Blue Hope von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 18: Tapetenwechsel -------------------------- »Wie fühlst du dich?«, fragte Kaito unterwegs. »Ist sicher nicht leicht, fürs erste nicht mehr nach Hause zu können, oder?«, fügte er besorgt hinzu. Shinichi lief neben Kaito her und genoss die kühle, frische Luft die ihm entgegenschlug. Endlich verspürte er mal einen Hauch Entspannung, nach den ganzen Strapazen. »Ich betrachte es eher als kleinen Tapetenwechsel, also mach dir keine Sorgen«, erwiderte er und zwinkerte Kaito zu. »Außerdem bin ich schon sehr auf das ominöse Geheimversteck von Kaito KID gespannt«, gab er schmunzelnd von sich. »Wir können die zwei Wochen wohl als die Ruhe vor dem Sturm sehen, also sollten wir die Zeit zusammen genießen, meinst du nicht auch?« Seinen kleinen Trolli zog er hinter sich her und die Rollen gaben klappernde Geräusche von sich. »So kann man es auch sehen«, antwortete Kaito und schmunzelte leicht. »Bei mir bist du jedenfalls in Sicherheit«. »Gibt es etwas Bestimmtes was du gern tun würdest, in diesen zwei Wochen? Mal abgesehen davon, dass wir für die Prüfungen lernen müssen...« Kaito seufzte leise bei den Gedanken daran. »Ich habe da auch so eine Vorahnung, dass Aoko uns noch nerven wird, heute...« »Hm, ich würde echt gerne in einen Onsen gehen, etwas außerhalb der Stadt zum Abschalten. Ein bisschen Wellness im Onsen mit einer schönen Massage, um die ganzen Verspannungen los zu werden«, schwärmte der Braunhaarige direkt drauf los. »Was hältst du von dieser Idee«, fragte er seinen Freund, der gerade links abbog. Shinichi folgte ihm selbstverständlich und schaute verwundert. »Warum sollte sie das tun?« »Das klingt echt super«. Kaito drückte Shinichis Hand fester, und küsste ihn auf die Wange. »Aber massieren kann ich dich auch heute schon...« Er grinste anzüglich. »Lass uns am Wochenende wohin fahren, okay?« »Hm, ja gegen eine kleine Massage hätte ich nichts einzuwenden. Ich bin so verspannt, dass mir meine Schultern schon wehtun«, gab er von sich und verlieh seine Aussage etwas Nachdruck in dem sanft eine Schultern kreiseln ließ. »Na ja, Aoko ist etwas kindisch. Sicher hat sie heute Morgen schon an meiner Tür geklopft, und wollte, dass ich mit ihr zur Schule gehe. Wenn sie merkt, dass ich den ganzen Tag nicht da bin, und nicht an mein Handy gehe, wird sie sich sicher Sorgen machen, und bei mir Sturm klingeln...« Kaito rollte genervt mit den Augen. Shinichi hingegen kicherte amüsiert. »Du scheinst dich mit Aoko wirklich gut zu verstehen«, schlussfolgerte er. »Wie lange brauchen wir denn noch zu dir?«, erkundigte er sich und sah Kaito eindringlich von der Seite aus an. »Aber wirklich nur eine Massage!«   »Manchmal ist sie ja auch in Ordnung«, murmelte er nachsichtig. »Es ist nicht mehr sehr weit. Noch ca 10 Minuten Fußweg. Und ob es bei einer Massage bleibt, weiß ich noch nicht...«, schnurrte Kaito in Shinichis Ohr. Er fing jedoch seinen strengen Blick auf, und gab widerwillig nach. »Ja, schon gut. Nur eine Massage...«, meinte er leicht enttäuscht. Sie liefen eine Weile, bis Kaito »Da vorne wohne ich« rief. Schnell kramte er seinen Schlüssel aus der Tasche hervor, und schloss auf.   »Herein, der Herr. Fühlen Sie sich wie zuhause», sagte er und grinste. »Danke«, lächelte Shinichi seinen Freund liebevoll an, als er das traute Heim Kurobas betrat. Er zog seine Schuhe aus und schlüpfte in ein paar Hausschuhe. Seinen Trolli ließ er achtlos im Flur stehen, als er sich sofort neugierig im Haus umsah, das viel ordentlicher war, als er angenommen hatte. In Kaitos Zimmer angekommen, blieb er stehen und begutachtete das menschengroße Bild an der Wand, das einen Magier zeigte. Er drehte sich zu seinem Freund um, der angelehnt im Türrahmen stand. »Das ist der Magier, wo ich mit meinen Eltern als Kind immer war. Erinnerst du dich? Ich hatte dir im Starbucks davon erzählt. Seine Shows waren unglaublich«, sagte er euphorisch, als er kurz in Erinnerungen schwelgte. »Ist das dein großes Vorbild?« »"Kann man so sagen, ja«. Kaito senkte den Kopf und lächelte traurig. »Das auf dem Bild ist mein Vater. Ich hatte dir von ihm erzählt...« Er ließ sich auf sein Bett sinken und bedeutete Shinichi, es ihm gleich zu tun. »Ich war auch damals manchmal bei seinen Shows dabei. Er war wirklich einmalig«. Kaito seufzte leise. »Hast du den Trick mit den fliegenden Stühlen miterlebt? Das war witzig«, lachte er und schwelgte ebenfalls in Erinnerungen. Er weitete überrascht seine Augen. »Er war dein Vater? Das tut mir unglaublich leid. Er war ein fantastischer Magier.« Shinichi ging zu Kaito hinüber und machte es sich neben ihm auf dem Bett bequem und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter. »Hm, ja. Ein Mal habe ich sie gesehen«, kicherte er als er an die eine Show mit den fliegenden Stühlen zurückdachte. »Er hat einen kleinen vorlauten Knirps mit dem Stuhl schweben lassen, der sich erschrocken am Polster festgekrallt hat und danach still wie ein Mäuschen war«, sinnierte er, als er einen Kopf schließlich in Kaitos Schoß ablegte, da er die Schulter nicht ganz so bequem fand, und hinauf in ein schmollendes Gesicht sah. »Was ist?« »Dieser kleine, vorlaute Knirps... war ich«, erklärte Kaito beleidigt, und piekste Shinichi in die Seite. Dieser piekste ihn neckisch zurück. »Du...«, kicherte Kaito, und begann seinen Freund durch zu kitzeln. Lachend wand sich Shinichi unter ihm, ließ sich jedoch Kaitos Attacke nicht gefallen. Seine Finger wanderten über Kaitos Bauch, bis er unter dessen Pullover gelandet war. »Bitte nicht, hahaha...«. Der Dieb konnte bald nicht mehr vor Lachen, als es plötzlich Sturm klingelte.   »Kaito Kuroba! Du verdammter Schulschwänzer mach' sofort die Tür auf«, schrie Aoko erbost. Der Postbote, der gerade bei einem gegenüberliegenden Haus seiner Arbeit nachging, ließ vor Schreck doch glatt die Briefe fallen und schaute sie erschrocken an. Sie nickte diesem kurz entschuldigend zu, doch dann erhob sie wieder ihr Organ und hämmerte wild gegen die Haustüre. »Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, dann trete ich die ein und stempel diesen Vorfall bei der Polizei als Notfall ab«. Der Detektiv zuckte mit einem halben Herzinfarkt zusammen und saß senkrecht im Bett. »Grund Gütiger«, sprach dieser atemlos und fasste sich ans Herz. »Deine Freundin bringt einen noch ins Grab«. Kaito seufzte ergeben, richtete sein Shirt und machte sich auf den Weg zur Tür. »Was soll das werden?«, rief er seiner Freundin empört entgegen, als er die Tür geöffnet hatte. »Du schreist die ganze Nachbarschaft zusammen, nur weil ich mal nicht in der Schule war?« Kaito hätte ihr am liebsten die Tür wieder vor der Nase zugeknallt, um noch etwas Zweisamkeit mit Shinichi genießen zu können. Doch er kannte Aoko, sie würde nicht nachgeben, bis er ihr erklärt hatte, was vorgefallen war. »Komm rein…«, seufzte er, und trat beiseite, um das störrische Mädchen herein zu lassen. Wenn das mal gut geht, dachte er, als sie an ihm vorbei stapfte. »Geht doch!