mir als er mich abwies und eigentlich bin ich es, die sich schämen sollte ihren besten Freund so verführen zu wollen«, gestand sie und wurde sich ihrer Tat erst jetzt richtig bewusst. »Lass uns die Sache einfach vergessen. Shinichi hat es verdient glücklich zu sein und wenn er sein Glück an der Seite dieses Mannes findet, dann ist das so«, sagte sie lächelnd zu ihrer Freundin und war wieder die alte, gutherzige Ran, die man kannte. »Hmm na gut, wenn du so denkst«, murrte Sonoko enttäuscht, gab sich aber geschlagen. Nach kurzem Überlegen verwickelte sie ihre Freundin in ein anderes Gesprächsthema. »Sag mal, was hältst du hier von? Das möchte ich Makoto schenken...« Und so war das Thema Rache an Shinichi vergessen.   Kaito rieb sich an ihn und reizte ihn damit noch mehr. Erregt keuchte er ihm ins Ohr und leckte mit seiner feuchten Zunge die Ohrmuschel entlang. Er spürte wie seine Sinne schwanden. Shinichi wollte jeden Zentimeter nackter Haut erkunden und fuhr langsam die Seiten seines Freundes auf und ab; fühlte die feinen, aber starken Muskeln unter seinen Fingerkuppen, die hier und da unter seiner Berührung zusammen zuckten. Folgte jeden Muskelstrang der erhitzten Haut bis er an seinem Po ankam. In seiner Hose war es bereits ziemlich eng geworden und seine Erregung pochte wie wild gegen seine viel zu enge Jeans. »Kai~to«, keuchte er flehend als er das Handtuch löste und zu Boden fallen ließ.   Der Magier bemerkte wie sein Handtuch zu Boden glitt und sah seinem Gegenüber tief in dessen lusterfüllte Augen. Quälend langsam fuhren seine Hände an Shinichi's Körper hinab und öffneten die zu eng gewordene Hose, als er vor ihm in die Knie ging. Ihm machte es nichts aus, komplett nackt vor seinem Freund zu sein. Im Gegenteil, es erregte ihn ungemein. Kaito zog Shinichi's Hose hinunter und hauchte zarte Küsse auf dessen Boxershorts, die sich ihm mit einer deutlichen Beule entgegenspannte. Langsam zog er sie ebenfalls herunter und verteilte leichte Küsse auf der freigelegten Haut.   Kudo wusste nicht wie ihm geschah, als er auf einmal die feuchte, heiße Zunge an seinem Schaft spürte und er stöhnte laut, als er ihn in sich aufnahm und saugte. Er hatte schon von Mitschülern gehört gehabt, dass sich das unglaublich gut anfühlen sollte, aber mit dieser Intensivität hatte er bei weitem nicht gerechnet gehabt. Seine Finger krallten sich nach Halt suchend in die widerspenstigen, braunen Haare des Magiers. »Kaito«, stöhnte er erneut seinen Namen und schaute aus dunklen, lustverhangenen Augen zu ihm hinunter. Sah dabei zu wie Kaito an ihm leckte, ihn verwöhnte und er keuchte erregt. Das machte ihn unglaublich an. Mit der Linken fuhr er dennoch zärtlich durch die braune Haarpracht seines Freundes und brachte zwischen Gekeuche und Gestöhne einen Satz zusammen: »Was ist mit dir?«, fragte er, da er nicht alleine zum Höhepunkt kommen wollte. »Du kannst dich gleich revanchieren«, hauchte Kaito gegen Shinichi's Schaft und zwinkerte seinem Freund neckisch zu. Er konzentrierte sich nun wieder darauf, seine Länge zu verwöhnen. Soweit es ging, nahm er sie in den Mund, saugte und knabberte leicht daran. Er widerstand der Versuchung, selbst Hand an sich zu legen. Diesen Part sollte gleich sein Freund für ihn übernehmen. Trotz seiner Unerfahrenheit war der Detektiv ziemlich talentiert, fand Kaito. Als Shinichi seine Hände in den Haaren verkrallte, bewegte Kaito seine Zunge schneller über das empfindliche Körperteil. Es dauerte nicht lange, bis dieser mit einem Aufschrei in seinem Mund kam und er seinen Saft gierig schluckte, ehe er sich zurückzog.   Der Orgasmus war so gewaltig gewesen, dass seine Knie nachgaben und er sich mit Kaito nun auf Augenhöhe befand. Ein kleiner Lusttropfen seines Saftes lief an dessen Kinn hinab und Shinichi überlegte nicht lange und leckte es ab, ehe er den Magier gierig küsste und gen Boden drängte. Er hockte sich auf dessen Oberschenkel und Umgriff Kaito's volle Härte, an dessen Spitze sich bereits Lusttropfen angesammelt hatten, während er mit ihm ein leidenschaftliches Zungenspiel ausfocht. Nur kurz unterbrach er den Kuss um an Kaito's Unterlippe zu knabbern und reizte die feuchte Eichel mit seinem Zeigefinger, während er mit der anderen Hand die Hoden massierte, wodurch er mit wundervollen Tönen belohnt wurde als sich sein Freund aufbäumte und sich in seiner Hand ergoss. »Ich glaube«, flüsterte Shinichi amüsiert und hauchte ihm einen letzten Schmetterlingskuss auf die geschwollenen Lippen. »Du musst wieder Duschen«. »Hm, ja... Sieht wohl so aus«, antwortete er, als er an sich herunter sah. »Aber das nächste Mal duschen wir zusammen«, forderte er und gab ihm einen letzten Kuss auf den Mund. Bevor er erneut ins Bad gehen wollte, stockte Kaito allerdings und hielt in seiner Bewegung inne. »Shini-chan, in welchem Zimmer liegen noch mal meine Wechselsachen?«. Kudo kam nicht Drumherum laut loszulachen, als Kaito ihn dümmlich in dem Gewand anschaute wie Gott ihn erschuf. »Auf meinem Bett. Treppe hoch und dann die dritte Tür links«.   Während Kaito duschte, holte er die Nudeln vom Herd, die er sogleich in den Mull warf. Das konnte keiner mehr essen. »Vielleicht sollten wir auswärts essen gehen«, überlegte er laut und verschwand in der Bibliothek, um ein paar klassische Töne auf seiner Geige zu spielen, die durch die Villa hallten, während er auf seinen Freund wartete.     Weiter geht es mit Kooperation der Organisationen     Kapitel 11: Kooperation der Organisationen ------------------------------------------ Snake kam endlich beim Treffpunkt von Gin und Wodka an. Mürrisch schaute er ihnen ins Gesicht. »Unsere Bosse haben ein Abkommen miteinander geschlossen«, fing er an. »Mir gefällt es nicht, dass wir zusammenarbeiten sollen, aber sie wollen, dass wir gemeinsam Kaito KID beseitigen!« Er ging hinter die Theke und suchte sich aus den alten Spirituosen einen guten Schnaps heraus, den er in ein dreckiges Glas füllte und in einem Zug leerte. »Und ich habe bereits eine Idee wie wir an ihn herankommen werden!« »Wird auch Zeit, dass du hier auftauchst. Ich hasse es zu warten!«, knurrte Gin wütend. Er zog an seiner Zigarette und blies den Rauch aus. »Was hast du für einen Plan? Mir gefällt es auch nicht, aber wenn ihr diesen kleinen Dieb nicht ohne unsere Hilfe fangen könnt, dann muss es wohl so sein«. Gin blickte sein Gegenüber eiskalt grinsend an. Wodka lachte dreckig neben ihm. »Pah, als ob eure Organisation das alleine bewerkstelligen könnte«, spie Snake ihm angepisst entgegen. »Er ist flink und hochintelligent«. Er spießte Gin regelrecht mit seinen Blicken auf und am liebsten hätte er ihm eine Kugel durch den Kopf gejagt, allerdings mussten sie gehorchen. »Ganz einfach, wir lassen ihn von alleine zu uns kommen«, grinste Snake geheimnisvoll und nippte an seinem Bourbon ehe er fortfuhr: »Wir vergreifen uns an seinem Lieblingsdetektiv, diesen Shinichi Kudo! Einen Streifschuss da, einen Streifschuss hier und einen Zettel mit einer Nachricht, hmmmm«, überlegte Snake und schenkte sich einen neuen Bourbon ein. »Oder wir richten diesem Kudo selbst aus, dass KID zu uns kommen und uns Pandora aushändigen soll, wenn er blutend vor uns am Boden liegt. Ich bin mir nämlich sicher, dass KID ihn in verkleideter Form im Krankenhaus aufsuchen wird, HAHAHAHA!« »Dieser Kudo ist uns auch schon länger ein Dorn im Auge...«, merkte Gin eiskalter Miene an. »Wenn's sein muss, arbeiten wir zusammen... Und wenn wir ihn haben, können wir Kudo auch gleich umlegen. Dann hat das Detektiv Spielen ein Ende«. Ein gehässiges, dunkles Lachen erklang aus seiner Kehle. »Wir werden bei dem nächsten Raubzug von diesem KID zuschlagen«. »NEIN!«, schrie Snake herrisch und knallte das Glas auf die Theke. »Wir werden ihn abends abfangen, ihm eine Schusswunde verpassen, die ihn nicht allzu sehr beeinträchtigt, damit er KID die Botschaft überbringen kann«, sagte er ohne Wenn und Aber und ein diabolisches Grinsen legte sich auf seine Gesichtszüge. »Wenn KID bei seinem nächsten Raubzug erscheint und Kudo seine Rolle gespielt hat, werden wir vor Ort sein und auch sein Lieblingsdetektiv. Dort könnt ihr ihn dann von mir aus Mundtod machen!« Gin reagierte blitzschnell und presste den kalten, metallischen Lauf seiner Waffe gegen Snake's Stirn. »Ist dir eigentlich klar, mit wem du redest? Noch so etwas, und du kannst die Englein anschreien«. Gin bedachte ihn mit einem tödlichen Blick. Langsam zog er seine Waffe zurück, behielt sein Gegenüber aber wachsam im Auge. »Kudo gehört uns. Wir werden ihm auflauern und ihm eine Lektion erteilen«, stellte er direkt klar und grinste voller vergnügt, voller blutiger Vorfreude. Wodka tat es ihm gleich. Dieser Plan gefiel ihnen. »Soll mir recht sein, solange ihr ihn nicht sofort tötet. Denkt an die Botschaft«, knurrte Snake und hatte seine Hand ebenfalls um den Griff seiner Waffe fest umklammert. »Kaito KID gehört allerdings mir!« »Dann ist es beschlossene Sache. Komm Wodka...« Gin nickte seinem Gesprächspartner zu, und machte sich mit seinem Handlanger auf den Weg nach draußen. »Das zum Thema Zusammenarbeit«, knurrte Snake angepisst, ließ sie aber von dannen ziehen. Immerhin hatte er vom Boss ihre Handynummern bekommen. »Wehe die bringen den Knirps um, dann mach ich die nämlich kalt!«Nicht weit von der Kneipe stand der schwarze Porsche, in welchem sie einstiegen. »Hey Gin, wo wollen wir diesen Kudo abfangen?«, fragte Wodka, der nicht unbedingt die hellste Kerze auf der Torte war. »Vor der Villa wäre zu auffällig, oder?« »Natürlich nicht vor seiner Villa!«, knurrte Gin ungehalten. »Wir werden ihn beschatten. Wenn er allein unterwegs ist, schlagen wir zu«. Der Langhaarige fuhr durch das Beika Viertel und sah sich um. »Bonzen Gegend hier. Überall Villen. Dort muss es sein...«, murmelte er zu sich selbst und parkte nicht weit von Kudo's Villa. Durch die getönten Scheiben des Wagens würden Shinichi und Kaito das herannahende Unheil nicht bemerken.   Als er aus der Dusche stieg, sich abgetrocknet und angezogen hatte, betrachtete Kaito sich im Spiegel. Seine Klamotten passen mir gut. Wir haben in etwa die gleiche Statur, dachte er anerkennend. Er verließ das Badezimmer und wurde von wundervollen Klängen in die Bibliothek gelockt. Dort angekommen beobachtete er Shinichi bei seinem Geigenspiel. Er spielt wirklich richtig gut. Shinichi war so in seinem Geigenspiel vertieft, dass er gar nicht merkte, dass Kaito in der Tür stand und ihn schon die ganze Zeit über beobachtete. Erst als er sich langsam wunderte, dass sein Freund so lange zum Duschen benötigte hörte er auf zu spielen und entdeckte ihn an der Tür lehnend. »Hat es dir gefallen?«, fragte er beiläufig, als er die Geige wieder sicher in den Musikkoffer legte. »Oh ja, sehr«, lächelte er smart. »Was ist eigentlich aus unserem Essen geworden? Sicherlich sind die Nudeln ungenießbar. Wollen wir uns was bestellen?« Wie um seine Worte zu unterstreichen, knurrte Kaito's Magen in diesem Moment. Er grinste entschuldigend. »Sorry, wären wir nicht übereinander hergefallen, hätten wir essen können«. »Übereinander hergefallen?«, Shinichi kicherte amüsiert als er auf seinen Freund zuging und seine Hände auf dessen Wangen legte. »Wohl eher verführt von einem überaus attraktiven nackten Mann!«, zwinkerte er und hauchte Kaito einen Kuss auf die Lippen. Er konnte einfach nicht genug davon bekommen seitdem er von der verbotenen Frucht gekostet hatte. »Lass uns auswärts essen gehen. Ich kenne da ein gutes Restaurant«, schlug er vor und ein trauriges Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen wieder. »Morgen ist wieder Schule. Du musst danach doch bestimmt nach Hause, oder?« Kaito schnurrte und zog Shinichi näher an sich heran, als dieser ihm einen Kuss auf den Mund hauchte. »Ich bekomme nicht genug von dir«. Er küsste seinen Freund liebevoll. Doch sein Magen meldete sich erneut. Er löste den Kuss und eine beschämende Röte zierte seine Wangen. »Okay, lass uns essen gehen. Wohin gehen wir?«, fragte er ergeben. »Ah ja richtig, morgen ist ja Schule«. Kaito senkte traurig den Kopf. »Ich gehe nach dem Essen wohl besser nach Hause. Aber wir können uns morgen nach der Schule wieder sehen«, fügte er schnell hinzu, um Shinichi und auch sich aufzumuntern.   »Ja, das wäre sehr schön«, lächelte Shinichi ihn auch sofort wieder an. »Die Tür ist für dich immer offen!« Er ging einen Schritt zurück und distanzierte sich somit von Kaito. »Damit wir auch zum Essen kommen heute«, erklärte er und zwinkerte ihm zu, als er hinaus in den Flur ging und sich seine Jacke überzog. »Ich kann dir griechisch oder chinesisch anbieten. Beides ist zu Fuß 20 Minuten entfernt«. »Okay, lass uns chinesisch essen«, seufzte Kuroba ergeben. Beide zogen Jacken und Schuhe an, und begaben sich vor die Tür. Der Magier hakte sich bei Shinichi ein. Sie liefen eine Weile, bis Kaito ein seltsames Gefühl ergriff. Er drehte sich um, doch sah niemanden. »Hmm seltsam... Ich habe das Gefühl, dass wir beobachtet werden...«, meinte er nervös.     »Da ist er«, flüsterte Wodka und deutete auf den Detektiv, der gerade aus der Villa kam. »Er ist aber nicht allein!« Mürrisch verzog er das Gesicht. Gerne hätte er es bereits jetzt zu Ende gebracht bzw. Gin dabei zugesehen, da er diesen Luxus nicht an ihn abtreten würde Shinichi zu verletzen, wusste er doch, wie sehr Gin diesen Jungen hasste. Sie stiegen aus dem Porsche aus und folgten den beiden in sicherer Entfernung. Sie Schusswaffen hatten beide entsichert am Gürtel. »Pass doch auf«, Gin stieß seinen Partner gegen die Hauswand, als dieser zu laut auftrat. Prompt drehte sich der andere Junge zu ihnen um. Doch Gin war ebenfalls in Deckung gegangen. Es musste nicht sein, dass die beiden ihre Gesichter sahen. Nicht jetzt...   »Hm, vielleicht noch dieser Hakuba?«, fragte Shinichi und warf ebenfalls einen Blick über die Schulter, konnte aber niemanden entdecken. Amüsiert schaute er zu seinem Freund, der seinen Griff unbewusst verstärkt hatte, ganz so, alle wolle er ihn beschützen. »Du schnürst mir noch den Arm ab, Kaito. Hakuba wird mir schon nichts tun. Mir machen eher Ran und Sonoko Sorgen, so dass ich mir in der Schule morgen sicherlich einiges anhören kann«, grummelte der Detektiv, da er Sonoko viel zu gut kannte. Diese hatte seine Gesinnung bestimmt schon längst publik gemacht.   »Sorry«, nuschelte Wodka und war beruhigt, dass sie nicht entdeckt wurden. Doch sein Fehler wurde von Gin gleich bestraft, nachdem die Jungen nach einem kurzen Zögern weitergegangen waren, in dem Gin ihm mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Blick den er bekam sagte alles. »Ich werde besser aufpassen!«, schwor er sogleich und sie setzten ihre Beschattung fort. Er warf noch einen drohenden Blick zu Wodka, setzte dann schweigend seinen Weg fort. Bald bist du dran, Kudo. Bald hab ich dich.   »Hm, ich weiß nicht... Gesehen habe ich niemanden, aber...« Kaito wurde still. »Vielleicht hast du Recht, und ich habe mich getäuscht«. Er warf einen letzten, misstrauischen Blick über seine Schulter, sah aber weiterhin niemanden. Ich will nicht, dass meine Träume noch Wirklichkeit werden. »Meinst du? Ist diese Sonoko so schlimm?« Mitleidig sah er Shinichi an und kuschelte sich an ihn. »Mach dir keine Sorgen. Es war bestimmt nur Einbildung. Lass uns lieber die restlichen paar Stunden miteinander genießen«, sagte er, konnte aber immer noch die Besorgnis im Gesicht seines Freundes erkennen, als sie auch schon das Restaurant betraten.   »Ker, wie lange brauchen die zum Essen?«, motzte Wodka, da er echt keine Lust mehr hatte sich hier die Füße in den Bauch zu stehen. »Ätzend! Die Kerle sollen sich beeilen!« »Bleib doch mal ruhig...! Die werden schon raus kommen, und dann wird Kudo was erleben«. Gin lachte kaltblütig. Er behielt den Eingang des Restaurants aus ihrem Versteck heraus im Visier. Da traten auch schon die beiden jungen Männer heraus, und schienen sich voneinander zu verabschieden. Los, mach das du wegkommst, du nervst, dachte er über Kaito.   Die zwei Stunden vergingen schneller als erwartet und beide haben aus dem Nestkästchen ihrer Kindheit gesprochen. Lachend trat Shinichi aus dem Restaurant und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. »Nicht im Ernst? Du hast wirklich an Heiligabend die Küche von Inspektor Nakamori unter Wasser gesetzt, weil er Fisch servieren wollte?«, er konnte nicht mehr vor Lachen und hielt sich am Oberarm seines Freundes fest. »Du bist wirklich ein Unikat«. Als er sich beruhigt hatte musterte er Kaito mit einem wehmütigen Ausdruck in den Augen. »Zeit sich zu verabschieden«, nuschelte er bedrückt. »Ja, so war das. Mir serviert man nun mal keinen Fisch. Ich musste doch dafür sorgen, dass er das nie mehr vergisst«. Kaito lachte ebenfalls, bevor er ernst wurde. »Sieht so aus als müssten wir Tschüss sagen...» Ihm ergriff ein merkwürdiges Gefühl. Es schnürte ihm beinahe die Kehle zu. Was ist das denn? Warum habe ich auf einmal so eine Angst? Schnell fragte er seinen Freund: »Soll ich dich noch nach Hause bringen? Mir ist irgendwie unwohl dabei, dich allein gehen zu lassen«. »Nein, schon gut. Es ist spät und wir müssen beide früh raus«. Er schmunzelte. Kaito ist so süß, dass er sich Sorgen macht. Er zog ihn ein bisschen abseits in einer kleinen Ecke neben dem Restaurant und gab seinem überraschten Freund einen leidenschaftlichen Kuss zum Abschied. »Aber ich...« Weiter kam er nicht, da Shinichi ihm einen leidenschaftlichen Kuss gab. Er erwiderte diesen sofort. »Na gut, okay... Meld dich bitte gleich, ja?« Vielleicht spinne ich ja auch nur, aber irgendetwas stimmt nicht. Ich habe es im Gefühl... »Tue ich, sobald ich zu Hause bin«, flüsterte er ihm gegen die Lippen. »Versprochen«. Um den Abschied nicht noch schwerer zu machen, drehte er sich um und schlug seinen Weg nach Hause ein. Kaito tat es ihm gleich, schlug allerding die entgegengesetzte Richtung ein. Er grummelte innerlich über die blöde Schule, und dass er Shinichi vor morgen Nachmittag nicht sehen würde.   »Boss!«, sagte er und bekam kurz Panik, weil die beiden aus ihrem Blickwinkel verschwanden, aber kurz danach erschien Kudo wieder und war alleine. Erwartungsvoll sah er zu Gin, der ihm ein Zeichen gab abzuwarten, damit dieser auch tatsächlich alleine war. Ein Angriff kurz vor einem Restaurant, wo viele Menschen waren, wäre zu unüberlegt gewesen.   Währenddessen machte sich Jii wie immer Sorgen um Kuroba, da er sich heute noch nicht bei ihm gemeldet hatte. Ob ich bei dem jungen Herrn vorbeigehen sollte?, fragte er sich, entschied sich aber lieber eine Nachricht zu schreiben.   *Junger Herr, ist alles gut bei Ihnen? Wir haben heute Vollmond. Haben Sie schon den Blue Hope in Augenschein genommen?*   Zuhause angekommen, erhielt er eine Nachricht auf sein Handy. Etwas enttäuscht stellte Kaito jedoch fest, dass es eine Mail von Jii war.   *Hallo Jii, bei mir ist soweit alles gut, ja. Ich habe den Blue Hope noch nicht weiter angesehen. Aber gut, dass du mich dran erinnerst. Ich hatte in den letzten Tagen viel zu tun.*   Shini-chan hat mir echt den Kopf verdreht... Jetzt vergesse ich sogar schon den Vollmond, oh je. Er holte den Stein aus seinem Versteck und hielt diesen im dunklen Zimmer gegen das Mondlicht. Der Blue Hope strahlte in einem leuchtenden, mystischen blau, jedoch nicht so, wie Pandora beschrieben wurde. Mist, wieder nicht der richtige.. Aber so ein Leuchten habe ich noch nie gesehen... Ob das der Fluch ist? Bei dem Gedanken daran wurde ihm unwohl und versteckte den Edelstein erneut in seinem Geheimfach. Schon so spät, Shinichi sollte längst Zuhause sein.   Gin verfolgte ihn beinahe lautlos. Der Oberschuldetektiv schien abgelenkt zu sein, so dass er die Gefahr nicht bemerkte, die hinter ihm lauerte. Shinichi trottete langsam nach Hause und seufzte schwer. Gerne hätte er Kaito mitgenommen. Aber Schulpflichten sind Schulpflichten, ermahnte er sich in Gedanken und hätte lieber Ferien. Sie waren gerade erst zusammengekommen, da war es klar, dass sie die Finger nicht voneinander lassen konnten. Kaum 5 Minuten von ihm getrennt und schon vermisse ich seine Lippen und sein verschmitztes Grinsen. Als dieser in eine ruhigere Seitengasse einbog, war Gin's Chance gekommen. Er gab Wodka ein Zeichen, sich zurück zu halten und schnappte sich einen Eisenstab, der passenderweise anscheinend extra für ihn von Bauarbeitern zurück gelassen wurde, und rannte auf den Detektiv zu. Von hinten schlug er ihm die Stange über den Kopf, jedoch nicht zu fest, dass er ohnmächtig wurde, oder gar an einem Schädelbruch starb. Kudo ging mit einem Schmerzenslaut zu Boden. »Ah!« Gin trat mit einem Fuß auf dessen Rücken, so dass er sich nicht wehren konnte und zog seine Waffe. »Was?«, geschockt riss er seine Augen auf, als er den Täter erkannte. »Gin!«, krächzte er unter Schmerzen, der ihm eine Nachricht für Kaito KID übermittelte. »Das ist eine Nachricht für deinen Lieblingsdieb, Kudo... Er soll schön Pandora herausrücken und sich gleich mit als Geschenk für Snake! Sonst müsst ihr beide dran glauben«. Erwidern konnte er nichts, denn schon verspürte er einen brennenden Schmerz und schrie. Er schoss dem Detektiv in die Schulter. Ein glatter Durchschuss. »Das ist ein kleines Andenken« Gin lachte kalt und ließ Shinichi, der vor Schmerzen aufschrie liegen. Er und Wodka verschwanden in der Dunkelheit.   Seine Sinne waren kurz benebelt und als er halbwegs wieder zu sich kam, war er alleine. Keuchend vor Schmerzen rappelte er sich auf und hielt sich die blutende Wunde an der Schulter, die Gott sei Dank ein glatter Durchschuss war. Warum ist die BO hinter KID her? Und wer ist Snake?, fragte er sich und kniff ein Auge zusammen, da die Kopfwunde ebenfalls blutete. Ihm war klar, dass er nicht ins Krankenhaus konnte. Er würde die Beteiligten nur in Gefahr bringen und bei Schusswunden musste der behandelnde Arzt unmittelbar die Polizei in Kenntnis setzen. Das konnte er bei der Schwarzen Organisation nicht wagen.   Mit Schmerzverzerrtem Gesicht schleppte er sich zum Haus von Professor Agasa und klingelte, als ihm kurz danach die Tür geöffnet wurde und ihn der alte Mann geschockt ansah. »Durch das Blut sieht es schlimmer aus als es ist«, versuchte er den alten Mann mit vor Anstrengung krächzender Stimme zu beruhigen, der ihn sogleich stützte und ins Wohnzimmer schleppte.   Weiter geht es mit Kaito KID zu Besuch   Kapitel 12: Kaito KID zu Besuch -------------------------------   »Ach, du liebe Güte, Shinichi! Was ist passiert?«, fragte der ältere Mann erschrocken. »Komm rein, und setz dich erst mal«. Er stützte den Detektiv und brachte ihn ins Wohnzimmer zur Couch. »Ai wird sich das gleich ansehen, ich hole sie eben«. Der alte Professor wuselte durch das Haus und rief nach dem Mädchen. Haibara kam daraufhin die Treppe herauf. »Was ist denn los, Professor? Warum schreien Sie so herum?«, fragte sie gähnend bis sie einen verletzten Shinichi auf der Couch sitzen sah. »Oh, Kudo. Was hast du wieder angestellt?«, fragte sie, und hob überrascht eine Augenbraue. »Das haben wir gleich«. Ai suchte ihr Verbandszeug sowie das Desinfektionsmittel zusammen und setzte sich neben Shinichi auf das Sofa. »Na los, zieh dich obenrum aus. Sonst komme ich nicht an die Schulterwunde ran«.   »Oh nein, wieder geht er nicht ran. Das ist jetzt das dritte Mal, dass Shinichi nicht ans Handy geht... Ach Mist, er hat wohl sein Handy auf lautlos gestellt, damit uns keiner stört im Restaurant«. Kaito ließ sich seufzend auf sein Sofa fallen. Nach schlafen war ihm noch nicht wirklich. Erst wollte er wissen, ob sein Freund gut zu Hause angekommen war. Ob ich hingehen und nachsehen soll, ob alles okay ist?   Mit schmerzverzerrtem Gesicht entledigte er sich seines Shirts. »Es ist ein glatter Durchschuss. Desinfizieren und Druckverband müsste reichen«, antworte er ihr erschöpft und fasste sich an den Kopf. Das Blut war beinahe getrocknet und jetzt da das Adrenalin langsam nachließ, kamen die Schmerzen. »Hast du ein paar Schmerztabletten für mich in dem Kasten parat?«, fragte er bittend. »Und frag besser nicht nach. Es ist besser für eure Gesundheit. Flick mich einfach schnell zusammen. Ich muss noch was erledigen«, fügte er hastig hinzu. KID in was bist du da nur hineingeraten? Er zückte mit dem heilen Arm sein Handy hervor und schrieb Kaito eine Nachricht, so dass sich dieser keine Sorgen machen musste, da er nicht wollte, dass dieser gleich aufgebracht vor seiner Tür stand und in die Sache mit hineingezogen wird. Den Mondscheindieb würde er in Ruhe anschreiben, wenn er selbst zu Hause war.   *Hey mein Süßer, habe noch einen kleinen Abstecher zum Professor gemacht, weil ich unterwegs einen alten Bekannten getroffen habe. Mach dir keine Sorgen. Ich bin gleich zu Hause, kuss, kuss. Dein Shin*   Trotz der Schmerzen musste er beim Schreiben leicht lächeln. Er wollte Kaito nicht anlügen, also blieb er so nah an der Wahrheit wie nur möglich ohne, dass dieser die genauen Umstände erfuhr.   »Okay. Halt still, es wird jetzt etwas wehtun«. Ai konzentrierte sich zuerst auf die Schulterwunde. Sie desinfizierte sie und wischte das geronnene Blut ringsherum so gut es ging weg. Danach verband sie Shinichi's Schulter und Oberkörper. Aus dem Augenwinkel las sie nur einen kleinen Teil von der Nachricht an Kaito, und dachte sich still ihren Teil. Als nächstes reinigte sie vorsichtig seine Kopfwunde und verband auch diese. Zum Abschluss begutachtete noch einmal ihr Werk. »Ich bin fertig. Du kannst jetzt zu deinem Süßen gehen«, erwiderte sie süffisant und lächelte Shinichi kess an.   *Okay, da bin ich beruhigt. Schlaf gut, mein Süßer ♥ Und denk an mich, wenn deine Hände unter die Bettdecke gleiten ;-) Kuss, dein Kaito*   Kuroba seufzte erleichtert auf. Shinichi scheint es gut zu gehen... oder?   »Du musst auch immer deinen Senf dazu geben, oder?«, grummelte er als er sein Handy wieder in die Hosentasche schob und ein paar Schmerztabletten schluckte. Sein Shirt ließ er ausgezogen. Diese Schmerzen musste er für die paar Meter nicht haben und zog sich lediglich seine Jacke über. Er bedanke sich nochmal bei beiden herzlich und versicherte, dass es ihm gut ging.   In der Villa angekommen stürmte er direkt in sein Zimmer und warf sich erschöpft auf das Bett. Seine Schulter pochte ebenso wie sein Kopf, aber die Schmerzmittel begannen zu wirken, auch wenn sie etwas seinen Verstand benebelten. Mit einem Lächeln las er Kaito's Nachricht und errötete beschämt. Mit nur einer Nachricht brachte er Shinichi's Herz wieder zum Rasen. Kurz atmete er tief durch. Würde ich gerne, aber leider muss ich mich um andere Sachen kümmern, dachte er sich und öffnete das Chatfenster des Unbekannten, wo er nun wusste, dass es sich hierbei um die Nummer von KID handelte. Er lehnte sich gegen seine Kissen, die als Polster dienten, damit sein geschundener Körper etwas Ruhe fand.   *Hallo KID, wir müssen Reden! Du weißt wo ich wohne, also komm sofort her. Die Balkontür ist offen, so dass du nicht einbrechen musst. Ich soll dir liebe Grüße von der schwarzen Organisation und Snake ausrichten. Du sollst Pandora aushändigen und dich gleich mit, sonst sind wir beide Tot. In was bist du da nur hineingeraten? SK*   Er schickte die Nachricht ab. Erschöpft ließ er sich weiter ins Kissen sinken und schloss für einen Moment die Augen. Ihm war klar, dass der Dieb kommen würde und bis dahin konnte er sich etwas ausruhen; und so lag er da, mit verbundener Brust und Verband um den Kopf und döste weg.   »Was zum..?!«, schrie Kaito und starrte fassungslos auf die Nachricht, die er soeben von Shinichi bekommen hatte. »Welche schwarze Organisation? Snake? Also wurden wir doch beobachtet. Shit! Ich hätte ihn nicht allein lassen dürfen… « Aber Kaito war klar, dass er keine Antwort von seinem Handy auf seine unzähligen Fragen bekommen würde. Er musste zu seinem Detektiv. Jetzt. Sofort! Der Magier schnappte sich sein Kostüm und verließ gehetzt sein Haus, nur um sich in einer Seitengasse umzuziehen, und zum berühmtesten Dieb in ganz Japan zu werden. Der Mann in Weiß glitt lautlos durch die Dunkelheit, die nur durch den Vollmond und einzelne Straßenlampen erhellt wurde. Er flog mit seinem Gleiter geradewegs zu Shinichi's Villa und landete elegant auf den Balkon. Der Gleiter hinter ihm klappte ein und KID wartete auf Shinichi's erscheinen. ~Er muss mich beim Landen gehört haben. Sicher kommt er gleich raus. Er wartete vergeblich, wusste er schließlich nicht, dass Shinichi schlief. Einen letzten Blick warf er auf sein KID-Handy und las den Balkonteil, den er vorhin vor Schreck überlesen hatte und trat durch die Tür herein.   In Shinichi's Zimmer fand er seinen Freund schlafend vor. Kaito erschrak bei dem Anblick und schnappte erschrocken nach Luft, als er ihn mit den Verbänden sah. Schnell eilte er zu ihm, um ihn an der gesunden Schulter vorsichtig wach zu rütteln. »Hmmm, Kaito«, grummelte dieser müde, als er an der Schulter gerüttelt und aus seinem Traum gerissen wurde. Verschlafen öffnete er die Augen und sah vor sich ein in Schatten gehülltes Gesicht mit weißem Zylinder und Monokel. Sofort war er hellwach und richtete zu hektisch in seinem Bett auf. Eine Welle des Schmerzes durchzog seinen Körper und ein gequältes Stöhnen verließ seine Lippen. Er riss sich zusammen und fokussierte KID. »Ich wusste, dass du kommst, KID«, sagte er leicht gequält und schloss für einen Moment die Augen, da er nicht wusste, wie er das Gespräch anfangen sollte und atmete die Schmerzen weg. »Ich glaube, du bist mir ein paar Antworten schuldig. In was für eine Sache bist du verstrickt? Was ist Pandora? Und warum will man dich töten?«, stellte er viel zu viele Fragen auf einmal. Schob es aber auf seinen durch die Schmerzmittel vernebelten Verstand und den Umstand, dass er körperlich angegriffen wurde. Der Dieb trat schweren Herzens einen Schritt zurück um zu verhindern, dass er Shinichi umarmte und sich enttarnte. Es tat ihm weh, ihn so sehen zu müssen, wo es augenscheinlich auch noch seine Schuld war, dass er verletzt wurde. Ein schweres Seufzen erklang und er blickte hinaus aus dem Fenster, hoch zum strahlenden Mond, der das sonst dunkle Zimmer beleuchtete. »Du sollst deine Antworten bekommen. Aber ich werde dir nicht heute alles beantworten können«, erwiderte er in einem gequälten Tonfall. »Zunächst einmal, es tut mir unsagbar Leid, was ich getan habe. Du weißt, was ich meine«, fügte er auf Shinichi's verwirrten Blick hinzu und deutete damit den Kuss beim letzten Coup an. »Es gibt eine Verbrechergruppe die nach Pandora sucht. Ein Stein, der Ewiges Leben verspricht. Ich versuche ihnen zuvor zu kommen, um den Stein zu zerstören. Dass du da mit hineingezogen wirst, war nicht meine Absicht«. Ihm lief eine Träne des Bedauerns über die Wange.   Der Detektiv presste seine Lippen aufeinander, als KID sich für den Kuss entschuldigte, antworten tat er ihm darauf allerdings nicht. Angestrengt lauschte er den Worten des Diebes und kam nicht Drumherum verblüfft zu schauen. »Mit Stein meinst du einen Diamanten, oder?«, fragte er beiläufig und überlegte angestrengt. »Das heißt, du stiehlst gar nicht aus reinem Spaß an der Sache und machst diese ganzen Diebstähle nur um Pandora zu finden, den diese Verbrechergruppe sucht«, schlussfolgerte er scharf. »Warum?«, fragte er verwundert und verstand nicht, warum sich der Möchtegerndieb in solch einer Gefahr begab. Kurz sah er im Gesicht des Diebes was aufleuchten, tat dies aber als Einbildung ab. »Richtig. Ich muss ihn finden, daher die Diebstähle«, erwiderte der Mann in Weiß knapp und wollte nicht weiter auf das Thema eingehen. »Was meinst du mit warum?«, fragte er verwirrt. »Warum ich nicht wollte, dass du in die Sache verwickelt wirst?« »Nein«. Shinichi schüttelte mit dem Kopf und bereute es im nächsten Augenblick wieder. Er fasste sich an die Stirn und keuchte gequält. Vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung? »Warum stiehlst du? Was ist der Grund dafür, dass du dich in solch einer Gefahr begibst und sogar die Gesetze brichst nur, um diese Bande aufzuhalten«, fragte der Detektiv mit gedämpfter Stimme und ließ sich wieder in sein Kissen sinken um seinen Kopf zu entlasten. »Denn eines ist mir jetzt klar. Du machst das nicht freiwillig und scheinst ein guter Mensch zu sein«. Der Dieb biss sich auf die Unterlippe als er nachdachte. Wieviel soll ich ihm sagen? Soll ich mich ihm zu erkennen geben? »Es gibt Dinge, die ich dir nicht sagen kann. Nicht heute, nicht in deiner Verfassung…« Der Tag war lang gewesen und so, wie Shinichi ihn ansah, brauchte dieser dringend seinen erholsamen Schlaf, welchen er ihm nicht vorenthalten wollte. »Schlaf jetzt, mein lieber Herr Detektiv«, sagte er sanft und widerstand der Versuchung, ihm einen Kuss auf den Mund zu hauchen. Stattdessen verschwand er auf dem gleichen Weg, den er gekommen war und flog durch die Nacht in Richtung seines Zuhauses. Diese Mistkerle...! Was mach ich jetzt nur... Ich will nicht, dass Shinichi zu Schaden kommt... Ich muss mir etwas überlegen...!   »Warte!«, rief Kudo ihm hinterher, aber der Dieb war bereits verschwunden. Er seufzte deprimiert auf. »Ein sehr aufschlussreiches Gespräch heute …«, grummelte er unzufrieden und beschloss KID noch eine Nachricht zukommen zu lassen. Das Einzige, was ich herausgefunden habe ist, dass KID augenscheinlich zu den Guten gehört.   *Ich bin bereits mitten drin, denn sie wollen auch meinen Tod. Daher schlage ich vor, dass wir unser Kriegsbeil begraben und zusammenarbeiten. Zu zweit sind unsere Chancen größer auf einen Sieg. SK*   Müde rieb er sich über die Augen und beschloss noch Ran eine Nachricht zu schreiben, damit sie sich keine Sorgen machte, wenn er in den nächsten Tagen nicht in der Schule auftauchte und es mit ihrem Zwischenfall heute in Verbindung brachte.   *Hallo Ran, ich wurde in einen komplizierten Fall verwickelt und kann erstmal nicht zur Schule kommen. Kannst du bitte die Lehrer informieren? Die kennen das Prozedere ja bereits bei mir, hehe. Danke Dir! LG, Shinichi*   Müde schloss er seine Lider und schlief sofort ein. Wach wurde er erst am nächsten Tag gegen Mittag und jeder Knochen im Körper tat ihm weh.   *Hey Schatz ♥ Hast du gut geschlafen und von mir geträumt? Dein Kaito*   Wie ich es hasse, den Ahnungslosen zu spielen, murrte Kaito verschlafen und rieb sich die Augen. Er fühlte sich ausgelaugt und erschöpft, nachdem er noch mitten in der Nacht bei Shinichi gewesen war, hatte er keinen ruhigen Schlaf finden können. Erneut hatte ihn ein Alptraum geplagt, in dem auf Shinichi geschossen wurde. Das war bestimmt wegen gestern Abend... Hätte ich ihn doch nur nach Hause begleitet. Aber eine Stimme in Kaito sagte ihm, dass auch er dann verletzt worden wäre. »Egal, vielleicht hätte ich Shinichi retten können«, sprach er laut zu sich selbst und raufte sich verzweifelt die Haare. »Argh, jetzt führe ich schon Selbstgespräche«. Er warf einen Blick auf sein KID-Handy und entdeckte Shinichi's Nachricht.   *Wenn du meinst, dass das gut geht...? Eine Zusammenarbeit zwischen uns meine ich. Nun gut, aber erstmal erholst du dich!*   Dann war es auch schon Zeit für die Schule.   Ran las besorgt die Nachricht ihres besten Freundes. Irgendetwas sagte ihr, dass die Sache nicht so harmlos war, wie Shinichi es ihr weißmachen wollte.   *Ich sage Bescheid. Pass auf dich auf, okay? LG Ran*   Sie musterte ihre Nachricht kritisch vor dem Abschicken, wusste aber nicht, was sie noch hätte schreiben können. Die Situation zwischen ihr und Shinichi war schließlich angespannt und sie schämte sich für ihren Auftritt. So machte sich die Mori alleine auf den Weg zur Schule, während er sich im Bett aufrichtete und nach seinem Smartphone griff. Drei neue Nachrichten zeigte das Display an. Kurz war er darüber verwundert, dass es beinahe 13:00 Uhr war, aber sein geschundener Körper hatte wohl die Erholung gebraucht. Die von KID ignorierte er zunächst, die von Ran löschte er, wusste er schließlich, was sie ihm geschrieben hatte, und rief die Nachricht seines Freundes auf.   *Hallo Ka-Chan ♥ Ich habe geschlafen wie ein Toter*   Shinichi musste über seinen eigenen Wortwitz ein wenig schmunzeln. Viel hat nicht gefehlt gehabt... Gin hätte nur etwas fester zuschlagen müssen. Er schrieb weiter.   *Geträumt habe ich definitiv von dir, aber ich hätte dich jetzt gerne im Bett neben mir ;-) Bin heute nicht in der Schule, also wenn du eher Schluss haben solltest, kannst du gerne direkt vorbeikommen und es wäre lieb, wenn du was zu essen mitbringen könntest. Bin, ähm, gerade ein wenig eingeschränkt ^^" kuss, kuss*   Langsam stieg er auf und entledigte sich des Verbandes. Er brauchte unbedingt eine Dusche um sich von dem restlichen Blut zu befreien und danach würde er noch eine Runde schlafen bis sein Freund kommen würde, damit sein Körper sich schneller regenerierte. Ich werde Kaito einiges erklären müssen.     Weiter geht es mit Gin's Plan Kapitel 13: Gins Plan --------------------- Kaito hatte es irgendwie durch den für ihn viel zu langen Schultag geschafft. Er musste sich wieder einmal Anspielungen und Verdächtigungen von Hakuba anhören, und Ärgereien von Aoko gefallen lassen. Und dann auch noch die endlosen Schulstunden ... In Gedanken war er meist bei Shinichi gewesen, und hatte dennoch irgendwie den Unterrichtsstoff mitgeschrieben. Als es endlich zum Schulschluss läutete, packte er eilig seine Sachen zusammen und verschwand nach draußen. Seine Mitschüler schauten ihm verwundert hinterer und ihm war klar, dass das wieder Gerede geben würde, aber ihn kümmerte es nicht. Sollten sie doch was zu lästern haben, wen juckt's? Kaito hechtete durch die Reihen des Supermarktes, um etwas Essbares für seinen Schatz zu finden. Vor dem Sushi Regal blieb er schließlich stehen, und suchte etwas ohne Fisch aus. Bei Kudo angekommen stellte er fest, dass die Eingangstür diesmal verschlossen war und beschloss zunächst zu klingeln, bevor er sich anderweitig hereinlassen würde, sollte Shinichi nicht kommen...   Irgendwie hatte es Shinichi nach weiteren zwei Stunden Schlaf in die Bibliothek geschafft und sich sogar einen Kaffee gekocht. Den Verband am Kopf hatte er abgelassen. Seine Haare verdeckten die Wunde ganz gut und er hoffte, dass es Kaito nicht auffallen würde. Die Schusswunde hatte er mit großen, weißen Wundpflastern, die meist in Krankenhäuser verwendet wurden, abgeklebt und sich einen weiten, großen Pulli angezogen, in welchen er regelrecht unterging. Es dürfte also nicht auffallen, dass er verletzt war, so lange er sich nicht hektisch bewegte oder was die Wunde berührte. Er saß in seinem Lieblingssessel und ließ KID gerade eine Nachricht zukommen:   *Wir sollten nicht zu lange warten. Wer weiß, wann sie wieder zuschlagen werden. Außerdem gibt es jemanden in meinem näheren Umfeld, den ich beschützen muss! Überleg' es dir, ansonsten werde ich alleine agieren. SK*   Als er auf Senden drückte klingelte es an seiner Haustür. Mühsam stand er auf und schlürfte besorgt zur Tür. Gin würde wohl kaum klingeln..., versuchte er sich zu beruhigen und öffnete vorsichtig die Tür. Augenblicklich strahlte er über das ganze Gesicht. »Kaito, du hast mir gefehlt. Komm schon rein«, begrüßte er seinen Freund lächelnd, hauchte ihm einen viel zu kurzen Begrüßungskuss auf den Mund und wollte ihm mit dem gesunden Arm die Einkaufstüte abnehmen, damit sich dieser seiner Jacke entledigen konnte. Kaito begutachtete Shinichi kurz mit kritischem Blick, bevor er hereinkam und sich die Tüte abnehmen ließ. »Hallo, Süßer«. Er umarmte seinen Freund und vertiefte den viel zu kurzen Kuss. Dabei fiel ihm auf, dass Shinichi leicht zusammenzuckte und schallte sich innerlich eine Ohrfeige. Klar, die Verletzung. »Was hast du?«, fragte er besorgt und spielte den Unwissenden. Shinichi schloss die Tür hinter ihm, sagte jedoch zunächst nichts. »Ich habe uns Sushi mitgebracht, ohne Fisch natürlich«. Kaito lächelte gekünstelt. »Ich hoffe, du magst es«, plapperte er gespielt fröhlich weiter.   »Ach, es ist nichts Wildes. Ich glaube, ich habe mich gestern Abend etwas erkältet, dass wird aber wieder«, wich Shinichi gekonnt aus, da er nicht wollte, dass sein Freund sich Sorgen machte. »Sushi klingt sehr gut. Ich habe einen Bärenhunger«, sagte er ehrlich und ging mit ihm zusammen in seine geliebte Bibliothek, um gemeinsam zu Essen.   Etwas umständlich setzte er sich auf die Couch und wich den sorgenvollen Blicken seines Freundes aus. »Komm setz dich«, forderte er ihn auf, da Kaito immer noch etwas unschlüssig im Raum stand. »Erzähl mir von deinem Tag. Wie war die Schule?«, versuchte Shinichi die angespannte Stimmung zwischen ihnen mit einer einfachen Konversation zu lockern und lächelte ihn liebevoll an, als er nebenbei das Sushi auf den Tisch ausbreite, bis ihm auf einmal ein Sushi Paket aus der Hand entglitt und zu Boden fiel. Ein kleiner Schmerzenslaut entwich ihm und hielt in seiner Bewegung abrupt inne. Verdammt. Ich hätte das Sushi nicht mit dem verletzten Arm anpacken sollen... Leicht ängstlich sah er Kaito an. Hatte dieser was bemerkt?   Währenddessen beschatteten Gin, Wodka und Snake das Haus von Kudo. »Wer ist dieser Braunhaarige Typ?«, fragte Snake ungehalten und zog angespannt an seiner Zigarette. »Kudo hat bestimmt schon Kontakt zu KID aufgenommen. Vielleicht sollten wir einfach das Haus stürmen...«, brummte er ungehalten vor sich hin, da er ein Mann des Gefechts war und nicht gerne wie ein Luchs auf der Lauer lag. Gin grinste ihn daraufhin mit einem teuflischen Grinsen an. Seine Augen versprühten puren Wahnsinn. »Was ist, Gin. Hast du etwa einen Plan?«, fragte er schelmisch.   »Shinichi...«, fing Kaito leise an und musterte seinen Freund traurig. »Warum belügst du mich? Ich sehe doch, dass du nicht nur erkältet bist. Was ist los mit dir, bitte sag es mir«. Natürlich wusste er längst, was passiert war. Doch er musste ja den ahnungslosen spielen, was ihm im Herzen weh tat, wollte er gegenüber seinen Shinichi eigentlich nur ehrlich sein und setzte sich neben ihm auf die Couch, griff liebevoll nach dessen Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. »Ich bin für dich da«, fügte er leise hinzu und drückte sachte dessen Hand.   Ein angenehmes Gefühl durchfuhr ihn, als Kaito zärtlich seine Hand nahm und ihre Finger miteinander verschränkte. Stumm schaute er auf ihre ineinander verhakten Finger und konnte es nicht verhindern, dass plötzlich stumme Tränen seine Wangen hinabkullerten. Er schluchzte und fuhr sich mit dem Ärmel des gesunden Armes über das Gesicht. Wischte die Tränen weg, die sofort durch neue ersetzt wurden. »Ich will dich ja nicht belügen«, schluchzte er erstickt. »Aber ich habe solch eine Angst, dass du verletzt werden könntest, wenn ich dich einweihe!« »Was ist denn passiert?«, flüsterte Kaito in Shinichi's Haarschopf, verteilte zarte Küsse darauf. Er legte einen Arm um Shinichi's Oberkörper, und zog ihn vorsichtig an sich heran. Jedoch darauf achtend, dass er die verletzte Schulter nicht berührte. Zärtlich küsste er Shinichi's Tränen weg. »Sshhh... Alles wird wieder gut«, hauchte er mit gedämpfter Stimme, glaubte aber selbst seinen eigenen Worten kaum. Wenn ich doch nur wüsste, wer hinter dem Angriff steckt..., dachte er betrübt und ballte unbewusst seine andere Hand vor Wut zur Faust.   Er ließ sich in die Arme seines Freundes ziehen, kurz wunderte er sich, dass Kaito so behutsam war und auch seine verletzte Schulter nicht berührte, doch als dann weiche Lippen seine Tränen wegküssten, dachte er nicht mehr daran. Der Detektiv schmiegte sich an Kaito und bettete seinen Kopf in dessen Halsbeuge, während dieser ihm tröstend über den Rücken strich. Dann fing er an zu erzählen. »Es gibt da eine Organisation, die ich mit Hilfe des FBI zu Fall gebracht habe. Ein paar Mitglieder und der Boss sind uns leider durch die Lappen gegangen und untergetaucht. Weil ich länger nichts vom FBI gehört habe, dachte ich, dass diese die restlichen Mitglieder mittlerweile gefasst haben, aber dem ist wohl nicht so«, seufzte Shinichi bedrückt und krallte sich unbewusst in Kaito's Shirt fest, während er sein Gesicht fester in die Halsbeuge drückte. Man spürte, dass er Angst hatte. »Gestern hatte ich auf dem Nachhausweg eine Konfrontation mit zwei dieser Mitglieder; sie haben mir eine Nachricht für KID übermittelt und irgendwas von Pandora gesagt. Es klang beinahe so, als wären sie nur Übermittler dieser Botschaft gewesen, so dass ich davon ausgehe, dass sie sich mit einer anderen Verbrecherbande zusammengetan haben könnten, um zu alter Stärke zurück zu finden...«, unterbrach er seine Erklärung und presste sich nach Möglichkeit noch mehr an den Körper von Kaito. Ihm war auf einmal so kalt. Allein der Gedanke an der Organisation, ließ ihn innerlich frösteln. »Ich möchte nicht, dass du damit hineingezogen wirst. Am besten solltest du dich von mir fernhalten«, kam es schweren Herzens über seine Lippen und neue Tränen sammelten sich in seinen Augen.   Behutsam strich Kaito weiterhin über Shinichi's Rücken, während er dem Worten lauschte. Seine andere Hand verkrampfte sich im Sofa. »Ich möchte mich aber nicht von dir fernhalten«, erwiderte er mit fester Stimme. »Ich lasse dich doch wegen solchen Kerlen nicht im Stich. Dazu bist du mir viel zu wichtig... Shinichi...?«, fragte Kaito, und umfasste sanft dessen Kinn, damit er zu ihm aufsah. »Ich liebe dich. Also bleibe ich an deiner Seite«, flüsterte er und küsste seinen Freund liebevoll.   Er wusste nicht wie ihm geschah, als er zu ihm aufblickte. Er liebt mich, schoss es ihm durch den Kopf und bekam große Augen. »Kai~«, versuchte er etwas zu erwidern, wurde aber von zwei süßen Lippen zum Schweigen gebracht. Genießerisch seufzend lehnte er sich in den Kuss hinein, den er vertiefte und Kaito's Zunge umspielte. Mit seiner Hand fuhr er unter das Shirt seines Freundes, legte die darunter befindliche Haut Stück für Stück frei über die er streichelte, als plötzlich laut sein Magen knurrte, da er heute noch keine Nahrung zu sich genommen hatte. Lächelnd trennte er den Kuss. »Wir sollten erst mal was essen, hm?«, meinte er schmunzelnd. »Damit du etwas in den Magen bekommst«. Widerwillig ließ er von seinem Freund ab und packte die Sushi Verpackungen aus. Er reichte Shinichi eine, und nahm sich die andere. Geübt brach er die Stäbchen auseinander, und hielt ihm ein Stück Sushi vor die Nase. »Sag aah«, meinte er und grinste frech. »Ich kann auch alleine Essen«, meinte er beschämend, dennoch öffnete er seinen Mund und nahm das Stück Sushi entgegen, welches er genussvoll aß. »Hmmm«, machte er und machte es Kaito nach. »Jetzt du«, grinste er und hielt ihm ebenfalls ein Stück Sushi vor die Nase. Die betrübte Stimmung und die Sorgen von vorhin waren mit einem Mal vergessen und sie hatte nur noch Augen füreinander.   »Wir entführen, Kudo«, antworte Gin mit einem irren Blick. Snake beäugte dies kritisch, wusste er doch, dass Gin einen Narren an diesem Kudo gefressen hatte und er befürchtete, dass dieser ein eigenes Ziel verfolgte. »Um KID hervorzulocken«, fügte Snake deswegen einmal scharf hinzu. Sie durften den Auftrag ihrer Bosse nicht in den Sand setzen, auch wenn er die Vermutung hatte, dass Gin dies alles nicht sonderlich interessierte. »Ja ja...«, murmelte Gin nur, und winkte ab. »Du wirst KID schon noch bekommen. Nur muss dieser andere Kerl verschwinden, so langsam verliere ich die Geduld«. »Sollen wir ihn umlegen?«, fragte Wodka dümmlich. »Nein! Nicht hier und schon gar nicht am hellen Tag, du Idiot!«, knurrte Gin wütend. »Wir bekommen noch unsere Chance...«. »Gin hat recht, Wodka«, brummelte Snake und zog abermals an seinem Glimmstängel. »In solch einer Bonzen Gegend sind die Nachbarn sehr wachsam. Wir sollten warten bis es dunkel ist und der Brünette Typ verschwunden ist«. Ein belustigtes Grinsen umspielte seine Lippen. »Mach dich lieber nützlich und hol uns was zu trinken«, zischte er Wodka entgegen, so dass sogar Gin seine Mundwinkel ein klein wenig nach oben zog. »Hm«, machte Wodka nur, traute sich aber keine Widerworte zu geben. »Was wollt ihr denn trinken?« »Hol irgendeinen Schnaps«, giftete Gin ihn an, der mittlerweile nur noch genervt von seinem dümmlichen Partner war. »Aber beeil dich, der Brünette könnte jeden Augenblick herauskommen, dann schlagen wir zu!« »Okay..«, antwortete Wodka ergeben und ging schnell von dannen. Snake schaute ihm belustig hinterher. »Was für ein Dummbolzen!«   Ein weiteres Stück Sushi landete in Shinichi's Mund. Grinsend nahm Kaito das Nächste, und warf es in die Luft, nur um es zielsicher mit dem Mund aufzufangen. »Ich wette, das kannst du nicht«, kicherte er frech und lachte herzhaft. »Ich verzichte auf die Wette, du Angeber«, gab Shinichi gespielt schmollend von sich und steckte sich das letzte Stück Sushi in den Mund. Die beiden hatten ihren Spaß und ahnten nicht, was draußen vor der Villa geplant wurde... Kaum hatten sie aufgegessen, wurde der Detektiv wieder in die Arme seines Freundes gezogen, was er nur allzu gerne zuließ. Er genoss abermals die Streicheleinheiten, die er bekam, als sein Geliebter ihm mit seinen Fingerspitzen sanft durch seine weichen Haare fuhr und drehte sich in der Umarmung, so dass er bäuchlings, zwischen dessen Beine lag. Ein leichter Rotschimmer zierte seine Wange als er seine Nasenspitze spielerisch gegen die seines Freundes rieb. »Ich liebe dich auch, Kaito Kuroba«, hauchte er und holte damit das nach, wozu er wohin nicht gekommen war.   