«, murmelte sie ungehalten, als sie die bekannte Wohnung betrat und warf ihm im nächsten Augenblick einen grimmigen Blick zu. »Warum bist du überhaupt schon hier? Die Schule geht doch bis nachmittags?« »Die letzten Stunden fallen aus. Ein Lehrer ist spontan krank geworden und es fand sich keine Vertretung. Das würdest du wissen, wärst du in der Schule gewesen«, zischte sie bedrohlich und ließ sich auf die Couch plumpsen. Sie verschränkte ihr Arme ineinander und sah Kaito giftig an. »Also, warum hast du geschwänzt? Und ich will keine Ausrede von dir hören, Kaito«. »Mir ist etwas dazwischen gekommen, okay«, giftete Kaito zurück. »Etwas wichtiges...«, fügte er hinzu. Er blieb unschlüssig stehen und überlegte, was er jetzt tun sollte. Shinichi ist noch oben... Was mach ich denn jetzt? »Aoko, ich hab noch zu tun. Wenn du nur hier bist um mich anzuzicken, gehst du jetzt besser!« Er sah sie auffordernd an.   Da Kaito nicht wieder kam, ging Kudo nach unten, um nach den Rechten zu sehen. Als er im Wohnzimmer ankam blieb er lässig im Türrahmen stehen und betrachtete die beiden Streithähne mit einem amüsierten Lächeln und hatte ein Deja Vu. Gleiches Spielchen wie beim ersten Mal als ich die beiden auf der Straße gesehen habe. »Ihr beide seid wie ein altes Ehepaar«, meldete sich Shinichi zu Wort und machte somit auf sich aufmerksam. »Wie bitte?«, schrie das braunhaarige Mädchen direkt drauf los und sprang entrüstet von der Couch auf. »Was fällt ihnen ...«. Der Rest blieb ihr in der Kehle stecken und sie schaute den jungen Oberschüler sprachlos und mit offenem Mund ungläubig an. »D~Du bist Shinichi Kudo. Der Detektiv, der Kaito KID am meisten die Stirn bieten kann«, platzte es aus ihr heraus und sie glaubte zu träumen, doch im nächsten Augenblick zeterte sie wieder Kaito an. »Was macht solch eine attraktive Berühmtheit bei dir zu Hause?« »Er ist mein Freund, okay«, zeterte er zurück, und betonte dabei jedes einzelne Wort. Besitzergreifend legte er einen Arm um den überraschten Shinichi. »Stimmts, Shini-chan?«, schnurrte er in dessen Ohr, und hauchte einen Kuss auf Shinichis Ohrmuschel. »Und du störst uns gerade, Aoko«, sagte er an seine Freundin gewandt. Skeptisch zog Aoko ihre Augenbraue nach oben und fing lauthals an zu lachen. »Aber sicher doch, haha«, lachte sie sich eins ins Fäustchen, weil sie Kaito von Kleinauf kannte und er sie tagtäglich mit irgendwelchen Jokes auf den Arm nahm. »Ich bin deine Freundin, haha, und nun?« Sie bekam sich langsam ein und wischte sich die Lachtränen weg. »Jetzt mal ehrlich, was möchte Kudo hier? Hast du ihn mit einem Fall beauftragt«, fragte sie neugierig. Shinichi stand weiter stillschweigend im Türrahmen. Als Kaito ihm einen Kuss auf seine empfindliche Ohrmuschel hauchte stellten sich seine Nackenhärchen zwar auf, aber dennoch blieb er ruhig und betrachtete lieber noch ein wenig das Schauspiel zwischen den beiden als stiller Beobachter. Kaito seufzte leise. »Bist du aber schwer von Begriff heute«, murmelte er. »Shinichi Kudo ist mein f e s t e r Freund. verstehst du es nun? Wir sind ein Paar. Er wird für ein paar Tage bei mir wohnen, aus... privaten Gründen«. Er lenkte schnell ein als er merkte, wie Shinichi ihn anstupste. Ups, fast verplappert... Das geht sie nun wirklich nichts an. Misstrauisch kniff Aoko ihre Augen zusammen und legte ihren Kopf schief. Abschätzend schaute sie zu Kaito und dann zu Shinichi und dann wieder zu Kaito und spießte ihn regelrecht mit ihrem Blick auf. Kaito sah ihr ernst entgegen und ihr skeptischer Blick wich einem überraschten. »Das ist dein voller Ernst«, hauchte sie baff und ließ sich zurück auf die Couch plumpsen. Diese Information musste sie erstmal verdauen und konnte es nicht fassen. »So unwirklich. Ich kann es nicht fassen ...