Keiner der beiden ahnte, dass dieser schöne Nachmittag noch in einem Drama enden würde...   Kaito schmunzelte leicht, als er ebenfalls seine Nase an die seines Partners rieb. »Du bist so süß...«, hauchte er gegen dessen Lippen, bevor er sie mit seinen versiegelte. Dabei wanderten Kaito's Hände unter Shinichi's Pullover, über seinen Rücken. Er achtete jedoch darauf, der Wunde nicht zu nahe zu kommen. Leichte Panik stieg in ihm auf, als Kaito unter seinem Pullover glitt. Er hatte ihm zwar vorhin von der Konfrontation erzählt, allerdings nicht, dass dabei angeschossen wurde. Hektisch unterbrach er den Kuss und griff mit seinem gesunden Arm nach hinten, um ihn daran zu hintern, seinen Pullover auszuziehen. »Ich, ähm,...«, stotterte er hilflos vor sich hin und suchte fieberhaft nach einer Ausrede, damit sein Freund nicht weiterging, als glücklicherweise das Telefon in der Bibliothek klingelte. »Ich geh mal kurz ran«, nuschelte er sichtlich erleichtert und krabbelte von der Couch. Murrend ließ er Shinichi aufstehen und zum Telefon gehen.   »Shinichi Kudo hier, hallo?«, sofort hielt er den Hörer weit weg und sogar Kaito bekam das Geschreie mit und seufzte leise. Ausgerechnet jetzt muss der Kerl anrufen..., grummelte er gedanklich. »Verdammt nochmal, Kudo!«, schrie Inspektor Nakamori durch den Hörer, der ungeduldig in seinem Büro saß und an seinem Kaffee nippte. »Wo bleibt der verdammte Bericht vom KID Coup? Ich will den Fall zu den Akten legen«, brüllte er weiter und eine Ader an seiner Stirn pochte bedrohlich, als er daraufhin die Antwort des Detektivs vernahm. »WAS?«, schrie er erbost und konnte es nicht glauben, was er hörte. »Du hast es vergessen? Hol es gefälligst SOFORT nach. In einer Stunde WILL ich den Bericht haben«, brüllte er so laut, dass das ganze Dezernat das Telefonat mitgekommen hatte und legte wütend auf.   Als Shinichi zurückkam, sah er ihn belustigt an. »Wer war DAS denn?«, fragte er scheinheilig und setzte sich auf. An kuscheln war wohl jetzt nicht mehr zu denken, wenn Shinichi jetzt diesen Bericht schreiben musste...   »Inspektor Nakamori«, seufzte Shinichi und fuhr sich durch sein Haar. »Er will in einer Stunde meinen Bericht haben wegen dem letzten KID Fall«, fügte er hinzu und sah Kaito leicht traurig an. »Ich muss also jetzt nach oben ins Arbeitszimmer«, sagte er und sah seinen Freund abwartend an, der aufstand und zu ihm ging. »Dann lasse ich dich wohl besser in Ruhe arbeiten, und komme morgen wieder«, erwiderte er und umarmte ihn vorsichtig. »Und keine Widerrede«, sagte er streng, als Shinichi protestieren wollte. »Du musst den Bericht schreiben, und danach ruhst du dich aus. Du weißt, wo es hinführt, wenn ich bei dir bleibe«. Er grinste und wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen. »Hm, du hast ja Recht«, gab Shinichi klein bei und schaute etwas niedergeschlagen zur Seite. »Aber es ist am Anfang einer Beziehung doch normal, dass man nicht die Finger voneinander lassen kann...« Gleichzeitig war er erleichtert, so würde Kaito wenigstens nicht von seiner Verletzung erfahren und da er eine gute Selbstheilung hatte, würde in ein paar Tagen hoffentlich nichts mehr zu sehen sein. »Also, ich geh dann mal«, seufzte er und zog sich im Flur Jacke und Schuhe an. »Mach es gut, mein Süßer, bis morgen«. Kaito hauchte einen Kuss auf Shinichi's Lippen und verabschiedete sich von ihm.   Die beiden Verbrecher wurden hellhörig, als Kaito aus der Villa kam, und sich auf den Weg wohin auch immer machte. »Das ist unsere Chance«, grinste Gin und im Schutz der Dämmerung eilten er und Snake zur Villa.   Ich vermisse ihn jetzt schon, dachte der Detektiv betrübt, als er noch einmal in die Bibliothek ging, um die Sushi Pakete in den Müll zu werfen. Dabei fiel sein Blick auf einen Gegenstand auf der Couch. »Oh«, kam es überrascht von ihm und steckte den Gegenstand ein. »Kaito hat sein Handy vergessen«. Danach machte er sich aufs ins Arbeitszimmer und schaltete den Rechner ein. Er war tief in den Gedanken versunken, als er den Bericht per Mail verfasste, so dass er die tapsenden Schrittgeräusche und das leise Quietschen einer öffnenden Tür nicht bemerkte.   Die Tür war verschlossen. Gin grinste, zückte einen Dietrich und knackte mit Leichtigkeit das Schloss. Leise wie ein Leopard auf der Jagd schlichen sie durch die dunkle Villa, bis sie an einer Tür kamen, aus dessen unteren Spalt Licht hervordrang. Gin griff in seiner Tasche und holte eine Spritze heraus. »Hier drinnen ist ein K.O. Mittel, damit können wir ihn Schnurstracks Ausknocken«, lächelte er hämisch. Sodann stürmten sie das Zimmer und es ging alles ganz schnell. Shinichi hatte nicht einmal die Gelegenheit zu schreien.     Weiter geht es mit Gefangen   Kapitel 14: Gefangen --------------------   Ich vermisse ihn jetzt schon…, dachte auch Kaito sich. Später schreibe ich ihm eine Nachricht. Oder soll ich ihn anrufen..? Mit den Gedanken daran stockte er jedoch auf einmal. Er tastete seine Taschen ab, wühlte in seiner Schultasche, doch Fehlanzeige. Sein Handy war nicht da. »Toll, ich hab es wohl bei Shinichi vergessen... Also nochmal zurück«, murmelte er und freute sich insgeheim darauf, seinen Freund noch mal zu sehen zu können. Seine gute Laune schwenkte allerdings sehr schnell um und traute seinen Augen nicht. Kurz vor dem Haus blieb er abrupt stehen und versteckte sich hinter einem Zaun. Er musste mit ansehen, wie sein Shinichi von schwer bewaffneten Männern verschleppt wurde ... Das ist doch... Snake?! Und wer ist dieser Typ mit den langen Haaren? Verdammt, Shinichi...! Kaito zitterte vor Adrenalin am ganzen Körper, welches sein Körper ausschüttete, und die Angst um seinen Freund wurde immer größer. Als die Typen außer Sichtweite waren, schlich er ihnen hinterher, aber er sah nur noch die Rücklichter eines schwarzen Porsche's. Der Magier hastete zu Shinichi's Haus zurück, und suchte verzweifelt nach einem Hinweis auf die Täter... Vielleicht hatten sie ja eine Nachricht hinterlassen...?   Gin fuhr durch die Straßen einer heruntergekommenen Gegend. Er parkte und schleifte den bewusstlosen Detektiv eilig in eins der maroden Häuser. Dort drinnen brachte er ihn in den Keller, fesselte ihn, und warf ihn achtlos auf den Boden. »Mal sehen, Kudo, ob dein Lieblingsdieb auftaucht, um dich zu retten... Allerdings wird er es nicht überleben, hier aufzutauchen«. Gin lachte eiskalt, und ging wieder nach oben.   Wodka kam nichtsahnend wieder bei der Villa Kudo an zusammen mit dem Schnaps. »Nanu?«, murmelte er und sah sich um. Wo sind Gin und Snake?, fragte er sich verwundert, da er sie in dem Versteck nicht mehr fand. Sein Blick fiel auf die offene Tür der Villa. »Die haben ohne mich zugeschlagen!«, grummelte er entrüstet, ließ die Tüte fallen und eilte hinüber zur Villa. Vielleicht hatte er ja Glück und sie waren noch da drinnen und nicht in dem Versteck, das sie sich ausgesucht hatten. Er betrat die Villa und eine Totenstille empfing ihn. Dümmlich wie er war, konnte er nicht leise sein. »Gin? Snake?«, rief er und wartete einen Moment. Keine Antwort. »Ey, habt ihr Kudo?«, rief er noch und brach im nächsten Moment ohnmächtig zusammen, da er einen Schlag auf den Hinterkopf bekam. Als er wieder erwachte, blickte er in das wütende Gesicht von dem Brünetten und ein alter Mann stand neben ihn, der ihn augenscheinlich zurückhielt.   Er stellte fest, dass sie ihn auf einen Stuhl fesselt hatten an Armen und Beinen, so dass er sich keinen Zentimeter bewegen konnte und bestaunte die Knoten. Eine gute Fesseltechnik, dachte er lobend und schaute die beiden direkt an. »Was für Pappnasen seid ihr?« »Ganz ruhig, junger Herr«, versuchte Jii den aufgebrachten Jungen zu beruhigen, der ihn von Kudo's Festnetztelefon hektisch angerufen hatte. »Wir müssen überlegt vorgehen, sonst bekommen wir aus ihm nichts heraus«. Kuroba zitterte vor Wut und Aufregung. Sie hatten einen der Kerle geschnappt und dingfest gemacht. Natürlich hatten sie ihm auch seine Waffe abgenommen, welche Kaito nun auf Wodka richtete. Mit kaltem Blick sah er den Verbrecher an. »Also, was habt ihr mit Shinichi Kudo vor, und wo ist er jetzt? REDE!«, verlangte er wütend zu wissen, da Wodka keine Anstalten machte, etwas zu sagen. »Machen Sie sich nicht unglücklich, junger Herr«, flehte Jii, als sein Schützling mit der Waffe auf den Verbrecher zielte. »Wenn er verletzt ist oder gar stirbt, werden Sie bestraft. Bitte überstürzen Sie nichts und bleiben Sie ruhig«. Jii musterte besorgt den jungen Magier, welcher den Arm mit der Waffe sinken ließ. Beide ließen den kräftigen Mann in schwarz jedoch nicht aus den Augen. »Mein junger Herr hat Sie etwas gefragt! Würden Sie bitte antworten?«, wandte er sich nun an Wodka. »Und dann sagen Sie uns bitte noch, wer sie eigentlich sind«, legte er höflich nach.   Sein Kopf dröhnte und er fühlte sich unglaublich schlapp. Langsam kam er zu sich und öffnete ausgelaugt seine Augen. »Gefesselt«, murmelte er, als er die Handschellen mit einer Kette bemerkte. Maximaler Bewegungsradius ein halber Meter, schoss es ihm durch den Kopf und sah sich um, jedoch befand sich nichts in diesem Kellergewölbe was er hätte verwenden können, um sich zu befreien, ganz davon abgesehen, dass er sowieso keine Kraft dazu hatte, war sein Körper von dem K.O. Mittel noch betäubt und auch die Schusswunde pocherte wieder. Seufzend lehnte er sich gegen das kühle Gestein hinter sich. »Ist das mein Ende?« Da bemerkte er Kaito's Smartphone in seiner Hosentasche, was ihn verwunderte. Er zog es hinaus und klappte es auf. Ob sie mich nicht durchsucht haben, weil mein Handy neben mir auf dem Schreibtisch lag? Oder wollen sie das ich KID kontaktierte?, fragte er sich und grübelte. Wenn er allerdings hier lebend wieder rauskommen wollte, hatte er keine andere Wahl und benutzte Kaito's Handy als er KID eine Nachricht zukommen ließ:   *KID! Bin entführt worden. Befinde mich angekettet in einem Keller. Die Gegend scheint verlassen zu sein. Wahrscheinlich ein heruntergekommenes Haus am Hafen. Die Entführer sind bewaffnet und gefährlich. Denk daran, sie wollen dich nur herauslocken wegen Pandora. Zieh die bitte die Polizei zu Hilfe und komm' nicht allein!!! SK*   Schrieb er, aber irgendwie sagte ihm sein Bauch, dass es KID alleine versuchen würde und hoffte, dass er sich irren würde.   »Hahahaha«, lachte Wodka hämisch und schaute belustigt in den Lauf der Waffe. »Was interessiert dich das, Junge? Gin und Snake wollen mit Kudo nur KID aus seinem Loch locken, hahaha«. Mit der Zunge leckte er sich über seine spröden Lippen und grinste zufrieden. Sollte ihn der Junge doch abknallen... »Und dann wird Gin Kudo langsam und qualvoll töten und sich dafür rächen, dass er unsere Organisation in den Abgrund gestützt hat, hahahaha!« »Gin heißt also einer von euch...« Kuroba packte die kalte Wut. Am liebsten hätte er sich auf Wodka gestürzt, und ihn geschlagen. Sein Vertrauter hielt ihn zu seinem Leidwesen allerdings mit aller Kraft davon ab. »Jii... lass mich los...!« Kaito war noch nie so wütend gewesen, wie in diesem Moment. »Wie könnt ihr es wagen…«. Er stoppte in seinem Kampf mit Jii, als er sein Handy klingeln hörte. Er erstarrte, und schnappte sich sein Handy aus der Tasche. Ließ jedoch den Verbrecher nicht aus den Augen. »Shinichi...«, murmelte er leise und Erleichterung machte sich in ihm breit. Kurz dachte er nach und kam zu einem Entschluss. »Jii, ruf du die Polizei. Sie sollen dieses Dreckstück hier mitnehmen«. Kaito warf einen verächtlichen Blick auf Wodka. »Und ich... Muss los!« Da stürmte er auch schon zur Tür hinaus. Innerhalb von wenigen Sekunden startete er mit seinem KID Gleiter in den Nachthimmel Tokyos. Richtung Hafen also... Shinichi, ich rette dich, halte durch...!   »So warten Sie doch junger Herr«, wollte Jii ihn aufhalten, da es alleine viel zu gefährlich war, aber sein Sorgenkind war bereits verschwunden. Der alte Mann warf Wodka einen finsteren Blick zu ehe er zum Festnetzanschluss der Kudo's ging und mit verstellter Stimme die Polizei über einen Einbruch in der Villa informierte. Daraufhin verschwand er und beobachtete aus sicherer Entfernung die Festnahme dieses ominösen Mannes, wovon er hoffte, dass er nicht entkommen würde. Mit sorgenvollem Ausdruck im Gesicht machte er sich auf den Weg zum Blue Parrot und hoffte, dass der junge Herr wohlbehütet mit dem Detektiv zurück kehren würde, auch wenn ihr Geheimnis nun gegenüber Kudo gelüftet sein würde. Stellen Sie nichts Dummes an, junger Herr, dachte er sich noch als er unruhig auf einem Barhocker wartete.   Scharf dachte der Detektiv nach. Ich muss irgendwie entkommen aber wie nur? Sie hatten ihm jegliche Gegenstände abgenommen. Nur das Handy besaß er und damit konnte er sich nicht aus den Handschellen befreien. Denk nach, denk nach, sonst bringen sie uns beide um. Na klar, dass Handy, dachte er sich und könnte sich Ohrfeigen, dass er instinktiv KID informiert hatte, weil seine Entführer hinter ihm her waren. Er war gar nicht auf die Idee gekommen Akai und das FBI zu kontaktieren. Das holte er eiligst nach, gerade rechtzeitig wie er feststellen musste. Die Kellertür ging auf und Gin betrat sein Verlies. Kalte mordsüchtige Augen sahen ihn an und er erschauderte, war ihm schutzlos ausgeliefert. Seine Nackenhaare stellten sich warnend auf, dennoch wollte er keine Furcht zeigen.   Shuichi kam gerade von einer Beschattung zurück als er eine Nachricht von einer unbekannten Nummer bekam. Alarmiert öffnete er diese und bekam große Augen. »Gin... und noch zwei weitere Mitglieder? Zeit, die letzten Insekten einzufangen«, lächelte er voller Vorfreude und informierte seine Kollegen.   In einem Restaurant in Tokyo saß die FBI Agentin Jodie beim Abendessen, als sie eine Nachricht auf ihr Diensthandy empfing. Sie schreckte auf, als sie die Nachricht las und erhob sich umgehend. Jodie entschuldigte sich wortkarg bei dem Kellner, und drückte ihm den Betrag mit Trinkgeld in die Hände. »Now it get's exciting...!«, sagte sie sich und fuhr in Richtung des von Shuichi genannten Treffpunktes.   Gin betrat den Keller und sah kaltblütig grinsend auf den am Boden liegenden Detektiv hinab. »Endlich bist du da, wo ich dich die ganze Zeit über haben wollte, Kudo... Und deinen kleinen Diebesfreund werden wir auch bald haben... Er wird ins offene Messer laufen...!« Gin grinste und wirkte dabei noch wahnsinniger. »Irgendwelche letzten Worte, die wir ihm mitteilen sollen?« Der Killer hob seine Waffe und schoss auf das Handy. »Das brauchst du nicht mehr und damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, wie etwa die Polizei zu informieren...«. Kurz zuckte der Detektiv zusammen, als der Schuss ertönte und das Handy in tausend Teile zerbrach. »Wird er nicht«, sagte er zuversichtlich und schaute den langhaarigen Mann mit einem überheblichen Grinsen an. »Ihr werdet heute nicht entkommen, denn das FBI ist bereits informiert«. Auch wenn Gin ihn jetzt erschießen würde, er war sich sicher, dass dieser Mann und Snake dieses Versteck entweder Tod oder nur mit Handschellen verlassen würden. Zu seiner Überraschung blieb ein Schuss allerdings aus.   Unerwartet wurde er am Kragen gepackt und gegen die Steinwand geschleudert. Sein Kopf schlug hart dagegen und die Kopfwunde machte sich sofort bemerkbar. Er war leicht benommen als er von Gin irgendwas mit »Geisel« vernahm.   »Shuichi, wie ist die Lage?«, fragte Jodie, die hektisch angelaufen kam. »Wie sicher ist es, dass es sich um die BO und Cool Guy handelt?« Sie legte sich ihre FBI Weste an und ihre Nerven standen auf Alarmbereitschaft, als plötzlich auf das FBI geschossen wurde. Sie und Shuichi gingen hinter ein Auto in Deckung. »Ihr werdet Kudo nicht lebend wieder bekommen«, brüllte Snake wie ein Wahnsinniger und beschoss das FBI. »Bringt mir KID. Ich will KID! HAHA«.   Schnell hatte Gin die kurze Distanz zwischen ihm und Shinichi überbrückt, ihn hochgerissen und an die Kellerwand gepresst. Er packte den Detektiv am Kragen, und kam ihm gefährlich nahe. Ein fauler Atem stieß ihm entgegen und er unterdrückte ein würgen. »Jetzt hör mal gut zu, du Genie... Dir kann niemand mehr helfen. Du wirst als unsere Geisel sterben, und dein KID gleich mit!« Der Killer gab Shinichi noch einen Tritt in den Bauch, bevor er ihn achtlos fallen ließ.   »Sehr sicher handelt es sich um die letzten Verbliebenen der schwarzen Organisation. Sie kämpfen um ihr nacktes Leben, während die Schlinge schon um ihren Hälsen liegt...« Shuichi grinste, als einer der Verbrecher das Feuer eröffnete. Schnell suchten er und seine Kollegin Schutz. »Es sind nur zwei. Die sollten wir gleich dingfest machen können«. Doch ein Schatten ließ den Scharfschützen überrascht nach oben sehen, denn...   Weiter geht es mit Ein Lockvogel?       Kapitel 15: Ein Lockvogel? -------------------------- ...ein Mann im wehenden Umhang landete nicht weit von ihnen auf einer kaputten Laterne. Schnell sprang er hinab, und ging langsam auf die zwei Agenten zu. Eine wütende Aura umgab Kaito KID. Auch auf ihn wurde das Feuer eröffnet, und er musste ebenfalls Deckung suchen. Der Mondscheindieb fluchte, als ihn eine Kugel am Arm erwischte. Nur ein Streifschuss, dachte er, als er die Wunde begutachtete. Dann blickte er die beiden Agenten an. »Ich bin der, den die Wahnsinnigen da drinnen wollen...«   Ein Keuchen verließ seine Lippen, als er vor Schmerzen in die Knie ging. »Von wegen mein KID...«, nuschelte Shinichi. Ich will zurück zu Kaito, dachte er betrübt und verwundert bekam er mit, dass Gin, zwar nicht seine Fesseln, allerdings die Kette von der Wand löste. Er dachte gar nicht erst nach und reagierte blitzschnell, indem er Gin zur Seite stieß und durch die offene Kellertür nach oben flüchtete. Er kannte den Grundriss dieses Versteckes nicht und landete versehentlich im Wohnzimmer, von der aus Snake auf die FBI Agenten schoss. Hektisch wollte er umkehren und schaute in den Lauf der Waffe des blonden Killers. Er saß wieder in der Falle.   Shuichi schaute überrascht, als KID vor ihnen landete und neben ihnen hinter einem Auto Deckung suchte. »Es wundert mich, dass du einem Detektiv zu Hilfe eilst«, sagte er trocken und warf einen abschätzenden Blick über KID. »Ich vertraue eigentlich keinen Dieb, aber uns bleibt wohl keine andere Wahl. Wie weit bist du bereit für Kudo zu gehen?«, fragte er, weil er auf Nummer sicher gehen wollte. Können wir ihm wirklich vertrauen? »Wir könnten ihn als Lockvogel benutzen«, hörte er einen seiner Kollegen durch sein Ear Headset sagen und er grummelte. Da schrie Jodie neben ihm panisch auf. »Shuichi, sieh nur«, rief sie und deutete auf das Fenster, wovon Snake gerade das Feuer einstellte.   Ein hochgewachsener Mann mit langen Haaren trat an das Fenster und hielt Shinichi in einen Klammergriff. Der kalte Lauf der Waffe drückte an seiner Schläfe, dennoch wirkte der Detektiv äußerlich sehr ruhig. »Mein lieber Shuichi, ich weiß, dass du da bist und auch sehe ich KID's weißen Umhang hinter dem Auto neben dir. Gib ihn uns und vielleicht habe ich ja gute Laune und lasse diesen Kudo Bengel hier laufen«, gröllte er und grinste dabei diabolisch, da er nicht vor hatte diesen Jungen wirklich laufen zu lassen, und dessen waren sich auch die übrigen Parteien bewusst.   KID rang kurz mit sich, bevor er sich erhob und langsam auf das Versteck zuging. »Wenn ihr mich bekommt, lasst ihr Shinichi frei!«, forderte er mit fester Stimme. »Außerdem habe ich Pandora nicht! Der Blue Hope ist nicht Pandora«, wiederholte er, damit es auch die Verbrecher begriffen. Sie müssen Shinichi freilassen... Es gibt keine andere Lösung, ich muss mich opfern...   Shinichi traute seinen Augen kaum, als KID langsam hervortrat und seine Bedingung stellte. Ist er lebensmüde?, dachte er sich und schüttelte seinen Kopf. Ein Zeichen, dass er es sein lassen sollte. Doch schien dieser nicht auf ihn hören zu wollen. »Erzählen kannst du uns viel«, knurrte Snake. »Komm rauf. Ich will dir in die Augen schauen, wenn ich dich zum zweiten Mal töte!« »Was machen wir jetzt?«, fragte Jodie panisch an Shuichi gewandt, der die Ruhe in Person war. »Wenn wir KID reingehen lassen, werden sie ihn bestimmt umbringen. Das schafft er doch nicht alleine...«. »Keine Panik. Wenn dieser Dieb wirklich so geviewt ist, wie Kudo sagt, dann hat er sicher ein Ass im Ärmel«, meinte ihr Partner mit ruhiger Stimme und vertraute auf die Worte von Kudo. Mit scharfem Blick beobachtete er weiterhin die Situation und entsicherte seine Waffe.   Während er langsam auf die Verbrecher zuging überlegte KID fieberhaft nach einem Plan. Er hob seine Hände, um zu zeigen, dass er nicht bewaffnet war und dabei Shinichi's Blick, sah ihm traurig in die Augen. Als KID den Raum betrat, versuchte Shinichi sich aus Gins festem Griff zu befreien, doch sein Körper war noch zu sehr geschwächt vom K.O. Mittel, so dass er nichts ausrichten konnte und sich der Druck um seinen Hals noch verstärkte. »Nein, nicht«, rief der Detektiv als seine Entführer die Waffe auf den Dieb richtete und sich ihre Blicke zum ersten Mal trafen. Er schaute in meeresblaue Augen und sein Mund blieb fassungslos offen stehen. Als er bei Snake und Gin ankam, atmete er tief durch. Der hämisch grinsende Snake richtete seine Waffe auf ihn. Entsichert und bereit zum Schuss. Doch ehe er auf ihn schießen konnte, ließ KID drei Blendgranaten aus seinem Ärmel fallen und Shinichi, der den Plan bereits durchschaut hatte, kniff rechtzeitig seine Augen zusammen. Blitzschnell hatte der Dieb seine Sonnenbrille aufgesetzt, und schlug Gin ins Gesicht. Dieser ließ sein Opfer für einen Moment los, den er nutzte um nach Shinichi's Arm zu greifen, kurz bevor er zu Boden fiel, wurde er in eine fest Umarmung gezogen. Schüsse ertönten in dem undurchsichtigen Nebel und sein Retter überlegte nicht lange und trug ihn wie eine Braut hinaus auf den Balkon, um die Flucht zu ergreifen. Wie von alleine legte er seine immer noch gefesselten Hände um dessen Hals und schmiegte sich nach Halt suchend an den Dieb. »Kaito«, wisperte er benommen.   »Stürmen«, schrie Akai in sein Mirko und rannte mit Jodie los. Sie stürmten das Wohnzimmer und mit einem schnellen Blick, in dem Shuichi die Situation erfasste, überließ er Jodie Snake und er rannte auf Gin zu, der sich gerade wieder zu sich kam. Ehe er seine Waffe ergreifen konnte, hatte Shuichi ihn mit einem Handkantenschlag gegen die Halsschlagader K.O. geschlagen und legte ihm Handschellen an. »Diesmal wirst du in lebenslanger Einzelhaft versauern«, grinste er zufrieden. Danach schaute er hinaus auf dem Balkon und sah noch, wie KID mit Kudo hinaus in die Nacht floh. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen als er den fassungslosen Blick des Detektivs sah und war sich sicher, dass dieser nun wusste, wer sich hinter dem Mann mit dem Monokel befand. »Lasst sie entkommen. KID wird Kudo in Sicherheit bringen«, informierte der Agent seine Kollegen über Funk, damit sie nicht auf den Dieb in Weiß womöglich noch schossen. Bevor Snake sich fassen und schießen konnte, schlug Jodie ihm geschickt die Waffe aus der Hand. Anschließend beförderte sie ihn mit einem Tritt in den Bauch zu Boden. Auch sie legte dem Verbrecher die Handschellen an. »Very good! Wir haben sie«, bemerkte sie zufrieden. Sie sah ebenfalls dem davonfliegenden Dieb hinterher. »Hoffentlich ist cool guy okay...«.   »Shinichi...«, antwortete Kaito leise. Er flog mit dem Detektiv durch die Nacht und hoffte, nicht von den FBI Mitgliedern angeschossen zu werden. Mein Arm tut schon genug weh... Kaito landete sicher im Garten der Villa Kudo. Er strauchelte leicht, doch setzte seinen Freund sanft auf dem Gras ab. »Wie geht es dir? Kannst du laufen?«, fragte er sanft und voller Sorge. Er erhob sich, und hielt Shinichi seine Hand hin.   Die Sache ließ ihm keine Ruhe. Jii schloss seine Bar und kehrte zur Kudo Villa zurück, um nach dem Rechten zu sehen. Sowie um sein Gewissen zu beruhigen. »Hoffentlich sind Kudo und der junge Herr okay...«, murmelte er vor sich hin, als er eine Regung im Garten bemerkte. Zunächst ging er in Deckung, doch dann sah er den weißen Mantel und sah die beiden jungen Männer. Jii war sich unschlüssig ob er helfen, oder die beiden allein lassen sollte und wägte ab. Der junge Herr war am Arm verletzt, aber sonst schien es ihm gut zu gehen. Das beruhigte ihn ungemein. Er hörte Shinichis Worte und beschloss die beiden nicht zu stören. Denken Sie an meine Worte, junger Herr. Ich hoffe, sie haben ihm gezeigt, dass sie ihn aufrichtig lieben. Der Schock benebelt gerade seine Sinne, dachte sich der alte Mann als er sich leise davonschlich und war zuversichtlich, dass sein junger Herr das schon regeln würde.   Er starrte auf die ausgesteckte, behandschuhte Hand und konnte es immer noch nicht glauben. KID war Kaito. Kaito war KID und KID ist berüchtigt für seine Spielchen. Er senkte seinen Blick gen Boden. Seine braunen Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, dennoch konnte man den verletzten Ton nur allzu deutlich heraushören. »Hast du nur mit mir gespielt...?«, hauchte Shinichi traurig und seine Finger krallten sich frustriert in die Erde fest. Sein Herz schmerzte und seine Augen begannen gefährlich zu brennen. »... und dich über meine Gefühle lustig gemacht?« »Aber nicht doch... Wieso sollte ich nur mit dir spielen?«, fragte Kaito mit verletzt klingender Stimme. Er setzte sich neben seinem Freund ins Gras, hob sein Kinn vorsichtig an und nahm seinen Zylinder ab. Tief blickte er Shinichi in die Augen. »Glaubst du wirklich, dass ich dir meine Gefühle nur vorgespielt habe?« Tränen sammelten sich in Kaito's Augenwinkeln, aber in diesem Moment bemerkte er einzelne Tropfen auf seinem Haarschopf. Ein sanfter Regen setzte ein. Die Regentropfen mischten sich mit seinen Tränen und liefen seine Wangen hinab. Da Shinichi nicht reagierte, erhob er sich erneut und wollte davon gehen, als er von hinten plötzlich umarmt wurde. »Warte», flüsterte Shinichi und lehnte seine Stirn gegen Kaito's Rücken. Schmiegte sein Gesicht in den weißen Umhang. »Du hast dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt... Ich hätte dich verlieren können«, sagte er mit zitternder Stimme und festigte die Umarmung. Der Regen wurde stärker und vermischte sich auch mit seinen Tränen. Ihre Kleidung war inzwischen durchnässt und klebte an ihren Körpern und oberflächlichen Wunden waren vergessen. »Bitte, geh nicht«, hauchte er mit flehender Stimme. »Bleib bei mir!« Er hatte viele Fragen an ihn, auf die er noch Antworten bekommen wollte, aber nicht mehr heute. »Wenn du das möchtest, bleibe ich«. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Mit einem Mal fühlte er sich ausgelaugt und müde. Er drehte sich zu Shinichi um, und legte seine Arme um ihn, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie standen eine Weile im Regen, hielten sich gegenseitig im Arm und Kaito war einfach nur froh, dass er Shinichi hatte retten können, dass er lebte. »Lass uns reingehen...«, flüsterte er in Shinichi's Ohr, als der Regen stärker wurde. Durch die Nässe fror er bis auf die Knochen. Dieser genoss die viel zu kurzen warmen Lippen auf seiner Wange. »Okay«, nickte er zustimmend und entfernte sich widerwillig aus der Umarmung. Gleichwohl ergriff er dessen Hand, damit dieser nicht doch noch verschwinden würde. »In der Bibliothek kann ich den Kamin anmachen. Decken habe ich da auch«, erklärte er und eilte sogleich zum Kamin. Er kniete sich hin und entfachte ein Feuer, welches leise vor sich hin knisterte und eine angenehme Wärme sich im Raum verteilte. In einer Kiste etwas abseits vom Kamin holte er besagte Decken hervor, die er hinter sich auf den Boden verteilte. »Setz dich, vor dem Kamin ist es warm. Du frierst bestimmt auch«, erhob der Hausherr seine Stimme, als Kaito sich neben ihn setzte, bemerkte er zum ersten Mal die Verletzung am Arm. »Du bist ja verletzt«, hauchte er erschrocken und sah besorgt auf die Wunde. Sofort entfernte er Kaito's rote Krawatte und machte sich daran, die Knöpfe des blauen Hemdes zu öffnen, damit er die Wunde begutachten konnte. Nachdem er die Hälfte geöffnet hatte und eine weiße Haut zum Vorschein kam, die von einer leichten Gänsehaut überzogen war, stockte er. Das Blut schoss ihn augenblicklich in den Kopf und beschämt schaute er zu Seite ins Feuer, welches sich in seinen Augen wiederspielte. »Ähm, vielleicht solltest du dich besser selbst ausziehen...«. Kaito lächelte, und zog sein Jackett aus. Dann zog er sich sein Hemd über den Kopf. Er gab einen leisen Schmerzenslaut von sich, als er den angeschossenen Arm bewegte. »Hast du Verbandsmaterial da?«, fragte er, und begutachtete die immer noch leicht blutende Schusswunde. Als Shinichi aufstand um es zu holen, entledigte er sich seiner Hose und legte sich schon weniger frierend die Decke um den Körper. Das Feuer hatte den Raum bereits wohlig erwärmt.   Shinichi kehrte mit einem Verbandskasten zurück und Kaito begann fachmännisch seinen Arm zu verbinden. »Musste ich schon öfter machen...«, antwortete er auf Shinichi's fragenden Blick hin und grinste frech. »Brauchst du Hilfe beim Ausziehen?« »Nein, geht schon«, murmelte er errötend und entledigte sich mit heftigen Herzrasen seiner nassen Klamotten. Es war bereits warm in der Bibliothek dank des Feuers, dennoch fror er, durch die nasse Kälte, die sich in seinem Körper festgesetzt hatte. Gerade als er nach einer eigenen Decke greifen wollte, um sich vor dem Feuer zu wärmen, wurde er von Kaito an seinen nackten Körper gezogen, der die Wolldecke um einen Körper legte. »Kaito«, hauchte Shinichi seinen Namen mit roten Wangen, während sein Herz wild in seiner Brust schlug. »Danke, dass du mich gerettet hast«, sagte er leise, hob seinen Kopf und schaute verträumt in die indigoblauen Augen, die ihn faszinierten. »Ich liebe dich«, flüsterte Kaito, und zog Shinichi näher an sich heran. Beide lagen nun aneinander gekuschelt unter der Decke. »Da kann ich dich doch nicht in den Fängen dieser Verbrecher lassen«, fügte er hinzu, und küsste die noch kühlen Lippen vorsichtig. Shinichi legte seine Arme um Kaito's Hals, als sich ihre Lippen trafen und zog ihn in diesem doch sehr sanften und liebevollen Kuss nach hinten, so dass er auf dem Boden lag. Sein Freund über ihm. Kurz unterbrach er den Kuss und legte seine Hand auf dessen Wange ab. »Ich liebe dich auch«, flüsterte er zurück und strich mit dem Daumen über die Wange. »Es ist doch jetzt alles vorbei, oder?«, fragte er sicherheitshalber nach, da die Angst noch gegenwärtig war und er von der Verhaftung nicht wirklich was mitbekommen hatte. Unbewusst spreizte er seine Beine, damit Kaito besser auf ihm liegen konnte, welcher nicht verhindern konnte, dass ihm das Blut in den Kopf und in die Körpermitte schoss, als Shinichi leicht die Beine spreizte. »Deine FBI Freunde haben die Verbrecher dingfest gemacht. Den Dritten haben Jii und ich hier gefesselt und der Polizei übergeben. Ich würde nur noch gern wissen, wer die drei zur Zusammenarbeit gebracht hat... Da muss noch jemand hinter den Dreien stehen…«, meinte Kaito düster. »Aber lass uns jetzt darüber nicht den Kopf zerbrechen, okay?«, fügte er mit weicher Stimme hinzu und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. »Was? Hier im Haus?«, fragte Shinichi schockiert und er konnte nicht verhindern, dass ihm kurz unwohl wurde. »Vielleicht sollte ich erstmal zu dir ziehen?«, murmelte er gedanklich mehr zu sich selbst, da er sich in dieser Villa nicht mehr sicher fühlte. Hungrig sah er dem Detektiv in die Augen, versank beinahe darin. Kaito versiegelte ihre Lippen, doch merkte er, wie Müdigkeit und Wärme seine Sinne benebelten. Shinichi erwiderte den viel zu kurzen Kuss allzu gerne und schmiegte sich an Kaitos Wange, als dieser seinen Kopf in seiner Halsbeuge ablegte. Er fühlte sich unglaublich wohl, als der Schleier der Müdigkeit sich über ihnen legte.   Mit der einen Hand fuhr er liebevoll durch Kaito's braune Haarpracht, während er mit der anderen die Decke richtig über beide ausbreite und schloss erschöpft seine Augen, genoss dabei den warmen Körper auf den seinen. »Jag' mir nie wieder so eine Angst ein, mein geliebter Dieb«, murmelte er in sein Ohr und driftete in einen traumlosen Schlaf, während neben ihnen das Feuer weiterhin leise vor sich hin loderte.   Kapitel 16: Ein Insider? ------------------------ Kaito erwachte am nächsten Morgen und wunderte sich zunächst, wo er war. Schließlich bemerkte er Shinichi unter sich, der immer noch zu schlafen schien. Sanft hob und senkte sich sein Brustkorb bei jedem Atemzug. Er hatte eine Idee, und grinste verschmitzt, als er begann den Detektiv am Hals abwärts zu küssen. Der Dieb saugte an der hellen Haut am Hals, und hinterließ einen Knutschfleck. Grinsend begutachtete er sein Meisterwerk. Doch dann erschrak er. »Verdammt, die Schule! Wo hab ich nur mein Handy...«, murmelte er zu sich selbst, wollte er Aoko eine Nachricht schreiben, damit sie ihn entschuldigte. Aber er konnte es nirgends sehen und murrte, da er nicht aus dieser bequemen Position aufstehen wollte. Ich hatte es zuletzt hier, in Shinichis Bibliothek... »Hm~mh«, brummte Shinichi genießerisch, da er von warmen Lippen an seinem Hals wachgeworden war und spürte einen unruhigen Körper über sich. Müdes brauchte sein Verstand einen Moment um sich an die Geschehnisse des gestrigen Abends zu erinnern, doch plötzlich prasselte alles auf ihn ein. »Dein Handy hatte ich dabei und wurde von Gin in tausend Einzelteile zerlegt«, wisperte Shinichi, der den suchenden Blick seines Freundes richtig deutete. »Du müsstest mein Handy nehmen. Das dürfte noch oben im Arbeitszimmer liegen«, fügte er hinzu, als er seine Arme um Kaitos Hals legte und ihn wieder zu sich heranzog, weil er die warme Haut seines Freundes auf seiner nicht missen wollte. »Allerdings möchte ich dich nicht gehen lassen, mein diebischer Held«, lächelte er verschmitzt und verschränkte seine Beine hinter Kaitos Hintern damit er ihm nicht so schnell entkam. »Mach da weiter, wo du vorhin aufgehört hast«, hauchte er ihm verführerisch entgegen. »Oder sind andere Dinge gerade wichtiger als ich?«, fragte er neckend und sah ihn gespielt beleidigt mit aufgeplusterten Wangen an.   »Ich geh dann, Paps«, verabschiedete sich Aoko von ihrem Vater und machte sich auf den Weg zu Kaito. »Kaitoo~oo«, rief sie voller Elan den Namen ihres besten Freundes und klingelte Sturm, doch im Hause Kuroba bewegte sich nichts. Es blieb mucksmäuschenstill. »Komisch«, nuschelte sie und verzog ihre Schnute. »Der wird doch wohl nicht ohne mich losgegangen sein?« Sie kniff ihre Augen zusammen und knurrte schlecht gelaunt: »Da geht man seit Jahren zusammen zur Schule und jetzt macht der wohl einen auf Erwachsen. BaKaito dir zieh ich gleich den Besen über die Rübe, haha«, lachte sie und rieb sich voller Vorfreude diabolisch grinsend die Hände, als sie sich alleine auf den Weg zur Schule machte.   Shuichi klappte die Akte zu und ein halbzufriedenes Grinsen legte sich auf seine Lippen. »Die Mitglieder wären somit alle außer Gefecht gesetzt. Fehlen nur noch die zwei Bosse!«, sagte er und ließ seinen Blick schweifen, als gerade Jodie das Büro betrat. »Haben wir schon eine Nachricht von Kudo oder KID? Wir müssen mit ihnen zusammenarbeiten und beschützen. Die Bosse könnten direkt auf die beiden losgehen. Am besten holen wir sie hierher«, gab er erklärend von sich und hatte das Gefühl, dass sich KID in unmittelbarer Nähe von Kudo befand.   Kaito piekste leicht in Shinichis Wangen und kicherte. »Okay, das Handy kann warten...«, erwiderte er und gab einen Überraschungslaut von sich, als sein Freund ihn näher an sich drückte. »Hmm, wo war ich noch gleich...?«, fragte er sich, und stürzte sich dann erneut auf Shinichis Hals. Er knabberte an seinem Ohrläppchen, und wanderte mit der Zunge über die empfindliche Haut am Hals entlang. Shinichis gedämpftes Stöhnen war wie Musik in seinen Ohren. Wie von allein neigte er seinen Kopf zur Seite, damit Kaito mehr Spielraum hatte. Leise, genussvolle Töne verließen seine Lippen und er wusste gar nicht, dass er so empfindlich am Halse war. Eine erogene Zone, schoss es ihm durch den Kopf. »Hm~mh«. Durch Kaito lernte er seinen Körper auf ganz neue Art und Weise kennen und das gefiel ihm. Seine Hände fuhren die Seiten seines Diebes entlang, seinem Rücken und machten schließlich an seinem Hintern halt. Flink schlüpfte er mit seinen Händen unter die Shorts, packte fest nach den knackigen Pobacken und drückte ihm seine Hüfte entgegen. Dieser stöhnte genussvoll, als Shinichi ihre Körpermitten enger zusammenbrachte, und biss leicht in Shinichis Hals. Er leckte über die nun gerötete Haut. »Wollen wir… uns ausziehen?«, fragte er mit rauer Stimme. Kaito empfand den Stoff ihrer Shorts nun mehr als störend. »Ja«, antwortete er unter ihm und sah ihn aus lustverhangenen Augen an. Seine Hände glitten von Kaitos Hintern hinfort und schob dessen Short ungeduldig ein wenig nach unten. Sein Freund verstand den Wink und erhob sich, entledigte sich selbst seiner Short, während sich der Detektiv gierig über die Lippen leckte als er die volle Länge erblickte und hob gleichzeitig seine Hüfte an, damit dieser ihm den störenden Stoff entfernen konnte. Kaito zog die Shorts herunter und ließ sie achtlos neben sich fallen. Gierig musterte er seinen Freund von oben bis unten und hauchte ihm einen zarten Kuss auf den Mund. »Ich will mit dir schlafen.. So richtig«, schnurrte er in sein Ohr. Abwartend blickte Kaito seinen Freund an, während seine Hände sanft über Shinichis leicht muskulösen Oberkörper fuhren. Er errötete unter dem intensiven Blick von Kaito und ein Schauer durchfuhr seinen Körper als er dessen Worte vernahm. Shinichi legte seine Hände an Kaitos Wangen und zog ihn zu sich hinunter. »Ich auch mit dir«, sagte er verlangend und verschloss gierig seine Lippen mit denen von Kaito. Er keuchte erregt in den Kuss hinein, als sich ihre Erektionen strafen und rieb sich verlangend an ihm. Kaito erwiderte den Kuss, strich mit der Zunge über die Unterlippe und bat um Einlass, welcher ihm gleich gewährt wurde. Er stöhnte lusterfüllt auf, als Shinichi sich an ihm rieb und unterbrach den Kuss, jedoch nur um zarte Küsse auf Shinichis Hals und Brustkorb zu verteilen. Seine Zunge wanderte über den Bauch, fühlte, wie sein Freund unter den Berührungen erzitterte und das törnte ihn unsagbar an. »Das könnte jetzt etwas unangenehm werden...«, murmelte er entschuldigend. Kaito drang vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger in Shinichi, nachdem er diese ordentlich mit seinen Speichel benetzte. Prüfend sah er auf, in das gerötete Gesicht. Der Magier begann an Shinichis Länge zu saugen, nahm die Spitze in den Mund, um ihn ein wenig abzulenken. Währenddessen weitete er ihn vorsichtig, nahm bald einen dritten Finger dazu. Kurz versteifte sein Freund sich als er den Fremdkörper in sich spürte, entspannte sich allerdings schnell wieder als er Kaitos heißen Mund an seinen Schaft spürte. »Ah«, stöhnte er als das unangenehme Gefühl immer mehr durch Lust ersetzt wurde. Er krallte sich in die braune Haarpracht seines Freundes fest und stieß ihm verlangend in den Mund, während er sich nun den drei Fingern gierig entgegen drückte. Er wollte mehr. »Kai~tooo, hör auf... Ich will... Sonst komme ich gleich«, brachte er abgehakt unter heißem Gestöhne hervor. Unmittelbar glitten die Finger aus ihm und ein Gefühl der Leere empfing ihm, was er kurz mit einem missmutigem Knurren kundtat, doch lange sollte dieses Gefühl nicht bleiben, denn Kaito lehnte sich über ihn und winkelte eines seiner Beine an. »Ah«, gab er von sich als er eine feuchte Spitze an seinem Eingang spürte und nickte Kaito aufmunternd zu. »Das könnte etwas wehtun. Ich hab leider kein Gleitgel dabei«, brachte Kaito atemlos hervor und blickte seinen Freund entschuldigend an. Langsam drang er Stück für Stück in Shinichi ein, gab ihm Zeit sich an ihn zu gewöhnen, bevor er immer tiefer eindrang. Es kostete Kaito alle Selbstbeherrschung die er hatte, sich nicht sofort in ihm zu bewegen und fest zuzustoßen. »Du bist so eng... ahh«, stöhnte er verlangend. So verharrten sie einige Augenblicke, bevor Kaito noch etwas tiefer eindrang, und sich leicht zurückzog. Er blickte in Shinichis halbgeschlossene Augen. Er ist so sexy... Kaito begann sich nun schneller in ihm zu bewegen. »Shini..chi.. oh Gott, jah...«, stöhnte er mit heiserer Stimme. Ein leichter Schmerz durchfuhr Shinichis Körper, aber es war bei weiten nicht so schlimm wie er angenommen hatte. Kaito war wirklich vorsichtig und rücksichtsvoll, so dass er sich nach kürzester Zeit an ihn gewöhnt hatte. Das Gestöhne von Kaito erregte ihn zusätzlich und er bewegte seine Hüften rhythmisch mit Kaitos Stößen. »Ah, du bist so tief in mir drin«, brachte er unter Gekeuche hervor und ein leichter Schweißfilm bedeckte ihre Körper. »Mehr«, verlangte er lustvoll und suchte immer wieder aufs Neue Kaitos Lippen, die sich zwischen ihren süßen Tönen zu gierigen Küssen vereinten. Er hatte das Gefühl innerlich bald zu platzen und sein Penis zuckte angeschwollen vor sich hin. Verlangte Erlösung als Kaito in ihm einen Punkt traf, der ihn Sterne sehen ließ als er laut seinen Namen rief. Seine Spitze glitzerte vor Lusttropfen und er wollte sich selbst endlich Erleichterung verschaffen. Seine Hand glitt zwischen ihren Körper weiter südlich, als Kaito seine Hand nahm und neben ihnen auf die Decke drückte. Er hinderte ihn an sein Vorhaben und verschränkte ihre Finger ineinander. »Nicht.. du sollst durch mich kommen«, keuchte er zwischen seinen Stößen. Kaito umfasste Shinichis Länge mit seiner Hand, und streichelte ihn im Rhythmus zu seinen Stößen.   Der Detektiv stöhnte erschrocken und zugleich überwältigt auf. »Überall..«, keuchte er immer hemmungsloser und sah seinen Freund tief in die Augen. »...spüre ich dich«. Er drückte Kaitos Hand fester, als der Orgasmus wie eine Flutwelle über ihn hereinbrach. Sein Rücken bildete ein Hohlkreuz während er sich zeitlich fest um Kaitos Penis zusammenzog und in seiner Hand kam. Dies reichte aus, um auch seinen Freund über die Klippe zu jagen. Laut stöhnend drückte er Shinichi fest an sich, und kam tief in ihm. Erschöpft legte er sich auf ihn. Sie verharrten noch einige Zeit in dieser Position, bevor Kaito sich schließlich aus ihm zurückzog. »Das war der pure Wahnsinn...«, keuchte er immer noch atemlos. »Jetzt duschen wir aber gemeinsam, oder?«, fragte er schließlich mit einem frechen Grinsen im Gesicht, was Shinichi die Augen verdrehen ließ. »Grund Gütiger, nein!«, sagte er mit Nachdruck, musste aber leise Lachen. »Wenn wir gemeinsam Duschen, kannst du eh deine Finger nicht bei dir lassen«. »Wäre das etwas Schlechtes?«, fragte Kaito, immer noch frech grinsend. Er gab Kaito einen Kuss auf die Wange und deutete ihm aufzustehen. »Ich gehe oben Duschen und du hier unten. Dein KID Kostüm dürfte auch in der Zwischenzeit trocken sein, denn ich habe die Befürchtung, dass wir gleich die Agenten Akai und Jodie vor der Tür stehen haben, da sollten die dich nicht in Zivil sehen«, gab er erklärend von sich. »Und bis wir die Zeit mit einem Frühstück überbrücken, erzählst du mir bitte deine Geschichte, warum du dieses Kostüm überhaupt angelegt hast und hinter der Verbrecherband mit Snake als Mitglied her bist. Ich denke, dass ich eine ausführliche Erklärung nach den Geschehnissen von gestern Abend verdient habe«, sagte er streng zu ihm und erhielt von Kaito ein kleines, eingeschüchtertes Nicken, dem wohl mittlerweile bewusst war, dass er Shinichi diesmal nicht am langen Arm verhungern lassen konnte. Auf Shinichis Zeichen hin erhob er sich, und nickte eingeschüchtert, als dieser so streng mit ihm sprach. »Du hast das Recht, meine Geschichte zu erfahren. Und du wirst es auch, wenn wir geduscht haben«. Er suchte sein KID Kostüm, und verschwand im unteren Badezimmer.   Frisch geduscht und in seinem Kostüm trat er schließlich in den Flur, und folgte dem Kaffeeduft in die Küche. Dort war Shinichi bereits am Werkeln. Der Detektiv füllte ihre beiden Tassen, und stellte den Brötchenkorb auf den Tisch. Dann setzten sie sich beide. »Okay. Du möchtest wissen, warum ich diese Verbrecher jage«, wiederholte Kaito Shinichis Frage. »Das Kostüm habe nicht ich angelegt, sondern mein Vater damals für eine seine Zaubershows. Doch durch einen Zwischenfall, bei dem er übrigens meine Mutter kennen gelernt hat, musste er es dann für seine Raubzüge verwenden. Er war der erste Kaito KID, und schon auf der Suche nach dieser Verbrecherbande«. Kaito goss Milch in seinen Kaffee, und gab etwas Zucker hinzu. »Die waren schon damals auf der Suche nach dem legendären Pandora, und mein Vater wollte sie aufhalten, den Stein vor ihnen finden... Ich dachte immer, dass er bei einem Unfall ums Leben kam, bis ich vor ein paar Jahren herausgefunden habe, dass sie ihn ermordet haben«. Kaito senkte traurig den Kopf. »Nun hatte ich zwei Gründe, Snake und den Rest hinter Gitter zu bringen. Pandora und Rache für meinen Vater. Tja und um den Diamanten zu finden, musste ich stehlen. Aber bis jetzt habe ich meine Beute zurückgegeben. Nur den Blue Hope, der ist noch in meinem Besitz«. Hey, ich hatte gar keinen Alptraum heute Nacht...! Heißt das, ich bin von dem Fluch befreit?   Kudo hörte aufmerksam zu und hing förmlich an Kaitos Lippen, als er sich beinahe an seinem heißen Kaffee verschluckte. »Wie bitte? Mord?«, fragte er fassungslos, doch sofort nahmen seine Augen einen scharfsinnigen Ausdruck an. »Verstehe und die Polizei hat das damals als Unfall zu den Akten genommen. Hm, und da du keine Beweise hattest um die Polizei vom Gegenteil zu überzeugen, hast du die Sache selbst in die Hand genommen. Einleuchtend«. Sein Freund nickte beklommen und am liebsten wäre Shinichi einmal um den Tisch gegangen und hätte Kaito fest in die Arme genommen, doch er durfte sich jetzt nicht von seinen Gefühlen leiten lassen. Diese waren gerade fehl am Platze. Trösten kann ich ihn später auch noch. »Aber so wie ich das sehe, haben sind jetzt alle Mitglieder hinter Gittern oder Tod. Lediglich die Bosse sind noch übrig und die müssen wir ausfindig machen, damit sie keine neue Verbrecherorganisationen gründen können«, gab der Detektiv überlegend von sich und tippte unruhig mit seinen Fingern auf die Tischplatte herum. »Allerdings haben wir keine Anhaltspunkte, oder hast du welche?«, fragte er voller Hoffnung, da er von Kaitos Recherchen noch nicht in Kenntnis gesetzt wurde. »Ich weiß nicht viel über den Boss dieser Organisation... Nur das dessen Deckname 'Eagle' zu sein scheint. Das hatte mein Vater in seinen Notizen stehen. Und ich vermute, dass er sehr krank oder verletzt ist, denn Pandora soll nicht nur ewiges Leben schenken, sondern auch Krankheiten heilen können«. Kuroba dachte scharf nach, doch mehr fiel ihm zum Boss der Verbrecherbande nicht ein. »Was weißt du über die schwarze Organisation?« Der Detektiv legte seinen Zeigefinger ans Kinn und nahm eine typische Denkerpose ein. »Eagle, also. Hm und Snake, also alles Tiernamen in englischer Sprache und deine Vermutung ist gar nicht mal so abwegig. Das wäre eine logische Schlussfolgerung«, murmelte er in seinen nichtvorhandenen Bart. Er stand auf und ging zur Kaffeemaschine um sich einen Espresso zu machen, als er auf den Knopf drückte und die Maschine anfing zu zurren, drehte er sich um und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. »Die schwarze Organisation, auch BO genannt, ist eine Verbrecherorganisation, die aus dem geheimen heraus operiert. Deren Ziel ist bedauerlicherweise unbekannt, aber mit Hilfe des FBI hatte ich die Mitglieder verhaften können. Die letzten beiden, Gin und Wodka, wurden dank deiner Hilfe gestern zu Fall gebracht, so dass nur der Boss übrig ist, über dessen Identität bedauerlicherweise nicht bekannt ist«, erklärte Shinichi und nahm seine Tasse mit dem neuen braunen Gebräu in die Hand. »Ich habe allerdings die Vermutung, dass er oder sie ein Insider im FBI sein könnte, da sie uns seinerzeit immer einen Schritt voraus war, auch was geheime Operationen anging, wo nur wenige Personen eingeweiht waren«. Er nippte an seinem Kaffee und sah Kaito tief in die Augen. »Vermutlich ein hohes Tier beim FBI!«, sprach er mit ernster Stimme. »Interessant... Wenn es wirklich jemand vom FBI ist, dann...« Er wurde durch das Klingeln an der Tür unterbrochen.   Kapitel 17: Umzug ----------------- Er schwieg und versteckte sich schnell in einer Ecke. Shinichi verließ die Küche, um die Tür zu öffnen. Kaito wollte abwarten, wer Shinichi besuchen kam. Es musste ja nicht jeder wissen, dass der berühmte Detektiv mit dem berüchtigten Kaito KID zu tun hatte...   Kaum hatte er die Tür geöffnet wurde er von der Blonden FBI Agentin in die Mangel genommen. »Cool Guy! Ist alles okay bei dir? Bist du verletzt?« Jodie bestürmte Shinichi sogleich mit Fragen. Auf seine Bitte hin, betraten Shuichi und Jodie das Anwesen. »Miss Jodie, also...« »Wissen Sie...« »Halb so wild, es ist nur ...« Versuchte er es immer wieder auf's Neue, doch die Agentin ließ ihn gar nicht erst zur Antwort kommen, bis Akai sich einmischte. »Jodie, lass den Jungen antworten!