«, murmelte sie und schaute zu dein zwei jungen Männern, die sich ihr gegenüber auf die andere Couch setzten. »... was findet so ein intelligenter und attraktiver Mann bloß nur an solch einen Holzkopf wie dir?«, fragte sie schockiert. Der Detektiv lachte aus vollem Herzen drauf los und packte dem entsetzten Kaito am Oberarm. »Ganz ehrlich, Kaito. Ich habe Aoko ins Herz geschlossen«, jiggelte er weiter und amüsierte sich köstlich. »Pff...«, machte dieser nur, und verschränkte beleidigt die Arme. »Fall du mir auch noch in den Rücken«, murmelte er an Shinichi gewandt. »Du bist ja nur eifersüchtig, weil er mein Freund ist, und nicht deiner, Aokuh«, fügte er hinzu. »Ach, was. Kudo ist nicht mein Typ«, winkte sie ab und machte eine fahrige Handbewegung. »Ich bevorzuge eher Engländer«, grinste sie keck. »Du magst doch nicht etwa diesen Hakuba?« Kaito fuhr empört auf. Der an Aokos Seite? Na super…»Ich weiß echt nicht, was du an dem findest«, sagte er schließlich würdevoll. »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Who knows?«, erwiderte Aoko geheimnisvoll und streckte ihm die Zunge heraus. »Also ich finde, dass Saguru Hakuba eine äußerst gute Partie ist«, mischte sich nun auch Shinichi ein und war diesbezüglich voll auf der Seite von Kaitos Sandkastenfreundin. Die junge Nakamori nickte daraufhin eifrig. Kaito sah ungläubig zwischen den beiden hin und her. »Pah«, meinte er nur, und blickte demonstrativ zur Seite. Der Detektiv schmunzelte über Kaitos kindisches Verhalten. »Wie auch immer, mein Segen hast du, Aoko«, nickte ihr Shinichi zu und setzte ein ernstes Gesicht auf. Ein Zeichen, dass für ihn der Smalltalk beendet war. »Aber keine Sorge, morgen wird Kaito ganz normal wieder zur Schule gehen. Dafür werde ich Sorgen. Du kannst beruhigt sein«. »So so, werde ich das? Das will ich sehen, wie du mich loswerden willst«. Er kicherte leise, und grinste Shinichi frech an. »Du wirst darum betteln, dass ich bleibe. Dafür sorge ich schon«, hauchte er in dessen Ohr. Kaito dachte in diesem Moment nicht an die anstehenden Abschlussprüfungen, und dass er eigentlich lernen sollte. Er wollte viel lieber Zeit mit seinem Freund verbringen. »Und wie du zur Schule gehen wirst, mein Lieber!«, brauste Aoko erneut auf. »Und wenn ich dich dorthin schleifen muss«, drohte sie ihm. »Shinichi, sorg bitte dafür, dass er pünktlich aufsteht. Kaito verschläft nämlich gerne mal den Tag«, tadelte sie ihren besten Freund weiter. »Es sind schließlich bald Abschlussprüfungen...«, erklärte sie beunruhigt. »Keine Sorge, er wird da sein«, versicherte er ihr zum Abschluss, stand auf und reichte ihr zum Abschied die Hand. »Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen, Aoko Nakamori. Ich bin oben, lernen", sagte Shinichi noch an Kaito gewandt und verließ dann den Raum. »Er ist so freundlich«. Aoko sah ihm bewundernd hinterher und schaute darauffolgend grimmig ihren besten Freund an. »Er ist viel zu gut für dich, mein Lieber. Behandele ihn bloß gut«, fügte sie streng hinzu und erhob sich zum Gehen.   Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)