«, sagte er barsch und setzte dabei einen scharfen Blick auf, den er sogleich durch die Räumlichkeiten der Villa schweifen ließ und seine Hand an die Waffe an seinem Holster legte. »Wir sind hier nicht allein«, sprach er alarmiert. »H-Hey, immer langsam, bitte nicht schießen«. Kaito KID trat aus seinem Versteck hervor. »Ich bin noch da, sonst ist hier niemand«, versuchte er den FBI Agenten zu beruhigen. »Wir dachten, dass ich helfen könnte, bei der Fahndung. Darum bin ich hier«. »Du schon wieder«. Shuichi verengte die Augen zu Schlitzen. »Warum sollte ein Dieb wie du uns helfen können?«, hakte er nach, nahm jedoch seine nervös zuckende Hand vom Holster. »Vielleicht weil ich Dinge weiß, die euch weiterhelfen könnten?« Kaito verengte ebenfalls seine Augen. Ruhig Kaito, denk an dein Pokerface... »Stopp!«, sagte der Hausherr mit erhobener Stimme und schaute zwischen Kaito und Shuichi unruhig hin und her. Ihm war die angespannte Stimmung zwischen den beiden nicht entgangen und es war an der Zeit die Sache zu entschärfen. »Kaito KID ist ebenfalls hinter einer Verbrecherbande her, die sich allem Anschein nach mit der BO verbündet hat. Er ist also ein Verbündeter und kein Feind«, gab er erklärend von sich und wurde unter den neugierigen Blicken von Jodie unruhig, die ihn mit einem Blick ansah, der ihm gar nicht gefiel. »Vielleicht sollten wir in der Bibliothek weiter reden und nicht hier im Flur...« Aus reiner Intuition heraus griff er sich an seinem Hals, wo sich die Knutschflecke befanden. Auch Kaito fiel Jodies Blick auf. Er grinste seinem Freund anzüglich zu und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, sagte jedoch nichts weiter.   Der Detektiv verpasste Kaito beim Vorbeigehen einen Klaps auf den Hinterkopf und schaute ihn mit leicht vor Scham geröteten Wangen mahnend an. Kaito und die zwei Agenten nahmen auf der Couch Platz, während Shinichi sich es nicht nehmen ließ, es sich in seinem Ohrensessel gemütlich zu machen. »Also«, begann er und schaute seine drei Gäste durchdringend an. Von dem jungen Mann, der eigentlich noch zu Schule ging und mit solchen Dingen im Leben eigentlich nichts zu tun haben sollte, ging eine professionelle Aura aus, die die anderen gespannt Schlucken ließ. Nach einer kurzen dramatischen Pause, legte er ihnen seine Theorie und seine und KIDs Erkenntnisse offen. »... Wir wissen zwar nicht, was die beiden Bosse bewegt miteinander zu kooperieren, allerdings sind sie nun geschwächt, so sie ihre Anhänger verloren haben und begehen mit Sicherheit einen Fehler. Außerdem bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen,...«, er brach ab und schaute hier insbesondere die beiden Agenten eindringlich an. »...dass das der Boss der BO ein hohes Tier beim FBI und damit ein schwarzes Scharf sein muss". Jodie zog scharf die Luft ein, während Akai von der Couch aufsprang und er Shinichi ungläubig ansah. »Das kann nicht sein! Jeder von unseren Mitgliedern wurde von unserem Chef persönlich geprüft. Es kann unmöglich ein schwarzes Schaf darunter sein. Außer... Es ist James Black selbst«. Geschockt von dieser Erkenntnis setzte Shuichi sich wieder. »Durch uns ist er an Hintergrundinformationen gelangt, die kein anderer wissen konnte. So konnte die schwarze Organisation uns immer einen Schritt voraus sein...« »Unbelievable... Cool Guy...«. Jodie hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund und konnte es nicht fassen. James war für sie wie ein Vater und wenn es wirklich stimmen sollte, was Kudo da von sich gab, dann wüsste sie nicht, wie die letztendlich damit umgehen sollte. Sie sah Shuichi fassungslos an. »Du glaubst das doch nicht, oder?«, fragte sie mit einem kleinen Funken Hoffnung in der Stimme. »Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft und es sind nur noch die Bosse übrig«. Der Oberschüler erwiderte Shuichis Blick kühn. »Und ich hätte da auch eine Idee, wie wir James überführen und die Identität von Egale aufdecken könnten«, fügte Kudo hinzu und fuhr sich unruhig durch seine braune Haarpracht. Nervös warf er einen Blick zu Kaito hinüber als er sagte: »Sie schleusen uns beim FBI in ihrer Zweigstelle hier in Japan als Berater ein. Bei mir ist das ja kein Problem. Wir haben bereits des Öfteren zusammengearbeitet, so dass keiner Nachfragen wird und mit Kaito KID konfrontieren wir Mr. Black, dass er Informationen über den Boss Eagle besitzt und aller Wahrscheinlichkeit auch dessen Identität kennt. Das stimmt zwar nicht, aber das weiß James ja nicht und währenddessen…«, er warf seinen Gästen ein zuversichtliches Lächeln zu. »…wird er zumindest eine Reaktion von sich geben, die ihn verrät und mit purer Sicherheit den Fehler begehen, Eagle zu warnen. Dann schlagen wir zu!« »Guter Plan, Kudo«. Shuichi fasste sich wieder, und überlegte. »Doch du bist noch ein Schüler, vergiss das nicht. Wann machst du deinen Abschluss? Und bist du sicher, dass man ihn hier…«, er warf Kaito einen misstrauischen Blick zu. »…trauen kann?« »Na na, Shuichi, jetzt vertrau cool Guy doch mal etwas. Wenn er KID so weit vertraut, sollten wir es auch tun. Schließlich verbindet die beiden mehr als nur die Zusammenarbeit gegen die Organisationen«. Jodie lächelte wissend, und zwinkerte Kaito KID zu. »Was hat mein Abschluss mit diesem Fall zu tun?«, fragte er und warf dem Agent einen angesäuerten Blick zu. »Ich würde mal zu Recht behaupten, dass mein IQ ihrem in nichts nachsteht«. Er verschränkte die Arme vor die Brust und brodelte innerlich, als Akai KID infrage stellte. »Natürlich tue ich das!«, sagte er mit Nachdruck, wurde allerdings von Jodies beiläufigen Kommentar aus der Bahn geworfen. Verkniff sich dazu allerdings einen Kommentar, dass übernahm bereits der andere FBI Agent für ihn. »Es geht nicht darum, ob ich dem Jungspund hier vertraue, denn das tue ich«, zischte Shuichi kühl an Jodie gewandt und ignorierte Shinichis Protest, da ihm die ganze Situation nicht schmeckte, besonders, weil sein Vorgesetzter wahrscheinlich ein Verräter war. »Und was soll die beide bitte schön verbinden?«, fügte er wenig interessiert hinzu. »Ganz ruhig cool Guy. Ich denke Shuichi meint, dass du erst mal deinen Abschluss machen musst, bevor wir dich einschleusen können«, erklärte Jodie schnell. »Du bist doch schon im letzten Jahr der Schule, oder? Dann dürfte es nicht mehr allzu lange dauern«. Sie lächelte aufmunternd. »Und Shuichi...« Jodie warf einen vielsagenden Blick auf die beiden unordentlichen Decken vor dem Kamin. »Ich denke, du weißt, was ich meine«. Der Detektiv entspannte sich wieder in seinem Sessel. »In zwei Wochen ist die Abschlussprüfung, von daher könntet ihr soweit für unsere Einschleusung alles vorbereiten, dennoch…«, sagte der Detektiv und legte eine theatralische Pause ein, als er einen missmutigen Blick durch die Runde schweifen ließ. »...könnten die zwei Bosse in den zwei Wochen bereits eine Menge auf die Beine stellen. Von daher sollten wir stets wachsam und auf der Hut sein!« Shuichi schnalzte auf Jodies Kommentar hin nur mit der Zunge. »Das ist jetzt nicht relevant«, grummelte er und wandte sich erneut Shinichi zu. »Die BO hat dich gestern bereits hier im Haus überfallen. Es ist nicht mehr sicher hier für dich und wenn wir hier schon mit dem Möchtegerndieb zusammenarbeiten, wovon die Bosse keine Kenntnisse haben und wir ihnen damit einen Schritt voraus sind, solltest du auch bei ihm wohnen. Ich denke du bist damit einverstanden?«, fragte er nunmehr an Kaito KID gerichtet, der die letzte Zeit über ziemlich still gewesen war und fügte sogleich hinzu. »Das alles bleibt unter uns. Und es ist ebenfalls besser, wenn wir deinen Aufenthaltsort nicht kennen, wo du mit Kudo wohnen wirst. Wir können niemanden außerhalb dieses Raumes vertrauen und dich Kudo werden wir nur über mein Handy kontaktieren«, wies Shuichi ihn an und überreichte ihm sein Diensthandy. »Es ist abhörsicher und kann nicht geortet werden«. »Alles klar. Natürlich kann Shinichi bei mir wohnen, das ist kein Problem«. Kaito KID nickte Shuichi zu. »Aber was mache ich? Mein Handy wurde von Gin zerschossen. Es ist unbrauchbar«, grummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. »Ich habe zwar noch mein KID Handy, aber das möchte ich ungern für alles andere benutzen«, erklärte er. »Ein Halunke braucht kein FBI Handy«, zischte Akai, dem es immer noch nicht gefiel, dass sie mit einem japanweit gesuchten Dieb zusammenarbeiten sollten, als Jodie Kaito KID ihr Diensthandy überreichte. »Hier, nimm mein Handy, für Notfälle. Auch du solltest erreichbar sein, wenn etwas ist«, erklärte sie ihm versöhnlich und Shuichi, dem die Sache gar nicht gefiel. »Vielen Dank«. Kaito nahm Jodies Hand, und hauchte einen Kuss darauf. Er steckte sein neues Leihhandy ein. Okay, aber Aoko sollte ich wohl damit nicht kontaktieren.   »Manno, das gibt's doch gar nicht...! Kaito hat einfach sein Handy ausgemacht! Und in der Schule ist er auch nicht...«. Aoko wandte sich traurig an ihre Freundin Keiko. »Es wird ihm doch wohl nichts passiert sein...?« »Ach was, Aoko. Kaito liegt bestimmt noch schnarchend in seinem Bett, weil er gestern Abend wieder irgendwelche komischen Zaubertricks einstudiert hat«, lächelte sie ihre Freundin aufmunternd zu und musterte das viel zu stille Braunhaarige Mädchen besorgt. »Oder ist etwas zwischen euch vorgefallen?«, hakte sie nach. »Nein, eigentlich nicht... Er zieht sich vor mir zurück, habe ich das Gefühl...« Aoko sah traurig auf ihr Handy. Dann fasste sie einen Plan. »Ich werde heute Nachmittag zu ihm gehen, und so lange sturm klingeln, bis er aufmacht!« Kämpferisch sah sie ihre Freundin an. »Er kann sich schließlich nicht ewig vor mir verstecken.« Keiko seufzte ergeben und schüttelte den Kopf über das kindische Verhalten ihrer Freundin. »Ach, Aoko...«, murmelte sie ergeben und musste im nächsten Moment amüsiert kichern. »Aber eigentlich habe ich auch nichts anderes von dir erwartet«. »Was soll denn das bitteschön heißen?« Aoko sah ihre Freundin Keiko schmollend an. »Ich bin nicht kindisch, ich mache mir nur Sorgen um ihn...« »Ich bin mir sicher, da stimmt etwas nicht...« »Ist ja gut, ist ja gut«, lächelte Keiko und hob abwehrend ihre Hände. »Du machst das schon, Aoko, aber jetzt solltest du dich lieber auf den Unterricht konzentrieren«, ermahnte sie ihre Freundin liebevoll.   Shinichis Augenbraue wanderte nach oben als Kaito Jodie einen Handkuss gab. »Dann hätten wir ja alles geklärt«, räusperte sich der Detektiv und erhielt somit wieder die Aufmerksamkeit seiner Besucher. »Wir kontaktieren euch dann in zwei Wochen nach den Prüfungen...« »Alles klar, Kudo«. Er und Jodie erhoben sich. »Wir finden allein raus. Und seht zu, dass ihr heute noch dieses Haus verlasst«, ordnete Shuichi an. Mit einem Nicken verabschiedete er sich von Shinichi. Für Kaito hatte er nur einen kühlen Blick übrig. Seine Kollegin verabschiedete sich wortreich von den beiden jungen Männern. Shinichi nickte Akai verstehend zu und sah den beiden Agenten hinterher, als sie sein Haus verließen. In der Bibliothek herrschte daraufhin eine bedrückende Stille. »Dieser Shuichi vertraut mir nicht«, murmelte Kaito, als die beiden FBI Agenten gegangen waren. Shinichi schwieg. Besorgt drehte Kaito KID sich zu seinem Freund um, als dieser nichts sagte. »Warst du eben eifersüchtig?«, fragte er schließlich. »Als ob ich wegen sowas eifersüchtig werde«, grummelte Shinichi, würdigte seinen Freund aber keines Blickes, was ihn verriet. »Wie auch immer«, setzte er an und erhob sich aus seinem Sessel. »Ich gehe nach oben und pack das Nötigste ein«, sagte er und wollte die Bibliothek verlassen, als Kaito KID nach Shinichis Hand griff. »Ich sehe doch, dass du mich anlügst. Du bist eifersüchtig, gib es zu«. Er zog seinen Freund in seine Arme, und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. »Du weißt, dass du mein ein und alles bist, Shinichi...«, sagte er und sah ihm dabei ernst in die Augen. »Ja, weiß ich doch«, antwortete Shinichi und war über sein nicht unbedingt reifes Verhalten leicht beschämt. »Trotzdem hat es mich gestört«, sagte er, gab damit indirekt zu, dass er eifersüchtig war und entfernte sich aus Kaitos Umarmung um nach oben zu gehen und seine Sachen zu packen. Keine fünf Minunten später kam er mit einem kleinen Koffer zurück und schaute Kaito stumm an, der bereits im Flur auf ihn wartete. Verwirrt schaute Kaito ihn an und ein kleines Lächeln legte sich auf Kudos Lippen als er sagte: »Du solltest dir wohl lieber wieder Klamotten von mir leihen. In diesem Outfit kannst du schlecht durch die Straßen Tokyos gehen«. »Da hast du wohl Recht...« Kaito kicherte leise und nahm Shinichis Sachen dankend an. Innerhalb von wenigen Sekunden stand er in diesen Anziehsachen vor ihm. »Dann mal los. Auf zu mir nach Hause«", rief er euphorisch, und reichte Shinichi seine Hand.   Jodie stieg gerade auf der Beifahrerseite ins Auto ein, als sie Shuichi einen abschätzenden Blick zuwarf. »Was hast du eigentlich gegen Kaito KID?«, fragte sie ihn neugierig. »Ich weiß, er ist ein Dieb, aber hinter dieser Verkleidung scheint ja mehr zu stecken, als es zunächst den Anschein hat und ich denke, dass wir ihm vertrauen können.« Shuichi saß am Steuer seines Wagens, und startete ihn. »Ich vertraue nun mal keinem Verbrecher, wie edel er auch sein mag«, knurrte er abfällig. Jodie schmunzelte und sank in ihren Sitz hinein. »Typisch Shuichi Akai stets auf der Hut«. Ein Gähnen verließ ihren Mund und erschöpft schloss sie ihre Augen, hatte sie seit gestern Nacht schließlich kein Auge zugemacht. »Wie auch immer, ich mach jetzt ein Nickerchen. Weck mich, wenn wir da sind«.     Fortsetzung folgt... Kapitel 18: Tapetenwechsel -------------------------- »Wie fühlst du dich?«, fragte Kaito unterwegs. »Ist sicher nicht leicht, fürs erste nicht mehr nach Hause zu können, oder?«, fügte er besorgt hinzu. Shinichi lief neben Kaito her und genoss die kühle, frische Luft die ihm entgegenschlug. Endlich verspürte er mal einen Hauch Entspannung, nach den ganzen Strapazen. »Ich betrachte es eher als kleinen Tapetenwechsel, also mach dir keine Sorgen«, erwiderte er und zwinkerte Kaito zu. »Außerdem bin ich schon sehr auf das ominöse Geheimversteck von Kaito KID gespannt«, gab er schmunzelnd von sich. »Wir können die zwei Wochen wohl als die Ruhe vor dem Sturm sehen, also sollten wir die Zeit zusammen genießen, meinst du nicht auch?« Seinen kleinen Trolli zog er hinter sich her und die Rollen gaben klappernde Geräusche von sich. »So kann man es auch sehen«, antwortete Kaito und schmunzelte leicht. »Bei mir bist du jedenfalls in Sicherheit«. »Gibt es etwas Bestimmtes was du gern tun würdest, in diesen zwei Wochen? Mal abgesehen davon, dass wir für die Prüfungen lernen müssen...« Kaito seufzte leise bei den Gedanken daran. »Ich habe da auch so eine Vorahnung, dass Aoko uns noch nerven wird, heute...« »Hm, ich würde echt gerne in einen Onsen gehen, etwas außerhalb der Stadt zum Abschalten. Ein bisschen Wellness im Onsen mit einer schönen Massage, um die ganzen Verspannungen los zu werden«, schwärmte der Braunhaarige direkt drauf los. »Was hältst du von dieser Idee«, fragte er seinen Freund, der gerade links abbog. Shinichi folgte ihm selbstverständlich und schaute verwundert. »Warum sollte sie das tun?« »Das klingt echt super«. Kaito drückte Shinichis Hand fester, und küsste ihn auf die Wange. »Aber massieren kann ich dich auch heute schon...« Er grinste anzüglich. »Lass uns am Wochenende wohin fahren, okay?« »Hm, ja gegen eine kleine Massage hätte ich nichts einzuwenden. Ich bin so verspannt, dass mir meine Schultern schon wehtun«, gab er von sich und verlieh seine Aussage etwas Nachdruck in dem sanft eine Schultern kreiseln ließ. »Na ja, Aoko ist etwas kindisch. Sicher hat sie heute Morgen schon an meiner Tür geklopft, und wollte, dass ich mit ihr zur Schule gehe. Wenn sie merkt, dass ich den ganzen Tag nicht da bin, und nicht an mein Handy gehe, wird sie sich sicher Sorgen machen, und bei mir Sturm klingeln...« Kaito rollte genervt mit den Augen. Shinichi hingegen kicherte amüsiert. »Du scheinst dich mit Aoko wirklich gut zu verstehen«, schlussfolgerte er. »Wie lange brauchen wir denn noch zu dir?«, erkundigte er sich und sah Kaito eindringlich von der Seite aus an. »Aber wirklich nur eine Massage!«   »Manchmal ist sie ja auch in Ordnung«, murmelte er nachsichtig. »Es ist nicht mehr sehr weit. Noch ca 10 Minuten Fußweg. Und ob es bei einer Massage bleibt, weiß ich noch nicht...«, schnurrte Kaito in Shinichis Ohr. Er fing jedoch seinen strengen Blick auf, und gab widerwillig nach. »Ja, schon gut. Nur eine Massage...«, meinte er leicht enttäuscht. Sie liefen eine Weile, bis Kaito »Da vorne wohne ich« rief. Schnell kramte er seinen Schlüssel aus der Tasche hervor, und schloss auf.   »Herein, der Herr. Fühlen Sie sich wie zuhause», sagte er und grinste. »Danke«, lächelte Shinichi seinen Freund liebevoll an, als er das traute Heim Kurobas betrat. Er zog seine Schuhe aus und schlüpfte in ein paar Hausschuhe. Seinen Trolli ließ er achtlos im Flur stehen, als er sich sofort neugierig im Haus umsah, das viel ordentlicher war, als er angenommen hatte. In Kaitos Zimmer angekommen, blieb er stehen und begutachtete das menschengroße Bild an der Wand, das einen Magier zeigte. Er drehte sich zu seinem Freund um, der angelehnt im Türrahmen stand. »Das ist der Magier, wo ich mit meinen Eltern als Kind immer war. Erinnerst du dich? Ich hatte dir im Starbucks davon erzählt. Seine Shows waren unglaublich«, sagte er euphorisch, als er kurz in Erinnerungen schwelgte. »Ist das dein großes Vorbild?« »"Kann man so sagen, ja«. Kaito senkte den Kopf und lächelte traurig. »Das auf dem Bild ist mein Vater. Ich hatte dir von ihm erzählt...« Er ließ sich auf sein Bett sinken und bedeutete Shinichi, es ihm gleich zu tun. »Ich war auch damals manchmal bei seinen Shows dabei. Er war wirklich einmalig«. Kaito seufzte leise. »Hast du den Trick mit den fliegenden Stühlen miterlebt? Das war witzig«, lachte er und schwelgte ebenfalls in Erinnerungen. Er weitete überrascht seine Augen. »Er war dein Vater? Das tut mir unglaublich leid. Er war ein fantastischer Magier.« Shinichi ging zu Kaito hinüber und machte es sich neben ihm auf dem Bett bequem und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter. »Hm, ja. Ein Mal habe ich sie gesehen«, kicherte er als er an die eine Show mit den fliegenden Stühlen zurückdachte. »Er hat einen kleinen vorlauten Knirps mit dem Stuhl schweben lassen, der sich erschrocken am Polster festgekrallt hat und danach still wie ein Mäuschen war«, sinnierte er, als er einen Kopf schließlich in Kaitos Schoß ablegte, da er die Schulter nicht ganz so bequem fand, und hinauf in ein schmollendes Gesicht sah. »Was ist?« »Dieser kleine, vorlaute Knirps... war ich«, erklärte Kaito beleidigt, und piekste Shinichi in die Seite. Dieser piekste ihn neckisch zurück. »Du...«, kicherte Kaito, und begann seinen Freund durch zu kitzeln. Lachend wand sich Shinichi unter ihm, ließ sich jedoch Kaitos Attacke nicht gefallen. Seine Finger wanderten über Kaitos Bauch, bis er unter dessen Pullover gelandet war. »Bitte nicht, hahaha...«. Der Dieb konnte bald nicht mehr vor Lachen, als es plötzlich Sturm klingelte.   »Kaito Kuroba! Du verdammter Schulschwänzer mach' sofort die Tür auf«, schrie Aoko erbost. Der Postbote, der gerade bei einem gegenüberliegenden Haus seiner Arbeit nachging, ließ vor Schreck doch glatt die Briefe fallen und schaute sie erschrocken an. Sie nickte diesem kurz entschuldigend zu, doch dann erhob sie wieder ihr Organ und hämmerte wild gegen die Haustüre. »Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, dann trete ich die ein und stempel diesen Vorfall bei der Polizei als Notfall ab«. Der Detektiv zuckte mit einem halben Herzinfarkt zusammen und saß senkrecht im Bett. »Grund Gütiger«, sprach dieser atemlos und fasste sich ans Herz. »Deine Freundin bringt einen noch ins Grab«. Kaito seufzte ergeben, richtete sein Shirt und machte sich auf den Weg zur Tür. »Was soll das werden?«, rief er seiner Freundin empört entgegen, als er die Tür geöffnet hatte. »Du schreist die ganze Nachbarschaft zusammen, nur weil ich mal nicht in der Schule war?« Kaito hätte ihr am liebsten die Tür wieder vor der Nase zugeknallt, um noch etwas Zweisamkeit mit Shinichi genießen zu können. Doch er kannte Aoko, sie würde nicht nachgeben, bis er ihr erklärt hatte, was vorgefallen war. »Komm rein…«, seufzte er, und trat beiseite, um das störrische Mädchen herein zu lassen. Wenn das mal gut geht, dachte er, als sie an ihm vorbei stapfte. »Geht doch!«, murmelte sie ungehalten, als sie die bekannte Wohnung betrat und warf ihm im nächsten Augenblick einen grimmigen Blick zu. »Warum bist du überhaupt schon hier? Die Schule geht doch bis nachmittags?« »Die letzten Stunden fallen aus. Ein Lehrer ist spontan krank geworden und es fand sich keine Vertretung. Das würdest du wissen, wärst du in der Schule gewesen«, zischte sie bedrohlich und ließ sich auf die Couch plumpsen. Sie verschränkte ihr Arme ineinander und sah Kaito giftig an. »Also, warum hast du geschwänzt? Und ich will keine Ausrede von dir hören, Kaito«. »Mir ist etwas dazwischen gekommen, okay«, giftete Kaito zurück. »Etwas wichtiges...«, fügte er hinzu. Er blieb unschlüssig stehen und überlegte, was er jetzt tun sollte. Shinichi ist noch oben... Was mach ich denn jetzt? »Aoko, ich hab noch zu tun. Wenn du nur hier bist um mich anzuzicken, gehst du jetzt besser!« Er sah sie auffordernd an.   Da Kaito nicht wieder kam, ging Kudo nach unten, um nach den Rechten zu sehen. Als er im Wohnzimmer ankam blieb er lässig im Türrahmen stehen und betrachtete die beiden Streithähne mit einem amüsierten Lächeln und hatte ein Deja Vu. Gleiches Spielchen wie beim ersten Mal als ich die beiden auf der Straße gesehen habe. »Ihr beide seid wie ein altes Ehepaar«, meldete sich Shinichi zu Wort und machte somit auf sich aufmerksam. »Wie bitte?«, schrie das braunhaarige Mädchen direkt drauf los und sprang entrüstet von der Couch auf. »Was fällt ihnen ...«. Der Rest blieb ihr in der Kehle stecken und sie schaute den jungen Oberschüler sprachlos und mit offenem Mund ungläubig an. »D~Du bist Shinichi Kudo. Der Detektiv, der Kaito KID am meisten die Stirn bieten kann«, platzte es aus ihr heraus und sie glaubte zu träumen, doch im nächsten Augenblick zeterte sie wieder Kaito an. »Was macht solch eine attraktive Berühmtheit bei dir zu Hause?« »Er ist mein Freund, okay«, zeterte er zurück, und betonte dabei jedes einzelne Wort. Besitzergreifend legte er einen Arm um den überraschten Shinichi. »Stimmts, Shini-chan?«, schnurrte er in dessen Ohr, und hauchte einen Kuss auf Shinichis Ohrmuschel. »Und du störst uns gerade, Aoko«, sagte er an seine Freundin gewandt. Skeptisch zog Aoko ihre Augenbraue nach oben und fing lauthals an zu lachen. »Aber sicher doch, haha«, lachte sie sich eins ins Fäustchen, weil sie Kaito von Kleinauf kannte und er sie tagtäglich mit irgendwelchen Jokes auf den Arm nahm. »Ich bin deine Freundin, haha, und nun?« Sie bekam sich langsam ein und wischte sich die Lachtränen weg. »Jetzt mal ehrlich, was möchte Kudo hier? Hast du ihn mit einem Fall beauftragt«, fragte sie neugierig. Shinichi stand weiter stillschweigend im Türrahmen. Als Kaito ihm einen Kuss auf seine empfindliche Ohrmuschel hauchte stellten sich seine Nackenhärchen zwar auf, aber dennoch blieb er ruhig und betrachtete lieber noch ein wenig das Schauspiel zwischen den beiden als stiller Beobachter. Kaito seufzte leise. »Bist du aber schwer von Begriff heute«, murmelte er. »Shinichi Kudo ist mein f e s t e r Freund. verstehst du es nun? Wir sind ein Paar. Er wird für ein paar Tage bei mir wohnen, aus... privaten Gründen«. Er lenkte schnell ein als er merkte, wie Shinichi ihn anstupste. Ups, fast verplappert... Das geht sie nun wirklich nichts an. Misstrauisch kniff Aoko ihre Augen zusammen und legte ihren Kopf schief. Abschätzend schaute sie zu Kaito und dann zu Shinichi und dann wieder zu Kaito und spießte ihn regelrecht mit ihrem Blick auf. Kaito sah ihr ernst entgegen und ihr skeptischer Blick wich einem überraschten. »Das ist dein voller Ernst«, hauchte sie baff und ließ sich zurück auf die Couch plumpsen. Diese Information musste sie erstmal verdauen und konnte es nicht fassen. »So unwirklich. Ich kann es nicht fassen ...«, murmelte sie und schaute zu dein zwei jungen Männern, die sich ihr gegenüber auf die andere Couch setzten. »... was findet so ein intelligenter und attraktiver Mann bloß nur an solch einen Holzkopf wie dir?«, fragte sie schockiert. Der Detektiv lachte aus vollem Herzen drauf los und packte dem entsetzten Kaito am Oberarm. »Ganz ehrlich, Kaito. Ich habe Aoko ins Herz geschlossen«, jiggelte er weiter und amüsierte sich köstlich. »Pff...«, machte dieser nur, und verschränkte beleidigt die Arme. »Fall du mir auch noch in den Rücken«, murmelte er an Shinichi gewandt. »Du bist ja nur eifersüchtig, weil er mein Freund ist, und nicht deiner, Aokuh«, fügte er hinzu. »Ach, was. Kudo ist nicht mein Typ«, winkte sie ab und machte eine fahrige Handbewegung. »Ich bevorzuge eher Engländer«, grinste sie keck. »Du magst doch nicht etwa diesen Hakuba?« Kaito fuhr empört auf. Der an Aokos Seite? Na super…»Ich weiß echt nicht, was du an dem findest«, sagte er schließlich würdevoll. »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Who knows?«, erwiderte Aoko geheimnisvoll und streckte ihm die Zunge heraus. »Also ich finde, dass Saguru Hakuba eine äußerst gute Partie ist«, mischte sich nun auch Shinichi ein und war diesbezüglich voll auf der Seite von Kaitos Sandkastenfreundin. Die junge Nakamori nickte daraufhin eifrig. Kaito sah ungläubig zwischen den beiden hin und her. »Pah«, meinte er nur, und blickte demonstrativ zur Seite. Der Detektiv schmunzelte über Kaitos kindisches Verhalten. »Wie auch immer, mein Segen hast du, Aoko«, nickte ihr Shinichi zu und setzte ein ernstes Gesicht auf. Ein Zeichen, dass für ihn der Smalltalk beendet war. »Aber keine Sorge, morgen wird Kaito ganz normal wieder zur Schule gehen. Dafür werde ich Sorgen. Du kannst beruhigt sein«. »So so, werde ich das? Das will ich sehen, wie du mich loswerden willst«. Er kicherte leise, und grinste Shinichi frech an. »Du wirst darum betteln, dass ich bleibe. Dafür sorge ich schon«, hauchte er in dessen Ohr. Kaito dachte in diesem Moment nicht an die anstehenden Abschlussprüfungen, und dass er eigentlich lernen sollte. Er wollte viel lieber Zeit mit seinem Freund verbringen. »Und wie du zur Schule gehen wirst, mein Lieber!«, brauste Aoko erneut auf. »Und wenn ich dich dorthin schleifen muss«, drohte sie ihm. »Shinichi, sorg bitte dafür, dass er pünktlich aufsteht. Kaito verschläft nämlich gerne mal den Tag«, tadelte sie ihren besten Freund weiter. »Es sind schließlich bald Abschlussprüfungen...«, erklärte sie beunruhigt. »Keine Sorge, er wird da sein«, versicherte er ihr zum Abschluss, stand auf und reichte ihr zum Abschied die Hand. »Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen, Aoko Nakamori. Ich bin oben, lernen", sagte Shinichi noch an Kaito gewandt und verließ dann den Raum. »Er ist so freundlich«. Aoko sah ihm bewundernd hinterher und schaute darauffolgend grimmig ihren besten Freund an. »Er ist viel zu gut für dich, mein Lieber. Behandele ihn bloß gut«, fügte sie streng hinzu und erhob sich zum Gehen.   Fortsetzung folgt... Kapitel 19: Masseur Kaito ------------------------- »Ja, ja, mach's gut.« Kaito winkte in ihre Richtung. Als Aoko gegangen war, seufzte er leise und fuhr sich durch die Haare. »Das hält man ja im Kopf nicht aus...«, murmelte er zu sich. Gleichzeitig fragte er sich, warum Shinichi so kühl und abweisend zu ihm gewesen war. Er wollte ihn jedoch nicht beim Lernen stören, so dass er auf seinem Sofa blieb und gelangweilt mit seinem Tablet spielte. Als eine Stunde vergangen war, die Kaito viel länger vorkam, entschloss er sich doch nach oben zu gehen. »Hey, alles klar?«, fragte er, als er seinen Kopf in sein Zimmer steckte, in dem er Shinichi vermutete.   Der Oberschuldetektiv hatte keine Lust mehr gehabt noch länger in dem Wohnzimmer zu sein und mit Kaitos Sandkastenfreundin einen Smalltalk zu halten und hatte deswegen eine kleine Notlüge von sich gegeben. In Kaitos Zimmer angekommen begutachtete er kurz das große Wandbild und stellte eine gewisse Ähnlichkeit zu Kaito fest. Er sah seinem Vater wirklich ähnlich. Doch die meeresblauen Augen hat er nicht von ihm, bemerkte er und massierte sich dabei abwechselnd seine Schultern, die wirklich verspannt waren und schmerzten. Sein Schulranzen stand immer noch ungeöffnet in der Ecke und er hatte nicht vor diesen zu öffnen und zu lernen. Er war ausgelaugt und von dem Stress der letzten Tage schmerzten seine Muskeln, die total verkrampft waren und sich wohl auch nicht mehr von alleine erholen wollten. Seufzend drehte er sich um und schmiss sich bäuchlings auf Kaitos Bett. Er schmiegte sein Gesicht in das weiche Kopfkissen und seufzte genüsslich auf, da es nach seinem Freund duftete. Seine Augenlider senkten sich langsam und in kürzester Zeit war er eingeschlafen, so dass er nicht bemerkte, wie Kaito später vorsichtig einen Blick in das Zimmer warf. Der Magier schmunzelte, als er seinen Freund schlafend auf dem Bett liegen sah. Vorsichtig, um Shinichi nicht zu wecken schlich er in sein Zimmer hinein, und schloss die Tür ebenso leise. Der Dieb setzte sich auf die Kante des Bettes und beobachtete, wie sein Freund gleichmäßig ein- und ausatmete. Liebevoll streichelte er über dessen Rücken und bemerkte, wie verspannt Shinichis Muskeln waren. Wenn er aufwacht, werde ich ihn etwas massieren. Aber nicht jetzt, er schläft gerade so schön..., dachte er sich, und konnte dennoch kaum die Finger von seinem Freund lassen. Sanft strich er ihm eine Ponysträhne aus dem Gesicht. Kaitos Blick schweifte durch sein Zimmer. Er entdeckte Shinichis unberührt aussehende Schultasche und wusste, dass sein Freund wohl kaum gelernt haben konnte. Er wollte wohl seine Ruhe von Aoko haben. Versteh ich ja, aber musste er so abweisend zu mir sein? Der Dieb seufzte deprimiert auf, er hatte sich von Shinichi schlecht behandelt gefühlt oder übertrieb er damit? Darüber können wir später noch reden, jetzt lasse ich ihn erst einmal schlafen. Vorsichtig krabbelte Kaito neben Shinichi auf das Bett, und legte einen Arm um den Schlafenden. Zufrieden bemerkte er, dass Shinichis Haare nach Apfel dufteten. Er genoss den Duft und die Nähe seines Freundes. Es dauerte nicht lange, da sank Kaito ebenfalls in einen ruhigen Schlaf und erwachte erst, als Shinichi sich neben ihm zu regen begann...   Er erwachte langsam aus seinen Mittagsschlaf, befand sich aber noch in einem leichten Dämmerzustand. »Hmmm«, murrte er zufrieden, da er sich wirklich besser fühlte und alles angenehm nach Kaito roch, so dass er erst recht nicht aufstehen wollte und spürte eine Wärmequelle neben sich. Der Detektiv drehte sich auf die Seite und kuschelte sich an selbige, schmiegte sein Gesicht an eine starke Brust, während er einen Arm und sein linkes Bein um den Körper schlag, wie ein kleines Klammeräffchen, und sich somit näher an die geliebte Wärmequelle presste. »Ist sie also endlich weg, ja?«, nuschelte Shinichi gegen Kaitos Shirt und streichelte dabei den Rücken des Angesprochenen. »Sorry, dass ich vorhin so distanziert rüber kam, aber ich wollte nicht das Aoko unnötige Fragen stellt«, flüsterte er entschuldigend und legte seinen Kopf etwas in den Nacken, während er ihn aus großen blauen Augen ansah. »Verzeihst du mir?« »Hmmm«, gab keine einen verschlafenen Ton von sich. Als Shinichi sich enger an ihn kuschelte, war er ebenfalls aufgewacht. Er seufzte leise, und genoss die Streicheleinheiten von seinem Partner sehr. »Schon okay. Ich würde mich aber freuen, wenn du in Zukunft zu mir stehen würdest«, murmelte Kaito noch etwas verschlafen in Shinichis Haar. »Aoko spinnt zwar manchmal, aber meistens ist sie eigentlich in Ordnung«, fuhr er fort und begann Shinichi am Haaransatz zu kraulen. »So meinte ich das nicht. Als ob ich dich jemals verleugnen würde«, antwortete er und schloss genießerisch seine Augen, als Kaito begann ihn zu kraulen. »Ich hatte nur leichte Panik, dass sie dich weiter wegen deiner Abwesenheit ausfragen würde. Nicht, dass sich nachher einer von uns versprochen hätte wegen der Organisation«, schnurrte er.   Beide genossen ihre Zweisamkeit, in der sie sich gegenseitig zarte, unschuldige Streicheleinheiten schenkten. Dabei fuhr Kaitos Hand über Shinichis Rücken und er erinnerte sich daran, dass er seinen Freund ja massieren wollte. »Leg dich mal auf den Bauch«, forderte er ihn liebevoll auf. Shinichi ahnte was folgen würde, und tat was er sollte. Er grinste, kam der Aufforderung allerdings mit Freuden nach. Dabei entledigte er sich noch seines Shirts, damit er ihn besser massieren konnte. Kaito setzte sich vorsichtig auf seinen Po, und begann seine Schulterblätter zu massieren. Behutsam, aber dennoch mit einem gewissen Druck. Eine Seite behandelte er besonders vorsichtig wegen der Schussverletzung. Bald wanderten seine Hände zu Shinichis Nacken, und dann weiter über dessen Rücken herunter. »Du bist echt total verspannt... Aber wenn ich mit dir fertig bin, geht's dir besser«, schnurrte er in sein Ohr. Eine Gänsehaut legte sich über seinen Körper als sein Freund ihm heiß ins Ohr schnurrte. »D~das machst du wirklich gut«, schnurrte er genießerisch und fühlte sich wie im siebten Himmel. Kaitos flinke Finger waren in jeder Hinsicht Gold wert und er entspannte sich zusehends unter Kaitos Berührungen. »Tut es jetzt schon«, erwiderte Shinichi mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und genoss weiter die geschickten Hände auf seiner Haut, die sein Blut in Wallung brachten und als er Fingerspitzen spürte, die hauchzart seines Wirbelsäule bis zu seinem Steiß hinunterfuhren, konnte er nicht anders als genussvoll zu stöhnen. »Ach so, na dann...«, hauchte Kaito in sein Ohr. Er erhob sich von seinem Partner und setzte sich neben Shinichi. Kaito kicherte leise über den Laut des Missfallens, den sein Freund von sich gab. »Gleich geht's weiter, wart's ab«, kicherte er, bevor er etwas aus seinem Nachttischschrank hervorkramte. »Wehe, wenn nicht«, nuschelte er und drückte sein Gesicht wieder ins Kissen, das er als Ablage benutzte. Danach beugte sich wieder über Shinichi, und leckte langsam über dessen Wirbelsäule hinab zu seiner Hose. Zarte Lippen küssten federleicht seine Schultern und Nacken. Er unterbrach sein Verwöhnprogramm nur, um das kleine Fläschchen, welches er hervorgeholt hatte, aufzuschrauben. Kaito verteilte etwas von dem Massageöl auf seine Hände und verrieb es. Dann begann er erneut Shinichis Rücken zu massieren und das Öl in kleinen Kreisen darauf einzureiben. Diesmal ließ er auch seine Seiten nicht aus. »Gefällt dir das?« »Hmmm, ja... Hör bloß nicht auf«, gab er genießerische Laute von sich und gab sich voll und ganz seinem Masseur hin, der mit seinen geschickten Fingern, nicht nur die Verspannungen löste, sondern auch einen gewissen Muskel in seinem Unterleib zum Wachsen brachte. Der Magier begann Shinichis Hals mit Küssen zu verwöhnen und zog sich dabei unbemerkt seinen Pullover aus. Seine rechte Hand wanderte flink in Shinichis Hose. »Hgn«, keuchte er ins Kissen hin, als er Kaitos Hand fühlte, die sich zwischen ihm und die Matratze schlängelte, geschickt seine Hose öffnete und flink unter dessen Boxershorts verschwand. »Ah«, gab er gedämpft von sich und drückte sich weiter in den Stoff hinein, während er automatisch sein Becken anhob, damit der Magier ihn besser streicheln konnte, der sich soeben auf ihn legte. Der Dieb stöhnte leise auf als die nackte Haut aufeinandertraf und bekam eine Gänsehaut. Seine Hand strich weiter über Shinichis Länge, während Kaito sich ihm verlangend an seinem Hintern entgegen drückte. »Shinichi, ich will dich...«, flüsterte er mit rauer Stimme in dessen Ohr.   Eine raue, erotische Stimme flüsterte ihm ins Ohr, als sich ihm sein Freund gleichzeitig entdecken drückte und er dessen deutliche Erektion an seinem Hintern spürte. Er erschauderte regelrecht unter diesem Tonfall. »Ich sa~sagte doch, nur massieren... ah«, keuchte er mit wenig Gegenwehr und rieb seinen Hintern unbewusst gegen Kaitos Härte, während er gleichwohl versuchte sich Kaitos Hand entgegen zu recken. Seine Finger krallten sich ins Kopfkissen und ein lautes Stöhnen entwich seinen Lippen, als Kaito dominant mit der anderen Hand seine Hüfte packte und und Shinichis Hose herunterzog. Kaito leckte sich über die Lippen, als er den knackigen Hintern seines Freundes entblößte. Er zog seine Hand zurück aus dessen Hose und entschuldigte sich mit einem liebevollen Kuss, der in einem wilden Zungenspiel endete. »Sonst kommst du mir noch...«, sagte er kichernd. Er verteilte neues Massageöl auf seine Finger. »Jetzt wird es kurz kühl«, warnte Kaito seinen Freund vor, bevor er vorsichtig mit einem Finger in ihn eindrang. Shinichi zog scharf die Luft ein, als er den kalten Fremdkörper in sich spürte. Kaito wartete kurz, bis Shinichi sich an das Gefühl gewöhnt hatte. Dann nahm er einen zweiten, und bald einen dritten Finger dazu, und bewegte sie scherenartig in ihm. Als Shinichis Schmerzlaute denen der Lust wichen, positionierte er sich über ihm. Schnell hatte er ein Kondom hervorgezaubert, und rollte es geschickt auf seiner Länge ab. Langsam drang er in ihm ein, stützte sich rechts und links von ihm ab. Durch die Vorbereitung und das Massageöl verspürte er dieses Mal keinerlei Schmerzen, sondern sofort pure Lust und das Verlangen nach mehr. Er drehte seinen Kopf zur Seite und ergriff mit seiner Hand die von Kaito, die neben seinem Kopf abgestützt war und verschränkte ihre Finger miteinander, als er einen er einen verlangenden, vielsagenden Blick nach hinten warf und verrucht hauchte: »Nimm mich endlich.« Dies ließ Kaito sich nicht zwei Mal sagen. Er keuchte erregt, als Shinichi diese sinnlichen Worte aussprach. Er zog sich fast komplett zurück, um erneut tief in Shinichi einzudringen. Der Detektiv belohnte ihn mit einem gedämpften Stöhnen. Kaito verwöhnte die gesunde Schulter seines Freundes mit Küssen, er biss leicht hinein und leckte über die gerötete Haut. »Du machst mich so scharf...«, keuchte er zwischen seinen Stößen, dessen Tempo er leicht erhöhte. Kaito brauchte seine komplette Selbstbeherrschung, um nicht jetzt schon zu kommen. »Shinichi...«, hauchte er atemlos in dessen Haar, als er schneller wurde. Seine andere Hand wanderte erneut zu Shinichis Körpermitte, verwöhnte seine Länge und Hoden. Der junge Oberschüler wusste nicht, wo ihm die Glocken hingen. Er spürte Kaito so intensiv, so tief in sich, dass er nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Als Kaito dann noch seinen harten Penis umfasste und verwöhnte, war es um ihn geschehen. Er konnte es nicht länger zurückhalten und schrie seine ganze Lust hinaus, während er sich um Kaitos Glied fest zusammenzog. Sein Freund kam kurz darauf nach wenigen Stößen und gemeinsam vielen sie erschöpft auf's Bett. Kaito seitlich neben ihm. Shinichi warf ihm einen verschmitzten Blick zu.   »Ich sagte doch, nur massieren, Kaito«, und musste leise lachen. »Hey, ich kann nichts dafür...«, murmelte Kaito kichernd, und kuschelte sich eng an Shinichi. »...dass ich so einen sexy Partner habe, der mich scharf macht..«, flüsterte er in dessen Ohr, und leckte leicht über seine Ohrmuschel. »...und den ich über alles Liebe«, vollendete er seinen Satz. Kaito hauchte einen Kuss auf Shinichis Mund, den dieser sogleich vertiefte. »Was machen wir, wenn Aoko uns nebenan gehört hat?«, fragte er grinsend. »Mich würde es ja nicht weiter stören. Dann weiß sie wenigstens, zu wem du gehörst.« Kaito streichelte müde über Shinichis Rücken. »Das weiß sie doch sowieso schon. Du erinnerst dich? Wir haben ihr vorhin gesagt, dass wir zusammen sind. Sie hat jetzt höchstens die Bestätigung, dass es kein Scherz von uns war«, lachte der Detektiv und war glücklich. »Lass uns jetzt aber auf die Abschlussprüfungen konzentrieren. Den Kurzurlaub im Onsen machen wir, wenn wir die Bosse überführt haben, in Ordnung?«, fragte er nach und zog die Bettdecke über ihre nackten Körper, damit sie sich nicht erkälteten.     Kapitel 20: Tropical Land ------------------------- ~Zwei Wochen später~   Die Prüfungen hatten sie beide mit Bravour und ohne Zwischenfälle be- und überstanden. Es war bereits Mitte Dezember und relativ kalt geworden in Tokyo. Das Thermometer stand kurz über den Gefrierpunkt, so dass die Luft zwar eisig war, aber es noch nicht kalt genug war für Schnee. Shinichi saß gerade im Wohnzimmer von Kaito, der ihnen in der Küche einen Tee zum Aufwärmen zubereitete, und schrieb Akai eine Nachricht:   *Prüfungen bestanden. Keine Zwischenfälle in der Zeit. Ist alles bereit zur »Aufnahme«? Hat sich James verdächtigt verhalten?*   Es dauerte nur wenige Augenblicke, da hatte Shuichi Akai auch schon die Antwort auf Shinichis Nachricht in sein Handy getippt.   *Alles bereit. Keine verdächtigen Aktionen. Er verhält sich vorsichtig.*   Kurz überlegte der Agent und zog an seiner Zigarette. Dann schickte er die Nachricht ab. Seiner Kollegin Jodie, welche gerade sein Büro betrat, gab er ein kurzes Zeichen, welches sie verstand. Sie lächelte wissend, jedoch auch traurig. Ihr würde es nicht gefallen, wenn ihr Chef, der wie ein Vater für sie war, festgenommen werden würde. Aber Verbrecher war Verbrecher. Und gefährlich, noch dazu in so einer Position…   Unruhig wippte Kudo mit dem Fuß und wartete auf eine Antwort von Shuichi, als diese auch schon aufploppte. Er grummelte unzufrieden, da sich James offensichtlich keinen Fehler geleistet hat. Da werden wir einiges zu tun haben. So leicht wird er nicht zu knacken sein...   *In Ordnung... Ich werde zusammen mit KID um Mitternacht am Eingang zum Tropical Land auf euch warten*, schrieb er zurück, da ein Treffen mit Kaitos Zweitidentität nicht am Tage stattfinden konnte und seufzte schwerfällig, als er sich auf der Couch zurücklehnte und ihn zwei Arme von hinten umschlangen, die sich sanft auf seine Brust legten, und er in ein grinsendes, sorgloses Gesicht blickte.   »Warum guckst du so...?«, gab Kaito grinsend von sich. »Wir werden uns die Bosse schnappen und beginnen wir unser sorgenfreies Leben Urlaub. Das wird super!«, schwärmte er und zog Shinichi näher zu sich heran, kuschelte sich an ihn. »Wir und deine FBI Freunde packen das schon«, fuhr er fort, um den zweifelnd dreinblickenden Shinichi zu beruhigen. »Und dann fahren wir das erste Mal gemeinsam in den Urlaub. Einen schönen, abgelegenen Onsen habe ich bereits ausgesucht.« Shinichi seufzte leise, weil Kaito sich das alles so einfach vorstellte und legte seinen Kopf in den Nacken, um ihm besser in die Augen schauen zu können. »Du hast gut reden, so einfach wird das alles nicht werden, Kaito. Es ist gefährlich«, ermahnte er ihn, legte seine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu einem kurzen Kuss zu sich hinunter. »Und ich habe Angst dich zu verlieren«, flüsterte er gegen Kaitos Lippen, ehe er ihn wieder losließ und aufstand. Unruhig fuhr er sich durch die Haare und schaute seinen Partner besorgniserregend an, aber was hatten sie beide schon für eine andere Wahl, wenn sie es ein für alle Mal beenden wollten, war dieses Risiko unausweichlich. Er holte einmal tief Luft und verfestige seinen Blick. »Pack dein KID Kostüm ein. Wir fahren zum Tropical Land!« »Heißt das wir haben noch etwas Spaß im Tropical Land, bevor es ernst wird?«, fragte Kaito sichtlich interessiert. Shinichi nickte stumm. »Okay, warte einen Moment. Bin gleich fertig...«, murmelte er, bevor er durch das Wandbild in den geheimen Raum des Hauses gelangte.   Nur wenig später trat er grinsend hervor, mit gepacktem Rucksack und fertig angezogen. »Können wir?«, fragte er fröhlich summend seinen Partner. Shinichi kräuselte seine Augenbraue und schaute seinen Freund verwirrt an, der in voller Montur und mit einem vorfreudigen Lächeln auf das Tropical Land, vor ihm stand. »Ach und...« Kaito überbrückte die Distanz zwischen ihm und Shinichi, und kam ihm ganz nahe. So nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. »Ich habe auch Angst, dich zu verlieren...«, murmelte er besorgt, und sah ihm dabei tief in die blauen Augen. »Die Alpträume sind wieder da...« »Was denn für Alpträume?« »Du weißt schon, die Alpträume die eingesetzt haben, seit ich den Blue Hope gestohlen habe. Ich habe ihn längst zurückgegeben, doch die Alpträume sind wieder da. Scheint so, als wäre ich wirklich verflucht...« Kaito lachte bitter, was gar nicht zu seiner sonst fröhlichen und selbstsicheren Natur passte. »Oder wie erklärst du es dir, wenn du so oft davon träumst, wie dein Partner von dir fortgerissen wird oder einen qualvollen Tod sterben muss?« Kaito erwiderte Shinichis Blick. In den Augen des Diebes lagen Angst und Schmerz. »Kaito«, sprach Shinichi sanft seinen Namen aus und ging auf den Magier zu. »Ich habe auch Angst, ehrlich und wir wären dumm, wenn wir keine haben würden, aber ...« Er nahm dessen Gesicht in seine Hände und legte seine Stirn gegen die seines Partners. »... es gibt keine Flüche! Keine Hexen mit magischen Amuletten oder Bannkreisen, keine sprechenden Elfen oder Gnomen. Das sind alles nur Märchen«, versicherte er ihm und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. »Ich denke, deine Alpträume rühren daher, dass ich erst vor kurzem von Snake und Gin entführt und wirklich angeschossen wurde«. Der Dieb sah seinen Freund zweifelnd an. »Du ziehst es ins Lächerliche. Ich habe den Stein gesehen, er leuchtet im Mondlicht! Beinahe überirdisch schön und gefährlich... So leuchtet kein normaler Stein«, beschloss Kaito mit fester Stimme und seufzte leise, als Shinichi die Stirn an seine legte. Er genoss die Berührung, doch er wollte und konnte sich nicht von dessen Worten überzeugen lassen. »Lass uns gehen. Ich muss mich ablenken«, sagte er schließlich, und löste die Berührung. Der Detektiv konnte auf einem Blick sehen, das Kuroba ihm kein Wort glaubte. »Ich ziehe es nicht ins Lächerliche«, vergewisserte er ihm explizit, beugte sich noch ein wenig vor und rieb leicht ihre Nasen aneinander. »Allerdings glaube ich wirklich nicht an Magie, genauso wenig wie an Paranormalen Aktivitäten«. Kaito löste sich abrupt von ihm und er wusste, dass der junge Magier nicht mit sich reden lassen würde. Wenn Kuroba sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihn nur schwer vom Gegenteil überzeugen. Shinichi seufzte ergeben. »Na gut, dann kommt«, erwiderte er und zog sich im Flur einen dicken Mantel an, da es bekanntlich bereits Winter war, nur ohne Schnee... Auch Kaito zog sich Mantel, Schal und Schuhe an, bevor er zusammen mit seinem Partner vor die Tür trat. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen, aber wirklich hell war es nicht. »Also ist wohl weiterhin kein Schnee in Sicht«, murmelte Kaito, als er nach oben blickte. Er nahm Shinichis Hand in seine und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Tropical Land.   Dort angekommen wich Kaitos Trübsinn kindlicher Freude. »Los komm, Shinichi, lass uns Achterbahn fahren!«, rief er begeistert. »Und ich will nicht das Feuerwerk später verpassen!«, fügte er streng hinzu, und wedelte dabei mit einem Finger vor Shinichi herum. Er achtete nicht auf den Weg, so dass er eine junge Frau anrempelte. »Ups, sorry. Tut mir leid«, entschuldigte er sich. Dann schnappte er sich Shinichis Arm, und zog ihn in Richtung Achterbahn. Sichtlich fasziniert beobachte Shinichi das Wechselbad der Grimassen in Kaitos Gesicht, da er ihn noch nie so außer Rand und Band gesehen hatte. Als dieser vor Elan auch noch eine Frau anrempelte, konnte er nicht anders als süffisant zu schmunzeln. »Beruhigte dich doch mal, Ka-chan. Wir machen alles was du möchtest«, versprach er, ließ sich widerstandlos hinter ihm herziehen und lächelte glücklich. Es war eine gute Idee hier her zu kommen. So ausgelassen habe ich ihn noch nie gesehen...   In einer Schlange vor der von Kaito anvisierten Achterbahn ließ dieser seine Hand los und er begutachtete mit kritischem Blick die High Tech Achterbahn und wurde augenblicklich etwas blass um die Nase herum, als er vier Loopings hintereinander erblickte. »Ich glaube, ich warte lieber hier«, grummelte er geistesabwesend und schluckte schwer. »Och komm schon, sei kein Spielverderber«. Kaito schaute Shinichi bittend an. Er hoffte, dass dieser seinem Hundeblick nicht widerstehen konnte. »Das wird bestimmt lustig«, fuhr er fort und grinste dann. »Und du kannst dich an mir festhalten und meinen Namen schreien, wenn es rund geht«. Er wackelte mit den Augenbrauen, und sein freches Grinsen wurde immer breiter. Es kümmerte ihn nicht, dass die Leute um sie herum die Unterhaltung mitbekamen. Sollen sie doch, dachte er sich. Er würde kein Geheimnis aus ihrer Beziehung machen. »Kaitooo...«, nuschelte er verlegen, konnte sich dennoch ein glückliches Schmunzeln nicht verkneifen. Sie rückten weiter in der Schlange auf und Shinichi schaute sorgenvoll zur Achterbahn hinauf, die immer weiter in sein Blickfeld geriet. »Oh Gott, die fährt ja auch noch einen Teil rückwärts....«, sagte er schockiert und ein Kehlkopf machte einen nervösen Hüpfer, während ihm allein bei dem Anblick bereits leicht übel wurde. Warum zur Hölle hatte er sich darauf eingelassen? Ach ja, der Liebe wegen... »Also, ähm,...ich würde einen Mordfall echt bevorzugen«, meinte er trocken und hörte hinter sich bereits einige Leute mit gedämpfter Stimme tuscheln. Ist das nicht der Oberschülerdetektiv? Der Mann kommt mir so bekannt vor..., welche er geflissentlich ignorierte und wandte sich an seinen Freund, der ihn weiterhin grinsend und mit wackelnden Augenbrauen ansah. »Ich werde auf dein Angebot zurückkommen!« Sie rückten erneut weiter vor und stellten sich in die jeweilige Schlange der entsprechenden Sitzreihen der Achterbahn an. Nach einer gewissen Wartezeit, bei der Kaito ziemlich langweilig wurde, konnten die beiden endlich in die Achterbahn steigen. Shinichi schluckte schwer, während Kaito ihn erwartungsvoll angrinste. »Soll ich deine Hand halten? Oh, schau mal, die machen auch Fotos während der Fahrt«, fügte er schnell hinzu, als sich die Bahn auch schon in Bewegung setzte. Kaitos Herz schlug schneller vor Aufregung. Er hatte jedoch kaum Angst vor der Fahrt da er einiges gewöhnt war, wenn er mit seinem Gleiter durch die Lüfte flog. »Ich verzichte«, murmelte Shinichi, als er den Sitz in die Sicherung einrasten ließ und sah entschuldigend zu seinem Freund. »Ich halte mich lieber am Sitz fest«, fügte er hinzu und krallte sich sogleich an die Polster fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Wahrscheinlich hätte ich dir nur die Hand gebrochen«, jammerte er als sich die Bahn langsam in Bewegung setzte. Sie verließen den Eingangsbereich und fuhren auf dem Gerüst nach draußen, als diese sich mit einem Ruck - für Shinichis Geschmack viel zu langsam um die Dramatik zu erhöhen - nach hinten bewegte und sie nun senkrecht in der Luft standen. Sein Herz raste wie wild in seiner Brust und er hatte vor Anspannung, ohne es zu merken, seine Luft angehalten. Die Bahn hielt an und Shinichi kniff ängstlich die Augen zusammen und er im nächsten Augenblick gefühlt das halbe Tropical Land zusammen schrie, als die Bahn beinahe senkrecht nach unten raste. Kaitos Magen begann zu kribbeln und er schrie ebenfalls - jedoch vor Freude. Er fühlte sich frei, beinahe so als würde er mit seinem Gleiter fliegen. Sie rasten weiter und auf einen der Loopings zu. »Jetzt kommt ein Looping, pass aaaaauf«, schrie er erneut, als sie auch schon kopfüber fuhren. Erwartungsvoll und voller Begeisterung blickte Kaito zu seinem Freund. Dieser hatte jedoch die Augen geschlossen und presste die Lippen fest zusammen, aus welcher kein Ton entwich. Er schüttelte mit seinen Kopf auf Kaitos freudigen Ruf hin und zählte in Gedanken die Loopings. Eins. Sein Herz pochte wild gegen seine Rippen. Zwei. Er schnappte kurz hektisch nach Luft und presste sogleich seine Lippen erneut aufeinander. Drei. Seine Hände drückten die Polsterung noch fester, als er wieder spürte wie er kopfüber in der Luft hing. Vier. Sein Puls schoss zum Abschluss in die Höhe und stand kurz vor einer Panikattacke, als die Bahn aus dem letzten Looping glitt und sich die Geschwindigkeit - zu Shinichis Freude - verringerte und Kaito neben ihm entzückt seufzte. »Danke, dass du mit mir mitgefahren bist…«, hauchte er sanft in dessen Ohr, und küsste ihn auf die Wange. Die Bahn wurde immer langsamer, und kam schließlich zum Stehen. »Komm, wir müssen aussteigen«, Kaito zog seinen wankenden Freund vorsichtig hoch und hakte sich bei ihm ein, als sie das Achterbahngelände verließen. »Wohin möchtest du als nächstes? Jetzt darfst du dir etwas aussuchen«, verkündete der Magier freudig. Der Detektiv ließ sich auf schwachen Beinen einfach mitziehen und versuchte erstmal seine hektische Atmung halbwegs unter Kontrolle zu bringen. Als sie den Ausgang der Achterbahn verließen, ließ er Kaitos Arm los und steuerte direkt auf die nächstgelegene Bank zu, auf welche er sich seufzend fallen ließ und erst einmal ordentlich nach Luft schnappte. Mit seinen Ellenbogen stützte er sich auf seine Knie und legte seinen Kopf auf seine Handballen ab, schloss für einen Moment die Augen, da er das Gefühl hatte, es würde sich immer nach alles drehen und sah danach hinauf zu seinem viel zu gut gelaunten Freund. »Gibt es hier ein Bällebad? Dann will ich dahin«, fragte er rhetorisch und linste zu Kaito hinauf, der anscheinend wirklich über seine Frage nachdachte, was ihn schmunzeln ließ. »Ich bevorzuge ein harmloses Kettenkarussell, bitteeee«. »Awww, war es dir zu viel, Shini-chan?«, fragte Kaito mitfühlend. Sein Herz pochte immer noch aufgeregt und Adrenalin floss durch seine Adern. Er setzte sich neben seinen Freund, und legte einen Arm um ihn. »Komm, ich weiß wo eins ist«, sagte er nach einer Weile entschlossen. Er zog seinen Partner auf die Beine, und lief mit ihm durch die Menschenmengen zu einem doppelstöckigen Kettenkarussell. Zufrieden nickte er, und blickte sich zu Shinichi um. »Unten oder oben?«, fragte er schließlich provokativ grinsend, als das Karussell anhielt und als alle Fahrgäste ausgestiegen waren, marschierte Shinichi mit Kaito an der Hand direkt auf das Oberdeck vom Karussell zu und setzte sich in den außenstehenden Sitz, als er seinem Freund neben sich ein hämisches Grinsen zuwarf. »Oh, wenn wir das hier alles überleben, werde ich diesmal sowas von Oben sein, meiner Lieber, da glaub mal dran«, konterte er und leckte sich dabei genüsslich und vielsagend über die Lippen. »Oh~ da bin ich ja gespannt...«, erwiderte Kaito und warf seinem Freund einen mehr als hungrigen Blick zu.     Kapitel 21: Spiegellabyrinth und Missionsbeginn ----------------------------------------------- Schnell setzte er sich auf eins der Pferde neben Shinichi, und das Karussell setzte sich in Bewegung. Beinahe gelangweilt beobachtete Kaito die sich drehende Umgebung, wenn da nicht Shinichis letzter Satz gewesen wäre... Noch dazu dieser Blick, dacht er sich und unterdrückte ein Keuchen, als Bilder von ihm und Shinichi in seinem Kopf auftauchten.   Sein Herz pochte erneut schneller gegen seinen Brustkorb, doch diesmal war nicht das Fahrgeschäft der Grund dafür. Shinichi genoss währenddessen schweigend die Aussicht, die sich ihm vom Oberdeck bot und ließ seinen Blick über die Geschäfte des Tropical Lands schweifen. Die Pferde, auf die sie saßen, wippten auf und ab, beinahe so, als würden sie reiten, als er einen prüfenden Blick zu seinem Freund warf, der viel zu still war für seinen Geschmack. Shinichi hielt sich locker an der Stange fest und lehnte seinen Kopf dagegen, als er seinen Freund musterte, der mit den Gedanken woanders zu sein schien. »Hm, macht dich allein der Gedanke schon an, oder...« Er lächelte schelmisch und sein Blick wurde durchdringend. »... stellst du es dir bei den auf und ab Bewegungen bereits vor?« Kaitos Knie wurden weich und er war froh auf einem der Pferde zu sitzen, als Shinichi ihn so durchtrieben ansah. »Shinichi...«, hauchte Kaito sehnsuchtsvoll, während er sich krampfhaft an seinem Pferd festhielt. Sein Blut schoss gerade in südlichere Regionen seines Körpers. Er erwiderte Shinichis Blick ebenso intensiv. Beide bemerkten kaum, dass das Karrussell bereits angehalten hatte, als sie vom Personal dezent darauf hingewiesen wurde, dass sie absteigen mussten.   Der Detektiv griff abermals nach der Hand von Kaito, der sich bereitwillig mitziehen ließ, dennoch war er überrascht von der neuen Seite seines Freundes. Im positiven Sinne natürlich. »Folge mir einfach«, sagte er mit dunkler Stimme und zog Kaito durch unzählige Gänge und Wege. Er hoffte, dass die Attraktion auf der Insel der Rätsel und Illusionen, die im Westen des Tropical Lands lag, noch im Aufbau war und er wurde nicht enttäuscht. Er grinste. »Komm«, sagte er, und warf einen prüfenden Blick zu den Seiten, doch war kein Personal in Sicht, da die Arbeiten über den Winter eingestellt wurden. Er zog Kaito durch den Hintereingang zum Spiegellabyrinth und kaum hatte er diesen Betreten, schleuderte er den überraschten Magier gegen den erstbesten Spiegel und presste seinen Oberschenkel gegen Kaitos Lenden. Er keuchte erregt auf, als er dessen Bein an seiner Körpermitte spürte. »Warum warten?«, hauchte er verführerisch »Shinichi, was...«, doch bevor er weiterreden konnte, fühlte er Shinichis verlangende Lippen auf die seinen, während er seinen Oberschenkel gegen Kaitos Mitte rieb. Kaito öffnete bereitwillig seine Lippen, damit sein Freund eindringen konnte. Die beiden fochten ein heißes Zungenspiel aus, welches Shinichi gewann. »Selbst schuld«, flüsterte er gegen Kaitos sinnliche Lippen, auf welchen er noch einmal einen kurzen Kuss hauchte, ehe er dessen Hals nach rechts oben drückte. Er leckte ihm über das Ohr, in welchen er verführerisch hauchte: »Was hast du mich auch so sehnsuchtsvoll angesehen vorhin«, und wanderte hinunter zu seinem Hals, welchen er gierig in Beschlag nahm und an die weiche Haut saugte und hinein biss. Er packte die Hände seines Freundes und pinnte diese über ihn fest, welche er bestimmend mit seiner Linken festhielt und mit der Rechten den Reisverschluss der Jacke öffnete, um danach langsam mit seiner Hand über dessen Bauch streichelnd den Pullover nach oben schob, als der Magier ihn verrucht ansah. »Ganz ehrlich...? Ich mag diese Seite an dir…«, schnurrte er in Shinichis Ohr. Er ließ ihn gewähren, und genoss die sanft streichelnden Finger, welche über seinen flachen Bauch und Brustkorb fuhren. Sein Körper erzitterte unter den Berührungen und zu keinem Zeitpunkt ließ er von dem Hals seines Freundes ab, der schon mit unzähligen Malen verziert war. Er begutachte zufrieden sein Werk und blickte Kaito tief und gierig in die Augen. »So dir gefällt es?«, fragte er grinsend und kniff Kaito in die linke Brustwarze, wodurch er mit einem Stöhnen belohnt wurde. »Ha«, keuchte Shinichi erregt und in seiner Hose wurde es von Sekunde zu Sekunde enger. Wer hätte schon gedacht, dass es ihn so anmachen würde, den Meisterdieb so wehrlos zu sehen. »Hmmmm~«, schnurrte er und leckte über Kaitos Lippen, ohne ihn zu küssen. »Was soll ich mit dir nun machen, hm?« Kaitos Atem kam bereits schnell und stoßweise. »Ich will, dass du mir einen bläst«, antwortete er mit rauer Stimme auf die gestellte Frage. Kaito hatte bereits eine beträchtliche Beule in seiner Hose. Er versuchte sich unbewusst an Shinichi zu reiben, doch dieser zog sich mit seiner Körpermitte von ihm zurück und keuchte erregt aufgrund der Stimmlage seines Freundes. Gerne hätte er Kaito leidenschaftlich geküsst, doch widerstand er der Versuchung, schaute ihn weiterhin tief in die blauen Augen, die so viel Verlangen widerspiegelten, das Shinichi alle Mühe hatte nicht gleich über ihn herzufallen. Seine Hand fuhr von der Brustwarze hinab zum Hosenbund seines Freundes, dessen Gürtel er mit einem bestimmten Ruck öffnete und ihm flink mit einer Hand die Hose samt Short hinunterzog, während er mit der anderen weiterhin Kaitos zappeligen Hände in Schacht hielt, der unter seinen Berührungen unruhig wurde. »Ich soll dir also einen blasen, ja?«, hakte er verschmitzt nach, während er mit seiner Hand einmal über Kaitos harten Penis fuhr und mit seinem Daumen die Eichel triezte. »Meine feuchte Zunge über deine Eichel kreisen lassen, ja?«, hauchte er ihm erregt entgegen, als er Kaitos Penis fest umschloss und ihn mit seiner Hand pumpte. Er beugte sich zu Kaitos Ohr vor, leckte über die Ohrmuschel und flüsterte heißer: »Dich tief in meinen Mund nehmen, ja?« »Gott.. Shinichi.. aahh«, stöhnte Kaito heiser, als er ihn so reizte. »Mach schon ...hah…«. Kaitos Knie wurden weich wie Wackelpudding und drohten nachzugeben. Plötzlich erstarrten beide. Der Schein einer Taschenlampe tauchte in der Nähe auf, und ein Wachmann lief in einiger Entfernung an ihnen vorbei. Kaito hielt die Luft an, blickte erschrocken in Shinichis Augen. Die Spiegel! Oh nein..., dachte er verzweifelt, doch der Wachmann entdeckte sie nicht. Als sich seine Schritte entfernten, wagte Kaito es, wieder zu atmen. Der Detektiv hielt inne und lauschte aufmerksam den Schritten des Wachmannes auch, wenn es ihm bei Kaitos erregten Lauten äußerst schwer fiel, die stets leiser wurden. »Wenn du nicht willst, dass der Wachmann zurückkommt...«, grinste Shinichi ihn schelmisch an und ließ seine Handgelenke los. »... dann solltest du jetzt leise sein, mein Lieber.« Er ging vor dem Dieb in die Knie und schaute ein letztes Mal verrucht zu ihm hoch. »Brav in den Spiegeln schauen und zugucken!«, waren seine letzten Worte, bevor er Kaito ohne weitere Vorwarnung in seinen heißen, feuchten Mund vollends aufnahm. Kaito unterdrückte einen Schrei, indem er seinen Arm vor den Mund hielt, als er beobachtete, wie Shinichi ihn soweit es ging in sich aufnahm. »Shini.. hah.. aah...«, stöhnte er gedämpft in seinen Ärmel. »Shinichi bitte.. nimm mich...«, brachte er gedämpft stöhnend hervor als der Magier sich kraftlos vor Lust gegen den Spiegel lehnte. Seine Knie gaben nach und er sank an der kalten Scheibe zu Boden, war die Wucht der Gefühle zu groß. »Das ausgerechnet du mich mal so anbettelst...«, keuchte Kudo erregt und entledigte sich seines Mantels, aus dessen Seitentasche er eine Tube Handcreme holte, die er zu der kalten Jahreszeit immer dabei hatte. Kurz kramte er noch in der Innentasche seines Freundes und warf ihm sein Portemonnaie zu, der im ersten Moment nicht wusste, was er damit sollte. »Kondom«, deutete Shinichi mit einem Wort an, während er Kaitos Hose samt Boxershort vollends von dessen Beinen streifte. Bei dem halbnackten Anblick leckte er sich gierig über die Lippen, erhob sich allerdings aus seiner Hocke, so dass er sich mit seiner Körpermitte direkt vor Kaitos lustvollem Blick befand. Grinsend öffnete er seinen Gürtel, welchen er langsam aus den Laschen zog und Kaito danach mit einem stummen, bestimmenden Blick aufforderte ihn weiter auszuziehen. Kaito verstand und öffnete mit zittrigen Fingern dennoch geschickt Shinichis Hosenknopf, zog langsam den Reißverschluss herunter. Seine Hände kniffen kurz in dessen Pobacken. Grinsend leckte er sich über die Lippen, als er nach der Hose auch noch seine Shorts über Shinichis knackigen Hintern zog, und sie zu den Beinen herunterstreifte. »Was soll ich jetzt mit dir machen, mein lieber Detektiv...?« Kaito lachte leise, als er den Spieß kurzerhand herumdrehte. Nun wollte Shinichi schließlich etwas von ihm. Probeweise leckte er kurz über Shinichis Spitze und dieser war kurz davor, sich einfach der Lust hinzugeben und in Kaitos Mund zu stoßen. Er widerstand dem Verlangen, ging vor Kaito abermals in die Knie und drückte ihm ein heißes, wildes Zungenspiel auf und spürte, wie Kaito sich fallen ließ und seine Arme um ihn legte, was er mit einem zufriedenen Lächeln in den Kuss hinein, quittierte. Der Detektiv packte Kaitos Hintern, zog ihn hoch und wechselte mit ihm die Position, so dass er nun gegen den Spiegel lehnte mit Kaito auf seinem Schoß saß und ihn weiter zu sich heranschob, so dass sich ihre harte Männlichkeit berührten und der Magier erregt keuchte. Er erinnerte sich daran, dass Shinichi ihm seinen Geldbeutel zugeworfen hatte. Er tastete in der Dunkelheit danach, und fand ihn schließlich. »Tz.. Du bist gut vorbereitet, mein lieber Herr Detektiv«, schnurrte er und kicherte leise. Er riss das Kondom auf, und rollte es geübt auf Shinichis Länge ab. Mit lustverhangenem Blick sah er tief in Shinichis Augen, als er seine Länge positionierte, und sich langsam darauf herabsenkte. Kaito keuchte auf, halb vor Schmerz, halb aus Lust. Als Shinichi komplett in ihm war, hielt Kaito inne. Er musste sich erst an dieses neue Gefühl gewöhnen...   Shinichi stöhnte heißer auf, als Kaito ihm das Kondom über seine Länge zog, ehe er ihn mit seiner Handcreme vorbereiten konnte, hatte Kaito gleichzeitig als er ihm das Kondom überzog, dieses damit eingeschmiert, damit er besser in ihn hinein gleiten konnte und bevor er sich versah, ließ sich sein geliebter Dieb bereits auf ihm nieder. Kudo schaute Kaito fasziniert bei seinem Tun zu, sah wie er Stück für Stück in die Enge seines Freundes verschwand, was ihn heiß aufkeuchen ließ. »"Kaito~«, stöhnte er heiser seinen Namen. »Du bist so unglaublich eng...«, und presste verlangend seine Lippen auf die seines Freundes. Er knetete dabei Kaitos Hintern und deutete ihm mit einem kleinen Klaps an, sich zu bewegen. »Hmm Shinichi...«, stöhnte Kaito verlangend, als er vorsichtig begann sich zu bewegen. Langsam wich der Schmerz einer unglaublichen Lust. Kaito hätte nie gedacht, dass er es so erregend finden würde, der passive zu sein. Immer wieder berührten sich ihre Lippen zu atemlosen Küssen. Kaito atmete stoßweise, als er sich wieder und wieder hob und auf Shinichi hinabsank. Die Hände seines Freundes an seinem Hintern machten ihn noch zusätzlich an. Als Shinichi Kaitos Länge zu massieren begann, war es um ihn geschehen. Kaito legte den Kopf in den Nacken, und bog seinen Rücken durch, als er seine Lust herausschrie. Gleichzeitig kam er in Shinichis Hand, während Shinichi sich seiner Lust hingab, als Kaito sich fest um ihn zusammenzog und mit dem Namen seines Freundes tief in ihn kam. »Ah... hah...«, keuchte er atemlos mit seiner Stirn auf Kaitos Schulter lehnend. »Das war... das war...«, brachte er abgehackt hervor und fand einfach nicht das richtige Wort. »Oh Gott, hat mich das angemacht!«, sagte er schließlich und hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Wange, als er sich aus ihm zurückzog und ihm noch einmal versöhnlich über den Hintern streichelte. »Hast du schmerzen?«, fragte er besorgt und säuberte Kaitos Penis mit einem Taschentuch. Er erhob sich von seinem Freund und überlegte kurz. »Es geht schon«, erwiderte er und zuckte zusammen, als er sich auf den Boden setzte. Das wird wohl ein paar Tage wehtun... Kaito beobachtete Shinichi und fragte sich, ob er es gemerkt hatte. Besorgt musterte Shinichi seinen Freund, als er ihre Hosen einsammelte. »Sicher, dass alles in Ordnung ist?«, hakte er noch einmal nach, da ihm das zucken keineswegs entgangen war und reichte Kaito seine Klamotten. Doch weiter darüber nachdenken konnte er nicht, denn da hörte er von weiten Schritte heraneilen.   »Ist da jemand?«, schrie eine Stimme, die wohl zum Wachmann gehörte, da er erneut von weitem das Licht einer Taschenlampe sah. »Zeit von hier zu verschwinden«, flüsterte er grinsend und schlüpfte schnell wie Kaito in seine Boxershorts und Hose, als er Kaito aufhalf und lächelte dieser den Detektiv an. »Keine Sorge, der findet uns nicht«. Er griff in seine Manteltasche und holte drei Rauchbomben hervor, die er in die Richtung des auftauchenden Wachmannes warf. Schnell schnappte er sich Shinichis Arm, und rannte mit ihm den Weg entlang, den er sich zuvor eingeprägt hatte. Die beiden kamen außer Atem im dichten Getümmel zum Stehen. Kaito fing Shinichis Blick auf, und zwinkerte ihm frech zu. Da begann es hinter ihm zu knallen.   Überrascht ließ der Detektiv sich von Kaito aus dem Spiegellabyrinth ziehen und fragte ihn erst gar nicht, wo dieser die Rauchbomben versteckt hatte, als sie im Getümmel von einem Feuerwerk überrascht wurden. »Das Feuerwerk!«, rief Kaito erstaunt, als er sich herumdrehte. Er griff nach Shinichis Hand, und beobachtete die bunten Lichter am Himmel. Shinichi schmunzelte über Kaitos kindlicher Freude und drückte dessen Hand. »Stimmt, es ist ja schon so spät... Das Feuerwerk wird von einer Parade mit Wagen und Kostümen die durch den Park zieht begleitet... Die hatte ich ganz vergessen«, gestand Kudo sich ein und löste sich aus Kaitos Hand, der neben ihm stand. Bevor dieser Protestieren konnte, hatte Kudo sich hinter ihm gestellt und legte seine Hände um dessen Bauch, drückte ihn fest an sich und lehnte seinen Kopf auf dessen Schulter ab, während er hinauf zu den bunten Lichtern sah.   Freudiges Kindergeschrei drang an seine Ohren und hier und da erblickte er ein verliebtes Pärchen, die ihnen alle keinerlei Aufmerksamkeit schenkten, sondern jeder zum Spektakel am Nachthimmel sah. Kaitos Blick wanderte über die wenigen, anwesenden Kinder und dachte daran, wie es wohl wäre, ein Kind mit seinem Partner zu adoptieren. Als er Shinichis Stimme dicht an seinem Ohr vernahm. »Ich liebe dich«, hauchte der Detektiv in das Ohr seines Diebes. »Ich liebe dich auch«, antwortete er glücklich und drehte seinen Kopf leicht, um ihn küssen zu können. »Du ahnst gar nicht, wie sehr...«, fügte er hinzu, und kuschelte sich eng an Shinichi. Kudo erwiderte den hauchzarten Kuss und schmiegte sich glücklich über dessen Worte in seine Halsbeuge, als die letzte Rakete zum Nachthimmel empor schoss und die Durchsage ertönte, dass sie den Themenpark jetzt verlassen mussten. »Wie lange haben wir noch Zeit?« »Eine halbe Stunde noch bis Mitternacht«, antwortete er ihm und wollte den schönen Abend nicht enden lassen. »Ich will nicht gehen«, sagte er leise, ließ dennoch mit einem schweren Seufzen seinen Freund los. »Aber was sein muss, muss sein.« Er stutzte. »Ähm, Kaito... Wo ist eigentlich dein Rucksack?« »Was...? Oh, verdammt«, entfuhr es diesem, als er das Fehlen seines Rucksacks bemerkte. »Der muss noch in unserem Versteck sein...« Er lachte nervös. »Wir müssen nochmal dorthin und... oder ich hole ihn, und du gehst vor.« Kaito nickte. »Geh' du schon raus, ich komme nach.« Mit einem Grinsen rannte Kaito auch schon los, ließ seinen besorgten Freund allein zurück.   Er drängelte sich schnell und wendig durch die Menschenmassen, die zum Ausgang strömten. Tatsächlich gelang es ihm, ungesehen in ihr Versteck zu kommen. Dort fand er auch seinen Rucksack. Grinsend schnappte er sich ihn, und wollte gerade verschwinden, als er am Handgelenk gepackt wurde und in zwei zornig funkelnde blaue Augen sah. »Lauf nie wieder einfach so weg. Das ist gefährlich«, ermahnte er ihn böse, da Shinichi ihm voller Sorge hinterher gerannt war. »Tut mir leid«, murmelte Kaito betreten. »Lass uns jetzt gehen, Akai und Jodie sind sicherlich auch schon da«, fügte er hinzu und gab Kaito einen versöhnlichen Kuss auf die Stirn für seinen Ausraster.   Die beiden wollten das Tropical Land verlassen, doch sie mussten feststellen, dass bereits geschlossen war. Kaito grinste fröhlich. »Damit habe ich gerechnet...«, lachte er und ehe Shinichi es sich versah, stand er als Kaito KID vor ihm. »Was schaust du so? Ich muss mich doch sowieso umziehen, wenn wir deine Freunde treffen.« Kaito zuckte mit den Schultern, bevor er Shinichi wie eine Prinzessin trug, und mit ihm losrannte um zu starten. Die beiden flogen über den Eingangsbereich des Tropical Lands hinweg. Es war kaum noch einer da, der sie sehen konnte, wie Kaito etwas enttäuscht feststellte. Shinichi zeigte auf ein Auto und deutete ihm, dort zu landen. Kaito KID tat dies, und landete nicht weit entfernt. Er setzte seinen Partner ab und stumm gingen beide auf Shuichis Auto zu.   »23:47 Uhr«, grummelte Shuichi, der am Eingang zum Vergnügungspark ungeduldig auf seine Uhr sah. »Wenn die beiden wirklich erst um Punkt Mitternacht hier auftauchen, dann setzt es was....«, zischte er, da er es hasste zu Warten, was für ihn verschwendete Lebenszeit war. Jodie hingegen schaute ihn nur belustigt an, als es an der Fensterscheibe klopfte. Die Scheibe wurde sofort heruntergelassen und eine hyperaktive Amerikanerin streckte den Kopf hinaus. »Hello Guys«, sagte sie und lächelte erst Shinichi an. »Oh cool Guy, I hope you had a safe flight?«, grinste sie und wendete sich sofort an den Mondscheindieb. »Nice to meet you, magican Guy. Get in, get in«, babbelte sie fröhlich weiter und gab den verdutzten Männern mit einen Wink zu verstehen einzusteigen, da Shuichi sie vom Beifahrersitz aus bereits verärgert anfunkelte.   KID und Kudo stiegen hinten ein und schnallten sich brav an, als sie Shuichis warnenden Blick im Rückspiegel bemerkten, der sich danach wieder zufrieden Jodie zuwendete. »Gib Gas Jodie, wir haben genug Zeit verplempert«, grummelte er miesgestimmt und Miss Starling drückte ihren Fuß aufs Gaspendal, während er abschließend noch einmal einen letzten Blick in den Rückspiegel warf, ehe er sich erneut in den Beifahrersitz sinken ließ und zur Entspannung die Lider schloss. Kaum ging die Fahrt los, merkte Shinichi wie KIDs Kopf immer mehr zur Seite fiel und letztendlich auf seiner Schulter liegen blieb. Er ist eingeschlafen. Schmunzelnd betrachtete er ihn, soweit es ihm durch den weißen Zylinder möglich war, da die Krempe die Sicht auf die obere Hälfte des Gesichtes verdeckte und er nur die untere Mundpartie erblicken konnte. Die Lippen bewegten sich im Schlaf und KID murmelte unverständliche Worte, als der Körper neben ihm unruhig wurde. Ob er wieder einen Alptraum hat?, fragte sich der Detektiv und das Schmunzeln verschwand augenblicklich aus seinen Gesichtszügen und wechselte um in Besorgnis, als er ungesehen von den FBI Mitgliedern die Hand seines Freundes ergriff und ihm beruhigend mit dem Daumen über dem Handrücken streichelte. Was er wohl träumt?   Ein ruhiger Schlaf war ihm nicht vergönnt, denn kaum schlief er kam auch schon der nächste Alptraum. Als hätte er nur darauf gewartet, sich ihm zeigen zu können.   Kaito KID rannte gefolgt von Shinichi durch einen Gang. Es war dunkel, und er sah kaum, wohin er lief. Er warf einen Blick über seine Schulter und stellte erleichtert fest, dass sein Freund ihm noch folgte. Der Mondscheindieb wusste, dass sie verfolgt wurden. Sein Atem ging schnell, und sein Herz klopfte gegen seinen Brustkorb vor Anstrengung und Angst. Plötzlich bremste er scharf ab. Er ahnte es mehr als dass er es sah. Sie standen in einer Sackgasse. »Verdammt«, fluchte der Dieb und sah sich panisch nach einem Fluchtweg um. Doch es gab keinen. Weder nach oben, noch nach unten. Schritte kamen immer näher, jedoch langsam. Als wüsste der Verfolger, dass sie festsaßen und er alle Zeit der Welt hatte. KIDs Atem ging immer schneller, er versuchte Shinichi hinter sich zu bringen. Doch dann hallte ein Schuss durch die ansonsten ruhige Szene, und Shinichis Körper sackte neben ihm in sich zusammen. Ihr Verfolger lachte schallend. KID schrie und kniete sich neben seinen Partner und sah, dass er angeschossen wurde. Blut quoll aus der Wunde im Brustkorb und sein Blick wurde panisch. Shinichis Atem kam rasselnd und stoßweise. »Kait...o...ich...«, wollte er sagen, doch dann erstarb seine Stimme, und sein Kopf sank zur Seite. »Shinichiiiiiiiii«, brüllte er…   …und setzte sich in der Realität ruckartig auf. Panisch sah er sich um und brauchte einige Momente, um sich zu orientieren. Er bemerkte Shinichis Hand auf seiner, und wie er ihn beruhigend streichelte und er ihm aus sorgenvollen Augen musterte. »Alles okay bei dir, Kaito?«, flüsterte er leise, so dass die FBI Agenten sie nicht hörten, jedoch sichtlich besorgt, da ihm der panische Blick keineswegs entgangen war und drückte die Hand seines Freundes fester, als er in dessen Ohr flüsterte: »Möchtest du später drüber reden, wenn wir alleine sind?«   Jodie durchquerte gerade mit dem Auto, das Tor zur FBI Zweigstelle. »Are you ready, Guys?«, summte sie fröhlich und warf einen prüfenden Blick in den Rückspiegel. »Wir sind da, aber ich denke, Shuichi wird euch erstmal auf eurer Zimmer bringen. Ihr seid sicherlich müde und morgen starten wir dann mit der verdeckten Operation, right?«, vergewisserte sie sich und warf Shuichi einen vielsagenden Blick zu.   »Wir reden später«, murmelte Kaito beunruhigt. Er fing Jodies Blick auf, und nickte entschlossen. Nun wurde es ernst für die beiden...   Shinichi und KID ließen sich von Shuichi auf ihr Zimmer bringen. Er erklärte ihnen kurz und knapp wo sie was finden würden, und ließ die beiden dann allein. KID sank müde auf eins der Betten und nahm seinen Zylinder ab. Er klopfte neben sich auf die weiche Decke, und bedeutete Shinichi damit, sich neben ihn zu setzen. Kudo musterte seinen Freund mit wachsamen Adleraugen und was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Wo war der fröhliche junge Mann von vorhin? Nun sah er nur noch einen müden und ausgelaugten jungen Mann vor sich. Shinichi folgte der Aufforderung seines Freundes und setzte sich neben ihm auf das Bett, während er mit seiner Hand einige Haarsträhnen aus Kaitos Gesicht streichelte und ihn eindringlich ansah. »War der Tag so anstrengend für dich?« KID lehnte sich an seinen Partner und küsste ihn auf die Wange. »Der Tag war sehr schön für mich. Hey, wir haben im Tropical Land gevögelt!« Ein kurzes, süffisantes Grinsen schlich sich auf Kaitos Lippen, doch es wich bald einem erschöpften Gähnen. »Mir machen die Alpträume Sorgen. Der von vorhin fühlte sich so real an...« Plötzlich umarmte er Shinichi und kuschelte sich in dessen Halsbeuge. »Ich will dich nicht verlieren…«. »A~aber Kaito...«, überrascht über den plötzlichen Gefühlsausbruch seines Partners, drückte er ihn fest an sich und spürte das leichte Beben des Körpers an ihm. Weint er etwa?, fragte er sich und vergrub seine Nase in das wuschelige, weiche braune Haar, das etwas nach Zitrone duftete. »Was hast du geträumt, dass du so aufgewühlt bist?«, hakte er nach und löste dabei KIDs Umhang von den Schultern. Tröstlich kraulte er ihm seinen Nacken. Schniefend rieb KID sich über die Augen. »Ich habe das Gleiche geträumt, wie es in all den Alpträumen vorkam. Du wurdest eiskalt von einem Typen erschossen. Ich höre jetzt noch diese schreckliche Lache, während ich deinen toten Körper in den Armen halte...« Er erschauderte, was nichts mit der Zimmertemperatur zu tun hatte. Er löste sich von Shinichi, und sah ihm mit einem flehenden Blick tief in die Augen. »Lass mich das allein machen, bitte Shinichi. Ich möchte nicht, dass du da weiter mit reingezogen wirst. Du hast bei weitem schon genug gelitten.« Traurig strich er dabei über Shinichis Schulter.   Er sah die Angst und die Panik in den Augen seines Freundes und lehnte liebevoll seine Stirn an die seine. Denkt er etwa, dass sein Traum Wirklichkeit werden könnte? »Wir schaffen das zusammen. Jodie und Akai sind auch noch da, die uns zur Seite stehen.« Er entfernte sich ein bisschen von seinem Freund im KID Kostüm, nahm dessen Hände fest in seine und schaute ihn bestimmend an: »Ich verspreche dir, so wahr ich der Detektiv des Ostens bin, dass mir nichts passieren wird und ich an deiner Seite bleiben werde. Also hab keine Angst, okay?« »Aber...«, bevor Kaito weitersprechen konnte, wurden seine Lippen durch einen leidenschaftlichen Kuss versiegelt. »Wenn es sein muss.. Ich werde auf dich aufpassen«, flüsterte er gegen Shinichis Lippen, als er den Kuss kurz unterbrach. Kaito kuschelte sich erneut an Shinichi und gab einen genießerischen Laut von sich, als sein Freund die Arme um ihn legte und sich mit ihn in der Umarmung auf das Bett fallen ließ. »Mach' dir nicht so viele Sorgen«, sagte er noch einmal leise und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. »Und jetzt Schlaf. Morgen wird anstrengend genug und falls du wieder träumst, wecke ich dich auf«, versicherte er ihm, und schloss ebenfalls seine Lider, um in einen leichten, traumlosen Schlaf zu fallen.   Kaito versuchte sich in der Umarmung seines Freundes zu entspannen, doch es dauerte lange, bis er schließlich einschlief. Er träumte, dass er und Shinichi gefangen und als Geisel gehalten wurden. Doch am nächsten Morgen erinnerte er sich kaum daran. Kuroba grummelte unwillig, als er ein lautes Klopfen vernahm. Zunächst konnte er nicht zuordnen woher es kam. Bis er realisierte, dass jemand an ihre Tür klopfte...   Shinichi grummelte unzufrieden, als er von einem penetranten Klopfen geweckt wurde. »Was ist denn los«, murmelte er verschlafen bis ihm einfiel, dass sie sich ja in der FBI Zweigstelle befanden. »Guten Morgen, Schatz«, begrüßte er Kaito, der noch immer in seinen Armen lag, mit einem flüchtigen Kuss auf den Lippen, krabbelte über ihn und ging danach zur Tür, um diese zu öffnen. »Ja, bitte?« Shuichi ließ seinen Blick missbilligend über Shinichi zu dem noch im Bett liegenden Kaito schweifen. »Steht jetzt auf, ihr beide. Wir haben heute viel vor. Jodie und ich warten auf euch in meinem Büro. Wir werden die weitere Vorgehensweise dort besprechen.« Shuichi wartete bis Shinichi zugestimmt hatte, bevor er sich mit eiligen Schritten entfernte. Gähnend setzte Kaito sich im Bett auf. »Was war das denn eben?« Es dauerte ein paar Sekunden bis er begriff, wo er und Shinichi sich befanden. Dann kehrte sein Unwohlsein zurück und versuchte es vor Shinichi zu verbergen.   Kurze Zeit später kam er wieder vollständig in seinem KID Outfit aus dem Bad und wartete, bis Shinichi ebenfalls fertig war. Die beiden sahen sich tief in die Augen und nickten. Jetzt konnten sie loslegen...   Shinichi führte Kaito durch den Bürokomplex, war die Zweigstelle, genau wie das Hauptquartier in Quantico, in einem Büro- und Wohnkomplex für die Agenten aufgeteilt, die sich auf Langzeitmissionen befanden. Agent Shuichi, las Kudo und klopfte gar nicht erst an. Mit Kaito an seiner Seite betrat er das Büro und schaute unmittelbar in zwei angespannte Gesichter und Shinichi beschlich ein ungutes Gefühl. Ob er deshalb so grantig vorhin war? Er warf einen unruhigen Blick zu KID und schaute schließlich die Agenten sorgenvoll an: »Sagt mir nicht, James Black weiß bereits Bescheid, dass wir hinter ihm her sind?«, fragte er und hoffte inständig, dass er sich irren würde...   Kapitel 22: Die Lage spitzt sich zu -----------------------------------     „Good morning cool guy and KID! I hope you slept well? We…“ doch Jodie wurde von Shuichi harsch unterbrochen. „Wir haben keine Zeit für Smalltalk jetzt. Black weiß bereits dass wir ihn verdächtigen und ist seit gestern verschwunden. Natürlich ohne Hinweise zu hinterlassen …“, knurrte der Agent. „Ich befürchte, dass er uns in einen Hinterhalt locken will. Wir sollten uns den weiteren Plan ganz genau überlegen.“ Shuichi sah mit ernstem Blick in die Runde. „Will er nach Amerika fliehen?“, warf KID ein. „Ist nicht auszuschließen. Wir müssen ihn erwischen, bevor es dazu kommt. Und möglichst an einem Ort, an dem er keine unschuldigen Menschen mit reinziehen kann …“ „Hm …“ Shinichi setzte sich auf den Boden und nahm seine Sherlock Holmes Denkerpose ein, wie immer, während er über einen schwierigen Fall nachdachte.   Die übrigen Anwesenden sahen den jungen Mann, der mit angezogenen Beinen und gefalteten Händen auf dem Boden saß und die Finger gegen seine Lippen tippte, gebannt an. Er hielt die Augen geschlossen und wirkte hochkonzentriert.   „Ohne abschließende Vorkehrungen innerhalb der schwarzen Organisation zu treffen, wird er nicht einfach Tokyo verlassen. Black wird sich mit einer Wahrscheinlichkeit von Einhundert Prozent mit dem ranghöchsten Mitglied namens Eagle aus der Organisation, hinter der KID her ist treffen, sowie den letzten, rangniederen Mitgliedern, um die Schlagkraft zu erhöhen und zu Siebenundachtzig Prozent einen Anschlag auf dieses FBI Büro planen. Er will uns, seine gefährlichsten Feinde aus dem Weg räumen“, erklärte Shinichi. Er öffnete seine Augen und blickte in teils neugierige, teils besorgte Gesichter. „Wir brauchen nur hier auf ihn und seine Handlanger zu warten. Miss Jodie, Sie gehen in die Video Zentrale und behalten die Räume und die Umgebung im Blick“, befahl Shinichi der Agentin und ignorierte dabei, dass er als baldiger Student ihr eigentlich nichts zu sagen hatte. „Alles klar, Cool Guy“, antwortete sie und schaltete via Fernvernetzung auf ihrem Smartphone sämtliche Monitore in der Zentrale ein, während sie sich ein Headset aufsetzte. Jodie warf den Männern In Ear Kopfhörer zu, die gleichzeitig eine Sprechfunktion integriert hatten. „Damit wir untereinander kommunizieren können. Wir können sichergehen, dass diese nicht manipuliert sind“, erklärte sie und beantwortete damit KIDs unausgesprochene Frage.   „Shuichi, du beziehst mit deinem Scharfschützen Gewehr auf dem Dach Stellung, während KID und ich das Erdgeschoss und den Keller absichern. Zuvor werde ich mit ihm das Büro von James Black unter die Lupe nehmen. Ich habe es im Gefühl, dass wir dort die Identität von Eagle in Erfahrung bringen werden.“ Fragend schaute er in die Runde. „Hat jemand Einwände?“   „Keine Einwände.“ Shuichi nickte knapp und verließ den Raum mit einem letzten, misstrauischen Blick zu KID. Er schulterte im Vorbeigehen seine Waffe und machte sich auf den Weg zum Dach. Kaito nickte ebenfalls und folgte Shinichi durch die Gänge. Er las neugierig die Namen verschiedener FBI Beamten, bevor sie vor der Tür des Bosses ankamen. Shinichi warnte ihn, dass er möglichst leise sein sollte, da möglicherweise Wanzen im Raum verteilt sein könnten. Die beiden betraten das verlassene Zimmer. Es sah so aus, als hätte nie jemand hier gearbeitet. Keine Unterlagen oder persönliche Dinge, wie Fotos, waren zu sehen. Kaito sah sich um, und entdeckte zur gleichen Zeit wie Shinichi eine Unebenheit im Bücherregal. Die beiden nickten stumm und Kaito begann ein paar der verdächtigen Bücher beiseite zu räumen. Er entdeckte tatsächlich ein Geheimfach hinter den Büchern, welches er Dank seinen Fähigkeiten als Dieb öffnen konnte. Dahinter lag eine weitere Tür, die durch einen Code geschützt zu sein schien. „Verdammt“, murmelte Kaito leise. „Hast du eine Idee?“, flüsterte Kaito. „Vielleicht ist das Passwort ja ‚Conan‘?“, meinte er halb scherzhaft, halb ernst. Ein leises Kichern drang aus Shinichis Kehle empor und er hauchte dem Dieb einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Wohl kaum“, meinte er schmunzelnd und war über diesen Einfall sichtlich amüsiert. „Ich denke, er hat eher ein persönliches Passwort“, überlegte Shinichi leise und sah sich suchend im Büro um. Er ließ Kaito beim Bücherregal stehen, der ihn neugierig beobachtete, und ließ sich in Blacks Bürostuhl sinken. Shinichi durchsuchte sämtliche Schubfächer, doch nirgendwo befanden sich Unterlagen, die ihnen weiterhelfen konnten. „Hier muss es doch irgendwo einen Hinweis geben“, grummelte Shinichi unzufrieden und raufte sich die Haare. Dabei stieß er einen Stiftebecher um, dessen Inhalt auf den Boden fiel. Der Detektiv hob die Stifte hastig auf, dabei entdeckte er ein Geheimfach unter dem Schreibtisch. Ein zufriedenes Grinsen umspielte Shinichis Lippen. „Schatz, ich brauche deine geschickten Finger“, sagte er leise zu Kaito und hatte dabei vergessen, dass sein Kopfhörer eingeschaltet war.   „Das wollte ich nicht hören“, vernahmen Shinichi und Kaito durch ihre Kommunikationsgeräte. Es kam von Shuichi. Der Dieb grinste amüsiert über den Fauxpas seines Freundes und hauchte ihm einen Luftkuss zu. Anschließend machte er sich daran, mit einer Büroklammer das verschlossene Fach zu öffnen. Doch es war nicht so leicht, wie er vermutet hatte. „Ich hab es gleich … Moment.“ Kaito nahm eine zweite, aufgebogene Büroklammer zu Hilfe und mit ihr schaffte er es, das Geheimfach zu öffnen. „Das hätten wir, Schatz. Um die Wanze habe ich mich übrigens auch gleich gekümmert.“ Er präsentierte Shinichi ein kleines, zerdrücktes Teil, was die Wanze gewesen war, und küsste seinen Freund auf den Mund. „Hier wäre übrigens ein gutes Versteck, um …“ Kaito grinste verschmitzt.   „… um wichtige Unterlagen zu verstecken“, vervollständigte Shinichi seinen Satz und ignorierte Shuichis Kommentar in seinem Ohr. Wobei er sich sicher war, dass die stille Jodie leise vor sich hin lachte. Interessiert kramte der Detektiv eine alt aussehende Fallakte hervor, auf welcher in großer, roter Schrift TOP SECRET stand. Er wunderte sich, dass Black sie nicht mitgenommen hatte … Ob er wollte, dass wir sie finden? Shinichi bemerkte, dass Kaito neben ihm unruhig wurde, doch sein Puls war voller Erwartung in die Höhe geschossen. Der Detektiv klappte die Akte auf und. Seine blauen Augen flogen regelrecht über die zum Teil geschwärzten Zeilen und dennoch reimte sich sein überdurchschnittlich hoher Verstand die aufgenommenen Informationen richtig zusammen. „Ha!“ Ein Ausruf der Freude verließ seine Lippen und er hörte die Agenten am anderen Ende der Verbindung ungeduldig nach Luft schnappen.   „Was hast du herausgefunden, Cool Guy?“   „James hatte während einer Undercover Mission vor vierzehn Jahren eine heimliche Liebelei, aus der ein Kind entstanden ist. Er hat es über alles geliebt, doch während einer nicht genehmigten FBI Razzia auf japanischem Boden, wurden sein Kind und die Mutter von einem FBI Mitglied erschossen. Seit diesem Vorfall verspürt er wahrscheinlich den Wunsch nach Rache am FBI, das Unschuldige getötet hat, und an der japanischen Polizei zu nehmen. Der Vorfall wurde wohl geschickt unter den Teppich gekehrt. Deshalb gründete er die schwarze Organisation.Ä „Der Name des Schützen steht nicht hier, aber der Name des Kindes“, murmelte Kudo mit gedämpfter Stimme vor sich hin, ehe er die Akte zuklappte und Kaito einen vielsagenden Blick schenkte. „Versuche es mit dem Namen: Rihito.“   „Alles klar“, sagte Kaito ernst. Er lief auf leisen Sohlen zur freigelegten Tür und tippte den Namen ein. „Ha, Volltreffer!“ Die Tür öffnete sich. KID reckte den Daumen nach oben und sah sich nach Shinichi um. „Jodie, Shuichi. Wir haben einen geheimen Raum entdeckt und gehen jetzt hinein“, sprach Kudo angespannt, da er nicht wusste, was sie erwarten würde. „Es kann sein, dass der Raum abhörsicher ist und die Verbindung gekappt wird“, fügte er erklärend hinzu und folgte Kaito, der sich bereits im Raum umsah. „Bleibt wachsam. James hat eine Vorliebe für Fallen“, warnte Akai die beiden. Shinichi bemerkte wie Kaito vor ihm zusammenzuckte und ihm ein spitzbübisches Grinsen schenkte. Oh nein, dieses selbstgefällige Grinsen bedeutet nichts Gutes …   Kaito machte sich mit geschickten Fingern daran, die ersten Fallen zu entschärfen. Mit neugierigem Ausdruck in den Augen beobachtete Shinichi seinen Freund dabei. Er hatte ihn schließlich noch nie live in Aktion dabei gesehen. „Ein ganz alter Hut“, murmelte er zwischendurch und klang schon fast gelangweilt. Bei seinem Gesichtsausdruck musste Shinichi schmunzeln. Kaito schaute sich den Raum mit wachsamen Blick ganz genau an und entdeckte etwas. In einem der Schränke befanden sich Ordner, die er mit seinem Handy beleuchtete und durchblätterte. In einem befand sich eine CD. Er reichte diese an Shinichi weiter. Kudo stimmte seinem Freund zu. „Wirklich ein ganz alter Hut“ Wer brannte in diesem Zeitalter noch CDs? Plötzlich meldete sich Shuichi aus dem Kopfhörer.   „Ein verdächtiges Auto nähert sich dem Gebäude. Ich behalte das im Auge aber ich befürchte, unsere Aktion ist aufgeflogen.“ „Alles klar, wir halten uns bereit“, antwortete Kaito leise, während seine Anspannung wuchs. Er und Shinichi zogen sich schnell zurück und richteten die Bücher notdürftig wieder auf, so wie sie vorher standen.   „Vier Personen sind es. Sie schauen sich um. Black ist nicht dabei“, hörten sie Shuichi erneut.   Shinichi setzte sich eilig an den Schreibtisch und legte den Datenträger ins Laufwerk ein. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Tisch, während die CD arbeitend vor sich hin brummte. „Kannst du die vier unschädlich machen, ohne sie zu töten, Akai?“, fragte Kudo. Er klickte auf die Datei um sie zu öffnen. „Jodie, überwachst du den Hintereingang?“ „Wird gemacht!“, rief die junge Frau. „Ich komme runter, die Kerle sind bewaffnet“, sagte Shuichi knapp und zählte die Namen der Waffen auf, die er erkannte. Kaito hörte ein leises Klicken. „Die Kerle sind vorgewarnt Einer von ihnen wird leider nicht mehr schießen können …“, kam es von Shuichi. Kaito lachte nervös. Endlich zeigte der PC die auf der CD gespeicherten Daten an. Kaito spannte sich neben ihm an und fixierte den Monitor regelrecht. „Jodie, siehst du im Gebäude etwas?“ Shinichi hatte jedoch die Vermutung, dass die Kerle Gänge benutzten, die nicht überwacht wurden.   Die beiden fanden tatsächlich Informationen über einen Makoto Takarai, genannt Eagle. Es schien sich um einen älteren Mann im Rollstuhl zu handeln. „Das scheint der Boss der anderen Organisation zu sein …“, murmelte Kaito. „Kennst du ihn?“, fragte Shinichi scharf. „Nein, aber der Name passt ins Schema. Und schau mal was da steht. Sämtliche Aktionen die sie unternommen haben um Pandora zu finden … Mein Name steht auch da!“ Kaito deutete auf den Bildschirm. „Nimm die CD mit, wir sollten uns bereit machen …“, murmelte er mit düsterer Stimme. „Wie ist die Lage?“   „Seid vorsichtig ihr beiden!“, sprach der Detektiv angespannt ins Mikro, während er Kaito zuhörte und gleichzeitig die Informationen durchlas. „Dieser Takarai war ein Raubmörder, der bei seiner Flucht damals von Akai angeschossen wurde“, fügte Shinichi hinzu und deutete auf eine eingefügte Randnotiz. „Das erklärt die Suche nach Pandora. Wahrscheinlich sitzt er wegen dem FBI im Rollstuhl und hofft durch Pandora von seinen Verletzungen geheilt zu werden?“, murmelte Shinichi fragend vor sich hin, da er sich mit dem Mythos, der sich um den Stein rankte, nicht auskannte. Dies war Kaitos Fachgebiet. Er holte die CD aus dem Laufwerk und verstaute diese sicher in der Innentasche seines Jacketts. Außerdem holte er zwei geladene Schusswaffen aus einer Schreibtischschublade, die ihm vorher bereits aufgefallen waren. Wahrscheinlich alte Reservepistolen …, schoss es Kudo durch den Kopf. „Diesmal sollten wir uns ihnen nicht unbewaffnet entgegen stellen“, sagte er mit ernster Stimme und reichte eine Waffe seinem Freund, der ihn kritisch musterte. Shinichi lächelte sanft und schaute Kaito tief in die Augen. „Es soll damit keiner erschossen werden. Sie sind zur reinen Selbstverteidigung, schließlich möchte ich mit dir an meiner Seite alt werden.“ „Du bist süß, Shini-chan …“, hauchte Kaito ins Ohr seines Liebsten. Ihre Lippen fanden zu einem Kuss zusammen. Erst ein Räuspern aus den Kopfhörern brachte beide ins hier und jetzt zurück. Kaito löste sich unwillig von seinem Partner und nahm eine Waffe entgegen. „Wie sieht es aus, Jodie?“, hörte er Shinichi fragen und postierte sich am Türrahmen. „Pssst!, ich glaube, ich höre Schritte!“, flüsterte Kaito eindringlich. Er kramte kurz in seiner Jacketttasche und holte grinsend einen Elektroschocker hervor …   „Wo hast du den her?“ Shinichi formte lautlose Worte, damit sie den Eindringlingen nicht ihre Position verrieten. Sie hatten es scheinbar auf das Büro des Bosses abgesehen. Vielleicht sind sie auch hinter den Daten her? Seine Hand ruhte auf der Brusttasche, in welcher der Datenträger versteckt war und hielt sich versteckt. „Ich sehe nichts mehr, Kudo“, kam es erschrocken von Jodie. „Was ist da los?“, fragte Shuichi Akai. „Die Büroetage, in welcher sich Kudo und KID befinden ist schwarz. Sämtliche Kameras sind abgeschaltet. Ich sehe sie nicht mehr …“ Ein animalisches Knurren drang aus Akais Kehle. „Ich bin auf dem Weg zu euch! Bis dahin seid ihr zwei auf euch allein gestellt. Haltet durch!“   Shinichi und Kaito schluckten schwer und lauschten angespannt den Schritten, die stets lauter wurden und näher kamen. Kudo hob seine Hand und zeigte Kaito ein Victory Zeichen. Es bedeutete, dass sich zwei Personen näherten. Dieser nickte ihm ernst zu und spannte seinen Kiefer an, bis er auf einmal ruckartig den Elektroschocker zückte, Shinichi am Handgelenk packte und ihn beiseite zog, sodass er hinter ihm stand. Reflexartig drückte Kaito auf den Schalter des Elektroschockers und betäubte damit den ersten Eindringling, der zu Boden sank und sich nicht mehr rührte. Der zweite Kerl zog seine Waffe und schoss. Doch da er mit links agieren musste, ging sein Schuss knapp an Kaito vorbei. Im folgenden Handgemenge gelang es KID, ihm die Waffe abzunehmen. Shinichi wollte jedoch nicht untätig bleiben. Er eilte heran und packte den Mann an der verletzten Hand, die von Shuichi getroffen worden war. Mit einem Schmerzenslaut erhielt er einen Tritt in den Bauch von Kudo und ging ebenfalls zu Boden. Shinichi und KID nahmen den Kerlen sämtliche Waffen und Funkgeräte ab. „So … Du sagst mir jetzt schön wie du heißt, ansonsten grill ich dich auch“, sagte Kaito mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen. „B-Benji Sakamoto …“, flüsterte der Mann. „Alles klar …“, murmelte Kaito und räusperte sich, bevor er mit verstellter Stimme ins Funkgerät sprach. „Benji Sakamoto hier, wo seid ihr? Wir haben zwei von den Spitzeln erwischt und dingfest gemacht, in Blacks Büro“ Kaito wartete auf eine Antwort und hoffte dass Shuichi seinen Trick erkannt hatte, als es auch schon im Funkgerät rauschte. „Wir sichern den Keller und arbeiten uns bis zur ersten Etage durch. Irgendwo müssen die restlichen Schweine sich ja verschanzt haben.“ „Airen, das ist eine Falle! Sie wissen…“, doch weiter kam Sakamoto nicht, denn er sank bewusstlos zu Boden. Kudo hatte ihn mit einem Handkantenschlag außer Gefecht gesetzt und sah Kaito ernst an, der immer noch das Funkgerät in seinen Händen hielt. So hatte er sich das nicht vorgestellt. „Du sicherst diese Etage. Fessel die beiden ordentlich. Ich kümmere mich um die beiden im Keller, so lange ich sie noch überrumpeln kann“, sprach Shinichi schnell und eilte im nächsten Moment schon aus Blacks Büro. „Keine Alleingänge! Das ist zu gefährlich“, ertönte Shuichis warnende Stimme. Doch Shinichi ignorierte ihn geflissentlich. Kaito schluckte schwer, während er hektisch und mit besorgtem Gesichtsausdruck die beiden Kerle aneinanderfesselte und zur Sicherheit zusätzlich betäubte, damit diese keinen Ärger mehr machen konnten.   Wohl war ihm nicht dabei, dass Shinichi allein ging. Kaito sah Bilder aus seinem Alptraum vor seinem inneren Auge aufblitzen und hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei dieser Sache ...     Fortsetzung folgt...       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)